[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Spinnrotor
sowie mit einer zur Reinigung auf die Innenfläche des Spinnrotors gerichteten Druckluftleitung,
die über ein Absperrventil mit einer Druckluftquelle in Verbindung steht, sowie ein
Verfahren zum Anfahren einer solchen Vorrichtung.
[0002] Es ist bekannt, dem Rotor einer Offenend-Spinnvorrichtung Druckluft zuzuführen, um
ihn von Ablagerungen und Fasern zu reinigen (DE-A 2.505.943). Die durch den Preßluftstrahl
losgelösten Verunreinigungen und Fasern werden durch Saugluft abgeführt. Vor dem eigentlichen
Wiederanspinnvorgang wird dabei die Faserbandspeisung ein- und wieder abgeschaltet,
um die für den Anspinnvorgang ungeeigneten Fasern abzuführen. Auf diese Weise soll
für das Anspinnen ein Faserbart stets gleicher Beschaffenheit in Qualität und Menge
erzeugt werden. Damit diese vorübergehend in den Rotor gespeisten Fasern mit Sicherheit
wieder aus dem Spinnrotor abgeführt werden, wird der Überdruck über diese Vorausspeisung
hinaus bis zur Freigabe des zuvor abgebremsten Spinnrotors aufrechterhalten. Dieser
Reinigungsüberdruck im Rotor beeinträchtigt durch den Faserspeisekanal hindurch bis
zum Faserbart die Strömungsverhältnisse, so daß die Gefahr besteht, daß die Fasern
bei der Vorausspeisung daran gehindert sind, in den Spinnrotor zu gelangen. Nach Stillsetzen
der Faserspeisevorrichtung wirkt sich der Überdruck weiterhin auf den Faserbart aus
und bewirkt hierdurch undefinierte Faserbartverhältnisse. Dies führt zu Störungen
beim Anspinnvorgang.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die bekannte Vorrichtung und das
bekannte Verfahren dahingehend zu verbessern, daß einer seits eine gründliche Reinigung
des Spinnrotors mit einer sicheren Abfuhr der im Spinnrotor befindlichen Fasern und
Verunreinigungen erreicht und andererseits ein Faserbart stets gleicher Beschaffenheit
erzielt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Drucksteuervorrichtung gelöst, die
auf mindestens zwei Überdrücke voreinstellbar ist, wobei in Abhängigkeit von der Durchführung
des Anspinnvorganges der eine oder der andere Überdruck dem Absperrventil zuführbar
ist. Auf diese Weise ist es möglich, dem Spinnrotor nach einem Fadenbruch einen unter
hohem Überdruck stehenden Druckluftstrom zuzuführen, der die mittlerweile im Spinnrotor
angesammelten Fasern von der Sammelrille ablöst, so daß sie durch die Wirkung des
den Spinnunterdruck erzeugenden Saugluftstromes abgeführt werden. Dabei ist ein durch
die Fasern gebildeter Faserring aufzubrechen. Je nachdem, wo zwischen Sammelrille
und Abzugswalzen der Fadenbruch aufgetreten ist, gelangt beim Fadenbruch ein mehr
oder weniger langer Fadenabschnitt in die Sammelrille, der ebenfalls aus dieser abgeführt
werden muß. Während der Zuführung der unter hohem Druck stehenden Druckluftströmung
steht der Spinnrotor nicht still, sondern läuft aus, damit die auf das abzuführende
Material einwirkende Fliehkraft mit der Zeit abnimmt, die Druckluft aber dennoch jedem
Punkt des Umfangs der Sammelrille zugeführt werden kann. Ist der Spinnrotor gereinigt,
so soll für das Anspinnen ein Faserbart stets gleicher Beschaffenheit erzeugt werden.
Dies geschieht entweder durch eine vorübergehende Vorausspeisung unter Einhaltung
eines festen Zeitabstandes von dem Einsetzen der für den Spinnvorgang benötigten Faserspeisung
oder durch eine Voreinschaltung der Faserspeisung, wobei die Fasern zunächst daran
gehindert werden, in den Spinnrotor zu gelangen, bis sie für das Anspinnen, d.h. für
den Beginn des Spinnvorganges, im Spinnrotor benötigt werden. Während der Zeit bis
zum Beginn des Faserspeisung in den Spinnrotor sollen nach abgeschalteter Vorausspeisung
oder nach Voreinschaltung der Faserspeisung einerseits keine Fasern in den Spinnrotor
gelangen, andererseits soll verhindert werden, daß die im Auflösewalzengehäuse befindlichen
Fasern dieses Gehäuse an einer anderen Stelle, z.B. im Bereich der Speisevorrichtung
oder an einer Schmutzabscheideöffnung, verlassen können. Aus diesem Grunde wird während
der Zeit nach Beendigung der Rotorreinigung dem Spinnrotor ein Druckluftstrom mit
niedrigem Druck zugeführt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfüllt somit eine doppelte
Funktion. Zum einen findet sie für das Reinigen des Spinnrotors Anwendung. Zusätzlich
erfüllt sie auch noch die Aufgabe, das Anspinnen zu verbessern.
[0005] Die Drucksteuervorrichtung kann verschieden gesteuert werden, um zum gewünschten
Zeitpunkt Druckluft in gewünschter Höhe der einzelnen Spinnstelle zuzuführen. Gemäß
einer vorteilhaften Ausführung kann hierzu ein den Druck zwischen der Drucksteuervorrichtung
und dem Absperrventil abtastender Druckfühler vorgesehen sein, der über eine Zeitverzögerungsvorrichtung
mit der Drucksteuervorrichtung verbunden ist. Ein solcher Druckfühler tastet den Druck
in der Druckluftleitung ab und reagiert auf einen Druckabfall, der automatisch beim
Öffnen eines Absperrventiles auftritt, und steuert über die Zeitverzögerungsvorrichtung
die Drucksteuervorrichtung.
[0006] Die Drucksteuervorrichtung kann unterschiedlich ausgebildet sein und z.B. ein in
zwei Stufen schaltbares Druckminderventil aufweisen. Besonders präzise läßt sich die
Höhe der Druckluft mit Hilfe einer Drucksteuervorrichtung steuern, die parallele Leitungen
aufweist, von denen die eine Leitung eine Druckreduziervorrichtung aufnimmt. Mit Hilfe
dieser Druckreduziervorrichtung wird der niedrige Überdruck festgelegt.
[0007] Um die Drucksteuervorrichtung unabhängig von ihrer speziellen Ausbildung in einfacher
Weise steuern zu können, ist vorzugsweise der Spinnvorrichtung eine Schaltvorrichtung
zugeordnet oder es kann ihr eine Schaltvorrichtung zugeordnet werden, welche steuermäßig
mit der Drucksteuervorrichtung in Verbindung steht. Eine solche Schaltvorrichtung
kann beispielsweise für jede Spinnstelle separat vorgesehen werden oder auf einer
Bedienungsvorrichtung angeordnet sein, die zu der einzelnen Spinnstelle fahrbar ist
und dadurch der betreffenden Spinnvorrichtung eine Schaltvorrichtung zuordnet.
[0008] In der Regel sind heutzutage viele gleichartige Offenend-Spinnvorrichtungen in der
Maschine nebeneinander angeordnet. In diesem Falle stehen erfindungsgemäß die Absperrventile
dieser Vielzahl gleichartiger Offenend-Spinnvorrichtungen eingangsseitig mit den parallelen
Leitungen der Drucksteuervorrichtung in Verbindung, deren Druckreduziervorrichtung
mittels einer Schaltvorrichtung dem Absperrventil vorschaltbar ist. Auf diese Weise
läßt sich von jeder Offenend-Spinnvorrichtung aus der jeweils benötigte Überdruck
in einfacher Weise steuern.
[0009] Gemäß einer einfachen, insbesondere für manuell bedienbare OffenendSpinnvorrichtungen
geeigneten Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Schaltvorrichtungen
als Umschaltventile ausgebildet, über welche die Absperrventile der einzelnen Offenend-Spinnvorrichtungen
wahlweise mit der einen oder der anderen der beiden parallelen Leitungen in Verbindung
gebracht werden können.
[0010] Um bei einer Vielzahl gleichartiger Offenend-Spinnvorrichtungen eine möglichst einfache
Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu erzielen, ist vorzugsweise vorgesehen,
daß die Absperrventile über eine gemeinsame Hauptleitung mit der Drucksteuervorrichtung
in Verbindung stehen. Zur Auswahl des jeweils gewünschten Überdrückes kann dabei zwischen
den parallelen Leitungen der Drucksteuervorrichtung und der Hauptleitung eine durch
die den einzelnen Offenend-Spinnvorrichtungen zugeordneten oder zuordenbaren Schaltvorrichtungen
ansteuerbare Umschaltvorrichtung vorgesehen sein.
[0011] Statt einer Umschaltvorrichtung oder zusätzlich hierzu kann in weiterer Ausgestaltung
des Erfindungsgegenstandes vorgesehen sein, daß die parallel zur Leitung mit der Druckreduziervorrichtung
angeordnete Leitung ein Absperrventil zum Absperren oder Freigeben des hohen Überdruckes
aufweist.
[0012] Vorteilhafterweise ist zwischen der Druckreduziervorrichtung und der Hauptleitung
ein Absperrventil bzw. ein separates Absperrventil zum Absperren oder Freigeben des
niedrigen Überdruckes vorgesehen. Auf diese Weise ist es möglich, die Druckluftzufuhr
zur Hauptleitung auch einmal ganz abzuschalten, wenn dies aus irgendwelchen Gründen
gewünscht ist. Damit dann für das der Druckreduziervorrichtung nachgeschaltete Absperrventil
ein Ventil geringer Leistung Anwendung finden kann, ist zweckmäßigerweise zwischen
der Hauptleitung und dem Absperrventil zum Absperren oder Freigeben des niedrigen
Überdruckes ein dieses Absperrventil schützendes Rückschlagventil vorgesehen.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführung des Erfindungsgegenstandes steht die Drucksteuervorrichtung
mit einer längs den Offenend-Spinnvorrichtungen verfahrbaren Anspinnvorrichtung in
steuermäßiger Verbindung, welche ein den Absperrventilen und/oder Schaltvorrichtungen
der einzelnen Offenend- Spinnvorrichtungen zustellbares Betätigungselement aufweist.
Hierdurch kann von der Anspinnvorrichtung aus einerseits der Überdruck in der jeweils
gewünschten Höhe ausgewählt werden, während andererseits an der einzelnen Offenend-Spinnvorrichtung
von der verfahrbaren Anspinnvorrichtung aus die Druckluftzufuhr in den Spinnrotor
zur gewünschten Zeit freigegeben bzw. wieder unterbunden wird.
[0014] Wenn mehrere verfahrbare Anspinnvorrichtungen vorgesehen sind, so kann der Fall auftreten,
daß für den Anspinnvorgang, der von der einen Anspinnvorrichtung aus gesteuert wird,
ein hoher Überdruck benötigt wird, während für einen anderen, von einer weiteren Anspinnvorrichtung
aus gesteuerten Anspinnvorgang ein niedriger Überdruck benötigt wird. Da nicht gleichzeitig
verschieden hohe Überdrücke in die gemeinsame Hauptleitung eingeleitet werden können,
kann vorgesehen sein, daß die Anspinnvorrichtungen über eine gemeinsame Steuervorrichtung
so gekoppelt sind, daß jeweils das Betätigungselement nur einer der Anspinnvorrichtungen
wirksam ist. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen werden, daß jeder verfahrbaren
Anspinnvorrichtung eine separate Hauptleitung zugeordnet ist.
