[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrisch beheizbare Zündelektrodenvorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine Zündelektrodenvorrichtung - als Zündkerze - dieser Art ist aus der DE-OS 20
45 805 bekannt. Bei dieser bekannten Zündkerze ist der Isolator in einer durch eine
wendelförmige Eintiefung vorgegebenen Spur mit einem Heizdraht umwickelt, über den
seinerseits eine isolierende Keramikhülse geschoben ist. Die Heizwicklung und die
Keramikhülse umgeben nur einen von der Mittelelektrode fernen Teil des Isolators,
während die im Brennraum liegende Spitze des Isolators frei ist. Auf diese Weise wird
gerade derjenige Teil der Isolatoroberfläche, auf dem die Verbrennungsrückstände -
im allgemeinen Ruß oder ein Rußbrennstoffgemisch - zur Ablagerung gelangen, nur unzureichend
und vor allem langsam erwärmt.
[0003] Eine ähnlich aufgebaute beheizbare Zündkerze ist aus der DE-OS 22 35 370 bekannt.
Auch bei ihr ist nur der spitzenferne Teil des Isolators in vorgegebenen wendelförmigen
Eintiefungen mit einer Heizwicklung bewickelt, wobei der Abstand der einzelnen Windungen
auch noch ein Mehrfaches der Drahtstärke beträgt. Nach außen umgeben ist die Heizwicklung
von einer im Flammspritzverfahren aufgebrachten Keramikmasse.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine elektrisch beheizbare Zündelektrodenvorrichtung
der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß es zu einer rascheren Erwärmung des
vor allem mit Verbrennungsrückständen belasteten Teil des Isolatoraufbaus auf Temperaturen
kommt, die näher bei der im Bereich der Helzwicklung erreichten Temperatur liegen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine elektrisch beheizbare Zündelektrodenvorrichtung,
wie sie im Patentanspruch 1 gekennzeichnet ist.
[0006] Durch die Erstreckung der Keramikhülse bis zur Isolatorspitze wird in Verbindung
mit der einen guten Wärmeschluß zwischen Heizwicklung und Hülse bewirkenden keramischen
Füllmasse erreicht, daß bei gleicher Heizleistung das mittelelektrodenseitige Ende
der Keramikhülse heißer wird als es für die Isolatorspitze bei den bekannten beheizbaren
Zündkerzen der Fall war. Dadurch läßt sich schon bei einer geringeren Heizleistung
die für das Abbrennen der Verbrennungsrückstände notwendige Temperatur von 600°C und
mehr erreichen. Außerdem wird diese Temperatur schneller erreicht, als es beim Stand
der Technik der Fall ist, wo die Aufheizzeit 10 Minuten und mehr betragen kann.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Wärmeübertragung auf
den Spitzenbereich des Isolatoraufbaus weiter dadurch verbessert, daß ein zwischen
dem brennraumseitigen Ende der Hülse und dem Isolator vorhandener Zwischenraum mit
einer Glasglasur- oder Kittschicht ausgefüllt ist.
[0008] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, daß
die Heizwicklung durch ein vorbereitetes Teil mit aneinanderliegenden Windungen aus
oxidschichtisoliertem Draht gebildet ist, welches auf den Isolator aufschiebbar ist.
Durch das Aneinanderliegen der Windungen wird einerseits die spezifische Heizleistung
maximalisiert, und andererseits läßt sich die Heizwicklung so vorfertigen, daß sie
fertig auf den Isolator aufgeschoben werden kann. Diese Fügetechnik stellt eine entscheidende
Herstellungsvereinfachung gegenüber den bekannten beheizbaren Zündkerzen dar, bei
welchen der Isolator als Wickeldorn dienen mußte.
[0009] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
sich die Heizwicklung bis zum mittelelektrodenseitigen Ende des Isolators erstreckt
und das mittelelektrodenseitige Ende der Hülse um den Isolator zur Mittelelektrode
hin herumgezogen ist. Dadurch wird die Erwärmung der ablagerungsbelasteten Oberfläche
weiter verbessert.
[0010] Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung
beschrieben. Auf dieser zeigt
Fig. 1 im Schnitt eine erste Ausführungsform einer elektrisch beheizbaren Zündelektrodenvorrichtung
gemäß der Erfindung,
Fig. 2 im Schnitt das brennraumseitige Ende einer zweiten Ausführungsform der elektrisch
beheizbaren Zündelektrodenvorrichtung gemäß der Erfindung, und
Fig. 3 ein Diagramm, welches die erreichte Oberflächentemperatur in Abhängigkeit von
der Zeit für die bekannte und die in Fig. 1 gezeigte Zündelektrodenvorrichtung wiedergibt.
