[0001] Die Erfindung beschreibt ein Führungsschienensystem für Aufzüge, bestehend aus Führungsschienen
mit Fussteil und Führungsteil, an der Schachtwand oder in einem Schachtgerüst in vertikalen
Abständen angeordneten Befestigungsplatten und mit Führungsschienenverbindungen an
den Stossstellen. Bei der klassischen Art der Führungsschienensysteme für Aufzüge
werden als Führungsschienen ausgebildete T-förmige Stahlprofile mit Spannpratzen an
im Schacht installierten Befestigungsteilen festgeschraubt und die Führungsschienen
selbst untereinander mit Flachprofil-Laschen auf der Rückseite verschraubt. Diese
Methode ist aufwendig bezüglich Montage- und Richtzeit, so dass verschiedene neue
Führungsschienensysteme geschaffen wurden, um die bekannten Nachteile zu umgehen.
Es sind im Querschnitt omegaförmige Führungsschienenprofile bekannt, welche bei den
Stossstellen anstelle einer flachen Verbindungslasche ein Rundprofil mit dem gleichen
Querschnitt der lichten Weite des omegaförmigen Schienenprofils einsetzen und mit
externen Spannelementen das eingesetzte Rundprofil in seiner Lage festklemmen ( US
4 637 496 ).
Die Europäische Patentschrift 0 149 773 beschreibt eine Befestigungsvorrichtung für
Führungsschienen von Aufzügen nach welcher anstelle der Spannpratzen für die Führungsschienenbefestigung
ein Befestigungsblech mit einem schwalbenschwanzförmigen Ausschnitt verwendet wird.
Nach dem Einführen der Führungsschiene in diesen Ausschnitt wird das Befestigungsblech
soweit schräg zur Führungsschiene gestellt, bis die Schwalbenschwanzschenkel den Fussteil
der Führungsschiene umfassen und fixieren, worauf das Befestigungsblech in dieser
Position mit einem im Schacht installierten Halteteil verschraubt wird.
Die genannten Methoden und Lösungen weisen noch verschiedene Nachteile auf. Das Verschrauben
von Führungsschienen mit Befestigungsteilen benötigt viele einzelne Kleinteile und
ist arbeitsintensiv. Ferner muss das örtliche Zusammentreffen von Stossstelle und
Befestigungspunkt vermieden werden, was die freie Disposition der Befestigungsstellen
verunmöglicht. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Führungsschienensystem
für Aufzüge zu schaffen, welches die genannten Nachteile nicht aufweist, rasch und
einfach zu installieren ist und die freie Disposition der Befestigungsstellen erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung gelöst.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass
für das Montieren der Führungsschienen weder Schrauben noch zusätzliche Kleinteile
benötigt werden und dass durch die Art der Schienenverbindung die örtliche Wahl der
Befestigungspunkte nicht beeinflusst wird. Die Befestigung der Führungsschiene erfolgt
dabei durch blosses Einschwenken in ein Befestigungsteil mit anschliessender Sicherung
durch ein einzulegendes Keilstück. Die Stossstellenverbindung erfolgt durch einen
profilinternen Steckmechanismus, welcher jegliche Kollision mit der Befestigungsmechanik
vermeidet.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass durch den Wegfall von jeglicher Schraubarbeit
beim Montieren der Führungsschienen ein grosser Zeitgewinn resultiert.
In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt,
und es zeigen
- Fig.1
- eine Befestigungsplatte mit Ausschnitt,
- Fig.2
- ein Befestigungskeil,
- Fig.2a
- einen konischen Stift,
- Fig.3
- eine Führungsschiene gezogen,
- Fig.4
- eine Steckplatte,
- Fig.5
- ein Querschnitt durch eine kpl. Befestigung,
- Fig.5a
- eine Verkeilung mit konischem Stift,
- Fig.6
- ein Träger mit Ausschnitt,
- Fig.7
- ein Träger mit zwei Ausschnitten,
- Fig.8
- eine Gesamtansicht des Schienenbefestigungssystems,
- Fig.9
- eine Führungsschiene abgekantet,
- Fig.10
- ein Querschnitt einer kpl. Befestigung mit Abkantprofil,
- Fig.11
- eine Führungsschiene mit Keilführung,
- Fig.12
- ein Ausschnitt einer Führungsschiene mit Keilführung,
- Fig.13
- ein Querschnitt einer kpl. Befestigung mit keilführender Führungsschiene und
- Fig.14
- ein Querschnitt einer kpl. Befestigung mit einem gezogenen Winkelprofil.
[0002] Die Fig.1 zeigt eine Befestigungsplatte 1 mit einer hinteren Längsseite 1.1, einer
vorderen Längsseite 1.4, einer unteren Querseite 1.2, einer oberen Querseite 1.3,
einem Ausschnitt 1.5 und Befestigungslöchern 1.14/1.15. Durch den Ausschnitt 1.5 wird
ein Schenkel 1.16 gebildet, welcher rechts mit der Längsseite 1.4, oben mit einer
Stirnseite 1.12, mit einer 45°-Schrägung 1.11, einem rechteckigen Keilführungsausschnitt
1.13 mit einer Keilanschlagkante 1.20, einer ca 10° schräg verlaufenden Kante 1.10,
einer Uebergangsrundung 1.18 und einer unteren Anschlagkante 1.9 umgrenzt wird. Der
Ausschnitt 1.5 weist eine hintere Anschlagkante 1.7 auf, welche am unteren Ende eine
halbrunde Aussparung 1.8 und am oberen Ende eine zur hinteren Anschlagkante 1.7 rechtwinklig
nach rechts verlaufende obere Anschlagkante 1.6 aufweist. Am rechten Ende der oberen
Anschlagkante 1.6 verläuft eine vertikale Kante 1.19 zur oberen Querseite 1.3. Die
Befestigungsplatte 1 weist eine nicht dargestellte Dicke 1.17 von beispielsweise 4mm
auf.
[0003] Die Fig.2 zeigt einen Keil 2, mit Seitenflächen 2.3, einer vorderen vertikalen Fläche
2.1, einer hinteren, beispielsweise 5° zur Vertikalen schrägen Fläche 2.2 einer unteren
Stirnfläche 2.4 und einer oberen Stirnfläche 2.5.
Die Fig. 2a zeigt einen konischen Stift 2.5 mit einem oberen dickeren Durchmesser
2.6 und einem unteren dünneren Durchmesser 2.7.
[0004] Die Fig.3 zeigt eine Führungsschiene 3. Ein Fussteil 3.12 bildet mit einem parallel
zu einer Führungsachse 3.11 liegenden Führungsteil 3.13 einen rechten Winkel. Am rechten
Ende des Führungsteils 3.13 bilden ein kurzes Schenkelstück 3.10 und ein kurzes Schenkelstück
3.4 ein U-förmiges Ende. Die Stirnseite des U-förmigen Endes ist mit 3.3 bezeichnet.
Profilinnenseiten 3.8, 3.6, 3.7 begrenzen drei Seiten einer rechteckigen Fläche 3.9
ganz, und die Profilinnenseiten 3.14 im U-förmigen Ende und 3.15 einer Nase 3.5 die
vierte Seite der rechteckigen Innenfläche 3.9 teilweise. 3.6 ist eine Fussteilinnenseite
unterhalb der Nase 3.5 und dient als Keilauflagefläche. 3.1 ist eine Fussteilaussenseite
und 3.2 eine Führungsteilaussenseite.
