[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung für Bindekämme zum biegenden Schließen
von wenigstens annähernd C-profilförmige Lochungszinken aufweisende Bindekämme für
Kammbindungen von Einzelblättern o.dgl., mit einem Biegewerkzeug, das mit zwei einander
gegenüberliegenden Biegestempeln versehen ist.
[0002] Eine Schließvorrichtung dieser Art ist z.B. in der DE-OS 36 19 648 beschrieben. Beim
Schließen von Bindekämmen wird die offene Form durch ein Biegen bzw. Einrollen geschlossen,
nachdem vorher die entsprechend vorgelochten Einzelblätter in die Lochungszinken eingelegt
worden sind. Während des Schließvorganges gleiten dabei die Lochungszinken des Bindekammes
auf den Biegestempeln. Die Gleitung hängt dabei von zahlreichen Faktoren ab, wobei
diese sowohl auf der Oberseite gegenüber dem oberen Biegestempel als auch auf der
Unterseite gegenüber dem unteren Biegestempel auftritt. Erwünscht wäre jedoch eine
Gleitung und eine daraus resultierende Einrollbewegung soweit wie möglich nur der
auf dem unteren Biegestempel liegenden Lochungszinken, wohingegen die Lage der Lochungszinken
gegenüber dem oberen Biegestempel soweit wie möglich beibehalten werden sollte. In
der Praxis findet jedoch die Einrollbewegung mehr oder weniger unkontrolliert statt,
wobei die sich einrollenden oberen Lochungszinken auf den Blattstapel drücken und
unter Umständen unerwünschte Eindrücke in die obersten Blätter erzeugen.
[0003] Nachteilig bei den bekannten Schließvorrichtungen ist weiterhin auch, daß zum Binden
von Einzelblättern unterschiedlicher Zahl und von Bindekämmen mit unterschiedlichen
Durchmessern mehrere Biegestempel notwendig sind. In der Praxis benötigt man im allgemeinen
elf Paare von Biegestempeln für die z.Zt. auf dem Markt befindlichen Größen. Diese
hohe Zahl von Biegestempeln stellt sowohl ein Problem bezüglich der Lager-bzw. Vorratshaltung
als auch bezüglich der Kosten dar.
[0004] Das Problem der Gleitverhältnisse des Bindekammes beim Schließen ist in der eingangs
erwähnten DE-OS 36 19 648 bereits angesprochen. Dabei wurde versucht, durch eine besondere
Ausgestaltung wenigstens eines Teiles der Lauffläche des Arbeitsstempels mit Rollkörper
die Gleitverhältnisse so zu beeinflussen, daß Bindekämme jederzeit wiederholbar in
eine stets gleiche vorbestimmte Profilform geschlossen werden. Der beschriebene Lösungsweg
ist jedoch relativ aufwendig und auch nur bedingt erfolgreich.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schließvorrichtung
der eingangs erwähnten Art derart zu verbessern, daß die Lageveränderung eines Bindekammes
während des Schließvorganges dem Idealvorgang soweit wie möglich angenähert wird,
wobei gegebenenfalls noch die Möglichkeit gegeben sein soll, diesen Schließvorgang
mit einem einzigen Werkzeug auch für unterschiedliche Größen und Durchmesser von Bindekämmen
zu erreichen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die beiden Biegestempel mit
leistenartigen Anlagegliedern versehen sind, die wenigstens annähernd punkt- bzw.
linienförmige Auflager für die Lochungszinken des Bindekammes bilden, wobei die oberen
Anlageglieder so ausgebildet sind, daß sie eine höhere Haftreibung an den Zinken des
Bindekammes erzeugen.
[0007] Durch die nur punkt- bzw. linienförmige Auflage und die höhere Haftreibung am oberen
Biegestempel wird weitgehend sichergestellt, daß beim Schließen der Biegestempel die
Einrollbewegung nur auf den unteren Anlagegliedern und nur von unten nach oben stattfindet,
während die oberen Lochungszinken an den oberen Anlagegliedern haften bleiben. Auf
diese Weise werden z.B. Eindrücke in die oberen Blätter eines Blattstapels vermieden,
und weiterhin erfolgt die Schließbewegung zu einem geschlossenen Kreis stets regelmäßig
und wiederholbar.
[0008] Um die gewünschte höhere Haftreibung an den oberen Anlagegliedern zu erreichen, sind
verschiedene Möglichkeiten denkbar. So kann z.B. vorgesehen sein, daß der Abstand
der oberen Anlageglieder voneinander größer ist als der Abstand der unteren Anlageglieder
voneinander.
[0009] Durch diese Ausgestaltung haften die Lochungszinken durch ihre C-Profilform stärker
an den oberen Anlagegliedern als an den unteren Anlagegliedern.
[0010] Selbstverständlich kann in einer anderen Ausführungsform der Erfindung auch vorgesehen
sein, daß die oberen Anlageglieder aus einem Werkstoff bestehen oder mit einem Werkstoff
beschichtet sind, der eine größere Haftreibung erzeugt als der Werkstoff für die unteren
Anlageglieder.
[0011] Eine sehr vorteilhafte und nicht naheliegende Weiterbildung der Erfindung besteht
darin, daß die Abstände der Anlageglieder jeweils zueinander einstellbar sind.
[0012] Durch die Möglichkeit, die Abstände einzustellen und auch zu verstellen, können mit
einem einzigen Biegestempelsatz mehrere Größen bzw. Durchmesser von Bindekämmen verarbeitet
werden, d.h. die erfindungsgemäße Vorrichtung kann optimal auf die jeweiligen Verhältnisse
eingestellt werden.
[0013] Einer der Hauptvorteile dieser Ausgestaltung liegt darin, daß man wesentlich weniger
Biegestempelpaare benötigt als es bisher der Fall war. In der Praxis dürfte man mit
zwei oder drei Biegestempelpaaren auskommen.
[0014] Möglich wird die Einstellbarkeit der Abstände der Anlageglieder dadurch, daß man
erfindungsgemäß einen Biegestempel z.B. in ein Basisteil und ein zweites Teil, nämlich
die Anlageglieder, aufteilt, die die eigentliche Haftung bzw. Führung für den Bindekamm
übernehmen.
[0015] Die Einstellbarkeit der Abstände der Anlageglieder zueinander kann auf verschiedene
Weise erfolgen.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist hierzu vorgesehen daß, die
Biegestempel mit mehreren parallel nebeneinander und in Längsrichtung verlaufenden
Schlitzen versehen sind, in die die als Schienen ausgebildeten Anlageglieder einschiebbar
sind.
[0017] Diese Ausgestaltung ist sehr einfach und läßt sich sehr billig herstellen. Hierzu
ist es lediglich erforderlich, entsprechend mehrere Schlitze in einem Basisteil des
Biegestempels vorzusehen und jeweils zwei entsprechend auf Abstand voneinander angeordnete
Anlageglieder in dem gewünschten Abstand in die Schienen einzuschieben.
[0018] Wenn mehrere Schlitze in beiden Biegestempeln angeordnet sind, sind die verschiedensten
Kombinationsmöglichkeiten und damit entsprechend universelle Einsatzmöglichkeiten
für unterschiedliche Dicken und Durchmesser von Bindekämmen gegeben.
[0019] Statt der Verwendung von Biegestempel mit Schlitzen können stattdessen in einer anderen
Ausgestaltung der Erfindung auch die Abstände der Anlageglieder zueinander durch dazwischengelegte
auswechselbare Abstandsglieder einstellbar sein.
[0020] Auch auf diese Weise lassen sich beliebige Abstände und damit beliebige Größen und
Durchmesser von Biegekämmen mit einer einzigen Vorrichtung bearbeiten. Hierzu ist
es lediglich erforderlich, entsprechend unterschiedlich dicke bzw. breite Abstandsglieder,
z.B. Abstandsleisten oder Abstandsstücke, zu verwenden.
[0021] In einer konstruktiven Ausgestaltung kann dabei vorgesehen sein, daß jeder Biegestempel
ein Basisteil mit einem Anschlagteil aufweist, wobei die Anlageglieder mit den Abstandsgliedern
jeweils zwischen einem Halteteil und dem Anschlagteil auswechselbar angeordnet sind.
[0022] Für eine konstruktiv einfache Lösung kann dabei vorgesehen sein, daß die Vorderkante
des Anschlagteiles von dem Basisteil des oberen Biegestempels ein Anlageglied bildet.
In diesem Falle kann man ein Bauteil einsparen, denn das Anschlagteil übernimmt damit
eine Doppelfunktion. Da ja praktisch die beiden oderen Anlageglieder einen größeren
Abstand voneinander haben, kann man dabei eine Anlagestelle, vorzugsweise eben die
hintere Anlagekante, als festen Bezugspunkt wählen, womit es lediglich erforderlich
ist, die übrigen drei Leisten entsprechend dem gewünschten Durchmesser bzw. der Größe
des Bindekammes anzuordnen.
[0023] Eine andere Ausgestaltung für eine Abstandseinstellbarkeit besteht darin, daß die
Anlageglieder des unteren und des oberen Biegestempels jeweils auf der voneinander
abgewandten Seite über eine scharnierartige Verbindung miteinander verbunden sind,
wobei jeweils der Öffnungswinkel der scharnierartigen Verbindung einstellbar ist.
[0024] Anstelle mehrerer Schienen sind hier die beiden Anlageglieder auf einer Seite fest,
jedoch verschwenkbar zueinander angeordnet, und durch die Einstellung der Öffnungswinkel
lassen sich Kammbindungen mit unterschiedlichen Durchmessern von Bindekämmen und unterschiedlichen
Einzelblattzahlen durchführen.
[0025] Der Öffnungswinkel der scharnierartigen Verbindung, durch die die Anlageglieder eine
V-Form bilden, kann stufenlos oder auch stufenweise erfolgen.
[0026] Eine stufenlose Einstellbarkeit kann z.B. durch Einstellschrauben erreicht werden,
die die beiden V-förmigen Anlageglieder miteinander verbinden.
[0027] In einfacher Weise können auch die jeweils miteinander zusammenarbeitendne Anlageglieder
durch eine Federeinrichtung auf einen konstanten Abstand bzw. auf Vorspannung voneinander
gehalten sein, wodurch gesonderte Fixiereinrichtungen vermieden werden.
[0028] Um eine möglichst geringe Reibung der Lochungszinken auf den Anlagegliedern des unteren
Biegestempels und damit eine leichte Einrollbarkeit zu erzeugen, kann vorgesehen sein,
daß die Anlageglieder auf der Anlageseite halbkreisförmig ausgebildet oder wenigstens
abgerundet sind.
[0029] Die oberen Anlageglieder können ebenfalls gerundet sein, um Eindrücke in den Blattstapel
noch sicherer zu vermeiden. Selbstverständlich können die Anlageglieder in Form von
Schienen oder Leisten auch viereckig sein. Außerdem können die Leisten gerändelt werden
mit radial zum Durchmesser eingebrachten Rillen, damit beim Schließen das Element
nicht seitlich bzw. axial ausweichen kann.
[0030] Eine weitere Reduzierung der Haftreibung wird erreicht, wenn vorgesehen ist, daß
die Anlageglieder des unteren Biegestempels auf ihrer Anlageseite jeweils mit einem
Rollstab versehen sind. Statt einer Gleitreibung wird auf diese Weise eine Rollreibung
erzeugt, welche wesentlich reibungsarmer ist.
[0031] Nachfolgend sind anhand der Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung prinzipmäßig
beschrieben.
[0032] Es zeigt:
- Fig. 1
- ausschnittsweise zwei erfindungsgemäße Biegestempel einer Schließvorrichtung in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer anderen Bauart,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Seitenansicht eines Anlagegliedes mit einem Rollstab.
- Fig. 4
- ausschnittsweise zwei erfindungsgemäße Biegestempel einer Schließvorrichtung in perspektivischer
Darstellung in einer anderen Bauart.
[0033] Bindekamm-Schließvorrichtungen zum Schließen eines Bindekamm-Rohlinges bzw. eines
aus Runddraht vorgefertigten Bindekammes sind allgemein bekannt, weshalb nachfolgend
nur die für die Erfindung wesentlichen Teile näher beschrieben werden.
[0034] Die nicht näher dargestellte Schließvorrichtung weist zwei in einem Maschinengestell
angeordnete Biegestempel auf, nämlich einen oberen Biegestempel 1 und einen unteren
Biegestempel 2, die im allgemeinen zum Schließen durch eine hydraulische oder pneumatische
Einrichtung ( nicht dargestellt) in Pfeilrichtung aufeinanderzu bewegbar sind.
[0035] Jeder Biegestempel 1 bzw. 2 weist ein Basisteil 3 auf, das mit mehreren parallel
auf Abstand voneinander angeordneten Schlitzen 4 versehen ist, die sich in Längsrichtung
des Biegestempels 1 bzw. 2 erstrecken. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
jeweils vier Schlitze vorgesehen, aber selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung
auch möglich, noch weitere Schlitze 4 vorzusehen.
[0036] In die Schlitze 4 des oberen Biegestempels 1 werden Anlageglieder 5 und 6 und in
die Schlitze des unteren Biegestempels 2 Anlageglieder 7 und 8 von unten oder von
der Seite her eingeschoben. Die Anlageglieder 5 bis 8 können durch eine entsprechend
angepaßte Breite des Schlitzes 4 durch Klemmwirkung oder aber auch durch andere Befestigungsmittel
in den Schlitzen 4 gehalten werden.
[0037] Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, sind die Abstände zwischen den Schlitzen 4 in
dem oberen Biegestempel 1 größer als die Abstände der Schlitze 4 in dem unteren Biegestempel
2. Schiebt man nun die in Form von Leisten oder Schienen ausgebildeten Anlageglieder
5 bis 8 entsprechend in gleicher Weise derart in die Schlitze ein, daß jeweils ein
dazwischen liegender Schlitz 4 frei bleibt, so liegen die beiden Anlageglieder 5 und
6 in dem oberen Biegestempel 1 in einem größeren Abstand voneinander als die beiden
Anlageglieder 7 und 8 in dem unteren Biegestempel 2.
[0038] Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung jedoch auch die Abstände der Schlitze
4 in dem unteren und dem oberen Biegestempel 1 bzw. 2 jeweils gleich sein. In diesem
Falle wird man zwischen die Anlageglieder 5 und 6 in den oberen Biegestempel 1 entsprechend
mehr freie Schlitze zwischen diesen vorsehen als zwischen den Anlagegliedern 7 und
8 in dem unteren Biegestempel.
[0039] Voraussetzung für das Einschieben der Anlageglieder 5 bis 8 ist lediglich, daß die
beiden Anlageglieder 5 und 6 einen größeren Abstand voneinander haben als die Anlageglieder
7 und 8.
[0040] Wie ersichtlich, liegen die Lochungszinken 9 des Bindekammes 10 jeweils punkt- bzw.
linienförmig an den Anlagegliedern 5 bis 8 an. Mit anderen Worten bedeutet dies auch,
daß der Bindekamm 10 mit seinen zahlreichen Lochungszinken 9 jeweils nur an vier Stellen
aufliegt. Eine Führungsfläche - wie es beim Stand der Technik der Fall ist - ist nicht
mehr notwendig, denn durch die erfindungsgemäße Abstandsanordnung der Anlageglieder
und deren nur geringen Breite ist eine einwandfreie Führung des Bindekammes gegeben.
Insbesondere bei der Einrollbewegung des Bindekammes 10, nach einem Einschieben der
miteinander zu verbindenden und vorher gelochten Einzelblätter in die Lochungszinken
9 bewegen sich nur die unteren Lochungszinken 9 aufgrund der wesentlich geringeren
Reibung an den Anlagegliedern 7 und 8 gegenüber den Lochungszinken 9, die mit einer
größeren Haftreibung an den Anlagegliedern 5 und 6 des oberen Biegestempels 1 anliegen,
nach oben. Die Position der oberen Lochungszinken 9 bleibt dabei im wesentlichen unverändert
bzw. verändert sich nur wenig.
[0041] In der Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform bezüglich einer Abstandseinstellbarkeit
der Anlageglieder 5 bis 8 dargestellt. Wie ersichtlich, sind jeweils die Anlageglieder
5, 6 und 7, 8 über eine scharnierartige Verbindung 11 auf der vom Bindekamm abgewandten
Seite gelenkig miteinander verbunden. Die scharnierartige Verbindung 11 kann in beliebiger
und nicht näher dargestellten Weise mit dem Basisteil 3 des jeweiligen Biegestempel
1 bzw. 2 verbunden werden.
