(19)
(11) EP 0 388 880 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.09.1990  Patentblatt  1990/39

(21) Anmeldenummer: 90105221.7

(22) Anmeldetag:  20.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D03D 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 20.03.1989 DE 8903454 U

(71) Anmelder: NOVATECH GmbH Siebe und Technologie für Papier
D-72760 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Esser, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-7410 Reutlingen (DE)
  • Häcker, Hans-Eugen
    D-7410 Reutlingen (DE)

(74) Vertreter: Abitz, Walter, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Abitz & Partner Postfach 86 01 09
81628 München
81628 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Separator für Nahtmaschinen


    (57) Separator zum aufeinanderfolgenden Erfassen von in einer Auf­reihung (14) gehaltenen Fäden mit einem Rahmen (10), in dem mindestens eine Platine (16) zum Erfassen der Fäden geführt und durch eine Antriebseinrichtung verschiebbar ist. Die Pla­tine (16) weist eine Stechnadel (20) auf, die zum Erfassen eines Fadens (14) diesen ansticht. Die Platine kann zwei im Abstand voneinander angeordnet und gegeneinander gerichtete Stechnadeln (20) aufweisen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Separator zum aufeinanderfolgen­den Erfassen von in einer Aufreihung gehaltenen Fäden. Der Separator weist einen Rahmen auf, in dem mindestens eine Platine zum Erfassen des vordersten Fadens der Aufreihung geführt und durch eine Antriebseinrichtung verschiebbar ist.

    [0002] Bei Separatoren dieser Bauart, wie sie aus DE-U-81 22 450, DE-U-87 06 649, DE-A-37 12 169, DE-A-37 14 517, EP-A-289 640, DE-U-87 13 074, DE-A-37 24 822 und EP-A-301 174 bekannt sind, ist jede Platine mit einem oder zwei an den Durchmesser des zu erfassenden Fadens angepaßten Haken ausgebildet. Die Anpassung an den Fadendurchmesser muß dabei sehr genau sein, um einerseits ein sicheres Erfassen des zu vereinzeln­den vordersten Fadens zu erreichen und andererseits ein Mitnehmen des darauffolgenden Fadens zu verhindern. Bei einer Änderung des Fadendurchmessers muß daher die Platine ausgetauscht werden.

    [0003] Während bei den Separatoren nach DE-U-81 22 450, DE-U-­87 06 649, DE-A-37 12 169, DE-A-37 14 517 und EP-A-289 640 der abzugreifende Faden jeweils dadurch erfaßt wird, daß er von dem Haken gegen den Rahmen gedrückt wird, wird der abzugreifende Faden bei den Separatoren nach DE-U-87 13 074, DE-A-37 24 822 und EP-A-301 174 zwischen den gegeneinander gerichteten Haken von mindestens zwei Platinen erfaßt, wo­bei der eine Haken dem Durchmesser des zu vereinzelnden Fadens angepaßt ist und der damit zusammenwirkende andere Haken etwa die halbe Größe hat. Der kleinere Haken sticht dabei etwa auf halber Breite in den Faden ein und drückt diesen in den größeren Haken. Bei Platinen mit Haken kann sich der Formschluß nur maximal auf den halben Umfang er­strecken. Fäden, die fest in die Aufreihung eingebunden werden, können daher nicht sicher vereinzelt werden.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Separator der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß er zum Erfassen von Fäden geeignet ist, deren Durchmesser unter­schiedlich ist.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Platine eine Stechnadel aufweist, die zum Erfassen eines Fadens diesen ansticht.

    [0006] Der erfindungsgemäße Separator ist für Fadendurchmesser geeignet, die bis zu ca. 50% voneinander abweichen.

    [0007] Derartige Separatoren sind Teile einer Nahtwebmaschine zum Endlosmachen von Blattbildungssieben für Papiermaschi­nen. Die Aufreihung der Fäden ist dabei ein sogenannter Magazinierbund, in dem die Längsfäden des Blattbildungs­siebes durch Verweben mit Querfäden gehalten sind. Zur Herstellung der Webnaht müssen die Längsfäden nacheinander einzeln aus dem Magazinierbund herausgenommen, d.h. verein­zelt werden. Die Längsfäden derartiger Blattbildungssiebe haben in den meisten Fällen Durchmesser im Bereich von etwa 0,15 bis 0,22 mm, in extremen Fällen solche im Bereich von etwa 0,10 bis 0,35 mm.

