[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftstoff-Luft-Gemischbildungsvorrichtung für Verbrennungsmotoren,
mit einem Düsenkörper, der zusammen mit einem in ihm bewegbaren Drosselkörper eine
Düse bildet, die in ein Saugrohr des Verbrennungsmotors mündet, sowie mit einer Kraftstoffmengenregeleinrichtung
mit einer Kraftstofförderleitung, die in die Düse mündet.
[0002] Bei mit Benzin betriebenen Verbrennungsmotoren muß zur Erzielung eines schadstoffarmen
Betriebes die Gemischzusammensetzung (Lambda-Wert) - unabhängig vom jeweiligen Betriebspunkt
des Motors - in engen Grenzen gehalten werden. Nur dadurch ist es möglich, die gesetzlich
vorgeschriebenen zulässigen Grenzwerte für die Schadstoffe im Abgas des Motors einzuhalten.
Insbesondere beim Betrieb des Motors mit Abgaskatalysatoren darf das "Lambda-Fenster"
für optimale Konvertierung der Gemischzusammensetzung nur sehr wenig um einen optimalen
Lambda-Wert schwanken. Dies erreicht man üblicherweise durch
- eine Vorsteuerung des Kraftstoff-Luftgemisches für den gesamten Betriebsbereich
des Motors, die von vornherein nur möglichst wenig von der idealen Gemischzusammensetzung
abweicht und in der Praxis in aller Regel durch Abrufen spezifischer Daten eines durch
Versuche ermittelten Motorkennfeldes erfolgt,
- eine zusätzliche Regelung des vorgesteuerten Gemisches mittels einer Lambda-Sonde,
die bei Abweichungen der Gemischzusammensetzung vom Idealwert eine Rückführung auf
den idealen Lambda-Wert bewirkt.
[0003] Je weniger der Lambda-Wert des vorgesteuerten Gemisches vom idealen Lambda-Wert abweicht,
um so wirksamer kann die Regelung des Kraftstoff-Luftgemisches durch die Lambda-Sonde
erfolgen, um so weniger Schadstoffe enthält das Abgas.
[0004] Beim Betreiben eines Verbrennungsmotors ist bei jeder Veränderung des Belastungszustandes
feststellbar, daß sich der Luftdruck im Saugrohr ändert. Dadurch wird
- bei Verminderung des Druckes im Saugrohr an der Saugrohrwandung in Form eines Kraftstoffilmes
angelagerter Kraft verdampfen und das Kraftstoff-Luftgemisch nach der Gemischbildungsvorrichtung
angefettet, das heißt der Lambda-Wert verringert,
- bei Vergrößerung des Druckes im Saugrohr Kraftstoff am Saugrohr niederschlagen und
damit das in den Motor eintretende Gemisch abmagern, das heißt der Lambda-Wert vergrößert.
[0005] In den beiden genannten Fällen weicht das dem Motor zugeführte Kraftstoff-Luftgemisch
von dem für die optimale Konvertierung erforderlichen Lambda-Wert mehr oder weniger
stark ab. Je schneller die Änderung der Motorbelastung erfolgt, um so größer wird
die Abweichung vom optimalen Lambda-Wert. Die Veränderung des Saugrohrdruckes erfolgt
bei Laständerung des Motors inbesondere durch Veränderung der Stellung des die Gemischmenge
steuernden Drosselkörpers, beispielsweise einer Drosselklappe, eines Drosselkegels
usw.
[0006] Bei einer bekannten Gemischbildungsvorrichtung weicht das Kraftstoff-Luftgemisch,
daß im zentral am Saugrohr angeordneten Gemischbildungsorgang entsteht, von der idealen
Zusammensetzung selbst ohne Regelung nur wenig ab. Durch die veränderliche Saugrohrbenetzung,
insbesondere bei raschen Laständerungen, wird aber dem Motor ein vom idealen Gemisch
abweichendes Gemisch zugeführt und damit die Abgasqualität verschlechtert. Je rascher
sich bei der Belastungsänderung des Motors der Saugrohrdruck ändert, um so weniger
ist es durch die Regelung über die Lambda-Sonde möglich, diese Abweichungen vom idealen
Lambda-Wert auf den für optimale Konvertierung erforderlichen Lambda-Wert auszuregeln.