[0005] Die Fig.4 zeigt ein Steckteil 4 in Form eines rechteckigen Flachprofils mit einer
Boden- beziehungsweise Querschnittsfläche 4.3, Seitenflächen 4.1 und Schmalseiten
4.2. Am oberen Ende ist eine ringsherumlaufende Anschrägung 4.5 vorhanden, welche
eine obere Stirnfläche 4.4 umgrenzt. In der Mitte im unteren Teil des Steckteiles
4 kann eine Querbohrung 4.6 vorhanden sein.
[0006] Die Fig.5 zeigt im Querschnitt eine mit den vorgenannten Teilen zusammengestellte
Führungsschienenbefestigung und -Verbindung. Die Befestigungsplatte 1 ist hier mit
zwei Schrauben 5.1/5.2 mit einem beispielsweise an einer Schachtwand 5.3 montierten,
als Winkelprofil ausgebildeten Trägerteil 5 verbunden. Die Führungsschiene 3 ist in
den Ausschnitt 1.5 der Befestigungsplatte 1 eingeführt und liegt mit ihrer Fussteilaussenseite
3.6 an der hinteren Anschlagkante 1.7 satt an und ist mit der unteren Anschlagkante
1.9 und mit der oberen Anschlagkante 1.6 seitlich geführt. Im Keilführungsausschnitt
1.13 ist der Keil 2 eingeführt und hält die Führungsschiene 3 in der gezeigten Lage
fest. Ferner zeigt die Fig.5 eine Draufsicht auf die nächstuntere Führungsschienenverbindung,
wobei das in der rechteckigen Innenfläche 3.9 des Führungsschienenprofils 3 eingesetzte
Steckteil 4, beziehungsweise dessen obere Stirnfläche 4.4 sichtbar ist. Das Steckteil
4, welches vorzugsweise jeweils am oberen Ende einer Führungsschiene 3 zur Hälfte
seiner Länge eingeführt und beispielsweise mit einer Schraub- oder Nietverbindung
durch die Bohrung 4.6 fixiert wird erlaubt das drehsteife und fluchtende Aufstecken
der nächstfolgenden oberen Führungsschiene 3, welche wiederum an ihrem oberen Ende
ein Steckteil 4 aufweist. Das Aufstecken der nächstfolgenden Führungsschiene 3 wird
durch die Anschrägung 4.5 am oberen Ende des Steckteils 4 erleichtert.
[0007] Die Figur 5a zeigt die Befestigungsvariante mit einem konischen Stift, welcher zwischen
der Fussteilinnenseite 3.6 und einer Kerbe 1.21 im Schenkel 1.16 eingelassen wird.
[0008] Die Fig.6 zeigt den Ausschnitt 1.5 in einem winkelförmigen Trägerprofil 6. Der Unterschied
zum Ausschnitt 1.5 in der Befestigungsplatte 1 besteht darin, dass aufgrund der durchgehenden
grösseren oberen Breite des Trägerprofils 6 ein, das Einführen der Führungsschiene
3 ermöglichender 45°-Anschnitt 6.1 vorhanden ist. Das Trägerprofil 6 kann Bestandteil
eines Profileisenschachtgerüstes bekannter Bauart sein.
[0009] Die Fig.7 zeigt, dass beispielsweise zwei Ausschnitte 1.5 im Trägerprofil 6 vorhanden
sein können, wobei ein erster Ausschnitt 1.5 für die Kabinenführungen und ein zweiter
Ausschnitt 1.5 für die Gegengewichtsführungen dienen kann.
[0010] Die Fig.8 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht der kompletten Führungsschienenbefestigung
und -Verbindung. Eine Stossstelle 8.1 befindet sich zwecks besserer Anschaulichkeit
unterhalb der Befestigungsplatte 1. Diese könnte aber auch auf genau gleicher Höhe
wie die Befestigungsstelle sein, weil die Steckverbindung mit dem Steckteil 4 weder
mit der Befestigungsplatte 1 und noch mit dem Keil 2 kollidiert.
