(19)
(11) EP 0 459 188 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.12.1991  Patentblatt  1991/49

(21) Anmeldenummer: 91107458.1

(22) Anmeldetag:  08.05.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F42B 10/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 25.05.1990 DE 4016840

(71) Anmelder: DIEHL GMBH & CO.
D-90478 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kraus, Manfred
    W-8501 Eckental (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Von einem Flugkörper wegklappbarer Flügel


    (57) Es wird ein von einem Flugkörper (48) wegklappbarer Lamellenflügel (10) nach Patent.... (Patentanmeldung P 39 18 244.4) beschrieben, bei welchem die Arretierung des Lamellenflügels in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels (10) reaktiviert worden ist, ohne dass hierdurch nach einer Betätigung eines Kraftspeichers die Freigabe des Lamellenflügels (10) bzw. seine Aufklappung vom Flugkörper (48) weg beeinträchtigt ist. Zu diesem Zweck ist eine Arretiereinrichtung (82) vorgesehen, die mindestens ein Hakenelement (84) aufweist, das um eine am Flugkörper (48) ortsfest angeordnete Achse (90) zwischen der Halteposition und der Freigabeposition verschwenkbar ist. Das mindestens eine Hakenelement (84) ist in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels (10) an der Verbindungsachse (52) zwischen dem Nasenholm (12) und dem Stabilisierungselement (50) eingehakt. Das bzw. das zum Nasenholm (12) benachbarte Lamellenelement (46) liegt mit einem an seinem zweiten Endabschnitt (80) vorgesehenen Anlageabschnitt (92) an der Arretiereinrichtung (82) an.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen von einem Flugkörper wegklappbaren Flügel mit einem mittels eines Kraftspeichers betätigbaren Grundholm, einem Nasenholm, der mit seinem einen Endabschnitt um eine am Flugkörper vorgesehene Lagerachse schwenkbeweglich gelagert ist, mindestens einem zum Nasenholm in jeder Winkelstellung mindestens annähernd parallelen Lamellenelement, das mit seinem einen Endabschnitt am Grundholm mittels einer Lamellenachse schwenkbar gelagert ist, einem Stabilisierungselement, das an dem vom ersten Endabschnitt entfernten zweiten Endabschnitt des Nasenholms um eine Verbindungsachse schwenkbar gelagert ist, und das sich durch Anlageelemente an dem von der zugehörigen Lamellenachse entfernten zweiten Endabschnitt des mindestens einen Lamellenelementes hindurcherstreckt, und einer Arretiereinrichtung zum Halten des Grundholms in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels und zum Freigeben des Grundholms und des mindestens einen Lamellenelementes nach einer Aktivierung des Kraftspeichers nach Patent.... (Patentanmeldung P 39 18 244.4). Dort ist eine Arretiereinrichtung beschrieben, die in der Nachbarschaft der Lagerachse für den Nasenholm vorgesehen und mit einem Scherstift sowie einem federbelasteten verschiebbaren Bolzen mit kegelförmigem Anlageabschnitt ausgebildet ist. Mit Hilfe dieser Arretiereinrichtung in der Nachbarschaft der Lagerachse des Nasenholms ist es möglich, den Grundholm bis zu einer Aktivierung des mit dem Grundholm wirkverbundenen Kraftspeichers in der Grundstellung zu halten und nach dem Aufstellen des Lamellenflügels in die Endstellung diesen in der ausgeklappten Stellung sicher festzuhalten.

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Lamellenflügel der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem der Nasenholm und das mindestens eine zum Nasenholm in jeder Winkelstellung mindestens annähernd parallele Lamellenelement in seiner eingeklappten Grundstellung bis zu einer Aktivierung des Kraftspeichers sicher festgehalten wird.

    [0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass zusätzlich zu der im Hauptpatent (Patentanmeldung P 39 18 244.4) beschriebenen Arretiereinrichtung die Arretiereinrichtung mindestens ein Hakenelement aufweist, das um eine am Flugkörper ortsfest angeordnete Achse zwischen der Halteposition und der Freigabeposition verschwenkbar ist, wobei das mindestens eine Hakenelement in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels in die Verbindungsachse zwischen Nasenholm und Stabilisierungselement eingehakt ist, und das bzw. das zum Nasenholm benachbarte Lamellenelement mit einem an seinem zweiten Endabschnitt vorgesehenen Anlageabschnitt an der Arretiereinrichtung anliegt. Durch dieses Hakenelement, das am heckseitigen Endabschnitt des eingeklappten Lamellenflügels vorgesehen ist, ergibt sich eine Sicherung des Lamellenflügels gegen ein ungewolltes Aufklappen des Nasenholms und des mindestens einen Lamellenelementes und somit des Lamellenflügels vom Flugkörper weg. Durch die erfindungsgemäss vorgeschlagene Arretiereinrichtung mit mindestens einem Hakenelement ergibt sich eine Sicherung des Lamellenflügels in seiner eingeklappten Grundstellung, so lange das mit dem Grundholm des Lamellenflügels wirkverbundene Kraftelement nicht aktiviert wird.

    [0004] Als zweckmässig hat es sich erwiesen, wenn die Arretiereinrichtung zwei voneinander beabstandete und zueinander mindestes annähernd parallel ausgerichtete Hakenelemente und ein Verlängerungsteil aufweist, wobei zwischen dem Verlängerungsteil und dem Hakenelementen ein verformbarer Verbindungsabschnitt vorgesehen ist, und das bzw. das zum Nasenholm benachbarte Lamellenelement in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels mit seinem Anlageabschnitt am Verlängerungsteil der Arretiereinrichtung anliegt.

    [0005] Die am Flugkörper ortsfest vorgesehene Achse, um welche das mindestens eine Hakenelement der Arretiereinrichtung verschwenkbar gelagert ist, bildet für das mindestens eine Hakenelement also den Drehpunkt, um den das mindestens eine Hakenelement, vorzugsweise die beiden voneinander beabstandeten und zueinander mindestens annähernd parallel ausgerichteten Hakenelemente bei einer Aktivierung des mit dem Grundholm wirkverbundenen Kraftspeichers ihre Öffnungsbewegung ausführen. Durch diese Öffnungs-Schwenkbewegung wird das mindestens eine Hakenelement von der Verbindungsachse zwischen dem Nasenholm und dem Stabilisierungselement freigegeben, so dass der Lamellenflügel von der eingeklappten Grundstellung in die vom Flugkörper weggeklappte Flugposition verstellt werden kann. Ausgelöst wird diese Aufstellbewegung des Lamellenflügels durch die Verschiebebewegung des Grundholms von seiner Grundstellung in eine daran anschliessende zweite Stellung, wobei diese Verschiebebewegung grössenordnungsmässig 2 mm betragen kann. Dadurch, dass das bzw. das zum Nasenholm benachbarte Lamellenelement in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels mit seinem Anlageabschnitt am Verlängerungsteil der Arretiereinrichtung anliegt, wird die Verschiebebewegung des Grundholms mittels des mindestens einen Lamellenelementes auf die Arretiereinrichtung bzw. deren Verlängerungsteil übertragen. Diese Verschiebebewegung des Grundholms bzw. des mindestens einen Lamellenelementes, die -wie ausgeführt worden ist- nur wenige Millimeter beträgt, bewirkt eine Verformung des Verbindungsabschnittes zwischen dem mindestens einen Hakenelement und dem Verlängerungsteil der Arretiereinrichtung und folglich eine Schwenkbewegung des mindestens einen Hakenelementes um ihre am Flugkörper ortsfest angeordnete Achse, wodurch das mindestens eine Hakenelement die Verbindungsachse freigibt, mittels welcher der Nasenholm mit dem Stabilisierungselement schwenkbeweglich verbunden ist. Nach der Freigabe der Verbindungsachse zwischen Nasenholm und Stabilisierungselement ist es möglich, den Lamellenflügel durch eine entsprechende in Längsrichtung des Flugkörpers erfolgende Verschiebung des Grundholms kraftsparend innerhalb kürzester Zeit in die vom Flugkörper weggeklappte Flugposition aufzustellen.

    [0006] Eine Arretiereinrichtung mit mindestens einem Hakenelement und einem Verlängerungsteil, das mit dem mindestens einen Hakenelement mittels des verformbaren Verbindungsabschnittes verbunden und folglich einstückig ausgebildet ist, weist den Vorteil auf, dass eine solche Arretiereinrichtung einfach herstellbar und insbes. einfach manipulierbar, d.h. an einem entsprechenden Flugkörper anordenbar ist.

    [0007] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch und abschnittweise angedeuteten erfindungsgemässen Lamellenflügels. Es zeigt:
    Fig. 1
    den rückseitigen Endabschnitt des Lamellenflügels in der eingeklappten Grundstellung, wobei der Flugkörper abschnittweise angedeutet ist,
    Fig. 2
    eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung, wobei in Fig.2 die zweite Betriebsstellung gezeichnet ist, in welcher das bzw. das zum Nasenholm benachbarte Lamellenelement im Vergleich zu der in Fig. 1 gezeichneten Grundstellung eine Verschiebebewegung um wenige Millimeter ausgeführt hat, so dass das mindestens eine Hakenelement der Arretiereinrichtung die Verbindungsachse zwischen dem Nasenholm und dem Stabilisierungselement freigibt,
    Fig. 3
    die Arretiereinrichtung in der Freigabestellung, und
    Fig. 4
    einen Abschnitt des Lamellenflügels in der aufgeklappten Flugposition.


    [0008] Fig. 1 zeigt einen Abschnitt des Flugkörpers 48 mit einem Abschnitt des in den Flugkörper 48 bzw. eine Aussparung 78 des Flugkörpers 48 eingeklappten Lamellenflügels 10 in der eingeklappten Grundstellung. Der Lamellenflügel 10 weist einen Nasenholm 12 und eine Anzahl Lamellenelemente 46 auf. Die Lamellenelemente 46 sind an ihrem zweiten Endabschnitt 80 mit Anlageelementen 58 und 60 versehen, durch welche sich ein Stabilisierungselement 50 hindurcherstreckt. Das Stabilisierungselement 50 ist mittels einer Verbindungsachse 52 am zweiten Endabschnitt 20 des Nasenholmes 12 schwenkbeweglich angeordnet.

    [0009] Zum sicheren Festhalten des Lamellenflügels 10 in der in Fig. 1 abschnittweise gezeichneten Grundstellung dient eine Arretiereinrichtung 82, die zwei Hakenelemente 84, ein Verlängerungsteil 86 und einen verformbaren Verbindungsabschnitt 88 aufweist. Von den beiden Hakenelementen 84, die dieselbe Umfangskontur aufweisen und zueinander mindestens annähernd parallel orientiert sind, ist in Fig. 1 nur eines sichtbar, weil das zweite Hakenelement durch das erste genau verdeckt ist. Die beiden Hakenelemente 84 sind um eine am Flugkörper 48 ortsfest ausgebildete Achse 90 zwischen der in Fig. 1 gezeichneten Halteposition und der in den Figuren 2 und 3 gezeichneten Freigabeposition verschwenkbar. In der Halteposition sind die beiden Hakenelemente 84 an der Verbindungsachse 52 des Nasenholmes 12 bzw. des Stabilisierungselementes 50 eingehakt, während die Hakenelemente 84 in der in den Figuren 2 und 3 gezeichneten Freigabeposition um die ortsfeste Achse 90 derart verschwenkt sind, dass die Verbindungsachse 52, mittels welcher der Nasenholm 12 mit dem Stabilisierungselement 50 schwenkbeweglich verbunden ist, freigegeben ist.

    [0010] Das zum Nasenholm 12 benachbarte Lamellenelement 46 ist an seinem zweiten Endabschnitt 80 mit einem Anlageabschnitt 92 ausgebildet, der besonders deutlich aus Fig. 4 ersichtlich ist. Mit dem Anlageabschnitt 92 liegt das zum Nasenholm 12 benachbarte Lamellenelement 46 in der in Fig. 1 gezeichneten eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels 10 am Verlängerungsteil 86 der Arretiereinrichtung 82 an. Wird bei einer Aktivierung des mit dem (nicht gezeichneten) Grundholm wirkverbundenen (nicht dargestellten) Kraftspeichers der Grundholm und werden damit die mit dem Grundholm schwenkbeweglich verbundenen Lamellenelemente 46 in Richtung des Pfeiles 94 nach rechts verschoben, so wird gleichzeitig das Verlängerungsteil 86 der Arretiereinrichtung 82 um jeweils dieselbe Wegstrecke nach rechts verschoben, weil am Verlängerungsteil 86 -wie bereits ausgeführt worden ist- das zum Nasenholm 12 benachbarte Lamellenelement 46 mit seinem Anlageabschnitt 92 anliegt. Bei dieser Verschiebung des Verlängerungsteils 86 der Arretiereinrichtung 82 um eine Strecke s, die zwischen den Figuren 1 und 2 angedeutet ist, wird der Verbindungsabschnitt 88 zwischen dem Verlängerungsteil 86 und den Hakenelementen 84 verformt, so dass die Hakenelemente 84 um die ortsfeste Achse 90 eine Schwenkbewegung im umgekehrten Uhrzeigersinn ausführen und die Verbindungsachse 52, mit welcher das Stabilisierungselement 50 am Nasenholm 12 angelenkt ist, freigeben, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. Nach dieser Freigabe der Verbindungsachse 52 ist es durch die mittels des (nicht gezeichneten Kraftspeichers) erfolgende Verschiebebewegung in Richtung des Pfeiles 96 (sh. Fig. 2) möglich, dass der Nasenholm 12 und mit dem Nasenholm 12 die Lamellenelemente 46 gemeinsam mit dem Stabilisierungselement 50 in die in Fig. 4 abschnittweise angedeutete aufgeklappte Betriebs- bzw. Flugposition vom Flugkörper 48 weg aufgeklappt werden.

    [0011] In den Figuren 1 bis 4 sind gleiche Einzelheiten jeweils mit denselben Bezugsziffern bezeichnet, so dass es sich erübrigt, in Verbindung mit den Figuren 2 bis 4 alle in Verbindung mit Fig. 1 erwähnten Einzelheiten noch einmal detailliert zu beschreiben.


    Ansprüche

    1. Von einem Flugkörper (48) wegklappbarer Flügel (10) mit einem mittels eines Kraftspeichers betätigbaren Grundholm, einem Nasenholm (12), der mit seinem einen Endabschnitt um eine am Flugkörper (48) vorgesehene Lagerachse schwenkbeweglich gelagert ist, mindestens einem zum Nasenholm in jeder Winkelstellung mindestens annähernd parallelen Lamellenelement (46), das mit seinem einen Endabschnitt am Grundholm mittels einer Lamellenachse schwenkbar gelagert ist, einem Stabilisierungselement (50), das an dem vom ersten Endabschnitt entfernten zweiten Endabschnitt (20) des Nasenholms (12) um eine Verbindungsachse (52) schwenkbar gelagert ist und das sich durch Anlageelemente (58, 60) an dem von der zugehörigen Lamellenachse entfernten zweiten Endabschnitt (80) des mindestens einen Lamellenelementes (46) hindurcherstreckt, und einer Arretiereinrichtung zum Halten des Nasenholms (12) und des mindestens einen Lamellenelementes (46) in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels (10) und zum Freigeben des Nasenholmes (12) und des mindestens einen Lamellenelementes (46) nach einer Aktivierung des Kraftspeichers, nach Patent.... (Patentanmeldung P 39 18 244.4),
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Arretiereinrichtung (82) mindestens ein Hakenelement (84) aufweist, das um eine am Flugkörper (48) ortsfest angeordnete Achse (90) zwischen der Halteposition und der Freigabeposition verschwenkbar ist, wobei das mindestens eine Hakenelement (84) in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels (10) an der Verbindungsachse (52) zwischen Nasenholm (12) und Stabilisierungselement (50) eingehakt ist, und das bzw. das zum Nasenholm (12) benachbarte Lamellenelement (46) mit einem an seinem zweiten Endabschnitt (80) vorgesehenen Anlageabschnitt (92) an der Arretiereinrichtung (82) anliegt.
     
    2. Flügel nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Arretiereinrichtung (82) zwei voneinander beabstandete und zueinander mindestens annähernd parallel ausgerichtete Hakenelemente (84) und ein Verlängerungsteil (86) aufweist, wobei zwischen dem Verlängerungsteil (86) und den Hakenelementen (84) ein verformbarer Verbindungsabschnitt (88) vorgesehen ist, und das bzw. das zum Nasenholm (12) benachbarte Lamellenelement (46) in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels (10) mit seinem Anlageabschnitt (92) am Verlängerungsteil (86) der Arretiereinrichtung (82) anliegt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht