[0001] Die Erfindung betrifft einen Separator zum aufeinanderfolgenden Erfassen von in
einer Aufreihung gehaltenen Fäden. Der Separator weist einen Rahmen auf, in dem mindestens
eine Platine zum Erfassen des vordersten Fadens der Aufreihung geführt und durch eine
Antriebseinrichtung verschiebbar ist.
[0002] Bei Separatoren dieser Bauart, wie sie aus DE-U-81 22 450, DE-U-87 06 649, DE-A-37
12 169, DE-A-37 14 517, EP-A-289 640, DE-U-87 13 074, DE-A-37 24 822 und EP-A-301
174 bekannt sind, ist jede Platine mit einem oder zwei an den Durchmesser des zu erfassenden
Fadens angepaßten Haken ausgebildet. Die Anpassung an den Fadendurchmesser muß dabei
sehr genau sein, um einerseits ein sicheres Erfassen des zu vereinzelnden vordersten
Fadens zu erreichen und andererseits ein Mitnehmen des darauffolgenden Fadens zu verhindern.
Bei einer Änderung des Fadendurchmessers muß daher die Platine ausgetauscht werden.
[0003] Während bei den Separatoren nach DE-U-81 22 450, DE-U-87 06 649, DE-A-37 12 169,
DE-A-37 14 517 und EP-A-289 640 der abzugreifende Faden jeweils dadurch erfaßt wird,
daß er von dem Haken gegen den Rahmen gedrückt wird, wird der abzugreifende Faden
bei den Separatoren nach DE-U-87 13 074, DE-A-37 24 822 und EP-A-301 174 zwischen
den gegeneinander gerichteten Haken von mindestens zwei Platinen erfaßt, wobei der
eine Haken dem Durchmesser des zu vereinzelnden Fadens angepaßt ist und der damit
zusammenwirkende andere Haken etwa die halbe Größe hat. Der kleinere Haken sticht
dabei etwa auf halber Breite in den Faden ein und drückt diesen in den größeren Haken.
Bei Platinen mit Haken kann sich der Formschluß nur maximal auf den halben Umfang
erstrecken. Fäden, die fest in die Aufreihung eingebunden werden, können daher nicht
sicher vereinzelt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Separator der eingangs genannten
Art so zu verbessern, daß er zum Erfassen von Fäden geeignet ist, deren Durchmesser
unterschiedlich ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Platine eine Stechnadel
aufweist, die zum Erfassen eines Fadens diesen ansticht.
[0006] Der erfindungsgemäße Separator ist für Fadendurchmesser geeignet, die bis zu ca.
50% voneinander abweichen.
[0007] Derartige Separatoren sind Teile einer Nahtwebmaschine zum Endlosmachen von Blattbildungssieben
für Papiermaschinen. Die Aufreihung der Fäden ist dabei ein sogenannter Magazinierbund,
in dem die Längsfäden des Blattbildungssiebes durch Verweben mit Querfäden gehalten
sind. Zur Herstellung der Webnaht müssen die Längsfäden nacheinander einzeln aus dem
Magazinierbund herausgenommen, d.h. vereinzelt werden. Die Längsfäden derartiger
Blattbildungssiebe haben in den meisten Fällen Durchmesser im Bereich von etwa 0,15
bis 0,22 mm, in extremen Fällen solche im Bereich von etwa 0,10 bis 0,35 mm.
[0008] Die Platine weist eine Basiskante auf, an der der zu vereinzelnde Faden anliegt,
bevor er durch Verschieben der Platine von der Stechnadel angestochen und dadurch
erfaßt wird. Die Platine ist so ausgebildet, daß die Stechnadel einen Abstand von
der Basiskante hat, der etwa 3/4 der unteren Grenze und etwa 1/2 der oberen Grenze
des Bereichs von Fadendurchmessern beträgt, der verarbeitet werden soll. Beträgt der
abzudeckende Fadendurchmesserbereich z. B. 0,15 bis 0,22 mm, so soll die Stechnadel
einen Abstand von ca. 0,11 µm von der Basiskante haben.