    [0008] Die Platine weist eine Basiskante auf, an der der zu ver­einzelnde Faden anliegt, bevor er durch Verschieben der Platine von der Stechnadel angestochen und dadurch er­faßt wird. Die Platine ist so ausgebildet, daß die Stech­nadel einen Abstand von der Basiskante hat, der etwa 3/4 der unteren Grenze und etwa 1/2 der oberen Grenze des Bereichs von Fadendurchmessern beträgt, der verarbeitet werden soll. Beträgt der abzudeckende Fadendurchmesser­bereich z. B. 0,15 bis 0,22 mm, so soll die Stechnadel einen Abstand von ca. 0,11 µm von der Basiskante haben.

    [0009] Abgesehen davon, daß die Platinen mit einer Stechnadel statt mit einem dem Durchmesser des zu erfassenden Fadens angepaßten Haken ausgebildet sind, entspricht der erfin­dungsgemäße Separator dem aus EP-A-301 174 bekannten Separator. Grundsätzlich sind zwei Bauarten des Separators möglich. Bei der ersten, aus der DE-U-81 22 450 bekannten Bauart weist der Rahmen des Separators zwei Schenkel auf, die zwischen sich eine maulartige Öffnung begrenzen, die etwas weiter ist als die Dicke der Aufreihung der Fäden. Der Separator wird so weit vorbewegt, daß die Basiskante der Platine mit einer eingestellten, definierten Kraft an dem jeweils zu vereinzelnden, vordersten Faden anliegt. Beim Verschieben der Platine durch die Antriebseinrichtung, dem sogenannten Spannhub, sticht die Stechnadel in den vordersten Faden der Aufreihung ein und drückt ihn gegen einen der Öffnungsschenkel. Der vorderste Faden ist damit erfaßt. Durch Zurückbewegen des Separators mit dem erfaßten Faden von der Aufreihung weg wird der vorderste Faden dann im sogenannten Separarierhub aus der Aufreihung herausge­zogen und dadurch vereinzelt, so daß er von den bekannten Greifelementen einer Nahtwebmaschine ergriffen und weiter­verarbeitet werden kann. Zweckmäßig ist die Platine mit zwei in einem etwa der Öffnungsweite von z.B. 1,2 mm ent­sprechenden Abstand angeordneten und gegeneinander gerich­teten Stechnadeln versehen, so daß jeweils diejenige Stech­nadel eingesetzt werden kann, die sich auf der von dem folgenden Faden abgewandten Seite des vordersten Fadens befindet. Dadurch wird auch bei einer sehr hohen Faden­dichte des Blattbildungssiebes vermieden, daß nicht der vorderste Faden der Aufreihung, sondern der nachfolgende Faden angestochen wird.

    [0010] Dadurch, daß der Abstand der Stechnadel von der Basiskante maximal etwa 3/4 des Fadendurchmessers beträgt, wird ein Anstechen des folgenden Fadens mit Sicherheit ausgeschlos­sen. Sobald die Stechnadel einmal in den vordersten Faden der Aufreihung eingedrungen ist, ist ein Anstechen des folgenden Fadens außerdem dadurch ausgeschlossen, daß die Spitze der Stechnadel nicht mehr freiliegt. Bei den aus den obigen Veröffentlichungen bekannten Separatoren mit an den Fadendurchmesser angepaßten Haken liegt das spitze Ende des Hakens dagegen auch nach dem Erfassen eines Fadens frei und kann im ungünstigen Fall den folgenden Faden an­stechen und festhalten und dadurch ebenfalls zusammen mit dem vorausgehenden Faden vereinzeln. Dies hätte eine Stö­rung der Naht zur Folge.