[0007] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der genannten Art zu
schaffen, mit der auf baulich einfache Art eine rasche Korrektur der Gemischzusammensetzung
bei einer Änderung des Belastungszustandes eines Verbrennungsmotors möglich ist.
[0008] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß die Kraftstoffmengenregeleinrichtung eine Zumeßeinheit
aufweist, die mit einer mit dem Kraftstofftank verbundenen Kraftstofförderleitung
und der in die Düse mündenden Kraftstofförderleitung verbunden ist, sowie ein motorlastunabhängig
bewegbares Zumeßorgan zum Steuern der Kraftstoffdurchflußmenge umfaßt, das bewegungsschlüssig
mit dem Drosselkörper gekoppelt ist, und die düsenseitige Kraftstofförderleitung über
eine Zweigleitung mit dem Saugrohr verbunden und die Zweigleitung durch ein in dieser
bewegliches Ausgleichselement in einen kraftstofförderleitungseitigen Leitungsabschnitt
und einen saugrohrseitigen Leitungsabschnitt getrennt ist, derart, daß eine Erhöhung
des Saugrohrdruckes zu einer das Volumen des kraftstofförderleitungsseitigen Leitungsabschnittes
verringernden Bewegung des Ausgleichselementes und eine Verringerung des Saugrohrdruckes
zu einer entgegengesetzten Bewegung des Ausgleichselementes führt.
[0009] Erfindungsgemäß wird somit die Korrektur der Gemischzusammensetzung bei einer Änderung
des Druckes im Saugrohr - und zwar unabhängig davon, ob diese Änderung durch eine
Bewegung des Gaspedals und/oder des Fahrzeugwiderstandes erfolgt - durch den Druck
im Saugrohr gesteuert. Dadurch wird gleichzeitig erreicht, daß die zusätzlich zugeführte
bzw. entzogene Kraftstoffmasse auch entsprechend der Änderungsgeschwindigkeit des
Saugrohrdruckes erfolgt, also Abweichungen von der optimalen Gemischzusammensetzung
nicht nur von der Größe der Belastungsänderung sondern auch in Abhängigkeit von der
Geschwindigkeit der Belastungsänderung vorgenommen werden.
[0010] Das zusätzliche Zuführen bzw. Entziehen der Kraftstoffmasse in Abhängigkeit von der
Änderung des Saugrohrdruckes erfolgt aufgrund der Bewegung des Ausgleichselementes,
das den kraftstofförderleitungsseitigen Leitungsabschnitt dichtend vom saugrohrseitigen
Leitungsabschnitt abtrennt. Das Ausgleichselement selbst kann auf unterschiedliche
Art und Weise ausgestaltet sein, beispielsweise als elastische Membran, die vorteilhaft
in Richtung einer das Volumen des kraftstofförderleitungsseitigen Leitungsabschnittes
verringernden Bewegung federbeaufschlagt ist, oder als in der Zweigleitung verschiebbarer
Kolben, der vorteilhaft in Richtung einer das Volumen des kraftstofförderleitungsseitigen
Leitungsabschnittes verringernden Bewegung federbeaufschlagt ist.
[0011] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß in den kraftstofförderleitungsseitigen
Leitungsabschnitt eine Drossel integriert ist, die verhindern soll, daß die Regelbeeinflussung
über das Ausgleichselement schlagartig erfolgt. Die Drossel weist vorteilhaft in
den beiden Druchströmrichtungen unterschiedliche Durchflußwerte auf, es ist insbesondere
vorgesehen, daß der Durchtrittsquerschnitt der Drossel in Strömungsrichtung zum Ausgleichselement
sich zunächst stetig verjüngt und danach abrupt erweitert, so daß bei einem Anstieg
des Saugrohrdruckes der zusätzliche Kraftstoff langsam zugeführt, hingegen bei einer
Abnahme des Saugrohrdruckes rasch entzogen wird.
