[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Waschen von üblicherweise naßgereinigtem
Gut, wie Textilien, Wurzel- oder Knollengemüse oder dergleichen in einer umlaufenden
bzw. oszillierenden Trommel mit einer Waschflüssigkeit, bzw. Waschlauge. Ferner ist
die Erfindung auf Waschkörper zur Durchführung des Verfahrens gerichtet.
[0002] Im privaten wie im gewerblichen Bereich werden Textilien in Trommeln gewaschen, denen
das Waschmittel oder eine vorbereitete Waschlauge, gegebenenfalls auch andere Waschzusätze,
in abgemessener Menge zugeführt werden. Dabei handelt es sich üblicherweise um einen
Chargenbetrieb, bei dem die Waschmittelmenge auf das Wäschegewicht und/oder die Art
der Textilien abgestimmt wird. Der Waschvorgang selbst besteht im wesentlichen in
einem chemisch-physikalischen Prozeß, bei dem der Schmutz aus der Wäsche herausgelöst
wird. Dieser Vorgang wird durch die intensive Bewegung der Wäsche aufgrund der Trommelbewegung
unterstützt. Eine genaue Dosierung der Waschmittel und sonstige Waschzusätze, wie
Bleichmittel, Enthärter etc., ist nicht möglich, da der Verschmutzungsgrad der Wäsche
nicht meßbar ist, auf der anderen Seite sichergestellt werden muß, daß die Wäsche
auch sauber wird. Hieraus ergibt sich zwangsläufig eine stete Überdosierung. Die hieraus
resultierende Umweltbelastung ist hinlänglich bekannt.
[0003] Alle Bemühungen zur Reduzierung des Bedarfs an Waschmittel und Waschzusätzen laufen
darauf hinaus, den notwendigen Überschluß an Waschmittel so gering als möglich zu
halten. Die bekannten Maßnahmen beschränken sich darauf, die Waschmittel in einer
bestimmter Art und Weise zuzugeben, beispielsweise in mehreren zeitlich aufeinanderfolgenden
kleinen Chargen oder in Form von sich langsam auflösenden Dosierkugeln etc. Auch ist
es bekannt - allerdings weniger aus Gründen der Waschmittel-Reduzierung - Vliese,
Gewebe oder dergleichen mit Waschmittel oder Waschzusätzen zu tränken und diese der
Wäsche zuzugeben.
[0004] Beim Waschen von Gemüse, insbesondere Wurzel- oder Knollengemüse, wie Kartoffeln,
Rüben oder dergleichen, arbeitet man zwar in der Regel ohne chemische Zusätze und
vornehmlich nur mit Wasser. Hierbei werden die Verschmutzungen ausschließlich durch
die Bewegung und gegenseitige Reibung sowie durch Abschwemmen beseitigt. Diese Waschvorgänge
erfordern eine lange Verweilzeit und arbeiten mit einem großen Wasserbedarf und entsprechend
großem Anfall von Abwasser.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Waschverfahren für verschmutztes Gut
vorzuschlagen, das eine nennenswerte Reduzierung der Menge an Waschflüssigkeit bzw.
an Waschmittel und sonstiger reinigender Waschzusätze ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Waschvorgang im wesentlichen
formbeständige und wiederverwendbare, sphärische Waschkörper, die mit flexiblen Reinigungselementen,
wie Borsten, Fasern, fransenartigen Streifen, Stiften oder dergleichen besetzt oder
aus solchen gebildet sind, zugegeben werden.
[0007] Praktische Untersuchungen an Textilien haben gezeigt, daß mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren eine ganz erhebliche Senkung des Waschmittelbedarfs bei gleicher Reinigungswirkung
möglich ist. So hat beispielsweise ein Vergleichstest in einer serienmäßigen Haushalts-Waschmaschine
ergeben, daß für Wäsche mit einem bestimmten Verschmutzungsgrad bei Zugabe von Waschkörpern
gemäß der Erfindung der Waschmitteleinsatz auf 50 % reduziert werden kann. Es wurden
zehn Waschkörper in Form von bürstenartigen, sphärischen Körpern eingesetzt. Der Durchmesser
der Borsten betrug 0,2 mm. Der Körper war mit etwa 20.000 Borsten besetzt. Die Waschkörper
wurden zusammen mit dem Waschgut in die Trommel eingegeben und ein Waschgang üblicher
Zeitdauer durchgeführt. Die zusätzliche Reinigungswirkung durch die Waschkörper dürfte
auf zwei Effekten beruhen. Zum einen wird durch die eingelagerten Waschkörper die
Wäsche stark aufgelockert, zum anderen erfolgt durch die mit umlaufenden Waschkörper
eine ständige mechanische Einwirkung auf die Wäsche, der einem Bürstvorgang ähnlich
ist, gleichwohl aber für die Wäsche schonend ist. Durch entsprechende Materialauswahl,
z.B. Nylonborsten, sowie durch entsprechende Borstenlänge läßt sich die Formbeständigkeit
der Waschkörper sicherstellen, so daß sie ihre Wirkung während des gesamten Waschvorgangs
entfalten und auch wiederverwendet werden können.
