[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Speisevorrichtung für Walzwerke nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Unter derartigen Walzwerken werden solche verstanden, bei denen die gegeneinander
gedrückten Walzen mit Hilfe einer Antriebseinrichtung mit zueinander verschiedenen
Umfangsgeschwindigkeiten antreibbar sind, sei es nach Art der Reibwalzwerke, sei es
nach Art der Quetschwalzwerke. Die Walzen können dabei einen relativ geringen Geschwindigkeitsunterschied
zueinander aufweisen.
[0003] Die gattungsbildende DE-A 36 31 077 zeigt ein Quetschwalzwerk, bei dem innerhalb
des Speisekastens eine Mischvorrichtung angeordnet ist, um eine Entmischung des zu
mahlenden Gutes während des Transportes auszugleichen. Bei klebrigen, feuchten und
anderen zur Agglomerierung neigenden Produkten wird aber die durch Mischarme gebildete
Mischvorrichtung eher zu einer Entmischung führen als zu der gewünschten gleichmässigen
Mischung des zu mahlenden Gutes, und zwar auch dann, wenn Transporteinrichtungen verwendet
werden, die ein Vermischen eher begünstigen.
[0004] Aus der DE-PS 33 03 014 ist ein über die Länge der Walzen eines Kalanders hin und
her schwenkender Förderer bekannt, der da zu walzende Produkt unmittelbar in den Walzenspalt
einbringt. Dieser Förderer mag zum Zuführen einzelner Granulatkörper in den Walzenspalt
geeignet sein. Für die Verarbeitung von Schüttgütern ist die Anordnung eines Bandförderers
für eine gleichmässige Zuführung kaum geeignet, nicht zuletzt wegen der innerhalb
eines Speisekastens herrschenden Platzprobleme.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Speisevorrichtung zur Zuführung eines
körnigen Gutes zu einem Walzwerk anzugeben, das bei geringem Platzbedarf und konstruktiv
einfachem Ausbau für eine Vielzahl von Schüttgütern, insbesondere für schwer mischbare
Güter, verwendbar ist und eine unterschiedliche Walzenabnützung weitgehend verhindert.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0007] Das Mahlgut bzw. Schüttgut wird im Speisekasten Lage über Lage abgelegt, ähnlich
wie dies in der Textilindustrie bei Stofflegemaschinen bekannt ist. Unabhängig davon,
ob das zugeführte Mahlgut entmischt ist oder gröbere Bestandteile aufweist, wird das
Mahlgut über die gesamte Länge des Speisekastens nach dem Zufallprinzip abgelegt.
[0008] Wird die Schwenkachse des Schwenkrohres an dessen oberem Ende nahe der Einfüllöffnung
angeordnet, führt das Schwenkrohr im Einlassbereich des Speisekastens eine nur sehr
geringe Schwenkbewegung aus, sodass zwischen der Einfüllöffnung und dem Schwenkrohr
eine Verbindung mittels eines Balges od.dgl. erfolgen kann. Trotz dieser nur geringen
Schwenkbewegung im Bereich der Einfüllöffnung wandert das untere Ende des Schwenkrohres
über die gesamte Länge des Speisekastens.
[0009] Des Schwenkrohres horizontale Geschwindigkeitskomponente entspricht einer Sinuskurve.
Bei grösseren Längen des Speisekastens mag es daher vorteilhaft sein, einen Schwenkantrieb
vorzusehen, der nicht linear ist, um so eine Linearisierung der Gutablage über die
Länge des Speisekastens zu erzielen. Ein derartiger Schwenkantrieb kann durch einen
programmgesteuerten, elektromotorischen Antrieb erfolgen; vorteilhaft wird der Schwenkantrieb
jedoch durch eine Kolben-Zylinder-Einheit gebildet, deren Antriebsmedium in Abhängigkeit
der Schwenkbewegung des Schwenkrohres gesteuert ist. In Weiterbildung der Erfindung
ist auch eine einfache Nuten- bzw. Nockensteuerung in Form eines mechanischen Kulissenantriebes
einsetzbar.
[0010] Es ist bevorzugt, wenn die Merkmale des Anspruches 9 verwirklicht sind, da diese
Art der Förderung eher eine Vermischung begünstigt. Dies ist etwa bei einer pneumatischen
Förderung ebenso der Fall, wie etwa bei Verwendung eines Schneckenförderers, dem gewünschtenfalls
durch Ausbildung als Mischerschnecke auch leicht eine Mischwirkung verliehen werden
kann.
[0011] An sich kann das Schwenkrohr einen schlanken, strömungsgünstigen Querschnitt besitzen,
um innerhalb der Schüttung des Speisekastens hin- und hergeführt zu werden. Bevorzugt
sind jedoch die Merkmale des Anspruches 10 vorgesehen, weil so ein Freiraum für die
Schwenkbewegung des Schwenkrohres geschaffen wird. Um dabei den Drehantrieb nicht
allzu häufig schalten zu müssen, sind die bevorzugten Merkmale dieses Anspruches von
Vorteil, die beispielsweise auch in Form eines auf einem bestimmten unteren Niveau
angeordneten Leermelder gebildet sein, doch ist die Ausbildung nach dem letzten Fakultativmerkmal
des Anspruches 10 vorzuziehen.
[0012] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung, in der nachfolgend im einzelnen beschriebene Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Speisevorrichtung für Walzwerke,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt nach der Linie II - II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine pneumatische Schaltskizze zum linearen Antrieb eines Schwenkrohres der Speisevorrichtung
gemäss Fig. 1,
- Fig. 4
- einen mechanischen Antrieb zur linearen Führung eines Schwenkrohres der Speisevorrichtung
gemäss Fig. 1.
[0013] Das in Fig. 1 gezeigte Walzwerk weist zwei Walzen 1 und 2 auf, von denen eine Walze
als Festwalze ausgebildet sein kann, während die andere Walze parallel gegen diese
eine Walze angedrückt wird. In dem Walzenspalt 3 zwischen den beiden Walzen 1 und
2 wird das zu mahlende Gut, z.B. Körner oder Sojabohnen, erfasst und gequetscht. Oberhalb
des Walzenspaltes 3 ist eine Speisevorrichtung 40 angeordnet, die aus einem Speisekasten
5 mit einer das Mahlgut zuführenden Materialzuführung 4 besteht.
[0014] Die Materialzuführung kann zwar an sich beliebig ausgebildet sein, weist aber bevorzugt
eine pneumatische Fördereinrichtung mit einem an ihrem Ende in einen Zyklon 6 mündenden
Förderrohr 7 auf. Die Förderluft wird in üblicher Weise von der Oberseite des Zyklons
6 über ein Luftrohr 41 abgezogen. An der Unterseite des Zyklons 6 befindet sich eine
Drehschleuse bzw. Zellenradschleuse 42, die durch einen Motor M antreibbar ist. Die
Zellenradschleuse 42 bewirkt einerseits einen sicheren Abschluss des Zyklons gegen
den Speisekasten 5, arbeitet aber anderseits als Dosiereinrichtung zur dosierten Zufuhr
von Mahlgut in den Speisekasten 5.
[0015] Die Zellenradschleuse 42 könnte prinzipiell mit gleichmässiger derartiger Geschwindigkeit
angetrieben werden, dass dies dem durch die Walzen 1, 2 gehenden Produktstrom entspricht.
Bevorzugt ist jedoch der Betrieb der Zellenradschleuse ein gesteuerter, wie sich aus
der noch folgenden Beschreibung ergeben wird. Anderseits ist verständlich, dass die
Zellenradschleuse mit etwa gleichen Vorteilen durch einen Schneckenförderer ersetzt
werden kann, der dann durch den Motor H angetrieben würde.
[0016] Aus der Zellenradschleuse 42 fällt das Mahlgut in eine Einfüllöffnung 14 (Fig. 2)
des Speisekastens 5. Die Einfüllöffnung 14 ist durch einen Rohrstutzen 10 gebildet,
an der ein Schwenkrohr 11 anschliesst, welches in dem Speisekasten 5 angeordnet ist.
Die Schwenkachse A des Schwenkrohres 11 ist durch eine Schwenkwelle 17 gebildet, welche
unterhalb der Einfüllöffnung 14 (Fig. 2) im Gehäuse des Schwenkkastens 5 gelagert
ist. Das eine Ende der Schwenkwelle 17 ist mit einem Schwenkhebel 18 verbunden, dessen
anderes Ende gelenkig am freien Ende einer Kolbenstange 16 einer einen Schwenkantrieb
13 bildenden Kolben-Zylinder-Einheit 15 befestigt ist. Der Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit
ist dabei schwenkbar an einer Konsole 19 festgelegt, welche mit dem Gehäuse des Schwenkkastens
5 verbunden ist.
[0017] Das Schwenkrohr 11 wird durch den Schwenkantrieb 13 hin und her gehend angetrieben,
wobei sich die Mündung des gradlinig ausgebildeten Schwenkrohres 11 längs der Bahn
B bewegt. Das über die Materialzuführung 4 zugeführte Schüttgut fällt durch die Einfüllöffnung
14 und den Rohrstutzen 10 in das Schwenkrohr 11 und wird im Speisekasten 5 in Form
aufeinanderfolgender Lagen abgelegt, wodurch sich in einfacher Weise ein Mischeffekt
ergibt. So ist verhindert, dass das Schüttgut im Speisekasten 5 einen Schüttkegel
ausbilden kann, durch den gröbere bzw. massenreichere Partikel von feineren bzw. masseärmeren
Partikeln getrennt werden, was zu einer unterschiedlichen Abnützung der Walzen 1 und
2 über deren Länge führen würde. Ferner wird durch die Anordnung des Schwenkrohres
auch der auftretende Entmischungseffekt im Zuge des Schüttguttransportes zum Speisekasten
5 weitgehend eliminiert.
[0018] Das durch die längs des Walzenspaltes 3 hin und her gehende Schwenkbewegung des Schwenkrohres
11 abgelegte Mahlgut bzw. Schüttgut wird dem Walzenspalt über eine Speisewalze 8 zugeführt.
Der Speisekasten 5 und die Speisewalze 8 sind dabei vorteilhaft länger als die Walzen
1 und 2 ausgebildet. Auf diese Weise kann der Schleier des diesen Walzen 1 und 2 zugeführten
Gutes über die axialen Walzenlänge hinaus in Kanäle 9 fallen. Ueber die Kanäle 9 und
an den unteren Erden der Kanäle angeformte trichterförmige Ansätze 12 wird das Schüttgut
den Kanten der Walzen 1 und 2 zugeführt.
[0019] Wie insbesondere in Fig. 2 gezeigt ist, ist die die Schwenkachse A des Schwenkrohres
11 bildende Schwenkwelle 17 am oberen Ende des Schwenkrohres 11 nahe der Einfüllöffnung
14 angeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die Zuführung des Schüttgutes
von der Einfüllöffnung 14 zum Schwenkrohr 11 über einen vorzugsweise starren Rohrstutzen
10, der mit seinem freien Ende in das Schwenkrohr 11 eingreift. Hierzu hat das Schwenkrohr
11 vorzugsweise einen grösseren Durchmesser als der Rohrstutzen 10. Eine derartige
Anordnung ist möglich, da der Rohrstutzen 10 auf der Höhe der Schwenkwelle 17 in das
Schwenkrohr 11 einmündet, sodass im Bereich der Einmündung der Schwenkweg des Rohrstutzens
11 sehr gering ist.
[0020] Ist aus Einbaugründen die Anordnung der Schwenkwelle am oberen Ende des Schwenkrohres
11 nicht möglich, so kann eine Verbindung zwischen dem Einfüllende des Schwenkrohres
11 und er Einfüllöffnung 14 in einfacher Weise z.B. durch einen Balg od.dgl. erfolgen.
Ein solcher Balg 38 kann aber auch zusätzlich in der in Fig. 2 strichliert angedeuteten
Weise angeordnet werden.
[0021] Die als Schwenkantrieb 13 vorgesehene Kolben-Zylinder-Einheit 15 ist mit einem beliebigen
Antriebsfluid betreibbar. Mit einer derartigen Kolben-Zylinder-Einheit sind relativ
grosse Stellwege bei relativ grossen Kräften zu erzielen. Zum Ausgleich der sich bei
der Schwenkbewegung ergebenden Differenzwinkel ist der Zylinder des Schwenkantriebs
13 in der Schwenkebene des Schwenkhebels 18 um eine lotrechte Achse an der Konsole
19 verschwenkbar festgelegt (Fig. 1 und 2).
[0022] Aufgrund der vorgesehenen Bahn B des Schwenkrohres 11 ergeben sich bei der Bewegungsumkehr
des Schwenkrohres 11 an den Enden der Bahn B Unregelmässigkeiten in der Verteilung
des Schüttgutes entsprechend einem Sinusverlauf. Bei kleinen Schwenkwinkeln bzw. relativ
kleiner Länge des Speisekastens in Längsrichtung des Walzenspaltes 3 bzw. relativ
grosser Länge des Schwenkrohres 11 sind diese Abweichungen von der Linearität vernachlässigbar.
Vorteilhaft ist jedoch vorgesehen, den Schwenkantrieb zu linearisieren. Hierzu ist
- wie Fig. 2 zeigt - an dem vom Schwenkhebel 18 abgewandten Ende 20 der Schwenkwelle
17 eine Nockenscheibe 21 angeordnet, die mit einem Nockenfolger 22 zusammenwirkt,
welcher ein Steuerventil 23 betätigt. Die Form der Nockenscheibe ist derart vorgesehen,
dass die durch die Schwenkbewegung sich ergebenden Ungleichmässigkeiten ausgeglichen
werden. Das im Steuerkreis der Kolben-Zylinder-Einheit 15 gelegene Steuerventil wird
hierzu derart betätigt, dass die Bewegung des Schwenkrohres 11 in den Randzonen etwas
beschleunigt und in den mittleren Zonen etwas verlangsamt wird. Die Wirkung des Steuerventils
23 ist dabei derart, dass zur Beschleunigung der Bewegung der Durchflussquerschnitt
des Ventils zur Kolben-Zylinder-Einheit vergrössert bzw. zur Verlangsamung der Bewegung
verkleinert wird.
[0023] Die steuerungstechnische Beschaltung der Kolben-Zylinder-Einheit 15 ist in Fig. 3
im einzelnen dargestellt. Zur Vereinfachung der Zeichnung ist ausschliesslich die
Nockenscheibe 21 mit dem Wellenende 20 dargestellt. Die Nockenscheibe 21 kann dabei
in jeder beliebigen Lage zur Welle 20 drehfest festgelegt sein.
[0024] Die Kolben-Zylinder-Einheit 15 wird von einer Druckquelle 24 (hydraulisch oder pneumatisch)
gespeist. In der Speiseleitung 25 ist ein Schaltventil 26 zum Ein- bzw. Ausschalten
der Vorrichtung vorgesehen. Die Speiseleitung 25 verzweigt sich in einen Schaltkreis
28a und einen Antriebskreis 28b. Im Antriebskreis 28b ist zunächst ein Druckreduzierventil
27 angeordnet, wie es allgemein bekannt ist. Ferner ist in dem Antriebskreis 28b das
Steuerventil 23 angeordnet, dessen Durchflussquerschnitt wie vorstehend beschrieben
von der Nockenscheibe 21 in Abhängigkeit der Schwenklage des Schwenkrohres 11 verändert
wird. Ueber ein Hauptventil 32 ist der Stellkolben 31 der Kolben-Zylinder-Einheit
15 von der einen oder anderen Seite her druckbeaufschlagbar. Das Hauptventil 32 dient
der Bewegungsumkehr und ist über Pilotventile 29 und 30 gesteuert, die durch Umschalten
des Hauptventils 32 die Bewegungsumkehr der Kolbenstange 16 einleiten. Dabei ist das
Hauptventil vorzugsweise bistabil ausgebildet.
[0025] Die Pilotventile 29 und 30 weisen Schaltfortsätze 33 auf, die in den jeweiligen Endlagen
der Nockenscheibe 21 betätigt werden, wodurch das Hauptventil 32 hydraulisch oder
pneumatisch in die eine oder andere stabile Schaltstellung umgeschaltet wird. Das
dynamische Verhalten der Kolbenstange 16 zwischen den beiden Umschaltpunkten zur Bewegungsumkehr
ist einzig und allein durch das Steuerventil 23 bzw. von dessen durch die Form der
Nockenscheibe gesteuerten Durchflussquerschnitt bestimmt.
[0026] Die Umschaltung des Hauptventils zur Einleitung der Bewegungsumkehr kann auch auf
elektromechanischem Wege erfolgen, wobei dann die Pilotventile 29 und 30 durch entsprechende
Schalteinrichtungen wie Endschalter od.dgl. zu ersetzen wären.
[0027] Um nun einen Freiraum für die Schwenkbewegung des Schwenkrohres 11 innerhalb des
Speisekastens 5 zu schaffen, ist es bevorzugt, den Motor M für den Drehantrieb der
Zellenradschleuse 42 nicht gleichmässig, sondern gesteuert in Abhängigkeit vom Füllungsgrad
des Speisekastens 5 zu betreiben. Zu diesem Zwecke kann an einem vorbestimmten Niveau
H (Fig. 1) mindestens ein Niveausensor in Form eines Vollmelders s vorgesehen sein,
dessen Ausgangssignal einer Signalformerstufe 43 zuführbar ist. Der Ausgang dieser
Signalformerstufe 43, beispielsweise eine Flip-Flops, wird an eine Steuerstufe 44
für den Motor M gelegt.
[0028] Damit ist gesichert, dass das Niveau H nicht überschritten werden kann, denn der
Motor M wird abgeschaltet, sobald das über die Zellenradschleuse 42 zugeführte Schüttgut
das Niveau H erreicht. Nun würde der Motor M sofort wieder eingeschaltet, wenn nur
relativ wenig Material durch die Walzen 1, 2 gegangen und das Materialniveau unter
das vorbestimmte Niveau H abgesunken ist. Um daher den Motor M nicht zu oft schalten
zu müssen, ist es bevorzugt, wenn eine gewisse Schalthysterese vorgesehen wird. Diese
könnte bereits durch eine gewisse Trägheit in den Stufen 43 und 44 erreicht werden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin oberhalb des Bodenbereiches des Speisekastens
5 einen Leermelder vorzusehen, der den Motor M bei Erreichen eines um ein vorbestimmtes
Mass unter dem Niveau liegenden Niveau wieder einschaltet. Allerdings ist zu berücksichtigen,
dass ein solcher Sensor fast ständig innerhalb der Schüttung läge und daher einem
bedeutenden Abrieb ausgesetzt wäre. Deshalb ist es vorteilhafter, wenn zwischen der
Umformerstufe 43 und der Motorsteuerung 44 ein Zeitglied 45 angeordnet ist, dessen
Zeitkonstante derart bemessen ist, dass das Niveau H gerade um das gewünschte vorbestimmte
Mass unterschritten wird. Bevorzugt ist das Zeitglied einstellbar ausgebildet, um
es für verschiedene Arten von Schüttgütern oder Qualitäten bzw. auf verschiedene Mahlgeschwindigkeiten
einstellen zu können. Beispielsweise wäre es denkbar, einen gemeinsamen Einsteller
für die Mahlgeschwindigkeit und das Zeitglied vorzusehen, um Fehleinstellungen zu
vermeiden.
[0029] Neben einem fluidbetätigten (hydraulischen oder pneumatischen) Schwenkantrieb 13
für das Rohr 11 ist auch ein mechanischer Schwenkantrieb ausführbar, wie er z.B. in
Fig. 4 dargestellt ist. Ein dem Schwenkhebel 18 entsprechender Hebel 34 greift mit
einem Nockenfolger 122 in eine an einer Trommel 35 vorgesehene Führungsnut 36 ein.
Eine derartige Antriebsanordnung entspricht etwa dem mit Führungsnuten versehenen
Antrieb eines Fadenführers in einer Kreuzpulmaschine in der Textilindustrie. Die in
Fig. 4 gezeigte Führungsnut 36 hat jedoch eine von einer Schraube mit regelmässiger
Ganghöhe abweichende Form, um die gewünschte Linearisierung der Schwenkbewegung zu
erzielen. so ist die Ganghöhe - wie in Fig. 4 gezeigt - in den Endbereichen der Trommel
etwas steiler als in deren mittlerem Bereich. Wird die Trommel 35 über das Antriebsrad
37 angetrieben, wird die erzeugte Bewegung unmittelbar auf den Schwenkhebel 34 übertragen,
der die Schwenkwelle antreiben kann. Es kann jedoch auch zweckmässig sein, an das
freie Ende des Hebels 34 eine der Kolbenstange 16 in Fig. 1 entsprechende Stange 116
anzulenken. Dabei kann - wie zu Fig. 3 beschrieben - auch eine Beeinflussung eines
Antriebes mittels eines Steuerventils 23 über die Stange 116 erfolgen.
[0030] Es kann auch zweckmässig sein, den Schwenkantrieb 13 in einfacher Weise als Schwenknockenantrieb
auszubilden. Allerdings hat der Nocken eines derartigen Antriebes bei einer Anordnung
nahe der Schwenkachse A relativ grosse Kräfte zu übertragen, während er bei einer
Anordnung mit Abstand zur Schwenkachse A relativ gross auszubilden ist. Der Ausführung
eines Schwenkantriebes 13 als Kolben-Zylinder-Einheit 15 ist daher der Vorzug zu geben.
[0031] Da der Speisekasten 5 je nach der Länge der Walzen 1, 2 gegebenenfalls relativ breit
sein kann, kann es erwünscht sein, mehrere Sensoren s vorzusehen, wobei der Motor
M entweder immer dann abgeschaltet wird, wenn wenigstens einer der Vollmelder s das
Signal "voll" abgibt, oder wenn wenigstens die Mehrheit der vorgesehen Vollmelder
s ein solches Signal abgeben.
1. Speisevorrichtung zur Zuführung eines körnigen Gutes zu einem Mahlwalzwerk, das wenigstens
zwei mit Hilfe einer Druckeinrichtung gegeneinander gedrückten Walzen (1, 2) aufweist,
die einen Walzenspalt (3) begrenzen, über dem ein Speisekasten (5) für die Zuführung
des zu mahlenden Gutes zum Walzenspalt (3) angeordnet ist, wobei der Speisekasten
(5) eine Einfüllöffnung (14) aufweist und der Einfüllöffnung (14) eine Einrichtung
für die Zufuhr gemischten Gutes zu den Walzen (1, 2) im Speisekasten (5) nachgeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die der Einfüllöffnung (14) nachgeordnete Einrichtung ein, insbesondere als
geradliniger, vorzugsweise zylindrischer, Rohrstutzen ausgebildetes, Schwenkrohr (11)
aufweist, welches durch einen Schwenkantrieb (13) etwa in Verlaufsrichtung des Walzenspaltes
(3) hin und her gehend angetrieben ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkrohr (11) an
die Einfüllöffnung (14) anschliessend angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse
(A) des Schwenkrohres (11) an dessen oberem Ende, vorzugsweise nahe der Einfüllöffnung
(14), angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse
(A) des Schwenkrohres (11) etwa senkrecht zu einer den Walzenspalt (3) enthaltenden
Ebene liegt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfüllöffnung
(14) über einen Balg od.dgl. und/oder über einen starren Rohrstutzen (10) mit dem
Schwenkrohr (11) verbunden ist, und dass vorzugsweise der Rohrstutzen (10) in das
Schwenkrohr (11) eingreift, insbesondere der Durchmesser des Schwenkrohres grösser
als der des zuführenden Rohrstutzens (10) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkwelle
(17) drehfest mit dem Schwenkrohr (11) verbunden ist und an einem Ende von einem Schwenkantrieb
(13) angetrieben ist,
dass bevorzugt der Schwenkantrieb (13) eine Kolben-Zylinder-Einheit (15) ist, deren
Kolbenstange (16) an einem drehfest mit der Schwenkwelle (17) verbundenen Schwenkhebel
(18) angreift,
dass vorzugsweise das Antriebsmedium der Kolben-Zylinder-Einheit (15) über ein Ventil
steuerbar ist, welches in Abhängigkeit der Schwenklage des Schwenkrohres (11) zur
Linearisierung der Schwenkrohrbewegung seinen Durchflussquerschnitt ändert,
und dass insbesondere das Steuerventil (23) von einer Nockenscheibe (21) betätigt
ist, die bevorzugt drehfest auf der Schwenkwelle (17) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkantrieb
(13) durch eine Art mechanischen Kulissenantrieb gebildet ist (Fig. 4), und dass vorzugsweise
der Kulissenantrieb in Abhängigkeit der Schwenklage des Schwenkrohres die Schwenkgeschwindigkeit
ändert.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Mahlgut
dem Walzenspalt (3) über eine Speisewalze (8) zugeführt ist,
und dass bevorzugt die Speisewalze (8) und zweckmässig auch der Speisekasten (5) länger
als der Walzenspalt (3) ausgebildet sind und das an den Enden des Walzenspaltes (3)
abfallende Mahlgut über Zuführkanäle (9) den Walzenkanten zugeführt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfüllöffnung
(14) mit einem durch einen Drehantrieb (M) antreibbaren drehbaren Förderer, insbesondere
ein Zellenrad (42), und/oder mit dem Auslasse (6) eines pneumatischen Förderers (7)
verbunden ist,
10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Speisekasten
(5) mindestens ein Vollmelder (s) in einem vorbestimmten Niveau (N) unterhalb des
Schwenkrohres (11) angeordnet ist, dass die Zufuhr von körnigem Gut, insbesondere
der Drehantrieb (M), von diesem Vollmelder (s) zur Vermeidung einer Überschreitung
des vorbestimmten Niveaus (N) steuerbar ist,
dass bevorzugt eine Einrichtung (45) zur Bildung einer Schalthysterese für den Drehantrieb
(M) vorgesehen ist, so dass das Niveau des Gutes im Speisekasten (5) nach Unterschreiten
des vorbestimmten Niveaus (N) um ein vorbestimmtes Mass absenkbar ist,
und dass insbesondere die Einrichtung zur Bildung einer Schalthysterese ein, vorzugsweise
einstellbares, Zeitglied (45) aufweist, das dem Vollmelder (s) nachgeschaltet ist.