[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lösen des Hinterwindungsfadens von der
Oberfläche von Kopsen gemäß dem Oberbegriff des ersten Anspruches.
[0002] Beim Beenden der Kopsherstellung ist es beispielsweise an Ringspinnmaschinen üblich,
mit dem Garnende eine Hinterwindung zu bilden, die von der Kopsspitze in Richtung
auf den Kopsfuß verläuft. Hierzu wird beispielsweise bei schon auslaufenden Spindeln
die Ringbank verhältnismäßig rasch von oben nach unten bewegt. Die Hinterwindung kann
am Hülsenfuß in einer Reservewindung enden. Diese Reservewindung ist jedoch bei vollautomatischen
Doffvorgängen an den Ringspinnmaschinen nicht mehr vorhanden.
[0003] Beim Vorbereiten derartiger Kopse für den Abspulprozeß in einer Spulmaschine kommt
es darauf an, möglichst ohne Beschädigung der Oberfläche des Wickels das Garnende
so freizulegen, daß es in der Abspulposition erfaßbar und den entsprechenden Aggregaten
der Spulstelle vorlegbar ist.
[0004] Vorrichtungen, die den Fadenanfang auf der Oberfläche von Kopsen suchen und dann
für den Abspulvorgang an einer definierten Stelle bereitlegen, sind bereits bekannt.
In den meisten dieser Vorrichtungen werden die Kopse in einer Kreisbahn an mehreren
verschiedenen Behandlungsstationen vorbeigeführt, wodurch sich ein schrittweiser Vorbereitungsprozeß
ergibt.
[0005] Zum Beispiel gemäß der DE-A 36 02 002 wird zuerst durch einen Saugrohrschneider der
Reserve- und/oder Hinterwindungsfaden gelöst, anschließend der Fadenanfang auf die
Kopsoberfläche gewickelt und darauffolgend auf der gesamten Kopsoberfläche mittels
eines in einem Saugrohr angeordneten Saugschlitzes gesucht, eingesaugt, in dem Schlitz
bis zu nächsten Station geführt, dort geschnitten und in die Kopshülse verbracht.
Derartige Vorrichtungen sind sehr aufwendig. Insbesondere ist durch den hohen Luftverbrauch
ein erheblicher Energiebedarf zu verzeichnen.
[0006] Die US-PS 26 75 971 beschreibt ebenfalls eine Vorbereitungseinrichtung für Kopse,
die den Spulstellen einer Spulmaschine zugeführt werden. Dabei wird vor dem Suchen
des Fadenanfanges mittels eines entlang eines Saugrohres angeordneten Saugschlitzes
die Hinterwindung durch einen aus einem gebogenen Draht gebildeten Haken gelöst. Dieser
Haken ist in einem Gelenk gelagert und wird durch den Fadenzug des erfaßten Fadens
unter anderem auch parallel zur Kopslängsachse verlagert, wodurch ein Eindringen des
Hakens in die Fadenlagen verhindert werden soll. Der Haken steht dabei mit der Kopsoberfläche
solange im Eingriff, bis sich der Kops entlang der Transportstrecke um einen bestimmten
Betrag weiterbewegt hat. Erfaßt der Haken den Hinterwindungsfaden unmittelbar, nachdem
er Kontakt zur Kopsoberfläche bekommen hat, zieht er den in Richtung Kopsspitze verlaufenden
Fadenteil straff auf die Oberfläche der Kopswindungen. Es ist auch damit zu rechnen,
daß durch das Ausweichen des Hakens nach unten der erfaßte Faden relativ spät reißt,
wodurch auf der Kopsoberfläche zusätzliche relativ flache, sehr feste Windungen aufgebracht
werden. Das Erfassen des Fadens durch nachfolgende Einrichtungen wird damit erheblich
erschwert.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Lösen des Fadens auf der Oberfläche
von Kopsen vorzuschlagen, die einen hohen Wirkungsgrad besitzt.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0009] Die Erfindung ist durch die Merkmale der Ansprüche 2 bis 13 vorteilhaft weitergebildet.