[0011] Die Fig.9 zeigt eine Führungsschiene 9, welche in Abkanttechnik aus beispielsweise
Stahlblech hergestellt wird. Die Führungsschiene 9 kann genau die gleichen geometrischen
Abmessungen bei den systembedingten Berührungspunkten aufweisen wie die Führungsschiene
3 und kann so für diese ersatzweise verwendet werden. Eine rechteckige Innenfläche
9.9 entspricht der rechteckigen Innenfläche 3.9, wobei wegen den fabrikationsbedingten
nicht ganz scharfkantigen Ecken ein Flachprofil mit gerundeten Längskanten für das
Steckteil 4 eingesetzt wird. Die grössere Breite einer Nase 9.5 erstreckt sich in
eine Fussteilinnenseite 9.6 und hat keine nachteiligen Auswirkungen.
[0012] Die Fig.10 zeigt die Führungaschiene 9 im eingebauten Zustand, wobei prinzipiell
kein Unterschied zur Befestigungstechnik gemäss Fig.5 besteht.
[0013] Die Fig.11 zeigt eine Führungsschiene 11, welche in allen Teilen gleich ausgebildet
ist wie die Führungsschiene 3 aber jedoch eine zusätzliche Nase 11.5 auf einer Fussteilinnenseite
11.3 aufweist. Die zusätzliche Nase 11.5 ist so angeordnet, dass eine Keilführungsnut
11.2 für die Aufnahme des Keiles 2 auf der Fussteilinnenseite 11.3 der Führungsschiene
11 entsteht.
[0014] Die Fig.12 zeigt einen zur Führungsschiene 11 passenden Ausschnitt 12.1, welcher
sowohl in einer Befestigungsplatte 1 wie auch in einem Trägerprofil 6 gemacht werden
kann. Es sind wie bei Fig.1 die hintere Anschlagkante 1.7, die untere Anschlagkante
1.9 und die obere Anschlagkante 1.6 vorhanden. Hinterstechungen 12.3 und 12.4 bewirken
ein garantiertes Anliegen der Führungsschiene 11 an den Anschlagkanten 1.6,1.7 und
1.9. Ein vertikaler, rechteckiger Schenkel 12.2 weist gegenüber dem Schenkel 1.16
in Fig.1 keinen Keilführungsausschnitt 1.13 mehr auf, was bei vorhandener Keilführung
in der Führungsschiene 11 nicht mehr nötig ist.
[0015] Die Fig.13 zeigt die Führungsschiene 11 im eingebauten Zustand in einem Trägerprofil
6 oder in einer Befestigungsplatte 1 mit dem Ausschnitt 12.1. Das Befestigungsprinzip
ist dasselbe, wie bereits in den Figuren 5, 5a 8 und 10 dargestellt. Da der Keilführungskanal
11.2 in der Führungsschiene 11 die gleichen geometrischen Masse aufweist wie der Keilführungsausschnitt
1.13 beim Schenkel 1.16 des Ausschnittes 1.5 kann hier auch der gleiche Keil 2 verwendet
werden.
[0016] Die Fig.14 zeigt eine Variante des Befestigungsprinzips mit der Verwendung eines
blankgezogenen Winkelprofils als eine Führungsschiene 14, wobei die Längsverbindung
der Profile untereinander mit einem weiteren kleineren und inliegenden Winkelprofil
14.1 durch Verschraubung erfolgen kann.