    [0011] Ein Spalten des erfaßten Fadens muß selbstverständlich vermieden werden. Dazu kann die Stechkraft der Stechnadel mittels eines Druckreglers begrenzt werden. Der Kegelwinkel der Spitze ist hierbei ebenfalls von Bedeutung. Er soll etwa 30° betragen. Die freie Länge der Stechnadel soll hierzu außerdem etwas kleiner sein als der Fadendurchmes­ser. Die Spitze der Stechnadel muß sehr spitz ausgebildet sein, damit der Faden bereits mit geringer Kraft angestochen werden kann und nicht ausweichen kann. Durch das Einstechen der Stechnadel in den Faden wird ein intensiver Formschluß erzielt, der verhindert, daß sich der Faden beim Separieren von der Stechnadel löst.

    [0012] Bei der anderen Bauart des Separators wird der zu verein­zelnde Faden auf gegenüberliegenden Seiten von Stechnadeln angestochen und zwischen diesen zwei Stechnadeln festgehal­ ten. Im Gegensatz zur ersten Bauart wird der Faden also nicht gegen einen Schenkel der maulartigen Öffnung gedrückt, so daß der Rahmen des Separators derartige Schenkel nicht aufzuweisen braucht. Um ein Kippen des Fadens zu verhindern, wird er dabei zweckmäßig auf einer Seite von zwei Stechnadeln angestochen und auf der anderen Seite von einer dazwischen­liegenden Stechnadel angestochen. Diese Arbeitsweise wird im einzelnen in EP-A-301 174 in Verbindung mit Fig. 5 be­schrieben. Vorteilhaft ist dabei insbesondere, daß die Stechnadeln sich dem zu vereinzelnden Faden nähern und diesen in seiner durch die Gewebebindung vorgegebenen Lage ergreifen. Der zu vereinzelnde Faden wird also beim Spann­hub nicht aus der Ebene der Aufreihung herausgehoben und daher auch nicht in die Kröpfungsstruktur der Querfäden der Aufreihung gedrückt. Das Drücken des zu vereinzelnden Fadens in die Kröpfungsstruktur des Querfadens bei der ersten Bauart des Separators hat bisweilen zur Folge, daß sich der zu vereinzelnde Faden beim Separierhub nicht aus der Gewebebindung der Aufreihung löst. Ein weiterer Vorteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß Aufreihungen mit sehr fester Bindung bearbeitet werden können, z.B. Magazi­nierbunde, bei denen der zu vereinzelnde Faden sowohl durch laufseitige als auch durch papierseitige Querfäden einge­bunden ist. Bei diesen Geweben ist es auch möglich, einen Teil der Querfäden, z.B. die papierseitigen Querfäden, für die Bildung des Magazinierbundes herauszunehmen, da­mit die Längsfäden lockerer eingebunden sind. Die Reihen­folge der Längsfäden wird dabei nicht zerstört.

    [0013] Bei zweilagigen Geweben ist im allgemeinen die Papierseite z.B. durch eine Leinwandbindung fest gebunden, während die Laufseite zur Erzielung langer Querfadenflottungen locker gewebt ist (Köperbindung). Bei solchen Magazinierbunden wird zweckmäßig zuerst der locker eingewobene laufseitige Längsfaden von einer einzigen Stechnadel angestochen, und zwar auf der der Papierseite abgewandten Seite, und sepa­riert. Der entsprechende Längsfaden der Papierseite wird dann von zwei gegengreifenden Stechnadeln angestochen und separiert, wobei der entsprechende laufseitige Längsfaden nicht mehr stören kann, da er bereits separiert ist.