[0012] Zur weiteren Kompensation oder Veränderung des Kraftstofffilmes an den Saugrohrwänden
kann die Funktion des Ausgleichselementes mit einem weiteren Ausgleichselement kombiniert
werden, das unmittelbar der Zumeßeinheit zugeordnet ist. Konkret ist die Zumeßeinheit
über eine mittels des weiteren beweglichen Ausgleichselementes dichtend verschlossene
Öffnung mit einem Ausgleichsrum verbunden, der über eine weitere Zweigleitung mit
der düsenseitigen Kraftstofförderleitung oder dem kraftstofförderleitungsseitigen
Leitungsabschnitt verbunden ist, und es sind das Zumeßorgan und das weitere Ausgleichselement
bewegungsschlüssig miteinander verbunden, derart, daß eine Bewegung des Zumeßorganes
in Richtung eines vergrößerten Kraftstoffdurchtrittsquerschnittes zu einer, den Ausgleichsraum
verkleinernden Bewegung des weiteren Ausgleichselementes und eine Bewegung des Zumeßorganes
in Richtung eines verkleinerten Kraftstoffdurchtrittsquerschnittes zu einer den Ausgleichsraum
vergrößernden Bewegung des weiteren Ausgleichselementes führt. Bewegt sich damit
der Drosselkörper im Sinne einer Verkleinerung des Luftdurchsatzes, so bewegt sich
entsprechend das in der Zumeßeinheit angeordnete Zumeßorgan im Sinne einer Kraftstoffverringerung
und mit dem Zumeßorgan auch das weitere Ausgleichselement, das über die als Bypass-Leitung
fungierende weitere Zweigleitung Kraftstoff zwischen Zumeßelement und Drosselkörper
absaugt. Bewegt sich aber der die Gemischmenge steuernde Drosselkörper im Sinne einer
Vergrößerung des Luftdurchsatzes und das Zumeßorgan im Sinne einer Kraftstoffzunahme,
fördert das weitere Ausgleichselement über die Zweigleitung zusätzlich Kraftstoff
in die Leitung zwischen Zumeßelement und Drosselkörper. Beide Ausgleichselemente bewirken
damit bei richtiger Bemessung der Ausgleichselemente, daß die Abweichung vom durch
die Gemischbildungsvorrichtung ideal vorgesteuerten Kraftstoff-Luftgemisch bei plötzlicher
Laständerung vermindert und die Regelung durch die Lambda-Sonde entlastet wird. Im
Ergebnis wird hierdurch die Konvertierung der Schadstoffe bei Laständerungen verbessert.
Das über das Saugrohr beaufschlagte Ausgleichselement bewirkt eine Korrektur der
Gemischzusammensetzung in Abhängigkeit von der Änderungsgeschwindigkeit des Saugrohrdruckes,
das der Zumeßeinheit zugeordnete weitere Ausgleichselement eine Änderung in Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit und der Größe der Bewegung des Gaspedales.
[0013] Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren und in den Unteransprüchen
dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von
Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
[0014] In den Figuren ist die Erfindung anhand zweier Ausführungsformen verdeutlicht, ohne
hierauf beschränkt zu sein. Es zeigt:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Kraftstoff-Luft-Gemischbildungsvorrichtung
mit einer Kraftstoffmengenregeleinrichtung mit einem Ausgleichselement zur Korrektur
der Gemischzusammensetzung bei Änderung des Belastungszustandes des Verbrennungsmotors,
Figur 2 ein Diagramm zur Veranschaulichung des der Kraftstoff-Luft-Gemischbildungsvorrichtung
zugrundeliegenden grundsätzlichen Zusammenhanges der Massenströme von Luft und Kraftstoff,
Figur 3 ein Diagramm gemäß Figur 2 mit normierter Darstellung der Massenströme von
Luft und Kraftstoff und
Figur 4 eine schematische Darstellung einer modifizierten Ausgestaltung der Kraftstoffmengenregeleinrichtung
mit im Bereich der Zumeßeinheit angeordnetem weiteren Ausgleichselement.
[0015] Figur 1 zeigt einen Kraftstofftank 1, von dem über eine Pumpe 2 durch einen dieser
nachgeschalteten Filter 3 und einen Systemdruckregler 4 Kraftstoff mit vorgesteuertem
konstanten Druck durch eine Kraftstofförderleitung 5 zu einer Zumeßeinheit 6 gefördert
wird. Von dieser gelangt der Kraftstoff in einen ersten Abschnitt 7a einer weiteren
Kraftstofförderleitung 7, der in einen Zumeßregler 8 mündet. Ein zweiter Abschnitt
7b der Kraftstofförderleitung 7 führt vom Zumeßregler 8 zu einer konvergent-divergenten
Düse 9, die durch einen rotationssymmetrischen Düsenkörper 10 und einen in ihm verschiebbaren
rotationssymmetrischen Drosselkörper 11 gebildet ist. Der zweite Abschnitt 7b der
Kraftstofförderleitung 7 mündet in der Nähe des engsten Querschnittes 12 in die Düse
9, die ihrerseits in ein Saugrohr 13 des nicht näher dargestellten Verbrennungsmotors
mündet.
[0016] Der Figur 1 ist zu entnehmen, daß die Zumeßeinheit 6 durch eine eine Öffnung 14 aufweisende
Blende 15 in zwei Teilräume 16 und 17 unterteilt ist, wobei der Teilraum 16 mit dem
Kraftstofftank 1 über die Kraftstofförderleitung 5 und der Teilraum 17 über die Kraftstofförderleitung
7 mit der Düse 9 verbunden ist. Ein als Kegel ausgebildetes Zumeßorgan 18 ist in
Richtung seiner Rotationsachse senkrecht zur Blendenebene in die Blendenöffnung und
aus dieser heraus bewegbar und bestimmt damit je nach seiner Position den verbleibenden
Druchtrittsquerschnitt des Kraftstoffes durch die Zumeßeinheit 6. Das Zumeßorgan 18
ist rotationssymmetrisch im Bereich seiner Spitze und seiner kreisförmigen Grundfläche
mit einer Achse 19 verbunden und in zwei Lagern 20 der Zumeßeinheit 6 längsverschieblich
gelagert. Rotationssymmetrisch zum Zumeßorgan 18 ist mit dem freien Ende der Achse
19 der Drosselkörper 11 verbunden, wegen der bewegungsschlüssigen Verbindung sind
damit die Bewegungen des Drossekörpers 11 und des Zumeßorgans 18 gekoppelt. Der
axiale Weg der Achse 19 und damit der Weg von Drosselkörper 11 und Zumeßorgan 18 entsprechen
dem mit dem Doppelpfeil A verdeutlichten Gaspedalweg. Wegen der gleich gerichteten
kegelförmigen Ausbildung von Zumeßorgan 18 und Drosselkörper 11 führt damit eine Zustellbewegung
der Achse 19 in Richtung des Saugrohrs 13 zu einem fortschreitenden Eintauchen des
Zumeßorganes 18 in die Blendenöffnung 14 und damit einer Verringerung des Kraftstoffdurchtrittsquerschnittes,
desgleichen ein entsprechendes Eintauchen des Drosselkörpers 11 in die Düse 9 zu
einer Verringerung des Luftdurchtrittsquerschnittes. Die Durchtrittsquerschnitte
sind dabei so aufeinander abgestimmt, daß sich bei einer nicht behinderten Strömung
des Kraftstoffes durch die Kraftstofförderleitung 7 proportionale Verhältnisse bei
Zumeßorgan 18 und Drosselkörper 11 bezüglich des Kraftstoff- bzw. Luftdurchsatzes
ergeben.
[0017] Der Darstellung der Figur 1 ist zu entnehmen, daß der Zumeßregler unter anderem
zwei mittels einer flexiblen Membran 21 gegeneinander abgedichtete Kraftstoffräume
22 und 23 aufweist. Der Kraftstoffraum 22 ist durch eine Verbindungsleitung 24 in
zwei Teilräume 22a und 22b unterteilt, eine in den Teilraum 22b mündende Zweigleitung
25 ist hinter dem Systemdruckregler 4 mit der Kraftstofförderleitung 5 verbunden,
so daß ein Teil des von der Pumpe 2 geförderten Kraftstoffes über die Zweigleitung
25 in den Kraftstoffraum 22 gefördert wird. Mit dem Teilraum 22a des Kraftstoffraumes
22 ist eine Rückführleitung 26 verbunden, die zum Tank 1 führt. In die Rückführleitung
26 ist im Bereich des Ausflusses aus dem Teilraum 22a eine Festdrossel 27 eingesetzt.
[0018] Die Zweigleitung 25 ist in den Teilraum 22b hineingeführt und endet in geringfügigem
Abstand von der dem Eintrittsbereich gegenüberliegenden Teilraumwandung, die gleichfalls
als flexible Membran 28 ausgebildet ist. Auf der der Zweigleitung 25 abgewandten Seite
dieser Membran 28 ist ein Elektromagnet 29 angeordnet, der über eine Steuerelektronik
30 ansteuerbar ist und aufgrund einer auf einen Magneten ansprechenden Ausbildung
der flexiblen Membran 28 bei Anliegen eines Steuerstromes die Membran 28 mehr oder
weniger von der benachbarten Öffnung der Zweigleitung 25 wegbewegt. Der Eingang des
Kraftstoffraumes 22 ist damit mit einer beweglichen Drossel und der Ausgang dieses
Kraftstoffraumes mit einer Festdrossel 27 versehen.
[0019] In den Kraftstoffraum 23 mündet der erste Abschnitt 7a der Kraftstofförderleitung
7 und es reicht entsprechend der Ausbildung der Zweigleitung 25 der zweite Abschnitt
7b der Kraftstofförderleitung 7 in den Kraftstoffraum 23 bis kurz vor die flexible
Membran 21 hinein. Zwischen dieser und der zugewandten Einströmöffnung des zweiten
Abschnittes 7b der Kraftstofförderleitung 7 ist damit gleichfalls eine bewegliche
Drossel gebildet, wobei sich dort aber die Drosselung aufgrund der infolge der dem
Teilraum 22b zugeordneten beweglichen Drossel und den damit im Teilraum 22 sich einstellenden
unterschiedlichen Drücken ergibt.
[0020] In die Steuerelektronik 30 werden die mittels nicht näher dargestellter Aufnehmer
ermittelten momentanen Werte betreffend den Druck p
L der Luft im engsten Querschnitt der Düse 9, den Umgebungsdruck p
o vor der Düse 9 und die Umgebungstemperatur T₀ vor der Düse 9 eingegeben, diese Umgebungsgrößen
p₀ und T₀ werden in aller Regel den Umgebungszustand nach dem dem Verbrennungsmotor
vorgeschalteten Luftfilter wiedergeben. Zusätzlich kann in die Steuerelektronik noch
der aktuelle Lambda-Wert eingegeben werden, der in bekannter Art und Weise über eine
Lambda-Sonde ermittelt wird.
[0021] Figur 2 verdeutlicht die im Versuch ermittelten Zusammenhänge von Luftmassenstrom
ṁ
a und Kraftstoffmassenstrom ṁ
B in Abhängigkeit vom Druck p
L im engsten Querschnitt der Düse 9 für den überkritischen und unterkritischen Strömungszustand.
Erreicht die Strömungsgeschwindigkeit der Luft in der Düse in einem bestimmten Betriebsbereich
des Verbrennungsmotors Schallgeschwindigkeit und unterschreitet der Druck der Luft
im Saugrohr 13 des Motors einen "kritischen" Wert, ändert sich an der Strömungsgeschwindigkeit
und am Zustand der Luft im engsten Querschnitt der Düse 9 nichts. Demzufolge bleibt
der Luftmassenstrom ṁ
a - bei unveränderlicher Stellung des Drosselkörpers 11 - konstant. Wird diesem konstanten
Luftmassenstrom ṁ
a der konstante Kraftstoffmassenstrom ṁ
B zugeführt, dann bleibt auch die Zusammensetzung des entstehenden Gemisches, daß heißt
auch der Lambda-Wert konstant, die Vorsteuerung des Kraftstoff-Luftgemisches ist in
diesem Falle unveränderlich. Auf die Prinzipdarstellung nach der Figur 1 bezogen
bedeutet dies, daß im überkritischen Bereich die Steuerelektronik 30 nicht regelnd
eingreifen muß, es erfolgt infolgedessen keine Aktivierung des Elektromagneten 29,
womit sich im Kraftstoffraum 22 konstante Strömungsverhältnisse einstellen und damit
auch die zwischen diesem Kraftstoffraum und dem Kraftstoffraum 23 befindliche nachgiebige
Membran stationär verbleibt und infolgedessen der durch den Systemdruckregler 4 mit
konstant vorgesteuertem Druck in die Zumeßeinheit 6 eingeführte Kraftstoff unter konstanten
Fließbedingungen durch die Abschnitte 7a und 7b der Kraftstofförderleitung 7 zum engsten
Querschnitt der Düse 9 gefördert wird. Grundsätzliche Voraussetzung dieser gleichmäßigen
Gemischvorsteuerung ist wie oben beschrieben, daß der wirksame Durchtrittsquerschnitt
der Blende 15 proportional dem wirksamen Querschnitt der Düse 9 ist.
