[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine schalterlose Orientierungshilfe mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1. Eine gattungsgemäße Orientierungshilfe ist
bekannt (DE 30 35 892 A1), die um ein Schlüsselloch herum angeordnete, fluoreszierende
Flächenelemente aufweist und dadurch dessen Ortung in dunkler Umgebung jedenfalls
für die begrenzte Zeit des Nachleuchtens der Flächenelemente erlaubt.
[0002] Andere bekannte Orientierungshilfen bzw. Schließzylinderbeleuchtungen mit konventionellen
elektrischen Lichtquellen (DE 30 17 096 C2, DE 31 36 889 C2, US 3,916,250) haben gemeinsam,
daß zur Schonung der begrenzten Speicherressourcen des elektrischen Kraftfahrzeug-Bordnetzes
ein Schalter vorgesehen ist, der zur Einschaltung der jeweiligen Lichtquelle dient.
In der Regel ist dann auch ein Zeitglied zur Begrenzung von deren Einschaltdauer vorgesehen.
Da die erwähnten Schalter unter allen Einsatzbedingungen zuverlässig funktionieren
sollen und in der Regel unmittelbar in einer Kraftfahrzeugtür oder -klappe angeordnet
sein müssen, ist es notwendig, sie gegen Störungen aufgrund mechanischer Einwirkungen
(Türschließen) und Witterungseinflüssen (Wasser, Hitze, Kälte) resistent und damit
teuer auszuführen.
[0003] Es sind sogenannte Low-Current-Leuchtdioden (LC-LED) bekannt (Spezifikation der Fa.
Hewlett Packard "Double heterojunction AlGaAs low current red LED lamps", technische
Daten Stand Mai 1987), deren kleinster spezifizierter Arbeitsstrom bei 1 mA liegt.
Nach Aussage der genannten Spezifikation sind diese Lampen ideal geeignet für den
Gebrauch in Anwendungen, in denen hohe Lichtausbeute bei minimalem Energieeinsatz
verlangt ist. Aus den der genannten Spezifikation beigefügten Kennlinienfeldern geht
hervor, daß der Beleuchtungseffekt der LC-LED bei unter dem kleinsten spezifizierten
Arbeitsstrom liegendem Vorwärtsstrom sehr stark abfällt.
[0004] Die Erfindung hat die Aufgabe, die Leuchtdauer einer gattungsgemäßen schalterlosen
Orientierungshilfe zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß
gelöst.
[0006] In Versuchen wurde festgestellt, daß die in der bereits genannten Spezifikation beschriebenen
LC-LED mit Doppel-Hetero-Struktur auch bei beträchtlich unterhalb deren kleinsten
spezifizierten Arbeitsstroms liegendem Vorwärtsstrom einen in dunkler Umgebung noch
wahrnehmbaren Leuchteffekt erzeugen, der aufgrund der speziellen Struktur und des
höheren Wirkungsgrades nicht wie bei normalen LED nur noch punktförmig bzw. auf die
Abmessungen des Halbleiterchips begrenzt ist, sondern flächig.
[0007] Indem für die Orientierungshilfe erfindungsgemäß eine Anzahl von LC-LED gängigen
Typs (z. B. HP Subminiature HLMP-Q150) als Lichtquelle verwendet wird, wobei deren
Stromaufnahme durch einen Strombegrenzer auf einen unter ihrem spezifizierten Arbeitsstrom
liegenden Wert an eine Spannungsquelle, insbesondere an einen Kraftfahrzeug-Akkumulator,
angeschlossen wird, wird zum einen deren Belastung mit einfachsten Mitteln (Wegfall
von Schaltmitteln und Zeitgliedern etc.) in zulässigen Grenzen gehalten und zum anderen
das aufgabengemäße Ziel der Verlängerung der Leuchtdauer erreicht. Gegenüber der gattungsbildenden
Anordnung haben die LC-LED natürlich den Vorteil, daß sie bei voll geladener Batterie
nahezu beliebig lange einen wenn auch geringen Leuchteffekt produzieren.
[0008] Es ist zwar allgemein bekannt, daß die Helligkeit und damit auch der Stromverbrauch
von Lichtquellen, insbesondere Glühlampen, durch Dimmer - die in einfacher Ausführung
einen einstellbaren Widerstand (Potentiometer) enthalten - vermindert bzw. begrenzt
werden kann. Dabei werden auch die Glühlampen mit einer unterhalb ihrer Nennspannung
liegenden Effektivspannung - aufgrund der Spannungsteilung am Dimmer - beaufschlagt.
Jedoch hat sich für den Fachmann aufgrund der Produktspezifikation der LC-LED deren
"Dimmung" nicht angeboten.
[0009] Die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche offenbaren vorteilhafte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Orientierungshilfe.
[0010] Eine wesentliche weitere Schutzmaßnahme gegen die Entladung einer Spannungsquelle
wird realisiert, indem die Anzahl der in Reihe geschalteten LC-LED so gewählt wird,
daß die Gesamt-Sättigungsspannung der Reihenschaltung relativ hoch liegt. Bei einer
Fahrzeug-Bordnennspannung von 12 V kann z. B. die genannte Gesamt-Sättigungsspannung
etwa 11 V betragen. Durch diese Dimensionierung des Gesamtspannungsabfalls an der
Orientierungshilfe wird bei unter den gewählten Wert abfallender Bordspannung - was
z. B. bei sehr langer Abstelldauer und niedrigsten Umgebungstemperaturen vorkommen
kann - die Sättigungsspannung der in Reihe geschalteten LC-LED - die bei etwa 1,5
V liegt - unterschritten. Diese werden daraufhin hochohmig und schalten sich selbst
ab, so daß dann die ohnehin z. B. gegenüber der Selbstentladung eines üblichen Bleiakkumulators
oder der Belastung durch eine Borduhr vernachlässigbare Leistungsaufnahme der Orientierungshilfe
ohne jedes Schalt- oder Zeitglied vollends zu Null wird.
[0011] Eine bei Tageslicht besonders unauffällige Gestaltung der Orientierungshilfe ist
erreichbar, indem die LC-LED auf einer ringförmigen Matrix bzw. einem Träger angeordnet
und nach Herstellung der elektrischen Verbindungen mit einem transparenten Kunstharzring
vergossen werden. Dadurch wird ein Leuchtring gebildet, der einen Schließzylinder
schlüssellochseitig umfassen kann.
Der äußeren Gestalt nach ist eine solche Ausführung einer Orientierungshilfe aus der
bereits erwähnten DE 31 36 889 C2 bekannt, gemäß der ein Lichtleiterring verwendet
wird, in welchen an einer Stelle Licht eingeleitet wird und über dessen Umfang mehrere
als Reflektorflächen wirkende Stufen verteilt sind, die eine gleichmäßige Ausleuchtung
des gesamten Ringes ermöglichen.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile gehen aus der Zeichnung von Ausführungsbeispielen
und deren sich hier anschließender eingehender Beschreibung hervor. Es zeigen
- Figur 1
- eine Anordnung einer Orientierunghilfe in Gestalt eines einen Schließzylinder schlüssellochseitig
umfassenden Leuchtrings,
- Figur 2a
- eine Darstellung einer Reihenschaltung von LC-LED-Chips und eines Vorwiderstands auf
einem ringförmigen Träger und
- Figur 2b
- ein elektrisches Schaltschema der Anordnung nach Figur 2a.
[0013] In
Figur 1 ist ein Kraftfahrzeug-Türgriff 1 mit einem abgebrochen gezeichneten beweglichen Ziehgriff-Teil
2 und einem festen Teil 3, in den ein Schließzylinder 4 mit einem Schlüsselloch 5
eingesetzt ist, dargestellt. Die Schlüssellochseite des Schließzylinders 4 ist in
an sich bekannter Weise von einem Leuchtring 6 umfaßt, dessen nach außen sichtbarer
Teil aus einem transparenten Kunststoffring 7 besteht.
[0014] In
Figur 2a sind die elektrischen Bauteile des feuchtrings 6 schematisch dargestellt. Auf einen
ringförmigen, nichtleitenden Träger 8 sind voneinander beabstandete Elektroden 9,
ein ohmscher Widerstand 10 und eine Anschlußelektrode 11 aufgebracht. Jede der Elektroden
9 trägt einen Low-Current-Leuchtdiodenchip 12 mit Doppel-Hetero-Struktur, der seinerseits
anodenseitig unmittelbar mit der jeweiligen Elektrode 9 elektrisch leitend verbunden
und kathodenseitig über einen dünnen (Gold-)Draht 12 an die benachbarte Elektrode
angeschlossen ist. Die Leuchtdiodenchips 12 sind also untereinander elektrisch in
Reihe geschaltet.
Eine Leitung L+ verbindet den Widerstand 10 einseitig und unmittelbar, d. h. ohne
zwischengeschalteten Schalter, mit dem Pluspol einer Spannungsquelle U, z. B. eines
konventionellen Kraftfahrzeug-Bleiakkumulators. Anderseitig ist der Widerstand 10
mit der benachbarten Elektrode 9 ebenfalls über einen dünnen Draht 13 verbunden, so
daß die Leuchtdiodenchips 12 auch mit diesem bezüglich der Spannungsquelle U in Reihe
geschaltet sind. Der letzte Leuchtdiodenchip 12 der Reihenschaltung ist kathodenseitig
an die Anschlußelektrode 11 angeschlossen, die ihrerseits über eine Leitung L- unmittelbar
mit dem Minuspol der Spannungsquelle U verbunden ist.
Die Leuchtdiodenchips 12 und der Widerstand 10 sind vorzugsweise in Subminiatur-Bauweise
gefertigt. Nach der Herstellung der elektrischen Verbindungen wird die Anordnung mit
einem transparenten Kunststoff in Ringform vergossen.
[0015] Es versteht sich, daß auch andere äußere Formen der Orientierungshilfe vorgesehen
werden können, z. B. zwei oder mehr auf das Schlüsselloch zu weisende Dreiecksflächen
oder das Schlüsselloch umgebende Ringsektoren als Flächenelemente. Diese Gestaltungen
sind aber nicht Gegenstand der Erfindung und werden daher nicht weiter dargestellt.
Konstruktiv soll die Orientierunghilfe als Montageteil des jeweiligen Türschlosses
mit fest angeschlossenen Leitungen und Stecker ausgeführt werden, wobei sinnvollerweise
am Stecker eine Codierung vorgesehen wird, um die richtige Anschlußpolung der Dioden
im Gleichstrom-Bordnetz sicherzustellen.
[0016] Mit
Figur 2b wird die einfache elektrische Verschaltung der in Figur 2a gezeigten Bauteile verdeutlicht.
Im Vergleich zu bekannten elektrisch gespeisten Orientierunghilfen fehlen hier offensichtlich
Schalter und Zeitglied.
Der Widerstand 10 dient als Strombegrenzer und ist entsprechend der Anzahl der Leuchtdiodenchips
und eventuell zu erwartender Spannungsspitzen im Bordnetz dimensioniert.
[0017] Die Anzahl der Leuchtdiodenchips 12 und der Widerstandswert des Widerstands 10 wird
so gewählt, daß die Sättigungsspannung der durch sie gebildeten Reihenschaltung bzw.
des Spannungsteilers geringfügig unterhalb einer sich bei normalem Betrieb eines Kraftfahrzeugs,
eingerechnet längere Abstellzeiten, ergebenden Bordspannung liegt.