[0010] Die Anordnung eines Sensors, der erkennt, wenn der erfaßte Hinterwindungsfaden auf
den als Suchermesser ausgebildeten Fadenlöser aufgleitet, ermöglicht es, über Befehlssignale
unmittelbar weitere Schritte einzuleiten. Durch das Abheben des Suchermessers sofort
nach erkanntem Faden wird dieser gelöst oder zerrissen. Dadurch ist es nicht möglich,
daß sich oberhalb des Suchermessers der Faden in straffen Windungen auf der Kopsoberfläche
fixiert. Es wird außerdem vermieden, daß der bereits gelöste Faden in Höhe des Suchermessers
in die Kopsoberfläche durch das Suchermesser eingebügelt wird. Dabei sichert die Form
des Suchermessers gegenüber dem bekannten aus einem gebogenen Draht bestehenden Haken
eine schonendere Behandlung der Kopsoberfläche.
[0011] Durch das lockere Ablegen des Fadenanfanges auf der Kopsoberfläche in Verbindung
mit der Überwachung des Erfolges der Fadensuche und der davon abhängigen Steuerung
des Kopses auf seinem weiteren Transportweg ist es möglich, in Abhängigkeit vom Fadenmaterial
auf weitere Vorbereitungsstationen zu verzichten, insbesondere wenn in der Spulstelle
der Faden von der Kopsoberfläche durch eine den Kops umgebende aufwärts gerichtete
Luftströmung gelöst und einer Zubringereinrichtung zugeführt wird. Dabei entspricht
die Erfolgswahrscheinlichkeit einer so vereinfachten Vorbereitung dem bekannter Vorbereitungseinrichtungen,
die mehrere Vorbereitungsstationen aufweisen.
[0012] Da nach dem Erfassen und Lösen des Fadenanfanges normalerweise eine weitere Drehbewegung
des Kopses nicht erforderlich ist, kann dieser Antrieb auch durch ein vom Sensor erzeugtes
Befehlssignal außer Betrieb gesetzt werden.
[0013] Neben der Gestaltung des Fadenlösers als Suchermesser wirkt sich auch noch die Anordnung
einer Sucherführung im Bereich des Suchermessers vorteilhaft auf die Schonung der
Kopsoberfläche aus, da das Suchermesser exakt positioniert und am Eindringen in die
Fadenwindungen gehindert wird.
[0014] Die Sensoren werden vorteilhaft durch Lichtschranken gebildet, die aus verschiedenen
Anordnungen von Lichtquellen und Fotozellen bestehen. Der auf das Suchermesser aufgleitende
Faden durchbricht dabei an einer oder mehreren Stellen die jeweilige Lichtschranke.
[0015] Die Erfolgsquote der Kopsvorbereitung kann weiter gesteigert werden, wenn übereinander
mehrere nacheinander in Funktion tretende Suchermesser angeordnet werden. Nachdem
der am untersten Suchermesser angeordnete Sensor den Faden erkannt hat, wird dieses
Suchermesser von der Kopsoberfläche abgehoben und das darüber angeordnete Suchermesser
an die Kopsoberfläche angeschwenkt. Dadurch wird verhindert, daß bei Erfassung des
Hinterwindungsfadens zuerst durch das obere Suchermesser der Faden oben reißt und
damit der untere Teil der Hinterwindung auf der Mantelfläche des Kopses verbleibt,
was anschließend beim Spulprozeß zu erheblichen Schwierigkeiten führen kann. Durch
das obere Suchermesser wird nach dem Lösen des unteren Teiles der Hinterwindung der
Fadenanfang auf dem oberen Teil der Kopsoberfläche locker abgelegt, wodurch sich der
Fadenanfang im Bereich der Spulstelle sehr leicht lösen läßt, wenn zum Beispiel in
der Spulstelle der Faden von der Kopsoberfläche durch eine den Kops umgebende aufwärts
gerichtete Luftströmung gelöst und einer Zubringereinrichtung zugeführt wird.
