[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Herd mit pyrolytischer Selbstreinigung, dessen
Muffel durch ein in wenigstens einem Wandbereich angeordnetes Heizelement und ggf.
mit zusätzlicher Umluftheizung betreibbar ist, wobei die Muffel durch ein Umluftgebläse
belüftbar und mit Mitteln zur pyrolytischen Selbstreinigung ausgerüstet ist.
[0002] Die Möglichkeit mit Hilfe pyrolytischer Selbstreinigung einer Verschmutzung des Garraumes
vorzubeugen, bzw. eine solche Verschmutzung zu beseitigen, ist hinlänglich bekannt.
Bisher wurde die Entscheidung zur Einleitung des pyrolytischen Reinigungsvorganges
dem Bediener, z.B. der Hausfrau, überlassen. Das hatte die Konsequenz individueller
Reinigungszyklen zur Folge.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine objektiv begründete Einleitung pyrolytischer
Reinigungsvorgänge zu schaffen. Die erfindungsgemäße Anordnung zur Lösung dieser Aufgabe
ist dadurch gekennzeichnet, daß ein grenzwert-erkennendes Pyrolyse-Automatiksystem
die pyrolytische Selbstreinigung steuert, wobei das grenzwert-erkennende Pyrolyse-Automatiksytem
aus einem Grenzwertvergleicher (11) und einer Pyrolyse-Ansteuerung (12), die miteinander
verbunden sind, besteht.
[0004] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Grenzwertvergleicher (11) über eine im Garraum (2) angeordnete Sensorik betriebsbedingte
Backofen-Verschmutzungswerte in ein Register einträgt, mit einem Backofen-Verschmutzungs-Grenzwert
vergleicht und bei Grenzwertüberschreitung die Pyrolyse-Ansteuerung (12) aktiviert.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird der Reinigungsvorgang der Backofenmuffel
bei hinreichender Verschmutzung vom Gerät selbst empfohlen. Die Verschmutzung der
Backofenmuffel kann durch geeignete Sensoren, die beispielsweise die elektrische Leitfähigkeit
beurteilen, oder andere Systeme, die beispielsweise mit Hilfe des Ultraschalls Unterscheidungen
treffen, erfaßt und verarbeitet werden. Eine andere Möglichkeit, Verschmutzungswerte
der Backofenmuffel zu erfassen, besteht darin, ein zeit- und benutzungsabhängiges
System für den jeweiligen Herd zu benutzen.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Herd mit pyrolytischer Selbstreinigung in Vorderansicht,
- Fig. 2
- einen schematischen Regelkreis für einen Herd mit pyrolytischer Selbstreinigung.
[0007] Gemäß Fig. 1 ist ein mit pyrolytischer Selbstreinigung ausgestatteter Herd 1 mit
einem Garraum 2, einer Pyrolyse-Anzeige 3, Bedienelementen 4, einer elektrischen Eingabe-
und Herdsteuerung 5, einer Luftausblasvorrichtung 6, einem Türgriff 7, einem Sichtfenster
8 und einem im Garraum 2 befindlichen Lochmuster für Umluftheizung 9, erkennbar.
[0008] Gemäß Fig. 2 ist ein schematischer Regelkreis für die pyrolytische Selbstreinigung
dargestellt. Der Herd 1 mit pyrolytischer Selbstreinigung, ausgestattet mit der Pyrolyse-Anzeige
3, besitzt im Garraum 2 ggf. Sensoren, die jedoch nicht dargestellt sind. Über diese
im Garraum 2 angeordnete Sensorik empfängt ein Grenzwertvergleicher 11 betriebsbedingte
Backofen-Verschmutzungswerte. Der Grenzwertvergleicher 11 vergleicht diese Werte mit
einem Backofen-Verschmutzungsgrenzwert und im Falle einer Überschreitung des Grenzwertes
wird eine Pyrolyse-Ansteuerung 12 aktiviert, die wiederum eine Heizungssteuerung für
pyrolytische Selbstreinigung 13 freigibt, so daß die pyrolytische Selbstreinigung
einleitbar ist. Hat der Grenzwertvergleicher 11 eine Grenzwertüberschreitung entschlüsselt,
dann wird durch die Pyrolyse-Anzeige 3 eine optische und/oder akustische Signalgebung
ermittelt. Bedienelemente für die Pyrolyse-Anzeige 3 gestatten eine Löschung der Anzeige,
ggf. mit einer Rücksetzung im Grenzwertvergleicher-Register verbunden, bzw. eine sofortige
Einleitung der Pyrolyse.
[0009] Besitzt der Garraum 2 keine für die Erfassung der Backofenverschmutzung taugliche
Sensorik, so besteht die Möglichkeit, daß der Grenzwertvergleicher 11 aus der Benutzungsart
und Benutzungshäufigkeit der Backofenfunktionen einen Istwert für Backofenverschmutzung
bildet, diesen in das Verschmutzungsregister des Grenzwertvergleichers einträgt, mit
einem Grenzwert für Backofenverschmutzung vergleicht und bei Überschreitung dieses
Grenzwertes die Pyrolyse-Ansteuerung 12 aktiviert. Die durch den Grenzwertvergleicher
11 aktivierte Pyrolyse-Ansteuerung 12 löst die pyrolytische Selbstreinigung aus oder
signalisiert diese. Durch die Pyrolyse-Anzeige 3 kann die pyrolytische Selbstreinigung
optisch bzw. akustisch signalisiert werden. Die Pyrolyse-Ansteuerung 12 gibt nach
einem Qittungssignal die Heizungsansteuerung 13 frei, so daß der Pyrolysevorgang im
Garraum einsetzen kann. Durch die Pyrolyse-Ansteuerung 12 kann eine pyrolytische Selbstreinigung
nach mehrmaligem Quittieren auch erzwungen werden. Die durch die Sensortechnik oder
Aufaddierung von Zeitwerten an den Grenzwertvergleicher 11 übermittelten Verschmutzungswerte
werden in einem Grenzwertvergleicher-Register aufaddiert. Ergibt der Vergleich mit
dem Grenzwert-Vergleicherregister und einem eingespeicherten Verschmutzungs-Grenzwert
eine Überschreitung des Grenzwertes und wünscht der Bediener die pyrolytische Selbstreinigung
zu verzögern, so kann über ein Löschungssignal die im Grenzwertvergleicher-Register
aufaddierten Verschmutzungswerte gelöscht oder vermindert werden. Ein Zwangsstart
zur pyrolytischen Reinigung ist ebenso möglich.
1. Herd mit pyrolytischer Selbstreinigung, dessen Muffel durch ein in wenigstens einem
Wandbereich angeordnetes Heizelement und ggf. mit zusätzlicher Umluftheizung betreibbar
ist, wobei die Muffel durch ein Umluftgebläse belüftbar und mit Mitteln zu pyrolytischen
Selbstreinigung ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein verschmutzungs-grenzwerterkennendes Pyrolyse-Automatiksystem die pyrolytische
Selbstreinigung steuert, wobei das verschmutzungsgrenzwerterkennende Pyrolyse-Automatiksystem
aus einem Grenzwertvergleicher (11) und einer Pyrolyse-Ansteuerung (12), die miteinander
verbunden sind, besteht.
2. Herd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grenzwertvergleicher (11) über
eine im Garraum (2) angeordnete Sensorik betriebsbedingte Backofen-Verschmutzungswerte
in ein Register einträgt, mit einem Backofen-Verschmutzungsgrenzwert vergleicht und
bei Grenzwert-Überschreitung die Pyrolyse-Ansteuerung (12) aktiviert.
3. Herd nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grenzwertvergleicher (11)
aus der Benutzungsart und Benutzungshäufigkeit der Backofenfunktionen einen Istwert
für Backofenverschmutzung bildet, diesen in das Grenzwertvergleicher-Register einträgt,
mit einem Grenzwert für Backofen-Verschmutzung vergleicht und bei Überschreitung dieses
Grenzwertes die Pyrolyse-Ansteuerung (12) aktiviert.
4. Herd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den Grenzwertvergleicher
(11) aktivierte Pyrolyse-Ansteuerung (12) die pyrolytische Selbstreinigung auslöst.
5. Herd nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse-Ansteuerung (12)
die pyrolytische Selbstreinigung optisch mit Hilfe der Pyrolyse-Anzeige (3) signalisiert.
6. Herd nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse-Ansteuerung (12)
die pyrolytische Selbstreinigung akustisch durch die Pyrolyse-Anzeige (3) signalisiert.
7. Herd nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse-Ansteuerung (12)
nach einem Quittungssignal eine Heizansteuerung (13) für pyrolytische Selbstreinigung
freigibt.
8. Herd nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse-Ansteuerung (12)
die pyrolytische Selbstreinigung erzwingt und die Heizungsansteuerung (13) für pyrolytische
Selbstreinigung freigibt.
9. Herd nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das die Verschmutzungswerde
aufaddierende Grenzwertvergleicher-Register durch den Bediener löschbar ist.
10. Herd nach Anspruch 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die pyrolytische Selbstreinigung
über einen Zwangsstart auslösbar ist.