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EP 0 313 889 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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31.07.1991 Patentblatt 1991/31 |
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Anmeldetag: 05.10.1988 |
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Vakuumofen zur Wärmebehandlung metallischer Werkstücke
Vacuum furnace for the heat treatment of metallic work-pieces
Four sous vide pour le traitement à chaud de pièces métalliques
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
28.10.1987 DE 3736502
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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03.05.1989 Patentblatt 1989/18 |
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Patentinhaber: Degussa Aktiengesellschaft |
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60311 Frankfurt (DE) |
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Erfinder: |
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- Heilmann, Paul, Dipl.-Ing.
D-6457 Maintal (DE)
- Heumüller, Erwin, Dipl.-Ing.
D-8756 Kahl/M. (DE)
- Kalbfleisch, Fritz
D-6466 Gründau 1 (DE)
- Preisser, Friedrich, Dr. Dipl.-Phys.
D-6457 Büdingen (DE)
- Schuster, Rolf
D-6450 Hanau/M. (DE)
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 163 906 DE-B- 1 259 919 DE-C- 2 844 843 US-A- 4 235 592
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DE-A- 1 919 493 DE-C- 2 839 807 US-A- 4 113 977
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Vakuumofen zur Wärmebehandlung metallischer Werkstücke
mit einem zylindrischen Druckgehäuse, in dem ein von axial ausgerichteten Heizleitern
umgebener, mit einer thermischen Isolierung versehener Chargenraum und eine Gaskühleinrichtung
angeordnet sind, mit der ein Kühlgas über Düsen durch den Chargenraum und über einen
Wärmetauscher geleitet werden kann. Solche Vakuumöfen werden insbesondere für das
Härten von Werkzeugen und Bauteilen aller Art aus vielerlei Stahlsorten benutzt. Zum
Teil sind sie auch für andere Wärmebehandlungen einsetzbar, z.B. Glühen und Löten.
[0002] In den DE-PSen 28 39 807 und 28 44 843 werden gattungsgemäße Vakuumöfen beschrieben.
Sie bestehen im wesentlichen aus einem zylindrischen Druckgehäuse, in dem sich eine
von thermischen Isolationswänden begrenzte, mit Heizelementen beheizte Chargenkammer
und eine Gaskühleinrichtung befinden. Die Werkzeuge und Bauteile werden in der Chargenkammer
unter Vakuum auf die Austenitisierungstemperatur aufgeheizt und zum Abschrecken wird
ein gekühltes Inertgas unter Druck im Ofen umgewälzt. Das Kühlgas strömt dabei mit
hoher Geschwindigkeit auf die heiße Charge, entzieht dieser Wärmeenergie und wird
über einen Wärmetauscher geleitet, wo es abgekühlt und wieder der Chargenkammer zugeführt
wird. Die Einleitung des Kühlgases in die Chargenkammer erfolgt gemäß DE-PS 28 39
807 über Düsen, die auf gesonderten, axial ausgerichteten Gaseinleitrohren angebracht
sind. Nachteil dieser Konstuktion ist der hohe Material- und Fertigungsaufwand für
die Gaseinleitrohre im Ofen. Rohre und Düsen müssen aus hochtemperaturbeständigem
Material bestehen. Die in der DE-PS 28 44 843 verwendeten Ventilatoren besitzen den
Nachteil, daß das Kühlgas im beträchtlichen Umfang nur an der heißen Chargeoberfläche
entlangströmt und nicht ins Chargeninnere eindringt.
[0003] Aus der DE-OS 19 19 493 ist es bekannt, im Temperaturbereich zwischen Raumtemperatur
und etwa 750°C das Aufheizen der Charge zu beschleunigen, indem man im Ofen ein Inertgas
mittels eines Ventilators umwälzt und so neben der Strahlung eine Konvektion erzeugt.
Aber auch hierbei ist der Wärmeübergang zwischen Heizleiter und Charge nicht optimal.
[0004] Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Vakuumofen zur Wärmebehandlung
metallischer Werkstücke mit einem zylindrischen Druckgehäuse zu konstruieren, in dem
ein von axial ausgerichteten Heizleitern umgebener, mit einer thermischen Isolierung
versehender Chargenraum und eine Gaskühleinrichtung angeordnet sind, mit der ein Kühlgas
über Düsen durch den Chargenraum und über einen Wärmetauscher geleitet werden kann.
Dieser Vakuumofen sollte eine möglichst schnelle und gleichmäßige Abkühlung der aufgeheizten
Chargen gewährleisten, eine möglichst einfache Konstruktion besitzen und möglichst
rasch aufheizbar sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Heizleiter als Rohre ausgebildet,
zum Chargenraum hin mit Bohrungen versehen und über elektrische Isolierstücke mit
einer Kühlgasverteilungsvorrichtung verbunden sind.
[0006] Vorzugsweise ist die Kühlgasverteilungsvorrichtung mit einem Ventilator versehen,
der das Kühlgas durch die Heizrohre drückt und aus dem Chargenraum wieder ansaugt.
[0007] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Wand der thermischen Isolierung im Bereich
der Kühlgasverteilungsvorrichtung mit einer verschließbaren Öffnung versehen ist.
Damit kann während der Aufheizperiode der Chargen eine Heizgasströmung unter Umgehung
des Wärmetauschers im Ofeninnenraum aufrechterhalten werden.
[0008] Bei teuren Kühlgasen ist es ebenfalls vorteilhaft, den Ofen mit einer Rückgewinnungsanlage
für das Kühlgas zu versehen.
[0009] Die Abbildungen 1 und 2 zeigen schematisch Längsschnitte durch ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Vakuumofens, wobei Abbildung 1 den Ofen in der Aufheizphase
bis etwa 750°C und Abbildung 2 in der Abkühlphase widergibt.
[0010] Der Ofen besteht aus einem zylindrischen Druckgehäuse (1), dessen eine Stirnfläche
als Tür (2) ausgebildet ist, über die der Ofen be- und entladen werden kann. Der Chargenraum
(3) wird nach außen von einer thermischen Isolierung (4) in Form eines zylindrischen
Rohres begrenzt, das aus einem thermischen Isoliermaterial besteht und an den Stirnflächen
mit entsprechenden Wänden versehen ist, von denen wenigstens eine Wand (5) bewegbar
ist. Diese thermische Isolierung (4) schirmt die Strahlung im Chargenraum (3) nach
außen ab, so daß nur geringe Energieverluste entstehen. Innerhalb der thermischen
Isolierung (4) sind im Chargenraum (3) ringsum die elektrischen Heizleiter (6) axial
angeordnet, die als Heizrohre ausgebildet und zum Chargenraum (3) hin mit Bohrungen
(7) versehen sind. Diese Heizrohre (6) haben beispielsweise eine Wandstärke von 1
bis 3 mm und eine lichten Weite von 40 bis 150 mm. Der Durchmesser der Bohrungen (7)
wird so bemessen, daß die Summe der Flächen der Bohrungen eines Heizrohres der Fläche
der lichten Weite entspricht. Die Heizrohre (6) sind über elektrische Isolierstücke
(8) an der Kühlgasverteilungsvorrichtung (9) befestigt, die mit dem Antriebsmotor
(10) und dem Ventilator (11) an der der Tür (2) gegenüberliegenden Seite im Druckgehäuse
untergebracht ist. Die der Kühlgasverteilungsvorrichtung (9) benachbarte Wand der
thermischen Isolierung (4) ist mit einer Öffnung (12) versehen, die mit einem Schieber
(13) verschlossen und geöffnet werden kann. Zwischen dem Druckgehäuse (1) und der
thermischen Isolierung (4) sind die wassergekühlten Wärmeaustauscherrohre (14) untergebracht.
[0011] Nach dem Beladen des Chargenraums (3) mit beispielsweise Werkzeugen wird dieser mit
einem Inertgas geflutet und aufgeheizt. Der Schieber (13) gibt die Öffnung (12) in
der thermischen Isolierung frei (Abbildung 1), so daß das Inertgas durch den Ventilator
(11) in die Heizrohre (6) gedrückt werden kann, von wo es über die Bohrungen (7),
die über die Länge der Heizrohre verteilt sind, in den Chargenraum (3) eindringt und
durch die Öffnung (12) in der thermischen Isolierung wieder zum Ventilator (11) zurückgeführt
wird. Da das Inertgas über die Heizrohre (6) zugeleitet wird, nimmt es sehr rasch
deren Temperatur an, was ein schnelles und homogenes Aufheizen der Charge durch das
heiße Gas im Dunkelstrahlungsbereich zur Folge hat. Durch das direkte Anströmen der
Charge mit dem heißen Gas wird die Charge gleichmäßig auch im Innern aufgeheizt. Dieser
Aufheizungsvorgang unter Schutzgas wird bis etwa 750°C genutzt. Bei Härtebehandlungen,
bei denen bis etwa 1300°C erhitzt werden muß, wird dann das Inertgas aus dem Ofen
entfernt und die weitere Erwärmung nur durch Wärmestrahlung vorgenommen, die in diesem
Temperaturbereich sehr wirksam ist.