[0008] Die Art der Reinigungselemente, insbesondere was ihre Stabilität bzw. Flexibilität
und ihre Wirksamkeit auf die textile Oberfläche betrifft, wird zweckmäßigerweise nach
Art und Qualität der zu waschenden Textilien ausgewählt. So wird man für lockere oder
empfindliche Gewebe Reinigungselemente mit großer Flexibilität und geringerer Bürstwirkung
einsetzen, z.B. in Form von biegeschlaffen Fasern, streifenartigen Fransen oder dergleichen,
während man bei groben Textilien eher zu bürstenartigen Waschkörpern mit Borsten oder
flexiblen Stiften greifen wird.
[0009] Ähnlich positive Ergebnisse mit einer erheblichen Reduzierung der Menge an Waschflüssigkeit
und damit an Abwasser lassen sich beim Waschen von Knollen- oder Wurzelgemüse erreichen,
wobei die gleichen Wirkungsmechanismen genutzt werden.
[0010] Die Zugabe der Waschkörper zu einer Waschcharge kann auf verschiedene Art und Weise
geschehen. Beispielsweise können die Waschkörper mit dem Waschgut gemischt oder aber
auch mit der Waschflüssigkeit oder dem Waschmittel in die Trommel eingegeben werden.
[0011] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die Waschkörper das Waschmittel oder andere Waschzusätze
ganz oder teilweise enthalten, um eine allmähliche Abgabe während des Waschvorgangs
zu ermöglichen.
[0012] Zur Durchführung des Verfahrens schlägt die Erfindung einen Waschkörper vor, der
sich dadurch auszeichnet, daß er aus einem Träger, vorzugsweise aus Kunststoff, und
daran angeordneten Reinigungselementen, wie Borsten, Fasern, streifenartigen Fransen,
Stiften oder dergleichen, besteht und im wesentlichen formbeständig ausgebildet ist.
[0013] Die Waschkörper können Kugel-, Ellipsoid- oder walzenartige Form aufweisen, wobei
die genaue Gestalt zum einen von der Art der verwendeten Reinigungselemente abhängt,
zum anderen auf die Art des Waschgutes abgestimmt werden sollte. Unter "Formbeständigkeit"
ist im Zusammenhang mit der Erfindung gemeint, daß der Waschkörper seine ursprünglich
vorgegebene Form während des Waschvorgangs nicht soweit verändert, daß nach dem Waschvorgang
eine vollständig andere Form vorliegt. Hingegen ist hiermit nicht gemeint, daß der
Waschkörper seine Form auch während des gesamten Waschvorgangs beibehält. Dies gilt
vor allem für solche Waschkörper, die mit Fasern oder streifenartigen Fransen als
Reinigungselementen ausgestattet sind.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführung ist der Träger als Hohlkörper ausgebildet, an dem
die Reinigungselemente angeordnet sind. Ein solcher Hohlkörper kann beispielsweise
aus zwei Schalen bestehen, die mit den Reinigungselementen versehen sind. Diese Ausbildung
gestattet es in einfacher Weise, beide Schalen mit den Reinigungselementen auszustatten
und die Schalen dann unter Bildung eines geschlossenen Trägers miteinander zu verbinden.
Stattdessen kann der Träger auch einteilig ausgebildet sein.
[0015] Für die Verbindung von Reinigungselementen und Trägern kommen verschiedene Methoden
in Frage. So können die Reinigungselemente mit dem Träger stoffschlüssig verbunden
sein, beispielsweise durch einstückiges Spritzgießen. Dies kommt insbesondere dann
in Frage, wenn der Träger mit flexiblen Stiften versehen ist. Eine stoffschlüssige
Verbindung kann auch durch Aufschweißen von flexiblen Stiften oder Borsten auf den
Träger erhalten werden.
[0016] Stattdessen ist es auch möglich, die Reinigungselemente kraftschlüssig mit dem Träger
zu verbinden, beispielsweise in Löchern des Trägers in geeigneter Weise einzupressen.
[0017] Eine andere Möglichkeit ist mit einer formschlüssigen Verbindung gegeben, indem die
Reinigungselemente, gegebenenfalls mit zusätzlichen Hilfsmitteln, am Träger befestigt
oder in diesen eingebettet werden, wobei letzteres wiederum beispielsweise im Wege
des Spritzgießens geschehen kann.
[0018] Ist der Träger als Hohlkörper ausgebildet, bietet sich weiterhin die Möglichkeit,
Waschmittel und/oder andere Waschzusätze in dem Träger unterzubringen. Stattdessen
können auch der Träger und die Reinigungselemente mit Waschmittel oder Waschzusätzen
getränkt sein.
[0019] Statt der vorgenannten Ausführung kann zur Durchführung des Verfahrens auch ein Waschkörper
vorgesehen sein, der sich dadurch auszeichnet, daß er aus flexiblen Reinigungselementen,
wie Borsten, Streifenbürsten, Raupenbürsten, Fasern, streifenartigen Fransen, Stiften
oder dergleichen, besteht, die zu einem im wesentlichen formbeständigen, sphärischen
Körper verbunden sind.
[0020] Die Verbindung der Reinigungselemente untereinander kann im Wege herkömmlicher Techniken
erfolgen, wobei wiederum Waschkörper mit sphärischen Konturen entstehen. Besteht der
Waschkörper ausschließlich aus miteinander verbundenen Reinigungselementen, so können
diese mit Waschmittel und/oder anderen Waschzusätzen getränkt sein.
[0021] Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels
beschrieben.
[0022] Die in der Zeichnung wiedergegebene Ausführungsform eines Waschkörpers 1 besteht
aus einem walzenförmigen Träger 2, der an seinen Enden teilkugelig abgerundet ist
sowie aus Reinigungselementen 3, die mit dem Träger 2 verbunden sind. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel sind die Reinigungselemente 3 als Borsten ausgebildet, die jeweils
zu mehreren zu Bündeln zusammengefaßt sind. Der Träger 2 ist auf seiner gesamten Oberfläche
mit diesen Bündeln besetzt, die senkrecht oder unter einem Winkel zu dem Oberflächenbereich,
an welchem sie befestigt sind, verlaufen können. Die Bündel können in herkömmlicher
Weise durch Stopfen in Löchern des Träger oder aber auch - bei entsprechender Materialpaarung
- durch Schweißen, sowie durch Kleben oder in sonst geeigneter Weise am Träger befestigt
sein. Handelt es sich bei den Reinigungselementen nicht um Borsten, sondern beispielsweise
um flexible Stifte, so können der Träger und die Stifte einstückig gespritzt sein.
[0023] Bei der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsform besteht der Träger 2 aus
zwei Schalen 4, 5, die entlang der Fügelinie 6 miteinander verbunden sind. Auf diese
Weise läßt sich jede Schale 4, 5 durch Spritzgießen herstellen. Die Schalen 4, 5 können
entlang der Fügelinie 6 bleibend oder lösbar miteinander verbunden sein. Ein lösbare
Verbindung empfiehlt sich insbesondere dann, wenn der Träger 2 Waschmittel oder Waschzusätze
aufnehmen soll.
1. Verfahren zum Waschen von üblicherweise naßgereinigtem Gut, wie Textilien, Wurzel-
oder Knollengemüse oder dergleichen in einer umlaufenden bzw. oszillierenden Trommel
mit einer Waschflüssigkeit bzw. Waschlauge, dadurch gekennzeichnet, daß dem Waschvorgang
im wesentlichen formbeständige und wiederverwendbare, sphärische Waschkörper, die
mit flexiblen Reinigungselementen, wie Borsten, Fasern, fransenartigen Streifen, Stiften
oder dergleichen besetzt oder aus solchen gebildet sind, zugegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschkörper mit dem Waschgut
gemischt in die Trommel eingegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschkörper mit der Waschflüssigkeit
in die Trommel eingegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschkörper mit einem eine
Waschlauge bildenden Waschmittel in die Trommel eingegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschkörper das Waschmittel
oder andere Waschzusätze ganz oder teilweise enthalten.
6. Waschkörper zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus einem Träger, vorzugsweise aus Kunststoff, und daran angeordneten
Reinigungselementen, wie Borsten, Fasern, streifenartigen Fransen, Stiften oder dergleichen,
besteht und im wesentlichen formbeständig ausgebildet ist.
7. Waschkörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß er laugenresistent ausgebildet
ist.
8. Waschkörper nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger als Hohlkörper
ausgebildet ist.
9. Waschkörper nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
aus zwei Schalen, die mit den Reinigungselementen versehen sind, zusammengesetzt ist.
10. Waschkörper nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
einteilig ist.
11. Waschkörper nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungselemente
stoffschlüssig mit dem Träger verbunden sind.
12. Waschkörper nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungselemente
kraftschlüssig mit dem Träger verbunden sind.
13. Waschkörper nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungselemente
formschlüssig mit dem Träger verbunden sind.
14. Waschkörper nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der hohle
Träger Waschmittel und/oder andere Waschzusätze enthält oder mit solchen getränkt
ist.
15. Waschkörper zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus flexiblen Reinigungselementen, wie Borsten, Streifenbürsten,
Raupenbürsten, Fasern, streifenartige Fransen, Stiften oder dergleichen, besteht,
die zu einem im wesentlichen formbeständigen, sphärischen Körper verbunden sind.
16. Waschkörper nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungselemente mit
Waschmittel und/oder anderen Waschzusätzen getränkt sind.