Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Steuergeber nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Derartige bekannte Steuergeber sind wohl einfach im Aufbau, genügen jedoch nicht mehr
den Anforderungen an eine fortschrittlichere Technik.
Vorteile der Erfindung
[0002] Der erfindungsgemäße Steuergeber mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß er bei nur geringfügig höherem Aufwand eine wesentliche
Funktionsverbesserung mit sich bringt und somit auch für Sonderfälle besonders gut
geeignet ist.
[0003] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung und Zeichnung
wiedergegeben. Letztere zeigt in Figur 1 einen Längsschnitt durch einen Steuergeber,
in den Figuren 2A bis 2D ein Einzelteil in den verschiedenen Ansichten (Rastplatte),
in Figur 3 einen Schnitt durch ein Gehäuseteil, in Figur 4 einen Draufsicht auf das
Gehäuseteil nach Figur 3, in Figur 5 eine Seitenansicht des Steuergebers und in Figur
6 eine Anwendungsmöglichkeit für den Steuergeber.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] In Figur 1 ist mit 10 das etwa topfförmige Gehäuse eines Steuergebers bezeichnet,
an dessen offenem oberen Teil ein Steuergehäuse 11 angeordnet ist, welches selbst
wiederum durch eine Kulisse 12 verschlossen ist. Das Steuergehäuse 11 hat einen offenen,
im Querschnitt quadratischen Fortsatz 13, welcher weit in das Gehäuse 10 hineinragt
und an dessen unterer Seite eine Rastplatte 14 befestigt ist. In der Kulisse 12 befindet
sich eine Kulisse 15 für eine Schaltstange 16, die bis an das Ende des Fortsatzes
13 in das Gehäuse hineinragt, d. h. bis zur Rastplatte 14. Die Schaltstange 16 ist
in einem Kugelgelenk 17 gelagert, welches Teil eines trichterartigen Fortsatzes 18
ist, der sich nach unten, d. h. zur Rastplatte 14 etwa konisch verengt und im Kugelgelenk
17 endet. Die Form des Fortsatzes 18 ist im unteren Teil 18A stark konisch und leicht
gewölbt, es folgt dann nach oben zu eine ringnutartige, umlaufende Einbuchtung 18B,
worauf eine sich wiederum stark konisch gewölbte Zone 18C anschließt, die sich dann
abflacht und in einem zylindrischen Endteil 18D endet. Die gesamte beschriebene Kontur
ist kreisförmig ausgebildet.
[0006] Oberhalb des Kugelgelenks 17 befindet sich verschiebbar an der Schaltstange 16 ein
ringförmiges Gleitstück 19, auf welches eine Druckfeder 20 einwirkt, die sich an einem
Federteller 21 abstützt, das mit Hilfe eines Sprengrings 22 an der Schaltstange befestigt
ist und in die Kulisse 15 hineinragt. Die Druckfeder 20 drückt das Gleitstück mit
seiner gerundeten Außenseite an den Mantel des Fortsatzes 18.
[0007] Der unterhalb des Kugelgelenks 17 liegende Teil der Schaltstange befindet sich in
Wirkverbindung mit zwei Auslenkbügeln 24, 25, die rechtwinklig zueinander im Fortsatz
13 des Steuergehäuses 11 schwenkbar gelagert sind. Beschrieben ist nur der Steuerbügel
24, da der Steuerbügel 25 genauso ausgebildet und gelagert ist. In einer Querbohrung
26 des Gehäuses ist der Zapfen 27 eines Drehwinkelgebers 28 (Potentiometer) gelagert,
wobei sich an den Zapfen 27 ein weiterer Zapfen 32 mit wesentlich geringerem Durchmesser
anschließt, welcher in das Steuergehäuse hineinragt, und zwar in den Raum zwischen
dem Fortsatz 13 und dem Fortsatz 18. Der Zapfen 32 hat eine Abflachung 29, an welcher
ein Stift 30 anliegt, welcher in einer Bohrung 31 des Bügels 24 steckt.
[0008] Diametral gegenüber der Bohrung 26 befindet sich im Fortsatz 13 eine achsgleich verlaufende
Bohrung 33, in welcher ein Lagerzapfen 34 gelagert ist, der ebenfalls in das Steuergehäuse
hineinragt und auf dem die zweite Lagerbohrung 35 des Steuerbügels 24 gelagert ist.
In seinem mittleren Teil hat der Steuerbügel 24 einen Längsschlitz 36, durch welchen
der untere Teil 16A der Schaltstange hindurchtritt. An diesem Teil ist auf der Schaltstange
eine Gleitbuchse 37 gelagert, die beidseits von Sprengringen 38 fixiert wird. Ein
Druckbolzen 39 ragt mit seinem Schaft 40 in eine Längsbohrung 41 der Schaltstange
hineinragt, in welcher eine Druckfeder 42 angeordnet ist, welche den Druckbolzen 39
gegen die Rastplatte 14 drückt, auf welche weiter unten eingegangen ist. Beim Verschwenken
des Schalthebels 16 um das Gelenklager 17 bewegt sich der untere Teil 16A des Schalthebels
im Schlitz 36 des Steuerbügels 24 in einer Ebene, die mit Y bezeichnet ist.
[0009] Der Steuerbügel 25 ist genauso ausgebildet wie der Steuerbügel 24. Durch seinen Längsschlitz
44, welcher dem Längsschlitz 36 im Schaltbügel 24 entspricht, durchdringt der Schalthebel
16 diesen Steuerbügel im Bereich der Gleitbuchse 37. Der Schalthebel 16 ist durch
die Fesselung in diesem Gleitbügel um das Gelenklager 17 in einer Ebene X verschwenkbar,
welche senkrecht verläuft zur Ebene Y.
[0010] Die Rastplatte 14, wozu auch auf die Figuren 2a bis 2d verwiesen wird, hat in ihrer
Mitte und der Schaltstange zugewandt eine Fläche 46, welche Teil einer Kugelfläche
ist, deren Zentrum in der Achse der Schaltstange 16 liegt, wenn sich diese in genau
senkrechter Mittelposition befindet. Die Fläche 46 erstreckt sich weit nach außen
und hat von oben gesehen - siehe Figur 2C - Quadratform. Sie endet an einer rundumlaufenden
und abfallenden Kante 47, welche wiederum in eine außenliegende Fläche 48 übergeht,
die ebenfalls Kugeloberflächenform aufweist und zentrisch zur Fläche 46 verläuft.
Von den Eckpunkten der Fläche 46 gehen diagonal verlaufende Nuten 49 aus. Es sei noch
bemerkt, daß die Rastplatte 14 selbstverständlich fest am Fortsatz 13 des Steuergehäuses
11 angeordnet ist. Zwischen Kulisse 12 und Steuergehäuse 11 ist eine Gummihaube 50
angebracht, welche den gesamten Steuergeber zur Schaltstange 16 hin dicht abdeckt.
Die Kulisse 12 ist mittels Schrauben 51 mit dem Steuerteil 11 verbunden. In die untere
Öffnung 52 des Gehäuses 10 ist - wie Figur 5 zeigt - ein Kabelbaumstecker 53 eingebaut.
Die beiden Potentiometer - von denen nur das Potentiometer 28 dargestellt ist - sind
von außen einstellbar. Hierzu wird auf Figuren 3 und 4 verwiesen. In einem Flansch
des Gehäuses befindet sich eine Rändelmutter 54, mit deren Hilfe das Potentiometer
28 auf einen bestimmten Sollwert eingestellt werden kann. Mit einer zweiten Rändelmutter
55 kann der vom Steuerbügel 25 betätigte Drehwinkelgeber eingestellt werden.
[0011] Der erfindungsgemäße Steuergeber ist insbesondere dafür geeignet, zwei Proportionalmagnete
57, 58 eines Wegeventils 59 zu betätigen, mit dessen Hilfe ein Arbeitszylinder 60
gesteuert wird, siehe hierzu Figur 6.
[0012] Der Steuergeber bzw. die Schaltstange 16 kann in den Richtungen der beiden Hauptachsen
X, Y gleichzeitig ausgelenkt werden. Bei einer Auslenkung der Schaltstange 16 aus
der Mittelstellung gleitet das Gleitstück 19 entlang der Schaltstange und mit seiner
Außenkontur auf der gewölbten konischen Kontur 18A bis 18C des Steuergehäuses 11.
In dieser Kontur ist - wie beschrieben - die steile Kante 18C ausgebildet, so daß
bei Erreichen eines bestimmten Auslenkwinkels in der X- oder Y-Richtung ein Anstieg
der Betätigungskraft infolge der erhöhten Reibungskraft am Gleitstück erzielt wird.
Damit hat der die Einrichtung zu Betätigende ein gutes Gefühl für die Größe der Auslenkung.
Mit Hilfe des Steuergebers wird beispielsweise die Geschwindigkeit der hydraulischen
Stellglieder - in diesem Fall des Arbeitszylinders - an die jeweiligen, unterschiedlichen
Arbeitsvorgänge optimal angepaßt. Die Einstellmöglichkeit wird über die Drehwinkelgeber
erreicht. Die Widerstandsänderung bewirkt eine Empfindlichkeitsänderung der Elektronik,
was sich auf die Größe des elektrischen Stromes für die Ansteuerung der Proportionalventile
57 und 58 bei einem bestimmten Auslenkwinkel der Schaltstange auswirkt, die maßgeblich
für die Auslenkung des Steuerschiebers im Wegeventil und somit für den Volumenstrom
im Arbeitszylinder 60 ist. Die Anordnung der beiden Potentiometer ist so gewählt,
daß eine sichere Zuordnung für beide Achsen gewährleistet ist und eine unbeabsichtigte
Verstellung vermieden wird. Die Potentiometer werden über die Rändelscheiben 54, 55
- siehe Figur 3 und 4 - eingestellt.
[0013] Nach Erreichen oder Überschreiten eines bestimmten Auslenkwinkels der Schaltstange
soll nach dem Loslassen derselben der Steuergeber mit diesem bestimmten Winkel ausgelenkt
bleiben (Raststellung), und nur mit einer erhöhten, in Richtung Ruhestellung aufgebrachten
Kraft aus dieser Raststellung herausgebracht werden. Dies wird erreicht mit Hilfe
der Rastplatte 14 und dem Druckbolzens 39. Der Druckbolzen gleitet bei Erreichen oder
Überschreiten eines bestimmten Auslenkwinkels der Schaltstange von der inneren Kugelfläche
46 auf die äußere Kugelfläche 48. Die Vorspannung des Druckbolzens 39 reicht aus,
um den Rückstellkräften der Feder 20 über das Gleitstück 19 entgegenzuwirken. Beim
Überschreiten des bestimmten Auslenkwinkels in beiden Achsen wird der Druckbolzen
durch die Nuten 49 an der Rastplatte in dieser Position geführt und gehalten.
1. Steuergeber, insbesondere für Hydraulikventile, mit einer Schaltstange (16), die in
einen Gehäuse (10, 11) in wenigstens zwei Hauptachsen auslenkbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltstange in einem im Gehäuse (10, 11) angeordneten Kugelgelenk (17) gelagert
ist und in Wirkverbindung steht mit zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Steuerbügeln
(24, 25), die schwenkbar im Gehäuse gelagert sind, wobei jeweils an einer Lagerstelle
eines Steuerbügels ein Drehwinkelgeber (28), insbesondere Potentiometer, angeordnet
ist und daß an der Schaltstange ein federbelasteter Gleitkörper (19) angeordnet ist,
der mit seinem Außenrand an einer konisch gewölbten Gehäusekontur (18A bis 18C) gleitet,
die unterschiedliche Steigungen aufweist.
2. Steuergeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Kugelgelenk (17)
in einem Steuergehäuse (11) befindet, welches am Gehäuse (10) angebaut ist und einen
ersten quadratischen Fortsatz (13) aufweist, in welchem die Lagerstellen (27, 34)
für die Steuerbügel ausgebildet sind, und einen zweiten inneren Fortsatz (18), an
welchem die konisch gewölbte Kontur (18A bis 18C) ausgebildet ist, welche kreisförmigen
Umfang hat.
3. Steuergeber nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachsen
der Steuerbügel und des Kugelgelenks 17 der Schaltstange in derselben Ebene liegen.
4. Steuergeber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren
Ende des Fortsatzes (13) des Steuergehäuses (11) ein an der Schaltstange verschiebbarer,
von einer Feder (42) belasteter Gleitkolben (39) angeordnet ist, der an einer Rastplatte
(14) anliegt, die einen inneren, kugeloberflächenförmigen Bereich (46) aufweist, dessen
Zentrum mit dem Drehpunkt des Lagers 17 der Schaltstange 16 übereinstimmt, und daran
anschließend einen konzentrischen, tiefer liegenden, ebenfalls kugeloberlfächenförmigen
Bereich (48), der dieselbe Wölbungsrichtung aufweist wie der erste Bereich und konzentrisch
zu ersterem liegt.
5. Steuergeber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem inneren Bereich
(46) und dem äußeren Bereich (48) eine abfallende Kante (47) ausgebildet ist.
6. Steuergeber nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehwinkelgeber
von außen her mittels Rändelscheiben (54, 55) einstellbar sind.
7. Steuergeber nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dieser über
die Drehwinkelgeber (28) mit Proportionalventilen (57, 58) eines Steuerschieberventils
(59) in Wirkverbindung stehen.