[0017] Die vorstehend beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt: Bei Montagebeginn für
den Führungsschieneneinbau an einer Aufzugsanlage werden zuerst Trägerteile 5 beziehungsweise
Trägerprofile 6 montiert. An die Trägerteile 5 werden dann die Trägerplatten 1 angeschraubt
und bezüglich Lot, Führungsachse und Distanzen ausgerichtet. Bei der Verwendung von
Trägerprofilen 6 sind diese Bestandteil einer hier nicht näher beschriebenen, aber
an sich bekannten Schachtkonstruktion welche beispielsweise als Umwehrung ausgebildet
ist. Durch massgenaue Vorfabrikation und Installation kommen die in den Trägerprofilen
6 vorhandenen Ausschnitte 1.5 in die richtige Lage, müssen nicht mehr gerichtet werden
und sind so bereit für die Aufnahme der Führungsschienen. Eine erste Führungsschiene
3 hat vorteilhaft eine Länge welche grösser als der vertikale Abstand zwischen zwei
Ausschnitten 1.5 ist und wird, von unten her beginnend, in die ersten zwei Ausschnitte
1.5 eingeschwenkt und mit den Keilen 2 in der eingeschwenkten Lage fixiert. Das untere
Ende der ersten Führungsschiene 3 wird am Schachtboden abgestützt. Die Keile 2 müssen
nur eingelegt und nicht eingeschlagen werden. Durch ihr Eigengewicht bleiben sie in
der eingeführten Lage, halten die Führungsschiene 3 fest und ermöglichen gleichwohl
ein vertikales Gleiten der Führungsschiene 3 in ihrer Befestigung zum Beispiel bei
alterungsbedingter Gebäudeschrumpfung. Die nächstfolgende Führungsschiene 3 wird nun
in die nächstoberen Ausschnitte 1.5 eingeführt, nach unten geschoben und auf das obere
Ende der ersten unteren Führungsschiene 3 mit leichtem Ruck aufgesteckt. Das im oberen
Ende der unteren Führungsschiene 3 eingebaute Steckteil 4 macht eine drehsteife und
genau fluchtenede Verbindung mit dem unteren Ende der oberen Führungsschiene 3. Die
Stossverbindung befindet sich an einer Stelle im Inneren der Führungsschine 3 wo keine
Kollision mit der Befestigungsmechanik möglich ist. Daraus ergibt sich der immense
Vorteil, dass eine Stossstelle genau auf der Höhe einer Befestigungsstelle liegen
kann ohne die Befestigung selbst in irgend einer Weise zu stören. Das heisst auch,
dass die Disposition der Befestigungsstellen völlig unabhängig von den Führungsschienenlängen
erfolgen kann. Steckteil 4 und rechteckiger Querschnitt 3.9 sind so bemessen, dass
das Steckteil 4 mit einem spielfreien Schiebesitz in die Führungsschiene 3 eingeführt
werden kann. Wird der Ausschnitt 1.5 in einem Trägerprofil 6 gemacht, so ist gegenüber
einem Ausschnitt 1.5 in einer Trägerplatte 1 zusätzlich ein 45°-Anschnitt 6.1 bis
zur vollen Profilbreite auszuführen, damit genügend Platz für das Einschwenken einer
Führungsschiene 3 vorhanden ist. Wie die Figur 7 zeigt können in dem Trägerprofil
6 mehr als ein Ausschnitt gemacht werden, also auch jener für die Gegengewichtsführungen.
[0018] Die dargestellte Führungsschiene 3 kann ein gezogenes, blankes Stahlprofil oder ein
stranggepresstes Leichtmetallprofil sein. Eine weitere Möglichkeit besteht darin,
die Führungsschiene 3 aus Blech in Abkanttechnik herzustellen, wie es die Figur 9
zeigt. Es bleibt sich dabei im Prinzp alles genau gleich mit der kleinen Ausnahme,
dass, bedingt durch die Abkanttechnik die Ecken des rechteckigen Innenquerschnittes
9.9 gegenüber jenem der mit 3.9 bezeichnet ist nicht gleich scharfkantig sind und
für das Steckteil 4 ein solches mit gebrochenen oder gerundeten Längskanten Bedingung
ist.
[0019] In einer weitergebildeten Form wird ein vereinfachter Ausschnitt 12.1 in Fig.12 dargestellt.