[0016] Werden an der Ringspinnmaschine im Anschluß an die Hinterwindung noch Reservewicklungen
am Kopsfuß gebildet, kann die zusätzliche Anordnung einer Saugdüse im Bereich des
Kopsfußes der erfindungsgemäßen Vorbereitungseinrichtung erforderlich sein. Dabei
müßte allerdings das Abschalten des Antriebes für die Kopsumdrehung nach dem Erkennen
des Hinterwindungsfadens durch den Sensor verzögert werden. Bei der Anordnung mehrerer
Suchermesser übereinander kann es ausreichen, wenn der Kops noch so lange gedreht
wird, bis das obere Suchermesser den verbleibenden Teil der Hinterwindung ebenfalls
erfaßt hat.
[0017] Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Vorbereitungseinrichtung,
Fig. 2 eine stark vergrößerte Darstellung der Einzelheit X aus Fig. 1,
Fig. 3 eine stark vergrößerte Darstellung einer Variante der Gestaltung des Suchermessers
und
Fig. 4 eine weitere stark vergrößerte Darstellung einer Variante der Ausgestaltung
von Suchermesser und Sucherführung.
[0018] Ein Kops 3 wird aufrechtstehend auf dem Aufsteckdorn einer Palette 1 auf dem Transportband
5 einer Transportbahn 2 einer erfindungsgemäßen Vorbereitungseinrichtung zugeführt
und dort positioniert. Die Führung der Palette 1 entlang der Transportbahn 2 erfolgt
durch Führungsplatten 6 und 6′. Die Ankunft einer Palette 1 wird durch einen Sensor
28 über eine Steuerleitung 28′ an eine zentrale Steuereinheit 60 gemeldet, die einen
Drehsolenoid 27 über eine Steuereinheit 27′ betätigt. Entsprechend zeitverzögert wird
durch den Drehsolenoid 27 ein Schwenkstab 14 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht. Dabei
wird auch ein Rollenhalter 13 mit Andruckrolle 12 so verschwenkt, daß sich die Andruckrolle
12 an die Grundplatte 1′ der Palette 1 anlegt. Dafür weist die Führungsplatte 6 eine
Aussparung 7 auf. Durch eine Gestaltung der Andruckrolle 12 als Spurkranzrolle kann
außerdem die Palette 1 geringfügig gekippt werden, wodurch die Grundplatte 1′ nicht
mehr mit der gesamten Fläche ihrer Unterseite auf dem Transportband 5 aufliegt.
[0019] Die Andruckrolle 12 drückt die Grundplatte 1′ der Palette 1 gegen zwei Riemenscheiben
11 auf der gegenüberliegenden Seite der Transportbahn 2, von denen in Fig. 1 lediglich
eine erkennbar ist. Für diese Riemenscheiben 11 mit dem Flachriemen 10 ist in der
gegenüberliegenden Führungsplatte 6′ eine Aussparung 7′ vorgesehen. Der Flachriemen
10 wird über eine Antriebsrolle 8 durch einen Motor 9 angetrieben. Der Motor 9 erhält
seine Steuerbefehlssignale über eine Steuerleitung 9′ von der zentralen Steuereinheit
60.
[0020] Da die Riemenscheiben 11 für den Antrieb der Palette 1 in die Transportbahn eindringen,
ist die Platte 61, auf der beide Riemenscheiben 11 und die Antriebsrolle 8 gelagert
sind, ebenfalls schwenkbar. Sie wird synchron mit dem Schwenkstab 14 und damit mit
dem Rollenhalter 13 zur Positionierung der Palette angeschwenkt.
[0021] Ein Bügel 41 ist über eine Halterung 42 mittels einer Befestigungsschraube 43 ebenfalls
am Schwenkstab 14 befestigt. Nach dem Einschwenken drückt der Bügel so gegen die Hülsenspitze
3′ des Kopses 3, daß dieser etwas entgegen der Kipprichtung der Palette 1 verkantet
wird, wodurch sich die Reibkraft auf dem Aufsteckdorn der Palette 1 erhöht. Dadurch
wird die Drehbewegung von der angetriebenen Palette 1 auch dann auf den Kops 3 in
Richtung des Pfeils 4 übertragen, wenn dieser nicht straff auf dem Aufsteckdorn aufsitzt.
Durch eine Justierschraube 44 ist es möglich, den Bügel 41 in seiner Höhe auf verschiedene
Kopslängen einzustellen. Außerdem kann entweder mittels der Befestigungsschraube 43
oder der Justierschraube 44 die Winkelstellung des Bügels 41 verändert werden.
[0022] Die Fig. 1 zeigt bereits eine Variante der Erfindung, bei der zwei Suchermesser 16,
18 übereinander angeordnet sind. Auch sind an beiden Sucherführungen 15 und 17 Sensorträger
45 und 46 angeordnet. Es wäre aber im Rahmen der Erfindung durchaus denkbar, lediglich
ein Suchermesser 16 mit einem entsprechenden Sensor vorzusehen. Die untere Sucherführung
15 ist mittels eines Drehbolzens 21 in einer Halterung 23 drehbar gelagert. Die Halterung
23 ist mittels einer Befestigungsschraube 25 am Schwenkstab 14 befestigt. Das Suchermesser
16 ist mit Befestigungsschrauben 19 an der Sucherführung 15 angebracht. Dabei können
in der Sucherführung 15 Langlöcher vorgesehen sein, in denen die Befestigungsschrauben
19 verschiebbar sind, wodurch sich das Suchermesser 16 entsprechend dem Kopsdurchmesser
justieren läßt.
[0023] Auf der der Sucherführung 15 gegenüberliegenden Seite des Drehbolzens 21 ist ein
Schwenkhebel 29 befestigt. Dieser Schwenkhebel 29 ist über ein Drehgelenk 29′ mit
dem Kolben 31 eines Pneumatikzylinders 33 verbunden. Dieser Zylinder 33 ist über eine
Halterung 39 am Schwenkhebel 14 befestigt. An den beiden Enden des Pneumatikzylinders
33 münden Luftleitungen 35 und 36. Diese Luftleitungen 35 und 36 sind mit einer nicht
dargestellten Druckluftquelle verbunden. Sie sind über ebenfalls nicht dargestellte
Ventile wechselseitig mit Druckluft beaufschlagbar. Die Ansteuerung der Ventile erfolgt
über die zentrale Steuereinheit 60.
[0024] Wird zum Beispiel das Ventil geöffnet, welches die Druckluftquelle mit der Luftleitung
35 verbindet, so wird der Kolben 31 nach links verschoben. Durch die Übertragung über
Drehgelenk 29′, Schwenkhebel 29 und Drehbolzen 21 wird die Sucherführung 15 im Uhrzeigersinn
verschwenkt. Dadurch hebt das Suchermesser 16 von der Kopsoberfläche ab. Dieser Vorgang
wird eingeleitet, nachdem der vom Suchermesser 16 erfaßte und auf dessen Rücken aufgeschobene
Hinterwindungsfaden 47 die durch eine Lichtquelle 48 und eine Fotodiode 49 gebildete
Lichtschranke unterbrochen hat. Die Fotodiode 49 weist eine Verbindung 49′ zur zentralen
Steuereinheit 60 auf, die dann das zur Luftleitung 35 führende Ventil öffnet. Auf
diese Weise wird gewährleistet, daß sofort nach dem Erfassen des Hinterwindungsfadens
47 das Suchermesser 16 von der Kopsoberfläche abhebt, wodurch der Hinterwindungsfaden
47 vom Kopsfuß gelöst oder auch zerrissen wird. Dadurch wird ein Einbügeln des Hinterwindungsfadens
47 in die Kopsoberfläche in Höhe der Sucherführung 15 vermieden.