[0015] Um dann, wenn mehrere separate Hauptleitungen vorgesehen sind, jede Hauptleitung
individuell mit einem hohen bzw. einem niedrigen Überdruck beaufschlagen zu können,
ist zweckmäßigerweise in vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes vorgesehen,
daß jede Hauptleitung eingangsseitig zwei parallele Leitungen aufweist, von denen
eine Leitung bis einschließlich der Druckreduziervorrichtung allen Hauptleitungen
gemeinsam zugeordnet ist, während die andere Leitung für jede Hauptleitung ein separates
Absperrventil aufweist.
[0016] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann das Anspinnen in verschiedener Weise
durchgeführt werden. Besonders vorteilhaft ist ein Verfahren, bei welchem die Druckluft
während der Vorbereitung des Anspinnens zum Reinigen des Spinnrotors mit hohem Druck
in den Spinnrotor geleitet wird und anschließend, jedoch noch vor Beginn der Fasereinspeisung
in den Spinnrotor, auf einen niedrigeren Wert herabgesetzt und schließlich vor der
Rücklieferung des Fadens in den Spinnrotor abgeschaltet wird. Auf diese Weise einerseits
eine intensive Reinigung des Spinnrotors erreicht, während andererseits sichergestellt
wird, daß die Fasern vor dem eigentlichen Anspinnvorgang auf einfache Weise wieder
abgeführt werden können.
[0017] In der Praxis wird angestrebt, die Stillstandszeit der Spinnvorrichtung so kurz wie
möglich zu halten. Aus diesem Grunde ist der Zeitpunkt für das Umschalten von dem
hohen auf den niedrigen Überdruckwert nicht starr festgelegt, sondern wird vorteilhafterweise
in Abhängigkeit vom Auslaufverhalten des stillzusetzenden Spinnrotors gewählt. Während
bei Spinnrotoren mit großer Masse eine lange Auslaufzeit für den Spinnrotor zu berücksichtigen
ist und somit das Umschalten des hohen Überdrucks auf den niedrigen Überdruck erst
zu einem relativ späten Zeitpunkt erfolgen kann, erreicht ein Spinnrotor mit geringer
Masse seinen Stillstand schon bedeutend früher, so daß durch entsprechend früheres
Umschalten des hohen auf den niedrigen Überdruck Zeit gewonnen wird.
[0018] Die Höhe des Überdruckes bei der Auslaufphase des Spinnrotors und bei der anschließenden
Phase, während welcher die Faserspeisung freigegeben ist, kann aufgrund von Versuchen
leicht festgelegt werden, doch hat sich gezeigt, daß es vorteilhaft ist, wenn der
niedrige Wert des Überdruckes zwischen 10% und 40% des hohen Wertes des Überdruckes
beträgt.
[0019] Die Reinigungswirkung kann noch dadurch intensiviert werden, daß während des Auslaufens
der Spinnrotor ein- oder mehrmals von hohem auf niedrigen Überdruck und zurück geschaltet
wird.
[0020] Gemäß einem bevorzugten Verfahren werden die nach Erreichen des Rotorstillstandes
der Offenend-Spinnvorrichtung zugeführten Fasern in den Spinnrotor eingespeist, wobei
die Faserspeisung in den Spinnrotor in festgelegtem zeitlichen Abstand vor dem Anspinnen
wieder unterbrochen wird und die Druckluft während der gesamten Dauer der Faserzuführung
in den Spinnrotor auf einen niedrigen Wert herabgesetzt gehalten wird. Durch das vorübergehende
Einschalten der Faserspeisung kann der Zeitraum zwischen dem erneuten Stillsetzen
der Faserspeisung und dem Beginn des Anspinnvorganges genau festgelegt werden, so
daß auch der Faserbart zum Anspinnzeitpunkt einen definierten Zustand aufweist. Der
Überdruck der in den Spinnrotor während der Fasereinspeisung eingeleiteten Druckluft
weist nur einen relativ geringen Wert auf und kann unter Umständen sogar den Wert
Null erreichen, wenn durch die Geometrie des Spinnrotors und der im Spinnrotor wirkenden
Absaugung sichergestellt wird, daß die Fasern während der vorübergehenden Faserzuspeisung
auch sicher aus dem Spinnrotor wieder abgeführt werden.
[0021] Zweckmäßigerweise bleibt auch nach Beendigung der vorübergehenden Faserzufuhr in
den Spinnrotor bis zum Beginn des Wiederhochlaufens des Spinnrotors der niedrige Wert
für die Druckluft beibehalten. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß Fasern, die
sich noch nach Abschalten der Faserspeisung in der Garnitur der Auflösewalze befinden
und daher auch nach Beendigung der vorübergehenden Faserzufuhr in den Spinnrotor gelangen,
aus diesem sofort sicher abgeführt werden.
[0022] Damit bei einem beispielsweise aufgrund eines Fadenbruches notwendig werdenden Anspinnvorgang
der hohe Überdruck sofort zur Verfügung steht und somit der Spinnrotor unverzüglich
stillgesetzt werden kann, ist es vorteilhaft, wenn nach Unterbrechen der Druckluftzufuhr
in den Spinnrotor während des Anspinnvorganges bereits der hohe Überdruck wieder bereitgestellt
wird, ohne daß er jedoch in den Spinnrotor gelangt. Verlustzeiten, die sonst für den
Wiederaufbau des hohen Überdruckes erforderlich wären, entfallen hierdurch. Dies ist
von Vorteil, wenn der Anspinnvorgang überwacht und bei Mißlingen desselben die Vorbereitung
eines neuen Anspinnvorganges sofort eingeleitet wird.
[0023] Die Erfindung ermöglicht in einfacher Weise, daß einerseits der Spinnrotor wirkungsvoll
gereinigt wird, und garantiert auf diese Weise auf Dauer eine gute Fadenqualität.
Andererseits verhindert die Erfindung, daß zu einem ungewünschten Zeitpunkt Fasern
sich im Spinnrotor absetzen können, so daß vor dem Anspinnvorgang der Spinnrotor mit
Sicherheit frei von Fasern gehalten wird. Auf diese Weise kann die sich für das Anspinnen
im Spinnrotor ablegende Fasermenge genau bestimmt werden, so daß definierte Ansetzer
die Folge sind. Die Erfindung trägt somit in gleicher Weise für eine Qualitätsverbesserung
der Ansetzer als auch des anschließend gesponnenen Fadens bei. Die hierfür erforderliche
Vorrichtung ist einfach und benötigt auch nur wenig Platz. Darüber hinaus ist sie
kosteneinsparend durch einen geringeren Luftverbrauch. Da sie bei einer vorteilhaften
Ausbildung des Erfindungsgegenstandes allein am Beginn einer Hauptleitung eingebaut
werden muß, läßt sich diese Vorrichtung ohne Schwierigkeiten und kostengünstig auch
nachträglich in jede bereits vorhandene Maschine einbauen.
[0024] Die Erfindung wird nachstehend anhand von mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer Zeittafel die für das Vorbereiten eines Anspinnvorganges und für das Anspinnen
selber erforderlichen Schalt-und Arbeitsvorgänge;
- Fig. 2
- im Schema eine erste Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 3
- im Querschnitt eine Spinnvorrichtung, die für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignet ist;
- Fig. 4
- im Schema eine Abwandlung der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung, bei welcher für eine
Vielzahl von Spinnvorrichtungen nur eine einzige Hauptleitung vorgesehen ist;
- Fig. 5
- im Schema eine Abwandlung der in Fig. 4 gezeigten Vorrichtung, bei welcher die jeweilige
Höhe des Überdruckes mit Hilfe von längs den Spinnvorrichtungen verfahrbaren Anspinnvorrichtungen
ausgewählt wird;
- Fig. 6
- im Schema eine weitere Abwandlung des Erfindungsgegenstandes, bei welcher die Steuerung
von einer verfahrbaren Anspinnvorrichtung aus erfolgt;
- Fig. 7
- im Schema noch eine andere Abwandlung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei welcher
die Steuerung der Drucksteuervorrichtung in Abhängigkeit von einem Druckabfall in
der Druckluftleitung erfolgt; und
[0025] Zunächst werden die wesentlichsten Teile einer Offenend-Spinnvorrichtung anhand der
Fig. 3 erläutert, welche die Spinnstelle einer Rotorspinnmaschine im Schnitt zeigt.
Jede solche Spinnstelle besitzt einen Spinnrotor 1, dem ein zu Fasern 90 aufgelöstes
Faserband 9 zugeführt und aus welchem das Fasermaterial in Form eines gesponnenen
Fadens 91 wieder abgezogen wird.
[0026] Der Spinnrotor 1 ist in bekannter Weise in einem Gehäuse 10 angeordnet, das in Fig.
3 nur andeutungsweise gezeigt ist und über eine Saugleitung 100 mit einer nicht gezeigten
Unterdruckquelle in Verbindung steht. Das Gehäuse 10 ist durch einen Deckel 101 abgedeckt,
der seinerseits von einer Abdeckung 102 getragen wird, welche sämtliche Elemente der
Spinnvorrichtung einer Spinnstelle abdeckt. Im Deckel 101 befindet sich ein Fadenabzugsrohr
103, durch welches hindurch der Faden 91 mit Hilfe von Abzugswalzen (Fig. 9: Walze
193, Rolle 192) abgezogen wird, um dann zum Aufwickeln einer ebenfalls nicht gezeigten
Spulvorrichtung zugeführt zu werden. Dabei passiert der Faden 91 einen Fadenwächter
11, dessen Fühler 110 unter der Vorspannung einer Druckfeder 111 den Faden 91 auf
das Vorhandensein oder Fehlen der Fadenspannung überwacht.
[0027] Im Deckel 101 befindet sich ferner ein Teil 120 eines Faserspeisekanals 12, dessen
anderer Teil 121 stationär angeordnet ist und sich in der gezeigten Stellung der Abdeckung
102 in Flucht zum Teil 120 des Faserspeisekanals 12 befindet. Der Faserspeisekanal
12 geht von einem nur schematisch angedeuteten Auflösewalzengehäuse 13 aus, in welchem
in bekannter Weise eine rotierende Auflösewalze 130 angeordnet ist.
[0028] Der Auflösewalze 130 vorgeschaltet ist eine Speisevorrichtung 14, die in der gezeigten
Ausführung aus einer Speisewalze 140 und einer mit dieser elastisch zusammenarbeitenden
Speisemulde 141 besteht. Die Speisemulde 141 ist schwenkbar auf einer Achse 143 gelagert,
welche ebenfalls schwenkbar einen mit der Speisemulde 141 zusammenarbeitenden Klemmhebel
144 trägt. Der Klemmhebel 144 kann mit einem als Klemmstück 145 ausgebildeten Ende
zur Anlage an die Speisemulde 141 gebracht werden und dabei die durch eine Druckfeder
142 beaufschlagte Speisemulde 141 von der Speisewalze 140 wegschwenken und dabei das
Faserband 9 zwischen sich und der Speisemulde 141 einklemmen. Der Klemmhebel 144 weist
zwischen seinem Klemmstück 145 und der Schwenkachse 143 einen Führungstrichter 146
für das Faserband 9 auf.
[0029] An seinem dem Klemmstück 145 abgewandten Ende 147 ist der Klemmhebel 144 mit dem
Anker 150 eines Elektromagneten 15 verbunden. Der Anker 150 weist für die Mitnahme
des Klemmhebels 144 an seinem dem Elektromagneten 15 abgewandten Ende einen Mitnahmering
151 auf. Zwischen dem Elektromagneten 15 und dem Klemmhebel 144 ist eine Druckfeder
152 angeordnet, die bei Abfallen des Elektromagneten 15 den Klemmhebel 144 mit seinem
Klemmstück 145 gegen das Faserband 9 schwenkt.
[0030] An der Abdeckung 102 befindet sich ein Schaltknopf 148, mit dessen Hilfe der Fadenwächter
11 überbrückt und der Elektromagnet 15 unabhängig von der augenblicklichen Stellung
des Fühlers 110 des Fadenwächters 11 angesprochen werden kann.
[0031] Im Deckel 101 befindet sich ferner eine Druckluftleitung 2, die mit ein oder mehreren
Mündungen 20 auf die Innenfläche des Spinnrotors 1 gerichtet ist. In der Druckluftleitung
2 befindet sich ein Absperrventil 21, das von der Abdeckung 102 getragen wird und
durch einen Steuerhebel 3 betätigt werden kann.
[0032] Der Steuerhebel 3 sitzt zusammen mit der Abdeckung 102 auf einer gemeinsamen Schwenkachse
104 und wird in einer Weise, die später noch näher beschrieben wird, in Richtung heraus
aus der Abdeckung 102 beaufschlagt. In Längsrichtung des Steuerhebels 3, d.h. gemäß
Fig. 3 in vertikaler Richtung, ist an der Abdeckung 102 ein Schaltknopf 30 verschiebbar
gelagert, der durch eine sich an der Abdeckung 102 abstützende Druckfeder 31 in Richtung
Steuerhebel 3 beaufschlagt ist. Der Steuerhebel 3 weist an seinem dem Schaltknopf
30 zugewandten Ende eine Ausnehmung 32 auf, in welche der Schaltknopf 30 mit einer
Rastnase 300 eingreifen kann. Die Rastnase 300 weist auf ihrer der Bedienungsseite
(in Fig. 3 rechts) zugewandten Seite eine Auflaufschräge 301 auf, damit der Steuerhebel
3 auch ohne gesteuertes Anheben des Schaltknopfes 30 in die in Fig. 3 gezeigte Stellung
gebracht werden kann.
[0033] Der Steuerhebel 3 weist in Nähe seiner Schwenkachse 104 einen Steuernocken 33 auf,
mit welchem eine Rolle 340 zusammenarbeitet, die am Ende eines zweiarmigen Zwischenhebels
34 angeordnet ist. Der Zwischenhebel 34 steht mit seinem freien Ende 341 mit einer
Zugstange 35 in Verbindung, die an ihrem dem Zwischenhebel 34 abgewandten Ende eine
Bremse 350 trägt, die durch Einwirkung des Steuernockens 33 gegen die Wirkung einer
Zugfeder 351 im Abstand von einem den Spinnrotor 1 tragenden Schaft 16 gehalten wird.
[0034] Fig. 2 zeigt schematisch einen Teil einer doppelseitigen Offenend-Spinnvorrichtung,
wobei von der Maschinenseite I eine Vielzahl gleichartiger Spinnstellen A, B, C ...
und von der Maschinenseite II eine Vielzahl gleichartiger Spinnstellen A′, B′, C′
... dargestellt sind.
[0035] Wie am Beispiel der Spinnstelle A gezeigt, ist jede Druckluftleitung 2 über das Absperrventil
21 (siehe Fig. 3) mit einer Drucksteuervorrichtung 4 verbunden, die ihrerseits mit
einer Druckluftquelle 40 verbunden ist. Die auf diese Weise den Absperrventilen 21
der verschiedenen Spinnstellen A, B, C ... und A′, B′, C′ .... vorgeschaltete Drucksteuervorrichtung
4 enthält pro Spinnstelle A, B, C ... und A′, B′, C′ ... je ein Umschaltventil 22,
dessen Ausgangsseite mit der Eintrittsseite eines zugehörigen Absperrventiles 21 verbunden
ist. Jedes Umschaltventil 22 steht über eine Verbindungsleitung 50 mit einer Leitung
5 und über eine Verbindungsleitung 60 mit einer Leitung 6 in Verbindung. Die Leitung
5 dient zur Zufuhr von unter relativ hohem Druck stehender Druckluft, während die
Leitung 6 zur Zufuhr von unter geringerem Druck stehender Druckluft dient. Mit den
Leitungen 5 und 6 stehen auch die Umschaltventile 22 der anderen Spinnstellen B, C
... und A′, B′, C′ ... in Verbindung.
[0036] Die Drucksteuervorrichtung 4 besitzt ferner in einem ersten, mit der Druckluftquelle
40 in Verbindung stehenden Leitungsabschnitt 41 ein Druckminderventil 42, das den
hohen, in der Leitung 5 wirksamen Überdruck festlegt. Am Ausgang dieses Druckminderventiles
42 teilt sich der Leitungsabschnitt 41 in die beiden erwähnten parallelen Leitungen
5 und 6 auf, wobei die Leitung 6 eine Druckreduziervorrichtung 43 aufweist, die gemäß
Fig. 2 ebenfalls als Druckminderventil ausgebildet ist. Diese Druckreduziervorrichtung
43 legt den niedrigen Druck für die Leitung 6 fest.
[0037] Bei der in Fig. 2 gezeigten Offenend-Spinnmaschine stehen die Absperrventile 21 der
verschiedenen Spinnstellen A, B, C ... und A′, B′, C′ ... über je ein Umschaltventil
22 eingangsseitig mit den parallelen Leitungen 5 und 6 der Drucksteuervorrichtung
4 in Verbindung. Die Umschaltventile 22 bilden dabei Schaltvorrichtungen 7, mit deren
Hilfe wahlweise die Leitung 5 oder die Leitung 6 der Drucksteuervorrichtung 4 jeder
Spinnstelle A, B, C ... und A′, B′, C′ ... vorgeschaltet werden kann.
[0038] Nachdem jetzt die Vorrichtung in ihrem Aufbau beschrieben worden ist, soll nachstehend
das Anspinnverfahren anhand der Fig. 1 erläutert werden. Die Fig. 1 zeigt übereinander
in verschiedenen Kurven die Rotordrehzahl n
R, die Druckluftzufuhr P
R in den Spinnrotor 1, die Druckluftbereitstellung P
L in der Druckluftleitung 2 vor dem Absperrventil 21, die Faserspeisung Q
F sowie die Bewegung V
G in Rückliefer-oder Abzugsrichtung. Horizontal ist die Zeit t abgetragen. Mit F
B ist das Eintreten eines Fadenbruches gekennzeichnet. V
A kennzeichnet die Vorbereitung des Anspinnens S
A, V
F die Vorbereitung eines definierten Faserbartes, R
R die Rotorreinigung und F
A den Zeitraum, während welchem abgefragt werden kann, ob der Anspinnvorgang gelungen
oder mißlungen ist. Weitere Einzelheiten werden nachstehend im Zusammenhang mit der
Funktionsbeschreibung erläutert.
[0039] Wie Fig. 3 zeigt, wird der Fühler 110 des Fadenwächters 1 während des normalen Spinnvorganges
durch die Fadenspannung gegen die Wirkung der Druckfeder 111 in seiner Schwenkposition
gehalten. Tritt nun ein Fadenbruch F
B auf, so gibt der Faden 91 den Fühler 110 frei, der nun durch die Druckfeder 111 in
seine Endstellung gebracht wird. Der Fadenwächter 11 bewirkt durch Betätigung des
Elektromagneten 15 das unverzügliche Stillsetzen der Faserspeisung Q
F. In bekannter Weise wird dabei der Klemmhebel 144 mit seinem Klemmstück 145 zur Anlage
an das Faserband 9 gebracht und die Speisemulde 141 von der Speisewalze 140 weggeschwenkt.
[0040] Der Fadenwächter 11 bewirkt bei Auftreten des Fadenbruches F
B ebenfalls das Stillsetzen, des Fadens 91, indem die nichtgezeigte Spulvorrichtung
stillgesetzt wird.
[0041] Durch den Fadenbruch F
B wird vom Fadenwächter 11 ferner ein Signal ausgelöst, das anzeigt, daß an dieser
Spinnstelle, beispielsweise der Spinnstelle A, ein Anspinnvorgang durchgeführt wurden
muß. Die Anzeige erfolgt beispielsweise mit Hilfe einer pro Spinnstelle A, B, C ...
bzw. A′, B′, C′ ... vorgesehenen, nicht gezeigten Signallampe. Die Bedienungsperson
geht nun zu dieser Spinnstelle A und verschiebt den Schaltknopf 30 gegen die Wirkung
der Druckfeder 31, so daß die Rastnase 300 den Steuerhebel 3 freigibt, der nun aufgrund
der Wirkung der Zugfeder 351 aus der Abdeckung 102 heraus (gemäß Fig. 3 somit nach
rechts) geschwenkt wird. Die Rolle 340 läuft dabei am Steuernocken 33 entlang, so
daß die Zugstange 35 nun dem von der Zugfeder 351 ausgeübten Zug folgen kann und die
Bremse 350 zur Anlage an den Schaft 16 bringt. Hierdurch wird der Spinnrotor 1 bis
zum Stillstand abgebremst (siehe Rotordrehzahl n
R in Fig. 1).
[0042] Wie Fig. 1 zeigt, war zuvor durch eine entsprechende Schaltstellung des Umschaltventils
22 in der Druckluftleitung 2 (vor dem Absperrventil 21) unter hohem Druck stehende
Druckluft bereitgestellt worden. Durch die Freigabe des Steuerhebels 3 und Herausschwenken
desselben aus der Abdeckung 102 gibt der Steuerhebel 3 den Schaltbolzen 210 des Absperrventils
21 frei, so daß nun die unter hohem Druck stehende Druckluft in den Spinnrotor 1 gelangt
(siehe Druckluft P
RH). Diese Druckluft P
RH sprengt den sich im noch rotierenden Spinnrotor 1 befindlichen Faserring 92 auf.
Bei auslaufendem Spinnrotor 1 wird die Fliehkraft schließlich so gering, daß die in
der Saugleitung 100 wirksame Saugluft in der Lage ist, den aufgesprengten Faserring
92 und die von der Auflösewalze 130 noch nachgelieferten Fasern 90, die sich noch
in der Garnitur befanden, aus dem Spinnrotor 1 und dem Gehäuse 10 abzusaugen. Wie
die Kurve für die Rotordrehzahl n
R zeigt, benötigt der Spinnrotor 1 bis zum Stillsetzen unterschiedlich lange Zeit,
was von der Masse des Spinnrotors 1 abhängt. Entsprechend unterschiedlich lang muß
auch die Druckluftzufuhr P
R unter hohem Druck erfolgen (siehe P
RH), weshalb der Zeitpunkt für das Umschalten des hohen auf den niedrigen Überdruck
in Abhängigkeit vom Auslaufverhalten des Spinnrotors 1 gewählt wird, wie Fig. 1 zeigt,
um nicht unnütz Zeit zu verschenken.
[0043] Nachdem der Spinnrotor 1 stillgesetzt ist, wird die Druckluftzufuhr P
R auf einen Überdruck (siehe Druckluft P
RN) umgeschaltet, was durch Betätigung eines Antriebselementes 220 des Umschaltventiles
22 geschieht. Durch das weiterhin geöffnete Absperrentil 21 gelangt nun Druckluft
mit geringerem Überdruck in den Spinnrotor 1. Nach diesem Umschalten des Umschaltventiles
22 wird nun über den Schaltknopf 148 der Elektromagnet 15 in der Weise angesprochen,
daß dieser den Klemmhebel 144 mit seinem Klemmstück 145 von der Speisemulde 141 wegschwenkt
und damit das Faserband 9 wieder freigibt. Durch die sich wieder der Speisewalze 140
nähernde Speisemulde 141 wird bewirkt, daß das Faserband 9 wiederum der Auflösewalze
130 zugeführt und von dieser zu Fasern 90 aufgelöst wird, welche in das Innere des
Spinnrotors 1 eingespeist werden. Aufgrund des in der Druckluftleitung 2 wirkenden
Überdruckes werden die Fasern 90 sofort aufgewirbelt und daran gehindert, sich in
dem nach wie vor stillstehenden Spinnrotor 1 abzulegen. Die Fasern 90 werden durch
den in der Saugleitung 100 wirkenden Unterdruck sofort aus dem Spinnrotor 1 abgesaugt
und abgeführt. Durch dieses Einspeisen von Fasern 90 in den Spinnrotor 1 wird der
Teil des Faserbandes 9, der nach Auftreten des Fadenbruchs F
B unbrauchbar geworden ist, abgetragen.
[0044] Nach einer Zeit, die ausreichend ist, um den unbrauchbaren Teil des Faserbandes 90
abzuführen, wird die Faserspeisung Q
F wider abgestellt durch Freigabe des Schaltknopfes 148 für den Elektromagneten 15,
so daß durch Klemmen des Faserbandes 9 und Wegschwenken der Speisemulde 141 von der
Speisewalze 140 die Faserlieferung zur Auflösewalze 130 erneut unterbrochen wird.
[0045] Nach Stillsetzen der Speisevorrichtung 14, aber noch vor dem Beginn des Anspinnens
S
A, wird die Druckluftzufuhr P
R in den Spinnrotor 1 wieder abgeschaltet (siehe Druckluft P
RO). Zu diesem Zweck wird bei der in Fig. 3 gezeigten Vorrichtung der Steuerhebel 3
wieder angehoben und in die Abdeckung 102 hineingedrückt. Hierbei betätigt der Steuerhebel
3 den Schaltbolzen 210 und unterbricht damit die Druckluftzufuhr in den Spinnrotor
1. Der Steuerhebel 3 läuft dabei mit seinem oberen Ende gegen die Auflaufschräge 301
des Schaltknopfes 30 auf und hebt diesen kurz an, bis die Rastnase 300 in die Ausnehmung
32 des Steuerhebels 3 einrastet und diesen in der gezeigten Stellung fixiert.
[0046] Beim Rückschwenken des Steuerhebels 3 in die gezeigte Grundstellung gibt auch die
Bremse 350 den Schaft 16 des Spinnrotors 1 wieder frei, welcher nun auf seine Betriebsdrehzahl
(siehe Rotordrehzahl n
R) hochläuft.
[0047] Das eigentliche Anspinnen wird in zeitlicher Abstimmung mit diesem Rotorhochlauf
durchgeführt. Dabei ist der Anspinnvorgang außerdem in der Weise auf den Zeitpunkt
des Unterbrechens der vorübergehenden Faserspeisung Q
F in den Spinnrotor 1 abgestimmt, daß vom Unterbrechen der vorübergehenden Faserspeisung
Q
F in den Spinnrotor 1 bis zum erneuten Einschalten der Faserspeisung Q
F in den Spinnrotor eine festgelegte Zeit t
F vergeht. Hierdurch wird erreicht, daß das Faserband im Augenblick des Ansetzens sich
in einem definierten Zustand befindet.
[0048] Kurz nach der Rückführung des Steuerhebels 3 in die in Fig. 3 gezeigte Grundstellung
wird gemäß Fig. 1 das Umschaltventil 22 umgeschaltet, so daß in dem vor dem Absperrventil
21 befindlichen Teil der Druckluftleitung 2 wiederum unter hohem Druck stehende Druckluft
zur Verfügung gestellt wird.
[0049] In zeitlicher Abstimmung mit der Wiederfreigabe der Faserspeisung Q
F wird der Faden 91 in den Spinnrotor 1 rückgeliefert und nach einer kurzen Verweildauer
wiederum aus dem Spinnrotor 1 abgezogen (siehe Fadenbewegung V
G).
[0050] Nach Beendigung des Ansetzvorganges wird während des Zeitraumes F
A überprüft, ob das Anspinnen gelungen ist. Ist dies der Fall, so läuft die Spinnstelle
A mit Produktionsgeschwindigkeit weiter. Andernfalls wird das Anspinnen S
A wiederholt, was in den einzelnen Kurven gestrichelt angedeutet ist. Da durch das
vorherige Umschalten des Umschaltventiles 22 bereits die Druckluft mit hohem Wert
(siehe Druckluft P
LH) bereitgestellt wird (siehe Druckluftbereitstellung P
L), kann die Phase der Vorbereitung V
A für den nächsten Anspinnvorgang unverzüglich eingeleitet werden.
[0051] Da der Übergang von hohem auf niedrigen Überdruck in den Spinnrotor 1 (siehe Druckluft
P
RH und P
RN) allein von dem bereitgestellten Überdruck (siehe P
LH und P
LN) abhängt, fällt dieser Übergang bei der Druckluftzufuhr P
R und der Druckluftbereitstellung P
L zeitlich zusammen.
[0052] Fig. 1 zeigt, daß während der gesamten Phase der Vorbereitung S
A des Anspinnens einschließlich der Phase der Rotorreinigung R
R Druckluft in den Spinnrotor 1 geleitet wird. Während der Rotorreinigung R
R bis nach Ereichen des Rotorstillstandes wird die Druckluft mit hohem Überdruck, z.B.
6 bar, in den Spinnrotor 1 geleitet. Dadurch wird - wie beschrieben - der Faserring
92 aufgesprengt und zusammen mit einzelnen Fasern 90 aus dem Spinnrotor 1 abgesaugt.
Für die spätere vorübergehende Faserspeisung Q
F wird die Druckluft sodann auf einen niedrigen Wert, z.B. 1 bis 2 bar, herabgesetzt.
Der Überdruck wird dabei so bemessen, daß einerseits die Fasern 90 ungehindert vom
Auflösewalzengehäuse 13 in den Faserspeisekanal 12 gelangen, andererseits aber daran
gehindert werden, sich im stillstehenden Spinnrotor 1 abzulegen. Hierdurch wird gewährleistet,
daß keine Fasern 90 mehrmals um die Auflösewalze 130 herumlaufen und gegebenenfalls
im Bereich der Speisevorrichtung 14 oder anderswo im Auflösewalzengehäuse 13 hängenbleiben
und damit verhindern können, daß sie bei Wiederfreigabe der Faserspeisung Q
F während des Anspinnens S
A zusammen mit den der Auflösewalze 130 neu zugeführten Fasern 90 in den Spinnrotor
1 gelangen und damit das Gelingen des Anspinnens infrage stellen.
[0053] Ist gemäß Fig. 3 im Auflösewalzengehäuse 13 zwischen der Speisevorrichtung 14 und
dem Faserspeisekanal 12 eine Schmutzabscheideöffnung 17 vorgesehen, so ist auf diese
Weise der Überdruck so dimensioniert, daß er keinerlei nachteilige Auswirkungen auf
das Innere des Auflösewalzengehäuses 13 hat, damit keine Fasern 90 das Auflösewalzengehäuse
13 durch die Schmutzabscheideöffnung 17 hindurch verlassen.
[0054] Es hat sich gezeigt, daß der niedrige Wert P
RN des Überdruckes des in den Spinnrotor 1 geleiteten Druckluftstromes gegenüber dem
für die Rotorreinigung R
R benötigten Überdruck (P
RH) lediglich bei 10% bis 40% zu liegen braucht. Die Höhe des niedrigen Überdruckes
(P
RN) hängt von verschiedenen Faktoren wie Drehzahl der Auflösewalze 130, Höhe des Unterdruckes
in der Saugleitung 100, Geometrie von Gehäuse 10 und Spinnrotor 1 etc. ab.
[0055] Wie die Zeiten t
F und t
F′ in Fig. 1 zeigen, kann die Freigabe der Faserspeisung Q
F gegenüber dem Hochlauf der Rotordrehzahl n
R zu unterschiedlichen Zeiten erfolgen, wobei dann jedoch auch die Zeit t
F′ eine fixe Zeit ist. Um zu verhindern, daß während dieser festgelegten Zeit t
F bzw. t
F′ zwischen dem Abschalten der zwischenzeitlichen Faserspeisung Q
F während der Vorbereitung V
A des Anspinnvorganges und dem erneuten Einschalten der Faserspeisung Q
F beim Anspinnen S
A sich ungewünscht Fasern 90 im Spinnrotor 1 absetzen, wird der Überdruck mit niedrigem
Wert (P
RN) zumindest während der Dauer der zwischenzeitlichen Faserspeisung Q
F aufrechterhalten. Es ist günstig, wenn diese Druckluftzuführung mit geringem Überdruck
auch nach Beendigung dieser vorübergehenden Faserspeisung Q
F bis zum Beginn des Wiederanlaufens des Spinnrotors 1 beibehalten wird. Unter Umständen
kann die Druckluftzufuhr P
R aber auch bereits vor Wiederanlaufen des Spinnrotors 1 unterbrochen werden, wenn
in Abhängigkeit von den jeweiligen Bedingungen nicht damit gerechnet werden muß, daß
noch Fasern 90 bzw. unakzeptierbar viele Fasern 90 in den Spinnrotor 1 gelangen. Auch
kann die Fadenrücklieferung bzw. das erneute Einsetzen des Fadenabzuges (siehe Fadenbewegung
V
G) sowie die Verweilzeit des Fadens 91 im Spinnrotor 1 je nach Material, Rotordrehzahl
n
R etc. variieren.