[0022] Wird, ausgehend vom beschriebenen "kritischen Strömungszustand" im engsten Querschnitt
der Düse 9 die Motorbelastung gesteigert, dann erfolgt bei Überschreitung eines bestimmten
Luftdruckes im Saugrohr 13 der Übergang von kritischer Strömung mit Schallgeschwindigkeit
in eine unterkritische Strömung mit Unterschallgeschwindigkeit. Bei unveränderter
Stellung des Drosselkörpers 11 würde damit der vom Motor angesaugte Luftmassenstrom
ṁ
a kleiner und bei konstantem Kraftstoffmassenstrom ṁ
B das Gemisch zu fett und der Lambda-Wert abnehmen. Damit keine Abweichung von der
idealen Vorsteuerung erfolgt, mit den nachteiligen Folgen einer entsprechenden Zunahme
der anteiligen Schadstoffe im Abgas des Motors wird im gleichen Maße, wie der Luftmassenstrom
ṁ
a abnimmt, auch der Kraftstoffmassenstrom ṁ
B reduziert.
[0023] Die Reduzierung des Kraftstoffmassenstromes ṁ
B erfolgt über die Steuerelektronik 30 in die als wesentliche Kenngröße der Druck p
L und weiter der Druck p
o und die Temperatur T
o eingegeben werden. Die von der Steuerelektronik 30 ausgehende Steuergröße aktiviert
den Elektromagneten 29 der entsprechend dem Maß der Steuergröße die flexible Membran
28 mehr oder weniger anzieht und damit entsprechend den Durchtrittsspalt zwischen
dem offenen Ende der Zweigleitung 25 und der Membran 28 vergrößert. Dies bedingt
einen Anstieg des Kraftstoffdruckes im Kraftstoffraum 22, so daß die flexible Membran
21 auf das offene Ende des zweiten Abschnittes 7b der Kraftstofförderleitung 7 bewegt
wird und damit der Spalt zwischen der flexiblen Membran und diesem Abschnitt 7b verringert
wird, mit der Folge, daß weniger Kraftstoff durch die Kraftstofförderleitung 7 gefördert
werden kann.
[0024] Figur 3 zeigt, daß bei normierter Darstellung ṁ

des Luftmassenstromes ṁ
a und des für konstanten Lambda-Wert erforderlichen normierten Kraftstoffmassenstromes
ṁ

das Streuband für ṁ

und ṁ

für den gesamten Betriebsbereich, das heißt für den Druck im engsten Querschnitt
der Düse schmal wird, also von der Stellung des Drosselkörpers 11 nur noch wenig abhängig
ist. Hierbei bedeutet:

[0025] Die Figur 3 verdeutlicht, daß im gesamten überkritischen Bereich ṁ

= 1 und für konstanten Lambda-Wert auch ṁ

= 1 ist. Für den unterkritischen Strömungsbereich sind wegen


[0026] Abweichungen durch den Streubereich um den idealen Lambda-Wert können durch die
Lambda-Sonde ausgeglichen werden, die mit der Steuerelektronik 30 zusammenarbeitet.
Je kleiner der Streubereich bei unterschiedlichen Stellungen des Drosselkörpers 11
ist, und je besser die Vorsteuerung - insbesondere im unterkritischen Bereich - ausgeführt
wird, um so mehr wird der Eingriff der Lambda-Sonde entlastet, um so besser ist die
Konvertierung der Schadstoffe im Abgas, so daß die Absteuerung des Kraftstoffmassenstromes
im unterkritischen Strömungsbereich primär aufgrund der Steuergrösse des Druckes
p
L im engsten Luftquerschnitt erfolgen kann.
[0027] Figur 1 verdeutlicht darüber hinaus die vom Druck im Saugrohr 13 abhängige erfindungsgemäße
Regelung der Kraftstoffmenge, die gleichzeitig mit der Regelung der Kraftstoffmenge
mittels der Steuerelektronik 30 erfolgt. Der Abschnitt 7a der Kraftstofförderleitung
7 ist über eine Zweigleitung 7c mit dem gekrümmten Abschnitt des Saugrohres 13 verbunden,
wobei die Zweigleitung 7c durch eine Membran 35 in einen kraftstofförderleitungsseitigen
Leitungsabschnitt 7d und einen saugrohrseitigen Leitungsabschnitt 7e dichtend getrennt
ist. Im Mittelbereich 35a der Membran 35 wirkt auf diese eine Druckfeder 36 ein, derart,
daß sie die Membran 35 in Richtung einer das Volumen des kraftstofförderleitungsseitigen
Leitungsabschnittes 7d verringernden Bewegung vorspannt. In den Leitungsabschnitt
7d ist darüber hinaus eine Drossel 37 integriert, derart, daß sich der Durchtrittsquerschnitt
der Drossel 37 in Strömungsrichtung zur Membran 35 zunächst stetig verjüngt und danach
abrupt erweitert. Die Drossel 37 weist damit unterschiedliche Reibwerte auf. Bei
einer Verkleinerung des Saugrohrdruckes, das heißt einem Abdampfen von Kraftstoff
von den Wänden des Saugrohres 13 wird die Membrane 35 entgegen der Kraft der Feder
36 entsprechend der ausgezogenen Pfeilrich tung bewegt. Dadurch vergrößert sich der
mit Kraftstoff gefüllte Raum 38 und saugt aus dem Raum 23 Kraftstoff ab, wodurch die
der Düse 9 zugeführte Kraftstoffmasse verringert wird. Bei einer Vergrößerung des
Saugrohrdruckes, somit einer Anlagerung von Kraftstoff an den Wänden des Saugrohres
13 wird die Membrane 35 im Sinne der Feder 36 gemäß gestrichelter Pfeilrichtung bewegt.
Dadurch verringert sich der mit Kraftstoff gefüllte Raum 38, wodurch die der Düse
9 über die Rohrleitung 7b zugeführte Kraftstoffmasse vergrößert wird. Bei einer Verkleinerung
des Saugrohrdruckes erfolgt infolge der Ausbildung der Drossel 37 ein Durchströmen
des Kraftstoffes durch die Drossel 37 mit kleinerer Verzögerung als bei einem entsprechend
großen Anstieg des Saugrohrdruckes.
[0028] Bei dem in Figur 4 für den Bereich der Zumeßeinheit 6 gezeigten Bereich der Kraftstoff-Luft-Gemischbildungsvorrichtung
sind diejenigen Teile, die mit denen der Ausführungsform nach der Figur 1 übereinstimmen,
der Einfachheit halber mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Die Figur verdeutlicht
insbesondere die entsprechende Ausbildung der Membran 35 mit Leitungsabschnitten 7d
und 7e, wobei in den Leitungsabschnitt 7d jedoch keine Drossel 37 eingesetzt ist.
Aus zeichnerischen Gründen mündet bei der Ausführungsform nach der Figur 4 die Kraftstofförderleitung
5 auf der der Kraftstofförderleitung 7 abgewandten Seite in die Zumeßeinheit 6 ein.