Mit einem normalen Bleiakkumulator als Spannungsquelle wird dieser Wert bei etwa 11
Volt liegen. Die bekannten LC-LED mit Doppel-Hetero-Struktur haben, wie bereits erwähnt,
eine Vorwärtsspannung von etwa 1,5 Volt. Bei einem 12-Volt-Kraftfahrzeugbordnetz ist
es also möglich, bis zu 7 dieser Leuchtdioden in Reihe geschaltet über einen gemeinsamen
Vorwiderstand mit einem Gesamtstrom von etwa 100 µA zu betreiben. Angesichts dieser
Größenordnung wird es möglich sein, mehrere solcher Leuchtringe an einem Kraftfahrzeug,
z. B. außer an der Fahrertür auch an den Schließzylindern der Beifahrertür und des
Gepäckraumdekkels, vorzusehen, ohne dadurch eine beschleunigte Entladung des Akkumulators
herbeizuführen. Dabei kann je nach Leistungsfähigkeit des Akkumulators die Gesamtzahl
der LC-LED auf sieben - oder sechs - beschränkt bleiben, so daß an jeder der genannten
Schließstellen zwei LC-LED, z. B. je eine in den bereits erwähnten dreieckigen Flächenelementen,
zur Verfügung stehen, oder es kann für jede dieser Schließstellen ein Leuchtring mit
sieben LC-LED vorgesehen werden.
[0018] Bei Abfall der Spannung der Spannungsquelle U unter die erwähnte Sättigungsspannung
werden die Leuchtdiodenchips 12 ohne weitere Maßnahmen hochohmig, d. h. sie verbrauchen
gar keinen Strom mehr.
1. Schalterlose Orientierungshilfe zum Auffinden eines Schlüssellochs, insbesondere an
einem Kraftfahrzeugverschluß, enthaltend
- wenigstens ein Licht abstrahlendes Flächenelement, welches in unmittelbarer Umgebung
des Schlüssellochs derart angeordnet ist, daß es in dunkler Umgebung einen optischen
Hinweis auf die Lage des Schlüssellochs gibt,
gekennzeichnet durch
- Bestückung des wenigstens einen Flächenelementes (6) mit einer bestimmten Anzahl
von Low-Current-Leuchtdioden (12),
- permanenten Anschluß der elektrisch in Reihe geschalteten Low-Current-Leuchtdioden
(12) an eine Niederspannungsquelle (U), insbesondere an einen Kraftfahrzeug-Akkumulator,
wobei die Stromaufnahme der Leuchtdioden (12) durch einen Strombegrenzer (Widerstand
10) auf einen deutlich unter deren kleinstem spezifizierten Arbeitsstrom liegenden
Wert begrenzt ist.
2. Schalterlose Orientierungshilfe nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
Dimensionierung des Gesamt-Spannungsabfalls über den Strombegrenzer (Widerstand 10)
und die Low-Current-Leuchtdioden (12) in der Weise, daß die Sättigungsspannung der
letzteren bei Unterschreiten eines bestimmten kritischen Wertes der Speisespannung
unterschritten wird.
3. Schalterlose Orientierunghilfe nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
- Anordnung der elektrisch in Reihe geschalteten, in Subminiaturbauweise ausgeführten
Low-Current-Leuchtdioden (12) und des ebenfalls in Reihe geschalteten, als Widerstand
(10) ausgeführten Strombegrenzers auf einem ringförmigen Träger (8) und
- Abdeckung dieser Bauteile (8, 10, 12) und ihrer elektrischen Verbindungen (9, 13)
mittels eines mit dem Träger (8) fest verbundenen, transparenten Kunststoffrings (7).
4. Schalterlose Orientierunghilfe nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch
- feste Verbindung der Leuchtdioden (12) bzw. des Widerstands (10) mit Anschlußleitungen
(L+, L-) und
- einen durch Vergießen aufgebrachten Kunststoffring (7).
5. Schalterlose Orientierunghilfe nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
feste Verbindung der Anschlußleitungen (L+, L-) mit einem Stekker und Codierung des
Steckers zur Sicherung des polrichtigen Anschlusses der Low-Current-Leuchtdioden (12).
6. Schalterlose Orientierunghilfe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
Begrenzung der Stromaufnahme der Leuchtdioden (12) auf etwa ein Zehntel ihres kleinsten
spezifizierten Arbeitsstroms.