Durch den Wegfall des Keilführungsausschnittes 1.13 kann der Ausschnitt 12.1 mit einfacheren
Mitteln hergestellt werden. Die Hinterstechungen 12.3 und 12.4 können bei genügend
scharfen Ecken unterlassen werden. Sie sollen im Zweifelsfalle ein garantiertes Anliegen
der Führungsschiene 11 an den Anschlagflächen 1.6, 1.7 und 1.9 garantieren. Wird dieser
vereinfachte Ausschnitt in einem Trägerprofil 6 gemacht, so ist er ebenfalls mit dem
45°-Anschnitt 6.1 zu ergänzen. Die Führung des Keiles 2 wird bei dieser Variante von
der Führungsschiene 11 übernommen. Um diese Funktion zu übernehmen, weist diese Führungsschiene
11 die zweite Nase 11.1 auf, welche mit entsprechendem Abstand zur Nase 3.5 auf der
gleichen Profilinnenseite 11.3 des langen Schenkels 3.12 ausgebildet ist und die profilseitige
Keilführungsnut 11.2 bildet. Es ist aus der Fig.13 klar ersichtlich, dass diese Keilführungsnut
11.2 genau die gleiche Funktion ausübt wie der Keilführungsausschnitt 1.13 in der
Befestigungsplatte 1. Es ist auch möglich, anstelle eines Keiles 2 einen konischen
Stift 2.5 für den gleichen Zweck zu verwenden, wobei für dessen Führung im Schenkel
1.16 ein eckige oder halbrunde Kerbe 1.21 vorgesehen ist.
Mit einem etwas breiteren Keil 2 ist es möglich, ganz ohne Keilführungsausschnitt,
weder in der Führungsschiene noch im Ausschnitt, die Führungsschiene sicher zu fixieren.
[0020] Alle bisher beschriebenen Führungsschienenprofile weisen auf der Führungsseite eine
Ausbildung auf, welche für die Verwendung einfacher Führungsrollen mit vorstehenden
Seitenrändern oder für klassische dreiachsige Führungsrollen gedacht sind. Es sind
auch halbrunde Ausführungen der rechten Führungsprofilenden ausführbar, auf welchen
dann Führungsrollen mit Halbrundrillen laufen. Für einfache Gleitführungen kann, beispielsweise
bei Kleinwarenaufzügen, ein gezogenes blankes Winkeleisenprofil als Führungsschienenprofil
14 verwendet werden. Dessen Anwendung ist aus der Figur 14 ersichtlich. Damit die
Vorteile des Systems weiterhin ausgenützt werden können, wird die Verlaschung mittels
inliegenden Winkelprofilen 14.1 vorgenommen. Dem Anwendungsprinzip ist insofern keine
Grenzen gesetzt, als auch schwere und schwerste Führungsschienen durch entsprechende
Ausbildung der Profilfuss- und -Führungsteile auf die beschriebene Art befestigt und
verbunden werden können. Das Erfindungsprinzip bietet auch Vorteile bei dessen Verwendung
für temporäre Anlagen, wie etwa Bauaufzüge und dergleichen, weil dort eine rationelle
Demontage ebenso wichtig ist wie die Montage. Die Dimensionierung von Ausschnitt-,
Befestigungsplatten- und Führungsschienenformen kann dem geforderten Zweck und den
zu widerstehenden Kräften angepasst werden. Es können daher Anwendungen für alle Arten
von Aufzügen realisiert werden. Bei der Anwendung des Erfindungsprinzipes für Personenaufzüge
und für Lastenaufzüge mit Personenbegleitung werden alle systemzugehörigen Komponenten
der geforderten Stabilität und Sicherheit angepasst. So müssen bekannterweise die
durch eine Fangvorrichtung ausgelösten Kräfte beim Abfangen einer Kabine aufgenommen
werden können, ohne dass eine bleibende Deformation im Führungsschienensystem entsteht.
Das Führungsschienenprofil würde dann so ausgebildet, das dieses im Bereich der Fang-
und Führungszone keinen Hohlraum aufweist, was durch eine entsprechende örtliche Verlagerung
des profilinternen Steckquerschnittes zu realisieren ist.
Die hinterstochene Rundung 1.8 und die Hinterstechungen 12.3 / 12.4 können weggelassen
werden, wenn die entsprechenden Ecken der Führungsschiene 3, 9, 11 nicht scharfkantig
ausgebildet sind und die übrige Geometrie des Ausschnittes 1.5 der dadurch erforderlichen
etwas grösseren Weite für das Einführen der Führungsschniene 3, 9, 11 Rechnung trägt.
1. Führungsschienensystem für Aufzüge bestehend aus Führungsschienen mit Fussteil und
Führungsteil, an der Schachtwand oder in einem Schachtgerüst in vertikalen Abständen
angeordneten Befestigungsplatten und Führungsschienenverbindungen an den Stossstellen
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungsplatten (1) mindestens einen, das Einführen und Führen der Führungsschienen
(3, 9, 11) gestattenden Ausschnitt (1.5) mit einer, als Anschlag für eine Fussteilaussenseite
(3.1) der Führungsschiene (3, 9, 11) dienenden hinteren Anschlagkante (1.7) und mindestens
einer zu dieser in einem Abstand der grösser ist als die Fussteildicke der Führungsschiene
(3, 9, 11) von ihr distanziert angeordneten Keilanschlagkante (1.20, 12.5) und mindestens
einen, zwischen einer Fussteilinnenseite (3.6) und der Keilanschlagkante (1.20) einführbaren,
den Fussteil (3.12) an die Anschlagkante (1.7) drückenden Keil (2, 2.5) aufweist.
2. Führungsschienensystem für Aufzüge nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine, auf gleicher Höhe der Befestigung ausführbare Verbindung von
Führungsschienen (3, 9, 11) mit einer Stossstelle (8.1) vorhanden ist.
3. Führungsschienensystem für Aufzüge nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigung aus einer Befestigungsplatte (1) und einem Trägerteil (5) besteht,
und
dass der Ausschnitt (1.5, 12.1) eine obere Anschlagkante (1.6), eine untere Anschlagkante
(1.9), und mindestens eine hinterstochene Rundung (1.8, 12.3 12.4) aufweist.
4. Führungsschienensystem für Aufzüge nach Anspruch 1 oder 3 dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausschnitt (1.5, 12.1) mindestens einmal in einem Trägerprofil (6) vorhanden
ist.
5. Führungsschienensystem für Aufzüge nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
dass der Schenkel (1.16) einen Keilführungsausschnitt (1.13) aufweist.
6. Führungsschienensystem für Aufzüge nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsschiene (3, 9, 11) einen Querschnitt mit einem von Profilinnenseiten
umgrenzten lichten Teilquerschnitt in Form einer rechteckigen Innenfläche (3.9) aufweist,
und
dass die rechteckige Innenfläche (3.9) deckungsgleich zu einer Querschnittsflächee
(4.3) eines mit einem Ende der Führungsschiene (3, 9, 11) fest verbundenen Steckteils
(4) ausgebildet ist.
7. Führungsschienensystem für Aufzüge nach Anspruch 1 oder 5 dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsschiene (11) einen von einer ersten Nase (3.5) und einer zweiten
Nase (11.1) gebildeten Keilführungskanal (11.2) aufweist.
8. Führungsschienensystem für Aufzüge nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausschnitt (1.5, 12.1) einen von der oberen Anschlagkante (1.6) zur vollen
Profilbreite des Trägerprofils (6) übergehenden Anschnitt (6.1) aufweist.
9. Führungsschienensystem für Aufzüge nach Anspruch 1 oder 5 dadurch gekennzeichnet,
dass der Schenkel (1.16) eine zur Aufnahme eines konischen Stiftes (2.5) geeignete
Kerbe (1.21) aufweist.