    [0014] Sowohl bei der ersten Bauart, als auch bei der zweiten Bauart können eine oder mehrere Platinen mit jeweils einer oder mit jeweils zwei gegenüberliegenden Stechnadeln ein­gesetzt werden. Am vorteilhaftesten ist die Ausführungs­form der zweiten Bauart mit drei Platinen, die jeweils zwei gegeneinander gerichtete Stechnadeln aufweisen. Da­durch hat man die Möglichkeit, jeden Faden zuerst mit der mittleren Platine auf der Seite anzustechen, die dem nach­folgenden Faden abgewandt ist, so daß nicht die Gefahr besteht, daß der nachfolgende Faden angestochen wird, bevor die Stechnadel den vordersten Faden erreicht. Je nach der Dichte der Fäden in der Aufreihung und der Gewebebindung müssen die von der anderen Seite her angreifenden Stech­nadeln der beiden seitlichen Platinen in relativ geringem Abstand an dem nachfolgenden Faden vorbeibewegt werden, um sie in dem vordersten Faden einstechen zu lassen. Bei diesen beiden Stechnadeln ist also die Gefahr besonders groß, daß sie den nachfolgenden Faden anstechen und erfas­sen. Um dies zu vermeiden, werden die Stechnadeln der bei­den seitlichen Platinen zweckmäßig in etwas geringerem Abstand von der Basiskante angeordnet. Wie bereits erwähnt, wird bei der Ausführungsform nach dieser zweiten Bauart jeder Faden zwischen zwei oder drei Stechnadeln festge­spannt, und zwar in der Position, die der Faden im Gewebe hat. Zum Festspannen muß der Faden also nicht wie bei der ersten Bauart gegen einen der beiden Schenkel der Öffnung gedrückt werden. Beim anschließenden Separierhub löst sich der festgespannte Faden dadurch leicht aus der Gewebebindung.

    [0015] Wenn der Separator für einen besonders großen Bereich von Fadendurchmessern geeignet sein soll, so kann zusätzlich eine Stufenplatine vorgesehen sein, wie sie aus der EP-A-301 174 bekannt ist.

    [0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an­hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 im Vertikalschnitt einen Separator mit einer Platine, die zwei gegenüberliegende Stechnadeln aufweist;

    Fig. 2 bis 4 die Verfahrensschritte des Festspannens und Separierens des vordersten Fadens der Aufreihung;

    Fig. 5 und 6 den Separierhub, wobei der Separator im Hori­zontalschnitt nach 2-2 gezeigt ist;

    Fig. 7 bis 13 die Arbeitsweise des Separators bei den ein­zelnen Fäden eines Rapports;

    Fig. 14 bis 16 die Arbeitsweise eines Separators mit zwei oder drei Platinen und unterschiedlichen Abständen der Stechnadeln von der Basiskante;

    Fig. 17 bis 19 die Arbeitsweise eines Separators mit einer Platine, die zwei gegenüberliegende Stechnadeln aufweist, und einer oder zwei weiteren Platinen ohne Stechnadel;

    Fig. 20 bis 22 die Verwendung des Separators mit Stufen­platine bei Fäden sehr unterschiedlicher Durch­messer und

    Fig. 23 und 24 die Verwendung des Separators bei Fäden mit etwa um 50 % unterschiedlichem Durchmesser.



    [0017] Die Figuren 1 bis 6 zeigen im Vertikal- bzw. Horizontal­schnitt einen Separator, der einen Rahmen 10 aufweist, in dem in vertikaler Richtung eine verschiebbare Platine 16 geführt ist. Der Rahmen 10 hat die Form eines Blockes mit einem sich mittig in vertikaler Richtung erstreckenden Schlitz zur Aufnahme der Platine 16. Auf der den Fäden einer Aufreihung 14 zugewandten Seite hat der Rahmen 10 etwa auf halber Höhe eine maulartige Öffnung 12, die durch einen sich über die gesamte Breite erstreckenden, horizon­talen Einschnitt gebildet wird. Die maulartige Öffnung 12 erstreckt sich etwa bis zur Mitte des Blocks, so daß die Platine 16 in der Öffnung 12 freiliegt. Der Rahmen 10 ist durch ein übliches, nicht dargestelltes Antriebselement, z.B. einem Pneumatikzylinder zur Ausführung eines Separier­hubes 36 in horizontaler Richtung, d.h. parallel zur Ebene der Aufreihung 14 verschiebbar. Der Rahmen 10 wird dabei durch Separierhubführungen 30 geführt.