[0009] Abgesehen davon, daß die Platinen mit einer Stechnadel statt mit einem dem Durchmesser
des zu erfassenden Fadens angepaßten Haken ausgebildet sind, entspricht der erfindungsgemäße
Separator dem aus EP-A-301 174 bekannten Separator. Grundsätzlich sind zwei Bauarten
des Separators möglich. Bei der ersten, aus der DE-U-81 22 450 bekannten Bauart weist
der Rahmen des Separators zwei Schenkel auf, die zwischen sich eine maulartige Öffnung
begrenzen, die etwas weiter ist als die Dicke der Aufreihung der Fäden. Der Separator
wird so weit vorbewegt, daß die Basiskante der Platine mit einer eingestellten, definierten
Kraft an dem jeweils zu vereinzelnden, vordersten Faden anliegt. Beim Verschieben
der Platine durch die Antriebseinrichtung, dem sogenannten Spannhub, sticht die Stechnadel
in den vordersten Faden der Aufreihung ein und drückt ihn gegen einen der Öffnungsschenkel.
Der vorderste Faden ist damit erfaßt. Durch Zurückbewegen des Separators mit dem erfaßten
Faden von der Aufreihung weg wird der vorderste Faden dann im sogenannten Separarierhub
aus der Aufreihung herausgezogen und dadurch vereinzelt, so daß er von den bekannten
Greifelementen einer Nahtwebmaschine ergriffen und weiterverarbeitet werden kann.
Zweckmäßig ist die Platine mit zwei in einem etwa der Öffnungsweite von z.B. 1,2 mm
entsprechenden Abstand angeordneten und gegeneinander gerichteten Stechnadeln versehen,
so daß jeweils diejenige Stechnadel eingesetzt werden kann, die sich auf der von
dem folgenden Faden abgewandten Seite des vordersten Fadens befindet. Dadurch wird
auch bei einer sehr hohen Fadendichte des Blattbildungssiebes vermieden, daß nicht
der vorderste Faden der Aufreihung, sondern der nachfolgende Faden angestochen wird.
[0010] Dadurch, daß der Abstand der Stechnadel von der Basiskante maximal etwa 3/4 des Fadendurchmessers
beträgt, wird ein Anstechen des folgenden Fadens mit Sicherheit ausgeschlossen. Sobald
die Stechnadel einmal in den vordersten Faden der Aufreihung eingedrungen ist, ist
ein Anstechen des folgenden Fadens außerdem dadurch ausgeschlossen, daß die Spitze
der Stechnadel nicht mehr freiliegt. Bei den aus den obigen Veröffentlichungen bekannten
Separatoren mit an den Fadendurchmesser angepaßten Haken liegt das spitze Ende des
Hakens dagegen auch nach dem Erfassen eines Fadens frei und kann im ungünstigen Fall
den folgenden Faden anstechen und festhalten und dadurch ebenfalls zusammen mit dem
vorausgehenden Faden vereinzeln. Dies hätte eine Störung der Naht zur Folge.
[0011] Ein Spalten des erfaßten Fadens muß selbstverständlich vermieden werden. Dazu kann
die Stechkraft der Stechnadel mittels eines Druckreglers begrenzt werden. Der Kegelwinkel
der Spitze ist hierbei ebenfalls von Bedeutung. Er soll etwa 30° betragen. Die freie
Länge der Stechnadel soll hierzu außerdem etwas kleiner sein als der Fadendurchmesser.
Die Spitze der Stechnadel muß sehr spitz ausgebildet sein, damit der Faden bereits
mit geringer Kraft angestochen werden kann und nicht ausweichen kann. Durch das Einstechen
der Stechnadel in den Faden wird ein intensiver Formschluß erzielt, der verhindert,
daß sich der Faden beim Separieren von der Stechnadel löst.