Der Figur ist zu entnehmen, daß der Teilraum 16 über eine Öffnung 31 mit einem Ausgleichsraum
32 verbunden ist, ein mit dem Zumeßorgan 18 verbundener und konzentrisch zu dessen
Rotationsachse angeordneter Ausgleichskolben 33 durchsetzt die Öffnung 31 dichtend,
ferner ist der Ausgleichsraum 32 über eine weitere Zweigleitung 34 mit dem kraftstofförderleitungsseitigen
Leitungsabschnitt 7d verbunden. Durch die in der Figur 4 gezeigte Ausgestaltung der
Zumeßeinheit 6 besteht neben der Möglichkeit, die Kraftstoffmenge über die Membran
35 zu korrigieren, eine solche Korrektur zusätzlich über die Bewegung des Zumeßorgans
zu bewerkstelligen. So wird bei einer Verkleinerung des Saugrohrdruckes, bei der
der Kraftstoff von den Saugrohrwänden abdampft, von der Gemischbildungsvorrichtung
das Gemisch abgemagert, indem eine Bewegung des Gaspedals im Sinne einer Verringerung
der Gemischmenge zu einer entsprechenden Bewegung des Zumeßorgans 18 und des Ausgleichkolbens
33 und des Drosselkörpers 11 in Richtung der mit ausgezogenen Linien gezeichneten
Pfeile erfolgt, wodurch aufgrund des sich vergrößernden Ausgleichsraumes 32 ein Teil
des üblicherweise in die Kraftstofförderleitung 7b geförderten Kraftstoffes über die
Zweigleitung 34 im Ausgleichsraum 32 gespeichert wird. Im Unterschied hierzu erfolgt
bei einer Vergrößerung des Saugrohrdruckes und Kondensation von Kraftstoff aus dem
von der Gemischbildung gelieferten Gemisch und Anlagerung an den Saugrohrwandungen
eine Anreicherung des von der Gemischbildungsvorrichtung gelieferten Gemisches, indem
bei der Bewegung des Gaspedals im Sinne einer Vergrößerung der Gemischmenge der Drosselkörper
11 und das Zumeßorgan 18 mit dem Ausgleichskolben 33 in die entgegengesetzte Richtung
entsprechend der strichliert gezeichneten Pfeile bewegt werden, so daß infolge der
damit einhergehenden Verkleinerung des Ausgleichsraumes 32 zusätzlich über die Zweigleitung
34 Kraftstoff in den Abschnitt 7b der Kraftstofförderleitung 7 einströmt.
1. Kraftstoff-Luft-Gemischbildungsvorrichtung für Verbrennungsmotoren, mit einem
Düsenkörper, der zusammen mit einem in ihm bewegbaren Drosselkörper eine Düse bildet,
die in ein Saugrohr des Verbrennungsmotors mündet, sowie mit einer Kraftstoffmengenregeleinrichtung
mit einer Kraftstofförderleitung, die in die Düse mündet, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftstoffmengenregeleinrichtung (4, 6, 8) eine Zumeßeinheit (6) aufweist,
die mit einer mit dem Kraftstofftank (1) verbundenen Kraftstofförderleitung (5) und
der in die Düse (9) mündenden Kraftstofförderleitung (7) verbunden ist, sowie ein
motorlastabhängig bewegbares Zumeßorgan (18) zum Steuern der Kraftstoffdurchflußmenge
umfaßt, das bewegungsschlüssig mit dem Drosselkörper (11) gekoppelt ist, und die
düsenseitige Kraftstofförderleitung (7a) über eine Zweigleitung (7c) mit dem Saugrohr
(13) verbunden und die Zweigleitung (7c) durch ein in dieser beweglisches Ausgleichselement
(35) in einen kraftstofförderleitungsseitigen Leitungsabschnitt (7d) und einen saugrohrseitigen
Leitungsabschnitt (7e) getrennt ist, derart, daß eine Erhöhung des Saugrohrdruckes
zu einer das Volumen des kraftstofförderleitungsseitigen Leitungsabschnittes (7d)
verringernden Bewegung des Ausgleichselementes (35) und eine Verringerung des Saugrohrdrukkes
zu einer entgegengesetzten Bewegung des Ausgleichselementes (35) führt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichselement als elastische Membran (35) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (35) federbeaufschlagt (Feder 36) ist, insbesondere in Richtung
einer das Volumen des kraftstofförderleitungsseitigen Leitungsabschnittes (7d) verringernden
Bewegung.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichselement (35) als in der Zweigleitung (7c) verschiebbarer Kolben,
insbesondere als in Richtung eines das Volumen des kraftstofförderleitungsseitigen
Leitungsabschnittes (7d) verringernden Bewegung federbeaufschlagter Kolben ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den kraftstofförderleitungsseitigen Leitungsabschnitt (7d) eine Drossel
(37) integriert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel (37) in den beiden Durchströmrichtungen unterschiedliche Durchflußwerte
aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchtrittsquerschnitt der Drossel (37) in Strömungsrichtung zum Ausgleichselement
(35) sich zunächst stetig verjüngt und danach abrupt erweitert.