    [0018] Die Platine 16 ist ein flacher Stahlstreifen von z.B. 0,25 mm Dicke, dessen Vorderkante 26 in dem in der Öffnung 12 sichtbaren Bereich zur Bildung einer Basiskante 28 zu­rückversetzt ist. Am oberen und unteren Ende der Basis­kante 28, wo diese in einer horizontalen Stufe 22 in die Vorderkante 26 übergeht, sind vertikal nach oben bzw. unten gerichtete Stechnadeln 20 in einem Abstand von der Basis­kante 28 angeordnet, der etwa 2/3 des Durchmessers der zu vereinzelnden Fäden der Aufreihung 14 entspricht. Ein üblicher Durchmesser ist 0,15 mm, und der Abstand der Spitzen der Stechnadeln 20 von der Basiskante 28 beträgt dann z.B. 0,11 mm. Bei den Stechnadeln 20 kann es sich z.B. um die Spitzen von Nähnadeln handeln, die an den horizontalen Stufen 22 in eine Aussparung eingeklebt sind oder durch Punktschweißen befestigt sind. Eine andere Mög­lichkeit der Herstellung der Spitzen der Stechnadel ist Drahterodieren.

    [0019] Die einzelnen Arbeitsschritte des Separators sind in den Figuren 1 bis 3 dargestellt. Wie der Pfeil in Figur 1 an­gibt, wird der Rahmen 10 des Separators in den Separier­hubführungen 30 nach vorne an den vordersten Faden 14a der Aufreihung herangeschoben. Die Platine 16 befindet sich dabei in ihrer Mittelstellung. In Figur 2 hat der Rahmen 10 seine vordere Endstellung erreicht, in der die Basiskante 28 an dem vordersten Faden 14a anliegt. Durch Verschieben der Platine 16 kann der vorderste Faden 14a nun von einer der beiden Stechnadeln 20 angestochen und gegen den unteren oder oberen Rand der Öffnung 12 gespannt werden. Der zu vereinzelnde Faden ist während des Spann­vorgangs in seiner Bewegung durch die Basiskante 28 und die nachfolgenden Fäden beschränkt und kann daher der Stechnadel 20 nicht ausweichen. Durch die Abkröpfung der Fäden innerhalb der Gewebebindung des Papiermaschinensiebes und der Aufreihung 14, d.h. des Magazinierstreifens, befin­den sich die zu vereinzelnden Fäden in unterschiedlicher Höhe. Die Fäden sind dabei so eng angeordnet, daß sie sich von oben betrachtet teilweise überlappen. Die etwas höher angeordneten Fäden werden daher von der oberen Stechnadel 20 angestochen und gegen den unteren Rand der Öffnung 12 gespannt, während die etwas tiefer angeordneten Fäden von der unteren Stechnadel 20 angestochen und gegen den oberen Rand der Öffnung 12 gespannt werden. In Figur 2 liegt der vorderste Faden 14a hoch innerhalb der Aufreihung 14 und er wird daher, wie in Figur 3 gezeigt, von der oberen Stech­nadel 20 angestochen und gegen den unteren Rand gedrückt. Der folgende Faden 14b liegt tief innerhalb der Aufreihung 14, und er wird daher, wie in Figur 4 gezeigt, von der unteren Stechnadel 20 angestochen und gegen den oberen Rand der Öffnung 12 gedrückt. Würde in Figur 2 die untere Stechnadel 20 eingesetzt werden, so bestünde die Gefahr, daß sie den folgenden Faden 14b ansticht und diesen zusam­men mit dem vordersten Faden 14a gegen den oberen Rand der Öffnung 12 spannt. Sobald der jeweils vorderste Faden gegen den Rand der Öffnung 12 gespannt und damit erfaßt ist, wird er durch Ausführung des Separierhubes 36 nach rechts von den anderen Fäden der Aufreihung 14 getrennt. Diese Trennung oder Separierung ist notwendig, damit der Faden von den Greifelementen einer Nahtwebmaschine ergrif­fen und in das Nahtwebfach eingeführt werden kann. Die Figuren 5 und 6 zeigen den Separator in der vorderen bzw. hinteren Endlage des Separierhubes 36. Ferner ist das eine Ende 40 des Gewebes zu sehen, das mit dem anderen, nicht dargestellten Ende durch die Webnaht verbunden werden soll, so daß sich ein endloses Band ergibt. Die Enden der Längs- oder Kettfäden 14a, 14b usw. sind in der Aufreihung 14, dem sogenannten Magazinierbund, in der durch die Gewebe­bindung festgelegten Reihenfolge gehalten. Zwischen dem Magazinierbund und dem Ende 40 sind die Quer- oder Schuß­fäden 42 entfernt. Um die Bindung innerhalb des Magazinier­bundes zu lockern, sind meistens auch in ihm einige Schuß­fäden 42 entfernt worden. Der bereits fertiggestellte Teil der Webnaht reicht bis zur Stelle 43 und ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.