[0056] Durch das beschriebene Verfahren wird ein gleichförmiger Fasertransport von der Speisevorrichtung
14 in den Spinnrotor 1 und ein kontrolliertes Einsetzen der Faserspeisung Q
F für das Anspinnen S
A sichergestellt. Trotzdem läßt sich ein Mißlingen des Anspinnvorganges nicht immer
ausschließen, beispielsweise aufgrund von Schmutzbestandteilen, die während der Anspinnphase
in den Spinnrotor 1 gelangen. Das Anspinnen S
A wird deshalb überwacht. Hierzu kann es genügen, den Faden 91 auf sein Fehlen oder
Vorhandensein in zu überwachen. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß der Ansetzer
im Faden 91 auf seine Qualität hin und auf Abweichungen von vorgegebenen Sollwerten
überprüft wird. Ist das Anspinnen als mißlungen zu betrachten, so wird durch Steuerung
des Fadenwächters 11 oder eines weiteren, nicht gezeigten Fadenwächters sofort die
Vorbereitung V
A einer neues Anspinnvorganges eingeleitet, wie Fig. 1 zeigt. Um hierbei keine Zeit
zu verlieren, wird gemäß dem in Fig. 1 gezeigten Verfahren der Überdruck sofort nach
Beendigung der Druckluftzufuhr P
R in den Spinnrotor 1, d.h. bereits während des Anspinnens S
A, von seinem niedrigen Wert P
LN auf seinen hohen Wert P
LH umgeschaltet. Da zu diesem Zeitpunkt durch Betätigung des Absperrventiles 21 die
Druckluftzufuhr P
R in den Spinnrotor 1 bereits unterbrochen ist, wird auf diese Weise der hohe Überdruck
lediglich bereitgestellt, ohne jedoch in den Spinnrotor 1 zu gelangen.
[0057] Die Steuerung der Druckluftbereitstellung P
L kann in unterschiedlicher Weise je nach Ausbildung des Umschaltventiles 22 geschehen.
Ist das Antriebselement 220 z.B. als Elektromagnet ausgebildet, so kann beispielsweise
an der Spulvorrichtung ein Schaltelement vorgesehen sein, mit dessen Hilfe dieses
Antriebselement 220 gesteuert werden kann. Dies ist besonders günstig, da bei manuell
bedienten Spinnvorrichtungen die Bedienungsperson ohnehin die Spule zunächst anheben
und später wieder absenken muß.
[0058] Fig. 2 zeigt zur Festlegung des hohen und des niedrigen Überdruckes (P
LH, P
LN) ein jeweils als Druckminderventil ausgebildetes Element (siehe Druckminderventil
42 bzw. Druckreduziervorrichtung 43). Es ist selbstverständlich auch möglich, den
gewünschten Druck in anderer Weise festzulegen, z.B. mit Hilfe von Überströmventilen,
wobei dann der gewünschte Überdruck dem Leitungsstrang bzw. der Leitung vor diesem
Überströmventil entnommen werden kann.
[0059] Wie ein Vergleich der Fig. 2 und 4 zeigt, kann das Element für das Festlegen des
niedrigen Überdruckes in Reihe zu dem Element angeordnet sein (Fig. 2), das den hohen
Überdruck (P
LH) festlegt, oder aber die beiden Elemente für das Festlegen des hohen und des niedrigen
Überdruckes (42, 43) können auch parallel zueinander angeordnet sein (Fig. 4).
[0060] Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung, bei welcher an jeder einzelnen Spinnstelle A, B, C
... bzw. A′, B′, C′ ... ein separates Umschaltventil 22 vorgesehen ist. Dies ist insbesondere
für Test-Vorrichtungen mit lediglich einer einzigen oder ein paar wenigen Spinnstellen
von Vorteil. Es ist jedoch nicht notwendig, ein solches Umschaltventil 22 an jeder
Spinnstelle separat vorzusehen. Wie Fig. 4 zeigt, genügt es, wenn ein Umschaltventil
23 ein einziges Mal für die gesamte Maschine vorgesehen ist. Dieses Umschaltventil
23 besitzt einen Elektromagnetantrieb 230, der von jeder Spinnstelle A, B, C, D ...
bzw. A′, B′, C′, D′ ... angesteuert werden kann.
[0061] Mit der Ausgangsseite des Umschaltventiles 23 steht eine Hauptleitung 24 in Verbindung,
von welcher die Druckluftleitungen 2 mit den Absperrventilen 21 der einzelnen Spinnstellen
A, B, C, D .. und A′, B′, C′, D′ ... abzweigen. Die Absperrventile 21 stehen somit
mit den parallelen Leitungen 5 und 6 der Drucksteuervorrichtung 4 über eine gemeinsame
Hauptleitung 24 in Verbindung, die ihren Anfang am Ausgang des Umschaltventiles 23
hat.
[0062] Mit den beiden Eingangsseiten des Umschaltventiles 23 stehen die beiden Leitungen
5 und 6 für den hohen und für den niedrigen Überdruck in Verbindung, wobei die Leitung
6 in der zuvor beschriebenen Weise eine Druckreduziervorrichtung 43 enthält. Abweichend
von der in Fig. 2 gezeigten Ausführung ist gemäß Fig. 4 das Druckminderventil 42 oder
eine andere geeignete Vorrichtung zur Festlegung des Überdruckes in der Leitung 5
und nicht in einem den beiden Leitungen 5 und 6 gemeinsam vorgeschalteten Leitungsabschnitt
41 angeordnet.
[0063] Für die Steuerung des Elektromagneten 230 und damit des Umschaltventiles 23 ist jeder
Spinnstelle A, B, C, D ... und A′, B′, C′, D′ ... eine Schaltvorrichtung 7 zugeordnet,
ohne daß es erforderlich ist, daß eine derartige Schaltvorrichtung 7 für jede Spinnstelle
A, B, C, D ... und A′, B′, C′, D′ ... separat vorgesehen ist. Es genügt, wenn derartige
Schaltvorrichtungen 7 so angeordnet sind, daß für die entsprechenden Spinnstellen
der gewünschte Überdruck zur Verfügung gestellt werden kann. Dabei kann eine derartige
Schaltvorrichtung 7 entweder für jede Spinnstelle A, B, C, D ... bzw. A′, B′, C′,
D′ oder aber auch zwei oder mehr Spinnstellen gemeinsam zugeordnet werden.
[0064] Fig. 4 zeigt verschiedene Möglichkeiten für die Steuerung des Umschaltventiles 23.
[0065] Auf der Maschinenseite I ist jeweils zwei Spinnstellen A und B, C und D ... gemeinsam
eine als Umschalter 36 ausgebildete Schaltvorrichtung 7 zugeordnet, die in der einen
Endstellung den Elektromagneten 230 so beaufschlägt, daß das Umschaltventil 23 die
Hauptleitung 24 mit unter hohem Druck stehender Druckluft (P
LH) beschickt, und in der anderen Endstellung das Umschaltventil 230 in der Weise beaufschlägt,
daß das Umschaltventil 23 die Hauptleitung 24 mit unter geringerem Druck stehender
Druckluft (P
LN) versorgt.
[0066] Für die Spinnstellen A′,B′, C′, D′ ... der Maschinenseite II ist als Schaltvorrichtung
7 jeweils ein separater Schalter 360 bzw. 361 für die Beaufschlagung der Hauptleitung
24 mit hohem oder mit niedrigem Überdruck vorgesehen.
[0067] Die vorstehende Beschreibung zeigt, daß sowohl das Verfahren als auch die Vorrichtung
in verschiedenster Weise abgewandelt werden können, was insbesondere durch Ersatz
einzelner Merkmale durch Äquivalente oder durch andere Kombinationen geschehen kann.
Wenn auch die Vorrichtung anhand eines ganz bestimmten Ausführungsbeispieles (Fig.
3) beschrieben wurde, so können zur Steuerung des Druckluftstromes sowie für die Geschwindigkeit
des Spinnrotors 1 auch andere Elemente Anwendung finden. Insbesondere ist hierfür
kein relativ zur Abdeckung 102 bewegbarer Steuerhebel 3 erforderlich. Das Absperrventil
21 kann, falls gewünscht, auch direkt betätigt werden. Ebenso kann statt einer mechanischen
Steuerung der Bremse 230 für den Spinnrotor 1 auch eine elektrisch gesteuerte Bremse
Anwendung finden.
[0068] Ein weiteres Ausführungsbeispiel wird nachstehend anhand der Fig. 5 beschrieben.
Während die mit Hilfe der Fig. 2 und 4 beschriebenen Vorrichtungen speziell für eine
Handsteuerung des Anspinnvorganges gedacht sind, zeigt Fig. 5, daß diese Vorrichtung
ebensogut auch für eine automatische Steuerung geeignet ist. Für jede Maschinenseite
I und II ist gemäß Fig. 5 eine längs einer Maschinenseite I bzw. II verfahrbare Anspinnvorrichtung
37 vorgesehen mit einer Anspinnsteuervorrichtung 370 zur Steuerung des Anspinnvorganges.
Diese Anspinnsteuervorrichtung 370 steht in geeigneter Weise über ein Betätigungselement,
beispielsweise über einen Steuerbolzen oder dgl. (siehe Wirkverbindung 371), mit dem
Schaltbolzen 210 in Verbindung, wenn die Anspinnvorrichtung 37 zur Durchführung eines
Anspinnvorganges an einer Spinnstelle A, B, C, D, E, F ... bzw. A′, B′, C′, D′, E′,
F′ ... angehalten hat. Nach Beendigung des Anspinnvorganges wird diese Wirkverbindung
371 wieder aufgehoben.
[0069] Diese Wirkverbindung 371 kann als Betätigungselement beispielsweise einen Hebel aufweisen,
der den Schaltknopf 30 zur Freigabe des Steuerhebels 3 anhebt, sowie einen Bolzen,
um den Steuerhebel 3 später in seine Grundstellung zurückzustellen. Dabei wird in
der bereits beschriebenen Weise dann auch das Absperrventil 21 betätigt. Als Betätigungselement
kann aber auch eine Vorrichtung vorgesehen sein, die mechanisch, elektrisch oder auch
in anderer Weise, z.B. berührungslos, das Absperrventil 21 ansteuert, u.U. auch unter
Zwischenschaltung eines an einem Maschinenende vorgesehenen Rechners.
[0070] Zur Druckluftbereitstellung P
L in der Hauptleitung 24 kann die in Fig. 4 gezeigte Drucksteuervorrichtung 4 Anwendung
finden, wobei der Elektromagnet 230 dann vor der verfahrbaren Anspinnvorrichtung 37
aus angesteuert werden kann. In diesem Fall ersetzt die Anspinnvorrichtung 37 somit
den Umschalter 36 bzw. die Schalter 360 und 361 der Fig. 4 und bildet selber die Schaltvorrichtung
7, wobei sie einer bestimmten Spinnstelle A, B, C, D, E, F ... bzw. A′, B′, C′, D′,
E′, F′ ... dadurch zugeordnet wird, daß sie die Wartung dieser Spinnstelle durchführt
und mit dieser mechanisch und/oder elektrisch zusammenarbeitet.
[0071] Fig. 5 zeigt eine abgewandelte Drucksteuervorrichtung 4, bei welcher in der Leitung
5 ein Absperrventil 51 für das Absperren oder Freigeben des hohen Überdruckes (P
LH) vorgesehen ist, während in der parallelen Leitung 6 wiederum eine Druckreduziervorrichtung
43 vorgesehen ist. Diese Druckreduziervorrichtung 43 bleibt gemäß dem in Fig. 5 gezeigten
Ausführungsbeispiel in steter Verbindung mit der Hauptleitung 24, während das Abperrventil
51 in der Leitung 5 die Verbindung der Hauptleitung 24 mit dem Leitungsabschnitt 41
steuert. Das Absperrventil 51 wird mit Hilfe eines Elektromagneten 510 gesteuert,
der seinerseits mit den Anspinnvorrichtungen 37 der beiden Maschinenseiten I und II
in Verbindung steht. Um zu verhindern, daß die Anspinnvorrichtungen 37 unterschiedliche
Steuerbefehle an den Elektromagneten 510 leiten können, ist dabei zwischen den Anspinnvorrichtungen
37 einerseits und dem Elektromagneten 510 andererseits eine Steuervorrichtung 52 zwischengeschaltet,
welche die beiden Anspinnvorrichtungen 37 in ihrer Funktion miteinander koppelt. Diese
Steuervorrichtung 52 synchronisiert die beiden Anspinnvorrichtungen 37 in der Weise,
daß jeweils das Betätigungselement nur einer der beiden Spinnvorrichtungen 37 wirksam
ist und diese Anspinnvorrichtungen 37 ihre Anspinnvorgänge zeitversetzt zueinander
so durchführen, daß die gewünschte Druckluftzufuhr P
R zu den zu wartenden Spinnrotoren I in Abstimmung mit dem Anspinnvorgang zeitversetzt
erfolgt.
[0072] Das Absperrventil 51 gibt hierbei zur gewünschten Zeit den hohen Überdruck P
LH frei, wobei sich der stets freigegebene niedrigere Überdruck P
LN aus der Leitung 6 auf die Hauptleitung 24 nicht auswirken kann. Wird dagegen das
Absperrventil 51 abgeschaltet, so wirkt allein der in der Leitung 6 wirksame niedrigere
Überdruck P
LN.
[0073] Fig. 6 zeigt eine weitere Abwandlung zur Steuerung des Überdruckes des Spinnrotors
1 während der Vorbereitung V
A zum Anspinnen S
A und während des Anspinnens S
A selber. Die Drucksteuervorrichtung 4 weist wiederum zwei Leitungen 5 und 6 auf, wobei
in der Leitung 5 ein Druckminderventil 42 oder eine andere Druckreduziervorrichtung
und anschließend hieran ein Absperrventil 51 angeordnet sind. Das Absperrventil 51
steht wiederum unter der Steuerung der Anspinnvorrichtung 37.
[0074] In der Leitung 6 sind eine Druckreduziervorrichtung 43, die beispielsweise ebenfalls
als Druckminderventil ausgebildet ist, und im Anschluß hieran ein Absperrventil 61
und ein Rückschlagventil 62 angeordnet. Das Absperrventil steht unter der Steuerung
eines Elektromagneten 610, der ebenfalls mit der Anspinnvorrichtung 37 verbunden ist.
Über die Anspinnsteuervorrichtung 370 der Anspinnvorrichtung 37 sind die Elektromagneten
510 und 610 so gekoppelt, daß in Wechsel das Absperrventil 51 für den hohen Druck
oder das Absperrventil 61 für den niedrigen Druck den Durchfluß der Druckluft ermöglicht.
Das zwischen der Hauptleitung 24 und dem Absperrventil 61 angeordnete Rückschlagventil
62 schützt das Absperrventil 61, braucht aber nicht unbedingt vorgesehen zu sein.
Es bietet jedoch den Vorteil, daß für das Absperrventil 61 eine kleine Dimensionierung
vorgesehen werden kann, da der an der Hauptleitung 24 anliegende hohe Druck P
LH durch das Rückschlagventil 62 vom Absperrventil 61 abgekoppelt wird.
[0075] Wenn für die beiden Maschinenseiten nicht nur einzige verfahrbare Anspinnvorrichtung
37 vorgesehen ist, die sowohl die Maschinenseite I als auch die Maschinenseite II
bedient, sondern statt dessen für jede Maschinenseite I und II jeweils eine eigene
Anspinnvorrichtung 37 vorgesehen ist, so muß eine Steuervorrichtung 52 gemäß Fig.
5 vorgesehen werden, um eine sichere und störungsfreie Steuerung des Überdruckes P
L in der Hauptleitung 24 zu erzielen, die in diesem Fall wiederum beiden Maschinenseiten
I und II zugeordnet ist.
[0076] Fig. 6 zeigt eine andere Möglichkeit für die Steuerung des Überdruckes, wenn für
die beiden Maschinenseiten I und II jeweils separate Anspinnvorrichtungen 37 vorgesehen
sind. Um beide Seiten völlig unabhängig voneinander bedienen zu können, ist gemäß
diesem Ausführungsbeispiel für jede Anspinnvorrichtung 37 eine eigene Hauptleitung
24 bzw. 24′ vorgesehen. Hierzu zweigen gemäß Fig. 6 von der Leitung 5 zwischen dem
Druckminderventil 42 und dem Absperrventil 51 eine Druckleitung 5′ und von der Leitung
6 zwischen der Druckreduziervorrichtung 43 und dem Absperrventil 61 eine Leitung 6′
ab. Die Leitungen 5 und 6 münden gemeinsam in die Hauptleitung 24, die nur der Maschinenseite
II alleine zugeordnet ist, während die Leitungen 5′ und 6′ in die Hauptleitung 24′
einmünden, welche für die Maschinenseite I vorgesehen ist. Die Leitung 5′ enthält
ein Absperrventil 51′, das durch einen Elektromagneten 510′ gesteuert wird, während
die Leitung 6′ ein Absperrventil 61′ enthält, das durch einen Elektromagneten 610′
gesteuert wird. Die Elektromagneten 510′ und 610′ stehen mit einer Anspinnsteuervorrichtung
370 einer Anspinnvorrichtung 37 in Verbindung, welche für die Maschinenseite I vorgesehen
ist. Durch diese Ausbildung der Drucksteuervorrichtung 4 lassen sich die Hauptleitungen
24 und 24′ der beiden Maschinenseiten I und II völlig unabhängig von den jeweils einer
Maschinenseite I bzw. II zugeordneten Anspinnvorrichtungen 37 steuern, so daß eine
Synchronisation der Arbeit dieser beiden Anspinnvorrichtung 37 nicht erforderlich
ist. Jede Hauptleitung 24 bzw. 24′ besitzt auf diese Weise zwei parallele Leitungen
5 und 6 bzw. 5′ und 6′, von denen die eine Leitung 5, 5′ für jede Hauptleitung 24,
24′ ein eigenes Absperrventil 51, 51′ besitzt. Die andere Leitung 6 bis einschließlich
der Druckreduziervorrichtung 43 ist allen Hauptleitungen 24, 24′ gemeinsam zugeordnet.
Falls gewünscht, kann für jede Leitung 6, 6′, d.h. zwischen Druckreduziervorrichtung
43 und Hauptleitung 24, 24′, nach ihrer Trennung ebenfalls ein separates Absperrventil
61, 61′ vorgesehen sein. Dieses Absperrventil 61, 61′ hat die Aufgabe, den niedrigen
Überdruck abzusperren oder freizugeben.
[0077] Mit Hilfe der Absperrventile 51 und 61 bzw. 51′ und 61′ ist es möglich, für bestimmte
Fälle Druckluftbereitstellung P
L auch völlig abzuschalten, wenn dies aus irgendwelchen Gründen notwendig sein sollte.
[0078] In gleicher Weise, wie dies Fig. 6 für die beiden Maschinenseiten I und II zeigt,
lassen sich auch anders eingeteilte Gruppen von Spinnstellen durch jeweils eine Anspinnvorrichtung
37 steuern, wobei jeder Anspinnvorrichtung 37 und der dieser Anspinnvorrichtung 37
zugeordneten Anzahl von Spinnstellen A′, B′, C′, D′ ... jeweils eine eigene Hauptleitung
24, 24′ ... mit entsprechenden Absperrventilen 51, 51′ ... sowie evtl. 61, 61′ ...
mit den zugehörigen Elektromagneten 510, 510′ ... bzw. 610, 610′ ... zugeordnet ist.
[0079] Eine weitere Möglichkeit der Steuerung des Unterdruckes zeigt die Fig. 7. Für die
Absperrventile einer oder zweier Reihen von Spinnstellen A, B, ... bzw. A′, B′ ...
(Maschinenseiten I und II) ist gemäß Fig. 7 wiederum eine gemeinsame Hauptleitung
24 vorgesehen. Mit dieser Hauptleitung 24 steht über eine Leitung 44 ein Druckfühler
45 in Verbindung, der mit einer Zeitverzögerungseinrichtung 46 in steuermäßiger Verbindung
steht. Die Zeitverzögerungsvorrichtung 46 ihrerseits steht steuermäßig mit dem Antrieb
420 der Drucksteuervorrichtung 4 in Verbindung.
[0080] Die Drucksteuervorrichtung 4 kann in verschiedener Weise ausgebildet sein, beispielsweise
auch in der Weise, wie dies anhand der Fig. 2 oder 4 bis 6 gezeigt ist. Alternativ
kann auch vorgesehen sein, daß die Drucksteuervorrichtung verschiedene Schaltpositionen
einnehmen kann und dabei den entsprechend gewünschten Druck zur Verfügung stellt.
[0081] Wird an einer Spinnstelle A, B ... oder A′, B′ ... das Absperrventil 21 geöffnet,
damit dem Spinnrotor 1 Druckluft P
B zugeführt wird, so entsteht in der Hauptleitung 24 ein Druckabfall. Dieser Druckabfall
wird durch den mit der Hauptleitung 24 verbundenen Druckfühler 45 abgetastet, welcher
seinerseits einen Schaltimpuls an die Zeitverzögerungsvorrichtung 46 gibt. Die Zeitverzögerungsvorrichtung
46 gibt nun einen Schaltimpuls an den Antrieb 420 der Drucksteuervorrichtung 4, so
daß diese die Zufuhr von unter hohem Überdruck stehender Druckluft P
LH zum Spinnrotor 1 ermöglicht. Nach einer voreingestellten Zeit bewirkt die Zeitverzögerungsvorrichtung
46, daß die Drucksteuervorrichtung 4 den Überdruck auf einen niedrigen Wert P
LN herabsetzt. Sodann wird im Zusammenhang mit dem Anspinnen, wie zuvor beschrieben,
das Absperrventil 21 geschlossen. Hiernach gibt die Drucksteuervorrichtung 4 - ebenfalls
unter der Steuerung durch die Zeitsteuervorrichtung 46 - die Zufuhr von unter hohem
Überdruck stehender Druckluft P
LH in die Hauptleitung 24 frei, so daß sich nun in der Hauptleitung 24 infolge der geschlossenen
Absperrventile 21 wiederum ein hoher Überdruck aufbauen kann. Ist dies geschehen so
schaltet die Drucksteuervorrichtung 4 die Druckluftzufuhr P
R in die Hauptleitung 24 ab. Wird nun zu einem späteren Zeitpunkt an irgendeiner der
Spinnstellen A, B ... bzw. A′, B′ ... das Absperrventil 21 geöffnet, so steht sofort
ein hoher Spinnüberdruck zur Verfügung.