[0011] Bei der in Fig. 1 gezeigten Zündelektrodenvorrichtung ist in einem Gehäusekörper
1 aus Metall ein Isolator 2 angeordnet, in welchem ihrerseits eine Mittelelektrode
5 angeordnet ist, die mit ihrer Spitze aus dem Isolator 2 herausragt. Auf einem die
Mittelelektrode umgebenden zylindrischen Teil des Isolators 2 ist eine Heizwicklung
4 mit eng aneinanderliegenden Windungen aus oxidschichtisoliertem hochtemperaturfestem
Widerstandsdraht angeordnet, die mit einer keramischen Füllmasse 9, beispielsweise
aus Natron- oder
[0012] Kaliwasserglas und Al₂O₃ in eine die Heizwicklung umgebende zylinderförmige keramische
Hülse 7 eingebettet ist, die sich vom Gehäusekörper 1 über den gesamten aus diesem
herausragenden Teil des Isolators 2 bis zu dessen mittelelektrodenseitiger Spitze
erstreckt. Die Heizwicklung 4 umgibt nur einen Teil des aus dem Gehäusekörper 1 herausragenden
Teil des Isolators 2 und läßt spitzenseitig einen Raum zwischen Hülse 7 und Isolator
2 frei. Dieser Raum ist im Bereich des konisch zulaufenden Endes des Isolators mit
einer elektrisch isolierenden Glasur-oder Kittschicht 6 ausgefüllt. Dahinter erstreckt
sich die keramische Füllmasse 9.
[0013] Die Heizwicklung 4 aus oxidschichtisoliertem hochtemperaturfestem Widerstandsdraht
ist vorgefertigt und wird als ganzes auf den Isolator geschoben. Es ist durch diese
Fügetechnik also nicht mehr erforderlich, den Isolator als Wickeldorn zu benutzen.
[0014] Das mittelelektrodenseitige Ende des Widerstandsdrahts, der damit nicht bifilar gewickelt
zu sein braucht, wird innerhalb der Heizwicklung durch ein keramisches Röhrchen 8
zu einem Anschlußstecker 3 zurückgeführt, der sich im Bereich des mittelelektrodenfernen
Endes der Zündelektrodenvorrichtung befindet. Das andere Widerstandsdrahtende der
Heizwicklung 4 ist mit dem Gehäusekörper 1 aus Metall verschweißt.
[0015] Die Hülse 7 aus Keramik hat eine glatte Oberfläche, was ein gutes Abspringen der
zumeist aus Ruß oder einem Ruß-Kraftstoffgemisch bzw. Ruß-Brennstoffgemisch bestehenden
Ablagerungsschicht begünstigt.
[0016] Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform erstreckt sich die Heizwicklung 4 bis
in den Bereich der Spitze des Isolators 2. Außerdem ist die Hülse 7 aus Keramik am
Ende des Isolators 2 um diesen zur Mittelelektrode 5 hin herumgezogen und dort mit
diesem mittels der Glasur- oder Kittschicht 6 verbunden. Mit dieser Ausführungsform
wird eine besonders gleichmäßige und rasche Aufheizung der kritischen Oberfläche bis
hin zur Mittelelektrode erreicht.
[0017] Fig. 3 zeigt die Temperatur auf der Hülse 7 im Bereich der Heizwicklung in Abhängigkeit
von der Zeit für die Ausführungsform gemäß Fig. 1 im Vergleich zu einem bekannten
Aufbau, der in etwa der Zündkerze der DE-OS 22 35 370 entspricht. An letzterer wurde
die Temperatur ebenfalls im Bereich der Heizwendel gemessen. Die Heizleistung betrug
dabei in beiden Fällen etwa 60 Watt.
1. Elektrisch beheizbare Zündelektrodenvorrichtung mit einem Gehäusekörper (1), einem
den Gehäusekörper durchsetzenden Isolator (2) und einer den Isolator durchsetzenden
Mittelelektrode (5), wobei auf dem Isolator (2) eine Heizwicklung (4) zum Erwärmen
des Isolators angebracht ist, welche ihrerseits von einer Hülse (7) aus Keramik umgeben
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (7) sich längs des ganzen zum Brennraum freiliegenden Teils des Isolators
(2) erstreckt und daß die Heizwicklung (4) in eine die Zwischenräume zwischen Heizwicklung
(4) und Hülse (7) erfüllende keramische Füllmasse (9) eingebettet ist.
2. Zündelektrodenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen
dem brennraumseitigen Ende der Hülse (7) und dem Isolator (2) vorhandener Zwischenraum
mit einer Glasur- oder Kittschicht (6) ausgefüllt ist.
3. Zündelektrodenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizwicklung (2) durch ein vorbereitetes Teil mit aneinanderliegenden Windungen aus
oxidschichtisoliertem Draht gebildet ist, welches auf den Isolator (2) aufschiebbar
ist.
4. Zündelektrodenvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Heizwicklung (4) bis zum mittelelektrodenseitigen Ende des Isolators
(2) erstreckt und das brennraumseitige Ende der Hülse (7) um den Isolator (2) zur
Mittelelektrode (5) hin herumgezogen ist.
5. Zündelektrodenvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündelektrodenvorrichtung eine Zündkerze ist.