    [0020] Die Figuren 7 bis 13 zeigen für alle Fäden 14a bis 14g eines 7schäftigen Bindungsrapportes, welche der beiden Stechnadeln 20 eingesetzt wird, d.h., ob die Platine 16 nach oben oder unten bewegt wird. In den Figuren 7 und 8 wird jeweils die obere Stechnadel 20 eingesetzt und in den folgenden Figuren 9 und 13 wird abwechselnd die untere und die obere Stechnadel 20 eingesetzt.

    [0021] Wie insbesondere in der vergrößerten Darstellung von Figur 8 erkennbar ist, muß der nachfolgende Faden 14c zurück­geschoben werden, wenn der vorderste Faden 14b gegen den Rand der Öffnung 12 gespannt werden soll.

    [0022] Schwierigkeiten können sich beim Separierhub 36 ergeben, wenn die Fäden sehr fest in der Aufreihung 14 eingewebt sind. Es besteht dann die Gefahr, daß der bereits erfaßte vorderste Faden ausreißt und sich von der Stechnadel 20 löst. In solchen Fällen ist es vorteilhafter, die Fäden nicht gegen den Rand der Öffnung 12 zu spannen, sondern dadurch zu erfassen, daß der Faden von oben und unten durch Stechnadeln 20 angestochen und festgehalten wird. Die Platinen 16 werden dabei unterschiedlich weit ver­schoben, so daß sie den vordersten Faden 14a (Figur 15) bzw. 14b (Figur 16) jeweils in der Höhe erfassen, in der er sich innerhalb der Aufreihung 14 befindet. Die unter­schiedliche Verschiebung der Platinen 16 ergibt sich dabei von selbst, wenn die pneumatischen Antriebseinrichtungen der Platinen gleichzeitig und mit dem gleichen Druck betä­tigt werden. Da die beiden Platinen 16 und die an ihnen ausgebildeten Stechnadeln 20 seitlich nebeneinanderliegen, sind auch die Einstichstellen der Stechnadeln 20 längs des Fadens 14a bzw. 14b versetzt. Beim Einstechen der Stechnadeln 20 kippt der Faden 14a bzw. 14b daher etwas in der vertikalen Ebene. Um dies zu vermeiden, werden zweckmäßig drei Platinen 16 eingesetzt, wobei die beiden äußeren Platinen 16 synchron angetrieben werden und von einer Seite angreifen, während die dazwischenliegende Platine von der entgegengesetzten Seite angreift.

    [0023] Bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 14 bis 16 haben die Stechnadeln 20 unterschiedlichen Abstand von der Basiskante 28. Zum Vereinzeln von Fäden mit einem Durch­messer von 0,15 mm und bei Verwendung eines Separators mit drei Platinen mit jeweils zwei Stechnadeln 20 können z.B. die Stechnadeln 20 der mittleren Platine einen Ab­stand von 0,11 mm, entsprechend etwa 2/3 des Fadendurch­messers, und die Stechnadeln 20 der beiden äußeren Platinen einen Abstand von 0,08 mm, entsprechend etwa dem halben Fadendurchmesser von der Basiskante 28, haben. Der in Fig. 15 relativ tief liegende vorderste Faden 14a wird dann von unten von der Stechnadel 20 der mittleren Platine angesto­chen und von oben von den beiden Stechnadeln 20 der beiden äußeren Platinen angestochen. Da diese beiden Stechnadeln einen geringeren Abstand von der Basiskante 28 haben, besteht keine Gefahr, daß diese Stechnadeln den nachfolgen­den Faden 14b anstechen. In Fig. 16 sind die Verhältnisse umgekehrt. Der nachfolgende Faden 14b, der nunmehr der vorderste Faden ist, wird von oben von der Stechnadel 20 der mittleren Platine 16 angestochen und von unten von den etwas zurückgesetzten Stechnadeln 20 der äußeren Platinen, da der nun nachfolgende Faden 14c tief liegt.

    [0024] Die Figuren 17 bis 19 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem eine Platine 16 mit zwei Stechnadeln 20 und zusätzlich eine oder zwei weitere Platinen 19 ohne Stechnadeln auf den Stufen 22 eingesetzt werden. Die Platinen 19 weisen lediglich eine Aussparung und an deren Enden jeweils die Stufe 22 auf, an denen der Faden 14a bzw. 14b anliegt. Diese Ausführung reicht aus, wenn die Fäden in der Auf­reihung 14 locker eingebunden sind.

    [0025] Die Figuren 20 bis 22 zeigen ein Ausführungsbeispiel mit einer Stufenplatine 24. Die Stufenplatine 24 weist drei verschieden tiefe Aussparungen 25 an der Vorderkante auf. Durch Verschieben der Platine kann jeweils eine dieser Aussparungen 25 in der Öffnung 12 des Rahmens 10 wirksam werden. Die tiefste, in der Stellung von Figur 20 wirk­same Aussparung 25 fluchtet mit der Basiskante 28 der Platine 16. In Figur 21 ist die Stufenplatine 24 nach oben verschoben. Die zu vereinzelnden Fäden liegen nunmehr nicht an der Basiskante 28 der Platine 16 an, sondern an der unteren Aussparung 25 der Stufenplatine 24, so daß nunmehr Fäden mit kleinerem Durchmesser vereinzelt werden können. In der in Figur 22 gezeigten Stellung ist die Stufenplatine nach unten verschoben, so daß die flachere obere Aussparung 25 in der Öffnung 12 wirksam wird und Fäden mit noch klei­nerem Durchmesser vereinzelt werden können. Die Stufenpla­tine 24 kann sowohl in Fällen verwendet werden, in denen abwechselnd die obere und untere Stechnadel eingesetzt wird, als auch in Fällen, in denen der zu vereinzelnde Faden gleichzeitig von oben und unten angestochen wird.


    Ansprüche

    1. Separator zum aufeinanderfolgenden Erfassen von in einer Aufreihung (14) gehaltenen Fäden mit einem Rahmen (10), in dem mindestens eine Platine (16) zum Erfassen der Fäden geführt und durch eine Antriebseinrichtung ver­schiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Platine (16) eine Stechnadel (20) aufweist, die zum Erfassen eines Fadens (14) diesen ansticht.
     
    2. Separatur nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Platine zwei im Abstand von­einander angeordnet und gegeneinander gerichtete Stech­nadeln (20) aufweist.
     
    3. Separator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Stechnadeln (20) im Abstand von etwa 3/4 bis 1/2 des Durchmessers der Fäden von einer Basiskante (28) angeordnet sind, wobei die Fäden an der Basiskante (28) der Platinen (16) anliegen, wenn sie von der Stechnadel (20) angestochen werden.
     
    4. Separator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Pla­tinen (16) vorgesehen sind und die Stechnadeln (20) zum Teil im Abstand von etwa 3/4 des Durchmessers der Fäden und zum Teil im Abstand von etwa 1/2 des Durch­messers der Fäden von der Basiskante (28) angeordnet sind und ein zu erfassender Faden von der einen Seite von einer der in dem kleineren Abstand angeordneten Stechnadel (20) und auf der gegenüberliegenden Seite von einer der im grösseren Abstand angeordneten Stech­nadel (20) angestochen wird.
     
    5. Separator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stechnadeln (20) mit einem Konuswinkel von ca. 30° zugespitzt sind.
     
    6. Separator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrich­tung pneumatisch arbeitet und der die Antriebseinrich­tungen beaufschlagende Druck so begrenzt ist, daß die Stechnadel (20) in die Fäden eindringen, diese jedoch nicht spalten kann.
     
    7. Separator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Länge der Stechnadel (20) kleiner ist als der Durchmesser der Fäden.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht