[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schneid-Klemm-Kontakt zur Kontaktherstellung
mit einer isolierten Kabelader gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Aus der DE-PS 27 25 551 ist ein Schneid-Klemm-Kontakt der gattungsgemäßen Art vorbekannt.
Der Schneid-Klemm-Kontakt weist zwei Kontaktschenkel aus blattförmigem, federndem
Kontaktmaterial auf, zwischen denen ein Kontaktschlitz gebildet wird, der durch die
Innenseiten der Kontaktschenkel begrenzt ist und dem ein V-förmiger Drahteinführungsbereich
zugeordnet ist. Die Weite des Kontaktschlitzes ist kleiner als der Durchmesser des
leitenden Kerns der anzuschließenden Kabelader ausgebildet. Der Schneid-Klemm-Kontakt
ist in einem Kunststoffkörper schräg zu einem Klemmschlitz für die Kabelader eingesetzt,
vorzugsweise unter 45°. Beim Eindrücken der isolierten Kabelader in den Klemmschlitz
des Kunststoffkörpers und damit in den Kontaktschlitz mittels eines Werkzeuges durchschneiden
die den Kontaktschlitz begrenzenden Kontaktschenkel die Isolierung der Kabelader und
dringen in den leitenden Kern der Kabelader ein, wodurch eine Kontaktverbindung zwischen
dem Schneid-Klemm-Kontakt und der anzuschließenden Kabelader hergestellt wird. Eine
derartige Kontaktverbindung hat jedoch den Nachteil, daß beim Kontaktieren von Kabeladern
mit dicken Isolierungen eine einseitige oder keine Kontaktverbindung hergestellt wird.
Dies ist besonders bei Kabeladern der Fall, bei denen das Verhältnis zwischen Isolations-
und Drahtdurchmesser größer als 3 ist. Hierbei kommt es insbesondere zu einer bleibenden
Verformung (Torsion und Verbiegung) der Kontaktschenkel und zur Reduzierung der Kontaktkraft.
Eine Kabelader mit einer dicken Isolierung berührt die scharfen Kanten des V-förmigen
Drahteinführungsbereiches des zur Kabeladerlängsachse schräg stehenden Schneid-Klemm-Kontaktes
beim Beschalten früher als eine Kabelader mit einer dünnen Isolierung. Somit sind
beim Beschalten einer Kabelader mit einer dicken Isolierung die wirkliche Kontaktkraft
kleiner und die mögliche zulässige Verformung bzw. Auslenkung der Kontaktschenkel
größer als bei Kabeladern mit dünnerer Isolierung.
[0003] Beim Eindrücken einer Kabelader mit einer dicken Isolierung in den Kontaktschlitz
haben die Innenseiten des V-förmigen Drahteinführungsbereiches keine ausreichend große
Schneidkraft, um die Isolierung einzuschneiden. Die Innenseiten gleiten daher auf
der Isolationsoberfläche. Die Kontaktkraft und die bleibende Verformung bzw. Auslenkung
der Kontaktschenkel steigt, je tiefer die Kabelader eingedrückt wird. Bei ausreichend
großer Schneidkraft zum Einschneiden der Isolierung sind jedoch die Innenseiten der
Kontaktschenkel so weit von der Anfangsstellung entfernt, daß der Kontakt-Feder-Weg
zu klein und der Kontaktschlitz für den dünnen leitenden Kern zu breit werden, um
den leitenden Kern der Kabelader zu kontaktieren.
[0004] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen Schneid-Klemm-Kontakt der
gattungsgemäßen Art zu schaffen, der sowohl eine Kontaktierung von Kabeladern mit
einer dicken Isolierung als auch von Kabeladern mit einem dünnen Leiterkern, insbesondere
mit einem Verhältnis vom Isolierungs- zum Leiterkerndurchmesser größer als 3, sicher
und zuverlässig herstellt.
[0005] Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1. Durch die Schrägflächen innerhalb des Drahteinführungsbereiches sind wesentlich
kleinere Schneidkräfte notwendig, um die Kabelader beim Eindrücken in den Kontaktschlitz
von beiden Seiten einzuschneiden. Dabei werden das Verformen bzw. Auslenken der Kontaktschenkel
und das Gleiten der Innenseiten der Kontaktschenkel auf dem Außenmantel der Isolierung
der Kabelader vermieden. Das tiefere Einschneiden des Drahteinführungsbereichs in
die Isolierung und in den leitenden Kern der Kabelader ermöglicht, verbunden mit der
größeren Kontaktkraft, eine sichere, beidseitige Kontaktierung der Kabelader mit dicker
Isolierung und dünnem Leiterkern. Aufgrund der Schrägflächen wird auch eine Verringerung
der Beschaltungskraft erzielt.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Die Erfindung ist nachfolgend anhand dreier in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Schneid-Klemm-Kontaktes in der ersten Ausführungsform
mit darüber befindlicher Kabelader,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Schneid-Klemm-Kontaktes in der zweiten Ausführungsform,
- Fig. 3
- die Vorderansicht gemäß Fig. 1,
- Fig. 3a
- die Draufsicht,
- Fig. 4
- die Vorderansicht gemäß Fig. 2,
- Fig. 4a
- die Draufsicht,
- Fig. 5
- die Vorderansicht des Schneid-Klemm-Kontaktes in einer dritten Ausführungsform,
- Fig. 5a
- die Draufsicht,
- Fig. 6
- die Vorderansicht des Schneid-Klemm-Kontaktes in einer vierten Ausführungsform,
- Fig. 6a
- die Draufsicht und
- Fig. 7
- die Draufsicht auf einen in einen Kunststoffkörper eingesetzten Schneid-Klemm-Kontakt
mit eingedrückter Kabelader.
[0008] Der aus einem metallischen, blattförmigen Material bestehende Schneid-Klemm-Kontakt
umfaßt zwei Kontaktschenkel 2, 3, die zueinander auf Abstand stehen und zwischen ihren
Innenseiten 13, 14 einen Kontaktschlitz 4 bilden.
[0009] Im oberen Bereich des gemäß Fig. 7 zu einer Kabelader 5 schräg stehenden Schneid-Klemm-Kontaktes
1 ist ein in den Kontaktschlitz 4 übergehender Drahteinführungsbereich 7 mit den Innenseiten
23, 24 der Kontaktschenkel 2, 3 ausgebildet. Dieser besteht aus einer erweiterten
Einführungsöffnung 17, bei der die Innenseiten 23, 24 parallel zueinander angeordnet
sind, und aus einer im wesentlichen V-förmigen Zentrieröffnung 16, die sich an die
Einführungsöffnung 17 anschließt und bis an die obere Kante 15 des des Kontaktschlitzes
4 herangeführt ist.
[0010] Innerhalb der Zentrieröffnung 16 des Drahteinführungsbereiches 7 sind an den Innenseiten
23, 24 der Kontaktschenkel 2, 3 Schrägflächen 8, 9 angebracht, die sich zwischen der
Rückseite 19 und der Vorderseite 18 des Schneid-Klemm-Kontaktes 1 erstrecken. Die
Schrägflächen 8, 9 sind so angebracht, daß diese entweder an der oberen Kante 15 des
Kontaktschlitzes 4, Figuren 4 und 6, oder innerhalb des Kontaktschlitzes 4, Figuren
1 und 3, auslaufen. Durch die Schrägflächen 8, 9 werden keilförmige Schneiden der
Zentrieröffnung 16 des Drahteinführungsbereiches 7 bildende Schneidkanten 10 und an
den oberen Kanten 15 des Kontaktschlitzes 4 Schneidspitzen 20 gebildet.
[0011] In den ersten beiden Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis 4 weist die Zentrieröffnung
16 einen kreisförmigen Einführungsbereich 22 auf.
[0012] Im ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 3 laufen die Schrägflächen 8,9 innerhalb
des Kontaktschlitzes 4 aus, so daß innerhalb des Kontaktschlitzes 4 an jeder Innenwand
13, 14 eine Schneidspitze 20 gebildet ist.
[0013] Jeder Schenkel 2, 3 des Schneid-Klemm-Kontaktes 1 weist im Drahteinführungsbereich
7 eine Schrägfläche 8, 9 auf, die diametral gegenüber angeordnet sind, so daß die
Schneidkanten 10 und die Schneidspitzen 20 jeweils auf der Vorderseite 18 des einen
Schenkels 2 und auf der Rückseite 19 des anderen Schenkels 3 des Schneid-Klemm-Kontaktes
1 angeordnet sind.
[0014] In den Figuren 2 und 4 ist das zweite Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die
Schrägflächen 8,9 am Anfang des Kontaktschlitzes 4 der oberen Kante 15 auslaufen,
so daß die Schneidspitzen 20 direkt am Anfang des Kontaktschlitzes 4 gebildet sind.
[0015] In den Figuren 5 und 6 ist das dritte bzw. vierte Ausführungsbeispiel dargestellt,
bei denen die Zentrieröffnung 16 V-förmig und Schrägflächen 8,9 aus rechteckförmigen
Flächen 21 gebildet sind, die, wie in den voran beschriebenen Ausführungsbeispielen,
entweder nach Fig. 5 innerhalb des Kontaktschlitzes 4 oder gemäß Fig. 6 an der oberen
Kante 15 des Kontaktschlitzes 4 auslaufen. Die Zentrieröffnung 16 besitzt im Gegenssatz
zu den anderen Ausführungsbeispielen keinen kreisförmigen Einführungsbereich 22.
[0016] Nachfolgend wird anhand der Fig. 7 das Beschalten eines Schneid-Klemm-Kontaktes 1
mit einer Kabelader 5 näher erläutert. Die Kabelader 5 wird von oben in den Drahteinführungsbereich
7 eingeführt, wie es der Pfeil A in Fig. 1 andeutet.
[0017] Der Schneid-Klemm-Kontakt 1 ist unter einem Winkel von 45° schräg zu einem Klemmschlitz
25 in eine Ausnehmung 27 eines Kunststoffkörpers 28 eingesetzt. Im Klemmschlitz 25
sind Klemmnocken 26 zum Einklemmen der Isolierung 6 der Kabelader 5 angeordnet. Die
Ausnehmung 27 spannt die Außenkanten 29 der Kontaktschenkel 2,3 fest ein und gewährt
den Innenkanten 30 der Kontaktschenkel 2,3 einen freien Bewegungsraum. Der Abstand
der parallelen Innenseiten 23,24 der Kontaktschenkel 2,3 ist in der Einführungsöffnung
17 des Drahteinführungsbereiches 7 größer als der Außendurchmesser D der Kabelader
5.
[0018] Der Abstand der zueinander parallel angeordneten Innenseiten 13, 14, d.h. die Weite
W des Kontaktschlitzes 4 des Schneid-Klemm-Kontaktes 1, ist kleiner als der Durchmesser
d des leitenden Kerns 12 der Kabelader 5. In der dazwischenliegenden Zentrieröffnung
16 wird die Kabelader 5 zum Kontaktschlitz 4 zentriert, so daß der leitende Kern 12
der Kabelader 5 genau mittig in den Kontaktschlitz 4 eingeführt wird.
[0019] Wie es in Fig. 7 dargestellt ist, dringen beim Eindrücken der Kabelader 5 in den
Drahteinführungsbereich 7 mittels eines nicht dargestellten Eindrückwerkzeuges in
der Zentrieröffnung 16 zuerst die Schneidkanten 10 unmittelbar in die Isolierung 6
ein, ohne daß ein Gleiten der Schneidkanten 10 auf dem Außenmantel der Kabelader 5
möglich ist. Ferner wird durch die Schrägstellung des Schneid-Klemm-Kontaktes 1 zur
Kabeladerachse B erreicht, daß die diametral gegenüberliegenden Schneidkanten 10 versetzt
in die Isolierung 6 der Kabelader 5 eindringen. Wird nun der leitende Kern 12 der
Kabelader 5 in den Kontaktschlitz 4 eingedrückt, so dringen die Schneidspitzen 20
und die Innenkanten 11 der Innenseiten 13,14 der Kontaktschenkel 2,3 in den leitenden
Kern 12 der Kabelader 5 ein und stellen eine Kontaktverbindung zwischen dem Schneid-Klemm-Kontakt
1 und der Kabelader 5 her.
[0020] Durch die Schrägflächen 8,9 wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß im Drahteinführungsbereich
7 ein Gleiten der Innenseiten 13,14 auf dem Außenmantel der Isolierung 6 verhindert
wird. Die Kontaktschenkel 2, 3 können sich somit zueinander nicht verdrehen, wodurch
eine Verbreiterung des Kontaktschlitzes 4 verhindert wird. Somit ist gewährleistet,
daß der leitende Kern 12 auch bei sehr kleinem Durchmesser noch von den Innenkanten
11 des Kontaktschlitzes 4 eingeschnitten wird.
[0021] In Fig. 7 ist ferner gezeigt, daß die Schneidspitzen 20 die Isolierung in den Bereichen
C einschneiden, wodurch die Kontaktschenkel 2, 3 in der Isolierung 6 geführt werden,
bis die scharfen Innenkanten 11 des Kontaktschlitzes 4 in den Bereichen F in den leitenden
Kern 12 einschneiden. Ein Verdrehen der Kontaktschenkel 2,3 in Pfeilrichtung E wird
durch die Schrägflächen 8,9 verhindert.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0022]
- 1
- Schneid-Klemm-Kontakt
- 2,3
- Kontaktschenkel
- 4
- Kontaktschlitz
- 5
- Kabelader
- 6
- Isolierung
- 7
- Drahteinführungsbereich
- 8,9
- Schrägfläche
- 10
- Schneidkante
- 11
- Innenkante
- 12
- Leiterkern
- 13,14
- Innenseite
- 15
- Kante
- 16
- Zentrieröffnung
- 17
- Einführungsöffnung
- 18
- Vorderseite
- 19
- Rückseite
- 20
- Schneidspitze
- 21
- Fläche
- 22
- Einführungsbereich
- 23,24
- Innenseite
- 25
- Klemmschlitz
- 26
- Klemmnocken
- 27
- Ausnehmung
- 28
- Kunststoffkörper
- 29
- Außenkanten
- 30
- Innenkanten
1. Schneidklemm-Kontaktelement zur Kontaktierung einer isolierten Kabelader (5), bestehend
aus zwei zur Längsachse (B) der Kabelader (5) schräggestellten, aus blattförmigem,
federnden, metallischen Material gebildeten Kontaktschenkeln (2,3), zwischen deren
Innenseiten (13,14;23,24) ein nach oben offener Kontaktschlitz (4) und ein in diesen
übergehender, erweiterter Drahteinführungsbereich (7) mit einer im wesentlichen V-förmigen
Zentrieröffnung (16) ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenseite (13,14;23,24) mindestens eines Kontaktschenkels (2,3) im Bereich
der V-förmigen Zentrieröffnung (16) eine Schrägfläche (8,9) aufweist, die sich zwischen
der Vorderseite (18) und der Rückseite (19) des Kontaktschenkels (2,3) erstreckt und
die eine in den Bereich der V-förmigen Zentrieröffnung (16) gerichtete keilförmige
Schneidkante (10) auf der Vorder- bzw. Rückseite (18 bzw. 19) des Kontaktschenkels
(2,3) und im Anfangsbereich des Kontaktschlitzes (4) eine Schneidspitze (20) bildet.
2. Schneidklemm-Kontaktelement nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseiten
(12,13;23,24) beider Kontaktschenkel (2,3) diametral gegenüberliegende, auf der Vorder-
bzw Rückseite (18 bzw.19) der Kontaktschenkel (2,3) angeordnete Schrägflächen (8,9)
und Schneidspitzen (20) aufweisen.
3. Schneid-Klemm-Kontakt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägflächen (8,9) an der oberen Kante (15) des Kontaktschlitzes (4) auslaufen.
4. Schneid-Klemm-Kontakt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägflächen (8,9) innerhalb des Kontaktschlitzes (4) des Schneid-Klemm-Kontaktes
(1) auslaufen.