[0012] Bei der anderen Bauart des Separators wird der zu vereinzelnde Faden auf gegenüberliegenden
Seiten von Stechnadeln angestochen und zwischen diesen zwei Stechnadeln festgehal
ten. Im Gegensatz zur ersten Bauart wird der Faden also nicht gegen einen Schenkel
der maulartigen Öffnung gedrückt, so daß der Rahmen des Separators derartige Schenkel
nicht aufzuweisen braucht. Um ein Kippen des Fadens zu verhindern, wird er dabei zweckmäßig
auf einer Seite von zwei Stechnadeln angestochen und auf der anderen Seite von einer
dazwischenliegenden Stechnadel angestochen. Diese Arbeitsweise wird im einzelnen
in EP-A-301 174 in Verbindung mit Fig. 5 beschrieben. Vorteilhaft ist dabei insbesondere,
daß die Stechnadeln sich dem zu vereinzelnden Faden nähern und diesen in seiner durch
die Gewebebindung vorgegebenen Lage ergreifen. Der zu vereinzelnde Faden wird also
beim Spannhub nicht aus der Ebene der Aufreihung herausgehoben und daher auch nicht
in die Kröpfungsstruktur der Querfäden der Aufreihung gedrückt. Das Drücken des zu
vereinzelnden Fadens in die Kröpfungsstruktur des Querfadens bei der ersten Bauart
des Separators hat bisweilen zur Folge, daß sich der zu vereinzelnde Faden beim Separierhub
nicht aus der Gewebebindung der Aufreihung löst. Ein weiterer Vorteil dieser Arbeitsweise
besteht darin, daß Aufreihungen mit sehr fester Bindung bearbeitet werden können,
z.B. Magazinierbunde, bei denen der zu vereinzelnde Faden sowohl durch laufseitige
als auch durch papierseitige Querfäden eingebunden ist. Bei diesen Geweben ist es
auch möglich, einen Teil der Querfäden, z.B. die papierseitigen Querfäden, für die
Bildung des Magazinierbundes herauszunehmen, damit die Längsfäden lockerer eingebunden
sind. Die Reihenfolge der Längsfäden wird dabei nicht zerstört.
[0013] Bei zweilagigen Geweben ist im allgemeinen die Papierseite z.B. durch eine Leinwandbindung
fest gebunden, während die Laufseite zur Erzielung langer Querfadenflottungen locker
gewebt ist (Köperbindung). Bei solchen Magazinierbunden wird zweckmäßig zuerst der
locker eingewobene laufseitige Längsfaden von einer einzigen Stechnadel angestochen,
und zwar auf der der Papierseite abgewandten Seite, und separiert. Der entsprechende
Längsfaden der Papierseite wird dann von zwei gegengreifenden Stechnadeln angestochen
und separiert, wobei der entsprechende laufseitige Längsfaden nicht mehr stören kann,
da er bereits separiert ist.
[0014] Sowohl bei der ersten Bauart, als auch bei der zweiten Bauart können eine oder mehrere
Platinen mit jeweils einer oder mit jeweils zwei gegenüberliegenden Stechnadeln eingesetzt
werden. Am vorteilhaftesten ist die Ausführungsform der zweiten Bauart mit drei Platinen,
die jeweils zwei gegeneinander gerichtete Stechnadeln aufweisen. Dadurch hat man
die Möglichkeit, jeden Faden zuerst mit der mittleren Platine auf der Seite anzustechen,
die dem nachfolgenden Faden abgewandt ist, so daß nicht die Gefahr besteht, daß der
nachfolgende Faden angestochen wird, bevor die Stechnadel den vordersten Faden erreicht.
Je nach der Dichte der Fäden in der Aufreihung und der Gewebebindung müssen die von
der anderen Seite her angreifenden Stechnadeln der beiden seitlichen Platinen in
relativ geringem Abstand an dem nachfolgenden Faden vorbeibewegt werden, um sie in
dem vordersten Faden einstechen zu lassen. Bei diesen beiden Stechnadeln ist also
die Gefahr besonders groß, daß sie den nachfolgenden Faden anstechen und erfassen.
