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EP 0 200 126 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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26.09.1990 Patentblatt 1990/39 |
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Anmeldetag: 19.04.1986 |
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Verfahren zur Herstellung eines spannungsabhängigen keramischen Widerstandes auf der
Basis von ZnO
Method of manufacturing a ceramic ZnO-based voltage-dependent resistor
Méthode de fabrication d'une résistance céramique dépendant de la tension à base de
ZnO
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Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB LI SE |
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Priorität: |
29.04.1985 CH 1808/85
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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05.11.1986 Patentblatt 1986/45 |
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Patentinhaber: BBC Brown Boveri AG |
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CH-5401 Baden (CH) |
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Erfinder: |
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- Osman, Maged A., Dr.
CH-8046 Zürich (CH)
- Perkins, Roger, Dr.
CH-5406 Baden-Rütihof (CH)
- Schmückle, Friedrich, Dr.
CH-5507 Mellingen (CH)
- Schüler, Claus, Dr.
CH-8967 Widen (CH)
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 115 050 GB-A- 1 554 356
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DE-A- 2 910 841 US-A- 4 142 996
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- PATENTS ABSTRACTS OF JAPAN, Band 9, Nr. 119 (C-282)[1842], 23. Mai 1985; & JP - A
- 60 11219 (MITSUBISHI DENKI K.K.) 21.01.1985
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung eines spannungsabhängigen
keramischen Widerstandes auf der Basis von ZnO.
[0002] Spannungsabhängige Widerstände (Varistoren) auf der Basis von vorwiegend ZnO enthaltenden
keramischen Sinterkörpern sind in zahlreichen Varianten bekannt. Ihre elektrischen
Eigenschaften werden vornehmlich durch die meistens als Oxyde vorliegenden Zusatzelemente
- darunter vorab Metalloxyde - bestimmt. Diese Zusätze sind in Mengen von einem Tausendstel
bis zu einigen Mol-Prozenten vorhanden und müssen in der ZnO-Matrix homogen verteilt
sein.
[0003] Die zurzeit üblichen Herstellungsverfahren gehen in der Regel von pulverförmigen
Metalloxyden aus. Dabei spielt die Homogenität der Stoffe, angefangen bei der Pulvermischung,
über den Pressling bis zum fertigen Sinterkörper eine entscheidende Rolle. Die Verfahren
sehen ein homogenes Mischen und Mahlen unter Zuhilfenahme von Trägerflüssigkeiten,
meist als wässrige Suspension vor (vgl. z.B. EP-A-0 115 149; EP-A-0 115 050; EP-B-0
029 749).
[0004] Aus der DE-A-29 10 841 ist es bekannt, Zinkoxid-Granulat-Teilchen zusammen mit geeigneten
Dotierungsstoffen, einer wässrigen Lösung aus antimonhaltigen Zusatzstoffen und einem
organischen Bindemittel in einem Dissolver homogen zu vermischen und anschliessend
sprühzutrocknen. Hierbei wird ein kugelförmiges Granulat mit breitgefächertem Teilchengrössenspektrum
hergestellt, dessen einzelne Teilchen von einer dünner Schicht von Antimonoxid kugelschalenförmig
ummantelt sind. Dieses Granulat wird in sauerstoffhaltiger Atmosphäre zwischen 900
und 1300°C gebrannt, wodurch das Dotierungsmaterial in das Zinkoxid-Gitter eingebaut
wird und sich zugleich an der Oberfläche der einzelnen Granulatkugeln eine gleichmässig
verteilte wasserunlösliche Zink-Antimon-Verbindung bildet. Das so gewonnene Material
wird in einem Misch- und/oder Mahlprozess mit einem organischen Bindemittel und Zuschlagstoffen
auf der Basis von 2- oder 3-wertigem Metalloxid versetzt und anschliessend bei Temperaturen
zwischen 1100 und 1400°C zu einem ZnO-Varistor gesintert.
