[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der themrischen
und/oder photochemischen Stabilität von ungefärbten und gefärbten Polyamidfasern sowie
das damit behandelte Polyamidfasermaterial.
[0002] Aus US-A-3 665 031 ist bekannt, ungefärbte Polymere, wie z.B. Polyamide gegen den
Einfluss von Hitze und/oder Sauerstoff (Luftoxidation) mit Hilfe von wasserlöslichen
phenolischen Antioxidantien zu schützen. Dieser Schutz genügt aber den heutigen Anforderungen
nicht.
[0003] Es wurde nun gefunden, dass ungefärbte und gefärbte Polyamidfasern durch eine Behandlung
mit phenolischen wasserlöslichen Antioxidantien und UV-Absorbern besser geschützt
werden können.
[0004] Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Verbesserung der thermischen und/oder
photochemischen Stabilität von ungefärbten und gefärbten Polyamidfasern, welches dadurch
gekennzeichnet ist, dass man die Fasern mit einem Mittel aus wässrigem Bad behandelt,
welches
(A) eine wasserlösliche Verbindung der Formel (1)
(1) (A-Y-)
nZ(-W)
m
in welcher
A den Rest eines sterisch gehinderten Phenols der Benzolreihe,
Y einen Rest der Formeln (2) oder (3)

worin
X und X′unabhängig voneinander Alkylen, Oxaalkylen oder Thiaalkylen,
R₂ und R₃ unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppe und
x, x′und y unabhängig voneinander je 0 oder 1 sind,
Z einen aliphatischen oder einen carbocyclischen aromatischen Rest, wobei letzterer
höchstens zwei mono- oder bicyclische Kerne enthält,
W die Sulfogruppe und
m und n unabhängig voneinander 1 oder 2 bedeuten, und deren wasserlösliche Salze,
und
(B) einen UV-Absorber enthält.
[0005] A in Formel (1) bedeutet beispielsweise einen Monohydroxyphenyl-Rest, in dem mindestens
eine o-Stellung zur Hydroxylgruppe durch eine Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylgruppe
substituiert ist und der gegebenenfalls noch weitere Substituenten trägt.
[0006] Alkylgruppen in o-Stellung zur Hydroxylgruppe von A können gerade oder verzweigt
sein und 1-12, vorzugsweise 4-8 C-Atome enthalten. Bevorzugt sind dabei α-verzweigte
Alkylgruppen. Es handelt sich dabei beispielsweise um die Methyl-, Aethyl-, iso-Propyl-,
tert.Butyl-, iso-Amyl-, Octyl-, tert.Octyl- und Dodecylgruppe. Besonders bevorzugt
ist dabei die tert.Butylgruppe.
[0007] Cycloalkylgruppen in o-Stellung zur Hydroxylgruppe von A enthalten 6-10, vorzugsweise
6-8 C-Atome. Beispiele dafür sind die Cyclohexyl-, Methylcyclohexyl- und Cyclooctylgruppe.
[0008] Aralkylgruppen in o-Stellung zur Hydroxylgruppe von A enthalten 7-10, vorzugsweise
8-9 C-Atome. Beispiele dafür sind die α-Methyl- und α,α-Dimethylbenzylgruppe.
[0009] Der Rest A kann daneben noch durch weitere, vorstehend definierte Alkyl-, Cycloalkyloder
Aralkylgruppen substituiert sein, wobei diese bevorzugt in o′- oder p-Stellung zur
Hydroxylgruppe stehen, soweit diese Stellungen nicht durch die Bindung an Y besetzt
sind. Vorteilhaft ist weiterhin mindestens eine m-Stellung zur Hydroxylgruppe unsubstituiert,
während die andere durch niedere Alkylgruppen, wie die Methylgruppe, substituiert
sein kann.
[0010] Aus Gründen der leichten Zugänglichkeit und ihrer günstigen Stabilisierungswirkung
sind Verbindungen der Formel (1) besonders bevorzugt, in denen A einen Rest der Formel
(4)

in der
R und R₁ unabhängig voneinander Wasserstoff, Methyl oder tert.Butyl darstellen und
die Summe der Kohlenstoffatome von R und R₁ mindestens 2 beträgt, bedeutet.
[0011] X und X'in Formeln (2) und (3) können geradkettig oder verzweigt sein und 1 bis 8,
vorzugsweise 1 bis 5 C-Atome enthalten. Beispiele dafür sind der Methylen-, Aethylen-,
Trimethylen-, Propylen-, 2-Thia-trimethylen- oder der 2-Oxapentamethylenrest.
[0012] Besonders bevorzugt sind Verbindungen, bei denen in den Resten X und X′nicht zwei
Heteroatome an das gleiche gesättigte, d.h. tetraedrische Kohlenstoffatom gebunden
sind.
[0013] R₂ oder R₃ in Formeln (2) und (3) können als Alkylgruppe geradkettig oder verzweigt
sein und 1 bis 18, vorzugsweise 1 bis 8 C-Atome enthalten. Beispiele dafür sind die
Methyl-, Aethyl-, iso-Propyl-, Pentyl-, Octyl-, Dodecyl- und Octadecylgruppe.
[0014] Als substituierte Alkylgruppe bedeuten R₂ oder R₃ beispielsweise eine Hydroxyalkyl-,
Alkoxyalkyl-, Aminoalkyl-, Alkylaminoalkyl- oder eine Dialkylaminoalkylgruppe mit
insgesamt 2 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 C-Atomen. Beispiele dafür sind die β-Hydroxyäthyl-,
β-Methoxyäthyl-, β-Aminoäthyl-, β,β′-Diäthylaminoäthyl- oder die β-Butylaminoäthylgruppe.
[0015] R₂ oder R₃ können auch eine Arylgruppe, bevorzugt die Phenylgruppe darstellen.
[0016] Dabei zeigen Verbindungen, in denen y in Formeln (2) und (3) Null bedeutet, im allgemeinen
eine wesentlich bessere Stabilisierungswirkung als solche Verbindungen, in denen y
Eins bedeutet.
[0017] Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (1), in denen Y einen Rest der Formel
(5)

