[0001] Viele Konsumenten bewahren angebrochene Sektflaschen auf, um sie am nächsten oder
übernächsten Tag weiter auszuschenken.
[0002] In vielen Fällen werden diese Sektflaschen mit einem Verschluß versehen, der lediglich
die Aufgabe hat, die Sektflasche dicht zu verschließen.
[0003] Da die im Sekt gebundene Kohlensäure bei dieser Handhabung aus dem Sekt entbindet
und in den freigewordenen Raum der Flasche aufsteigt, ist beim Öffnen solcher Flaschen
immer wieder ein Knall zu hören. - Den Knall erzeugt die inzwischen entbundene Kohlensäure,
die im freigewordenen Volumen ein Druckpolster aufgebaut hat.
[0004] Um die Kohlensäure an ihrer Entbindung zu hindern, also den Sekt prickelnd frisch
zu halten, sind bereits Verschlüsse bekannt, die die Flasche nicht nur dicht verschließen.
[0005] Gemäß einem internen Stand der Technik und der DE-OS 22 11 152 ist z. B. ein Verschluß
bekannt, bei dem ein Stopfenteil in den Flaschenhals einschiebbar und befestigbar
ist. In dem Stopfenteil befindet sich axial und zentrisch eine Gasdurchführungsbohrung
und ein Rückschlagventil, durch das Luft- oder CO2-Druck in das freigewordene Volumen
der Flasche eingeblasen werden kann.
[0006] Durch diesen Gegendruck wird die im Sekt gebundene Kohlensäure daran gehindert, zu
entbinden und in den freien Raum aufzusteigen.
[0007] Die Verschlußstopfen dieser Geräte sind jedoch sehr aufwendig und kompliziert gebaut,
so daß sie teuer sind und außerdem in der Handhabung umständlich.
[0008] Durch die FR-PS 1 098 086 ist eine Haltevorrichtung für Stopfen bei Sektflaschen
bekannt, die den Flaschenwulst in der Verschlußstellung untergreift und auch oben
auf dem Stopfen aufliegt.
[0009] In der DE-OS 39 01 711 A1 ist ein Verschlußstopfen für Sektflaschen bekannt, an dessen
Stopfenschaft radial abstehende, in Umfangsrichtung umlaufende Dichtlamellen angeordnet
sind.
[0010] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen frischhaltenden Sektverschluß
herzustellen, der außerordentlich günstig im Preis ist und gleichzeitig in der Bedienungsweise
einfach und schnell zu handhaben ist.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verschluß geschaffen, dessen Stopfen 1 leicht von
Hand einschiebbar und ohne weiteres wieder leicht ausziehbar also abdichtend, axial
verschiebbar im Flaschenhals sitzt und ohne zusätzliche Pressung in seinem Dichtsitz,
etwa durch Aufweiten oder Spreizen seines Außendurchmessers mit weiteren Hilfsmitteln
von außen, absolut dicht ist und mit einer Haltevorrichtung zur Verklammerung des
Stopfens mit der Flasche versehen ist, die den Flaschenwulst untergreift und den Stopfen
auf der Flasche fixiert.
[0012] Fig. 1 zeigt die Seitenansicht im Schnitt der Haltevorrichtung, die als U-förmiggebogener
Metallbügel ausgeführt ist. Fig. 2 zeigt den gleichen Bügel in der Draufsicht. Hier
sind zu erkennen die Haltefingerpaare 8/8 und 9/9, sowie die Daumendruck-Öffnung 15
in der abgewinkelten Oberwand 14.
[0013] Fig. 3 zeigt einen zweiteiligen Verschlußstopfen, der aus einem harten Kern 11 mit
einer weichen Ummantelung 10 hergestellt ist.
[0014] Fig. 4 zeigt den Verschlußstopfen 1 in der Flasche sitzend. Ebenso ist in Fig. 4
im Schnitt die ballige Oberseite (16) des Stopfenkopfes zu erkennen.
[0015] In Fig. 5 ist der Stopfen 1 voll dargestellt mit den umlaufenden Dichtlamellen 2.
[0016] In Fig. 6 ist die Haltevorrichtung als Formteil dargestellt mit sinngemäß zu erkennenden
Haltefingerpaaren 8/8 und 9/9, sowie die Daumendruck-Öffnung 15.
[0017] Fig. 7 zeigt die Draufsicht auf die fertig verschlossene Flasche mit eingestecktem
Stopfen 1 und in Pfeilrichtung 12 (gem. Fig. 1) übergeschobener Haltevorrichtung.