Um dies zu vermeiden, werden die Stechnadeln der beiden seitlichen Platinen zweckmäßig
in etwas geringerem Abstand von der Basiskante angeordnet. Wie bereits erwähnt, wird
bei der Ausführungsform nach dieser zweiten Bauart jeder Faden zwischen zwei oder
drei Stechnadeln festgespannt, und zwar in der Position, die der Faden im Gewebe
hat. Zum Festspannen muß der Faden also nicht wie bei der ersten Bauart gegen einen
der beiden Schenkel der Öffnung gedrückt werden. Beim anschließenden Separierhub löst
sich der festgespannte Faden dadurch leicht aus der Gewebebindung.
[0015] Wenn der Separator für einen besonders großen Bereich von Fadendurchmessern geeignet
sein soll, so kann zusätzlich eine Stufenplatine vorgesehen sein, wie sie aus der
EP-A-301 174 bekannt ist.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 im Vertikalschnitt einen Separator mit einer Platine, die zwei gegenüberliegende
Stechnadeln aufweist;
Fig. 2 bis 4 die Verfahrensschritte des Festspannens und Separierens des vordersten
Fadens der Aufreihung;
Fig. 5 und 6 den Separierhub, wobei der Separator im Horizontalschnitt nach 2-2 gezeigt
ist;
Fig. 7 bis 13 die Arbeitsweise des Separators bei den einzelnen Fäden eines Rapports;
Fig. 14 bis 16 die Arbeitsweise eines Separators mit zwei oder drei Platinen und unterschiedlichen
Abständen der Stechnadeln von der Basiskante;
Fig. 17 bis 19 die Arbeitsweise eines Separators mit einer Platine, die zwei gegenüberliegende
Stechnadeln aufweist, und einer oder zwei weiteren Platinen ohne Stechnadel;
Fig. 20 bis 22 die Verwendung des Separators mit Stufenplatine bei Fäden sehr unterschiedlicher
Durchmesser und
Fig. 23 und 24 die Verwendung des Separators bei Fäden mit etwa um 50 % unterschiedlichem
Durchmesser.
[0017] Die Figuren 1 bis 6 zeigen im Vertikal- bzw. Horizontalschnitt einen Separator,
der einen Rahmen 10 aufweist, in dem in vertikaler Richtung eine verschiebbare Platine
16 geführt ist. Der Rahmen 10 hat die Form eines Blockes mit einem sich mittig in
vertikaler Richtung erstreckenden Schlitz zur Aufnahme der Platine 16. Auf der den
Fäden einer Aufreihung 14 zugewandten Seite hat der Rahmen 10 etwa auf halber Höhe
eine maulartige Öffnung 12, die durch einen sich über die gesamte Breite erstreckenden,
horizontalen Einschnitt gebildet wird. Die maulartige Öffnung 12 erstreckt sich etwa
bis zur Mitte des Blocks, so daß die Platine 16 in der Öffnung 12 freiliegt. Der Rahmen
10 ist durch ein übliches, nicht dargestelltes Antriebselement, z.B. einem Pneumatikzylinder
zur Ausführung eines Separierhubes 36 in horizontaler Richtung, d.h. parallel zur
Ebene der Aufreihung 14 verschiebbar. Der Rahmen 10 wird dabei durch Separierhubführungen
30 geführt.
[0018] Die Platine 16 ist ein flacher Stahlstreifen von z.B. 0,25 mm Dicke, dessen Vorderkante
26 in dem in der Öffnung 12 sichtbaren Bereich zur Bildung einer Basiskante 28 zurückversetzt
ist. Am oberen und unteren Ende der Basiskante 28, wo diese in einer horizontalen
Stufe 22 in die Vorderkante 26 übergeht, sind vertikal nach oben bzw. unten gerichtete
Stechnadeln 20 in einem Abstand von der Basiskante 28 angeordnet, der etwa 2/3 des
Durchmessers der zu vereinzelnden Fäden der Aufreihung 14 entspricht. Ein üblicher
Durchmesser ist 0,15 mm, und der Abstand der Spitzen der Stechnadeln 20 von der Basiskante
28 beträgt dann z.B. 0,11 mm. Bei den Stechnadeln 20 kann es sich z.B. um die Spitzen
von Nähnadeln handeln, die an den horizontalen Stufen 22 in eine Aussparung eingeklebt
sind oder durch Punktschweißen befestigt sind. Eine andere Möglichkeit der Herstellung
der Spitzen der Stechnadel ist Drahterodieren.
[0019] Die einzelnen Arbeitsschritte des Separators sind in den Figuren 1 bis 3 dargestellt.
Wie der Pfeil in Figur 1 angibt, wird der Rahmen 10 des Separators in den Separierhubführungen
30 nach vorne an den vordersten Faden 14a der Aufreihung herangeschoben. Die Platine
16 befindet sich dabei in ihrer Mittelstellung. In Figur 2 hat der Rahmen 10 seine
vordere Endstellung erreicht, in der die Basiskante 28 an dem vordersten Faden 14a
anliegt. Durch Verschieben der Platine 16 kann der vorderste Faden 14a nun von einer
der beiden Stechnadeln 20 angestochen und gegen den unteren oder oberen Rand der Öffnung
12 gespannt werden. Der zu vereinzelnde Faden ist während des Spannvorgangs in seiner
Bewegung durch die Basiskante 28 und die nachfolgenden Fäden beschränkt und kann daher
der Stechnadel 20 nicht ausweichen. Durch die Abkröpfung der Fäden innerhalb der Gewebebindung
des Papiermaschinensiebes und der Aufreihung 14, d.h. des Magazinierstreifens, befinden
sich die zu vereinzelnden Fäden in unterschiedlicher Höhe. Die Fäden sind dabei so
eng angeordnet, daß sie sich von oben betrachtet teilweise überlappen. Die etwas höher
angeordneten Fäden werden daher von der oberen Stechnadel 20 angestochen und gegen
den unteren Rand der Öffnung 12 gespannt, während die etwas tiefer angeordneten Fäden
von der unteren Stechnadel 20 angestochen und gegen den oberen Rand der Öffnung 12
gespannt werden. In Figur 2 liegt der vorderste Faden 14a hoch innerhalb der Aufreihung
14 und er wird daher, wie in Figur 3 gezeigt, von der oberen Stechnadel 20 angestochen
und gegen den unteren Rand gedrückt. Der folgende Faden 14b liegt tief innerhalb der
Aufreihung 14, und er wird daher, wie in Figur 4 gezeigt, von der unteren Stechnadel
20 angestochen und gegen den oberen Rand der Öffnung 12 gedrückt. Würde in Figur 2
die untere Stechnadel 20 eingesetzt werden, so bestünde die Gefahr, daß sie den folgenden
Faden 14b ansticht und diesen zusammen mit dem vordersten Faden 14a gegen den oberen
Rand der Öffnung 12 spannt. Sobald der jeweils vorderste Faden gegen den Rand der
Öffnung 12 gespannt und damit erfaßt ist, wird er durch Ausführung des Separierhubes
36 nach rechts von den anderen Fäden der Aufreihung 14 getrennt. Diese Trennung oder
Separierung ist notwendig, damit der Faden von den Greifelementen einer Nahtwebmaschine
ergriffen und in das Nahtwebfach eingeführt werden kann. Die Figuren 5 und 6 zeigen
den Separator in der vorderen bzw. hinteren Endlage des Separierhubes 36. Ferner ist
das eine Ende 40 des Gewebes zu sehen, das mit dem anderen, nicht dargestellten Ende
durch die Webnaht verbunden werden soll, so daß sich ein endloses Band ergibt. Die
Enden der Längs- oder Kettfäden 14a, 14b usw. sind in der Aufreihung 14, dem sogenannten
Magazinierbund, in der durch die Gewebebindung festgelegten Reihenfolge gehalten.
Zwischen dem Magazinierbund und dem Ende 40 sind die Quer- oder Schußfäden 42 entfernt.
Um die Bindung innerhalb des Magazinierbundes zu lockern, sind meistens auch in ihm
einige Schußfäden 42 entfernt worden. Der bereits fertiggestellte Teil der Webnaht
reicht bis zur Stelle 43 und ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
[0020] Die Figuren 7 bis 13 zeigen für alle Fäden 14a bis 14g eines 7schäftigen Bindungsrapportes,
welche der beiden Stechnadeln 20 eingesetzt wird, d.h., ob die Platine 16 nach oben
oder unten bewegt wird. In den Figuren 7 und 8 wird jeweils die obere Stechnadel 20
eingesetzt und in den folgenden Figuren 9 und 13 wird abwechselnd die untere und die
obere Stechnadel 20 eingesetzt.
[0021] Wie insbesondere in der vergrößerten Darstellung von Figur 8 erkennbar ist, muß der
nachfolgende Faden 14c zurückgeschoben werden, wenn der vorderste Faden 14b gegen
den Rand der Öffnung 12 gespannt werden soll.
[0022] Schwierigkeiten können sich beim Separierhub 36 ergeben, wenn die Fäden sehr fest
in der Aufreihung 14 eingewebt sind. Es besteht dann die Gefahr, daß der bereits erfaßte
vorderste Faden ausreißt und sich von der Stechnadel 20 löst. In solchen Fällen ist
es vorteilhafter, die Fäden nicht gegen den Rand der Öffnung 12 zu spannen, sondern
dadurch zu erfassen, daß der Faden von oben und unten durch Stechnadeln 20 angestochen
und festgehalten wird. Die Platinen 16 werden dabei unterschiedlich weit verschoben,
so daß sie den vordersten Faden 14a (Figur 15) bzw. 14b (Figur 16) jeweils in der
Höhe erfassen, in der er sich innerhalb der Aufreihung 14 befindet. Die unterschiedliche
Verschiebung der Platinen 16 ergibt sich dabei von selbst, wenn die pneumatischen
Antriebseinrichtungen der Platinen gleichzeitig und mit dem gleichen Druck betätigt
werden. Da die beiden Platinen 16 und die an ihnen ausgebildeten Stechnadeln 20 seitlich
nebeneinanderliegen, sind auch die Einstichstellen der Stechnadeln 20 längs des Fadens
14a bzw. 14b versetzt. Beim Einstechen der Stechnadeln 20 kippt der Faden 14a bzw.
14b daher etwas in der vertikalen Ebene. Um dies zu vermeiden, werden zweckmäßig drei
Platinen 16 eingesetzt, wobei die beiden äußeren Platinen 16 synchron angetrieben
werden und von einer Seite angreifen, während die dazwischenliegende Platine von der
entgegengesetzten Seite angreift.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 14 bis 16 haben die Stechnadeln 20 unterschiedlichen
Abstand von der Basiskante 28. Zum Vereinzeln von Fäden mit einem Durchmesser von
0,15 mm und bei Verwendung eines Separators mit drei Platinen mit jeweils zwei Stechnadeln
20 können z.B. die Stechnadeln 20 der mittleren Platine einen Abstand von 0,11 mm,
entsprechend etwa 2/3 des Fadendurchmessers, und die Stechnadeln 20 der beiden äußeren
Platinen einen Abstand von 0,08 mm, entsprechend etwa dem halben Fadendurchmesser
von der Basiskante 28, haben. Der in Fig. 15 relativ tief liegende vorderste Faden
14a wird dann von unten von der Stechnadel 20 der mittleren Platine angestochen und
von oben von den beiden Stechnadeln 20 der beiden äußeren Platinen angestochen. Da
diese beiden Stechnadeln einen geringeren Abstand von der Basiskante 28 haben, besteht
keine Gefahr, daß diese Stechnadeln den nachfolgenden Faden 14b anstechen. In Fig.
