(19)
(11) EP 0 388 662 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.09.1990  Patentblatt  1990/39

(21) Anmeldenummer: 90103615.2

(22) Anmeldetag:  24.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B67D 5/32, F16K 27/07
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.03.1989 DE 8902944 U

(71) Anmelder: BASF Aktiengesellschaft
67063 Ludwigshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • Steinleitner, Otto
    D-6712 Bobenheim-Roxheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sicherungsanordnung bei Bodenventilen von Kesselwagen


    (57) Die Anordnung sichert das sofortige Schließen der Bondenventile (15) von Kesselwagen (1) bei Störungen während des Füll- bzw. Entladebetriebs. Sie besteht aus einem ventilseitig befestigten Zugseil (16) und einer schienenseitigen Verankerung (3 - 11), mit der das freie Ende des Zugseils lösbar verbindbar ist. Die Verankerung ist hierzu mit einem Elektro­magneten (4) ausgestattet; das freie Ende des Zugseils (16) weist einen entsprechenden Anker (9) aus einem ferromagnetischen Werkstoff auf.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungsanordnung bei Bodenventilen von Kesselwagen für den Füll- bzw. Entladebetrieb, bestehend aus einem ventil­seitig befestigten Zugseil und einer schienenseitigen Verankerung, mit der das freie Ende des Zugseils lösbar verbindbar ist.

    [0002] Beim Befüllen bzw. Entladen von Bahnkesselwagen mit unter Druck stehenden Produkten, beispielsweise Flüssiggas, werden zwei Bodenventile des Kessel­wagens mittels eines fest angebrachten, einen Zug ausübenden Stahlseiles offen gehalten werden. Der Zug auf das Stahlseil erfolgte bisher durch einen sogenannten Schienenhaken, welcher an einer Schiene unterhalb des Kesselwagens eingehängt wurde. Bei Störungen mit Produktaustritt während des Befüll- bzw. des Entladevorganges konnte der Schienenhaken entweder durch eine Reißleine oder mittels einer pneumatischen, durch Knopfdruck auszulösenden Einrichtung gelöst werden, so daß die Bodenventile in die Schließstellung gingen. Die Reißleine, die zur pneumatischen Auflösung führt, mußte mit dem Pneumatikzylinder verspannt werden, welcher seitlich vom Kesselwagen auf dem Bedienungssteig angebracht war. Damit keine unbe­absichtigte Berührung der gespannten Reißleine erfolgen konnte, wurde der Bereich zwischen Schienenhaken und Pneumatikzylinder durch eine Kette abgesperrt und gesichert.

    [0003] Nachteilig war dabei, daß durch die Anordnung der Seile und der dadurch notwendigen Absperrung eine Behinderung für das bedienende Personal bestand. Ferner ist die Anordnung selbst aufwendig und umständlich. Bei unbeabsichtigter Bewegung des Kesselwagens konnte eine Beschädigung der Anordnung und der Bodenventile unter Umständen nicht verhindert werden.

    [0004] Vorliegender Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, eine Sicherungsanordnung zum Offenhalten der Bodenventile von Kesselwagen beim Füll- bzw. Entladebetrleb zu entwickeln, die die vorstehend geschilderten Nachteile der bisher üblichen Einrichtungen nicht aufweist.

    [0005] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß bei einer Sicherungsanordnung der eingangs geschilderten Art die schienenseitige Verankerung mit einem Elektromagneten ausgestattet ist und das freie Ende des Zugseils einen entsprechenden Anker aus einem ferromagnetischen Werkstoff aufweist.

    [0006] Weitere Einzelheiten und Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.

    [0007] In der Zeichnung ist die Sicherungsanordnung in einer Frontansicht zu sehen.

    [0008] Unterhalb einer zu befüllenden oder zu entladenden Bahnkesselwagens 1 ist zwischen den Schienen 2 ein nach allen Seiten beweglich gelagertes zylin­drisches Gehäuse 3 befestigt, welches einen Elektromagneten 4, bestehend aus einer Spule 5 und einem Kern 6 aus ferromagnetischem Material, auf­nimmt. Ein weiteres Gehäuse 7 mit einem Kern 8 aus dem gleichen Material ist als Anker 9 für den Elektromagneten vorgesehen. In diesem Gehäuse ist ein Bolzen 10 mit einer Einhängeöse 11 axial verschieblich geführt, der an einem Kragen 12 über eine Spannfeder 13 an der Gehäusestirnseite 14 abgestützt ist. Beide Gehäuse, die bei geschlossenem Spulenstromkreis durch die Magnetkraft des Elektromagneten zusammengehalten werden, bilden eine als schienenseitige Verankerung zu bezeichnende Einheit.

    [0009] Ein an den Bodenventilen 15 des Kesselwagens befestigtes Zugseil 16 wird nach dem Aktivieren des Elektromagneten 4 durch einen vom Kesselwagen entfernten Schalter zum Öffnen der Ventile mittels eines Hakens 17 in die Öse 11 eingehängt, wobei der Bolzen 10 im Gehäuse 7 unter der Seilspannung gegen die Spannfeder 13 nach oben gezogen wird. Der Füll- bzw. Entladevorgang kann dann begonnen werden.

    [0010] Bei Gefahr für eine Betriebsstörung kann der Elektromagnet 4 vom Bedienungspersonal fern ausgeschaltet werden, so daß die magnetische Verbindung zwischen dem Zugseil 16 und der schienenseitigen Verankerung aufgehoben wird und die Bodenventile dann in die Schließstellung gehen.

    [0011] Tritt eine Betriebsstörung in der Form auf, daß sich der Kesselwagen während des Füll- bzw. Entladevorgangs zu bewegen beginnt, reicht die Magnetkraft für die Verbindung bei Bewegung in Spannrichtung des Zugseils nicht mehr aus, so daß sich der Anker 9 vom Elektromagneten 4 löst und der Öffnungszug auf die Bodenventile 15 dadurch aufgehoben wird.

    [0012] Bei Bewegung des Kesselwagens in umgekehrter Richtung lockert sich das Zugseil, so daß die Spannfeder 13 den Bolzen 10 auf einen Schalter 18, beispielsweise einen Näherungsschalter, bewegt, der in einer Ausnehmung 19 des Kerns 6 angeordnet ist und im Stromkreis der Spule 5 liegt. Der Schalter wird dadurch geöffnet und der Elektromagnet damit ausgeschaltet, wodurch, wie oben erläutert, die Bodenventile durch die Aufhebung der magnetischen Verbindung in die Schließstellung gehen.

    [0013] Die wesentlichen Vorteile der erfindungsgemäßen Sicherungsanordnung bestehen gegenüber den bisher üblichen Einrichtungen darin, daß
    - die Bedienung vereinfacht ist,
    - behindernde Seilführungen und Absperrungen entfallen,
    - ein Schließen der Bodenventile aus sicherer Entfernung möglich ist,
    - bei Stromausfall die Ventile automatisch in die Schließstellung gehen, bei Bewegungen des Kesselwagens die Ventile automatisch geschlossen
    - werden.


    Ansprüche

    1. Sicherungsanordnung bei Bodenventilen von Kesselwagen für den Füll-­bzw. Entladebetrieb, bestehend aus einem ventilseitig befestigten Zugseil (16) und einer schienenseitigen Verankerung (3 - 11), mit der das freie Ende des Zugseils lösbar verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerung mit einem Elektromagneten (4) ausgestattet ist und das freie Ende des Zugseils (16) einen entsprechenden Anker (9) aus einem ferromagnetischen Werkstoff aufweist.
     
    2. Sicherungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (9) und das Zugseil (16) mittels einer Einhängeöse (11) und eines Hakens (17) miteinander verbunden sind.
     
    3. Sicherungsanordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ankerseitige Verbindungsteil (10) unter Zwischenlage einer Spannfeder (13) im Anker (9) axial verschieblich gelagert ist.
     
    4. Sicherungsanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der schienenseitigen Verankerung (3 - 11) ein den Stromkreis des Elektromagneten (4) schließender bzw. öffnender Schalter (18) angeordnet ist, der vom ankerseitigen Verbindungsteil (10) betätigbar ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht