[0001] Der Gegenstand der anschließend erläuterten Erfindung ist eine Einrichtung für eine
Jacquardmaschine, mit der zur Fachbildung bei einer Doppelstückwebmaschine für jede
Schußeinbringung die Polkettfäden in eine von drei möglichen Stellungen gebracht werden.
Diese Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine Einrichtung, die einerseits bei
ihrer Verbindung mit den Haken und andererseits mit einem oder mehreren Kettfäden
drei mögliche Stellungen der hiermit verbundenen Kettfäden verwirklichen kann.
[0002] Eine Jacquardmaschine bekannter Art ist nämlich mit zumindest einer Anordnung aus
zwei Reihen komplementärer Haken versehen, wobei jeder Haken in Abhängigkeit von der
komplementären Reihe,zu der er gehört, von einem zweier sich in Gegenphase auf- und
abwärts bewegender Messer mitgenommen werden und sich auf dem auf- und abwärts bewegenden
Messer, auf dem er mit einem herausragenden Teil ruht, - bei einer ersten Möglichkeit
- mit bewegen kann oder - in Abhängigkeit von der Ausführungsform der Jacquardmaschine
- mit Hilfe bekannter Wählmechanismen - bei einer zweiten Möglichkeit - in seiner
oberen oder unteren Stellung festgehalten werden kann, während das Messer die normale
Auf- und Abwärtsbewegung erfährt. Zwei sich gerade einander gegenüberstehende Haken,
die zu einer unterschiedlichen, komplementären Reihe gehören, bilden einen sog. Hakensatz;
obgleich sich die Haken zueinander in Gegenphase mit ihren zugehörigen Messern mit
bewegen, kann ein Haken - oder können beide Haken - in seiner (ihrer) oberen (eventuell
unteren) Stellung ausgewählt werden.
[0003] Zum Weben bestimmter Bindungen bei Doppelstück-Polgeweben ist es erforderlich, daß
die Polkettfäden in drei möglichen Stellungen angeordnet werden. Bei bestimmten Bindungen
brauchen diese drei Stellungsmöglichkeiten nicht zu jedem Schuß gleichzeitig vorhanden
zu sein, sondern es kann genügen, wenn bei dem ersten Schuß zwei Stellungen und bei
dem zweiten Schuß zwei andere Stellungen eingenommen werden, damit nach diesen beiden
Schüssen die drei notwendigen Stellungen des Kettfadens verwirklicht werden. Die für
solche Bindungen benötigten Wahlmöglichkeiten werden an Hand der hier beigefügten
Figur 1 verdeutlicht, die schematisch eine Doppelstück-Zweischuß-V-Bindung zeigt,
die mit Hilfe eines Spulenpaares gewebt ist. Die drei möglichen Stellungen der Polkettfäden
sind, wie folgt, mit Oben (B), Unten (O) und Mitte (M) angedeutet.
[0004] Die Schußfäden des Untergewebes sind durch die Buchstaben 10 und die des Obergewebes
durch die Buchstaben IB bezeichnet. Da es sich um ein mit Hilfe eines Spulenpaares
gewebtes Gewebe handelt, werden je Schuß zwei Schußfäden - einen für das Obergewebe
BW und einen für das Untergewebe OW - verwendet. Die ersten sechs Schüsse sind in
der Figur vertikal darunter mit den laufenden Nummern 1 bis 6 angezeigt.
[0005] Die beiden Grundgewebe bestehen aus Bindkettfäden (7) und (7') bzw. (8) und (8')
und Spannkettfäden (9) bzw. (10).
[0006] Ferner werden zwischen beiden Grundgeweben - die in einem bestimmten Abstand voneinander
gehalten werden - die Polkettfäden gewebt, die den Pol bilden, während die toten Polkettfäden
entweder in dem Obergewebe oder in dem Untergewebe eingebunden werden. Je nach der
Figur (der Farbe), die man in dem Gewebe zu erhalten wünscht, wird ein - bis dahin
- polbildender Polkettfaden bei einem bestimmten Schuß in dem Ober- oder Untergewebe
eingebunden, und ein - bis dahin - toter Polkettfaden kann bei einem bestimmten Schuß
mit der Polbildung beginnen.
[0007] Die fünf Polkettfäden P1, P2, P3, P4 und P5 sind in Figur 1 angedeutet, von denen
die Polkettfäden P1, P2 und P3 zur Einbindung in dem Untergewebe vorgesehen sind.
Die Polkettfäden P4 und P5 sind zur Einbindung in dem Obergewebe vorgesehen. Die drei
notwendigen Stellungen der Polkettfäden können in der Figur, wie folgt, erkannt werden:
Stellung "unten": die Polkettfäden befinden sich unter dem Schlag IO des Untergewebes,
Stellung "oben": die Polkettfäden befinden sich oberhalb des Schlages IB des Obergewebes,
Stellung "Mitte": die Polkettfäden befinden sich zwischen den Schlägen IO und IB.
Von den Polkettfäden P1, P2 und P3 müssen die folgenden Stellungen eingenommen werden
können:
Jeder unpaarige Schuß: "unten" oder "Mitte",
jeder paarige Schuß: "unten" oder "oben".
Von dem Polkettfaden P1 werden bei den Schüssen 1 bis 6 hintereinander die folgenden
Stellungen eingenommen: unten - oben - unten - oben - Mitte - unten.
Von den Polkettfäden P4 und P5 müssen die folgenden Stellungen eingenommen werden
können:
Jeder unpaarige Schuß: "unten" oder "oben",
jeder paarige Schuß: "oben" oder "Mitte".
So werden von dem Polkettfaden P5 bei den Schüssen 1 bis 6 hintereinander beispielsweise
die folgenden Stellungen eingenommen:
oben - Mitte - oben - Mitte - unten - oben.
[0008] Folglich muß man bei jedem Schuß die Wahl zwischen zwei möglichen Zuständen der Polkettfäden
vornehmen, wobei durch eine gegenseitige Kombination von insgesamt zwei Schuß je 2
Schuß drei Stellungen möglich sein müssen. Infolge einer Auswahl der Haken unter Mitwirkung
der Einrichtung, auf die sich diese Erfindung bezieht, muß es möglich sein, bei jedem
Schuß entweder zwischen den Stellungen "unten" und "Mitte" oder den Stellungen "unten"
und "oben" oder "oben" und "Mitte" zu wählen. Bei dem hier oberhalb beschriebenen
Beispiel ist es sogar nötig, daß die geforderten Wahlmöglichkeiten einer bestimmten
Gruppe Polkettfäden (P1, P2, P3) nicht mit jenen einer anderen Gruppe Polkettfäden
(P4, P5) übereinstimmen, so daß die hier zur Rede stehende Einrichtung in zwei möglichen
Ausführungsformen an einer einzigen Jacquardmaschine wird vorhanden sein müssen.
[0009] Eine mögliche Ausführungsform der bekannten Einrichtung, mit der die hier oben erläuterten
Wahlmöglichkeiten verwirklicht werden, verwendet eine Flaschenzug-Aufhängung aus drei
zugehörigen Elementen und wird an Hand der hier beigefügten Figur 2 veranschaulicht.
Jedes Flaschenzug-Element (1), (2) und (3) besteht aus zwei drehbaren Rollen (1'),
(1''); (2'), (2''); (3'), (3''), die übereinander in derselben Fläche mit Hilfe einer
mechanischen Verbindung ihrer Achsen aneinander festgemacht sind. Jeder Kettfaden
wird über eine Harnischschnur mit dem unteren Ende (4') einer Flaschenzugschnur (4)
verbunden. Die Flaschenzugschnur (4) läuft über die untere Rolle (3'') des unteren
Flaschenzug-Elementes (3) und ist, zurück nach unten gerichtet, an dem anderen Ende
mit einem fest angeordneten oder bewegbaren (einstellbaren) Punkt oder Gitter (5)
verbunden, Die obere Flaschenzugrolle (3') des Flaschenzug-Elementes (3) hängt in
der Schleife, die von einer abwärts hängenden Flaschenzugschnur (6) gebildet wird,
deren beide Enden jeweils höher auf einer von zwei unteren Flaschenzugrollen (1'')
und (2'') - bzw. auf in derselben Höhe hängenden Flaschenzug-Elementen (1) und (2)
- liegen und, zurück nach unten gerichtet, jeweils an einem festen Punkt festgemacht
sind. Die oberen Flaschenzugrollen (1') und (2') der bezeichneten Flaschenzugelemente
(1) und (2) hängen jeweils in der Schleife, die von abwärts hängenden Flaschenzugschnüren
(7) und (8) gebildet wird, während jedes Ende der Flaschenzugschnur (7) bzw. (8) höher
an einem Haken eines Satzes aus zwei komplementären Haken (9) und (10) bzw. (9') und
(10') befestigt ist.
[0010] Unter der Voraussetzung, daß bei der Jacquardmaschine vorgesehen ist, die obere Stellung
der Haken (9), (9'), (10), (10') zu wählen, kann die Arbeitsweise dieser bekannten
Einrichtung, wie folgt, beschrieben werden:
[0011] Wenn kein einziger Haken gewählt wird, dann bewegen sich die Haken in Gegenphase
zueinander auf- und abwärts, und die Flaschenzug-Elemente bleiben in derselben Höhe
hängen, weil jedes Flaschenzug-Element in der abwärts hängonden Schleife einer Schnur
(7), (8) aufgehängt ist, deren eines Ende sich aufwärts und das andere Ende dazu in
Gegenphase abwärts bewegt. Es erfolgt keine Auf- oder Abwärtsbewegung von Flaschenzug-Elementen;
(einzelne Flaschenzugschnüre (7) und (8) bewegen sich auf den Rollen (1') und (2'))
und das Ende (4') der Flaschenzugschnur (4) verbleibt in der Stellung: "unten".
[0012] Wenn einer der Haken, z. B. der Haken (9), in seiner oberen Stellung angewählt wurde,
dann wird in der folgenden Phase der Hakenbewegung der Haken (10) auf einer Strecke
h (= Hub der Messer) nach oben gebracht, und das Flaschenzug-Element (1) wird über
die Hälfte jener Strecke (= h/2) angehoben. Das Flaschenzug-Element (2) befindet sich
in der vorhergehenden Lage, weil weder ein Haken (9') noch ein Haken (10') angewählt
wurde, und das Flaschenzug-Element (2) bleibt in derselben Höhe hängen. Infolge der
Anhebung des Flaschenzug-Elementes (1) über eine Strecke h/2 wird auch das Flaschenzug-Element
(3) auf jene Strecke gehoben, was zu einer Hebung des Endes (4') des Flaschenzug-Elementes
(4) über eine Strecke h führt. Die hiermit verbundenen Kettfäden werden in die Stellung
"Mitte" gebracht.
[0013] Wenn nun z. B. die Haken (9) und (9') angewählt wurden, dann werden in der darauffolgenden
Bewegungsphase die Haken (10) und (10') über eine Strecke h angehoben, wodurch sich
sowohl das Flaschenzug-Element (1) als auch das Flaschenzug-Element (2) über eine
Strecke h/2 aufwärts bewegen. Das Flaschenzug-Element (3) unterliegt infolgedessen
einem Hub über eine Strecke h, wodurch das untere Ende (4') des Flaschenzug-Elementes
(4) über eine Strecke von 2h nach oben gezogen wird. Die damit verbundenen Kettfäden
werden in die Stellung "oben" gebracht. Folglich können die Kettfäden bei jedem Schuß
durch Anwählen keines, eines oder zweier Haken (9), (9') bzw. (10), (10') in eine
der drei möglichen Stellungen gebracht werden.
[0014] Der Nachteil dieser bekannten Einrichtung liegt in der Tatsache, daß zum Erhalt dieser
drei Wahlmöglichkeiten in Kombination mit dieser Einrichtung zwei Sätze komplementärer
Haken (9), (10) bzw. (9') und (10') notwendig sind.
[0015] Das Ziel der Erfindung ist es, eine Flaschenzug-Aufhängung vorzusehen, die in Kombination
mit einem Satz komplementärer Haken drei mögliche Stellungen für die mit ihnen verbundenen
Kettfäden hervorrufen kann, wobei die Anzahl komplementärer Haken nicht verdoppelt
zu werden braucht und folglich die Flaschenzug-Aufhängung unkostspieliger wird, während
alle notwendigen Möglichkeiten der Stellungswahl der Kettfäden erhalten bleiben.
[0016] Der Gegenstand der Erfindung ist eine Flaschenzug-Aufhängung für eine Jacquardmaschine,
die in der Länge oberhalb mit einem Satz komplementärer Haken und in der Länge unterhalb
mit einem oder mehreren Kettfäden verbunden ist, wobei über die Wahl der Haken die
Möglichkeit besteht, diese Kettfäden je Rapport von 2 Schuß in drei möglichen Stellungen
anzuordnen, um das Fach für die Polkettfäden bei jedem Schuß auszubilden.
[0017] Die Flaschenzug-Aufhängung gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein
einziger Satz komplementärer Haken mit Hilfe einer abwärts hängenden Flaschenzugschnur
verbunden wird, während das oberste Flaschenzug-Element mit seiner obersten Rolle
in der so gebildeten Schleife aufgehängt wird. An einem der Haken wird das Ende einer
zweiten Flaschenzugschnur befestigt, die tiefer als das oberste Flaschenzug-Element
abwärts hängt und mit dem anderen Ende um die oberste Rolle dieses zweiten Flaschenzuges
geschlagen wird, dann zurück nach oben auf der untersten Rolle des obersten Flaschenzug-Elementes
läuft und rückwärts tiefer als jene Rolle mit einem festen oder einstellbaren Gitter
verbunden wird.
[0018] Auf der untersten Rolle dieses untersten Faschenzug-Elementes liegt eine dritte Flaschenzugschnur,
die an einem Außenende tiefer mit einem oder mehreren Kettfäden (über Harnischschnüre)
in Verbindung steht und an dem anderen Ende tiefer als die unterste Flaschenzugrolle
des untersten Flaschenzug-Elementes mit einem festen oder einstellbaren Gitter verbunden
wird.
[0019] Eine andere mögliche Ausführungsform der Flaschenzug-Aufhängung gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß das oberste Flaschenzug-Element unmittelbar an dem
einen Haken an der obersten Rolle aufgehängt ist, während eine andere Flaschenzugschnur
an einem Ende mit dem anderen Haken verbunden ist, tiefer als die unterste Flaschenzugrolle
des obersten Flaschenzug-Elementes abwärts hängt und ferner zurück nach oben auf der
untersten Flaschenzugrolle des obersten Flaschenzug-Elementes läuft, um schließlich
an dem zweiten Ende mit dem obersten, festen oder einstellbaren Gitter verbunden zu
werden, wobei dieses Gitter tiefer als die genannte, unterste Flaschenzugrolle liegt.
[0020] In der abwärts hängenden Schleife, die von dieser Flaschenzugschnur gebildet wird,
hängt dann das unterste Flaschenzug-Element mit seiner obersten Flaschenzugrolle.
Eine Flaschenzugschnur, die auf der untersten Flaschenzugrolle des untersten Flaschenzug-Elementes
läuft, ist dann weiter als bei der ersten Ausführungsform einerseits mit den Kettfäden
und andererseits mit einem festen oder einstellbaren Gitter verbunden.
[0021] Weitere Merkmale, Vorteile und mögliche Ausführungsformen der Flaschenzug-Aufhängung
gemäß der Erfindung werden mit Hilfe der sich hieran anschließenden, ausführlichen
Beschreibung deutlich gemacht, wobei die Erfindung jedoch nicht auf diese beiden möglichen
Ausführungsformen beschränkt wird.
[0022] Diese Beschreibung wird an Hand der hier beigefügten Figuren veranschaulicht, wobei
Figur 3 schematisch eine Seitenansicht der ersten möglichen Ausführungsform der
Flaschenzug-Aufhängung gemäß der Erfindung - in Kombination mit einem Satz komplementärer
Haken - zeigt,
Figur 4 schematisch eine Seitenansicht der zweiten möglichen Ausführungsform der
Flaschenzug-Aufhängung gemäß der Erfindung - in Kombination mit einem Satz komplementärer
Haken - wiedergibt,
die Figuren 5a bis 5p eine Anzahl möglicher Stellungen der Haken und der einstellbaren
Gitter an der Flaschenzug-Aufhängung gemäß der Erfindung darstellen, um die drei möglichen
Stellungen der damit verbundenen Kettfäden zu erhalten,
Figur 6 schematisch ein Rutengewebe zeigt,
die Figuren 7a und 7b die Arbeitsweise der Jacquardmaschine zeigen - wenn die Hakenwahl
oben erfolgt - um die Bindung der Figur 6 unter Andeutung der verschiedenen Wahlmöglichkeiten
beim ersten und zweiten Schuß zu verwirklichen,
die Figuren 8a und 8b die Arbeitsweise der Jacquardmaschine veranschaulichen, -
wenn die Hakenwahl unten erfolgt - um die Bindung der Figur 6 unter Andeutung der
verschiedenen Wahlmöglichkeiten bei dem ersten und zweiten Schuß zu verwirklichen,
die Figuren 9a und 9b die Arbeitsweise der Jacquardmaschine zeigen, - wenn die
Hakenwahl oben erfolgt - um die Bindung der Figur 1 unter Andeutung der verschiedenen
Wahlmöglichkeiten für die beiden Gruppen von Polkettfäden bei dem ersten und zweiten
Schuß zu verwirklichen,
Figur 10 eine Seitenansicht der beiden Ausführungsformen der Flaschenzug-Aufhängung
gemäß der Erfindung für einen Satz komplementärer Haken darstellt und
Figur 11 eine perspektivische Zeichnung der Anordnung und eines Abschnittes der
Flaschenzug-Aufhängung für drei Sätze komplementärer Haken gemäß der ersten Ausführungsform
der Erfindung wiedergibt.
[0023] Die Flaschenzug-Aufhängung gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß bei
einer ersten Ausführungsform (Figur 3) an der Unterseite jedes Hakens (11) und (12),
die einen Satz komplementärer Haken bilden, die beiden Enden einer Flaschenzugschnur
(13) befestigt werden, die als Schleife abwärts hängt. In jener Schleife wird an seiner
oberen Rolle (14') ein Flaschenzug-Element (14) aufgehängt. An der Unterseite des
einen Hakens (11) wird das eine Ende einer zweiten Flaschenzugschnur (15) festgemacht.
[0024] Diese Flaschenzugschnur (15) hängt als Schleife nach unten, und das andere Ende ist
auf die untere Rolle (14'') des Flaschenzug-Elementes (14) gelegt und mit einem festen
oder einstellbaren Gitter (16) verbunden, das tiefer als die Flaschenzugrolle (14'')
angeordnet ist. In der von der Flaschenschenzugschnur (15) gebildeten, abwärts hängenden
Schleife wird nun ein Flaschenzug-Element (17) an seiner oberen Rolle (17') aufgehängt.
Auf der unteren Rolle (17'') des Flaschenzug-Elementes (17) liegt eine Flaschenzugschnur
(18),deren eines Ende (20) mit einer oder mehreren Harnischschnüren verbunden ist,
die nacheinander mit Kettfäden verbunden werden, und deren anderes Ende mit einem
festen oder einstellbaren Gitter (19) verbunden ist. Dieses Gitter (19) ist tiefer
als die Flaschenzugrolle (17'') angeordnet. Die beiden Gitter (16) und (19) können
gemeinsam fest angeordnet sein, aber eines (16) oder (19) von beiden kann auch einstellbar
sein, wobei die Bewegungen jener Gitter in dem Fall auch vertikal erfolgen und zusammen
mit einem der beiden komplementären Messer (11') oder (12') auf derselben Strecke
h vor sich gehen.
[0025] In Figur 4 wird eine zweite mögliche Ausführungsform der Flaschenzug-Aufhängung gemäß
der Erfindung schematisch wiedergegeben.
[0026] Hier wird das obere Flaschenzug-Element (14) an der oberen Rolle (14') unmittelbar
mit einer ständig befestigten Schnur an der Unterseite des einen Hakens (11) aufgehängt.
An der Unterseite des anderen (komplementären) Hakens (12) wird das Ende einer Flaschenzugschnur
(21) befestigt, die man tiefer als die untere Flaschenzugrolle (14'') als Schleife
nach unten hängen läßt und zurück nach oben bringt, dabei über die untere Flaschenzugrolle
(14'') legt und danach das andere Ende an dem horizontalen, tiefer angeordneten Gitter
(16) befestigt, das fest oder mit einem der Messer (11') oder (12') bewegbar angeordnet
sein kann.
[0027] In der Schleife, die von der Flaschenzugschnur (21) gebildet wird, wird nun das untere
Flaschenzug-Element (17) an seiner oberen Flaschenzugrolle (17' )aufgehängt. Auf der
unteren Flaschenzugrolle (17'') hängt dann die Flaschenzugschnur (18), die tiefer
an dem einen Ende (20) mit einem oder mehreren Kettfäden und an dem anderen Ende mit
dem tiefer gelegenen Gitter (19) verbunden ist, das fest oder mit einem der Messer
(11') oder (12') eineinstellbar angeordnet ist.
[0028] In den Figuren 5a bis 5p werden die verschiedenen Möglichkeiten dargestellt, durch
die die drei möglichen Stellungen der Kettfäden erhalten werden.
[0029] In Figur 5a ist die obere Stellung des Hakens (11) gewählt, und die Gitter (16) und
(19) werden als fest angesehen. Wenn der Haken (12) vom Messer (12') nach oben gehoben
wird, wird das Flaschenzug-Element (14) auf einer Strecke h/2 aufwärts gebracht. Das
obere Ende der Flaschenzugschnur (15) und infolgedessen auch der Punkt 15a werden
um eine Strecke h angehoben.
[0030] Dadurch daß das Flaschenzug-Element (14) auf einer Strecke h/2 nach oben gelangt,
kommt auch ein Punkt (15b) der Flaschenzugschnur (15) um eine Strecke h nach oben.
[0031] Da sowohl der Punkt (15a) als auch der Punkt (15b) um die Strecke h angehoben werden,
gelangt auch das Flaschenzug-Element (17) über die Strecke h nach oben. Das Ende (20)
der Flaschenzugschnur (18) wird folglich auf eine Strecke 2h angehoben. Daher gelangen
die Kettfäden aus ihrer ursprünglichen Stellung "unten" in die Stellung "oben".
[0032] In Figur 5b ist der Fall betrachtet, daß kein einziger Haken angewählt wurde und
sich der Haken (12) in seiner oberen Lage und der Haken (11) in seiner unteren Lage
befindet. Das Flaschenzug-Element (14) bleibt in seiner unteren Lage hängen, da sich
die Bewegungen der beiden Haken (11) und (12) einander kompensieren.
[0033] Der Punkt (15b) an der Flaschenzugschnur (15) befindet sich folglich auch in seiner
untersten Lage. Das obere Ende der Flaschenzugschnur (15) nimmt zusammen mit dem Haken
(11) seine tiefste Lage ein, wodurch sich der Punkt (15a) in seiner tiefen Lage befindet.
Infolgedessen hängen das Flaschenzug-Element (17) und außerdem das Ende (20) der Flaschenzugschnur
(18) in der tiefen Lage. Die mit ihm verbundenen Kettfäden befinden sich in der Lage
"unten".
[0034] In Figur 5c ist der Haken (12) angewählt, während das Messer (12') unten und das
Messer (11') oben ist. Die Situation ist für die Flaschenzug-Aufhängung mit jener
der Figur 5a identisch.
[0035] Figur 5d zeigt die Gegebenheiten, wenn kein einziger Haken angewählt wurde und sich
der Haken (12) in seiner unteren Lage und der Haken (11) in seiner oberen Lage befindet.
Das Flaschenzug-Element (14) nimmt seine tiefe Lage ein, und folglich befindet sich
der Punkt (15b) in seiner tiefen Lage. Infolge des Hubs des Hakens (11) gelangt der
Punkt (15a) um eine Strecke h nach oben, und das Flaschenzug-Element (17) kommt in
einem Abstand von h/2 höher zu hängen. Dies ergibt einen Hub des Endes (20) der Flaschenzugschnur
(18) auf einer Strecke h. Die Kettfäden sind jetzt in die Lage: "Mitte" gebracht.
[0036] Nun kann man die bereits betrachteten Lagen der Haken für den Fall ansehen, in dem
das obere Gitter (16) zusammen mit dem Messer (11') um eine Höhe h angehoben wird,
während das untere Gitter (19) ortsfest bleibt.
[0037] Für die in den Figuren 5a und 5b dargestellten Fälle ändert sich da nichts, weil
sich das Messer (11') dort in der unteren Stellung befindet.
[0038] Bei den in den Figuren 5c und 5d gezeigten Fällen erhält man durch den Hub des Gitters
(16) den einzigen Unterschied, daß der Punkt (15b) um eine Strecke h tiefer liegt,
wodurch das Flaschenzug-Element (17) um eine Strecke h/2 tiefer zu hängen kommt. Die
Wirkung, das Gitter (16) um eine Strecke h anzuheben, besteht somit darin, daß das
Ende (20) um eine Strecke h abgesenkt wird, verglichen mit derselben Hakenwahl ohne
Anhebung des Gitters (16).
[0039] In den Figuren 5e und 5f werden für die Stellung der Kettfäden die Stellung "Mitte"
und die Stellung "unten" erhalten.
[0040] In den Figuren 5g und 5h wird die Wirkung betrachtet, wenn das untere Gitter (19)
gemeinsam mit dem Messer (11') um eine Strecke h angehoben wird. Es ist klar, daß
dadurch das Ende (20) um eine Strecke h tiefer als bei einer identischen Hakenwahl
ohne Anhebung des Gitters (19) zu liegen kommt. Infolgedessen wird als Ergebnis für
die Kettfäden die Stellung "Mitte" bzw. "unten" erhalten.
[0041] Wenn die Haken nicht angewählt werden, wird erst bei zwei aufeinanderfolgenden Schüssen
die Situation der Figur 5b und dann die der Figur 5d erhalten. Für die Kettfäden erhält
man nacheinander die Stellung "unten" (unter Anhebung des Hakens (12)) und die Stellung
"Mitte" (unter Anhebung des Hakens (11)).
[0042] (Bei einer Wahl der Haken in der oberen Stellung) kann man hinsichtlich der Kettfäden
sagen, daß ohne Hakenwahl bei einer Anhebung des Hakens (11) eine Stellung "Mitte"
und bei einer Anhebung des Hakens (12) eine Stellung "unten" verwirklicht werden,
während die Anhebung jedes Gitters (16) und (19) eine Absenkung um eine Strecke h
mit sich bringt. Beim Anwählen eines Hakens in der oberen Stellung gelangt man in
die Stellung "oben".
[0043] Beim Anwählen der Haken in der tiefsten Stellung gibt es für die Kettfäden ebenfalls
drei mögliche Stellungen (unten, Mitte und oben). In den Figuren 5i bis 5l werden
beide Gitter (16) und (19) jedesmal als fest betrachtet. Diese feste Stellung liegt
um die Strecke h höher als bei der Wahl oben; Figuren 5a bis 5d.
[0044] Falls keine Hakenwahl erfolgt ist, dann wird die höchste Stellung erreicht, wenn
der Haken (11) in die Höhe gebracht ist (Figur 51), was für die Kettfäden zur Stellung
"oben" wird. Wenn sich der Haken (12) dagegen oben befindet, wird die Stellung "Mitte"
erhalten.
[0045] Die Anhebung des Hakens (11) hat zur Folge, daß für das Ende (20) der Flaschenzugschnur
(18) eine Anhebung über eine Strecke 2h erhalten wird. Die Anhebung des Hakens (12)
allein führt zu einer Anhebung über eine Strecke h. Die untere Stellung der Kettfäden,
also die Stellung "unten", wird erreicht, wenn einer der Haken in der unteren Stellung
angewählt wird. Falls danach der andere Haken ebenfalls nach unten gebracht ist, befinden
sich die beiden Haken unten. Das Flaschenzug-Element (14) und sowohl der Punkt (15a)
als auch der Punkt (15b) nehmen die untere Stellung ein. Hierdurch gelangt auch das
Flaschenzug-Element (17) in seine untere Stellung, was schließlich zu der tiefstmöglichen
Stellung des Endes (20) der Flaschenzugschnur führt.
[0046] Die Wirkung, das eine Gitter (16) oder (19) auf eine Strecke h anzuheben, besteht
natürlich auch darin, daß sich das Ende (20) der Flaschenzugschnur in einer Länge
h senkt. Umgekehrt ergibt die Senkung des Gitters (16) oder (19) um eine Strecke h
den Anstieg des Endes der Flaschenzugschnur um die Strecke h (Figuren 5m bis 5p).
Außerdem können die Gitter - eines von ihnen oder beide - hier auch so vorgesehen
sein, daß sie sich mit einem der Messer (11') oder (12') mit bewegen.
[0047] Zur Veranschaulichung der Anwendungs-Möglichkeiten der Einrichtung gemäß der Erfindung
sei ein Rutengewebe betrachtet, das je 2 Schuß durchgebunden ist (siehe die schematische
Ansicht der Figur 6).
[0048] Bei jedem Schuß erhält man einen Schlag I. Bei jedem zweiten Schuß (also beim 2.,
4.,...) erhält man eine Rute R. Die Polkettfäden können dadurch als Figuren bildender
Polkettfaden wirken, daß er sich bei jedem zweiten Schuß oberhalb der Rute R befindet.
Diese Lage wird oben (B) genannt.
[0049] Die untere Lage (O) wird von einem Polkettfaden eingenommen, der sich unter dem Schlag
I befindet. Die Lage in der Mitte (M) befindet sich oberhalb des Schlages I, aber
unterhalb der Rute R.
[0050] Die Polkettfäden P1, P2 und P3 können bei jedem Schuß die folgende Lage einnehmen:
- bei jedem ersten Schuß:
- P1 "unten"; P2 und P3 "Mitte",
- bei jedem zweiten Schuß:
- P1 "oben"; P2 und P3 "unten".
[0051] Die Jacquardmaschine, die diese Forderungen erfüllen kann, besteht aus einem Schneidengitter
mit Messern (11') und einem Schneidengitter mit Messern (12'), die sich in Gegenphase
zueinander auf- und abwärts bewegen. Die Wahl der Haken (11) und (12) kann in der
Stellung oben und unten geschehen. Wenn jene Wahl in der Stellung oben erfolgt, dann
wird zugelassen, daß sich das Gitter (16) mit dem Schneidengitter (11') mitbewegt,
während das Gitter (19) festbleibt.
[0052] Bei jedem ersten Schuß müssen sich die Kettfäden entweder in die Stellung "Mitte"
oder in die Stellung "unten" bewegen. Der Zustand der Einrichtung gemäß der Erfindung
wird in Figur 7a für jene beiden Möglichkeiten bei dem ersten Schuß dargestellt, bei
dem sich das Messer (11') oben und das Messer (12') unten befindet.
[0053] Bei einer Wahl des Hakens (12) befinden sich zu jenem Zeitpunkt die Haken (11) und
(12), die über die Strecke h angehoben sind, in der Stellung "oben". Das Flaschenzug-Element
(14) wird um eine Länge h/2 höher gebracht, wodurch der Punkt (15b) der Flaschenzugschnur
(15) in eine um die Länge h höhere Stellung gelangt. Dadurch daß das Gitter (16) ebenfalls
um eine Länge h erhöht wird, wird die Anhebung des Punktes (15b) zunichte gemacht.
Infolge der Anhebung des Hakens (11) ist der Punkt (15a) um eine Strecke h in die
Höhe gebracht. Das Flaschenzug-Element (17) wird über die Strecke h/2 hoch gezogen.
Da das Gitter (19) feststeht, wird schließlich ein Hub h des Endes (20) der Flaschenzugschnur
(18) erhalten. Die Kettfäden gelangen in die Stellung "Mitte".
[0054] Wenn der Haken (12) nicht angewählt wurde, dann befindet sich der Haken (11) in der
Stellung "oben", während sich der Haken (12) in der Stellung "unten" befindet.
[0055] Der Punkt (15a) erfährt einen Hub über die Strecke h. Das Flaschenzug-Element (14)
nimmt seine untere Stellung ein, wodurch der Punkt (15b) der Flaschenzugschnur (15)
nicht angehoben wird. Dadurch daß das Gitter (16) - zusammen mit dem Messer (11')
- um eine Strecke h angehoben wird, ist die resultierende Bewegung des Punktes (15b)
eine Absenkung um eine Strecke h.
[0056] Der Punkt (15a) steigt um eine Länge h an, während der Punkt (15b) um eine Länge
h absinkt, so daß das Flaschenzug-Element (17) keine Anhebung erfährt und sich in
seiner möglichst tiefen Lage befindet. Das Gitter (19) steht fest, so daß das Ende
(20) der Flaschenzugschnur (18) ebenfalls in seiner tiefsten Stellung hängt. Folglich
befinden sich die Kettfäden in der Stellung "unten".
[0057] Dadurch daß der Haken (12) vor dem ersten Schuß angewählt wird oder nicht angewählt
wird, ist die Wahl zwischen den Stellungen "Mitte" und "unten" für die Kettfäden gegeben.
[0058] Bei dem zweiten Schuß befindet sich das Messer (12') in der oberen Stellung, während
das Messer (11') in der unteren Stellung angeordnet ist. Bei einer Wahl des Hakens
(11) sind die beiden Haken (11) und (12) in der Stellung mit dem Hub h, wodurch sie
das Flaschenzug-Element (14) um eine Strecke h/2 höher als ihre tiefste Stellung hochziehen.
Der Punkt (15a) weist den Hub h auf, während der Punkt (15b) ebenfalls um eine Strecke
h in die Höhe gelangt.
[0059] Das Flaschenzug-Element (17) wird um die Länge h angehoben, wodurch das Ende der
Flaschenzugschnur (18) - in Verbindung mit dem festen Gitter (19) - einen Hub über
eine Strecke von 2h erfährt. Die Kettfäden werden in die Stellung "oben" gelangen.
[0060] Das Gitter (16) verbleibt in seiner unteren Stellung angeordnet, da sich das Messer
(11'), mit dem es verbunden ist, unten dran befindet.
[0061] Wenn der Haken (11) nicht angewählt wird, dann befindet sich der Haken (11) in seiner
unteren Stellung, und der Haken (12) ist in seine obere Stellung gebracht.
[0062] Das Flaschenzug-Element (14) befindet sich in seiner unteren Stellung mit dem Ergebnis,
daß der Punkt (15b) nicht angehoben wird und sich in seiner unteren Stellung befindet.
Der Punkt (15a) nimmt ebenfalls seine untere Stellung ein - wobei der Haken (11) unten
ist - wodurch sich auch das Flaschenzug-Element (17) in seiner möglichst tiefen Stellung
befindet.Das Ende (20)der Flaschenzugschnur (18), die fest mit dem Gitter (19) verbunden
ist, ist folglich in der tiefstmöglichen Stellung. Die Kettfäden werden in die Stellung
"unten" gebracht.
[0063] Dadurch daß der Haken (11) angewählt wird oder nicht angewählt wird, hat man folglich
bei dem zweiten Schuß die Wahl, die Kettfäden in die Stellung "oben" oder "unten"
zu bringen.
[0064] Die Wahlmöglichkeiten, die für den ersten bzw. den zweiten Schuß in den Figuren 7a
und 7b dargestellt sind, stimmen folglich völlig mit den notwendigen Stellungen der
Kettfäden zum Weben des Gewebes der Figur 6 überein, nämlich für den Polkettfaden
P1 (Stellungen "unten" und "oben")und für die Polkettfäden P2 und P3 (Stellungen "Mitte"
und "unten").
[0065] In dem Fall, daß die Wahl der Haken (11) und (12) in der unteren Stellung erfolgt,
werden die beiden Gitter (16) und (19) fest angeordnet. Die notwendigen Stellungen
der Einrichtung gemäß der Erfindung werden bei dem ersten bzw. zweiten Schuß während
des Webens des Gewebes der Figur 6 in den Figuren 8a und 8b wiedergegeben. Der erste
Schuß findet statt, wenn sich das Messer (12') in seiner oberen Stellung und das Messer
(11') in seiner unteren Stellung befindet. Falls der Haken (11') nicht angewählt wurde,
dann unterliegt das Flaschenzug-Element (14) einem Hub von h/2 oberhalb seiner möglichst
tiefen Stellung - dies geschieht, wenn sich die beiden Haken (11) und (12) unten befinden
-. Der Punkt (15a) wird keiner Anhebung unterzogen, während der Punkt (15b) einem
Hub über eine Länge h unterliegt.
[0066] Folglich gelangt das Flaschenzug-Element (17) in eine um h/2 größere Höhe, um dort
zu hängen, wodurch schließlich das Ende (20) der Flaschenzugschnur (18) um eine Höhe
h über seine möglichst tiefe Stellung hinaus angehoben wird. Die Kettfäden gelangen
in die Stellung "Mitte".
[0067] Die andere notwendige Stellung der Kettfäden wird für den ersten Schuß bei einer
Wahl des Hakens (12) in seiner unteren Stellung erhalten. Beim ersten Schuß sind die
beiden Haken folglich in ihrer tiefen Stellung, wodurch das Flaschenzug-Element (14)
und somit auch der Punkt (15b) in ihre tiefe Stellung gelangen. Auch der Punkt (15a)
befindet sich in der unteren Stellung, wodurch auch das Flaschenzug-Element (17) in
seiner tiefsten Stellung hängt. Infolgedessen hängt das Ende (20) der Flaschenzugschnur
(18) in der tiefsten Stellung. Die Kettfäden erreichen die tiefste Stellung, nämlich
die Stellung "unten".
[0068] Für den ersten Schuß werden auf diese Weise die notwendigen Stellungen "Mitte" und
"unten" der Kettfäden dadurch erhalten, daß der Haken (11) in seiner unteren Stellung
nicht angewählt bzw. wohl angewählt wird.
[0069] Für den zweiten Schuß werden die notwendigen Stellungen "oben" und "unten" dadurch
erzielt, daß der Haken (11) in seiner unteren Stellung nicht angewählt oder doch angewählt
wird. Wenn der Haken (11) nicht angewählt wird, befindet er sich oben, und bei dem
zweiten Schuß ist der Haken (12) in seiner unteren Stellung. Das Flaschenzug-Element
(14) wird um eine Länge h/2 oberhalb seiner tiefen Stellung angehoben, was zu einer
Anhebung des Punktes (15b) um die Höhe h führt. Auch der Punkt (15a) wird über eine
Länge h gehoben, so daß das Flaschenzug-Element (17) um die Höhe h höher kommt, um
dort zu hängen. Infolgedessen wird das Ende (20) der Flaschenzugschnur (18) um eine
Strecke von 2h nach oben befördert. Die Kettfäden gelangen somit in die Stellung "oben".
[0070] Wenn der Haken (11) gut angewählt wird, erreicht man bei dem zweiten Schuß die Situation,
in der sich die beiden Haken (11) und (12) in ihrer tiefen Stellung befinden. - Für
die Einrichtung gemäß der Erfindung - ist diese Situation dieselbe wie die, die bei
einer Wahl des Hakens (12) in seiner unteren Stellung erhalten wurde, was oben ausführlich
beschrieben wurde. Hierbei wird auch die Stellung "unten" der Kettfäden erreicht.
[0071] Bezüglich einer anderen möglichen Anwendung der Einrichtung gemäß der Erfindung sei
auf Figur 1 verwiesen, die schematisch ein mit einem Spulenpaar gewebtes Doppelstück-Polgewebe
mit der 2Schuß-V-Bindung zeigt.
[0072] Dafür muß bei jedem ersten Schuß für einen Teil der Polkettfäden (P1, P2, P3) die
Wahlmöglichkeit zwischen den Stellungen "unten" oder "Mitte" bestehen, während für
einen anderen Teil der Polkettfäden (P4, P5) die Wahlmöglichkeit zwischen den Stellungen
"unten" und "oben" vorhanden sein muß.
[0073] Bei diesem Gewebe muß mit jedem zweiten Schuß für die erste Gruppe Polkettfäden die
Wahlmöglichkeit zwischen den Stellungen "unten" und "oben" gegeben sein, während für
die zweite Gruppe Polkettfäden (P4, P5) die Wahlmöglichkeit zwischen den Stellungen
"oben" und "Mitte" bestehen muß.
[0074] Bei dem ersten Schuß werden in Figur 9a die notwendigen Wahlmöglichkeiten in der
Einrichtung gemäß der Erfindung dargestellt; bezüglich des zweiten Schusses sei auf
Figur 9b verwiesen.
[0075] Für die erste Gruppe Polkettfäden wird das Gitter (16) - zusammen mit dem Messer
(11') - bewegbar angeordnet, und das Gitter (19) ist fest, während für die zweite
Gruppe Polkettfäden die beiden Gitter fest angeordnet sind.
[0076] Die Anordnung der ersten Gruppe Polkettfäden steht in jeder Figur links von der Anordnung
der zweiten Gruppe Polkettfäden.
[0077] Bei dem ersten Schuß gibt es für die erste Gruppe Polkettfäden zwei Wahlmöglichkeiten
(nämlich "unten" und "Mitte"), indem der Haken (12) in seiner oberen Stellung angewählt
bzw. nicht angewählt wird. Hierzu sei auf die der Figur 7a zugehörige Beschreibung
verwiesen.
[0078] Bei der zweiten Gruppe Polkettfäden wird die Flaschenzugschnur (13) an dem Haken
(11) und die Flaschenzugschnur (15) an dem Haken (12) befestigt, umgekehrt zu allen
bisherigen Fällen. Die beiden Gitter (16) und (19) sind fest angeordnet. Diese Situation
ist mit der der Figur 7b identisch; infolge des Austausches erhält man diese Stellungen
("unten" und "oben") nun aber bei dem ersten Schuß.
[0079] Für die zweite Gruppe Polkettfäden erhält man dadurch die notwendigen Wahlmöglichkeiten,
daß der Haken (12) in seiner oberen Stellung angewählt oder nicht angewählt wird,
während die Gitter (16) und (19) fest angeordnet sein müssen.
[0080] Folglich muß die Jacquardmaschine aus zwei Abschnitten bestehen: nämlich aus einem
Abschnitt für die erste Gruppe Polkettfäden mit dem bewegbaren Gitter (16) und aus
einem Abschnitt für die zweite Gruppe Polkettfäden mit festen Gittern (16) und (19)
und mit einer ausgetauschten Flaschenzug-Aufhängung.
[0081] Bei dem zweiten Schuß muß für die erste Gruppe Polkettfäden die Wahl zwischen den
Stellungen "unten" und "oben" getroffen werden. Die Stellungen bei der Einrichtung
gemäß der Erfindung, die diese erfüllen, stimmen mit denen der Figur 7b überein. Dadurch
daß der Haken (11) in seiner oberen Stellung angewählt bzw. nicht angewählt wird,
wird die Stellung "oben" bzw. "unten" verwirklicht.
[0082] Bei dem zweiten Schuß muß für die zweite Gruppe Polkettfäden die Wahl zwischen den
Stellungen "oben" und "Mitte" getroffen werden.
[0083] Die Stellung "oben" wird in derselben Weise wie für die erste Gruppe Polkettfäden
bei dem zweiten Schuß erhalten: nämlich indem der Haken (11) in seiner oberen Stellung
angewählt wird. Der Zustand der Einrichtung ist identisch, da der Austausch der Flaschenzug-Aufhängung
keine Rolle spielt, wenn sich die beiden Haken (11) und (12) in der Stellung "oben"
befinden, und wenn das Messer (11') unten ist; (das bewegbare Gitter (16) ist gleich
dem festen Gitter (16)).
[0084] Die Stellung "Mitte" wird dadurch erhalten, daß der Haken (11) bei dem zweiten Schuß
nicht angewählt wird. Das Flaschenzug-Element (14) und folglich auch der Punkt (15b)
befinden sich in der möglichst tiefen Stellung. Der Punkt (15a) ist von dem Haken
(12) über die Strecke h angehoben. Das Flaschenzug-Element (17) kommt um einen Abstand
h/2 höher zu hängen, wodurch das Ende (20) der Flaschenzugschnur (18) in einer Höhe
h oberhalb seiner tiefsten Stellung hängt. Somit sind die Kettfäden in ihre Stellung
"Mitte" gebracht.
[0085] Um die praktische Ausführung der Flaschenzug-Aufhängung gemäß der Erfindung bei einer
bevorzugten Ausführungsform zu verdeutlichen, sei auf Figur 10 verwiesen, die eine
Seitenansicht eines Abschnittes der Einrichtung darstellt, der mit einem Satz komplementärer
Haken zusammenwirkt. Mit jedem Satz komplementärer Haken der Jacquardmaschine ist
die in Figur 10 gezeigte Flaschenzug-Aufhängung verbunden. In Figur 11 ist eine perspektivische
Ansicht eines Abschnittes der Einrichtung wiedergegeben, die mit drei Sätzen komplementärer
Haken zusammenarbeitet.
[0086] Jeder Haken (11) und (12) besteht aus einer langgestreckten Lasche, an deren einer
Seite ein Vorsprung vorgesehen ist. Unterhalb jeder Hakenreihe, genauer gesagt, unter
dem Vorsprung jener Haken befindet sich je ein Messer (11') bzw. (12'); die beiden
Messer führen in Gegenphase zueinander eine Auf- und Abwärtsbewegung aus, bei der
sie die Haken (11) und (12) nach oben mitnehmen können. Hierfür sind die Form und
Größe des Vorsprunges an jedem Haken (11) und (12) derart vorgesehen, daß während
der Aufwärtsbewegung jener Haken (11) bzw. (12) auf der Oberkante des darunter liegenden
Messers (11') oder (12') ruhen kann.
[0087] An der unteren Seite jedes Hakens (11) und (12) dient eine Öffnung der Befestigung
der Flaschenzugschnüre (13) und (15).
[0088] An der Unterseite aller zu ein und derselben Reihe gehörender Haken (11) werden die
Enden zweier Flaschenzugschnüre befestigt, nämlich das Ende der Flaschenzugschnur
(13) und das Ende der Flaschenzugschnur (15), usw. Die Flaschenzugschnur (13) hängt
abwärts und läuft auf der Unterseite der oberen Flaschenzugrolle (14') des Flaschenzug-Elementes
(14) entlang und dann nach oben zurück, wo das zweite Ende dieser Flaschenzugschnur
(13) mit der Unterseite des Hakens (12) - des zu einer anderen Reihe gehörenden, komplementären
Hakens - verbunden ist.
[0089] Die Flaschenzugschnur (15) hängt weiter als die Flaschenzugschnur (13) nach unten
und läuft über die Unterseite der oberen Flaschenzugrolle (17') des Flaschenzug-Elementes
(17) sowie anschließend nach oben zurück, Wo sie über die Oberseite der unteren Flaschenzugrolle
(14'') des Flaschenzug-Elementes (14) geführt ist und weiter zurück nach unten läuft,
wo das Ende mit dem Gitter (16) verbunden ist. Das Gitter (16) kann entweder fest
angeordnet oder bewegbar sein, wobei es den Bewegungen des Messers (11') oder (12')
folgen kann.
[0090] Jedes Flaschenzug-Element (14) und (17) besteht aus einer oberen und unteren Flaschenzugrolle
(14'), (17') bzw. (14''), (17''), die übereinander auf parallelen Achsen drehbar angeordnet
sind. Beide Achsen sind ferner durch bekannte Hilfsmittel - z. B. durch zwei Seitenplatten
parallel zu den beiden Seitenflächen der Flaschenzugrollen - mechanisch miteinander
verbunden.
[0091] Folglich hängen die beiden Flaschenzug-Elemente (14) und (17) mit ihrer unteren Flaschenzugrolle
in der Schleife, die von den abwärts hängenden Flaschenzugschnüren (13) und (15) gebildet
wird, die über die genannten Flaschenzugrollen (14') und (17') laufen.
[0092] Auf der Oberseite der unteren Flaschenzugrolle (17'') des Flaschenzug-Elementes (17)
läuft eine andere Flaschenzugschnur (18), die an ihrem einen Ende unten mit dem Gitter
(19) und an dem anderen Ende (20) tiefer mit einer oder mehreren Harnischschnüren
in Verbindung mit den Kettfäden verbunden wird. Das Gitter (19) kann ebenso wie das
Gitter (16) entweder fest angeangeordnet oder bewegbar sein, wobei es den Bewegungen
des Messers (11') oder (12') folgt. In Figur 11 werden einzelne mit den Flaschenzugschnüren
(15) und (18) verbundene Latten der Gitter (16) und (19) dargestellt.
[0093] Der Vorteil der Erfindung liegt in der Tatsache, daß zur Ermöglichung dreier verschiedener
Stellungen der Kettfäden nur ein Satz komplementärer Haken (11) und (12) je Polpunkt
notwendig ist. Um jene Möglichkeit vorzusehen, müssen bis heute zwei Sätze komplementärer
Haken je Polpunkt zur Verfügung gestellt werden, was eine Inanspruchnahme von mehr
Raum in der Jacquardmaschine mit sich bringt.
1. Flaschenzug-Aufhängung zum Bilden des Faches mit den Kettfäden einer Jacquardmaschine,
bei der die Flaschenzug-Elemente einerseits mit Hilfe von Flaschenzugschnüren mit
den Haken verbunden sind, ein Ende einer Flaschenzugschnur mit einem oder mehreren
Kettfäden verbunden wird und als Folge der Wahlmöglichkeiten der Haken eventuell in
Kombination mit der Beeinflussung eines auf- und abwärts bewegbaren Aufhängepunktes
einer Flaschenzugschnur zumindest je zwei Schuß drei mögliche Stellungen der Kettfäden
gewählt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschenzug-Aufhängung mit einem Satz zweier komplementärer Haken (11) und
(12) je Polpunkt zusammenwirkt und aus zwei übereinander hängenden Flaschenzug-Elementen
(14) und (17) zusammengestellt ist - die je aus zwei übereinander verbundenen, drehbaren
Rollen (14'), (14'') und (17'), (17'') bestehen - die unter jedem Satz komplementärer
Haken mit Flaschenzugschnüren (13) und (15) an jenen Haken aufgehängt werden, wobei
jedes Ende der Flaschenzugschnur (13) an einem der Haken (11) und (12) festgemacht
ist, während ihr abwärts hängender Abschnitt über die obere Rolle (14') des Flaschenzug-Elementes
(14) läuft - die auf jene Weise aufgehängt ist -, wobei an dem einen Haken (11) eine
zweite Flaschenzugschnur (15) festgemacht ist, die tiefer als das Flaschenzug-Element
(14) nach unten hängt, über die obere Rolle (17') des Flaschenzug-Elementes (17) läuft
- die auf jene Weise aufgehängt ist - und zurück nach oben läuft, über die untere
Rolle (14'') des Flaschenzug-Elementes (14) geführt ist und zurück an ihrem Ende abwärts
mit einem tiefer gelegenen, festen Punkt der Jacquardmaschine verbunden ist, und wobei
über die untere Rolle (17'') des Flaschenzug-Elementes (17) eine Flaschenzugschnur
(18) geführt ist, die an dem einen Ende mit einem tiefer gelegenen Festpunkt der Jacquardmaschine
verbunden ist und an dem anderen Ende (20) über die Harnischschnüre mit einem oder
mehreren Kettfäden verbunden wird.
2. Flaschenzug-Aufhängung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschenzugschnur (15) mit dem Ende, das nicht mit einem Haken (11) verbunden
ist, mit einem Gitter (16) verbunden ist, das in Phase mit dem einen Messer (11')
oder (12') über ein und dieselbe Höhe h wie die Anhebung jener Messer auf- und abwärts
bewegbar ist.
3. Flaschenzug-Aufhängung gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Flaschenzugschnur (18) an dem Ende, das nicht mit den Kettfäden verbunden
ist, mit einem Gitter (19) verbunden ist, das in Phase mit dem einen Messer (11')
oder (12') über ein und dieselbe Höhe h wie die Anhebung jener Messer auf- und abwärts
bewegbar ist.
4. Flaschenzug-Aufhängung zum Bilden eines Faches mit den Kettfäden einer Jacquardmaschine,
bei der die Flaschenzug-Elemente einerseits mit Hilfe von Flaschenzugschnüren mit
den Haken verbunden sind und das eine Ende einer Flaschenzugschnur mit einem oder
mehreren Kettfäden verbunden wird, wodurch infolge der Wahlmöglichkeiten der Haken
eventuell in Kombination mit der Steuerung eines auf- und abwärts bewegbaren Aufhängepunktes
drei mögliche Stellungen der Kettfäden zumindest je 2 Schuß gewählt werden können,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschenzug-Aufhängung mit einem Satz zweier komplementärer Haken (11) und
(12) je Polpunkt zusammenwirkt und aus zwei übereinander hängenden Flaschenzug-Elementen
(14) und (17) zusammengesetzt ist - die jeweils aus zwei übereinander verbundenen,
drehbaren Rollen (14'), (14'') und (17'), (17'') bestehen - die unter jedem Satz komplementärer
Haken an jenen Haken mit Schnüren (21) und (22) aufgehängt werden, wobei das Flaschenzug-Element
(14) mit einer an ihm festgemachten Schnur (22) unmittelbar an dem einen Haken (11)
aufgehängt wird und das eine Ende der Flaschenzugschnur (21) an dem anderen Haken
(12) festgemacht ist, während die Flaschenzugschnur (21) tiefer als das Flaschenzug-Element
(14) abwärts hängt, über die obere Rolle (17') des Flaschenzug-Elementes (17) - die
auf jene Weise aufgehängt ist - und zurück nach oben läuft, über die untere Rolle
(14'') des Flaschenzug-Elementes (14) geführt und zurück an ihrem Ende abwärts mit
einem tiefer gelegenen Festpunkt der Jacquardmaschine verbunden ist, und wobei über
die untere Rolle (17'') des Flaschenzug-Elementes (17) eine Flaschenzugschnur (18)
geführt ist, die an ihrem einen Ende mit einem tiefer gelegenen, festen Punkt der
Jacquardmaschine verbunden ist und an dem anderen Ende (20) über Harnischschnüre mit
einem oder mehreren Kettfäden verbunden wird.
5. Flaschenzug-Aufhängung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende der Flaschenzugschnur (21), das nicht mit dem Haken (12) verbunden ist,
mit einem Gitter (16) verbunden ist, das in Phase mit dem einen Messer (11') oder
(12') auf derselben Strecke h wie die Anhebung jener Messer auf- und abwärts bewegbar
ist.
6. Flaschenzug-Aufhängung gemäß Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende der Flaschenzugschnur (18), das nicht mit den Kettfäden verbunden ist,
mit einem Gitter (19) verbunden ist, das in Phase mit dem einen Messer (11') oder
(12') über ein und dieselbe Strecke h wie die Anhebung jener Messer auf- und abwärts
bewegbar ist.
7. Jacquardmaschine, versehen mit einer Flaschenzug-Aufhängung gemäß einem oder mehreren
Ansprüchen 1 bis 3.
8. Jacquardmaschine, versehen mit einer Flaschenzug-Aufhängung gemäß einem oder mehreren
Ansprüchen 4 bis 6.