[0001] Die Erfindung betrifft eine in einem auf einem Tragseil geführten Laufwagen angeordnete
Seilbremse für ein durch den Laufwagen über Umlenkrollen od. dgl. geführtes Zugseil,
wobei die Seilbremse einen um eine im Laufwagen angeordnete Achse schwenkbaren Bremshebel
mit einem längeren und einem kürzeren Hebelarm hat, im Laufwagen ein mit dem kürzeren
Hebelarm zusammenwirkender Anschlag angeordnet und das Zugseil zwischen dem Anschlag
und dem kürzeren Hebelarm durchgeführt ist.
[0002] Eine derartige Seilbremse ist aus der US-PS 42 62 811 bekannt. Diese bekannte Seilbremse
wird über das Zugseil geöffnet oder geschlossen, wobei dazu am Zugseil ein Endanschlag
vorgesehen ist. Diese Seilbremse wirkt jedoch mit zugeordneten Bremsen im Laufwagen
zusammen, die den Laufwagen auf dem Tragseil arretieren.
[0003] Derartige Vorrichtungen dienen zum Vorliefern von Holzstämmen od.dgl., insbesondere
an Hängen. Es sind Vorrichtungen bekannt bekannt, bei denen der Laufwagen an seiner
einen Seite mit einem parallel zum Tragseil verlaufenden Rückholseil verbunden ist,
während an seiner anderen Seite ebenfalls parallel zum Tragseil das Zugseil verläuft,
das über eine drehbare Umlenkrolle im Laufwagen geführt ist.
[0004] Zum Vorliefern von Holz wird zunächst das Zugseil auf die entsprechende Länge ausgezogen,
so daß der vorzuliefernde Holzstamm od.dgl. erreicht werden kann. Insbesondere an
Hängen ist dieses Ausziehen des Zugseiles sehr mühsam, da das Zugseil ein erhebliches
Gewicht aufweist.
[0005] Es wäre nun möglich, das Zugseil dadurch auszuziehen, daß das freie Ende des Zugseiles
an einem Baumstamm od.dgl. festgelegt wird und der Seilwagen über das Rückholseil
hangaufwärts gezogen wird. Dadurch wird das aus dem Seilwagen herausragende Ende des
Zugseiles verlängert. Wird nun das Seilende des Zugseiles gelöst, so muß das gesamte
Gewicht des Seiles festgehalten werden. Wird außerdem der Seilwagen wieder nach unten
durch Lockern des Rückholseiles geführt, so läuft auch das Zugseil mit dem Seilwagen
wieder hangwärts zurück.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Seilbremse der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, die ein Ausziehen des Zugseiles ermöglicht und die selbsttätig
das Zurück laufen des Zugseiles in Einzugsrichtung sperrt.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Seilbremse mit der Bremshebelachse derart
zwischen zwei Laufrollen für das Zugseil im Laufwagen angeordnet und das Zugseil derart
über das Ende des längeren Hebelarmes des Bremshebels geführt ist, daß bei einer auf
diesen Zugseilabschnitt wirkenden Zugkraft das Zugseil durch den kürzeren Hebelarm
des Bremshebels gegen den Anschlag gepreßt ist.
[0008] Vorteilhaft ist am längeren Hebelarm des Bremshebels eine Seilrolle drehbar angeordnet,
über die das Zugseil geführt ist.
[0009] Vorzugsweise hat der kürzere Hebelarm einen mit dem Anschlag zusammenwirkenden Druckdaumen.
Vorzugsweise hat der Druckdaumen eine im wesentlichen ebene, in Druckstellung etwa
parallel zum Anschlag verlaufende längere Druckfläche für das Zugseil.
[0010] Vorteilhaft ist der Anschlag einstellbar im Laufwagen angeordnet.
[0011] Die Seilbremse ist vorzugsweise ein- und ausschaltbar.
[0012] Vorteilhaft ist die Bremshebelachse in einer langlochartigen Ausnehmung des Seilwagens
verschiebbar geführt und ist auf der Bremshebelachse ein Schalthebel schwenkbar angeordnet,
der in einer Rastvorrichtung zum Einschalten der Seilbremse festlegbar ist. Vorzugsweise
verläuft die langlochartige Ausnehmung in ihrem dem Anschlag zugeordneten Abschnitt
im Abstand und etwa parallel zum Anschlag.
[0013] Vorzugsweise weist die Rastvorrichtung einen im Seilwagen angeordneten Rastbolzen
auf, der mit einer Ausnehmung des Schalthebels zusammenwirkt.
[0014] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Seilbremse in Bremsstellung
Fig. 2 die Seilbremse in Freigabestellung und
Fig. 3 eine Anwendung der Seilbremse.
[0015] Nach den Fig. 1 und 2 ist in einem Laufwagen (L) ein Zugseil (4) über zwei Umlenkrollen
(9) geführt.
[0016] In den Seitenflächen des Laufwagens (L) ist zwischen den beiden Laufrollen (9) eine
langlochartige Ausnehmung (10) vorgesehen, in der eine Achse (P) verschiebbar geführt
ist. Auf der Achse (P) ist ein Schalthebel (1) schwenkbar angeordnet, der im Abstand
zur Achse (P) eine Ausnehmung (11) hat, die in einen Rastbolzen (2) des des Laufwagens
(L) einrastbar ist, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist.
[0017] Auf der Achse (P) ist ferner ein zweiarmiger Bremshebel (3) mit einem längeren Hebelarm
und einem kürzeren Hebelarm schwenkbar angeordnet. Der längere Hebelarm trägt eine
Seilrolle (5), während der kürzere Hebelarm einen Druckdaumen (6) mit einer längeren,
im wesentlichen ebenen Druckfläche hat.
[0018] Wie die Fig. 1 und 2 ferner zeigen, hat der Schalthebel (1) einen Begrenzungsanschlag
(12) zur Begrenzung der Schwenkbewegung des Bremshebels (3).
[0019] Im Laufwagen (L) ist weiterhin ein dem Druckdaumen (6) des kürzeren Hebelarmes des
Bremshebels (3) zugeordneter Anschlag (7) angeordnet, der über eine Stellschraube
(8) einstellbar ist.
[0020] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist das Zugseil (4) über die Umlenkrollen (9) und über
die Enden der beiden Hebelarme des Bremshebels (3) geführt.
[0021] In der in Fig. 2 gezeigten Freigabestellung liegt der Bremshebel (3) mit der Seilrolle
(5) und seinem Druckdaumen (6) auf dem Zugseil (4). Da der Bremshebel (3) am Begrenzungsanschlag
(12) des Schalthebels (1) anliegt, ist der Schalthebel nach oben gezogen, so daß die
Bremshebelachse (P) am oberen Ende der langlochartigen Ausnehmung (10) liegt. Das
Zugseil (4) kann somit frei in die mit den Pfeilen (A) und (B) bezeichneten Richtungen
gezogen werden.
[0022] In der in Fig. 1 dargestellten Bremsstellung ist die Ausnehmung (11) des Schalthebels
(1) in den Rastbolzen (2) eingerastet. Dadurch ist der Schalthebel (1) nach unten
gezogen, so daß die Bremshebelachse (P) am unteren Ende der langlochartigen Ausnehmung
(10) steht. Dadurch ist auch das zwischen den Seilrollen (9) befindliche Zugseil (4)
nach unten gewölbt, so daß das Zugseil gekrümmt über die Seilrolle (5) und den Druckdaumen
(6) des Bremshebels (3) verläuft. Weiterhin ist das Zugseil (4) in dieser Stellung
durch den Druckdaumen (6) an den Anschlag (7) angepreßt.
[0023] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, verläuft die langlochartige Ausnehmung (10) in ihrem
dem Anschlag (7) zugeordneten Abschnitt im Abstand und etwa parallel zum Anschlag,
sodaß die Achse (P) die auftretenden Kräfte aufnehmen kann.
[0024] Wird nun das Zugseil (4) in Richtung des mit (A) bezeichneten Pfeiles gezogen, so
kann das Seil durch die Seilbremse mit einer gewissen Reibung gleiten. Die Länge der
beiden Hebelarme des Bremshebels (3) ist so gewählt, daß beim Ausziehen des Seiles
in die mit dem Pfeil (A) bezeichnete Richtung die auf den kürzeren Hebelarm wirkende
Kraft so groß ist, daß die auf den längeren Hebelarm des Bremshebels (3) wirkende
Kraft das Seil nicht arretieren kann.
[0025] Wird das Seil an dem mit dem Pfeil (A) bezeichneten Ende freigegeben und wird versucht
das Seil (4) in die mit dem Pfeil (B) bezeichnete Richtung zurückzuziehen, so überwiegt
die auf die Seilrolle (5) des längeren Hebelarmes des Bremshebels (3) wirkende Kraft,
so daß der Bremshebel in Richtung des mit (13) bezeichneten Pfeiles geschwenkt wird
und so der Druckdaumen (6) fest auf das Seil (4) gepreßt wird, wodurch dieses in Verbindung
mit dem Anschlag (6) arretiert wird.
[0026] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Seilbremse ist in Fig. 3 beispielhaft dargestellt.
[0027] Dort ist auf einem gespannten Tragseil (14) ein Laufwagen (L) mit Rollen verschiebbar
geführt. Der Laufwagen (L) ist an seiner einen Seite mit einem Rückholseil (R) verbunden.
Zu der anderen Seite des Laufwagens (L) führt das Zugseil (4), das über Umlenkrollen
(9) durch den Laufwagen geführt ist.
[0028] Zur Bereitstellung einer ausreichenden Länge des Zugseiles (4) muß das Zugseil in
Richtung des mit (15) bezeichneten Pfeiles ausgezogen werden. Dazu wird in der mit
(I) bezeichneten Stellung des Laufwagens (L) das Zugseil mit seinem freien Ende an
einem Baum (16) od.dgl. festgelegt und die Seilbremse über den Schalthebel (1) in
Bremsstellung gebracht (Fig. 1).
[0029] Anschließend wird der Seilwagen (L) mit Hilfe des Rückholseiles (R) in Richtung des
mit (17) bezeichneten Pfeiles in die mit (11) bezeichnete Stellung gezogen, so daß
das Zugseil (4) verlängert wird. Das Seil (4) gleitet dabei durch die Seilbremse im
Laufwagen. Wird nun der Laufwagen gestoppt oder entgegen des mit (17) bezeichneten
Pfeiles in die Stellung nach (I) zurückgebracht, so tritt, wie oben beschrieben, die
Arretierung des Zugseiles (4) durch die Seilbremse ein. Das Zugseil (4) hängt dann
locker vom Laufwagen (L), wie dies in Fig. 3 gestrichelt dargestellt ist, und kann
an dem zu rückenden Baumstamm einfach festgemacht werden. Nach Lösen der Seilbremse
durch Betätigung des Schalthebels (1) kann das Rücken in der üblichen Weise vorgenommen
werden.
1. In einem auf einem Tragseil geführten Laufwagen angeordnete Seilbremse für ein
durch den Laufwagen über Umlenkrollen od.dgl. geführtes Zugseil, wobei die Seilbremse
einen um eine im Laufwagen angeordnete Achse schwenkbaren Bremshebel mit einem längeren
und einem kürzeren Hebelarm hat, im Laufwagen ein mit dem kürzeren Hebelarm zusammenwirkender
Anschlag angeordnet ist und das Zugseil zwischen dem Anschlag und dem kürzeren Hebelarm
durchgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilbremse mit der Bremshebelachse
(P) derart zwischen zwei Laufrollen (9) für das Zugseil (4) im Laufwagen (L) angeordnet
und das Zugseil derart über das Ende des längeren Hebelarmes des Bremshebels (3) geführt
ist, daß bei einer auf diesen Zugseilabschnitt wirkenden Zugkraft das Zugseil durch
den kürzeren Hebelarm des Bremshebels gegen den Anschlag (7) gepreßt ist.
2. Seilbremse nach Anspruch 1, dadurch kennzeichnet, daß am längeren Hebelarm des
Bremshebels (3) eine Seilrolle (5) drehbar angeordnet ist, über die das Zugseil (4)
geführt ist.
3. Seilbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der kürzere Hebelarm
des Bremshebels (3) einen mit dem Anschlag (7) zusammenwirkenden Druckdaumen (6) hat.
4. Seilbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckdaumen (6) eine
im wesentlichen ebene, in Druckstellung etwa parallel zum Anschlag (7) verlaufende
längere Druckfläche für das Zugseil (4) hat.
5. Seilbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag
(7) einstellbar im Laufwagen (L) angeordnet ist.
6. Seilbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilbremse
ein- und ausschaltbar ist.
7. Seilbremse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremshebelachse (P)
in einer langlochartigen Ausnehmung (10) des Seilwagens (L) verschiebbar geführt ist
und daß auf der Bremshebelachse ein Schalthebel (1) schwenkbar angeordnet ist, der
mit einer Rastvorrichtung zum Einschalten der Seilbremse festlegbar ist.
8. Seilbremse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die langlochartige Ausnehmung
(10) in ihrem dem Anschlag (7) zugeordneten Abschnitt im Abstand und etwa parallel
zum Anschlag verläuft.
9. Seilbremse nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastvorrichtung
einen Rastbolzen (2) aufweist, der mit einer Ausnehmung (11) des Schalthebels (1)
zusammenwirkt.
10. Seilbremse nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalthebel
(1) einen Begrenzungsanschlag (12) für den Bremshebel (3) hat.