[0001] Die Erfindung betrifft einen von einem Flugkörper wegklappbaren Flügel mit einem
mittels eines Kraftspeichers betätigbaren Grundholm, einem Nasenholm, der mit seinem
einen Endabschnitt um eine am Flugkörper vorgesehene Lagerachse schwenkbeweglich gelagert
ist, mindestens einem zum Nasenholm in jeder Winkelstellung mindestens annähernd parallelen
Lamellenelement, das mit seinem einen Endabschnitt am Grundholm mittels einer Lamellenachse
schwenkbar gelagert ist, einem Stabilisierungselement, das an dem vom ersten Endabschnitt
entfernten zweiten Endabschnitt des Nasenholms um eine Verbindungsachse schwenkbar
gelagert ist, und das sich durch Anlageelemente an dem von der zugehörigen Lamellenachse
entfernten zweiten Endabschnitt des mindestens einen Lamellenelementes hindurcherstreckt,
und einer Arretiereinrichtung zum Halten des Grundholms in der eingeklappten Grundstellung
des Lamellenflügels und zum Freigeben des Grundholms und des mindestens einen Lamellenelementes
nach einer Aktivierung des Kraftspeichers nach Patent.... (Patentanmeldung P 39 18
244.4). Dort ist eine Arretiereinrichtung beschrieben, die in der Nachbarschaft der
Lagerachse für den Nasenholm vorgesehen und mit einem Scherstift sowie einem federbelasteten
verschiebbaren Bolzen mit kegelförmigem Anlageabschnitt ausgebildet ist. Mit Hilfe
dieser Arretiereinrichtung in der Nachbarschaft der Lagerachse des Nasenholms ist
es möglich, den Grundholm bis zu einer Aktivierung des mit dem Grundholm wirkverbundenen
Kraftspeichers in der Grundstellung zu halten und nach dem Aufstellen des Lamellenflügels
in die Endstellung diesen in der ausgeklappten Stellung sicher festzuhalten.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Lamellenflügel der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welchem der Nasenholm und das mindestens eine zum Nasenholm in
jeder Winkelstellung mindestens annähernd parallele Lamellenelement in seiner eingeklappten
Grundstellung bis zu einer Aktivierung des Kraftspeichers sicher festgehalten wird.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass zusätzlich zu der im Hauptpatent
(Patentanmeldung P 39 18 244.4) beschriebenen Arretiereinrichtung die Arretiereinrichtung
mindestens ein Hakenelement aufweist, das um eine am Flugkörper ortsfest angeordnete
Achse zwischen der Halteposition und der Freigabeposition verschwenkbar ist, wobei
das mindestens eine Hakenelement in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels
in die Verbindungsachse zwischen Nasenholm und Stabilisierungselement eingehakt ist,
und das bzw. das zum Nasenholm benachbarte Lamellenelement mit einem an seinem zweiten
Endabschnitt vorgesehenen Anlageabschnitt an der Arretiereinrichtung anliegt. Durch
dieses Hakenelement, das am heckseitigen Endabschnitt des eingeklappten Lamellenflügels
vorgesehen ist, ergibt sich eine Sicherung des Lamellenflügels gegen ein ungewolltes
Aufklappen des Nasenholms und des mindestens einen Lamellenelementes und somit des
Lamellenflügels vom Flugkörper weg. Durch die erfindungsgemäss vorgeschlagene Arretiereinrichtung
mit mindestens einem Hakenelement ergibt sich eine Sicherung des Lamellenflügels in
seiner eingeklappten Grundstellung, so lange das mit dem Grundholm des Lamellenflügels
wirkverbundene Kraftelement nicht aktiviert wird.
[0004] Als zweckmässig hat es sich erwiesen, wenn die Arretiereinrichtung zwei voneinander
beabstandete und zueinander mindestes annähernd parallel ausgerichtete Hakenelemente
und ein Verlängerungsteil aufweist, wobei zwischen dem Verlängerungsteil und dem Hakenelementen
ein verformbarer Verbindungsabschnitt vorgesehen ist, und das bzw. das zum Nasenholm
benachbarte Lamellenelement in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels
mit seinem Anlageabschnitt am Verlängerungsteil der Arretiereinrichtung anliegt.
[0005] Die am Flugkörper ortsfest vorgesehene Achse, um welche das mindestens eine Hakenelement
der Arretiereinrichtung verschwenkbar gelagert ist, bildet für das mindestens eine
Hakenelement also den Drehpunkt, um den das mindestens eine Hakenelement, vorzugsweise
die beiden voneinander beabstandeten und zueinander mindestens annähernd parallel
ausgerichteten Hakenelemente bei einer Aktivierung des mit dem Grundholm wirkverbundenen
Kraftspeichers ihre Öffnungsbewegung ausführen. Durch diese Öffnungs-Schwenkbewegung
wird das mindestens eine Hakenelement von der Verbindungsachse zwischen dem Nasenholm
und dem Stabilisierungselement freigegeben, so dass der Lamellenflügel von der eingeklappten
Grundstellung in die vom Flugkörper weggeklappte Flugposition verstellt werden kann.
Ausgelöst wird diese Aufstellbewegung des Lamellenflügels durch die Verschiebebewegung
des Grundholms von seiner Grundstellung in eine daran anschliessende zweite Stellung,
wobei diese Verschiebebewegung grössenordnungsmässig 2 mm betragen kann. Dadurch,
dass das bzw. das zum Nasenholm benachbarte Lamellenelement in der eingeklappten Grundstellung
des Lamellenflügels mit seinem Anlageabschnitt am Verlängerungsteil der Arretiereinrichtung
anliegt, wird die Verschiebebewegung des Grundholms mittels des mindestens einen Lamellenelementes
auf die Arretiereinrichtung bzw. deren Verlängerungsteil übertragen. Diese Verschiebebewegung
des Grundholms bzw. des mindestens einen Lamellenelementes, die -wie ausgeführt worden
ist- nur wenige Millimeter beträgt, bewirkt eine Verformung des Verbindungsabschnittes
zwischen dem mindestens einen Hakenelement und dem Verlängerungsteil der Arretiereinrichtung
und folglich eine Schwenkbewegung des mindestens einen Hakenelementes um ihre am Flugkörper
ortsfest angeordnete Achse, wodurch das mindestens eine Hakenelement die Verbindungsachse
freigibt, mittels welcher der Nasenholm mit dem Stabilisierungselement schwenkbeweglich
verbunden ist. Nach der Freigabe der Verbindungsachse zwischen Nasenholm und Stabilisierungselement
ist es möglich, den Lamellenflügel durch eine entsprechende in Längsrichtung des Flugkörpers
erfolgende Verschiebung des Grundholms kraftsparend innerhalb kürzester Zeit in die
vom Flugkörper weggeklappte Flugposition aufzustellen.
[0006] Eine Arretiereinrichtung mit mindestens einem Hakenelement und einem Verlängerungsteil,
das mit dem mindestens einen Hakenelement mittels des verformbaren Verbindungsabschnittes
verbunden und folglich einstückig ausgebildet ist, weist den Vorteil auf, dass eine
solche Arretiereinrichtung einfach herstellbar und insbes. einfach manipulierbar,
d.h. an einem entsprechenden Flugkörper anordenbar ist.
[0007] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines in der Zeichnung schematisch und abschnittweise angedeuteten erfindungsgemässen
Lamellenflügels. Es zeigt:
- Fig. 1
- den rückseitigen Endabschnitt des Lamellenflügels in der eingeklappten Grundstellung,
wobei der Flugkörper abschnittweise angedeutet ist,
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung, wobei in Fig.2 die zweite Betriebsstellung gezeichnet
ist, in welcher das bzw. das zum Nasenholm benachbarte Lamellenelement im Vergleich
zu der in Fig. 1 gezeichneten Grundstellung eine Verschiebebewegung um wenige Millimeter
ausgeführt hat, so dass das mindestens eine Hakenelement der Arretiereinrichtung die
Verbindungsachse zwischen dem Nasenholm und dem Stabilisierungselement freigibt,
- Fig. 3
- die Arretiereinrichtung in der Freigabestellung, und
- Fig. 4
- einen Abschnitt des Lamellenflügels in der aufgeklappten Flugposition.
[0008] Fig. 1 zeigt einen Abschnitt des Flugkörpers 48 mit einem Abschnitt des in den Flugkörper
48 bzw. eine Aussparung 78 des Flugkörpers 48 eingeklappten Lamellenflügels 10 in
der eingeklappten Grundstellung. Der Lamellenflügel 10 weist einen Nasenholm 12 und
eine Anzahl Lamellenelemente 46 auf. Die Lamellenelemente 46 sind an ihrem zweiten
Endabschnitt 80 mit Anlageelementen 58 und 60 versehen, durch welche sich ein Stabilisierungselement
50 hindurcherstreckt. Das Stabilisierungselement 50 ist mittels einer Verbindungsachse
52 am zweiten Endabschnitt 20 des Nasenholmes 12 schwenkbeweglich angeordnet.
[0009] Zum sicheren Festhalten des Lamellenflügels 10 in der in Fig. 1 abschnittweise gezeichneten
Grundstellung dient eine Arretiereinrichtung 82, die zwei Hakenelemente 84, ein Verlängerungsteil
86 und einen verformbaren Verbindungsabschnitt 88 aufweist. Von den beiden Hakenelementen
84, die dieselbe Umfangskontur aufweisen und zueinander mindestens annähernd parallel
orientiert sind, ist in Fig. 1 nur eines sichtbar, weil das zweite Hakenelement durch
das erste genau verdeckt ist. Die beiden Hakenelemente 84 sind um eine am Flugkörper
48 ortsfest ausgebildete Achse 90 zwischen der in Fig. 1 gezeichneten Halteposition
und der in den Figuren 2 und 3 gezeichneten Freigabeposition verschwenkbar. In der
Halteposition sind die beiden Hakenelemente 84 an der Verbindungsachse 52 des Nasenholmes
12 bzw. des Stabilisierungselementes 50 eingehakt, während die Hakenelemente 84 in
der in den Figuren 2 und 3 gezeichneten Freigabeposition um die ortsfeste Achse 90
derart verschwenkt sind, dass die Verbindungsachse 52, mittels welcher der Nasenholm
12 mit dem Stabilisierungselement 50 schwenkbeweglich verbunden ist, freigegeben ist.
[0010] Das zum Nasenholm 12 benachbarte Lamellenelement 46 ist an seinem zweiten Endabschnitt
80 mit einem Anlageabschnitt 92 ausgebildet, der besonders deutlich aus Fig. 4 ersichtlich
ist. Mit dem Anlageabschnitt 92 liegt das zum Nasenholm 12 benachbarte Lamellenelement
46 in der in Fig. 1 gezeichneten eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels 10
am Verlängerungsteil 86 der Arretiereinrichtung 82 an. Wird bei einer Aktivierung
des mit dem (nicht gezeichneten) Grundholm wirkverbundenen (nicht dargestellten) Kraftspeichers
der Grundholm und werden damit die mit dem Grundholm schwenkbeweglich verbundenen
Lamellenelemente 46 in Richtung des Pfeiles 94 nach rechts verschoben, so wird gleichzeitig
das Verlängerungsteil 86 der Arretiereinrichtung 82 um jeweils dieselbe Wegstrecke
nach rechts verschoben, weil am Verlängerungsteil 86 -wie bereits ausgeführt worden
ist- das zum Nasenholm 12 benachbarte Lamellenelement 46 mit seinem Anlageabschnitt
92 anliegt. Bei dieser Verschiebung des Verlängerungsteils 86 der Arretiereinrichtung
82 um eine Strecke s, die zwischen den Figuren 1 und 2 angedeutet ist, wird der Verbindungsabschnitt
88 zwischen dem Verlängerungsteil 86 und den Hakenelementen 84 verformt, so dass die
Hakenelemente 84 um die ortsfeste Achse 90 eine Schwenkbewegung im umgekehrten Uhrzeigersinn
ausführen und die Verbindungsachse 52, mit welcher das Stabilisierungselement 50 am
Nasenholm 12 angelenkt ist, freigeben, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. Nach dieser
Freigabe der Verbindungsachse 52 ist es durch die mittels des (nicht gezeichneten
Kraftspeichers) erfolgende Verschiebebewegung in Richtung des Pfeiles 96 (sh. Fig.
2) möglich, dass der Nasenholm 12 und mit dem Nasenholm 12 die Lamellenelemente 46
gemeinsam mit dem Stabilisierungselement 50 in die in Fig. 4 abschnittweise angedeutete
aufgeklappte Betriebs- bzw. Flugposition vom Flugkörper 48 weg aufgeklappt werden.
[0011] In den Figuren 1 bis 4 sind gleiche Einzelheiten jeweils mit denselben Bezugsziffern
bezeichnet, so dass es sich erübrigt, in Verbindung mit den Figuren 2 bis 4 alle in
Verbindung mit Fig. 1 erwähnten Einzelheiten noch einmal detailliert zu beschreiben.
1. Von einem Flugkörper (48) wegklappbarer Flügel (10) mit einem mittels eines Kraftspeichers
betätigbaren Grundholm, einem Nasenholm (12), der mit seinem einen Endabschnitt um
eine am Flugkörper (48) vorgesehene Lagerachse schwenkbeweglich gelagert ist, mindestens
einem zum Nasenholm in jeder Winkelstellung mindestens annähernd parallelen Lamellenelement
(46), das mit seinem einen Endabschnitt am Grundholm mittels einer Lamellenachse schwenkbar
gelagert ist, einem Stabilisierungselement (50), das an dem vom ersten Endabschnitt
entfernten zweiten Endabschnitt (20) des Nasenholms (12) um eine Verbindungsachse
(52) schwenkbar gelagert ist und das sich durch Anlageelemente (58, 60) an dem von
der zugehörigen Lamellenachse entfernten zweiten Endabschnitt (80) des mindestens
einen Lamellenelementes (46) hindurcherstreckt, und einer Arretiereinrichtung zum
Halten des Nasenholms (12) und des mindestens einen Lamellenelementes (46) in der
eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels (10) und zum Freigeben des Nasenholmes
(12) und des mindestens einen Lamellenelementes (46) nach einer Aktivierung des Kraftspeichers,
nach Patent.... (Patentanmeldung P 39 18 244.4),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arretiereinrichtung (82) mindestens ein Hakenelement (84) aufweist, das um
eine am Flugkörper (48) ortsfest angeordnete Achse (90) zwischen der Halteposition
und der Freigabeposition verschwenkbar ist, wobei das mindestens eine Hakenelement
(84) in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels (10) an der Verbindungsachse
(52) zwischen Nasenholm (12) und Stabilisierungselement (50) eingehakt ist, und das
bzw. das zum Nasenholm (12) benachbarte Lamellenelement (46) mit einem an seinem zweiten
Endabschnitt (80) vorgesehenen Anlageabschnitt (92) an der Arretiereinrichtung (82)
anliegt.
2. Flügel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arretiereinrichtung (82) zwei voneinander beabstandete und zueinander mindestens
annähernd parallel ausgerichtete Hakenelemente (84) und ein Verlängerungsteil (86)
aufweist, wobei zwischen dem Verlängerungsteil (86) und den Hakenelementen (84) ein
verformbarer Verbindungsabschnitt (88) vorgesehen ist, und das bzw. das zum Nasenholm
(12) benachbarte Lamellenelement (46) in der eingeklappten Grundstellung des Lamellenflügels
(10) mit seinem Anlageabschnitt (92) am Verlängerungsteil (86) der Arretiereinrichtung
(82) anliegt.