[0001] Die Erfindung betrifft eine elektromechanische Terminuhr gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Eine derartige Terminuhr ist etwa aus der DE-OS 15 48 133 bekannt. Um einerseits
die Zeitanzeige über das vertraute 12stündige Zifferblatt zu ermöglichen, andererseits
aber die Wiederholung der Terminsignalgabe schon nach 12 Stunden zu verhindern, erfolgt
dort die Vorgabe des Terminzeitpunktes nicht mittels eines Auslösezeigers auf der
Zeitanzeige-Skala, sondern mittels einer gesonderten Einstellscheibe mit 24-Stunden-Teilung.
Das aber ist nicht nur hinsichtlich der konstruktiven Lösungsmöglichkeiten mechanisch
sehr aufwendig; eine solche Termin-Einstellung ist für den Konsumenten auch ungewöhnlich,
und wegen des gerätetechnisch bedingt beschränkten Durchmessers einer solchen Einstellscheibe
ist eine präzise Vorgabe des Terminzeitpunktes nicht möglich. Die gleichen Präzisionsprobleme
treten auf, wenn das Einfallrad für die Signalzeitpunkt-Koinzidenzabfrage auf 24stündige
Teilung, also einen Umlauf pro zwei Stundenzeiger-Umläufer, ausgelegt ist.
[0003] Um eine Signalauslösung nur alle 24 Stunden freizugeben und dennoch mit einem Vorgabe-Zeiger
über der 12-Stunden-Teilung der üblichen Zifferblatt-Minuterie arbeiten zu können,
ist in der DE-PS 15 23 873 ein Kontaktrad vorgesehen, das in 24 Stunden einmal umläuft
und über den Kontaktgabe-Drehwinkel eine Begrenzung der Signalgabe-Zeit bewirkt. Allerdings
muß ein solches Kontaktrad im Signalgabezeitpunkt winkelrichtig bezüglich der Kontakt-Abtastelemente
an das zeithaltend bewegte Zeigerwerk angekoppelt werden, was mit erheblichem konstruktivem
Aufwand und räumlichem Einbaubedarf verbunden ist.
[0004] In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
elektromechanische Terminuhr gattungsgemäßer Art derart auszustatten, daß unter Beibehaltung
der Terminvorgabe in einer 12stündigen Anzeige ohne aufwendige getriebliche Zusatzmaßnahmen
die Funktion einer 24stündigen Terminuhr bewirkt wird.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die gattungsgemäße
Terminuhr gemäß dem Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 ausgestattet ist. Dabei kann
die Anzeige als Fallklappen- oder Zifferwalzen-Display ausgeführt sein; bevorzugt
wird aber an die herkömmliche Zeigeranzeige mit zwölfstündig geteilter Minuterie gedacht.
[0006] Nach der erfindungsgemäßen Lösung wird mit dem "endgültigen" Abschalten des aktuellen
Terminsignales eine - vorzugsweise aus der zeithaltenden Schaltung für den Anzeigeantrieb
gespeiste - Blockier-Zeitschaltung gestartet, die die erneute Ansteuerung des Signalgebers
für (etwas mehr als) 12 Stunden unterbindet, also das Abstrahlen eines Terminsignales
beim nächstfolgenden Ansprechen der Zeitpunktvorgabe-Koinzidenzeinrichtung blockiert.
Danach wird die Ansteuermöglichkeit des Signalgebers wieder freigegeben, so daß weitere
12 Stunden später - und deshalb 24 Stunden nach vorangegangener Terminsignalgabe -
wieder ein Terminsignal abgestrahlt wird.
[0007] Eine Veränderung des Signalgabe-Zeitpunktes (durch Veränderung z.B. der Terminzeiger-Einstellung
vor dem Zifferblatt) ist in dem Zeitraum nach Ablauf der Blockier-Zeitspanne beliebig
möglich, ohne daß die Signalgabe beim Eintritt des dann eingestellten Zeitpunktes
behindert wird. Soll jedoch nach dem Abschalten einer Terminsignalgabe der nächste
Zeitpunkt in die Blockierzeitspanne hinein vorverlegt werden, dann muß zunächst die
Blockierschaltung in die Freigabe-Ausgangsstellung mittels eines Reset-Schalters
zurückgesetzt werden. Um keine Bedien-Irritation auftreten zu lassen (infolge Vergessens
der Reset-Betätigung), kann es zweckmäßig sein, die Funktion des Reset-Schalters
an die manuelle Betätigung der Stell-Handhabe für die Terminzeiger-Einstellung zu
koppeln, also etwa über eine Schlinge oder einen Druckkontakt den Reset-Schalter
zu betätigen, sobald eine Dreh- oder Druck-Beanspruchung der Stellwelle erfolgt.