[0018] In der bevorzugten Ausführungsform wird die Haltevorrichtung als ein U-förmig gebogener
Metallbügel ausgeführt, der in den abgewinkelten Wandbereichen je eine dort angeordnete
Aussparung besitzt in der Art, daß zwei gegenüberliegende Haltefingerpaare 8/8 sowie
9/9 gemäß Fig. 2 gebildet werden, die beim Aufsetzen des Bügels einerseits unter den
Flaschenwulst und andererseits über die Oberseite des Stopfens greifen, wobei durch
die oberseitige Aussparung in der abgewinkelten Oberwand 14 gleichzeitig eine Daumendruck-Öffnung
15 für das Stopfenteil gebildet wird. Diese Daumendruck-Öffnung 15 ist wichtig beim
Aufsetzen des Bügels 7, da der Stopfen 1 in die Flasche nachgedrückt werden kann und
nicht etwa durch den inzwischen in der Flasche leicht angestiegenen Druck hochgedrückt
wird. Von außerordentlicher Wichtigkeit ist diese Daumendruck-Offnung 15 aber bei
der Abnahme des Bügels 7 und beim erneuten Öffnen der Flasche, da der Stopfen 1 durch
den inzwischen wieder höher eingeblasenen Druck aus der Flasche herauskatapultiert
würde, wenn er nicht mit dem Daumen beim Abnehmen des Bügels 7 zurückgehalten werden
könnte.
[0019] Wie in der Fig. 6 dargestellt, kann die Haltevorrichtung auch als Formteil hergestellt
werden, z. B. in Kunststoffspritzguß, sie kann aber auch in anderer Weise als Drahtbiegeteil
ausgeführt werden, z. B. als Schnapphebel-Haltevorrichtung.
[0020] Der in der bevorzugten Ausführungsform aus Gummi hergestellte Stopfen 1 wird zum
leichteren Einschieben in die Flasche mit sich nach hinten umlegenden, umlaufenden,
in der bevorzugten Ausfühung 2,5 mm abstehenden Gummilamellen 2 ausgeführt, die 1,3
mm stark sind. Der obere Teil des Gummistopfens wird ballig (16) ausgeführt, um ein
leichteres Überschieben der Haltevorrichtung zu ermöglichen.
[0021] Der besondere Vorteil des innerhalb des Dicht-Sitzes im Flaschenhals axial verschiebbaren
Stopfens 1 ist die Möglichkeit, eventuelle Maß-Differenzen der Flasche im Bereich
von Unterkante Flaschenwulst bis Oberkante der Flaschenöffnung für die Haltevorrichtung
auszugleichen. - Ist die genannte Strecke kürzer, dann steigt der Stopfen durch den
Innendruck hoch und sorgt für feste Anlage der Haltevorrichtung 7 unterhalb des Flaschenwulstes
6.
[0022] Gemäß Fig. 3 kann der Stopfen 1 auch zweiteilig hergestellt werden, etwa aus einem
härteren Kernteil 11 und einer weicheren Ummantelung 10 mit abstehenden, umlaufenden
Lamellen 2. - Im härteren Kernteil 11 könnte der Drahtbügel einer Schnapphebel-Haltevorrichtung
schwenkbar gelagert sein.
[0023] Der Stopfen 1 könnte auch anstelle der umlaufenden Lamellen zur Abdichtung mit O-Ringen
versehen werden.
[0024] Zum Verschluß der angebrochenen Sektflasche wird der Stopfen 1 leicht in die Flasche geschoben, weil sich hierbei die umlaufenden
Gummilamellen 2, wie in Fig. 4 dargestellt, nach hinten umbiegen.
[0025] Dann wird der Flaschenhals mit der Hand umfaßt und der Stopfen 1 mit dem Daumen niedergedrückt.
[0026] Anschließend wird der Bügel 7 in Pfeilrichtung 12 einerseits über den Stopfen 1 geschoben,
so daß die Haltefinger 9/9 neben dem Daumen, der den Stopfen niederdrückt, eingleiten
können.
[0027] Die Haltefinger 8/8 werden hierbei gleichzeitig mit der durch sie gebildeten Aussparung
unter den Flaschenwulst 6 geschoben.
[0028] Die obere ballige Form 16 des Stopfens 1 erleichtert das Überschieben des Bügels.
[0029] Durch die von den Haltefingern 9/9 gebildete Daumendruck-Öffnung 15 in der abgewinkelten
Oberwand 14 ist es möglich, den Daumen so lange auf dem Stopfen 1 zu belassen, bis
der Bügel 7 richtig angesetzt ist.
[0030] Jetzt wird in die Einblasbohrung 3 der Nippel einer Pumpe oder eines CO2-Druckspenders
gesteckt. Dann wird Druckgas über das Rückschlagventil 4 in die Flasche geblasen.
[0031] Die Flasche kann nun in einen Kühlschrank zur Lagerung eingestellt werden.
[0032] Es besteht keine Gefahr, daß der Bügel 7 nach dem Verschluß von der Flasche fallen
kann, da der Anpreßdruck zwischen Bügel 7 und Stopfen 1 verhindert, daß der Bügel
7 abrutschen kann, weil der Stopfen 1 in seinem Dichtsitz axial verschiebbar im Flaschenhals
sitzt.
Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf die verschlossene Flasche.
[0033] Beim Wiederöffnen der Flasche wird, genau wie beim Verschließen, die Hand um den
Flaschenhals gelegt, während der Daumen durch die Daumendruck-Öffnung 15 zwischen
den Haltefingern 9/9 wiederum auf den Stopfen 1 drückt.
[0034] Dadurch kann der Bügel 7 wieder leicht von dem Stopfen 1 und der Flasche entfernt
werden.
[0035] Insbesondere für das Wiederöffnen der zur Lagerung wieder unter Druck gesetzten angebrochenen
Flasche ist die Daumendruck-Öffnung über dem Gummistopfen wichtig, da der Daumendruck
auf den Stopfen 1 durch die Daumendruck-Öffnung 15 hindurch verhindert, daß nach Abnahme
des Bügels 7 der Stopfen 1 durch den Innendruck herauskatapultiert werden kann.
[0036] Der Stopfen 1 kann nach Weglegen des Bügels 7 mit der freien Hand gegriffen und langsam
herausgelassen werden.
1. Verschlußeinrichtung zum Frischhalten angebrochener Sektflaschen, mit einem in den
Flaschenhals einschiebbaren Stopfenteil, in dem axial und zentrisch eine Gasdurchtrittsbohrung
und ein Rückschlagventil vorgesehen sind, und mit einer den Stopfenteil in der Verschlußendstellung
im Flaschenhals fixierenden Haltevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß 1. die Haltevorrichtung
in bekannter Weise aus einem U-förmig ausgebildeten Bügel (7) mit einer abgewinkelten
Oberwand (14) und zwei abgewinkelten gabelförmigen, eine erste Aussparung einschließenden
unteren Fingern (8) besteht, welche den Behälterwulst (6) in der Verschlußstellung
untergreifen und daß in der abgewinkelten Oberwand (14) eine zweite Aussparung vorgesehen
ist, wodurch zwei weitere gabelförmige Finger (9) gebildet werden, welche in der Verschlußstellung
die Kopfseite (16) des Stopfenteils (1) übergreifen, wobei durch die zweite Aussparung
gleichzeitig eine Daumendrucköffnung (15) für das Stopfenteil (1) gebildet wird und
daß 2. zum leichten Einschieben des Stopfenteils (1) in den Flaschenhals (5) an dem
Stopfenschaft (10) in bekannter Weise radial abstehende, in Umfangsrichtung umlaufende,
Dichtungselemente bildende Lamellen (2) angeordnet sind.
2. Verschlußeinrichtung zum Frischhalten angebrochener Sektflaschen nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (7) aus einer Metallklammer besteht, die
als Stanz- und Biegeteil gefertigt wird.
3. Verschlußeinrichtung zum Frischhalten angebrochener Sektflaschen nach einem der Ansprüche
1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (7) als Formteil gefertigt
wird.
4. Verschlußeinrichtung zum Frischhalten angebrochener Sektflaschen nach einem der Ansprüche
1 - 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (7) als Drahtbiegeteil gefertigt
wird und als Schnapphebelverschluß ausgebildet ist.
5. Verschlußeinrichtung zum Frischhalten angebrochener Sektflaschen nach einem der Ansprüche
1 - 4 dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen (1) außer seinem Rückschlagventil (13)
einstückig aus Gummi hergestellt ist und die Oberseite des Stopfenkopfes (16) ballig
ausgeführt ist.
6. Verschlußeinrichtung zum Frischhalten angebrochener Sektflaschen nach einem der Ansprüche
1 - 5 dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen (1) mehrteilig ausgeführt ist und an
einem härteren Kern (11) eine Gummimanschette (10) mit umlaufenden, abstehenden Gummilamellen
(2) angeordnet ist.
7. Verschlußeinrichtung zum Frischhalten angebrochener Sektflaschen nach einem der Ansprüche
1 - 6 dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufenden Gummilamellen mit 1,3 mm Stärke
und 2,5 mm abstehend ausgeführt sind.