(19)
(11) EP 0 326 975 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
31.07.1991  Patentblatt  1991/31

(21) Anmeldenummer: 89101495.3

(22) Anmeldetag:  28.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C10M 169/04
// (C10M169/04, 101:02, 107:08, 137:12, 137:14), C10N40:04

(54)

Schmiermittel für Getriebe mit stufenloser Kraftübertragung

Lubricant for traction drive with continuously variable transmission

Lubrifiant pour engrenage à transmission continûment variable


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 05.02.1988 DE 3803399

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
09.08.1989  Patentblatt  1989/32

(73) Patentinhaber: Mineralölwerke Wenzel und Weidmann Zweigniederlassung der Fuchs Mineralölwerke GmbH, Mannheim
D-5180 Eschweiler (DE)

(72) Erfinder:
  • Wildersohn, Manfred, Dr.
    D-5180 Eschweiler (DE)
  • Germann, Siegfried
    D-5180 Eschweiler (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 2 715 529
FR-A- 2 245 757
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schmiermittel für Getriebe mit stufenloser Kraftübertragung. Es ist besonders geeignet für Zugkettengetriebe.

    [0002] Es ist dem Fachmann bekannt, daß Getriebe mit stufenloser Kraftübertragung (CVT-Getriebe, Continuously Variable Transmission) an Bedeutung gewinnen, da Kraftfahrzeuge mit solchen Getrieben einen sehr guten Wirkungsgrad, geringe Geräuschentwicklung und geringen Kraftstoffverbrauch besitzen. Wie bei konventionellen automatischen Getrieben erübrigt sich das Schalten.

    [0003] Man unterscheidet zwischen Schubkettengetrieben und Zugkettengetrieben.

    [0004] Ein bekanntes Schubkettengetriebe ist beispielsweise das CVT-Getriebe mit Van-Doorne-Schubgliederband. (Antriebstechnik 26, (1987) Nr. 8, Seite 47-52).

    [0005] Für Zug- und Schubkettengetriebe ist das Schmiermittel von sehr großer Bedeutung. Es soll nicht nur gute Schmierwirkung besitzen, um den Verschleiß an den Ketten gering zu halten, sondern es muß zusätzlich eine bestimmte Reibungszahl besitzen, um die Kraftübertragung zu ermöglichen. Die Reibungszahl muß höher als bei konventionellen Schmierölen sein, jedoch nicht so hoch wie bei sog. Traktionfluids.

    [0006] Bei letzerem ist eine möglichst hohe Reibungszahl erwünscht, da die Aufgabenstellung, gleichzeitig Kettenglieder zu schmieren, entfällt. Es laufen vielmehr Scheiben oder Rollen aufeinander, deren "Schlupf" so klein wie möglich sein soll. Ist die Umdrehungsgeschwindigkeit eines Körpers V1 und die des anderen V2, so ist der Schlupfwert als

    definiert.

    [0007] Schmiermittel für Zugkettengetriebe sind in der Literatur bereits beschrieben.

    [0008] So offenbart DE-OS 3127970 ein Schmiermittel das aus einem Kohlenwasserstofföl besteht, das 19-30 Kohlenwasserstoffatome enthält sowie 3 sechsgliedrige carbocyclische Ringe.

    [0009] In DE-A-3321773 ist ein Schmiermittel beschrieben, das durch Kohlenstoffbrücken verbundene Dekalinringe enthält.

    [0010] IN DE-A-3337503 ist von der gleichen Anmelderin ein Schmiermittel offenbart, das ebenfalls hydrierte kondensierte Aromaten enthält.

    [0011] Phosphetanderivate als Zusatz zu üblichen Schmiermitteln sind in DE-A-2715529 offenbart.