[0008] Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und auch unter Berücksichtigung
der Darlegungen in der Zusammenfassung, aus nachstehender Beschreibung eines in der
Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert als einpoliges
Blockschaltbild skizzierten bevorzugten Realisierungsbeispiels zur erfindungsgemäßen
Lösung. Es zeigt:
Fig. 1 die manuell auslösbare Blockierung einer Terminsignal-Wiederholung nach 12
Stunden und
Fig. 2 die Wirkung der Blockierung im Zeitdiagramm.
[0009] Eine beispielsweise mittels einer Batterie 41 betriebene elektromechanische Terminuhr
42 mit 12stündiger Zeitanzeige mittels Stunden- und Minuten-Zeigern 43 vor einem 12-Stunden-Zifferblatt
44 weist eine zeithaltende Schaltung 45 (ausgelegt etwa als quarzstabilisierter Oszillator
mit Pulsfrequenzuntersetzer) auf, die über einen elektrisch-mechanischen Wandler
46 und ein Untersetzungsgetriebe 47 die Zeiger 43 zeitrichtig bewegt. Nicht berücksichtigt
ist zur Vereinfachung der Zeichnung, daß zweckmäßigerweise zusätzlich eine periodische
Zeigerstellungs-Abfrage vorgesehen ist, um die aktuelle Zeitanzeige mit einer über
Funk empfangenen absoluten Zeitinformation zu vergleichen und gegebenenfalls zu korrigieren,
wie im einzelnen etwa in der US-PS 4 645 357 näher beschrieben.
[0010] Die Uhr 42 weist zusätzlich einen Terminzeiger 48 auf, der mittels einer Stellwelle
49 manuell auf denjenigen Zeitpunkt in der Minuterie des Zifferblattes 44 einstellbar
ist, an dem ein elektroakustischer Signalgeber 50 zum Abstrahlen eines Terminsignales
51 angesteuert werden soll.
[0011] Wenn der Stundenzeiger 43s die Winkelstellung erreicht, auf die der Terminzeiger
48 gesetzt wurde, spricht eine mechanische oder elektromechanische Koinzidenzeinrichtung
52 an und schließt eine Schaltstrecke 53 zum Ansteuern des Signalgebers 50, gegebenenfalls
über einen Endverstärker 54 aus einem elektromechanischen oder vorzugsweise elektronischen
Tonfrequenzgenerator 55. Eine in dieser Ansteuerung liegende Zeitbegrenzungsschaltung
56 verhindert eine unnötige Beanspruchung der Batterie 41, wenn die Terminsignalgabe
nicht manuell (siehe unten) wieder abgestellt wird; denn aufgrund der getrieblichen
Gegebenheiten bei der Abfrage der Winkelstellung des Terminzeigers 48 durch den sich
nur mit sehr geringer Winkelgeschwindigkeit drehenden Stundenzeiger 43s würde sonst
die Schaltstrecke 53 sehr lange geschlossen bleiben, bis die mechanisch Koinzidenz
(der sogenannte Zeiger-Einfall im Räderwerk hinter dem Zifferblatt 44) wieder aufgehoben
ist und das Signal 51 beendet
[0012] Der vorübergehenden manuellen Unterbrechung des Abstrahlens des Terminsignales 51
dient ein Snooze-Tastschalter 57 zum Starten eines Kurzzeitgebers 58 nachdem die Signalgabe-Schaltstrecke
53 geschlossen ist, um ein UND-Glied 59 über seinen invertierenden Eingang 60 vorübergehend
zu sperren und somit die Ausgabe des Terminsignales 51 vorübergehend zu unterbrechen,
bis sie nach Ablauf der Snooze-Zeit t wieder einsetzt - wenn (nach wiederholter manueller
Betätigung des Snooze-Schalters 57) die Begrenzungs-Zeitspanne T, die in der Größenordnung
beispielsweise des fünffachen der Snooze-Wiederholzeit t liegt, dann noch nicht abgelaufen
ist.
[0013] Wenn zum Beispiel (vgl. Fig 2) der Terminzeiger 48 auf 6.30 Uhr zeigt, dann würde
der Stunden-Zeiger 43s nach einem Umlauf, also 12 Stunden später, abermals die Koinzidenzeinrichtung
52 ansprechen lassen und um 6.30 Uhr nachmittags, also um 18.30 Uhr, erneut ein Terminsignal
51 auslösen, obgleich das Wecksignal nur in der Morgenstunde benötigt wird. Um das
zu vermeiden, ist ein Tages-Blokkierschalter 61 vorgesehen, der (gegebenenfalls:
nach mehrmaliger Benutzung des Snooze-Schalters 57) zur "endgültigen" Unterbrechung
des Terminsignales 51 betätigt wird, nämlich zur Verhinderung eines erneuten Terminsignales
51 knapp 12 Stunden später (in der Mitte von Fig. 2 durch die durchgekreuzte Angabe
symbolisiert). Dafür wird, wenn die Koinzidenz-Schaltstrecke 53 der Uhr 42 noch geschlossen
ist, in einer Tages-Blockierzeitschaltung 75 über ein UND-Gatter 62 eine bistabile
Kippstufe 83 gesetzt, die über ein UND-Glied 64 eine zeithaltende Impulsfolge 65 (vorzugsweise
geliefert aus der zeithaltenden Schaltung 45 für den Antrieb der Zeiger 43) auf den
Zähleingang 66 eines Blockierzählers 67 durchschaltet. Zugleich wird eine bistabile
Stufe 64 über einen dynamischen Eingang (dargestellt durch das dreieckförmige Impulssymbol)
gesetzt, so daß ein UND-Gatter 69 im Zuge der Ansteuerung des Signalgebers 50 sperrt.
Diese Sperre wird erst wieder aufgehoben, wenn eine Zeitspanne von 12 Stunden zuzüglich
des Aufhebespieles in der Koinzidenzeinrichtung 52 abgelaufen ist, beispielsweise
eine Blockier-Zeitspanne H von 13 Stunden. Wenn also der Blockierzähler 67 kurz nach
Einsetzen des Terminsignales 51 (nämlich um 6.40 Uhr in Fig. 2) über den Tagesblockierschalter
61 initiiert wurde, besteht die Sperre des Gatters 69 nach einem Stundenzeiger-Umlauf
(um 18.30 Uhr) noch an, und am Nachmittag dieses Tages, an dem morgens der Blockierschalter
61 betätigt wurde, wird deshalb kein Terminsignal 51 ausgegeben (Fig. 2 in der Mitte).
Erst beispielsweise 13 Stunden nach Betätigung des Blockierschalters 61 (im Falle
der Fig. 2 also um 19.40 Uhr) hat der Blockierzähler 67 auf seine Endstellung hochgezählt,
aus der heraus er sich über seinen Reset-Eingang 70 zurücksetzt und auch die Blockier-Stufe
68 zurücksetzt, so daß das Blockier-Gatter 69 wieder freigegeben ist. Allerdings ist
nun die Schaltstrecke 53 nicht mehr geschlossen, so daß erst zum nächsten Koinzidenzzeitpunkt
(am nächsten Morgen um 6.30 Uhr bei diesem Beispiel) wieder ein Terminsignal 51 abgestrahlt
wird.
[0014] Die beschriebene Funktion wird auch nicht dadurch beeinflußt, daß während der Laufzeit
des Blockier-Zählers 67 oder danach der Terminzeiger 48 auf einen anderen Signalgabe-Zeitpunkt
verändert wird, beispielsweise auf 5.00 Uhr oder auf 9.00 Uhr in der Früh: Ab H Stunden
nach Betätigung des Tages-Blockierschalters 61 setzt die Abstrahlung des Terminsignales
51 zum auf dem Zifferblatt 44 eingestellten Zeitpunkt wieder ein. Lediglich eine
Vorverlegung des nächsten Signalgabe-Zeitpunktes in die Zeitspanne der ausgelösten
Blockierzeit H hinein ist unwirksam, also etwa nach dem Signal-Abschalten um 6.40
Uhr eine neue Signalgabe-Vorgabe für 5.00 (17.00) Uhr am selben Nachmittag
[0015] Um diese Einschränkung aufzuheben, kann ein Reset-Schalter 71 vorgesehen sein, der
über ODER-Gatter 72 die gegebenenfalls noch zur Signalgabe-Blockierung gesetzten Kippstufen
63 und 68 über ihre Impulseingänge zurücksetzt sowie den Blockierzähler 87 unabhängig
von seinem aktuellen Zählzustand in seine Zählanfangsstellung rücksetzt. Damit ist
das Blockier-Gatter 69 schon vor Ablauf der Blockierzeit H wieder freigegeben und
zum nächsten Koinzidenzzeitpunkt (also schon vor Ablauf der sonst wirksamen Blockierzeit
H) wird wieder ein Terminsignal 51 abgestrahlt.
[0016] Da ein solcher Reset-Schalter 71 nur und erst betätigt werden muß, wenn überhaupt
eine Veränderung des Signalgabezeitpunktes (eigentlich nur: in die Blockierzeitspanne
H hinein) vorgesehen ist, und um zu viele gesondert zu bedienende Schalter an der
Terminuhr 42 zu vermeiden, kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, den Reset-Schalter
71 funktionell mit der Betätigung der Stellwellen-Handhabe 73 zu koppeln, wie in Fig.
1 der Zeichnung symbolisch durch die Einbeziehung des Schalters 71 in die Funktion
der Stellwelle 49 veranschaulicht (für eine konstruktive Lösung sei beispielshalber
auf Fig. 3 der DE-AS 23 17 733 verwiesen). Immer dann, wenn eine Veränderung der
Signalgabe-Vorgabe durch Einstellung des Terminzeigers 48 erfolgt, wird also der Reset-Schalter
71 geschlossen und dadurch das Gatter 69 zum Ansteuern des Signalgebers 50 freigegeben,
sobald die Koinzidenzeinrichtung 52 aufgrund der Stundenzeiger-Stellung anspricht.
[0017] Um (z.B. über das Wochenende) die Terminsignalgabe-Funktion vollends abzuschalten,
kann ein Betriebsschalter 74 vor dem Speise-Eingang (wie in Fig. 1 angenommen) oder
hinter dem Signalausgang der Termingabe-Schaltstrecke 53 vorgesehen sein. Ebenfalls
zur Verringerung der an der Terminuhr 42 individuell anzuordnenden Schalt-Handhaben
kann es zweckmäßig sein, den Blockierschalter 61 und den Betriebsschalter 74 zu einem
Mehrfunktions-Schalter zu vereinigen, der beispielsweise bei Betätigung in der einen
Richtung eine Rastfunktion als Betriebsschalter 74 und bei Betätigung in der anderen
Richtung - also nach der Betriebs-Einschaltung - eine Tastfunktion als Blokkierschalter
61 ausübt.
[0018] Zur weiteren Bedienvereinfachung ist vorzugsweise der Snooze-Schalter 57 nicht elektromechanisch,
sondern elektronisch realisiert, etwa über eine Reflexions-Strahlenschranke wie in
der US-PS 3 498 047 näher beschrieben.
[0019] Wenn die zeithaltende Schaltung 45, oder die oben erwähnte Kontrolle und Korrektur
der aktuellen Zeigerstellungen nach Maßgabe einer absoluten Zeitinformation, mit einem
für diese Funktionen noch nicht vollständig ausgelasteten Signalprozessor ausgestattet
ist, ist es zweckmäßig, entgegen der Prinzipdarstellung der Fig. 1 die einzelnen
Zeit- und Blockier-Funktion nicht durch diskrete digitale Schaltkreise zu realisieren,
sondern auch dafür auf die Möglichkeiten einer im Prozessor ablaufenden speicherprogrammierten
Steuerung zurückzugreifen; wobei dann die Verknüpfungsfunktionen der logischen Gatter
auch über Zeitmultiplex-Abfragen realisierbar sind.
1. Elektromechanische Terminuhr (42) mit einer 12stündigen Zeitanzeige sowie mit Einrichtungen
zur manuellen Vorgabe eines Terminsignalgabe-Zeitpunktes an der 12stündigen Zeitanzeige
und zum manuellen Abstellen des Terminsignales (51),
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Abstellen des Terminsignales (51) ein Blockierschalter (61) vorgesehen ist,
der eine Blockier-Zeitschaltung (75) startet, welcher bei durchgeschalteter Terminkoinzidenz-Schaltstrecke
(53) die Ansteuerung des Terminsignalgebers (50) über eine Blockierzeitspanne (H)
von etwas mehr als zwölf Stunden sperrt.
2. Terminuhr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitschaltung (75) einen aus der zeithaltenden Schaltung (45) der Terminuhr
(42) getakteten Zähler (67) aufweist.
3. Terminuhr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Reset-Schalter (71) vorgesehen ist, der die Zeitschaltung (75) in den Anfangszustand
zurücksetzt und die Blockade der Ansteuerung des Terminsignalgebers (50) aufhebt.
4. Terminuhr nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reset-Schalter (71) in funktioneller Kopplung mit der Betätigung einer Stellhandhabe
(73) für die Vorgabe des Terminsignal-Zeitpunktes steht.