[0012] Zum Abschrecken der erhitzten Charge wird bei geschlossener Öffnung (12) der Ofen
mit kaltem Inertgas mit Überdruck geflutet. Dabei wird die Wand (5) der thermischen
Isolierung (4) von dem zylindrischen Rohr abgehoben, so daß ein Spalt entsteht und
der Chargenraum (3) mit dem Raum zwischen Druckgehäuse (1) und thermischer Isolierung
(4) in Verbindung steht (Abbildung 2). Das Kühlgas wird vom Ventilator (11) über die
erkalteten Heizrohre (6) mit großer Geschwindigkeit in den Chargenraum (3) gedrückt,
von wo aus es über die Wärmetauscherrohre (14) in die Kühlgasverteilungsvorrichtung
(9) zurückfließt und erneut umgewälzt wird. Bei Verwendung entsprechender Inertgase,
verbunden mit hohen Gasdrücken und Gasgeschwindigkeiten, erreicht man mit den erfindungsgemäßen
Vakuumöfen Abschreckintensitäten, die mit den in Ölabschreckbädern erreichbaren vergleichbar
sind. Dadurch können auch andere Stahltypen als bisher mit einer Gaskühlung abgeschreckt
und gehärtet werden.
[0013] Die Heizrohre (6), die gleichzeitig als Gaszuleitungsrohre dienen, bestehen bevorzugt
aus carbonfaserverstärktem Kohlenstoff. Der elektrisch leitende Querschnitt der Heizrohre,
der für die Wärmeerzeugung maßgebend ist, und die für den Gasvolumenstrom maßgeblische
innere Weite der Heizrohre müssen dabei aufeinander abgestimmt sein. Die Kombination
von Heizelement und Gaszuleitungsrohr bringt eine wesentliche fertigungstechnische
Vereinfachung bei der Herstellung dieser Öfen mit sich.
[0014] Wird zum Abschrecken ein teures Inertgas verwendet, so ist es vorteilhaft, dieses
wieder zurückzugewinnen. Zu diesem Zweck wird das Kühlgas nach Beendigung des Abschreckvorganges
mit einem Kompressor aus dem Ofeninnenraum abgepumpt und in einen Hochdruckspeicher
gefördert, von wo aus es für weitere Anwendungen zur Verfügung steht.
1. Vakuumofen zur Wärmebehandlung metallischer Werkstücke mit einem zylindrischen
Druckgehäuse, in dem ein von axial ausgerichteten Heizleitern umgebener, mit einer
thermischen Isolierung versehener Chargenraum und eine Gaskühleinrichtung angeordnet
sind, mit der ein Kühlgas über Düsen durch den Chargenraum und über einen Wärmetauscher
geleitet werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizleiter (6) als Rohre ausgebildet,
zum Chargenraum hin mit Bohrungen (7) versehen und über elektrische Isolierstücke
(8) mit einer Kühlgasverteilungsvorrichtung (9) verbunden sind.
2. Vakuumofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlgasverteilungsvorrichtung
(9) mit einem Ventilator (11) versehen ist.
3. Vakuumofen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand der thermischen
Isolierung (4) im Bereich der Kühlgasverteilungsvorrichtung (9) mit einer verschließbaren
Öffnung (12) versehen ist.
4. Vakuumofen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einer Rückgewinnungsanlage
für das Kühlgas versehen ist.
1. A vacuum furnace for the heat treatment of metal workpieces, comprising a cylindrical
pressure housing in which are arranged a heat-insulated batch compartment surrounded
by axially aligned heating conductors and a gas cooling system by which a cooling
gas can be passed via nozzles through the batch compartment and through a heat exchanger,
characterized in that the heating conductors (6) are in the form of tubes, are provided
with bores (7) towards the batch compartment and are connected via electrical insulators
(8) to a cooling gas distributor (9).
2. A vacuum furnace as claimed in claim 1, characterized in that the cooling gas distributor
(9) is provided with a fan (11).
3. A vacuum furnace as claimed in claims 1 and 2, characterized in that the wall of
the heat insulation (4) is provided with a closeable opening (12) in the region of
the cooling gas distributor (9).
4. A vacuum furnace as claimed in claims 1 to 3, characterized in that it is provided
with a recovery unit for the cooling gas.
1. Four sous vide pour traitement thermique de pièces métalliques comprenant une cuve
cylindrique à l'épreuve de la pression, dans lequel sont disposés un volume destiné
à des charges entouré de conducteurs électriques orientés axialement, équipée d'une
isolation thermique et un dispositif de refroidissement de gaz, qui peut envoyer un
gaz de refroidissement par des tuyères à travers le volume destiné à des charges et
sur un échangeur thermique, caractérisé en ce que les conducteurs de chaleurs (6)
sont réalisés de tubes, munis de trous (7) dirigés vers le volume destiné aux charges
et sont reliés par des pièces d'isolation électrique (8) avec un dispositif de répartition
de gaz de refroidissement (9).
2. Four sous vide selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif de
répartition de gaz de refroidissement (9) est équipé d'un ventilateur (11).
3. Four sous vide selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce que la paroi
d'isolation thermique (4) dans la zone du dispositif de répartition de gaz de refroidissement
(9) est munie d'une ouverture (12) pouvant être fermée.
4. Four sous vide selon les revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'il est muni
d'une installation de récupération du gaz de refroidissement.

