(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 333 074 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
02.01.1992 Patentblatt 1992/01 |
(22) |
Anmeldetag: 10.03.1989 |
|
|
(54) |
Brandsichere rahmenlose Verglasung
Fireproof structural glazing
Vitrage structurel résistant au feu
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
ES FR GB IT NL |
(30) |
Priorität: |
17.03.1988 DE 3808981
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
20.09.1989 Patentblatt 1989/38 |
(73) |
Patentinhaber: Josef Gartner & Co. |
|
D-89421 Gundelfingen (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Gartner, Fritz, Dr. Ing.
D-8883 Gundelfingen (DE)
|
(74) |
Vertreter: Müller-Boré & Partner
Patentanwälte |
|
Grafinger Strasse 2 81671 München 81671 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 192 472 EP-A- 0 251 834 DE-A- 3 624 491 US-A- 2 125 410
|
EP-A- 0 247 356 EP-A- 0 302 428 DE-U- 8 701 693 US-A- 2 576 392
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine rahmenlose Verglasung (structural glazing) wie sie im
Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben ist.
[0002] Bei der unter dem Fachbegriff "structural glazing" bekannten Bauweise ist eine Verglasung
rahmenlos an zwei oder vier Seiten an Fassadenprofilen, wie Fassenpfosten und Fassadenriegeln,
befestigt. Die Verglasung besteht aus einer Scheibe oder einer Isolierverglasung aus
zwei oder mehreren Scheiben und wird direkt auf die Fassadenelemente aufgesiegelt,
wobei die Versiegelung nicht nur Dichtfunktion ausübt, sondern auch statische Funktionen
erbringt, wie beispielsweise die Übertragung von Windlasten (Winddruck und Windsog),
und zum Teil auch das Eigengewicht der Verglasungen trägt. Die Versiegelung erfolgt
insbesondere mit einem Ein- bzw. Zweikomponenten-Silikonkautschuk.
[0003] Im Falle eines Brandes wird gefordert, daß die bei structural glazing über Silikon
gehaltenen Glasscheiben nicht als intaktes Element herausfallen dürfen, d.h. die Glasscheibe
bzw. die Glasscheiben müssen gehalten bzw. zumindest zerstört werden, bevor die Verklebung
versagt. Brandversuche haben gezeigt, daß dies bei structural glazing allein von der
tragenden Versiegelung aus Silikonkautschuk nicht zu erreichen ist.
[0004] Aus der EP-A-0251834 ist eine rahmenlose Verglasung bekannt, wobei die Verglasung
aus einer Doppelglasscheibe besteht. Die Verglasung ist über tragende Versiegelungen
an Teilen der Fassade befestigt. Neben der tragenden Versiegelung sind im Randbereich
der Doppelverglasung Haltemittel angeordnet, die im Randbereich der äußeren Scheibe
schräg verlaufend ausgebildet sind. In entsprechender Weise zeigt auch der Randbereich
der äußeren Scheibe eine Abschrägung, wobei zwischen der äußeren Scheibe und dem Haltemittel
Dichtungsmaterial vorhanden ist. Der wetterseitige Abschluß der Haltemittel endet
vor der wetterseitigen Ebene der äußeren Scheibe. Der sich dadurch ergebende Zwischenraum
ist ebenfalls mit Dichtmaterial verfüllt, um eine durchgehende Ebene zwischen Dichtungsmaterial
und Glasscheibe zu erhalten. Die Haltemittel sorgen dafür, daß die Glasscheiben der
Doppelverglasung nicht als intaktes Element im Brandfall herabhalten, da die Haltemittel
die Doppelverglasung entweder halten oder zumindest zerstören.
[0005] Bei dieser bekannten Verglasung ist es nachteilig, daß durch die Verwendung des Dichtungsmaterials
im Bereich der Haltemittel der optische Eindruck der rahmenlosen Verglasung beeinträchtigt
wird, da die Glasfelder durch die mit dem Dichtungsmaterial ausgefüllten Fugen unterbrochen
sind.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine rahmenlose Verglasung zu schaffen,
bei welcher auch aus kürzerer Entfernung die neben der tragenden Versiegelung zusätzlich
angeordneten Haltemittel nicht mehr erkennbar sind und dabei den optischen Eindruck
der rahmenlosen Verglasung nicht beeinträchtigen.
[0007] Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Verglasung durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0008] Die an der Außenseite der Halter angeordneten dünnen Abdeckgläser, die dieselbe Beschichtung
wie die eigentliche Fassadenscheibe aufweisen bzw. wie die Glasscheibe eingefärbt
sind, verdecken die zum Halten der Verglasung zusätzlich angeordneten Halter. Sichtbar
bleibt damit nur eine dünne, kaum erkennbare Trennlinie zwischen dem auf den Haltern
angeordneten Abdeckglas und der zu haltenden Glasscheibe bzw. Verglasung.
[0009] Gemäß bevorzugten Ausführungsformen ist die Scheibe oder bei Mehrfachverglasungen
die Außenscheibe mit Abfasungen, mit Ausfräsungen oder mit sich nach außen erweiternden
Durchgangsbohrungen versehen, wobei an den Abfasungen, den Ausfräsungen oder den Durchgangsbohrungen
die Halter angreifen.
[0010] Vorzugsweise ist die Abfasung über die ganze Scheibendicke ausgebildet oder geht
in eine zur Scheibenfläche etwa senkrechte Randfläche über. Im ersten Fall muß das
Abdeckglas bzw. die Abdeckscheibe auf dem Halter ebenfalls mit einer schrägen Randfläche
versehen sein, während im letzteren Fall das dünne Abdeckglas auf dem Halter mit senkrecht
verlaufenden Randflächen ausgebildet sein kann.
[0011] Im Falle abgefaster Scheiben oder Verglasungen sind die Halter im querschnitt vorzugsweise
etwa an zwei oder an einer Seite schwalbenschwanzförmig ausgebildet.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Ausfräsung an der Scheibenvorderfläche
angeordnet und die Halter sind im querschnitt L- oder T-förmig ausgebildet. L-förmig
ausgebildete Halter dienen der Halterung einer Scheibe oder Verglasung, während T-förmig
ausgebildete Halter zur Halterung benachbarter Scheiben oder Verglasungen eingesetzt
werden.
[0013] Wenn die Scheiben mit konischen Durchgangsbohrungen versehen sind, deren weitere
Öffnung an der Außenseite der Scheibe oder Verglasung angeordnet ist, sind die Halter
vorzugsweise kegelstumpfförmig oder abgestuft ausgebildet.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung sind die Halter als Hohlkörper ausgebildet und vorzugsweise
stranggepreßt. Damit ist eine Material- und Gewichtsersparnis bei den Haltern möglich.
[0015] Die Halter bestehen vorzugsweise aus Metall wie Aluminium und vorzugsweise Edelstahl,
aus Kunststoff oder aus Keramik.
[0016] Die an der Außenseite der Halter angebrachten dünnen Glasscheiben, die vorzugsweise
mit Silikon aufgeklebt sind, sind beschichtet oder eingefärbt.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht auf eine Reihe von rahmenlos an Fassadenelementen angeordneten
Verglasungen,
- Fig. 2
- einen Schnitt längs der Linie II-II.von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt längs der Linie III-III von Fig. 1,
- Fig. 4
- einen Schnitt längs der Linie IV-IV von Fig. 1,
- Fig. 5
- einen Schnitt längs der Linie V-V von Fig. 1,
- Fig. 6
- einen Schnitt längs der Linie VI-VI von Fig. 1,
- Fig. 7
- eine Ausführungsform analog Fig. 6, und
- Fig. 8
- einen Schnitt durch den Randbereich einer als Isolierverglasung ausgebildeten rahmenlosen
Verglasung.
[0018] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Fassade mit Fassadenpfosten 10 und Fassadenriegeln
12, an welchen rahmenlose Verglasungen über tragende Versiegelungen aus Silikonkautschuk
befestigt sind. Die Verglasungen bestehen aus jeweils einer Scheibe 14, 16, 18 und
20, jedoch sind auch Isolierverglasungen aus zwei ober mehr Scheiben denkbar.