[0042] Die Einstellung und die Verstellung des Abstandes zwischen dem Anlageglied 5 und
dem Anlageglied 6 bzw. dem Anlageglied 7 und dem Anlageglied 8 auf der Vorderseite
erfolgt durch Einstellschrauben 12, die die beiden jeweils zusammenarbeitenden Anlageglieder
quer durchsetzen. Die Einstellschraube 12 kann z.B. mit einem Gewindestift und einer
Einstellmutter versehen sein. Zur Einhaltung einer exakten Öffnungsstellung können
die jeweils zusammenarbeitenden Anlageglieder 5, 6 bzw. 7, 8 durch eine dazwischen
angeordnete Federeinrichtung 13 auf eine Vorspannung gehalten werden. Durch ein entsprechendes
Verdrehen der Einstellschraube 12 bzw. der Einstellmutter läßt sich der Öffnungswinkel
der scharnierartigen Verbindung entsprechend stufenlos verändern und damit auch der
Abstand der beiden jeweils zusammenarbeitenden Anlageglieder 5, 6 bzw. 7, 8 im Bereich
des Auflagers für die Lochungszinken 9.
[0043] In der Fig. 3 ist der vordere Bereich eines Anlagegliedes 7 bzw. 8 in einer Seitenansicht
dargestellt, wobei in eine entsprechende Aussparung im Bereich des Auflagers für den
Bindekamm 10 ein Rollstab 14 eingefügt ist, der um eine Achse, die parallel zur Längsrichtung
der Anlageglieder verläuft, drehbar ist. Auf diese Weise wird die Reibung zwischen
den Lochungszinken 9 und den unteren Anlagegliedern 7 und 8 reduziert.
[0044] In der Fig. 4 ist in perspektivischer Darstellung, ähnlich der Darstellung gemäß
Fig. 1, ausschnittsweise eine Schließvorrichtung für Bindekämme aufgezeigt, wobei
jeder Biegestempel 1 bzw. 2 ein Basisteil 3 in Form eines Winkels bzw. eines L aufweist.
Die Lage der winkelförmigen Basisteile 3 ist dabei jeweils so gewählt, daß ein Schenkel
horizontal liegt, während der zweite Schenkel in vertikaler Richtung dazu verläuft,
und zwar jeweils in Richtung auf den anderen Biegestempel. Der jeweils vertikale Schenkel
bildet ein Anschlagteil 15, das rückwärtig angeordnet ist.
[0045] Die jeweils horizontalen Schenkel des Basisteiles 3 bilden Auflage- bzw. Anlageflächen
für die leistenförmigen Anlageglieder 5,6 und 7,8. Dabei ist das hintere Anlageglied
6 des oberen Biegestempels 1 durch die Vorderkante des Anschlagteiles 15 gebildet.
[0046] Wie ersichtlich, sind zwischen den Anlagegliedern 5,6 und 7,8 und den Anschlagteilen
15 Abstandsglieder angeordnet, die unterschiedliche Dicken bzw. Breiten besitzen.
Die Breite der Abstandsglieder 16 ist dabei in Abhängigkeit von der Größe bzw. dem
Durchmesser des Bindekammes 10 zu wählen, wobei dafür zu sorgen ist, daß der Abstand
zwischen den beiden Anlagegliedern 5,6 größer ist als der Abstand zwischen den beiden
unteren Anlagegliedern 7,8.
[0047] Durch ein äußeres Halteteil 17 werden die einzelnen Teile zu einer Einheit miteinander
verbunden bzw. werden die Anlageglieder 7,8 und das Anlageglied 5 mit den dazwischen
liegenden Abstandsgliedern 16 an das jeweilige Anschlagteil 15 des Basisteiles 3 angepreßt.
Hierzu dienen Innensechskantschrauben 18, die durch die Anlageglieder 5,7 und 8 und
die Abstandsglieder 16 gesteckt und in die Anschlagteile 15 eingeschraubt werden.
[0048] Wie ersichtlich, ist auf diese Weise eine einfache Auswechselung und damit Anpassung
der Vorrichtung an unterschiedliche Größen und Durchmesser von Bindekämmen 10 möglich.
Hierzu müssen lediglich die Innensechskantschrauben 18 entsprechend herausgezogen
und angepaßte Abstandsglieder 16 neu im richtigen Verhältnis eingeschoben werden,
wonach über die Innensechskantschrauben 18 wieder eine feste Verbindung erfolgt.
1. Schließvorrichtung für Bindekämme zum biegenden Schließen von wenigstens annähernd
C-profilförmige Lochungszinken aufweisende Bindekämme für Kammbindungen von Einzelblättern
oder dergleichen, mit einem Biegewerkzeug, das mit zwei einander gegenüberliegenden
Biegestempeln versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Biegestempel (1,2) mit leistenartigen Anlagegliedern (5,6 bzw. 7,8) versehen
sind, die wenigstens annähernd punkt- bzw. linienförmige Auflager für die Lochungszinken
(9) des Bindekammes (10) bilden, wobei die oberen Anlageglieder (5,6) so ausgebildet
sind, daß sie eine höhere Haftreibung an den Zinken (9) des Bindekammes (10) erzeugen.
2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der oberen Anlageglieder (5,6) voneinander größer ist als der Abstand
der unteren Anlageglieder (7,8) voneinander.
3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die oberen Anlageglieder (5,6) aus einem Werkstoff bestehen oder mit einem Werkstoff
beschichtet sind, der eine größere Haftreibung erzeugt als der Werkstoff für die unteren
Anlageglieder (7,8).
4. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstände der Anlageglieder (5,6 bzw. 7,8) jeweils zueinander einstellbar sind.
5. Schließvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Biegestempel (1,2 ) mit mehreren parallel nebeneinander und in Längsrichtung verlaufenden
Schlitzen (4) versehen sind, in die die als Schienen ausgebildeten Anlageglieder (5,6
bzw. 7,8) einschiebbar sind.
6. Schließvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstände der Anlageglieder (5,6 bzw. 7,8) zueinander durch dazwischengelegte auswechselbare
Abstandsglieder (16) einstellbar sind.
7. Schließvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Biegestempel (1,2) ein Basisteil (3) mit einem Anschlagteil (15) aufweist, wobei
die Anlageglieder (5,6 bzw. 7,8) mit den Abstandsgliedern (16) jeweils zwischen einem
Halteteil (17) und dem Anschlagteil (15) auswechselbar angeordnet sind.
8. Schließvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorderkante des Anschlagteiles (15) von dem Basisteil (3) des oberen Biegestempels
(1) ein Anlageglied (6) bildet.
9. Schließvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anlageglieder (5,6 bzw. 7,8) des unteren und des oberen Biegestempels (1,2) jeweils
auf der voneinander abgewandten Seite über eine scharnierartige Verbindung (11) miteinander
verbunden sind, wobei jeweils der Öffnungswinkel der scharnierartigen Verbindung (11)
einstellbar ist.
10. Schließvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Öffnungswinkel der scharnierartigen Verbindung (11) jeweils stufenlos einstellbar
ist.
11. Schließvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils die beiden durch die scharnierartige Verbindung (11) miteinander verbundene
Anlageglieder (5,6 bzw. 7,8) durch Einstellschrauben (12) einstellbar miteinander
verbunden sind.
12. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden jeweils zusammenarbeitenden Anlageglieder (5,6 bzw. 7,8) durch eine Federeinrichtung
(13) auf Abstand voneinander gehalten sind.
13. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die leistenartigen Anlageglieder (5,6 bzw. 7,8) des unteren und/oder oberen Biegestempels
(2 bzw. 1) auf der Anlageseite halbkreisförmig ausgebildet oder wenigstens abgerundet
sind.
14. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anlageglieder (7,8) des unteren Biegestempels (2) auf ihrer Anlageseite jeweils
mit einem Rollstab (14) versehen sind.
15. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die leistenartigen Anlageglieder (5,6,7,8) mit radial zum Durchmesser verlaufenden
Rillen gerändelt sind.