[0025] Wie in der Fig. 1 dargestellt, ist noch eine weitere Sucherführung 17 mit Suchermesser
18 am Schwenkstab 14 befestigt. Der Aufbau entspricht dem der unteren Anordnung der
Sucherführung 15. Das Suchermesser 18 mit Befestigungsschrauben 20 ist an der Sucherführung
17 analog dem Suchermesser 16 befestigt. Am Ende der Sucherführung 17 ist ebenfalls
ein Drehbolzen 22 angeordnet, der auf der gegenüberliegenden Seite mit einem Schwenkhebel
30 verbunden ist, der seinerseits ein Drehgelenk 30′ aufweist. Das Drehgelenk 30′
ist mit einem Kolben 32 verbunden, der in einem Pneumatikzylinder 34 geführt ist.
Der Pneumatikzylinder 34 ist mittels einer Halterung 40 am Schwenkhebel 14 befestigt.
An den beiden Enden des Pneumatikzylinders 34 sind Luftleitungen 37 und 38 angeordnet,
die ebenfalls über nicht dargestellte Ventile mit einer Druckluftquelle verbunden
sind. Der Drehbolzen 22 ist in einer Halterung 24 gelagert, die durch eine Befestigungsschraube
26 am Schwenkstab 14 befestigt ist. Die zu den Luftleitungen 37 und 38 führenden Ventile
werden ebenfalls von der zentralen Steuereinheit 60 angesteuert.
[0026] In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist soeben vom durch die Lichtquelle 48 und die Fotodiode
49 gebildeten Sensor der Hinterwindungsfaden 47 erkannt worden, weshalb von der zentralen
Steuereinheit, die das Erfolgssignal vom Sensor empfangen hat, das Ventil zur Luftleitung
35 geöffnet wird, wodurch Sucherführung 15 mit Suchermesser 16 von der Kopsoberfläche
abheben. Gleichzeitig wird über die zentrale Steuereinheit 60 das Ventigeöffnet, welches
zur Luftleitung 38 führt. Dadurch wird im Pneumatikzylinder 34 der Kolben 32 nach
rechts verschoben, wodurch die Sucherführung 17 mit Suchermesser 18 an die Kopsoberfläche
geschwenkt wird. Dadurch wird sichergestellt, daß die Fadensuche am oberen Teil des
Kopsmantels erst dann einsetzt, wenn der Hinterwindungsfaden 47 vom unteren Suchermesser
16 gelöst wurde.
[0027] Da im vorliegenden Fall auch die obere Sucherführung 17 mit einem Sensor ausgerüstet
ist, wird auch dort der Erfolg der Fadensuche erfaßt. In Abhängigkeit davon wird dann
über die zentrale Steuereinheit durch ein Ventil, welches zur Luftleitung 37 führt,
das Abheben der Sucherführung 17 eingeleitet.
[0028] Für den Fall, daß am Kopsfuß 3˝ an der Ringspinnmaschine noch eine zusätzliche Reservewindung
aufgebracht wurde, ist eine schwenkbare Saugdüse 50 zusätzlich angeordnet. Diese Saugdüse
50 besitzt einen Saugluftanschluß 51. In Abweichung zur Darstellung in Fig. 1 könnte
diese Saugdüse 50 auch direkt am Schwenkarm 14 angebracht sein. Dabei wäre es ausreichend,
wenn die Saugdüse 50 erst dann an den Kopsfuß geschwenkt wird, wenn das untere Suchermesser
16 den Hinterwindungsfaden 47 erfaßt hat. Da bei einer längeren Reservewicklung am
Kopsfuß in den meisten Fällen der Hinterwindungsfaden 47 zerrissen wird, kann die
Saugdüse 50 das untere Ende des gerissenen Fadens erfassen und bei Beibehaltung der
Kopsdrehung die Reservewindung abwickeln und einsaugen.
[0029] Nach dem Abschwenken der oberen Sucherführung 17 von der Kopsoberfläche wird von
der zentralen Steuereinheit 60 der Motor 9 außer Betrieb gesetzt, wodurch die Drehbewegung
des Kopses 3 gestoppt wird. Anschließend steuert die Zentraleinheit 60 den Drehsolenoid
27 an, der den Schwenkstab 14 mit allen an ihm befestigten Einrichtungen im Uhrzeigersinn
verschwenkt, wodurch alle diese Einrichtungen aus der Transportbahn 2 entfernt werden.
Ebenso wird die Platte 61 verschwenkt. Dadurch wird die Palette 1 mit Kops 3 von Transportband
5 weiter in Pfeilrichtung bewegt.
[0030] In einer Variante kann auch der Motor 9 unmittelbar durch den Verschwenkmechanismus
für die Sucherführungen 15 beziehungsweise 17 nach Erreichen der Endstellung über
einen nicht dargestellten Schalter außer Betrieb gesetzt werden.
[0031] Insbesondere, wenn an der Zuführstrecke der Kopse 3 zu den Spulstellen der nicht
dargestellten Spulmaschine keine weitere Vorbereitungsstation angeordnet ist, ist
es von Bedeutung, den Kops 3 mit Palette 1 in Abhängigkeit vom Erfolg des Suchens
des Hinterwindungsfadens 47 zu steuern. So ist es möglich, zum Beispiel mittels einer
Weiche einen Kops 3, bei dem die Suche des Hinterwindungsfadens 47 nicht erfolgreich
war, in eine Abzweigbahn zu leiten, die nicht unmittelbar in die Spulstellen der Spulmaschine
führt. An dieser Abzweigbahn kann dann gegebenenfalls eine andere Vorbereitungseinrichtung
angeordnet werden, die zum Beispiel den Fadenanfang am oberen Kopskegel sucht. Außerdem
ist es auch möglich, eine Staustrecke anzuordnen, in der die Kopse von Hand vorbereitet
werden.
[0032] Alternativ kann auch an der gleichen Transportstrecke im Anschluß an die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine andere Vorbereitungseinrichtung angeordnet sein, die zum Beispiel
mittels Saugluft an der gesamten Kopsoberfläche den Faden sucht. Diese Vorrichtung
würde nur dann tätig, wenn die Suche des Hinterwindungsfadens 47 an der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erfolglos war.
[0033] In der Zentraleinheit 60 ist ein Zeitgeber vorhanden, in dem eine maximale Suchzeit
gespeichert ist. Dadurch wird gesichert, daß auch in den Ausnahmefällen, in denen
das Suchermesser 16 den Hinterwindungsfaden 17 nicht schnell genug erfassen kann,
durch den an der Behandlungsstation positionierten Kops kein Stau an der Transportstrecke
2 hervorgerufen wird. Nach Ablauf der maximalen Suchzeit werden deshalb, auch wenn
vom Sensor keine erfolgreiche Fadensuche angezeigt wurde, alle Betätigungsaggregate
sowie die Bestandteile der Positionier- und Antriebseinrichtung vom Kops 3 weggeschwenkt,
so daß dieser wieder freigegeben wird. Das ist erforderlich, um der Spulmaschine kontiniuierlich
frische Kopse zum Abspulen zuzuführen.
[0034] Statt der Pneumatikzylinder 33 und 34 können auch andere Betätigunseinrichtungen
Verwendung finden, mit deren Hilfe die Sucherführungen 15 und 17 verschwenkt werden
können. So sind zum Beispiel Drehsolenoide denkbar, die an den Halterungen 23 beziehungsweise
24 befestigt sind und die Drehbolzen 21 und 22 aufgrund von Steuerbefehlen der zentralen
Steuereinheit 60 um einen bestimmten Betrag um ihre Längsachse drehen.