[0019] Fig. 2 zeigt einen Randbereich der Scheibe 14 und deren Befestigung an dem Fassadenpfosten
10. Zwischen Fassadenpfosten 10 und Scheibe 14 ist ein Abstandhalter 22 aus einem
Elastomer angeordnet. Die Anbindung der Scheibe 14 an dem Fassadenpfosten 10, der
beispielsweise aus Aluminium besteht, erfolgt über eine tragende Versiegelung 24 aus
einem Zweikomponenten-Silikonkautschuk.
[0020] Um zu gewährleisten, daß die Scheibe 14 im Brandfall solange an den Fassadenelementen
gehalten wird, bis sie zerbricht und in Stücken von der Fassade herabfällt, d.h. die
Scheibe 14 noch zu halten, nachdem die tragende Versiegelung 24 infolge der Brandeinwirkung
versagt, sind Halter 26 vorgesehen, die an den Ecken der Scheibe 14 angreifen. Die
Scheibe 14 ist dazu an den Ecken geradlinig oder gelogen abgeschnitten und die Kantenflächen
28 sind abgeschrägt oder abgefast. Der Halter 26 weist eine entsprechend abgeschrägte
Fläche 30 auf, die mit der Fläche 28 der Scheibe 14 in Anlage ist. Der Halter 26,
der vorzugsweise aus Edelstahl besteht, ist über eine Schraube 32 an dem Fassadenpfosten
10 befestigt. Die Länge des Halters 26 ist kleiner als die Dicke aus Scheibe 14 und
tragender Versiegelung 24 bzw. Abstandhalter 22. An der Außenseite ist der Halter
26 mit einem Abdeckglas 34 versehen, das beispielsweise mittels Silikon an dem Halter
26 angeklebt ist. Das Abdeckglas 34 ist mit derselben Beschichtung versehen wie die
Scheibe 14 oder weist diesselbe Einfärbung wie die Scheibe 14 auf, so daß von außen
nur eine dünne Trennlinie 36 zwischen Abdeckglas 34 und Scheibe 14 sichtbar ist. Die
Dicke des Abdeckglases 34 entspricht der Differenz aus der Dicke von Scheibe 14 mit
tragender Versiegelung 24 und der Länge des Halters 26. Bei der in Fig. 2 gezeigten
Ausführungsform ist die Scheibe 14 an der Kante mit einer durchgehenden Schrägfläche
28 versehen und das Abdeckglas 34 weist entsprechend eine abgefaste Kante 38 auf.
[0021] Fig. 3 entspricht im wesentlichen der Ausführungsform nach Fig. 2. Die Scheibe 14
ist über die tragende Versiegelung 24 an dem Fassadenpfosten 10 befestigt. Zwischen
der Scheibe 14 und dem Fassadenpfosten 10 ist ein Abstandhalter 22 aus einem Elastomer
vorgesehen. Die Kantenfläche 40 der abgeschnittenen Ecke der Scheibe 14 weist eine
senkrecht zur Ebene der Scheibe 14 verlaufende Kantenfläche 42 auf, die in eine abgefaste
oder schräge Fläche 44 übergeht. Ein Halter 46 ist über eine Schraube 48 an dem Fassadenpfosten
10 befestigt. Der Halter 46 weist eine Schrägläche 50 auf, die an der abgeschrägten
oder abgefasten Fläche 44 der Scheibe 14 in Anlage ist. An der Außenseite ist der
Halter 46 mit einem Abdeckglas 52 versehen, das eine rechtwinklig verlaufende Seitenfläche
54 aufweist, die in Anlage ist mit der rechtwinklig verlaufenden Fläche 42 der Scheibe
14. Das Abdeckglas 52 weist die gleiche Einfärbung oder Beschichtung auf wie die Scheibe
14, so daß zwischen Abdeckglas 52 und Scheibe 14 lediglich eine dünne Trennlinie 56
sichtbar ist.
[0022] Fig. 4 zeigt die Scheibe 18, die unter Zwischenschaltung eines Abstandhalters 60
aus einem Elastomer über eine tragende Versiegelung 62 an einem Fassadenpfosten 10
befestigt ist. Um die Verglasung im Brandfalle auch nach Versagen der tragenden Versiegelung
62 zu halten, bis ein Bruch der Scheibe 18 auftritt, weist die Scheibe 18 im Randbereich
eine rechtwinklige Ausnehmung bzw. Ausfräsung 64 auf, in welche ein Schenkel 66 eines
Halters 68, der vorzugsweise aus Edelstahl besteht, eingreift. Der Halter 68 ist über
Schrauben 70 an dem Fassadenpfosten 10 befestigt. Die Dicke des Schenkels 66 des Halters
68 ist geringer als die Höhe der Seitenfläche 72 der Ausnehmung 64, so daß ein Abdeckglas
74, das an dem Halter 68 beispielsweise mittels eines Silikons angeklebt ist, mit
der Verglasung fluchtet. Das Abdeckglas 74 weist die selbe Einfärbung oder Beschichtung
auf wie die Scheibe 18, so daß lediglich die dünne Trennlinie 76 zwischen Abdeckglas
74 und Scheibe 18 sichtbar ist. Dis Austräsung 64 ist rechteckig ausgebildet, jedoch
sind kreissegmentförmige Austräsungen und entsprechend ausgebildete Halter denkbar.
[0023] Fig. 5 zeigt die Ausbildung der Ränder der Scheiben 18 und 20, die beide über ihre
gesamte Höhe an den gegenüberliegenden Seitenrändern mit Abfasungen 80 bzw. 82 ausgebildet
sind. Die Verglasung oder Scheibe 19 ist über eine tragende Versiegelung 84 unter
Zwischenschaltung eines Abstandhalters 86 aus einem Elastomer an einem Fassadenpfosten
10 befestigt, wärend die Scheibe 20 über eine tragende Versiegelung 88 unter Zwischenschaltung
eines Abstandhalters 90 aus einem Elastomer an dem Fassadenpfosten 10 befestigt ist.
Zwischen den Scheiben 18 und 20 ist ein Halter 92 über die gesamte Höhe der Verglasung
28 angeordnet. Der Halter ist im Querschnitt schwalbenschwanzförmig und über Schrauben
94 an dem Fassadenpfosten 10 befestigt. Die schrägen Längsränder 96 und 98 des Halters
92 liegen an den Schrägflächen 80 der Scheibe 18 bzw. 82 der Scheibe 20 an. Die Dicke
des Halters 92 ist derart gewählt, daß nach Anbringen eines Abdeckglases 100 an der
Außenseite des Halters 92 ein fluchtender Übergang von den Scheiben 18 und 20 mit
dem Abdeckglas 100 erreicht wird, so daß lediglich dünne Trennlinien 102 und 104 zwischen
der Scheibe 18 und dem Abdeckglas 100 bzw. der Scheibe 20 und dem Abdeckglas 100 sichtbar
sind. Das Abdeckglas 100 weist die gleiche Einfärbung oder Beschichtung auf wie die
Scheiben 18 und 20.
[0024] Fig. 6 zeigt die Scheibe 16, die über eine tragende Versiegelung 110 an einem Fassadenpfosten
10 befestigt ist. Ferner ist zwischen der Scheibe 16 und dem Fassadenpfosten 10 ein
Abstandhalter 112 aus einem Elastomer angeordnet. Die Scheibe 16 ist mit einer konischen
Durchgangsbohrung 114 ausgebildet, deren größere Öffnung an der Außenseite der Scheibe
16 liegt. In der Durchgangsbohrung 114 ist ein konischer Halter 116 angeordnet, der
mittels eines Schraubbolzens 118 und einer Mutter 120 an dem Fassadenpfosten 10 befestigt
ist. Der Schraubbolzen durchsetzt dabei die tragende Versiegelung 110. An der Außenseite
des konischen Halters 116 ist ein Abdeckglas 122 angeklebt, das mit der Außenfläche
der Scheibe 16 fluchtet und die gleiche Einfärbung oder Beschichtung aufweist wie
die Scheibe 16, so daß lediglich eine dünne kreisförmige Trennlinie 124 sichtbar ist.
[0025] Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform der zusätzlichen Halterung einer Scheibe 130 an
einem Fassadenpfosten 10. Die Scheibe 130 ist über eine tragende Versiegelung 132
unter Zwischenschaltung eines Abstandhalters 134 aus einem Elastomer an dem Fassadenpfosten
10 befestigt. In der Scheibe 130 ist eine Durchgangsbohrung 136 mit einem inneren
Abschnitt 138 geringeren Durchmessers und einem äußeren Abschnitt 140 größeren Durchmessers
ausgebildet. In dieser abgestuften Durchgangsbohrung 136 ist ein im Querschnitt T-förmiger
Halter 142 eingesetzt, der über einen Schraubbolzen 144 und eine Mutter 146 an dem
Fassadenpfosten 10 gehalten wird. An der Außenseite des Kopfes 148, d.h. dem größeren
Durchmessers des Halters 142 ist ein Abdeckglas 150 aufgeklebt, das mit der Außenfläche
der Scheibe 130 fluchtet und die gleiche Einfärbung oder Beschichtung aufweist wie
die Scheibe 130. Auch durch diesen Halter 142 wird gewährleistet, daß nach Versagen
der tragenden Versiegelung 132 im Brandfall die Scheibe 130 so lange an dem Fassadenpfosten
10 gehalten wird, bis sie zerbricht und in Teilen von der Fassade herabfällt.
[0026] Während anhand der Fig. 2 bis 7 die Halterung von Einzelverglasungen an Fassadenelementen
gezeigt wurde, ist in Fig, 8 eine Verglasung 160 gezeigt, die aus einer inneren Scheibe
162 und einer äußeren Scheibe 164 besteht und die als Isolierverglasung ausgebildet
ist. Zwischen den Scheiben 162 und 164 ist ein Abstandhalter 166 aus einem Elastomer
angeordnet. Die Verbindung der Scheiben 162, 164 erfolgt über eine tragende Versiegelung
168. Zwischen dem Fassadenpfosten oder Fassadenriegel 170 und der Innenseite der Scheibe
162 der Verglasung 160 ist ein Abstandhalter 172 aus einem Elastomer angeordnet. Die
Verglasung 160 ist an dem Fassadenelement 170 über eine tragende Versiegelung 174
aus einem Silikonkautschuk befestigt. Die äußere Scheibe 164 der Verglasung 160 ist
mit einer schrägen Abfasung 176 ausgebildet. Zur Sicherung der Verglasung 160 im Brandfall
ist ein Halter 178 vorgesehen, der als Hohlkastenprofil beispielsweise aus stranggepreßtem
Aluminium ausgebildet ist. Der Halter 178 ist über Schrauben 180 an dem Fassadenelement
170 befestigt und weist an einer Längsseite eine schräge Nase 182, die an der Schrägfläche
176 der Scheibe 164 anliegt. An der Außenseite ist der Halter 178 mit einem Abdeckglas
184 ausgebildet, das mit der Außenfläche der Scheibe 164 der Verglasung 160 fluchtet.
Das Abdeckglas 164 weist die gleiche Einfärbung oder Beschichtung wie die Scheibe
164, so daß lediglich eine dünne Trennlinie 186 zwischen Halter 178 und Verglasung
160 sichtbar ist.
1. Rahmenlose Verglasung (structural glazing), wobei die Randbereiche von Ein- oder
Mehrscheibenverglasungen über tragende Versiegelungen, insbesondere aus Silikonkautschuk,
an Fassadenpfosten, -riegeln oder Elementfassaden befestigt sind und die Verglasung
neben der tragenden Versiegelung über Halter gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter (26; 46; 68; 92; 116; 142; 178) im Bereich der Ecken im Verlauf der
Ränder oder zwei- oder vierseitig durchlaufend an der Verglasung angeordnet sind,
und daß an der Außenseite der Halter (26; 46; 68; 92; 116; 142; 178) dünne Abdeckgläser
(34; 52; 74; 100; 122; 150; 184) mit der Färbung der Scheibe (12; 14; 16; 18; 20;
130) oder bei Mehrfachverglasungen der Außenscheibe (164) angeordnet sind und die
Außenfläche der dünnen Abdeckgläser (34; 52; 74; 100; 122; 150; 184) mit der Außenfläche
der Scheibe (12; 14; 16; 18; 20; 130) oder bei Mehrfachverglasungen der Außenscheibe
(164) fluchtet.
2. Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (12; 14; 16;
18; 20; 130) oder bei Mehrfachverglasungen die Außenscheibe (164) mit Abfasungen (28,
40; 82; 176), mit Ausfräsungen (64) oder mit sich nach außen erweiternden Durchgangsbohrungen
(114; 136) versehen ist, wobei die Halter (26; 46; 68; 92; 116; 142; 178) an den Abfasungen
(28, 40; 82; 176), den Ausfräsungen (64) oder den Durchgangsbohrungen (114; 136) angreifen.
3. Verglasung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfasung (28; 82) über
die gesamte Dicke der Scheibe (14; 20) ausgebildet ist.
4. Verglasung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfasung (40) in eine
zur Ebene der Scheibe (14) etwa senkrechte Randfläche (42) übergeht.
5. Verglasung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter (26;
46; 92; 116; 178) im Querschnitt etwa schwalbenschwanzförmig oder an einer Hälfte
schwalbenschwanzförmig ausgebildet sind.
6. Verglasung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfräsung (64) an
der Scheibenvorderfläche angeordnet ist und die Halter (68) im Querschnitt L- oder
T-förmig ausgebildet sind.
7. Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter
(116; 142) kegelstumpfförmig oder im Querschnitt T-förmig und die Durchgangsbohrungen
(114; 136) konisch oder abgestuft ausgebildet sind.
8. Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter
(178) als Hohlkörper ausgebildet sind.
9. Verglasung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter (178) stranggepreßt
sind.
10. Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter
(26; 46; 68; 92; 116; 142; 178) aus Metall, wie Aluminium und insbesondere Edelstahl,
aus Kunststoff oder aus Keramik bestehen.
11. Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckgläser (34;
52; 74; 100; 122; 150; 184) beschichtet oder eingefärbt sind.
1. Structural glazing having edge areas of one- or multiplepane glazing which is fixed
by means of supporting seals, in particular made of silicon rubber, to frontage uprights,
horizontal members or sectional frontages and the glazing is held against the supporting
seals by means of holders, characterised in that the holders (26; 46; 68; 92; 116;
142; 178) are arranged continuously on the glazing in the area of the corners in the
shape of the edges or on two or four sides and that on the outer side of the holders
(26; 46; 68; 92; 116; 142; 178) thin covering glass (34; 52; 74; 100; 122; 150; 184)
is located with coloration of the pane (12; 14; 16; 18; 20; 130) or, with multiple
glazing, of the outer pane (164) and the outer face of the thin covering glass (34;
52; 74; 100; 122; 150; 184) lines up with the outer surface of the pane (12; 14; 16;
18; 20; 130) or, in multiple glazing, the outer pane (164).
2. Glazing according to Claim 1, characterised in that the pane (12; 14; 16; 18; 20;
130) or, with multiple glazing, the outer pane (164) is bevelled (28; 40; 82; 176),
recessed (64) or has through-holes (114; 136) widening towards the outside, whereby
the holders (26; 46; 68; 92; 116; 142; 178) engage with the bevels (28, 40; 82; 176),
the recesses (64) or the through-holes (114; 136).
3. Glazing according to Claim 2, characterised in that the bevel (28; 82) is formed
over the whole thickness of the pane (14; 20).
4. Glazing according to Claim 2, characterised in that the bevel (40) passes into
an edge surface (42) approximately vertical to the plane of the pane (14).
5. Glazing according to Claim 3 or 4, characterised in that the holders (26; 46; 92;
116; 178) are designed with a cross-section shaped approximately as a dovetail or
half-dovetail.
6. Glazing according to Claim 2, characterised in that the recess (64) is located
on the forward surface of the pane and the holders (68) are formed with an L- or T-shaped
cross-section.
7. Glazing according to Claim 1 or 2, characterised in that the holders (116; 142)
are formed in the shape of a truncated cone or with a T-shaped cross-section and the
through-holes (114; 136) are formed as cones or stepped.
8. Glazing according to any one of Claims 1 to 7, characterised in that the holders
(178) are formed as hollow bodies.
9. Glazing according to Claim 8, characterised in that the holders (178) are extruded.
10. Glazing according to any one of Claims 1 to 9, characterised in that the holders
(26; 46; 68; 92; 116; 142; 178) consist of metal, such as aluminium and in particular
high-grade steel, of plastics or of ceramics.
11. Glazing according to Claim 1, characterised in that the covering glass (34; 52;
74; 100; 122; 150; 184) is coated or coloured.
1. Vitrage sans cadre (structural glazing), les zones des bords des vitrages à une
ou à plusieurs vitres étant fixées par des scellements porteurs, en caoutchouc de
silicone notamment, sur des jambages ou des traverses de façade ou sur des façades
à éléments préfabriqués, et le vitrage étant maintenu contre le scellement porteur
par des butées, caractérisé en ce que les butées (26; 46; 68; 92; 116; 142; 178) sont placées dans la zone des coins dans
le tracé des bords ou en continu sur deux ou quatre côtés du vitrage et en ce que
sur la face externe des butées (26; 46; 68; 92; 116; 142; 178) sont placés des verres
de recouvrement minces (34; 52; 74; 100; 122; 150; 184) de la teinte de la vitre (12;
14; 16; 18; 20; 130) ou de la vitre extérieure (164) pour un vitrage à plusieurs vitres
et que les surfaces extérieures des verres de recouvrement minces (34; 52; 74; 100;
122; 150; 184) sont alignées avec la surface extérieure de la vitre (12; 14; 16; 18;
20; 130) ou de la vitre extérieure (164) pour un vitrage à plusieurs vitres.
2. Vitrage selon la revendication 1, caractérisé en ce que la vitre (12; 14; 16; 18;
20; 130) ou la vitre extérieure (164) pour les vitrages multiples sont pourvues de
chanfreins (28; 40; 82; 176), de fraisure (64) ou d'alésages s'évasant vers l'extérieur
(114; 136), les butées (26; 46; 68; 92; 116; 142; 178) venant en prise dans les chanfreins
(28; 40; 82; 176), les fraisures (64) ou les alésages (114; 136).
3. Vitrage selon la revendication 2, caractérisé en ce que le chanfrein (28; 82) fait
toute l'épaisseur de la vitre (14; 20).
4. Vitrage selon la revendication 2, caractérisé en ce que le chanfrein (40) se prolonge
par une bordure (42) sensiblement perpendiculaire au plan de la vitre (14).
5. Vitrage selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce qu'entièrement ou sur
une moitié seulement, les butées (26; 46; 92; 116; 178) sont, en coupe transversale,
sensiblement en forme de queue d'aronde.
6. Vitrage selon la revendication 2, caractérisé en ce que la fraisure (64) est placée
contre la surface avant de la vitre et que les butées (68) sont formées avec une section
transversale en L ou en T.
7. Vitrage selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que les butées
(116; 142) ont la forme d'un tronc de cône ou une section transversale en T, et les
alésages (114; 136) sont de forme conique ou en escalier.
8. Vitrage selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que les butées
(178) sont conformées en corps creux.
9. Vitrage selon la revendication 8, caractérisé en ce que les butées (178) sont extrudées.
10. Vitrage selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que les butées
(26; 46; 68; 92; 116; 142; 178) sont en métal, tel qu'aluminium et en particulier
acier spécial, en matière synthétique ou en céramique.
11. Vitrage selon la revendication 1, caractérisé en ce que les verres de recouvrement
(34; 52; 74; 100; 122; 150; 184) sont enduits ou teintés.