16 sind die Verhältnisse umgekehrt. Der nachfolgende Faden 14b, der nunmehr der vorderste
Faden ist, wird von oben von der Stechnadel 20 der mittleren Platine 16 angestochen
und von unten von den etwas zurückgesetzten Stechnadeln 20 der äußeren Platinen, da
der nun nachfolgende Faden 14c tief liegt.
[0024] Die Figuren 17 bis 19 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem eine Platine 16 mit
zwei Stechnadeln 20 und zusätzlich eine oder zwei weitere Platinen 19 ohne Stechnadeln
auf den Stufen 22 eingesetzt werden. Die Platinen 19 weisen lediglich eine Aussparung
und an deren Enden jeweils die Stufe 22 auf, an denen der Faden 14a bzw. 14b anliegt.
Diese Ausführung reicht aus, wenn die Fäden in der Aufreihung 14 locker eingebunden
sind.
[0025] Die Figuren 20 bis 22 zeigen ein Ausführungsbeispiel mit einer Stufenplatine 24.
Die Stufenplatine 24 weist drei verschieden tiefe Aussparungen 25 an der Vorderkante
auf. Durch Verschieben der Platine kann jeweils eine dieser Aussparungen 25 in der
Öffnung 12 des Rahmens 10 wirksam werden. Die tiefste, in der Stellung von Figur 20
wirksame Aussparung 25 fluchtet mit der Basiskante 28 der Platine 16. In Figur 21
ist die Stufenplatine 24 nach oben verschoben. Die zu vereinzelnden Fäden liegen nunmehr
nicht an der Basiskante 28 der Platine 16 an, sondern an der unteren Aussparung 25
der Stufenplatine 24, so daß nunmehr Fäden mit kleinerem Durchmesser vereinzelt werden
können. In der in Figur 22 gezeigten Stellung ist die Stufenplatine nach unten verschoben,
so daß die flachere obere Aussparung 25 in der Öffnung 12 wirksam wird und Fäden mit
noch kleinerem Durchmesser vereinzelt werden können. Die Stufenplatine 24 kann sowohl
in Fällen verwendet werden, in denen abwechselnd die obere und untere Stechnadel eingesetzt
wird, als auch in Fällen, in denen der zu vereinzelnde Faden gleichzeitig von oben
und unten angestochen wird.
1. Separator zum aufeinanderfolgenden Erfassen von in einer Aufreihung (14) gehaltenen
Fäden mit einem Rahmen (10), in dem mindestens eine Platine (16) zum Erfassen der
Fäden geführt und durch eine Antriebseinrichtung verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Platine (16) eine Stechnadel (20) aufweist, die zum Erfassen eines Fadens
(14) diesen ansticht.
2. Separatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platine zwei im Abstand voneinander angeordnet und gegeneinander gerichtete
Stechnadeln (20) aufweist.
3. Separator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stechnadeln (20) im Abstand von etwa 3/4 bis 1/2 des Durchmessers der Fäden
von einer Basiskante (28) angeordnet sind, wobei die Fäden an der Basiskante (28)
der Platinen (16) anliegen, wenn sie von der Stechnadel (20) angestochen werden.
4. Separator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Platinen (16) vorgesehen sind und die Stechnadeln (20) zum Teil
im Abstand von etwa 3/4 des Durchmessers der Fäden und zum Teil im Abstand von etwa
1/2 des Durchmessers der Fäden von der Basiskante (28) angeordnet sind und ein zu
erfassender Faden von der einen Seite von einer der in dem kleineren Abstand angeordneten
Stechnadel (20) und auf der gegenüberliegenden Seite von einer der im grösseren Abstand
angeordneten Stechnadel (20) angestochen wird.
5. Separator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stechnadeln (20) mit einem Konuswinkel von ca. 30° zugespitzt sind.
6. Separator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung pneumatisch arbeitet und der die Antriebseinrichtungen
beaufschlagende Druck so begrenzt ist, daß die Stechnadel (20) in die Fäden eindringen,
diese jedoch nicht spalten kann.
7. Separator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Länge der Stechnadel (20) kleiner ist als der Durchmesser der Fäden.