[0082] Wie oben erwähnt, wird während des Auslaufens des Spinnrotors 1 Druckluft mit hohem
Überdruck (P
RH) in den Spinnrotor 1 geleitet. Bei dem zuletzt beschriebenen Verfahren fällt nach
Öffnen eines Absperrventils 21 der Überdruck zunächst ab, bevor er nach Freigabe durch
die Drucksteuervorrichtung 4 wieder ansteigt. Hierdurch entstehen auf der inneren
Oberfläche des Spinnrotors zwei Druckstöße, die ein Ablösen von anhaftenden Fasern
90 und Schmutzbestandteilen und auch das Aufbrechen des Faserringes 92 erleichtern.
Falls gewünscht, kann diese Wirkung noch dadurch intensiviert werden, daß während
des Auslaufens des Spinnrotors 1 gezielt mehrmals von dem hohen auf den niedrigen
Überdruck und zurück geschaltet wird.
[0083] Auch im Fall der zuletzt beschreibenen Vorrichtung ist die Drucksteuervorrichtung
4 so ausgebildet, daß mindestens zwei verschiedene Überdrücke P
LH, P
LN voreingestellt werden können und in Abhängigkeit von der Durchführung des Anspinnvorganges
der eine oder andere Überdruck für die Zuführung zum Absperrventil 21 abgerufen werden
kann.
1. Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Spinnrotor sowie mit einer zur Reinigung auf die
Innenfläche des Spinnrotors gerichteten Druckluftleitung, die über ein Absperrventil
mit Druckluft beaufschlagt ist, gekennzeichnet durch eine Schaltvorrichtung (7; 22, 23; 51; 51, 61; 45, 46), die die Druckluftleitung
(2) abwechselnd mit einem höheren (PLH) und mit einem niedrigeren Überdruck (PLN) beaufschlägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennnzeichnet durch eine Drucksteuervorrichtung (4) sowie einen den Druck zwischen der Drucksteuervorrichtung
(4) und dem Absperrventil (21) abtastenden Druckfühler (45), der über eine Zeitverzögerungsvorrichtung
(46) mit der Drucksteuervorrichtung (4) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucksteuervorrichtung (4) parallele Leitungen (5, 6) aufweist, von denen
die eine Leitung (6) eine Druckreduziervorrichtung (43) aufnimmt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung (7) der Spinnvorrichtung (A, B, C, D, E, F, A', B', C',
D', E', F') zugeordnet oder zuordenbar ist und steuermäßig mit der Drucksteuervorrichtung
(4) in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrventile (21) einer Vielzahl gleichartiger Offenend-Spinnvorrichtungen
(A, B, C, D, E, F, A', B', C', D', E', F') eingangsseitig mit den parallelen Leitungen
(5, 6) der Drucksteuervorrichtung (4) in Verbindung stehen, deren Druckreduziervorrichtung
(43) mittels der Schaltvorrichtung (7) dem Absperrventil (21) vorschaltbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtungen (7) als Umschaltventile (22, 23) ausgebildet sind, über
welche die Absperrventile (21) der einzelnen Offenend-Spinnvorrichtungen (A, B, C,
D, A', 8', C', D') wahlweise mit der einen oder der anderen der beiden parallelen
Leitungen (5, 6) in Verbindung bringbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrventile (21) über eine gemeinsame Hauptleitung (24, 24') mit der Drucksteuervorrichtung
(4) in Verbindung stehen.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den parallelen Leitungen (5, 6) der Drucksteuervorrichtung (4) und der
Hauptleitung (24) eine durch die den einzelnen Offenend-Spinnvorrichtungen (A, B,
C, D, A', B', C', D') zugeordneten oder zuordenbaren Schaltvorrichtungen (7) steuerbare
Umschaltvorrichtung (23) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel zur Leitung (6) mit der Druckreduziervorrichtung (43) angeordnete
Leitung (5) ein Absperrventil (51) zum Absperren oder Freigeben des hohen Überdruckes
aufweist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Druckreduziervorrichtung (43) und der Hauptleitung (24; 24') ein
separates Absperrventil (61, 61') zum Absperren oder Freigeben des niedrigen Überdruckes
vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Hauptleitung (24, 24') und dem Absperrventil (61, 61') zum Absperren
oder Freigeben des niedrigen Überdruckes ein dieses Absperrventil (61, 61') schützendes
Rückschlagventil (62) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucksteuervorrichtung (4) mit einer längs den Offenend-Spinnvorrichtungen
(A, B, C, D, E, F; A', B', C', D', E', F') verfahrbaren Anspinnvorrichtung (37) in
steuermäßiger Verbindung steht, die ein den Absperrventilen (21) und/oder Schaltvorrichtungen
(7) der einzelnen Offenend-Spinnvorrichtungen (A, B, C, D, E, F, A', B', C', D', E',
F') zustellbares Betätigungselement aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, mit mehreren verfahrbaren Anspinnvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Anspinnvorrichtungen (37) über eine gemeinsame Steuervorrichtung (52) so
gekoppelt sind, daß jeweils das Betätigungselement nur einer der Anspinnvorrichtungen
(37) wirksam ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 13, mit mehreren Anspinnvorrichtungen,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder verfahrbaren Anspinnvorrichtung (37) eine separate Hauptleitung (24, 24′)
zugeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß jede Hauptleitung (24; 24′) eingangsseitig zwei parallele Leitungen (5, 6; 5′
6′) aufweist, von denen eine Leitung (6) bis einschließlich der Druckreduziervorrichtung
(43) allen Hauptleitungen (24; 24′) gemeinsam zugeordnet ist, während die andere Leitung
(5; 5′) für jede Hauptleitung (24; 24′) ein separates Absperrventil (51, 51′) aufweist.
16. Verfahren zum Anfahren einer Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Spinnrotor, der zur
Vorbereitung des Anspinnens zunächst stillgesetzt und welcher während des Abbremsens
bis nach Erreichen des Stillstandes mittels Druckluft gereinigt wird, wobei nach Erreichen
des Rotorstillstandes Fasern an die Offenend-Spinnvorrichtung geliefert werden, die
durch einen Luftstrom wieder abgeführt werden, und anschließend das Anspinnen durchgeführt
wird mit Hilfe einer Vorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft während der Vorbereitung des Anspinnens zum Reinigen des Spinnrotors
mit hohem Druck in den Spinnrotor geleitet wird und anschließend, jedoch noch vor
Beginn der Fasereinspeisung in den Spinnrotor, auf einen niedrigen Wert herabgesetzt
und schließlich vor der Rücklieferung des Fadens in den Spinnrotor abgeschaltet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt für das Umschalten von hohen auf niedrigen Überdrück in Abhängigkeit
vom Auslaufverhalten des stillzusetzenden Spinnrotors gewählt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der niedrige Wert des Überdruckes zwischen 10% und 40% des hohen Wertes des Überdruckes
beträgt.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß während des Auslaufens des Spinnrotors ein- oder mehrmals von hohem auf niedrigen
Überdruck und zurück geschaltet wird.
20. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Erreichen des Rotorstillstandes der Offenend-Spinnvorrichtung zugeführten
Fasern in den Spinnrotor eingespeist werden und die Faserspeisung in den Spinnrotor
in festgelegtem zeitlichen Abstand vor dem Anspinnen wieder unterbrochen wird, wobei
während der gesamten Dauer der Faserzuführung in den Spinnrotor die Druckluft auf
einen niedrigen Wert herabgesetzt gehalten wird.
21. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß auch nach Beendigung der vorübergehenden Faserzufuhr in den Spinnrotor bis zum
Beginn des Wiederhochlaufens des Spinnrotors der niedrige Wert für die Druckluft beibehalten
wird.
22. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß nach Unterbrechen der Druckluftzufuhr in den Spinnrotor während des Anspinnvorganges
der hohe Überdruck wieder bereitgestellt wird, ohne in den Spinnrotor zu gelangen.
23. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Anspinnvorgang überwacht und bei Mißlingen desselben die Vorbereitung eines
neuen Anspinnvorganges eingeleitet wird.
1. An open end spinning arrangement with a spinning rotor and with a compressed air conduit
which is directed towards the internal surface of the spinning rotor, for cleaning
purposes, and communicates via a check valve with compressed air, characterised by
a switching arrangement (7; 22, 23; 51; 51, 61; 45, 46) which loads the compressed
air conduit (2) alternately with a higher (PLH) and with a lower super-pressure (PLN).
2. An arrangement according to Claim 1, characterised by a pressure controlling arrangement
(4) and a pressure sensor (45) which scans the pressure between the pressure controlling
arrangement (4) and the check valve (21) and is connected via a time delay arrangement
(46) to the pressure controlling arrangement (4).
3. An arrangement according to Claim 2, characterised in that the pressure controlling
arrangement (4) comprises parallel conduits (5, 6), one conduit (6) of which contains
a pressure lowering arrangement (43).
4. An arrangement according to Claim 2 or 3, characterised in that the switching arrangement
(7) is or can be associated with the spinning arrangement (A, B, C, D, E, F, A', B',
C', D', E', F') and is connected in terms of control to the pressure controlling arrangement
(4).
5. An arrangement according to Claims 3 and 4, characterised in that the check valves
(21) of a plurality of similar open end spinning arrangements (A, B, C, D, E, F, A',
B', C', D', E', F') are connected on the inlet side with the parallel conduits (5,
6) of the pressure controlling arrangement (4), the pressure lowering arrangement
(43) of which can be connected on the upstream side of the check valve (21) by means
of a switching arrangement (7).
6. An arrangement according to Claim 5, characterised in that the switching arrangements
(7) are designed as change-over valves (22, 23) by means of which the check valves
(21) of the individual open end spinning arrangements (A, B, C, D, A', B', C', D')
can be connected selectively to one or other of the two parallel conduits (5, 6).
7. An arrangement according to Claim 5, characterised in that the check valves (21) are
connected via a common main conduit (24, 24') to the pressure controlling arrangement
(4).
8. An arrangement according to Claims 5 and 7, characterised in that a change-over arrangement
(23) which can be controlled by the switching arrangements (7) which are connected
or can be connected to the individual open end spinning arrangements (A, B, C, D,
A', B', C', D') is provided between the parallel conduits (5, 6) of the pressure controlling
arrangement (4) and the main conduits (24).
9. An arrangement according to one or more of Claims 3 to 8, characterised in that the
conduit (5) arranged in parallel with the conduit (6) with the pressure lowering arrangement
(43) comprises a check valve (51) for blocking or releasing the high super-pressure.
10. An arrangement according to one or more of Claims 7 to 9, characterised in that a
separate check valve (61, 61') is provided for blocking or releasing the low super-pressure
between the pressure lowering arrangement (43) and the main conduit (24, 24').
11. An arrangement according to Claim 10, characterised in that, between the main conduit
(24,24') and the check valve (61,61') for blocking or releasing the low super-pressure,
there is provided a non-return valve (62) which protects this check valve (61,61').
12. An arrangement according to Claims 2 to 11, characterised in that the pressure controlling
arrangement (4) is connected in terms of control to a piecing arrangement (37) capable
of travelling along the open end spinning arrangements (A, B, C, D, E, F, A', B',
C', D', E', F' ) and comprising an actuator which can be connected to the check valves
(21) and/or switching arrangements (7) of the individual open end spinning arrangements
(A, B, C, D, E, F, A', 3', C', D', E', F').
13. An arrangement according to claim 12, with several travelling piecing arrangements,
characterised in that the piecing arrangements (37) are coupled by means of a common
control arrangement (52) in such a way that the actuator of only one of the piecing
arrangements (37) is active at any time.
14. An arrangement according to one or more of Claims 7 to 13, with several piecing arrangements,
characterised in that each travelling piecing arrangement (37) is provided with a
separate main conduit (24, 24').
15. An arrangement according to Claim 14, characterised in that each main conduit (24;
24') comprises, at its inlet end, two parallel conduits (5, 6; 5', 6') of which one
conduit (6), including the pressure lowering arrangement (43) is allocated to all
main conduits (24; 24') in common whereas the other conduit (5; 5') has a separate
check valve (51, 51') for each main conduit (24; 24').
16. A method of starting up an open end spinning arrangement with a spinning rotor which
is initially stopped for preparation of the piecing process and is cleaned by means
of compressed air during deceleration until it comes to a standstill, wherein fibres
are supplied to the open end spinning arrangement once the rotor is at a standstill
and are then discharged again by an air stream, and the piecing process is then carried
out using an arrangement according to one or more of Claims 1 to 15, characterised
in that the compressed air is conveyed into the spinning rotor at high pressure during
preparation for the piecing process in order to clean the spinning rotor and subsequently,
but still before introduction of fibres into the spinning rotor has commenced, is
reduced to a low value and is finally shut off before the yarn is returned into the
spinning rotor.
17. An arrangement according to Claim 16, characterised in that the moment for changing
over from high to low super-pressure is selected as a function of the slowing down
behaviour of the spinning rotor which is to be stopped.
18. A method according to Claim 16 or 17, characterised in that the low value of the super-pressure
is between 10% and 40% of the high value of the super-pressure.
19. A method according to one or more of Claims 16 to 18, characterised in that a-change-over
from high to low superpressure and back is effected once or several times as the spinning
rotor slows down.
20. A method according to one or more of Claims 16 to 19, characterised in that the fibres
supplied to the open end spinning arrangement once the rotor has come to a standstill
are introduced into the spinning rotor and the feeding of fibres into the spinning
rotor is interrupted again at a predetermined time interval before the piecing process,
the compressed air being kept reduced to a low value throughout the entire duration
of the supply of fibres into the spinning rotor.
21. A method according to one or more of Claims 16 to 20, characterised in that the low
value of the compressed air is maintained even after completion of the temporary supply
of fibres into the spinning rotor until the beginning of the renewed run up of the
spinning rotor.
22. A method according to one or more of Claims 16 to 21, characterised in that, after
interruption of the supply of compressed air into the spinning rotor during the piecing
operation, the high super-pressure is made available again without entering the spinning
rotor.
23. A method according to one or more of Claims 16 to 22, characterised in that the piecing
operation is monitored and, if it fails, preparation of a new piecing process is initiated.
1. Dispositif de filature à fibres libérées comportant un rotor de filature ainsi qu'un
conduit d'air comprimé orienté en vue du nettoyage vers la surface intérieure du rotor
de filature et alimenté en air comprimé par l'intermédiaire d'une valve d'arrêt, dispositif
caractérisé par la présence d'un dispositif (7 ; 22, 23 ; 51 ; 51, 61 ; 45, 46) de
commutation qui place le conduit (2) d'air comprimé alternativement sous l'effet d'une
surpression élevée (PLH) et d'une surpression plus faible (PLN).
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'il comporte un dispositif
(4) de commande de pression, ainsi qu'un capteur (45) de pression captant la pression
entre le dispositif (4) de commande de pression et la valve (21) d'arrêt, lequel capteur
est connecté par l'intermédiaire d'un dispositif (46) de temporisation au dispositif
(4) de commande de pression.
3. Dispositif selon la revendication 2, caractérisé en ce que le dispositif (4) de commande
de pression présente des conduits (5, 6) parallèles, dont l'un (6) reçoit un dispositif
(43) de réduction de pression.
4. Dispositif selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que le dispositif (7)
de commutation est associé ou peut être associé au dispositif (A, B, C, D, E, F, A',
B', C', D', E', F') de filature et est connecté, en ce qui concerne la commande, au
dispositif (4) de commande de pression.
5. Dispositif selon les revendications 3 et 4, caractérisé en ce que les valves (21)
d'arrêt d'un grand nombre de dispositifs semblables (A, B, C, D, E, F, A', B', C',
D', E', F') de filature à fibres libérées sont raccordées du côté de l'entrée aux
conduits (5, 6) parallèles du dispositif (4) de commande de pression, dont le dispositif
(43) de réduction de pression peut être commuté, en amont de la valve (21) d'arrêt,
au moyen du dispositif (7) de commutation.
6. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que les dispositifs (7) de
commutation sont conformés en valves (22, 23) de commutation, par l'intermédiaire
desquelles les valves (21) d'arrêt des dispositifs individuels (A, B, C, D, A', B',
C', D') de filature à fibres libérées peuvent être raccordées sélectivement à l'un
ou à l'autre des deux conduits (5, 6) parallèles.
7. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que les valves (21) d'arrêt
sont raccordées au dispositif (4) de commande de pression par l'intermédiaire d'un
conduit principal (24, 24') commun.
8. Dispositif selon les revendications 5 et 7, caractérisé en ce qu'entre les conduits
(5, 6) parallèles du dispositif (4) de commande de pression et le conduit principal
(24), on prévoit un dispositif (23) de commutation susceptible d'être commandé par
les dispositifs (7) de commutation associés ou susceptibles d'être associés aux dispositifs
individuels (A, B, C, D, A', B', C', D') de filature à fibres libérées.
9. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 3 à 8, caractérisé en ce que
le conduit (5) monté parallèlement au conduit (6) comportant le dispositif (43) de
réduction de pression, présente une valve (51) d'arrêt destinée à couper ou à libérer
la surpression élevée.
10. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 7 à 9, caractérisé en ce qu'entre
le dispositif (43) de réduction de pression et le conduit principal (24, 24'), on
prévoit une valve (61, 61') d'arrêt séparée, en vue de couper ou de libérer la surpression
faible.
11. Dispositif selon la revendication 10, caractérisé en ce qu'entre le conduit principal
(24, 24') et la valve (61, 61') d'arrêt destinée à couper ou à libérer la surpression
faible, on prévoit une valve (62) anti-retour qui protège cette valve (61, 61') d'arrêt.
12. Dispositif selon les revendications 2 à 11, caractérisé en ce que le dispositif (4)
de commande de pression est raccordé, en ce qui concerne la commande, à un dispositif
(37) d'amorçage de la filature, qui est susceptible d'être déplacé le long des dispositifs
(A, B, C, D, E, F ; A', B', C', D', E', F') de filature à fibres libérées et qui présente
un élément d'actionnement susceptible d'être appliqué aux valves (21) d'arrêt et/ou
aux dispositifs (7) de commutation des dispositifs individuels (A, B, C, D, E, F,
A', B', C', D', E', F') de filature à fibres libérées.
13. Dispositif selon la revendication 12, comportant plusieurs dispositifs d'amorçage
de la filature susceptibles d'être déplacés, caractérisé en ce que les dispositifs
(37) d'amorçage de la filature sont couplés par l'intermédiaire d'un dispositif (52)
de commande commun, de façon telle qu'à chaque moment l'élément d'actionnement d'un
seul des dispositifs (37) d'amorçage de la filature, est en activité.
14. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 7 à 13, comportant plusieurs
dispositifs d'amorçage de la filature, caractérisé en ce qu'à chaque dispositif (37)
d'amorçage de la filature, susceptible d'être déplacé, est associé un conduit principal
(24, 24') séparé.
15. Dispositif selon la revendication 14, caractérisé en ce que chaque conduit principal
(24, 24') présente du côté de l'entrée deux conduits parallèles (5, 6 ; 5', 6') dont
l'un (6), jusques et y compris le dispositif (43) de réduction de pression, est associé
en commun à tous les conduits principaux (24; 24'), tandis que l'autre conduit (5;
5') présente pour chaque conduit principal (24; 24') une valve (51; 51') d'arrêt séparée.
16. Procédé destiné à la mise en marche d'un dispositif de filature a fibres libérées
comportant un rotor de filature qui est d'abord mis à l'arrêt en vue de la préparation
de l'amorçage de la filature et qui est nettoyé au moyen d'air comprimé pendant le
freinage jusqu'à ce que l'arrêt soit atteint, des fibres étant, après l'obtention
de l'arrêt, délivrées au dispositif de filature à fibres libérées, ces fibres étant
à nouveau évacuées par un courant d'air et l'amorçage de la filature étant ensuite
exécuté à l'aide d'un dispositif selon une ou plusieurs des revendications 1 à 15,
procédé caractérisé en ce que l'air comprimé est introduit dans le rotor de filature
sous pression élevée pendant la préparation de l'amorçage de la filature, en vue de
nettoyer le rotor de filature, et en ce qu'ensuite mais cependant avant le début de
l'alimentation en fibres du rotor de filature, cet air est ramené à une valeur de
pression plus faible, et en ce que finalement il est coupé avant la rétrolivraison
du fil au rotor de filature.
17. Procédé selon la revendication 16, caractérisé en ce que le moment de la commutation,
de la surpression élevée à la surpression faible, est choisi en fonction du comportement
de fin de course du rotor de filature qui doit être arrêté.
18. Procédé selon la revendication 16 ou 17, caractérisé en ce que la faible valeur de
surpression est comprise entre 10 % et 40 % de la valeur élevée de surpression.
19. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 16 à 18, caractérisé en ce qu'au
cours de la fin de course du rotor de filature on opère une ou plusieurs commutations
de la surpression élevée à la surpression faible, et inversement.
20. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 16 à 19, caractérisé en ce que les
fibres, transportées après que soit atteint l'arrêt du rotor du dispositif de filature
à fibres libérées, sont introduites dans le rotor de filature et en ce que l'alimentation
en fibres du rotor de filature est à nouveau interrompue avec un écart de temps fixé
à l'avance, par rapport à l'amorçage de la filature, l'air comprimé étant maintenu
à une valeur de pression plus faible pendant l'ensemble de la durée de l'alimentation
en fibres du rotor de filature.
21. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 16 à 20, caractérisé en ce que la
faible valeur de pression de l'air comprimé est également maintenue après la fin de
l'alimentation passagère en fibres du rotor de filature, jusqu'au début de la remontée
de la vitesse du rotor de filature.
22. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 16 à 21, caractérisé en ce qu'après
l'interruption de l'alimentation en air comprimé du rotor de filature pendant l'opération
d'amorçage de la filature, la surpression élevée est à nouveau préparée en vue d'être
mise à disposition sans cependant parvenir jusque dans le rotor de filature.
23. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 16 à 22, caractérisé en ce que l'opération
d'amorçage de la filature est surveillée, et en ce qu'en cas d'échec de celle-ci,
la préparation d'une nouvelle opération d'amorçage de la filature est déclenchée.