    [0012] Die Anmelderin hat nunmehr überraschend gefunden, daß ein für Getriebe mit stufenloser Kraftübertragung insbesondere Zugkettengetriebe hervorragend geeignetes Schmiermittel dadurch gekennzeichnet ist, daß es 10 bis 80 Gew.-% naphthenische Kohlenwasserstoffe enthält, 80 bis 10 Gew.-% Polyisobuten mit einem Polymerisationsgrad von Mol Gew. 200 bis 10.000, bevorzugt Mol Gew. 300 bis 6000 und ein Additiv aus wenigstens einem Phosphetanderivat der allgemeinen Formel

    in einer Menge von 3 × 10⁻⁶ Mol bis 1 × 10⁻² Mol, bevorzugt 1,5 × 10⁻⁵ bis 5 × 10⁻³ Mol und besonders bevorzugt 3 × 10⁻⁵  - 3 × 10⁻³ Mol bezogen auf 100 g Schmiermittel, wobei R₁, R₂, R₃ und R₄, H, lineare, verzweigte und ringförmige gesättigte C₁-C₄-Kohlenwasserstoffreste sein können,
    X₁, X₂ und X₃
    unabhängig voneinander O oder S bedeuten
    n
    falls X₁ O ist, 1 und falls X₁ S ist, 1-2 bedeutet,
    Z
    eine ein- oder mehrwertige stickstoffhaltige öllösliche organische Base ist,
    m
    1-2 ist und
    p
    1-2 bedeutet.



    [0013] Bevorzugt bedeutet
    X₁
    S
    n
    1-2
    X₂ und X₃
    O und
    Z
    ein primäres, sekundäres oder tertiäres Amin der Formel N R₅ R₆ R₇, worin R₅ und R₆ unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen aliphatischen oder aromatischen Rest und R₇ einen aliphatischen oder aromatischen Rest bedeuten.



    [0014] Besonders bevorzugt bedeutet
    X₁
    S
    n
    1
    X₂ und X₃
    O und
    Z
    ein primäres Amin der Formel H₂ N R₈, worin R₈ einen aliphatischen Rest bedeutet und
    m
    = 1



    [0015] Bei der naphthenischen Komponente handelt es sich um ein hoch ausraffiniertes bzw. durchhydriertes Produkt. Solche Produkte sind auf dem Markt erhältlich. Sie können natürlich auch durch Raffination in eigenen Anlagen erzeugt werden.

    [0016] Ebenso kann die Polyisobuten-Komponente ein auf dem Markt erhältliches Produkt sein.

    [0017] Die naphthenische Komponente ist in dem Schmiermittel in einer Konzentration von 10 bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 15 bis 50 Gew.-% enthalten.

    [0018] Die Polyisobuten-Komponente ist in einer Konzentration von 10 bis 80 Gew.-% im Schmiermittel enthalten, bevorzugt von 40 bis 70 Gew.-%.

    [0019] Die Gruppen am viergliedrigen Ring R₁, R₂, R₃ und R₄ des Phosphetanderivats können gleich oder unterschiedlich sein. Sie sind bevorzugt H, können jedoch auch C₁-C₄-Kohlenwasserstoffreste sein, die verzweigt, ringförmig und geradkettig sein können, wobei
    X₁, X₂ und X₃
    unabhängig voneinander O oder S bedeuten
    n
    falls X₁ O ist, 1 und falls X₁ S ist, 1-6 bedeutet,
    Z
    eine ein- oder mehrwertige stickstoffhaltige öllösliche organische Base ist,
    m
    1-2 ist und
    p
    1-2 bedeutet.



    [0020] Bevorzugt bedeutet
    X₁
    S
    n
    1-2
    X₂ und X₃
    O und
    Z
    ein primäres, sekundäres oder tertiäres Amin der Formel N R₅ R₆ R₇, worin R₅ und R₆ unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen aliphatischen oder aromatischen Rest und R₇ einen aliphatischen oder aromatischen Rest bedeuten.



    [0021] Besonders bevorzugt bedeuten
    X₁
    S
    n
    1
    X₂ und X₃
    O und
    Z
    ein primäres Amin der Formel H₂ N R₃ ist, worin R₃ einen aliphatischen Rest bedeutet und
    m
    = 1



    [0022] Als Base für die Salzbildung mit den 1,3-Thiaphosphetanen kann grundsätzlich jede ein- oder zweiwertige organische Stickstoffbase verwendet werden. Aus praktischen Gründen eignen sich für die Anwendung in Schmiermitteln nur öllösliche Stickstoffbasen und insbesondere solche mit einer Gesamt-C-Zahl von 6-40 C-Atomen.

    [0023] Bevorzugt werden als öllösliche organische Stickstoffbasen einwertige Verbindungen eingesetzt, und insbesondere primäre, sekundäre oder tertiäre Amine der Formel R₅ R₆NR₇, worin R₅ und R₆ unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen aliphatischen oder aromatischen Rest, und R₇ einen aliphatischen oder aromatischen Rest bedeuten.

    [0024] Bedeuten R₅, R₆ und R₇ einen aliphatischen Rest, so kann es sich dabei um gegebenenfalls mit O und/oder S unterbrochenes verzweigtes oder geradkettiges Alkyl wie Methyl, Aethyl, n-Propyl, Isopropyl, t-Butyl, Amyl, Hexyl, 1-Methylpentyl, t-Octyl, 2-Aethyl-hexyl, n-Decyl, 2-Aethyl-decyl, n-Tetradecyl, n-Octadecyl, n-Eicosyl, 2,7,8-Trimethyl-decyl, 4-Isobutyl-2,5-dimethyl-heptyl, Octacosoyl, Dotriacontyl, Hexatriacontyl oder Tetracontyl handeln. R₅, R₆ und R₇ können jedoch als aliphatischer Rest auch gegebenenfalls mit O oder S unterbrochenes, verzweigtes oder geradkettiges Alkenyl wie Allyl, Vinyl, 2-Butenyl, 2-Hexenyl, 2-Dodecenyl oder 2-Hexatriacontenyl sein. Die Gesamt C-Zahl der Reste R₅, R₆ und R₇ soll dabei 6 bis 40 betragen.

    [0025] Die Aminogruppe kann gegebenenfalls auch äthoxyliert sein, wobei der Aethoxylierungsgrad auf die angestrebte Öllöslichkeit des Produktes abgestimmt werden muß.

    [0026] Bedeuten R₅, R₆ und R₇ einen aromatischen Rest, so handelt es sich dabei um eine gegebenenfalls durch Alkylgruppen mit je 1 bis 12 C-Atomen wie Methyl, Aethyl, Propyl, Butyl, Hexyl, Oxtyl, Decyl oder Dodecyl substituierte Phenylgruppe.

    [0027] Unter den zu verwendenden organischen Stickstoffbasen der Formel R₅ R₆NR₇ sind solche zu nennen, in den R₅ und R₆ unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen aliphatischen Rest bedeuten, und R₇ eine gegebenenfalls durch Alkylgruppen substituierte Phenylgruppe bedeutet.

    [0028] Besonders bevorzugt werden jedoch primäre organische Stickstoffbasen der Formel H₂NR₈ eingesetzt, worin R₈ gegebenenfalls durch O oder S unterbrochenes, verzweigtes oder geradkettiges Alkyl oder Alkenyl mit je 6 bis 40, und insbesondere mit je 8 bis 24 C-Atomen bedeutet.

    [0029] In der Praxis werden oft Gemische von verschiedenen Stickstoffbasen eingesetzt, wie z.B. Primene 81-R (Gemisch primärer C₁₂-C₁₅ t-Alkylamine, von Rohm und Haas, USA). Ebensogut eignen sich jedoch auch die Salze welche eine einheitliche Stickstoffkomponente besitzen.

    [0030] Beispiele für solche Amine sind:
    Methylamin, Aethylamin, Propylamin, Butylamin, t-Butylamin, Hexylamin, Octylamin, (2-Aethylhexyl)amin, t-Octylamin, Decylamin, t-Dodecylamin, Tetradecylamin, Octadecylamin, Phenylamin, Benzylamin, (Nonylphenyl)amin, Cyclohexylamin, Pyridin, Piperidin, Dimethylamin, Methyloctylamin, Didodecylamin, Methyloctadecylamin, Methylcyclohexylamin, Phenyloctylamin, Trimethylamin, Dimethylcyclohexylamin, Methyloctyldecylamin, (Octoxyäthyl)amin, (Octylthioäthyl)amin, (t-Dodecylthioäthyl)-amin, Dodecyl-dimethylamin, Hexadecyl-dimethylamin, Decyldimethyl-amin, Didodecylmethyl-amin, Methyl-butyl-dodecyl-amin, Dimethyl-propylamin, Trioctyl-amin, Dioctyl-methylamin, Dodecylbenzyl-methyl-amin, Nonylphenyl-dimethylamin, Phenyl-dodecyl-methyl-amin, Phenyl-dimethyl-amin, Phenyl-dimethyl-amin, Allyl-dibutyl-amin, Methyl-dodecyl-amin, Heptadecyl-dimethyl-amin, Dioctyl-methyl-amin, Methyl-α-naphthyl-phenyl-amin, Cyclohexyl-dimethyl-amin, Nonyl-dimethyl-amin, Tris(n-tridecyl)amin, Tris(n-dodecyl)-amin, Tris(isooctyl)amin, Methylbutylhexadecyl-amin, Tri-äthyl-amin, 3,5-Dimethyl-pyridin, 2-(Aethylhexyl)-methyl-dodecyl-amin, (Methyläthyl)-didecyl-amin, Methyl-butyl-dodecyl-amin, Dimethyl-dodecyl-amin, Hexadecyl-dimethyl-amin, Tris(i-dodecyl)-amin, Dimethyl-benzyl-amin, Dimethyl-(tert.-octylphenyl)-amin, (N-Methyl)-1-imidazolin (N-Methyl)-1-pyrrazolin, Oxazolin, Chinolin, Pyrrolidin, N-Aethyl-pyrrolidin, N-Methyl-piperidin, N-Butyl-piperidin, N-Butyl-piperidin, Thiazol, N-Methyl-phenothiamin.

    [0031] Beispiele von erfindungsgemäßen Phosphetan ― Verbindungen sind:
    Dodecylammoniumsalz des 3-Hydroxy-3-oxo-1,3-thiaphosphetans
    Di-n-butylammoniumsalz des 3-Mercapto-3-thio-1,3-thiaphosphetans
    Tri-n-octylammoniumsalz des 3-Hydroxy-3-oxo-1,3-thiaphosphetans
    (2,6-di-tert.-butyl-phenyl)-ammoniumsalz des 3-Mercapto-3-oxo-1,3-oxaphosphetans
    (2,6-Diäthyl-phenyl)-diäthylammoniumsalz des 3-Hydroxy-3-oxo-1,3-thiaphosphetans
    Tri-n-nonyl-ammoniumsalz des 3-Hydroxy-3-oxo-1,3-oxaphosphetans
    Di-(2-äthyl-hexyl)-ammoniumsalz des 3-Hydroxy-3-oxo-1,3-thiaphosphetans.

    [0032] Es kann ein bestimmtes oder es können mehrere der genannten Phophetanderivate eingesetzt werden.

    [0033] Die Untersuchungen der Anmelderin haben überraschend ergeben, daß der Verschleiß an den Ketten durch die erfindungsgemäßen Phosphetanderivate sehr stark herabgesetzt wird, so daß ein Schmiermittel erhalten wird, das sowohl die erwünschte Reibungszahl als auch einen geringen Kettenverschleiß ergibt.

    [0034] Das erfindungsgemäße Schmiermittel wurde sowohl im CVT-Getriebeprüfstand als auch im Fahrzeug in zahlreichen Tests sorgfältig geprüft.

    [0035] Das Versuchsgetriebe wurde vor jedem Versuchsbeginn mit ca. 5 L Versuchsöl gefüllt.

    [0036] Zwischen den Versuchen erfolgte eine gründliche Reinigung und anschließendes Spülen mit ca. 1,5 L des neuen Versuchs-Schmieröls.

    [0037] Nach jeweils 3000 KWh (entsprechend 12.000 km Prüflauf) wurden zur Untersuchung 50 ml Schmiermittel entnommen und dieselbe Menge Frischöl nachgefüllt.

    [0038] Jeder Anfahrzyklus dauerte knapp 1 Minute, entsprechend etwa einer Fahrstrecke von 1 km.

    [0039] Es wurden Versuche mit Fahrstrecken von 12.000, 24.000 und 38.000 km durchgeführt.

    [0040] Der Anfahrzyklus wurde so gewählt, daß Kette und Kegelscheiben der höchstmöglichen Belastung durch ständige Verstellung, Stillstandsverstellung und dementsprechend hohe Gleitanteile ausgesetzt waren.

    [0041] Übertragen auf ein Fahrzeug wurde bei springender Kupplung bei mittlerer Motordrehzahl und mittlerem Motorennennmoment angefahren und schnell auf eine Fahrgeschwindigkeit von ca. 120 km/h beschleunigt. Dann erfolgte eine Vollbremsung bei gleichzeitiger Rückverstellung der Wandlerübersetzung in den Anfahrgang.

    [0042] Bewertungskriterien für die Qualität des eingesetzten Schmierstoffs war der Verschließ an den eingesetzten Wiegedruckstükken, die Bildung von Graufleckigkeit auf den Kegelscheiben und die Reibungszahl.

    [0043] Eine typische Schmiermittel-Rezeptur enthielt folgende Komponenten:


    nämlich Viskositätsverbesserer wie z.B. Polymethacrylate, Antischaummittel, Korrosionsschutzmittel und Antioxidantien z.B. des Phenol- und/oder Amintyps.

    [0044] Außerdem ist es vorteilhaft Verschleißschutzadditive z.B. auf Phosphor- und/oder Schwefelbasis einzusetzen.

    [0045] Als Additive können auf dem Markt erhältliche, jedoch auch sonstige Produkte eingesetzt werden.

    [0046] Als Phosphetan wurde


    eingesetzt.

    [0047] Folgende Ergebnisse wurden erhalten:



    [0048] Die Tabelle zeigt, daß bei optimaler Reibungszahl eine überraschende Verschleißverminderung im Falle des erfindungsgemäßen Musters III eintritt.
    Ohne Zusatz des Phosphetans ergibt das der Formulierung des Musters III entsprechende Muster IV jedoch weder eine brauchbare Verschleißzahl noch eine brauchbare Reinbungszahl.

    Aussehen der Kegelscheiben: keine Graufleckigkeit.


    Viskositätsverhalten



    [0049] Es wurden 3 Proben mit Kilometerleistungen von
    a,
    13.000 km
    b,
    25.000 km

    und
    c,
    38.000 km

    untersucht.



    [0050] Aus den Ergebnissen geht hervor, daß das erfindungsgemäße Schmiermittel eine ausgezeichnete Scherstabilität besitzt. Aus Neutralisationszahl und Verseifungszahl geht ferner hervor, daß auch die Ölalterung als sehr gering anzusehen ist.



    [0051] Aus Tabelle 3 geht bei den Proben a-c hervor, daß aufgrund der sehr geringen Gehalte an Cu und Fe und der vernachlässigbaren Zunahmen dieser Metalle, die Additivierung einen hervorragenden Verschleißschutz gewährleistet. Ölwechselintervalle können demgemäß ohne weiteres auf über 40.000 km verlängert werden.

    [0052] Zusätzlich wurden die Gehalte an Pb, Si, Mn, Mo, Ca, Zn, Ni, Al, Cr, B, P, Mg, Ba und Sn geprüft.

    [0053] Bei diesen Elementen wurden gegenüber dem Rückstellmuster (Originalprobe) keine Änderungen festgestellt.

    [0054] Die Zusammensetzung des Schmiermittels wurde in den Ansprüchen angegebenen Grenzen variiert, wobei zahlreiche Phosphetanderivate in den offenbarten Mengenbereichen zugesetzt wurden, die nach DE-A-2715529 und der dort zitierten Literatur hergestellt wurden. Es wurden hierbei ähnlich gute Testergebnisse erhalten.

    [0055] Nur einige der untersuchten Schmiermittel-Mischungen sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.










    Ansprüche

    1. Schmiermittel, dadurch gekennzeichnet, daß es 10 bis 80 Gew.-% naphthenische Kohlenwasserstoffe enthält, 10 bis 80 Gew.-% Polyisobuten mit einem Polymerisationsgrad von Mol Gew. 200 bis Mol Gew. 10.000 und ein Additiv aus wenigstens einem Phosphetanderivat der allgemeinen Formel

    in einer Menge von 3 × 10⁻⁶ Mol bis 1 × 10⁻² Mol bezogen auf 100 g des Schmiermittels, worin R₁, R₂, R₃ und R₄, H und/oder lineare und/oder verzweigte und/oder ringförmige, gesättigte C₁-C₄-Kohlenwasserstoffreste bedeuten,

    X₁, X₂ und X₃   unabhängig voneinander O oder S bedeuten,

    n   falls X₁ O ist, 1 und falls X₁ S ist, 1-6 bedeutet,

    Z   eine ein- oder mehrwertige stickstoffhaltige öllösliche organische Base ist,

    m   1-2 ist und

    p   1-2 bedeutet.



    Bevorzugt bedeutet

    X₁   S

    n   1-2

    X₂ und X₃   O wobei

    Z   ein primäres, sekundäres oder tertiäres Amin der Formel N R₅ R₆ R₇, worin R₅ und R₆ unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen aliphatischen oder aromatischen Rest und R₇ einen aliphatischen oder aromatischen Rest bedeuten.



    Besonders bevorzugt bedeutet

    X₁   S

    n   1

    X₂ und X₃   O und

    Z   ein primäres Amin der formel H₂ N R₈ worin R₈ einen aliphatischen Rest bedeutet und

    m   = 1



     
    2. Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R₁, R₂, R₃ und R₄ bevorzugt H ist.
     
    3. Schmiermittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die naphthenischen Kohlenwasserstoffe durchhydrierte Produkte sind.
     
    4. Schmiermittel nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Polymerisationsgrad des Polyisobutens ein Mol Gew. von 300 bis 6000 ist.
     
    5. Schmiermittel nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an naphthenischen Kohlenwasserstoffen 15 bis 50 Gew.-% ist.
     
    6. Schmiermittel nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyisobutenanteil 40 bis 70 Gew.-% ist.
     
    7. Schmiermittel nach den Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an Phosphetanderivat(en) 1,5 ×  10⁻⁵ bis 5 × 10⁻³ Mol ist und besonders bevorzugt 3 × 10⁻⁵ bis 3 × 10⁻³ Mol bezogen auf 100 g Schmiermittel ist.
     
    8. Schmiermittel nach den Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe zusätzlich einen Viskositätsverbesserer enthält.
     
    9. Schmiermittel nach den Ansprüchen 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe zusätzlich ein Antischaummittel enthält.
     
    10. Schmiermittel nach den Ansprüchen 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe zusätzlich ein Korrosionsschutzmittel enthält.
     
    11. Schmiermittel nach den Ansprüchen 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe zusätzlich ein Verschleißschutzmittel enthält.
     
    12. Verwendung des Schmierstoffes nach den Ansprüchen 1-11, für Getriebe mit stufenloser Kraftübertragung.
     
    13. Verwendung des Schmiermittels nach den Ansprüchen 1-11, für Zugkettengetriebe.
     


    Revendications

    1. Lubrifiant, caractérisé en ce que le dit contient 10 à 80 pour cent en poids de hydrocarbures naphthéniques, 10 à 80 pour cent en poids de polyisobutene avec un dégré de polymèrisation d'un poids molaire de 200 à un poids molaire de 10.000 et un additif consistant au moins en un dérivé de phosphetane de la formule générale

    à une quantité de 3 × 10⁻⁶ moles à 1 × 10⁻² moles par rapport à 100 grammes de lubrifiant,en ce que R₁, R₂, R₃, et R₄ sont H et/ou des groupes de hydrocarbures saturés linéaires et/ou ramifié et/ou cycliques, de 1 à 4 atomes de carbone

    X₁, X₂ et X₃   sont O ou S indépendant l'un de l'autre

    Z   est une base organique monovalent ou polyvalent, quelle est soluble dans l'huile et quelle contient du nitrogène

    m   est 1-2 et

    p   est 1-2;



    de préférence

    X₁   est S

    n   est 1-2

    X₂ et X₃   sont O où

    Z   est une amine primaire, secondaire ou tertiaire de la formule NR₅R₆R₇, où R₅ et R₆ sont H ou un groupe aliphatique ou aromatique indépendant l'un de l'autre et R₇ est un groupe aliphatique ou aromatique;



    de préférence particulièrement

    X₁   est S

    n   est 1

    X₂ et X₃   sont O où

    Z   est une amine primaire de la formule H₂NR₈ où R₈ est un groupe aliphatique et

    m   est 1



     
    2. Lubrifiant selon la revendication 1, caractérisé en ce que R₁, R₂, R₃ et R₄ sont de préférence H.
     
    3. Lubrifiant selon l'une quelconque des revendications 1 et 2, caractérisé en ce que les hydrocarbures naphtheniques sont des produits hydrogénés.
     
    4. Lubrifiant selon l'une quelconque des revendications 1-3, caractérisé en ce que le dégré de Polymérisation du polyisobutene est un poids molaire de 300 à 6000.
     
    5. Lubrifiant selon l'une quelconque des revendications 1-4, caractérisé en ce que le teneur en hydrocarbures naphthéniques est 15 à 50 pour cent en poids.
     
    6. Lubrifiant selon l'une quelconque des revendications 1-5, caractérisé en ce que le teneur en polyisobutene est 40 à 70 pour cent à poids.
     
    7. Lubrifiant selon l'une quelconque des revendications 1-6, caractérisé en ce que le teneur en dérivés de phosphetane(s) est 1.5 × 10⁻⁵ à 5 × 10⁻³ moles et particulièrement preféré 3 × 10⁻⁵ à 3 × 10⁻³ par rapport à 100 grammes de lubrifiant.
     
    8. Lubrifiant selon l'une quelconque des revendications 1-7, caractérisé en ce que le dit contient additionnel un additif de viscosité.
     
    9. Lubrifiant selon l'une quelconque des revendications 1-8, caractérisé en ce que le dit contient un destructeur de mousse.
     
    10. Lubrifiant selon l'une quelconque des revendications 1-9, caractérisé en ce que le dit contient un agent anticorrosif.
     
    11. Lubrifiant selon l'une quelconque des revendications 1-10, caractérisé en ce que le dit contient un agent pour protection d'usure.
     
    12. Application des lubrifiants selon l'une quelconque des revendications 1-11 pour des boîtes de vitesse avec une transmission de force à réglage sans graduation.
     
    13. Application des lubrifiant selon l'une quelconque des revendications 1-11 pour des boîtes de vitesse à chaîne de traction.
     


    Claims

    1. Lubricant, characterized in that it contains 10-80 weight-% of naphthenic hydrocarbons, 80-10 weight-% of polyisobutene with a degree of polymerization of molar weight of 200 to 10,000, and that it contains an additive of at least one of the phosphetane derivatives of the general formula

    in a quantity of 3 × 10⁻⁶ moles to 1 × 10⁻² moles based on 100 g of lubricant, whereby R₁, R₂, R₃ and R₄ are H and/or linear and/or branched and/or cyclic saturated C₁-C₄ hydrocarbon groups,

    X₁, X₂ and X₃   are independent of each other O (oxygen) or S (sufur),

    n   is 1, if X₁ is O (oxygen) and 1-6, if X₁ is S (sulfur)

    Z   is a mono- or polyvalent, nitrogen containing, oil soluble,organic base

    m   is 1 or 2 and

    P   is 1 or 2;



    preferably

    X₁   is S

    n   is 1 or 2

    X₂ and X₃   are O

    Z   is a primary, secondary or tertiary amine of the formula NR₅R₆R₇,wherein R₅ and R₆ are independant of each other H, an aliphatic or aromatic group and R₇ is an aliphatic or aromatic group; and...



    particularly preferable

    X₁   is S

    n   is 1

    X₂ and X₃   are O

    Z   is a primary amine of the formula H₂NR₈, wherein R₈ is an aliphatic group and

    m   is 1



     
    2. Lubricant according to claim 1, characterized in that R₁, R₂, R₃ and R₄ are H.
     
    3. Lubricant according to claims 1 and 2, characterized in that the naphthenic oil is hydrogenated.
     
    4. Lubricant according to claims 1-3, characterized in that the degree of polymerization of the polyisobutene corresponds to a molar weight of 300 to 6000.
     
    5. Lubricant according to claims 1-4, characterized in that the concentration of the naphthenic oil is 15-50 weight-%.
     
    6. Lubricant according to claims 1-5, characterized in that the concentration of the polyisobutene is 40-70 weight-%.
     
    7. Lubricant according to claims 1-6, characterized in that the concentration of the phosphetane derivative(s) is 1.5 × 10⁻⁵ to 5 × 10⁻³ moles and particularly preferable 3 × 10⁻⁵ to 3 × 10⁻³ moles based on 100 g of lubricant.
     
    8. Lubricant according to claims 1-7, characterized in that it contains in addition a viscosity improver.
     
    9. Lubricant according to claims 1-8, characterized in that it contains in addition an anti-foaming agent.
     
    10. Lubricant according to claims 1-9, characterized in that it contains in addition an anti-corrosion agent.
     
    11. Lubricant according to claims 1-10, characterized in that it contains in addition an anti-wear agent.
     
    12. A transmission fluid composition for continuously variable mechanical transmissions, which comprises the lubricant according to claims 1-11.
     
    13. A transmission fluid composition for pulling chain transmissions, which comprises the lubricant according to claims 1-11.