[0005] Die auf diese Art und Weise durch Mischen und Mahlen von Pulvern und anschliessendem
Pressen und Sintern hergestellten ZnO-Varistoren leiden allgemein unter dem Mangel
genügender Homogenität der Sinterkörper. Es ist praktisch nicht möglich, die mitunter
in äusserst kleiner Menge enthaltenen Zusätze gleichmässig in den ZnO-Kristalliten
bzw. den Korngrenzen zu verteilen. Entmischungsvorgänge während des Fabrikationsprozesses,
Bildung unerwünschter Phasen durch Verunreinigungen aus Abrieb während Mahlprozessen,
etc. verschlechtern des weiteren die physikalischen Eigenschaften derartig hergestellter
Varistoren. Eine exakte Reproduzierbarkeit ist deshalb mit diesen herkömmlichen Methoden
praktisch kaum zu erreichen.
[0006] Es ist schon vorgeschlagen worden, statt von aus den gewünschten Komponenten zusammengesetzten
Oxydpulvern auszugehen, zunächst geeignete, die Elemente in Form von wässrigen Lösungen
anorganischer Salze zu verwenden, und durch gemeinsame Fällung der Salze als Hydroxyde
eine homogenere Mischung aller Komponenten zu erzielen (Vergl. z.B. EP-A-0 097 923).
Anschliessend wird das ausgefällte Hydroxyd ins entsprechende Oxyde übergeführt und
das anfallende Pulver muss ebenfalls gemahlen und gesiebt werden. Doch haben derartige
Versuche auch nicht zum beabsichtigten Ziel höchstmöglicher, bis in den feinsten Bereich
einzelner Kristallite und deren Korngrenzen reichender Homogenität der Zusammensetzung
geführt. Nachteilig sind ausserdem Verunreinigungen durch schwer entfernbare, anorganische
Säurereste wie CI-, S042-, P04
3- u.ä.
[0007] Es besteht daher ein grosses Bedürfnis nach neuen und vollkommenen Herstellungsverfahren
für ZnO-Varistoren, um deren an sich hervorragende elektrische Eigenschaften besser
industriell nutzen zu können.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines spannungsabhängigen
keramischen Widerstandes auf der Basis von ZnO und zusätzlicher Oxyde anzugeben, das
zu möglichst homogenen, in der Zusammensetzung und Konzentration der verschiedenen
Komponenten reproduzierbaren Sinterkörpern führt und sich insbesondere für eine gezielte
und kontrollierte Massenfertigung eignet.
[0009] Diese Aufgabe wird durch das in Patenanspruch 1 angegebene Verfahren gelöst.
[0010] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden, durch eine Figur näher erläuterten Ausführungsbeispiele
beschrieben.
[0011] Dabei zeigt die Figur ein Fliessdiagram des Verfahrens in Blockdarstellung. Die Figur
bedarf keiner weiteren Erläuterung.
[0012] Der Kern der Erfindung besteht darin, dass einer Aufschlämmung von ZnO-Pulver die
Zusatzelemente (Dotierstoffe) in Form wasserlöslicher organischer Salze beigemischt
werden. Zahlreiche Metallsalze der einfachen organischen Carbonsäure wie Ameinsensäure,
Essigsäure, Propionsäure, uzw. sind wasserlöslich. Die einfachen Salze einiger wichtigen
Elemente sind aber unlöslich in Wasser. Dieses Problem kann durch Verwendung von Salzen
bzw. Halbsalzen oder Mischsalzen (NH
4) der Di-, Tri- und TetraCarbonsäuren umgangen werden. Hydroxycarbonsäuren (z.B. Milchsäure,
Weinsäure, Zitronensäure) sind für diesen Zweck am geeignetsten, nach dem prinzip
"gleich löst gleich". NH
3 und organische Amine (z.B. Hexamethylentetramin) bildet wasserlösliche Komplexe,
bzw. Additionsverbindungen mit den organischen Metallsalzen, welche auch für diesen
Zweck geeignet sind. Die Zugabe eines Ammoniumsalzes der erwähnten Hydroxycarbonsäuren
erhöht oft die Löslichkeit der einfachen organischen Metallsalze. Einige der Zusatzelemente
sind ferner befähigt, Säuren zu bilden (z.B. Bor, Chrom, Silizium), deren Ammoniumsalze
wasserlöslich sind und verwendet werden können. Niederalkyl-Ester, z.B. Methyl und
Aethyl-Ester von Oligo-orthokieselsäure sind wasserlöslich und können verwendet werden,
um die Keramik mit Si zu dotieren. Der Suspension von ZnO in der wässrigen Lösung,
die alle Zusatzelemente enthält, wird das Wasser durch Sprühtrocknen entzogen. Dabei
wird die Suspension zu einem Strahl feiner Tröpfchen zerstäubt in einem Strom heisser
Luft. Das Wasser verdampft ausserordentlich rasch, und die in einem Tröpfchen enthaltenen
ZnO-Teilchen verbacken mit den ausgeschiedenen Salzen der Zusatzelemente zu kompakten,
kugelförmigen Agglomeraten von 5-50 um Durchmesser. Es entsteht ein rieselfähiges,
leicht pressbares Granulat. Bei der raschen Verdampfung des Wassers schlagen sich
die Salze in amorpher, d.h. nicht krisalliner Form auf den ZnO-Teiichen nieder. Eine
Entmischung durch Kristallisation wird so verhindert; deshalb ist die Verteilung der
Zusatzelemente auch in mikroskopischen Dimensionen völlig homogen. Die organischen
Salze lassen sich leicht und rückstandsfrei bei relativ niedrigen Temperaturen vor
oder in der ersten Phase des Sinterprozesses zu Metalloxyden umsetzen. Mahl- oder
Siebprozesse entfallen.
Ausführungsbeispiel 1
[0013] Es wurde ein spannungsabhängiger keramischer Widerstand auf der Basis von ZnO mit
folgender Zusammensetzung hergestellt.

[0014] Zunächst wurden 0,988 Mol ZnO-Pulver (= 80,39 g) in 100 ml H
20 unter Zugabe von 1 g Di-Ammoniumzitrat mit Hilfe eines Schermischers suspendiert.
Während des Suspendierens wurden 4 ml einer Ammoniumwismuthzitratlösung (Konzentration
0,5 g - Atom Bi in 1000 ml Lösung) und 20 ml einer Ammoniumkobaltzitratlösung (Konzentration
0,5 g - Atom Co in 1000 ml Lösung) zugegeben. Anschliessend wurde die Suspension sofort
mittels Sprühtrockner unter Luft zu einem rieselfähigen Pulver versprüht. Das Pulver
bestand aus kugelförmigen Agglomeraten von 5 bis 50 11m Durchmesser. Aus diesem Pulver
wurden durch uniaxiales Pressen in einer Stahlform Tabletten von 20 mm Durchmesser
und 5 mm Höhe hergestellt. Die Tabletten wurden in einem Ofen unter Luft einer progressiven
Wärmebehandlung unterworfen. Die erste Phase bestand in einer Erhitzung auf eine Temperatur
von 650°C zwecks Ueberführen der Zusatzelemente in Oxyde, welche mit einer Steigerungsgeschwindigkeit
von 50°C/ h durchgeführt wurde. Die zweite Phase war eine langsame Temperatursteigerung
von 15°C/h bis auf 900°C, welche hauptsächlich dem vollständigen Austreiben allfällig
zurückgebliebener Zersetzungsprodukte diente. Die letzte Phase beinhaltete eine Temperatursteigerung
von 100°C/h bis auf 1150°C und ein Dichtsintern bei dieser Temperatur während ca.
1 h. Anschliessend wurde dr fertige Sinterkörper auf Zimmertemperatur abgekühlt.
Ausführungsbeispiel 2
[0015] Nach dem unter Beispiel 1 angegebenen Verfahren wurde ein Varistor mit folgender
Zusammensetzung hergestellt:

[0016] 0,925 Mol ZnO-Pulver wurde unter Zugabe von 1 g Di-Ammoniumzitrat in 100 ml H
20 mittels eines Schermischers aufgeschlämmt. Während des Suspendierens wurden die
oben angeführten Zusatzelemente in Form von wässrigen Lösungen organischer Salze im
richtigen stöchiometrischen Verhältnis der Flüssigkeit beigemischt.
[0017] Im weiteren wurde wie unter Beispiel 1 angegeben, vorgegangen.
Ansführungsbeispiel 3
[0018] Es wurden zunächst wässrige -Lösungen von Metallsalzen (entsprechend den erforderlichen
Zusatzelementen) organischer Säuren hergestellt. Zur Herstellung eines spannungsabhängigen
keramischen Widerstandes der nachfolgenden Zusammensetzung wurden die Elemente im
angegebenen stöchiometrischen Verhältnis ausgewählt:

[0019] Die wässrige Lösung der Metallsalze wurde zu einer Suspension von 95,5 Mol ZnO in
0,5% Di-Ammoniumhydrogenzitrat-Lösung unter starkem Rühren in einem Schermischer zugegeben.
Der Suspension wurde ausserdem Polyvinylalkohol als Bindemittel zugesetzt. Nun wurde
die Suspension unter Luft in einem Sprühtrockner in ein rieselfähiges Pulver übergeführt.
Das weitere Vorgehen entsprach demjenigen in Beispiel 1. Der Sinterprozess wurde bei
einer Temperatur von 1200°C während 2 h durchgeführt.
Ausführungsbeispiel 4
[0020] Nach dem in Beispiel 3 angegebenen Verfahren wurde eine Varistormischung der nachfolgenden
Zusammensetzung zusammengestellt und aus der aus diese Weise hergestellten Pulvermischung
ein Varistor-Sinterkörper gefertigt.

[0021] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Ganz allgemein können
die Zusatzelemente (Dotierelemente) in Form wässriger und/oder kolloidaler Lösungen
organischer Salze oder Komplexverbindungen der ZnO-Aufschlämmung in H
20 zugegeben oder letztere den ersteren bei der Herstellung der Suspension sukzessive
unter Rühren beigefügt werden. Dies bezieht sich vorzugsweise auf die Elemente Bi,
Sb, Co, Mn, Ni, Cr, Al, Ga, Ba, B, Si, Ti, Pr, W, Seltene Erden etc. Als wasserlösliche
chemische Verbindungen können vorteilhafterweise verwendet werden: Formiate, Azetate,
Lactate, Tartrate, Zitrate, Ammonzitrate, Ammontartrate etc. Für die Elemente Cr,
Si und B kommen ferner Säuren, deren Ammoniumsalze oder Alkylester in Frage. Allgemein
kann das Zusatzelement in Form eines wasserlöslichen Salzes einer hydroxysubstituierten
oder nicht substituierten Mono-, Di-, Tri- oder Tetracarbonsäure der ZnO-Suspension
in H
20 zugegeben werden. Die Zusatzelemente Cr, Si und B können als echte oder als kolloidale
Lösung ihrer Säure oder als deren Ammoniumsalz oder als Alkylester oder als Hydroxyd-Sol,
je in H
20, der ZnO-Suspension in H
20 zugegeben werden. Wahlweise können den Lösungen Ammkoniak, ein Hydroxycarbonsäureammoniumsalz
oder ein organisches Amin zugegeben werden. Ausserdem kommen als Zusatzstoffe Ammoniumtetraborat,
Ammoniumdichromat, Ammoniumsilicotungstat, Oligokieselsäure etc. in Betracht. Zur
Zersetzung organischer Reste sind Temperaturen von 400 bis 650°C im allgemeinen genügend.
Das Pulver oder Granulat, welches durch Sprühtrocknen erzeugt wird, kann auch vor
dem uniaxialen, zweidimensional-radialen oder isostatischen kaltpressen auf 400-700°C
erhitzt werden. Das Sprühtrocknen selbst kann auch bei Temperaturen von 400-700°C
(Sprühpyrolyse) durchgeführt werden. In beiden Fällen werden die Zusatzelemente in
die Form ihrer Oxyde übergeführt. Der Sinterprozess kann während 1/2 bis 2 h bei Temperaturen
zwischen 1100°C und 1300°C durchgeführt werden.
[0022] Der nach dem neuen Verfahren hergestellte spannungsabhängige keramische Widerstand
zeichnet sich durch makroskopische und mikroskopische homogene Verteilung der Zusatzelemente
in der ZnO-Matrix und in den Korngrenzen aus. Die die Zusatzelemente enthaltenden
Phasen zeigen keine Agglomerationen und haben einen Durchmesser von weniger als 2
pm.
[0023] Die Vorteile des neuen Verfahrens sind in die Augen springend. Bei Varistoren wird
der Zusammenhang der elektrischen Grössen meist durch eine Näherungsformel dargestellt,
die die Abhängigkeit der Stromdichte von der elektrischen Feldstärke wiedergibt:
j = Stromdichte in mA/cm3
E = Elektrische Feldstärke, die am Widerstand liegt, in V/mm
G = Elektrische Feldstärke, gemessen in V/mm in Richtung des Potentialgefälles für
eine Stromdichte von 1 mA/cm2
a = Exponent, massgebend für die Nichtlinearität
a wird üblicherweise für einen oder mehrere interessierende Bereiche der Stromdichte
definiert.
Im vorliegenden Fall wird a für eine Stromdichte von 0,15 mA/cm2 angegeben.
[0024] Nach dem neuen Verfahren hergestellte Varistoren zeichneten sich ausser durch Homogenität
und gute Reproduzierbarkeit durch bedeutend bessere elektrische Werte aus. Zum Vergleich
wurde je ein Varistor gleicher Zusammensetzung nach herkömmlichem und nach erfindungsgemässem
Verfahren hergestellt. Die Vergleichswerte stellten sich für eine Zusammensetzung
nach Beispiel 4 wie folgt:

1. Verfahren zur Herstellung eines spannungsabhängigen keramischen Widerstandes auf
der Basis von ZnO und weiterer Oxyde ausgewählt aus der Gruppe der Zusatzelemente
Co, Mn, Cr, Ni, Ba, Bi, Sb, seltene Erden, Al, B, Si, Ga, Ti, bei dem zunächst ZnO
in Pulverform in einer wässrigen Lösung aufgeschlämmt oder suspendiert wird und/oder
direkt mit dem jeweiligen Zusatzelement in Form einer organischen in Wasser gelösten,
suspendierten oder kolloiden Salz- oder Komplexverbindung für die Elemente Co, Mn,
Ni, Al, Ba, Bi, Sb, Ga, Ti und seltene Erden und in Form einer Säure oder deren Ammoniumsalze
oder Alkylester für die Elemente Cr, Si und B versetzt wird, diese, die ZnO-Partikei
in einer Aufschlummung oder Suspension und alle übrigen Zusatzelemente in wässriger
und/oder kolloidaler Lösung enthaltende Mischung unverzüglich in einem Sprühtrockner
unter Luft zu einem Pulver oder Granulat getrocknet wird, dieses Pulver oder Granulat
uniaxial, zweidimensional-radial oder isostatisch kaltgepresst wird, der Pressling
anschliessend stufenweise auf eine Temperatur von 650°C, 900°C und dann auf eine solche
von 1100 bis 1300°C erhitzt wird, und schließlich der auf diese Weise hergestellte
Sinterkörper auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzelemente je in
der Form eines wasserlöslichen Salzes einer hydroxy-substituierten oder nicht substituierten
Mono-, Di-, Tri- oder Tetracarbonsäure der ZnO-Suspension in Wasser zugegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wässrigen Lösung organischer
Salze zusätzlich Ammoniak, ein Hydroxycarbonsäureammoniumsalz oder ein organisches
Amin zugegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Erzeugung des Pulvers
oder Granulats die Zusatzelemente Cr, Si und B als echte Lösung oder als kolloidale
Lösung ihrer Säure oder als deren Ammoniumsalze oder als Alkylester oder als Hydroxyd-Sol,
je in Wasser, der ZnO-Suspension in Wasser zugegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das durch Sprühtrocknen
erzeugte Pulver vor dem Pressen auf 400-700°C erhitzt wird, wobei alle Zusatzelemente
in die Form ihrer Oxyde übergeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung, die ZnO und
alle gewünschten Zusatzelemente enthält, durch Sprühtrocknen bei 400-700°C getrocknet
und dabei gleichzeitig die Zusatzelemente in ihre jeweiligen Oxyde umgewandelt werden.