[0035] In Abhängigkeit von Anordnung und möglichem Schwenkweg der Sucherführungen 15 und
17 ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, den Drehstab 14 durch einen fixen
Stab zu ersetzen. Dabei werden dann die Sucherführungen 15 und 17 ausschließlich mittels
der Drehbolzen 21 und 22 verschwenkt. Auch der Rollenhalter 13 benötigt dann eine
gesonderte Schwenkvorrichtung.
[0036] Die abgerundete Form des Bügels 41 gestattet es auch, diesen stationär anzuordnen.
Die Hülsenspitze 3′ des Kopses 3 gleitet dann beim Einlaufen des Kopses in die Vorbereitungsstation
über den Bügel 41, wodurch der Kops ebenfalls so verkantet wird, daß sich die Reibkraft
ausreichend auf dem Aufsteckdorn der Palette 1 erhöht, um die Drehbewegung der Palette
auf den Kops zu übertragen.
[0037] In den Fig. 2 bis 4 sind Varianten der Gestaltung der Sucherführungen mit Suchermessern
und Sensoren dargestellt.
[0038] Fig. 2 enthält die in Fig. 1 dargestellte Variante in vergrößerter Form. Die Sucherführung
15 beziehungsweise 17 weist ein Fenster 15′ beziehungsweise 17′ auf. Durch dieses
Fenster ragt ein Suchermesser 16, 18. Die keilförmige Gestalt des Suchermessers ist
dabei eindeutig zu erkennen. Die Vorderkante des Suchermessers 16, 18 überragt die
der Kopsoberfläche zugewandte Seite der Sucherführung 15, 17. Dadurch kann der Hinterwindungsfaden
47, der aufgrund seiner großen Steigung diagonal auf der Kopsoberfläche liegt, vom
Suchermesser 16, 18 leicht erfaßt werden. Dabei verhindert die Sucherführung 15, 17
ein Eindringen des Suchermessers in die Faden lagen des Kopses 3. Wie dabei in Fig.
2 deutlich zu erkennen ist, gleitet der Hinterwindungsfaden 47 auf den Rücken des
Suchermessers 16, 18. Er wird dabei so gewölbt, daß er die durch die Lichtquelle 48
und die Fotodiode 49 gebildete Lichtschranke beim Aufgleiten durchbricht und damit
ein Signal auslöst. Dieses Signal wird dann über die zentrale Steuereinheit 60 als
Befehlssignal für weitere Bearbeitungsschritte genutzt. Während bei diesem Beispiel
ein Sensorträger 45, 46 erforderlich ist, ist in der Variante gemäß Fig. 3 das Suchermesser
53 so gewölbt, daß es eine Lichtschranke, die durch die Lichtquelle 54 und die Fotodiode
55 gebildet wird, innerhalb des Fensters 52′ der Sucherführung 52 freigibt. Die Fotodiode
55 besitzt eine Leitung 55′, die zur zentralen Steuereinheit 60 führt. Bei dieser
Variante wird bei erfolgreicher Fadensuche die Lichtschranke durch zwischen dem Rücken
des Suchermessers 53 und der Sucherführung 52 gebildete Fadendreiecke unterbrochen.
[0039] In der Variante nach Fig. 4 ist am Suchermesser 57 selbst eine Lichtquelle 58 angebracht,
die mit der an der Sucherführung 56 befestigten Fotodiode 59, die den Sensor bildende
Lichtschranke darstellt. Auch hier unterbricht der Hinterwindungsfaden 47 bei erfolgreicher
Suche während seines Aufgleitens die Lichtschranke. Die Fotodiode 59 besitzt eine
Leitung 59′, über die der Erfolg der Fadensuche an die zentrale Steuereinheit 60 übermittelt
wird.