worin
R₄ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl und
X′′ C₁-C₄-Alkylen bedeuten, darstellt.
[0018] Z in Formel (1) bedeutet beispielsweise den Rest eines unsubstituierten oder durch
Carboxylgruppen substituierten niederen Alkans mit mindestens zwei C-Atomen, den Rest
eines unsubstituierten oder durch Chlor oder Brom, C₁-C₄-Alkyl, C₁C₄-Alkoxy, C₁-C₄-Alkoxycarbonylamino,
Hydroxy, Carboxy, Phenyläthyl, Styryl, Phenyl, Phenoxy, Phenylthio, Phenylsulfonyl
oder Acylamino substituierten Benzolkerns, wobei die Gruppe W direkt an diesen Benzolkern
oder an einen monocyclischen Arylrest eines seiner Substituenten gebunden sein kann,
oder es bedeutet den Naphthalin- oder Tetralinrest.
[0019] Als Rest eines niederen Alkans kann Z geradkettig oder verzweigt sein und 2 bis 5,
vorzugsweise 2 C-Atome enthalten. Es handelt sich also beispielsweise um den Aethylen-,
Propylen-, Trimethylen- oder Pentamethylenrest. Dieser Rest kann gegebenenfalls noch
durch Carboxylgruppen substituiert sein. Ein Beispiel dafür ist der Carboxyäthylenrest.
[0020] Als Benzolrest kann Z in Formel (1) noch weiter substituiert sein. Es kann beispielsweise
geradkettige oder verzweigte C₁-C₄-Alkylreste aufweisen, z.B. durch die Methyl-, Aethyl-oder
iso-Propylgruppe substituiert sein; dabei ist die Methylgruppe bevorzugt. C₁-C₄-Alkoxygruppen
als Substituenten eines Benzolrestes Z sind beispielsweise die Methoxy-, Aethoxy-
oder Butoxygruppe. Ist Z als Benzolrest durch eine Acylaminogruppe substituiert, so
leitet sich dessen Acylrest insbesondere von einer C₂-C₄-aliphatischen oder einer
monocarbocyclischen aromatischen Carbonsäure ab. Beispiele sind der Rest der Essig-,
Propion-, β-Methoxypropion-, Benzoe-, Aminobenzoe- oder Methylbenzoesäure. Beispiele
für C₁-C₄-Alkoxycarbonylaminogruppen als Substituenten eines Benzolrestes Z sind der
Methoxy-, Aethoxy- oder Butoxycarbonylaminorest.
[0021] Enthält die Gruppe Z als Substituenten Phenyläthyl-, Styryl-, Phenyl-, Phenoxy-,
Phenylthio- oder Phenylsulfonylgruppen, so können diese gegebenenfalls durch Chlor
oder Brom, C₁-C₄-Alkylgruppen, wie die Methyl- oder Ethylgruppe, C₁-C₄-Alkoxygruppen,
wie die Methoxygruppe, Acylaminogruppen, wie die Acetyl- oder Benzoylaminogruppe oder
Alkoxycarbonylaminogruppen, wie die Methoxy- oder Aethoxycarbonylaminogruppe substituiert
sein.
[0022] Gegebenenfalls können auch mehrere, gleiche oder verschiedene der oben genannten
Substituenten des Benzolrestes Z oder seiner arylgruppenhaltigen Substituenten gleichzeitig
vorhanden sein.
[0023] Als Naphthalinrest kann die Gruppe Z gegebenenfalls noch durch C₁-C₄-Alkyl- oder
Alkoxygruppen, wie die Methyl- oder Methoxygruppe substituiert sein.
[0024] Dabei zeigen im allgemeinen Verbindungen der Formel (1), in denen der Rest Z Hydroxyl-,
Amino-, Acylamino-, Alkoxycarbonylamino- oder Styrylsubstituenten enthält, eine stärkere
Verfärbung beim Belichten als Verbindungen, in denen Z frei von Substituenten oder
andersartig substituiert ist.
[0025] Aus ökonomischen Gründen sind Verbindungen besonders bevorzugt, in denen Z den Aethylenrest,
einen Phenylen-, Toluylen-, Chlorphenylen- oder Naphthylenrest oder einen zweiwertigen
Rest des Diphenyläthers, eines Methyl- oder eines Chlordiphenyläthers, beziehungsweise
in bestimmten Applikationen Verbindungen, in denen Z einen dreiwertigen Rest des Benzols
oder Naphthalins bedeutet. Dabei zeigen Verbindungen, in denen Z einen Phenyl- bzw.
Diphenylätherrest bedeutet, besonders gute Lichtechtheit, während Verbindungen, in
denen Z einen Naphthyl- bzw. Phenyläthylphenylrest bedeutet, ausgezeichnete Waschechtheiten
aufweisen.
[0026] Die Sulfogruppe W in Formel (1) ist frei, kann aber auch vorzugsweise in Form ihrer
Alkalisalze, Erdalkalisalze, des Ammoniumsalzes oder der Salze organischer Stickstoffbasen
vorliegen. Wegen der Schwerlöslichkeit gewisser Calcium-, Strontium- und Bariumsalze
in wasserhaltigen Medien sowie aus ökonomischen Gründen sind dabei Verbindungen der
Formel (1) bevorzugt, in denen die Gruppe W in Form ihres Lithium-, Natrium-, Kalium-,
Magnesium- oder Ammoniumsalzes oder als Ammoniumsalz einer organischen Stickstoffbase
vorliegt, dessen Kation der Formel (6)

entspricht, worin
R′, R′′, R′′′, R′′′′ unabhängig voneinander Wasserstoff, einen C₁-C₄-Alkyl- oder β-Hydroxy-C₁-C₄-Alkylrest
oder einen Cyclohexylrest bedeuten, wobei mindestens zwei dieser Reste miteinander
ein carbo- oder heterocyclisches Ringsystem bilden können.
[0027] Beispiele für organische Stickstoffbasen, die mit der Gruppe W solche Ammoniumsalze
bilden können, sind: Trimethylamin, Triäthylamin, Tryäthanolamin, Diäthanolamin, Aethanolamin,
Cyclohexylamin, Dicyclohexylamin, Hexamethylenimin oder Morpholin.
[0028] Besonders günstig in ihrer Stabilisierungswirkung sind Verbindungen der Formel (7)

In dieser Formel bedeuten
R und R₁ unabhängig voneinander Methyl oder tert.Butyl,
R₄ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
X′′ C₁-C₄-Alkylen,
Z den Aethylenrest, einen zwei- oder dreiwertigen Rest des Benzols oder Naphthalins
oder einen zweiwertigen Rest des Diphenyläthers,
W die Sulfogruppe und
n 1 oder 2.
[0029] Die Gruppe W kann in diesen Verbindungen frei oder auch in Form ihrer vorstehend
definierten Salze vorliegen.
[0030] Unter den Verbindungen der Formel (7) sind diejenigen mit R = R₁ = Methyl ökonomisch
besonders vorteilhaft, während diejenigen mit R = Methyl und R₁ = tert.Butyl und besonders
diejenigen mit R = R₁ = tert.Butyl eine ausgezeichnete Alkalibeständigkeit besitzen.
[0031] Als Komponente (B) können beispielsweise alle jene UV-Absorber genannt werden, die
z.B. in den US-A-2 777 828: 2 853 521; 3 259 627; 3 293 247; 3 382183; 3 403183; 3
423 360; 4127 586; 4 230 867; 4 511 596 und 4 698 064 beschrieben sind.
[0032] Bevorzugt eignen sich jedoch wasserlöslich gemachte UV-Absorber. Solche sind z.B.
in den US-A-4 141 903, 4 230 867, 4 698 064 und 4 770 667 beschrieben.
[0033] Es können z.B. folgende Verbindungen eingesetzt werden:
a) 2-Hydroxybenzophenone der Formel (8)

worin
R₁ Wasserstoff, Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy oder Phenoxy,
R₂ Wasserstoff, Halogen, C₁-C₄-Alkyl oder Sulfo,
R₃ Wasserstoff, Hydroxy oder C₁-C₄-Alkoxy und
R₄ Wasserstoff, Hydroxy oder Carboxy bedeuten,
b) 2-(2′-Hydroxyphenyl)-benzotriazole der Formel (9)

worin
R₁ Wasserstoff, Chlor, Sulfo, C₁-C₁₂-Alkyl, C₅-C₆-Cycloalkyl, (C₁-C₈-Alkyl)-phenyl,
C₇-C₉-Phenylalkyl oder sulfoniertes C₇-C₉-Phenylalkyl,
R₂ Wasserstoff, Chlor, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Hydroxy oder Sulfo,
R₃ C₁-C₁₂-Alkyl, Chlor, Sulfo, C₁-C₄-Alkoxy, Phenyl, (C₁-C₈-Alkyl)-phenyl,
C₅-C₆-Cycloalkyl, C₂-C₉-Akoxycarbonyl, Carboxyethyl, C₇-C₉-Phenylalkyl oder sulfoniertes
C₇-C₉-Phenylalkyl,
R₄ Wasserstoff, Chlor, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₉-Alkoxycarbonyl, Carboxy oder
Sulfo und
R₅ Wasserstoff oder Chlor bedeuten,
c) 2-(2′-Hydroxyphenyl)-s-triazine der Formel ( 10)

worin R Wasserstoff, Halogen, C₁-C₄Alkyl oder Sulfo,
R₁ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy oder Hydroxy,
R₂ Wasserstoff oder Sulfo und R₃ und R₄ unabhängig voneinander C₁-C₄-Akyl, C₁-C₄-Alkoxy,
C₅-C₆-Cycloalkyl, Phenyl oder durch C₁-C₄-Alkyl und/oder Hydroxy substituiertes Phenyl
bedeuten, und
d) s-Triazinverbindungen der Formel (11)

worin mindestens einer der Substituenten R₁, R₂ und R₃ ein Rest der Formel

ist, worin A C₃-C₄-Alkylen oder 2-Hydroxytrimethylen und M Natrium, Kalium, Calcium,
Magnesium, Ammonium oder Tetra-C₁-C₄-alkylammonium und m 1 oder 2 bedeuten, und der
übrige Substituent bzw. die übrigen Substituenten unabhängig voneinander C₁-C₁₂-Alkyl,
Phenyl, durch Sauerstoff, Schwefel, Imino oder C₁-C₁₁-Alkylimino an den Triazinylrest
gebundenes C₁-C₁₂-Alkyl, Phenyl oder einen Rest der Formel (12) sind, wie z.B. das
Kaliumsalz der Verbindung der Formel (11), worin
R₁ Phenyl und
R₂ und R₃ je den Rest der Formel (12) bedeuten oder das Natriumsalz der Verbindung
der Formel (11), worin R₁ p-Chlorphenyl und R₂ und R₃ je den Rest der Formel (12)
bedeuten.
[0034] In den Formel (8) bis (12) bedeuten:
C₁-C₄-Alkyl z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl oder tert.-Butyl;
C₁-C₄-Alkoxy z.B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy oder n-Butoxy;
C₁-C₁₄-Alkoxy z.B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, n-Butoxy, Octyloxy, Dodecyloxy oder Tetradecyloxy;
C₁-C₁₂-Alkyl z.B. Ethyl, Amyl, tert-Octyl, n-Dodecyl und vorzugsweise Methyl, sec.-Butyl
oder tert.-Butyl;
C₂-C₉-Alkoxycarbonyl z.B. Ethoxycarbonyl, n-Octoxycarbonyl oder vorzugsweise Methoxycarbonyl;
C₅-C₆-Cycloalkyl z.B. Cyclopentyl oder Cyclohexyl;
(C₁-C₈-Alkyl)-phenyl z.B. Methylphenyl, tert-Butylphenyl, tert-Amylphenyl oder tert-Octylphenyl;
C₇-C₉-Phenylalkyl z.B. Benzyl, α-Methylbenzyl oder vorzugsweise α,α-Dimethylbenzyl,
und
C₁-C₁₁ Alkylimino z.B. Methyl-, Ethyl-, Butyl-, Hexyl-, Octyl-, Decyl- oder Undecylimino.
[0035] Die Carboxy und Sulfogruppen können in freier Form oder in Salzfomr vorliegen, z.B.
als Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalze.
[0036] Die wasserlöslichen Verbindungen der Formel (1) sind bekannt, z.B. aus US-A-3 665
031 und können nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden, z.B. durch Umsetzung
von n Mol einer Verbindung der Formel (13)
(13) A-(X)
x-P
mit einem Mol einer Verbindung der Formel (14)

in welchen Formeln eines von
P und Q die Gruppe -NH-R₃, das andere die Gruppe

[0037] V im Falle von y = 1 die Gruppe -OAr, im Falle von y = 0 ein Chlor oder Bromatom
oder eine reaktive Aminogruppe, wobei Ar ein aromatischer Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe
ist, unter Abspaltung von HV.
[0038] Beispiele für unter Formel (13) fallende, zur Herstellung der erfindungsgemässen
wasserlöslichen Verbindungen geeignete Ausgangsprodukte der Formel (15)
(15) A-(X)
x-NH-R₃
worin
A, X, x und R₃ die vorstehend angegebene Bedeutung haben, sind:
4-Hydroxy-3,5-di-tert.butyl-anilin, 4-Hydroxy-3,5-di-tert.butyl-benzylamin, γ-(4-Hydroxy-3,5-di-tert.butyl-phenyl)-propylamin,
4-Hydroxy-3-tert.butyl-5-methyl-anilin, 4-Hydroxy-3,5-di-cyclohexyl-anilin, 4-Hydroxy-3,5-di-tert.amyl-anilin,
4-Hydroxy-3,5-di-cyclohexyl-benzylamin, 4-Hydroxy-3-methylcyclohexyl-5-methyl-anilin,
2-Hydroxy-3-α,α-dimethylbenzyl-5-methyl-benzylamin, 4-Hydroxy-3,5-dibenzyl-anilin,
γ-(4-Hydroxy-3,5-dibenzyl-phenyl)-propylamin, 2-Hydroxy-3-tert.butyl-5-dodecyl-anilin,
4-Hydroxy-3-tert.octyl-5-methyl-benzylamin, 4-Hydroxy-3,5-di-isopropyl-benzylamin,
4-Hydroxy-3-tert.butyl-6-methyl-benzylamin, 4-Hydroxy-3,5-di-tert.amyl-benzylamin,
2-Hydroxy-3,5-dimethyl-anilin und 2-Hydroxy-3-tert.butyl-5-methyl-benzylamin.
[0039] Beispiele für unter Formel (13) fallende Ausgangsprodukte der Formel (16)

worin
A, X, x, R₂, y und V die vorstehend angegebene Bedeutung haben, sind:
β-(4-Hydroxy-3,5-di-tert.butyl-phenyl)-propionsäurechlorid, 4-Hydroxy-3,5-di-tert.butyl-phenyl-acetylchlorid,
4-Hydroxy-3,5-di-tert.butyl-benzoylchlorid, 4-Hydroxy-3-tert.butyl-5-methyl-phenyl-acetylchlorid,
2-Hydroxy-3,5-dimethyl-benzoylchlorid, 2-Hydroxy-3-tert.butyl-5-methyl-benzoylchlorid,
S-(4-Hydroxy-3-tert.butyl-5-methyl-benzyl)-thioglykolsäurechlorid, 4-Hydroxy-5-tert.butylphenyl-acetylchlorid,
β-(4-Hydroxy-3,5-di-cyclohexyl-phenyl)-propionsäurebromid, (4-Hydroxy-3,5-di-cyclohexyl-phenyl)-acetylchlorid,
β-(4-Hydroxy-3-benzyl-5-methyl-phenyl)-propionsäurechlorid, (4-Hydroxy-3-benzyl-5-methyl-phenyl)-acetylchlorid,
4-Hydroxy-3,5-di-isopropyl-phenyl-acetylchlorid, S-(4-Hydroxy-3,5-di-isopropyl-benzyl)-thioglykolsäurechlorid,
β-[ω(4-Hydroxy-3,5-di-tert.butyl-phenyl)-propyloxy]-propionsäurechlorid, [ω(4-Hydroxy-3,5-di-tert.butyl-phenyl)-propyloxy]-acetylchlorid,
β-Methyl-β-(4-hydroxy-3,5-di-tert.butyl-phenyl)-propionsäurechlorid, 4-Hydroxy-3,5-di-tert.amyl-benzyloxy-acetylchlorid,
und 4-Hydroxy-5-tert.butyl-3-äthyl-benzyloxy-acetylchlorid.
[0040] Beispiele für unter Formel (14) fallende Ausgangsprodukte der Formel (17)

worin
W, m, Z, X′, x′, R₃ und n die vorstehend angegebene Bedeutung haben, sind:
2-Amino-benzolsulfonsäure, 3-Amino-benzolsulfonsäure, 4-Amino-benzolsulfonsäure, 5-Chlor-2-amino-benzolsulfonsäure,
5-Methyl-4-chlor-2-amino-benzolsulfonsäure, 2-Chlor-5-amino-benzolsulfonsäure, 4-Chlor-3-amino-benzolsulfonsäure,
5-Chlor-3-methyl-3-amino-benzolsulfonsäure, 2,5-Dichlor-4-amino-benzolsulfonsäure,
3-Brom-6-amino-benzolsulfonsäure, 3,4-Dichlor-6-amino-benzolsulfonsäure, 1-Amino-tetralin-4-sulfonsäure,
1-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure, 1-Amino-benzol-2,4-disulfonsäure, 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure,
1,4-Diaminobenzol-2-sulfonsäure, 2-Amino-5-methyl-benzolsulfonsäure, 5-Amino-2,4-dimethyl-benzolsulfonsäure,
4-Amino-2-methyl-benzol-sulfonsäure, 3-Amino-5-isopropyl-2-methyl-benzolsulfonsäure,
2-Amino-4,5-dimethyl-benzolsulfonsäure, 2-Amino-4,5-dimethoxy-benzolsulfonsäure, 5-Amino-2-methyl-benzolsulfonsäure,
2-Amino-5-ethyl-benzolsulfonsäure, 1-Amino-naphthalin-3-sulfonsäure, 1 -Amino-naphthalin-4-sulfonsäure,
1-Amino-naphthalin-5-sulfonsäure, 1-Amino-naphthalin-6-sulfonsäure, 1-Amino-naphthalin-7-sulfonsäure,
1-Amino-naphthalin-8-sulfonsäure, 2-Amino-naphthalin-1-sulfonsäure, 2-Amino-naphthalin-5-sulfonsäure,
2-Amino-naphthalin-6-sulfonsäure, 1-Amino-naphthalin-3,6-disulfonsäure, 1-Amino-naphthalin-3,8-disulfonsäure,
2-Amino-naphthalin-4,8-disulfonsäure, 1,4-Diamino-naphthalin-6-sulfonsäure, 3-Amino-4-methoxy-benzolsulfonsäure,
1-Amino-2-methoxy-naphthalin-6-sulfonsäure, 3-Amino-4-hydroxy-benzolsulfonsäure, 3-Amino-6-hydroxy-benzol-
1,5-disulfonsäure, 2-Amino-5-hydroxy-naphthalin-7-sulfonsäure, 2-Acetamido-5-amino-benzolsulfonsäure,
2-Amino-5-(p-amino-benzoylamino)-benzolsulfonsäure, 2-Amino-naphthalin-5,7-disulfonsäure,
2-Amino-naphthalin-6,8-disulfonsäure, 2-Amino-5-benzamido-benzolsulfonsäure, 4,4′-Diamino-thiodiphenylether-2,2′-disulfonsäure,
2-Amino-4-carboxy-5-chlor-benzolsulfonsäure, 4-Amino-3-carboxy-benzolsulfonsäure,
5-Amino-3-sulfo-salicylsäure, 2-(β-Phenylethyl)-5-amino-benzolsulfonsäure, 1,2-Bis-[4-Amino-2-sulfophenyl]-ethan,
4,4′-Diamino-stilben-2,2′-disulfonsäure, 4-Amino-stilben-2-sulfonsäure, 4,4′-Diamino-2′-methoxy-stilben-2-sulfonsäure,
4-Amino-diphenylether-3-sulfonsäure, 2-Amino-diphenylether-4-sulfonsäure, 2-Amino-2′-methyl-diphenylether-4-sulfonsäure,
2-Amino-4-chlor-4′-amyl-diphenylether-5-sulfonsäure, 2-Amino-4,4′-di-chlor-diphenylether-2′-sulfonsäure,
2-Amino-4′-methyl-diphenylsulfon-4-sulfosäure, 2,5-Diamino-2′-methyl-diphenylether-4-sulfonsäure,
Benzidin-2,2′-disulfonsäure, 3,3′-Dimethyl-benzidin-6-sulfonsäure, Benzidin-2-sulfonsäure,
2′-Amino-diphenylsulfon-3-sulfonsäure, 5′-Amino-2′-methyl-diphenylsulfon-3-sulfonsäure,
2′,5′-Diamino-4-methyldiphenylsulfon-3-sulfonsäure, 3′-Amino-4′-hydroxy-diphenylsulfon-3-sulfonsäure,
3,3′-Diamino-diphenylsulfon-4,4′-disulfonsäure, N-Ethyl-anilin-4-sulfonsäure, N-Methyl-2-naphthylamin-7-sulfonsäure,
2-Aminoethansulfonsäure, N-Methyl-, -Ethyl-, -Propyl-, -iso-Propyl-, -Amyl-, -Hexyl-,
-Cyclohexyl-, -Octyl-, -Phenyl-, -Dodecyl- oder -Stearyl-2-amino-ethansulfonsäure,
2-Methyl-2-amino-ethansulfonsäure, ω-Amino-propan-sulfonsäure, ω-Amino-butansulfonsäure,
ω-Amino-pentansulfonsäure, N-Methyl-γ-amino-propansulfonsäure, 1,2-Diamino-ethansulfonsäure,
2-Methylamino-propansulfonsäure und 2-Amino-2-carboxy-ethansulfonsäure.
[0041] Beispiele für unter Formel (14) fallende Ausgangsprodukte der Formel (18)

worin
W, m, Z, X′, x′, R₂, y, V und n die vorstehend angegebene Bedeutung haben, sind:
2-Sulfo-benzoylchlorid, 3-Sulfo-benzoylchlorid, 4-Sulfo-benzoylchlorid, 3,5-Disulfobenzoylchlorid,
3-Sulfo-phthaloylchlorid, 3,4-Disulfo-phthaloylchlorid, 4-Sulfo-phenyl-acetylchlorid,
β-(4-Sulfo-phenyl)-propionsäurechlorid, 3-Sulfo-6-methyl-benzoylchlorid.
[0042] Die oben genannten Ausgangsprodukte sind zum Teil bekannt und können nach an sich
bekannten Methoden hergestellt werden.
[0043] Die Herstellung der erfindungsgemäss verwendbaren Verbindungen der Formel (1) ist
in der US-A-3 665 031 näher beschrieben.
[0045] sowie die Verbindungen der Formeln

[0046] Die Verbindungen der Formel (8) und (9) können nach an sich bekannten Verfahren,
wie sie z.B. in der US-A-3 403 183 bzw. US-A-4127 586 beschrieben sind, hergestellt
werden.
[0047] Die Verbindungen der Formel (10) können nach an sich bekannter Weise hergestellt
werden, z.B. nach den in den US-A-3 259 627, 3 293 247, 3 423 360 und 4 698 064 beschriebenen
Verfahren.
[0048] Die Verbindungen der Formel (11) können nach an sich bekannten Verfahren, wie sie
z.B. in US-A-3 444 164 oder EP-A-165 608 beschrieben sind, hergestellt werden.
[0049] Die im erfindungsgemässen Verfahren zur Anwendung gelangenden Mittel enthalten die
Komponenten (A) und (B) in einer Menge von 0,01 bis 10, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gew.-%
in einem Gewichtsverhältnis (A):(B) von 95:5 bis 5:95, vorzugsweise 60:40 bis 40:60,
stets auf das zu färbende Material berechnet.
[0050] Die Applikation kann vor, während oder nach dem Färben, nach einem Auszieh- oder
Kontinuierverfahren erfolgen. Die Applikation während dem Färben ist bevorzugt.
[0051] Beim Ausziehverfahren kann das Flottenverhältnis innerhalb eines weiten Bereiches
gewählt werden, z.B. 1:3 bis 1:200, vorzugsweise 1:10 bis 1:40. Man arbeitet zweckmässig
bei einer Temperatur von 20 bis 120°C, vorzugsweise 40 bis 100°C.
[0052] Beim Kontinueverfahren beträgt der Flottenauftrag zweckmässig 40-700, vorzugsweise
40-500 Gew.-%. Das Fasermaterial wird dann einem Hitzebehandlungsprozess unterworfen,
um die applizierten Farbstoffe und die Antioxidantien zu fixieren. Dieses Fixieren
kann auch nach der Kalt-Verweil-Methode erfolgen.
[0053] Die Hitzebehandlung erfolgt vorzugsweise durch ein Dämpfverfahren unter Behandlung
in einem Dämpfer mit gegebenenfalls überhitztem Dampf bei einer Temperatur von 98
bis 105°C während z.B. 1-7, vorzugsweise 1-5 Minuten. Die Fixierung der Farbstoffe
gemäss dem Kaltverweilverfahren kann durch Lagerung der imprägnierten und vorzugsweise
aufgerollten Ware bei Raumtemperatur (15 bis 30°C) z.B. während 3 bis 24 Stunden erfolgen,
wobei die Kaltverweilzeit bekanntlich vom Farbstoff abhängig ist.
[0054] Nach Beendigung des Färbeprozesses bzw. der Fixierung werden die hergestellten Färbungen
auf übliche Weise gewaschen und getrocknet.
[0055] Man erhält nach der vorliegenden Erfindung ungefärbte und gefärbte Fasermaterialien
mit guter thermischer und/oder photochemischer Stabilität.
[0056] Als die erfindungsgemäss zu stabilisierenden Färbungen kommen solche in Betracht,
die durch Dispersions-, Säure- oder Metallkomplexfarbstoffe, besonders Azo-, 1:2-Metall-komplexfarbstoffe,
z.B. 1:2-Chrom-, 1:2-Kobaltkomplexfarbstoffe oder Cu-Komplexfarbstoffe erzeugt werden.
[0057] Beispiele für solche Farbstoffe sind in Colour Index, 3. Auflage, 1971, Band 4, beschrieben
[0058] Unter Polyamidmaterial wird synthetisches Polyamid, wie z.B. Polyamid-6, Polyamid-6,6
oder Polyamid- 12, sowie modifiziertes Polyamid, z.B. basisch anfärbbares Polyamid
verstanden. Neben den reinen Polyamidfasern kommen vor allem auch Fasermischungen
aus Polyurethan und Polyamid in Betracht, so z.B. Trikotmaterial aus Polyamid/Polyurethan
im Mischungsverhältnis 70:30. Grundsätzlich kann das reine oder gemischte Polyamidmaterial
in den verschiedensten Verarbeitungsformen vorliegen, wie z.B. als Faser, Garn, Gewebe,
Gewirke, Vlies oder Flormaterial.
[0059] Vor allem Färbungen auf Polyamidmaterial, das Licht und/oder Witze ausgesetzt wird
und z.B. als Teppiche oder Autopolsterstoff vorliegt, eignet sich besonders gut dazu,
nach dem vorliegenden Verfahren behandelt zu werden.
[0060] Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Teile bedeuten Gewichtsteile
und Prozente Gewichtsprozente.
[0061] Beispiel 1: Es werden 3 Muster von je 10 g einer PA-6-Maschenware z.B. in einem ®Zeltex-Vistracolor
Färbeapparat bei einem Flottenverhältnis von 1:30 gefärbt. Dazu werden 3 Flotten bereitet,
die 0,5 g/l Mononatriumphosphat und 1,5 g/l Dinatrium-phosphat (= pH 7) und 0,2 %
des Farbstoffes der Formel

gelöst enthalten. Die Flotte (1) erhält keinen weiteren Zusatz, die Flotte (2) dagegen
1 % der Verbindung der Formel

und die Flotte (3) 1 % der Verbindung (101) und zusätzlich 1% der Verbindung der Formel
( 102), stets auf das zu färbende Material berechnet.

[0062] Man beginnt bei 40°C mit dem Färben, verweilt 10 Minuten bei dieser Temperatur und
erhitzt in 30 Minuten auf 95°C. Nach einer Färbezeit von 20 Minuten bei 95°C gibt
man in jeder Flotte 2 % Essigsäure (80 %) hinzu und färbt noch 30 Minuten. Sodann
kühlt man auf 70°C ab, spült, zentrifugiert und trocknet die Muster bei 80°C.
[0063] Die Färbungen werden auf ihre Lichtechtheiten nach SN-ISO 105-BO2 (Xenon) und DIN
75202 (Fakra) geprüft. Zur Untersuchung der photochemischen Stabilität des Fasermaterials
werden Muster 216 Stunden lang nach DIN 75202 belichtet und nach SN 198.461 auf ihre
Reissfestigkeit und Dehnung geprüft.

[0064] Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, dass die Verbindungen (101) und (102) der
Färbung sowohl einen fotochemischen als auch thermischen Schutz verleiht.
[0065] Beispiel 2: Es werden drei Färbungen (4), (5) und (6) wie im Beispiel 1 beschrieben angefertigt
mit dem Unterschied, dass folgender 1:2 Metallkomplexfarbstoff der Formel (200)

verwendet wird.

[0066] Es ist ersichtlich, dass die Verwendung der Verbindungen (101) und (102) eine Verbesserung
der fotochemischen Stabilität erbringt.
[0067] Beispiel 3: Es werden 2 Muster von je 10 g einer PA-Maschenware z.B. in einem ®Zeltex-Vistracolor
Färbeapparat bei einem Flottenverhältnis von 1:30 gefärbt. Dazu werden 2 Färbeflotten,
die 0,5 g/l Mononanatriumphosphat und 1,5 g/l Dinatriumphosphat (= pH 7) und 0,04
% des Farbstoffes aus

[0068] 1:2 Co-Komplex und
7 % tensidische Substanzen,
0,002 % des Farbstoffes der Formel (200)
sowie 1 % der Verbindung

enthalten, verwendet.
[0069] Die Färbeflotte 2 enthält zusätzlich noch 1 % der Verbindung der Formel

[0070] Es wird wie in Beispiel 1 beschrieben, gefärbt und getestet. Die Ergebnisse können
der folgenden Tabelle entnommen werden.

[0071] Beispiel 4: Drei 20 g Muster eines PA66-Autoteppichs (ca. 850 g/qm; Flor-/Gesamtdicke = 5,5/7
mm) werden in einem Bomben-Färbeapparat z.B. einem Labomat® (Firma Mathis), bei einem
Flottenverhältnis von 1:20 (wie in Beispiel 3 beschrieben) gefärbt.
[0072] Die Flotte 1 enthält keinen weiteren Zusatz. Flotte 2 enthält 1 % der Verbindung
der Formel

während zu Flotte 31 % der Verbindung (400) und 0,75 % der Verbindung (102) gegeben
werden. Alle Verbindungen werden auf das Gewicht des Teppichmusters berechnet und
in gelöster Form der Färbeflotte zugegeben.
[0073] Der Färbeprozess wird wie im Beispiel 1 beschrieben vorgenommen.
[0074] Die fertigen Färbungen werden einerseits zur Bestimmung ihrer Lichtechtheit nach
DIN 75.202 (= Fakra) belichtet, andererseits in Mustem von 4,5x12 cm 360 h nach DM
75.202 für die Scheuerprüfung nach Martindale (SN 198.529) belichtet.
[0075] Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:

[0076] Die Ergebnisse zeigen, dass die Teppichfärbung mit der Verbindung (400) deutlich
stabilisiert wird, und durch kombination mit dem UV-Absorber aber nochmals verbessert
werden kann.
[0077] Beispiel 5: Drei 10 g Muster eines Polyamid 66/Lycra®-Trikot (80:20) werden mit 0,2 % Farbstoff
(100) wie in Beispiel 1 vermerkt, gefärbt. Der Flotte 1 wird kein weiterer Zusatz
gegeben. Die Flotte 2 wird mit 1 % der Verbindung (300) in gelöster Form versetzt,
die Flotte 3 mit 1 % der Verbindung (300) und 0,75 % der Verbindung (102).
[0078] Die Lichtechtheit und photochemische Stabilität der Färbungen wird ebenfalls, wie
im Beispiel 1 beschrieben, bestimmt. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:

[0079] Diesen Resultaten kann entnommen werden, dass die Verwendung der Verbindungen (300)
eine Verbesserung der fotochemischen Stabilität bewirkt, die durch Kombination mit
Verbindung (102) nochmals verbessert wird.
[0080] Beispiele 6-10: Es werden 6 Muster à 10 g eines PA 6-Trikots gemäss Beispiel 3 gefärbt und nach den
im Beispiel 1 vermerkten Verfahren, aber unter Zusatz nachfolgender UV-Absorber gefärbt,
fertiggestellt und nach SN-ISO 105-BO2 (Xenon) und DIN 75.202 (Fakra) auf Lichtechtheiten
untersucht.
[0081] Es werden folgende Verbindungen in den in der Tabelle angegebenen Mengen eingesetzt:

[0082] Die Ergebnisse der Lichtechtheitsbewertungen können folgender Tabelle entnommen werden.

[0083] Es ist ersichtlich, dass die zusätzliche Verwendung der Verbindungen der Formeln
(600) bis (604) zu einer Verbesserung der Heisslichtechtheiten führt.
[0084] Beispiele 11-15: Es werden 12 Muster à 10 g eines PA06-Trikots wie in den Beispielen 6-10 vermerkt,
gefärbt und getestet, wobei aber die in der Tabelle angegebenen Verbindungen in den
genannten Mengen eingesetzt werden.

[0085] Aus diesen Resultaten ist ersichtlich, dass die Kombination der phenolischen Antioxidantien
mit UV-Absorbern, z.B. der Formel (600), stets zu einer Verbesserung der Heisslichtechtheiten
führt.
1. Verfahren zur Verbesserung der thermischen und/oder photochemischen Stabilität von
ungefärbten und gefärbten Polyamidfasern, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern
mit einem Mittel aus wässrigem Bad behandelt, welches
(A) eine Verbindung der Formel
(1) (A-Y-)
nZ(-W)
m
in welcher
A den Rest eines sterisch gehinderten Phenols der Benzolreihe,
Y einen Rest der Formeln (2) oder (3)

worin
X und X′unabhängig voneinander Alkylen, Oxaalkylen oder Thiaalkylen,
R₂ und R₃ unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppe und
x, x′und y unabhängig voneinander je 0 oder 1 sind,
Z einen aliphatischen oder einen carbocyclischen aromatischen Rest, wobei letzterer
höchstens zwei mono- oder bicyclische Kerne enthält,
W die Sulfogruppe und
m und n unabhängig voneinander 1 oder 2 bedeuten, und deren wasserlösliche Salze,
und
(B) einen UV-Absorber enthält.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A) eine
Verbindung der Formel (1) verwendet, worin A einen Monohydroxyphenyl-Rest bedeutet,
in dem mindestens eine o-Stellung zur Hydroxylgruppe durch Alkyl mit 1-12 C-Atomen,
Cycloalkyl mit 6-10 C-Atomen oder Aralkyl mit 7-10 C-Atomen substituiert ist und der
gegebenenfalls noch weitere Substituenten trägt.
3. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (A) eine Verbindung der Formel (1) verwendet, worin A einen Rest der Formel
(4)
in der
R und R₁ unabhängig voneinander Wasserstoff, Methyl oder tert.Butyl darstellen und
die Summe der Kohlenstoffatome von R und R₁ mindestens 2 beträgt, bedeutet.
4. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, worin in den Verbindungen der Formeln
(2) und (3) X und X′geradkettiges oder verzweigtes Alkylen mit 1-8 C-Atomen bedeuten.
5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, worin in den Verbindungen der Formeln
(2) und (3) R₂ und R₃ geradkettiges oder verzweigtes C₁-C₈-Alkyl bedeuten.
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 und 4, worin in den Verbindungen der Formeln
(2) und (3) R₂ und R₃ Hydroxyalkyl, Alkoxyalkyl, Aminoalkyl, Alkylaminoalkyl oder
Dialkylaminoalkyl je mit insgesamt 2-10 C-Atomen oder Phenyl bedeuten.
7. Verfahren gemäss Anspruch 1, worin in Formel (1) Y einen Rest der Formel (5)

darstellt, worin
R₄ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl und
X′′ C₁-C₄-Alkylen bedeuten.
8. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Z in Formel
(1) den Rest eines unsubstituierten oder durch Carboxylgruppen substituierten Alkans
mit mindestens 2 C-Atomen, den Rest eines unsubstituierten oder durch Chlor oder Brom,
C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-C₄-Alkoxycarbonylamino, Hydroxy, Carboxy, Phenylethyl,
Styryl, Phenyl, Phenoxy, Phenylthio, Phenylsulfonyl oder Acylamino substituierten
Benzolkernes, wobei die Gruppe W direkt an diesen Benzolkern oder an einen monocyclischen
Arylrest eines seiner Substituenten gebunden sein kann, oder es den Naphthalin- oder
Tetralinrest bedeutet.
9. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A) eine
Verbindung der Formel (7)

verwendet, worin
R und R₁ unabhängig voneinander Methyl oder tert.Butyl,
R₄ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
X′′ C₁-C₄-Alkylen,
Z den Aethylenrest, einen zwei- oder dreiwertigen Rest des Benzols oder Naphthalins
oder einen zweiwertigen Rest des Diphenyläthers,
W die Sulfogruppe und
n 1 oder 2 bedeuten.
10. Verfahren gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A) eine
Verbindung der Formel (7) verwendet, worin R und R₁ tert.-Butyl, X′′ Methylen oder
Ethylen, R₄Wasserstoff, Methyl oder Ethyl und Z Ethylen, o-, m- oder p-Phenylen, 1,4-Naphthylen,
1,8-Naphthylen, 2-Methoxy- 1,6-Naphthylen, 1,5-Naphthylen, 2,5-Naphthylen, 2,6-Naphthylen,
1,4,6-Naphthalintriyl oder die Reste

worin die Sulfogruppe W in Form ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze vorliegt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (B) ein 2-Hydroxybenzophenon der Formel

verwendet, worin
R₁ Wasserstoff, Hydroxy, C₁-C₁₄-Alkoxy oder Phenoxy,
R₂ Wasserstoff, Halogen, C₁-C₄-Alkyl oder Sulfo,
R₃ Wasserstoff, Hydroxy oder C₁-C₄-Alkoxy und
R₄ Wasserstoff, Hydroxy oder Carboxy bedeuten.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (B) ein 2-(2′-Hydroxyphenyl)-benzotriazol der Formel

verwendet, worin
R₁ Wasserstoff, Chlor, Sulfo, C₁-C₁₂-Alkyl, C₅-C₆-Cycloalkyl, (C₁-C₈-Alkyl)-phenyl,
C₇-C₉-Phenylalkyl oder sulfoniertes C₇-C₉-Phenylalkyl,
R₂ Wasserstoff, Chlor, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Hydroxy oder Sulfo,
R₃ C₁-C₁₂-Alkyl, Chlor, Sulfo, C₁-C₄-Alkoxy, Phenyl, (C₁-C₈-Alkyl)-phenyl, C₅-C₆-Cycloalkyl,
C₂-C₉-Alkoxycarbonyl, Carboxyethyl, C₇-C₉-Phenylalkyl oder sulfoniertes C₇-C₉-Phenylalkyl,
R₄ Wasserstoff, Chlor, C₁-C₄-Alkyl, C₂-C₉-Alkoxy, C₂-C₉-Alkoxycarbonyl, Carboxy oder
Sulfo und
R₅ Wasserstoff oder Chlor bedeuten.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (B) ein 2-(2′-Hydroxyphenyl)-s-Triazin der Formel

verwendet, worin R Wasserstoff, Halogen, C₁-C₄-Alkyl oder Sulfo,
R₁ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy oder Hydroxy,
R₂ Wasserstoff oder Sulfo und R₃ und R₄ unabhängig voneinander C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy,
C₅-C₆-Cycloalkyl, Phenyl oder durch C₁-C₄-Alkyl und/oder Hydroxy substituiertes Phenyl
bedeuten.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (B) eine s-Triazinverbindung der Formel

verwendet, worin mindestens einer der Substituenten R₁, R₂ und R₃ ein Rest der Formel

ist, worin A C₃-C₄-Alkylen oder 2-Hydroxytrimethylen und M Natrium, Kalium, Calcium,
Magnesium, Ammonium oder Tetra-C₁-C₄-alkylammonium und m 1 oder 2 ist, und der übrige
Substituent bzw. die übrigen Substituenten unabhängig voneinander C₁-C₁₂-Alkyl, Phenyl,
durch Sauerstoff, Schwefel, Imino oder C₁-C₁₁-Alkylimino an den Triazinylrest gebundenes
C₁-C₁₂-Alkyl, Phenyl oder einen Rest der Formel (12) sind.
15. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass man das
Mittel nach einem Auszieh- oder Kontinueverfahren auf die Fasern aufzieht.
16. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 15, zur Verbesserung der thermischen und/oder
photochemischen Stabilität von mit Dispersions-, Säure- oder Metalkomplex-farbstoffen
gefärbten Polyamidfasern.
17. Die gemäss dem Verfahren nach Anspruch 1 behandelten ungefärbten und gefärbten Polyamidfasern.