[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Auftragen von Schreib-, Zeichen-, Druck- oder
Malflüssigkeit und dergl. auf einem Untergrund, umfassend einen Flüssigkeitsbehälter,
eine Schreib-, Zeichen-, Druck- oder Pinselspitze und dergl., ein Luftzuführungsrohr,
mit dem der Behälterinnenraum mit der äußeren Atmosphäre in Verbindung steht, sowie
einen kapillaren Flüssigkeitsspeicher.
[0002] Geräte dieser Art sind in vielfacher Variation bekannt und finden in nahezu allen
privaten und gewerblichen Bereichen Verwendung, beispielsweise als Markierungsstifte,
Malstifte oder dergl.
[0003] Allen diesen Geräten ist ein wesentlicher Nachteil gemeinsam, daß sie nämlich im
Flüssigkeitsbehälter nur eine begrenzte Schreibflüssigkeitsmenge aufnehmen können.
Würde man bei diesen bekannten Geräten bei einem Aufbau, wie er eingangs geschildert
wurde, die Aufnahmefähigkeit für die Schreibflüssigkeit im Flüssigkeitsbehälter dadurch
zu vergrößern zu versuchen, daß man den Flüssigkeitsbehälter selbst größer ausbildet,
hätte dieses zur Folge, daß aufgrund des Eigengewichtes bei normaler Schreib-, Druck-
oder Malstellung des Gerätes, d.h. bei im wesentlichen senkrechter Ausrichtung des
Gerätes mit nach unten gerichteter Spitze, die Schreibflüssigkeit aus dem Behälter
über die Spitze auslaufen würde, so daß dieser Weg unakzeptabel ist.
[0004] Würde man versuchen, diesem Auslaufen bei größer ausgebildetem Flüssigkeitsbehälter
dadurch Einhalt zu gebieten, daß man unmittelbar den Flüssigkeitsbehälter ganz oder
teilweise mit einem kapillaren Speichermittel befüllt, würde man zwar erreichen, daß
auch bei größer ausgebildetem Flüssigkeitsbehälter die Schreibflüssigkeit nicht ohne
weiters auf unkontrollierbare Weise aus der Spitze austritt, diese Ausbildung hätte
aber den wesentlichen und unakzeptablen Nachteil, daß beim Schreibvorgang ein großer
Teil der Flüssigkeit im kapillaren Speichermittel verbleiben würde, also für den eigentlichen
Schreib-, Zeichen-, Mal- und Druckvorgang nicht zur Verfügung stünde. Die Folge wäre
wiederum faktisch ein Gerät mit zu kleinem zur Verfügung stehenden Flüssigkeitsvolumen,
was aber durch die vorangehend wiederholt versuchten Maßnahmen zu überwinden versucht
wurde.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Gerät der eingangs genannten Art zu
schaffen, das prinzipiell keine Begrenzung der Füllmenge an Flüssigkeit kennt, das
einfach bedienbar und handhabbar ist und für die vielfältigsten Auftragzwecke einer
Flüssigkeit verwendet werden kann, das einfach in der Herstellung und völlig unkompliziert
handhabbar ist.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß in einer Flüssigkeitsförderverbindung
zwischen der im Flüssigkeitsbehälter befindlichen Flüssigkeit und der Spitze der kapillare
Flüssigkeitsspeicher angeordnet ist, wobei die Flüssigkeitsförderverbindung bei im
wesentlichen mit der Spitze nach unten gerichteter Stellung unterbrochen wird.
[0007] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Gerätes besteht im wesentlichen darin, daß, wie
angestrebt, prinzipiell die Förderung der Flüssigkeit zur Spitze abgekoppelt vom Volumen
des Flüssigkeitsbehälters und damit vom momentanen Flüssigkeitsvolumen ist. Wird mit
dem Gerät geschrieben, gezeichnet, gedruckt oder gemalt, ist also die Spitze nach
unten auf einen Untergrund zu gerichtet, wird der Füllvorgang des kapillaren Flüssigkeitsspeichers
unterbrochen. Der Flüssigkeitsspeicher wird immer dann gefüllt, wenn das Gerät waagerecht
oder im wesentlichen mit der Spitze nach oben, d.h. in senkrechter bzw. nach oben
gerichteter Stellung gehalten wird, was schon durch eine kurze Bewegung des Gerätes
in eine derartige Ausrichtung bewirkt werden kann.
[0008] Dabei ist der kapillare Flüssigkeitsspeicher so dimensioniert, daß, je nach Ausgestaltung
des Gerätes, Schreib-, Zeichen-, Druck- oder Malvorgänge derart lange ununterbrochen
durchgeführt werden können und dabei ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung steht,
bis diese bestimmungsgemäß abgebrochen werden.
[0009] Vorzugsweise wird die Flüssigkeitsförderverbindung durch den kapillaren Flüssigkeitsspeicher
gebildet, wobei vorteilhafterweise dabei die Schreibspitze und der kapillare Flüssigkeitsspeicher
eine einstückige und damit kostensparende Einheit bilden können, die verhältnismäßig
einfach herstellbar ist.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen kapillarem Flüssigkeitsspeicher
und der Spitze eine Durchflußdämpfungseinrichtung angeordnet, die die Aufgabe hat,
nach Art eines Drosselventiles einen vorbestimmten Tintenfluß pro Zeit sicherzustellen,
was insbesondere dann zum Tragen kommt, wenn nach Abschluß des Füllvorganges des kapillaren
Flüssigkeitsspeichers dieser mit Flüssigkeit auf maximal mögliche Weise gefüllt ist.
[0011] Vorteilhafterweise ist der kapillare Flüssigkeitsspeicher von einem Rohr umgeben,
das zum einen der mechanischen Stabilität des Flüssigkeitsspeichers dient und zum
anderen eine Wechselwirkung der im kapillaren Flüssigkeitsspeicher aufgenommenen Flüssigkeit
mit dem Luft gefüllten Innenraum des Flüssigkeitsbehälters ausschließt.
[0012] Um sicherzustellen, daß tatsächlich das annähernd gesamte Flüssigkeitsvolumen im
Flüssigkeitsbehälter in den kapillaren Flüssigkeitsspeicher beim Füllvorgang eindringen
kann, erstreckt sich die Flüssigkeitsförderverbindung vorteilhafterweise bis in die
Nähe des Bodens des Flüssigkeitsbehälters, gegebenenfalls mit einer kapillaren Verbindung
zur Außenwand des Geräts.
[0013] Grundsätzlich ist das Gerät an kein feste äußere oder innere Geometrie gebunden,
d.h. es kann prinzipiell auf beliebige geeignete Weise ausgebildet sein, beispielsweise
in Form einer Flasche, eines Kugelschreibers, eines Füllfederhalters und dergl., wobei
auch die Querschnittsform des Gerätes beliebig geeignet gewählt werden kann. Vorteilhaft,
weil einfach herzustellen und auch auf verhältnismäßig kleinem zur Verfügung stehenden
Raum unterzubringen, weist der kapillare Flüssigkeitsspeicher einen rohrförmigen Querschnitt
auf, wobei die Rohrwandung den Flüssigkeitsspeicher bildet. Das oben erwähnt Rohr
kann den Flüssigkeitsspeicher dieser Form innen oder außen umgeben, wobei insbesondere
auch eine solche Form denkbar ist, daß der kapillare Flüssigkeitsspeicher mi t rohrförmigem
Querschnitt unmittelbar an dem Flüssigkeitsbehälter anliegt und in seinem Innenraum
von dem Rohr begrenzt wird.
[0014] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Gerätes ist der Flüssigkeitsbehälter
in Form eines volumenveränderlichen, befüllbaren Behälters ausgebildet und zwar nach
Art eines konventionellen, mit einem Saugkolben ausgebildeten Füllfederhalters. Die
Befüllung des Gerätes kann aber auch dadurch erfolgen, daß beispielsweise eine einfache
Befüllöffnung vorgesehen wird, in die die Flüssigkeit entweder mittels konventioneller
Patronen oder auch aus einem Flüssigkeitsvorrat auf konventionelle Weise eingefüllt
wird.
[0015] Für bestimmte Ausführungsformen des Gerätes kann es vorteilhaft sein, daß das zum
Boden des Flüssigkeitsbehälters weisende Ende des kapillaren Flüssigkeitsspeichers
eine bei im wesentlichen senkrechter Stellung des Gerätes offenen Ventileinrichtung
aufweist, wobei diese Ausgestaltung in der Regel dann von großem Vorteil ist, wenn
der Flüssigkeitsbehälter bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des Gerätes
in Form eine kollabierbaren Schlauches ausgebildet ist. Ohne Vorsehen dieser Ventilanordnung
bei einem Flüssigkeitsbehälter in Form eines kollabierbaren Schlauches, bei dem naturgemäß
der Anteil des Luftvolumens im Flüssigkeitsbehälter auf ein Minimum begrenzt wird,
würde, auch in Schreibstellung des Gerätes, fortwährend Flüssigkeit in den kapillaren
Flüssigkeitsspeicher eindringen, was durch die Ventileinrichtung auf alle Fälle verhindert
wird.
[0016] Vorteilhaft kann es auch sein, die Flüssigkeit nicht unmittelbar in einem als kollabierbaren
Schlauch ausgebildeten Flüssigkeitsbehälter aufzunehmen, sondern die Flüssigkeit in
einem im Innenraum des Flüssigkeitsbehälters aufgenommenen kollabierbaren Schlauch
aufzunehmen. Dadurch wird ein Gerät geschaffen, das außen eine unveränderliche Form
beibehält, was für die sichere Handhabung des Gerätes von Vorteil ist, wobei durch
den kollabierbaren Schlauch im Innenraum die Vorteile dieses Schlauches in vollem
Umfang zur Geltung kommen können.
[0017] Schließlich ist es von Vorteil, daß in das Luftzuführungsrohr ein mit einem kapillarem
Mittel gefüllter Raum eingefügt ist, in dem infolge der Ausdehnung des Luftvolumens
im Gerät infolge Erwärmung oder dergl. oder durch Schütteln, Fallenlassen oder dergl.
in die Rohröffnung eindringende Flüssigkeit aufgenommen werden kann, ohne daß auch
nur Tropfen die Luftaustrittsöffnung, die mit der Umgebungsatmosphäre in Verbindung
steht, verlassen.
[0018] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachfolgenden schematischen Zeichnungen
anhand mehrerer Ausführungsbeispiele eingehend beschrieben. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in der Seitenansicht im Schnitt ein Gerät mit flaschenförmigem Flüssigkeitsbehälter
in der Füllstellung,
- Fig. 1a
- eine Draufsicht auf die Innenfläche des Bodens eines flaschenförmigen Flüssigkeitsbehälters
gemäß Fig. 1,
- Fig. 2
- unter Weglassung konstruktiver Einzelheiten das in Fig. 1 dargestellte Gerät in der
Schreibstellung,
- Fig. 3
- ein Gerät gemäß der Darstellung von Fig. 1, jedoch mit einem im Flüssigkeitsbehälter
angeordneten kollabierbaren Schlauch zur Aufnahme der Flüssigkeit und einer Ventileinrichtung
am kapillaren Flüssigkeitsspeicher,
- Fig. 4
- eine äußerlich andere Ausgestaltung des Gerätes gegenüber den in den Fig. 1 bis 3
dargestellten Geräten mit rohrförmigem kapillaren Flüssigkeitsspeicher,
- Fig. 5
- ein Gerät gemäß der Darstellung von Fig. 4, jedoch mit einem rohrförmigen kapillaren
Flüssigkeitsspeicher, der einerseits an der Innenseite des Flüssigkeitsbehälters anliegt
und der andererseits an seiner Innenseite von einem Rohr begrenzt wird,
- Fig. 6
- ein in Form eines Füllfederhalters ausgebildetes Gerät mit variablem Flüssigkeitsbehältervolumen
bzw. eines mittels eines manuell betätigbaren Kolbens mit Flüssigkeit befüllbaren
volumenveränderlichen Flüssigkeitsbehälters und
- Fig. 7
- ein Gerät, bei dem der kapillare Flüssigkeitsspeicher und die Spitze als einheitliches
Teil ausgebildet sind.
[0019] Das Gerät 10, vergl. Fig. 1, besteht im wesentlichen aus einem Flüssigkeitsbehälter
11, der bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform flaschenförmig ausgebildet
ist. Aus dem Flaschenhals herausstehend ist eine Schreibspitze 12 vorgesehen, die
im Flaschenhals auf beliebige geeignete Weise gehalten wird. Das in das Behälterinnere
weisende Ende der Spitze 12 ist mit einem kapillaren Flüssigkeitsspeicher 15 verbunden,
und zwar in der Art, daß eine Flüssigkeitsförderverbindung 16, wie sie schematisch
durch den Pfeil angedeutet ist, aus dem Behälterinnenraum 25 des Flüssigkeitsbehälters
11 heraus zur Förderung von im kapillaren Flüssigkeitsspeicher 15 befindlicher Flüssigkeit
16 dient. Der kapillare Flüssigkeitsspeicher 1 5 erstreckt sich in im wesentlichen
linearer Form vom Boden 18 zur Spitze 12.
[0020] Vom äußeren Umgebungsvolumen, d.h. von der Atmosphäre 14 in den Behälterinnenraum
25 des Flüssigkeitsbehälters 11 hinein erstreckt sich ein Luftzuführungsrohr 13, das
die Aufgabe hat, das Luftvolumen im Inneren des Flüssigkeitsbehälters 11 zu ersetzen,
das durch den Austritt von Flüssigkeit 17 frei wird.
[0021] Der kapillare Flüssigkeitsspeicher 15 ist von einem Rohr 22 umgeben, das einerseits
eine mechanisch wirkende stabilisierende Funktion auf den kapillaren Flüssigkeitsspeicher
15 hat und zum anderen verhindert, daß eine Wechselwirkung zwischen der Luft im Behälterinnenraum
25 und der im kapillaren Flüssigkeitsspeicher 15 aufgenommenen Flüssigkeit 17 stattfindet
und daß Flüssigkeit 17 bei mit der Spitze 12 nach unten gezeigter Stellung des Gerätes
10 in den kapillaren Flüssigkeitsspeicher 15 eintritt.
[0022] Am zum Boden 18 des Flüssigkeitsbehälters 11 weisenden Ende 19 des kapillaren Flüssigkeitsspeichers
15 ist dieser für den Zutritt von sich im Flüssigkeitsbehälter 11 befindlicher Flüssigkeit
17 frei.
[0023] In Fig. 1 ist die Stellung des Gerätes 10 gezeigt, bei der die Spitze 12 bei im wesentlichen
senkrechter Ausrichtung des Gerätes 10 bzw. des Flüssigkeitsbehälters 11 nach oben
steht und der kapillare Flüssigkeitsspeicher 15 sich mit im Flüssigkeitsbehälter 11
befindender Flüssigkeit 17 befüllen kann, bis dieser sich bis auf maximal mögliche
Weise mit Flüssigkeit 17 füllt. In der in Fig. 1 dargestellten Stellung kann beispielsweise
auch das Gerät auf einem nicht dargestellten Untergrund abgestellt werden, wobei in
dieser schreibinaktiven Stellung grundsätzlich immer dafür gesorgt wird, daß sich
der kapillare Flüssigkeitsspeicher 15 füllen kann. In Fig. 2 ist schematisch die schreibaktive
Stellung des Gerätes 10 dargestellt, wobei ersichtlich ist, daß in dieser Stellung
Schreibflüssigkeit 17 nicht in den kapillaren Flüssigkeitsspeicher 15 eintreten kann.
In dieser Stellung kann das Gerät 10 so lange benutzt werden, bis die gesamte im kapillaren
Flüssigkeitsspeicher 15 enthaltende Flüssigkeit 17 verbraucht ist, was bei geeignet
gewähltem Volumen des kapillaren Flüssigkeitsspeichers 15 ein quasi ununterbrochenes
Schreiben gestattet.
[0024] Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß an dieser Stelle aus Gründen
der Vereinfachung lediglich von einem Schreibvorgang gesprochen wird. Dieser mit dem
Gerät 10 auszuführende Schreibvorgang umfaßt begrifflich auch einen Zeichen-, Druck-
oder Malvorgang und dergl., wobei für diese Zwecke die Spitze 12 geeignet gewählt
werden kann.
[0025] Die verhältnismäßig einfache Ausgestaltung des Gerätes 10 eröffnet bei erhaltener
hoher Effizienz des Gerätes 10 einerseits, andererseits die Möglichkeit, daß das Gerät
10 auf einfache und damit kostengünstige Weise hergestellt und als Maßenartikel breitesten
Käuferschichten bzw. Benutzerschichten bereitgestellt werden kann.
[0026] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausgestaltung des Gerätes 10 wird die Flüssigkeit
17 in einen im Innenraum 25 des Flüssigkeitsbehälters 11 aufgenommenen kollabierbaren
Schlauch 24 aufgenommen, wodurch die Möglichkeit geschaffen wird, daß der gesamte
Behälterinnenraum 25 quasi mit Flüssigkeit 17 gefüllt werden kann. Am Ende 19 des
kapillaren Flüssigkeitsspeichers 15 ist eine Ventileinrichtung 20 angeordnet, die
sicherstellt, daß nur dann Flüssigkeit 17 aus dem Flüssigkeitsbehälter 11 bzw. dem
Inneren des Schlauches 24 in den kapillaren Flüssigkeitsspeicher 15 gelangen kann,
wenn die Füllstellung gemäß Fig. 1 bzw. 3 eingenommen wird, nicht jedoch dann, wenn
die Arbeitsst ellung 10 des Gerätes gemäß Fig. 2 eingenommen wird. Die Ventileinrichtung
20 kann entweder durch die Schwerkraft betätigt werden oder aber durch ein aus dem
Flüssigkeitsbehälter 11 herausragendes Betätigungsorgan 28, das manuell oder durch
aufstellen auf einen Untergrund, entgegen der Kraft einer ventilinternen Rückstellfeder,
betätigt werden muß. Es sei darauf hingewiesen, daß es grundsätzlich auch möglich
ist, auf hier nicht dargestellte Weise den Flüssigkeitsbehälter 11 selbst in Form
eines kollabierbaren Schlauches 24 auszubilden. In Fig. 1a ist der Innenboden des
Flüssigkeitsbehälters gezeigt. Die dort ausgebildeten Kapillaren 29 ermöglichen eine
Befüllung des kapillaren Flüssigkeitsspeichers 15 bei liegendem Flüssigkeitsbehälter
11 und geringer Befüllung mit Flüssigkeit 17.
[0027] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausgestaltung des Gerätes 10 ist ein Handschreibgerät
dargestellt, wie es normalerweise zum Schreiben oder Zeichnen verwendet wird. Demzufolge
ist der Durchmesser des Flüssigkeitsbehälters 11 auf die Dimensionen abgestimmt, wie
sie normalerweise bei Handschreib- oder Zeichengeräten anzutreffen sind. Anders als
bei den Ausgestaltungen des Gerätes 10 gemäß Fig. 1, 2 und 3 ist bei dem in Fig. 4
dargestellten Gerät 10 der kapillare Flüssigkeitsspeicher 15 nicht in Form eines mit
vollem Querschnitt ausgebildeten Flüssigkeitsspeichers gestaltet sondern in Form eines
Rohres. Der Abstand zwischen dem Rohr 15 bzw. der Rohrwandung 23 und der Innenfläche
des Flüssigkeitsbehälters 11 ist so bemessen, daß sich in dem Raum zwischen Rohr 15
und Flüssigkeitsbehälter 11 der kapillare Flüssigkeitsspeicher ausbildet. Zwischen
dem kapillaren Flüssigkeitsspeicher 15 und der Spitze 12 ist eine Durchflußdämpfungseinrichtung
21 angeordnet, wobei diese nach Art eines Reduzierventils, unabhängig vom Füllstand
des kapillaren Flüssigkeitsspeichers 15 mit Flüssigkeit 17, nur eine bestimmte Menge
pro Zeit an Flüssigkeit 17 durchläßt und so äußere Einflüsse wie Erwärmung der Umgebung,
Veränderung des Druckes usw. weitgehend wirkungslos macht, so daß sichergesellt wird,
daß fortwährend ein vorbestimmter Fluß an Flüssigkeit 17 sichergestellt ist.
[0028] Die Ausgestaltung des Gerätes 10 gemäß Fig. 5 unterscheidet sich von dem gemäß Fig.
4 dadurch, daß der kapillare Flüssigkeitsspeicher 15, der auch einen rohrförmigen
Querschnitt aufweist, unmittelbar an der Innenseite des Flüssigkeitsbehälters 11 anliegt,
während die Innenseite des rohrförmigen kapillaren Flüssigkeitsspeichers 15 von einem
gesonderten Rohr 22 begrenzt wird.
[0029] Bei grundsätzlich gleichem Aufbau wie die in den Fig. 4 und 5 dargesellten Geräte
10 ist das in Fig. 6 dargestellte Gerät 10 in Form eines gewöhnlichen Füllfederhalters
ausgebildet, wobei der Flüssigkeitsbehälter 11 in Form eines volumenveränderlichen,
mittels eines manuell betätigbaren Füllkolbens befüllbaren Behälters ausgebildet.
Die Spitze 12 beim Gerät 10 gemäß Fig. 6 ist hier nicht als Röhrchenspitze sondern
als Feder ausgebildet, wie sie gewöhnlich bei Füllfederhaltern verwendet wird.
[0030] Bei allen drei in den Fig. 4, 5 und 6 dargestellten Ausgestaltungen des Gerätes 10
ist in das Luftzuführungsrohr ein mit einem kapillaren Mittel 26 gefüllter Raum 27
eingefügt, wobei in diesem Raum 27 bzw. im dort angeordneten kapillaren Mittel 26
Flüssigkeit 17 aufgefangen wird, in die durch das in den Behälterinnenraum 25 ragende
Ende des Luftzuführungsrohres 13 durch einen Schüttelvorgang oder durch eine schnelle
Bewegung oder durch Erwärmung des Gerätes 10 als ganzem bedingt geringfügige Mengen
an Flüssigkeit 17 eindringen können. Durch den Raum 27 bzw. das darin angeordnete
Mittel 26 wird verhindert, daß somit die Flüssigkeit 17 aus der zur Atmosphäre 14
weisenden Öffnung des Luftzuführungsrohres 13 austritt.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 10
- Gerät
- 11
- Flüssigkeitsbehälter
- 12
- Spitze
- 13
- Luftzuführungsrohr
- 14
- Atmosphäre
- 15
- kapillarer Flüssigkeitsspeicher
- 16
- Flüssigkeitsförderverbindung
- 17
- Flüssigkeit
- 18
- Boden
- 19
- Ende des kapillaren Flüssigkeitsspeichers
- 20
- Ventileinrichtung
- 21
- Durchflußdämpfungseinrichtung
- 22
- Rohr
- 23
- Rohrwandung
- 24
- Schlauch
- 25
- Behälterinnenraum
- 26
- kapillares Mittel
- 27
- Raum
- 29
- Kapillare
- 28
- Betätigungsorgan
1. Gerät zum Auftragen von Schreib-, Zeichen-, Druck- oder Malflüssigkeit und dergl.
auf einem Untergrund, umfassend einen Flüssigkeitsbehälter, eine Schreib-, Zeichen-,
Druck- oder Pinselspitze und dergl., ein Luftzuführungsrohr, mit dem der Behälterinnenraum
mit der äußeren Atmosphäre in Verbindung steht, sowie einen kapillaren Flüssigkeitsspeicher,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer Flüssigkeitsförderverbindung (16) zwischen der
im Flüssigkeitsbehälter (11) befindlichen Flüssigkeit (17) und der Spitze (12) der
kapillare Flüssigkeitsspeicher (15) angeordnet ist, wobei die Flüssigkeitsförderverbindung
(16) bei im wesentlichen mit der Spitze (12) nach unten gerichteter Stellung unterbrochen
wird.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsförderverbindung
(16) durch den kapillaren Flüssigkeitsspreicher (15) gebildet wird.
3. Gerät nach einem oder beiden der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
kapillarem Flüssigkeitsspeicher (15) und der Spitze (12) eine Durchflußdämpfungseinrichtung
(21) angeordnet ist.
4. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der kapillare Flüssigkeitsspeicher (15) von einem Rohr (22) umgeben ist.
5. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Flüssigkeitsförderverbindung (16) bis in die Nähe des Bodens (18) des Flüssigkeitsbehälters
(11) erstreckt.
6. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der kapillare Flüssigkeitsspeicher (15) einen rohrförmigen Querschnitt aufweist, wobei
die Rohrwandung (23) den Flüssigkeitsspeicher (15) bildet.
7. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Flüssigkeitsbehälter in Form eines volumenveränderlichen, befüllbaren Behälters
ausgebildet ist.
8. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das zum Boden (18) des Flüssigkeitsbehälters (11) weisenden Ende (19) des kapillaren
Flüssigkeitsspeichers (15) eine bei im wesentlichen senkrechter, mit der Spitze (12)
nach oben gerichteter Stellung des Gerätes (10) offene Ventileinrichtung (20) aufweist.
9. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Flüssigkeitsbehälter (11) in Form eines kollabierbaren Schlauches (24) ausgebildet
ist.
10. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flüssigkeit (17) in einem im Innenraum (25) des Flüssigkeitsbehälters (11) aufgenommenen
kollabierbaren Schlauch (24) aufgenommen wird.
11. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
in das Luftzuführungsrohr (13) ein mit einem kapillaren Mittel (26) gefüllter Raum
(27) eingefügt ist.