[0001] Die Erfindung bezieht sich gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 auf ein großvolumiges
Weithalsgebinde zum Transport von insbesondere gefährlichen flüssigen oder festen
Füllgütern mit einem an der oberen Einfüllöffnung bzw. in deren Nahbereich an der
Aussenwandung des Faßkörpers angeordneten Mantelflansch zur gas- und flüssigkeitsdichten
Befestigung eines Standard-Faßdeckels mittels eines übergreifenden Spannringes.
[0002] Derartige Standarddeckel-Fässer sind allgemein bekannt und finden z.B. in der chemischen
Großindustrie aufgrund von prüfamtlichen Zulassungen für verschiedene Faßgrößen (z.B.
30, 60, 120 oder 220 l Fassungsvermögen) Anwendung für die verschiedenartigsten Füllgüter.
Diese Deckelfässer weisen üblicherweise im oberen und unteren Faßbereich einen geringfügig
verkleinerten und im mittleren Faßbereich den größten Faßdurchmesser auf, so daß leere
Deckelfässer, insbesondere beim Überseeversand,in größerer Anzahl nicht ineinandergestapelt
werden können und dadurch aufgrund des insgesamt großen Frachtvolumens auch hohe Frachtkosten
bedingen.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Konstruktionsausführung für
Weithalsgebinde bzw. großvolumige Transportfässer der eingangs genannten Art anzugeben,
die einen frachtraum- und kostensparenden Versand, insbesondere im Überseeversand,
von leeren Fässern ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Faßkörper im Bereich seines
Bodens einen geringeren Durchmesser als im Bereich der oberen Einfüllöffnung aufweist
und im Bereich seines oberen Drittels mit einer sprunghaften stufenförmigen Durchmesservergrößerung
versehen ist, wobei die Faßwandung von dieser Durchmesservergrößerung aus stetig und
geradlinig bis zur oberen Faßöffnung hin verläuft.
[0005] Das erfindungsgemäße Weithalsgebinde ist in unbefülltem Zustand für Transportzwecke
optimal ineinanderstapelbar und benötigt daher wesentlich weniger Frachtraum als gleichgroße
nicht ineinanderstapelbare Transportfässer. Aufgrund der sprunghaften stufenförmigen
Durchmesservergrößerung kann sich das obere, jeweils in ein unteres Faß eingestapelte
Faß am oberen Faßrand der Einfüllöffnung des unteren Fasses abstützen, so daß verhindert
ist, daß sich mehrere ineinandergestapelte Fässer nahezu unlösbar ineinander verkeilen
oder nur mit großer Kraftanstrenung zweier Bedienungsleute wieder voneinander abgehoben
werden können.
[0006] Dadurch, daß die Faßwandung von der sprunghaften Durchmesservergrößerung aus stetig
und geradlinig bis zur oberen Faßöffnung hin verläuft bzw. vom Faßboden bis zur Faßöffnung
hin lediglich Durchmesservergrößerungen und keine nachteiligen Durchmesserverkleinerungen
(Wülste, Borduren, Senken, Einschnürungen) aufweist, ist dieses erfindungsgemäße Faß
hervorragend für eine optimale Restentleerung, für mögliche Reinigungsarbeiten und
für Zwecke der Wieder- oder Mehrfachverwendung geeignet.
[0007] Es ist zwar bereits eine Kunststoff-Regentonne mit einem insgesamt konischen Faßkörper
bekannt, diese gattungsfremde Regentonne ist jedoch ein stationärer Behälter und nicht
zum Transport von insbesondere gefährlichen flüssigen oder festen Füllgütern geeignet,
da die Tonne auch nicht fest verschließbar ist. Zwar ist der oberste Rand der Einfüllöffnung
nahezu rechtwinklig nach außen abgeflanscht und bildet das Auflager für einen in die
Faßöffnung eintauchenden und sich auf dem Flanschrand abstützenden Faßdeckel, dieser
Faßdeckel kann jedoch mangels Dichtungsmöglichkeit und Durchmesserunterschiede von
Faßflansch und Deckelrand nicht mittels eines Spannringes flüssigkeitsdicht auf der
Faßöffnung fixiert werden. Dies ist hierbei auch garnicht vorgesehen, da der Deckel
eine nicht verschließbare zentrale Einlauföffnung für das aufzufangende Regenwasser
aufweist und im übrigen lediglich dazu dient, daß ein Hineinfallen von Partikeln wie
z.B. Blättern in das Faß verhindert wird.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert und beschrieben.
[0009] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht mit Teilschnitt eines erfindungsgemäßen Fasses,
- Figur 2
- eine Detailvergrößerung aus Fig. 1 und
- Figur 3
- eine Seitenansicht mit Teilschnittdarstellung von drei zu Transportzwecken ineinandergestapelten
erfindungsgemäßen Fässern.
[0010] Mit der Bezugsziffer 10 ist in
Figur 1 der Faßkörper eines großvolumigen Weithalsgebindes (Deckelfaß) bezeichnet. Um eine
Ineinanderstapelung für Transportzwecke zu ermöglichen, weist der Faßkörper 10 im
Bereich des Bodens 18 einen geringeren Durchmesser als im Bereich der oberen Einfüllöffnung
16 auf, wobei er im Bereich seines oberen Drittels mit einer sprunghaften stufenförmigen
Durchmesservergrößerung 12 versehen ist,und die Faßwandung 14 von dieser Durchmesservergrößerung
12 aus stetig und geradlinig bis zur oberen Faßöffnung 16 hin verläuft. Der obere
Bereich des Faßkörpers 10 oberhalb der stufenförmigen Durchmesservergrößerung 12 -
mit einer Längenerstreckung von kleiner gleich einem Viertel der gesamten Faßhöhe
- ist bis zur Faßöffnung 16 hin zylindrisch ausgebildet, während der Bereich des Faßkörpers
10 unterhalb der stufenförmigen Durchmesservergrößerung 12 nach unten hin bis zum
Faßboden 18 sich stetig konisch verjüngend ausgebildet ist.
[0011] Der Faßboden 18 ist zur besseren Standfestigkeit und zum Ausgleich von z.B. innerem
Überdruck in der Bodenmitte nach innen bombiert bzw. konkav ausgebildet.
[0012] Die Durchmesservergrößerung 12 von dem kleineren auf den größeren Durchmesser des
Faßkörpers 10 beträgt das Dreifache bis Sechsfache, vorzugsweise etwa das Vierfache
der Stärke (Dicke) der Faßwandung 14. Bei einem 60 l-Faß beträgt die Wandstärke eines
aus Kunststoff gefertigten Fasses ca. 4 mm, während die Dicke der Faßwandung eines
220 l-Kunststoff-Fasses etwa 6 mm beträgt. Die stufenförmige Durchmesservergrößerung
12 ist vorzugsweise durch einen schräg konischen Verlauf der Faßwandung 14 in dem
Übergangsbereich ausgebildet.
[0013] Wie aus
Figur 2 deutlich wird, weist der Standard-Deckel 22 einen inneren in die Faßeinfüllöffnung
16 eingreifenden Deckelring und einen den Faßoberrand 24 übergreifenden Außenrand
mit sich davon im wesentlichen radial abstreckendem Aussenflansch 26 auf. In der zwischen
innerem Deckelring und Deckelaußenrand freibleibenden Ringausnehmung ist ein Dichtungsring
28 angeordnet, der bei mittels eines Spannringes 30 aufgespanntem Deckel 22 die Faßöffnung
16 gegen die Faßoberkante 32 des in die Ringausnehmung eingreifenden Faßoberrandes
24 abdichtet.
[0014] Zweckmäßigerweise ist der Spannring 30 gleichschenkelig ausgebildet und kann beliebig
ohne eine besondere Orientierung über den Mantelflansch 20 des Faßkörpers 10 und den
Außenflansch 26 des Deckels 22 aufgezogen und festgespannt werden.
[0015] Da die stufenförmige Durchmesservergrößerung 12 in dem Übergangsbereich durch einen
schräg konischen Verlauf der Faßwandung 14 ausgebildet ist, ergibt sich hieraus eine
äußere Anlagekante für ein eingestapeltes Faß an der inneren Faßoberkante 32 wie aus
Figur 3 für mehrere ineinandergestapelte Fässer ersichtlich ist. Dadurch verbleibt ein Luftfreiraum
zwischen Innenwandung des unteren äußeren Fasses und Außenwandung des inneren von
oben eingestapelten Fasses, so daß eine Unterdruckbildung und gegenseitige Ansaugung
der Fässer mit sehr erschwerter Entstapelung sicher verhindert wird.
[0016] Vorzugsweise besteht der Faßkörper 10 aus Kunststoff und ist im Blasformverfahren
mit angestauchtem Mantelflansch 20 hergestellt. Der Kunststoff-Faßkörper 10 kann aber
auch im Spritzgußverfahren oder Rotationsschleuderverfahren hergestellt sein.
Eine weitere Möglichkeit kann darin bestehen, daß der Faßkörper 10 im Blasformverfahren
hergestellt und der umlaufende Mantelflansch 20 als separat vorgefertigtes Teil auf
die Faßwandung 14 aufgeklebt oder aufgeschweißt ist.
Gemäß weiterer Ausgestaltungsmöglichkeiten kann vorgesehen sein, daß der Faßkörper
10 aus Stahlblech besteht und die Faßwandung zumindest eine Längsschweißnaht aufweist
oder daß der Faßkörper aus Kraftpapier besteht und im Wickelverfahren hergestellt
ist.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 10
- Faßkörper
- 12
- Durchmesservergrößerung
- 14
- Faßwandung
- 16
- Faßeinfüllöffnung
- 18
- Faßboden
- 20
- Mantelflansch
- 22
- Standard-Deckel
- 24
- Faßoberrand
- 26
- Außenflansch
- 28
- Dichtung
- 30
- Spannring
- 32
- Faßoberkante
- 34
- zylindrischer Faßoberbereich
1. Großvolumiges Weithalsgebinde zum Transport von insbesondere gefährlichen flüssigen
oder festen Füllgütern mit einem an der oberen Einfüllöffnung bzw. in deren Nahbereich,
an der Außenwandung des Faßkörpers angeordneten Mantelflansch zur gas- und flüssigkeitsdichten
Befestigung eines Standard-Faßdeckels mittels eines übergreifenden Spannringes,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faßkörper (10) im Bereich des Bodens (18) einen geringeren Durchmesser als im
Bereich der oberen Einfüllöffnung (16) aufweist und im Bereich seines oberen Drittels
mit einer sprunghaften stufenförmigen Durchmesservergrößerung (12) versehen ist, wobei
die Faßwandung (14) von dieser Durchmesservergrößerung (12) aus stetig und geradlinig
bis zur oberen Faßöffnung (16) hin verläuft.
2. Weithalsgebinde nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchmesservergrößerung (12) von dem kleineren auf den größeren Durchmesser des
Faßkörpers (10) das Dreifache bis Sechsfache, vorzugsweise etwa das Vierfache der
Stärke (Dicke) der Faßwandung (14) beträgt.
3. Weithalsgebinde nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die stufenförmige Durchmesservergrößerung (12) durch einen schräg konischen Verlauf
der Faßwandung (14) in diesem Übergangsbereich ausgebildet ist.
4. Weithalsgebinde nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der obere Bereich des Faßkörpers (10) oberhalb der stufenförmigen Durchmesservergrößerung
(12) bis zur Faßöffnung (16) hin zylindrisch ausgebildet ist.
5. Weithalsgebinde nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bereich des Faßkörpers (10) unterhalb der stufenförmigen Durchmesservergrößerung
(12) nach unten bis zum Faßboden (18) hin sich stetig konisch verjüngend ausgebildet
ist.
6. Weithalsgebinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faßkörper (10) aus Kunststoff besteht und im Blasformverfahren mit angestauchtem
Mantelflansch (20) hergestellt ist.
7. Weithalsgebinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faßkörper (10) aus Kunststoff besteht und im Spritzgußverfahren oder Rotationsschleuderverfahren
hergestellt ist.
8. Weithalsgebinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faßkörper (10) im Blasformverfahren hergestellt und der umlaufende Mantelflansch
(20) ein separat vorgefertigtes und auf die Faßwandung (14) aufgeklebtes oder aufgeschweißtes
Teil ist.
9. Weithalsgebinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faßkörper (10) aus Stahlblech besteht und die Faßwandung (14) zumindest eine Längsschweißnaht
aufweist.
10. Weithalsgebinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faßkörper (10) aus Kraftpapier besteht und im Wickelverfahren hergestellt ist.