1. Procédé de fabrication d'une résistance céramique dépendante de la température
à base de ZnO et d'autres oxydes choisis dans la classe des éléments d'addition Co,
Mn, Cr, Ni, Ba, Bi, Sb, les terres rares, AI, B, Si, Ga, Ti, suivant lequel du ZnO
sous forme pulvérulente est d'abord mis en dispersion ou suspension dans une solution
aqueuse et/ou est additionné directement de l'élément d'addition en cause sous forme
d'un sel ou complexe ou bien colloïde organique en solution ou en suspension dans
de l'eau pour les éléments Co, Mn, Ni, AI, Ba, Bi, Sb, Ga, Ti et les terres rares,
et sous la forme d'un acide ou de son sel d'ammonium ou ester alcoylique pour les
éléments Cr, Si et B, ce mélange, contenant les particules de ZnO en dispersion ou
en suspension et tous les autres éléments d'addition en solution aqueuse et/ou colloïdale
est séché immédiatement dans un séchoir par pulvérisation à l'air en une poudre ou
en granules, cette poudre ou ces granules sont pressés à froid uniaxialement, bidimensionnellement-radialement
ou isostatiquement et le corps pressé est ensuite chauffé par stades jusqu'à une température
de 650°C, 900°C, puis à une température de 1100 à 1300°C, et le corps fritté fabriqué
de cette façon est finalement refroidi jusqu'à la température ambiante.
2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que les éléments d'addition
sont ajoutés chacun sous la forme d'un sel hydrosoluble d'un acide mono-, di-, tri-
ou tétracarboxylique hydroxy-substitué ou non substitué à la suspension de ZnO dans
de l'eau.
3. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que de l'ammoniac, un sel
d'ammonium d'acide hydroxycarboxylique ou une amine organique est ajouté, de surcroît,
à la solution aqueuse des sels organiques.
4. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que lors de la préparation
de la poudre ou des granules, les éléments d'addition Cr, Si et B sont ajoutés à l'état
de solution vraie, à l'état de solution colloïdale de leurs acides, à l'état de leurs
sels d'ammonium, à l'état de leurs esters alcoyliques ou à l'état de sol d'hydroxyde,
tous dans l'eau, à la suspension de ZnO dans de l'eau.
5. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que la poudre produite par
séchage par pulvérisation est chauffée à 40Q-700°C avant le pressage, de façon que
tous les éléments d'addition soient convertis en leurs oxydes.
6. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que le mélange qui contient
le ZnO et tous les éléments d'addition souhaités est séché par pulvérisation à 400―700°C
et les éléments d'addition sont ainsi simultanément convertis en leurs oxydes.
1. Process for the preparation of a voltage-dependent ceramic resistor based on ZnO
and other oxides selected from the group of addition elements comprising Co, Mn, Cr,
Ni, Ba, Bi, Sb, rare earths, Al, B, Si, Ga, Ti, in which ZnO in powder form is first
of all made into a slurry with, or suspended in, an aqueous solution and/or is directly
mixed with the particular addition element in the form of an organic salt or complex
compound which is dissolved in water, suspended or colloidal in the case of the elements
Co, Mn, Ni, Al, Ba, Bi, Sb, Ga, Ti and rare earths, and in the form of an acid or
the ammonium salts or alkyl esters thereof in the case of the elements Cr, Si and
B, this mixture containing the ZnO particles in a slurry or suspension and all the
other addition elements in the form of an aqueous and/or colloidal solution is immediately
dried in a spray dryer in the presence of air to a powder or granules, this powder
or these granules are then uniaxially, two-dimensionally radially or isostatically
cold-pressed, the press body is subsequently heated in steps to a temperature of 650°C,
900°C and then 1100 to 1300°C, and finally the sintered body prepared in this manner
is cooled to room temperature.
2. Process according to Claim 1, characterized in that the addition elements are in
each case added to the ZnO suspension in water in the form of a water-soluble salt
of a hydroxy-substituted or unsubstituted mono-, di-, tri- or tetracarboxylic acid.
3. Process according to Claim 1, characterized in that, in addition, ammonia, an ammonium
salt of a hydroxycarboxylic acid or an organic amine are added to the aqueous solution
of organic salts.
4. Process according to Claim 1, characterized in that the production of the powder
or granules, the addition elements Cr, Si and B are added to the ZnO suspension in
water in the form of a true or colloidal solution of their acid or as the ammonium
salts thereof or as alkyl ester or as hydroxide sol, in each case in water.
5. Process according to Claim 1, characterized in that the powder produced by spray
drying is heated to 400-700°C prior to pressing, thus converting all addition elements
to their oxides.
6. Process according to Claim 1, characterized in that the mixture containing ZnO
and all required addition elements is spray-dried at 400-700°C, simultaneously converting
the addition elements to their appropriate oxides.