1. Vorrichtung zum Lösen des Hinterwindungsfadens von der Oberfläche von Kopsen, die
an einer zu den Spulstellen einer Spulmaschine führenden Transportstrecke (2) angeordnet
ist, mit einem Fadenlöser, der an einen auf der Transportstrecke positionierten Kops
(3) anlegbar ist, sowie mit Mitteln zum Drehen des Kopses in Fadenwickelrichtung,
um den Fadenlöser unter die Hinterwindung zu bringen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fadenlöser als Suchermesser (16, 18; 53; 57) ausgebildet ist, daß dem Suchermesser
ein elektronischer Sensor (48, 49; 54, 55; 58, 59) zur Kontrolle der Erfassung des
Fadens (47) zugeordnet ist, daß ein Zeitgeber vorhanden ist, in dem eine maximale
Suchzeit gespeichert ist und daß durch den Sensor unmittelbar Befehlssignale erzeugbar
sind, wenn der Faden innerhalb der maximalen Suchzeit erkannt wurde.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Suchermesser (16,
18; 53; 57) eine Sucherführung (15, 17; 52, 56) zugeordnet ist, daß zumindest der
vordere Teil des Suchermessers keilförmig ausgebildet ist, daß die Spitze des Suchermessers
die dem Kops zugewandte Seite der Oberfläche der Sucherführung überragt, und daß der
Rücken des Suchermessers so ausgebildet ist, daß der erfaßte aufgleitende Faden so
weit von der Kopsoberfläche abgehoben wird, daß er durch den Sensor erkennbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Suchermesser
mit einer Betätigungsvorrichtung (29 bis 38) in Verbindung steht, die durch ein vom
Sensor bei erkanntem Faden erzeugtes Befehlssignal in Funktion gesetzt wird und die
das Suchermesser von der Kopsoberfläche abhebt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Transportstrecke (2) nachfolgend angeordnete Behandlungs-, Transport- oder Leitmittel
durch ein vom Sensor bei erkanntem Faden erzeugtes Befehlssignal steuerbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drehantrieb
(9 bis 11) für den Kops durch ein vom Sensor bei erkanntem Faden erzeugtes Befehlssignal
außer Betrieb setzbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung
eine Schaltung besitzt, die nach dem Abheben der Sucheranordnung den Drehantrieb für
den Kops außer Betrieb setzt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sucherführung
schwenkbar angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
durch eine aus einer Lichtquelle (58) und einer Fotozelle (59) bestehenden Lichtschranke
zwischen Suchermesser (57) und Sucherführung (56) gebildet wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die dem
Kops zugewandte Seite des Suchermessers (53) so ausgebildet ist, daß sie eine den
Sensor bildende Lichtschranke zwischen an gegenüberliegenden Schenkeln der Sucherführung
(52) angeordnete Lichtquelle (54) und Fotozelle (55) freigibt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
getrennt bewegbare Suchermesser übereinander angeordnet sind, wobei mindestens dem
untersten Suchermesser (16) ein Sensor (48, 49) zugordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Suchermesser
(18) so gesteuert sind, daß sie nur dann an die Kopsoberfläche geschwenkt werden,
wenn der Sensor (48, 49) des unteren Suchermessers (16) den Faden (47) erkannt hat.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung zusätzlich eine Saugdüse (50) besitzt, die im Bereich des Kopsfußes des
positionierten Kopses (3) angeordnet ist und einen Saugschlitz (50′) zum Einsaugen
einer am Kopsfuß vorhandenen Reservewicklung aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie
am Zuführweg zu einer Spulmaschine angeordnet ist, an deren Spulstellen Einrichtungen
vorhanden sind, durch die der Faden von der Kopsoberfläche durch eine sie umgebende
aufwärts gerichtete Luftströmung lösbar und einer Zubringereinrichtung zuführbar ist.