(19)
(11) EP 0 463 447 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1992  Patentblatt  1992/01

(21) Anmeldenummer: 91109456.3

(22) Anmeldetag:  10.06.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E01F 9/01
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.06.1990 CH 2129/90

(71) Anmelder: Ehrismann, Alfred, Dipl.-Ing.
D-5200 Windisch (DE)

(72) Erfinder:
  • Ehrismann, Alfred, Dipl.-Ing.
    D-5200 Windisch (DE)

(74) Vertreter: EGLI-EUROPEAN PATENT ATTORNEYS 
Horneggstrasse 4
8008 Zürich
8008 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung an einem Fahrzeug zum Einsammeln von auf einer Fahrbahn befindlichen Absperrhüten


    (57) Die Einrichtung umfasst eine nachgiebige Kipp-und Ausrichtevorrichtung (7), eine Vorrichtung (4) zum Aufspiessen der Absperrhüte (5) sowie eine Hebe- und Abgabevorrichtung (6) an einen Behälter zur Lagerung der Absperrhüte (5).
    Der Behälter ist vorzugsweise die Ladefläche eines Lastwagens, wobei diese vorteilhaft mit einer Vorrichtung zum Stapeln der zugeführten Absperrkörper (5) ausgestattet ist, damit diese einer Abgabevorrichtung direkt zugeführt werden können.
    Die nachgiebige Kipp- und Ausrichtevorrichtung (7) ist vorzugsweise mit einer Vorrichtung zum Ausrichten von durch den Verkehr auf der Fahrbahn umgestossenen Absperrhüte versehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an einem Fahrzeug zum Kippen, Ausrichten und Einsammeln von auf einer Fahrbahn befindlichen Absperrhüten.

    [0002] Absperrhüte werden in der Regel zur vorübergehenden Markierung einer Fahrbahn verwendet. Solche Markierungen werden z.B. dazu benutzt, eine Fahrbahn wegen Ausbesserungsarbeiten vorübergehend zu schliessen oder deren Fahrtrichtung zu ändern.

    [0003] Das Aussetzen und das Einsammeln derartiger Absperrhüte ist eine langwierige Angelegenheit, die mit grossem Aufwand verbunden ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn eine Ausbesserungsarbeit schnell vorwärtsschreitet, so dass das Einsammeln beinahe eine ununterbrochene Tätigkeit darstellt.

    [0004] Bisher wurde diese Arbeit derart durchgeführt, dass ein Arbeiter hinten an einer Plattform an einem von einem Fahrer gesteuerten Fahrzeug stand und mit einer Hand die einzelnen Absperrhüte fasste und in das Fahrzeug hineinlegte. Da dieser Arbeiter zuhinterst am Fahrzeug stand, war seine Tätigkeit wegen des üblicherweise starken und schnellen Verkehrs an einer Autobahn nicht ungefährlich. Zudem war die Tätigkeit mit Kosten verbunden, weil der Fahrer des Fahrzeuges nicht gleichzeitig das Einsammeln der Absperrhüte vornehmen konnte, und somit das Fahrzeug von zwei Arbeitern bedient werden musste.

    [0005] Ein weiterer Nachteil bestand darin, dass es oft wegen der Geschwindigkeit nicht leicht war, die einzelnen Absperrhüte zu fassen, so dass der Fahrer gelegentlich zurückfahren musste.

    [0006] Aufgabe der Erfidnung ist somit die Schaffung einer Einrichtung zum Kippen, Ausrichten und Einsammeln der Absperrhüte, um die Nachteile der herkömmlichen Ausführungen zu vermeiden.

    [0007] Dabei soll die gesuchte Lösung, um Kosten zu senken, einfach und preisgünstig ausgebildet sein und mit nur einem Arbeiter auskommen. Ferner soll der gefährliche Standort eines zweiten Arbeiters hinten am Fahrzeug vermieden werden.

    [0008] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des ersten Anspruches gelöst.

    [0009] Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.

    [0010] Diese Einrichtung hat sich in Versuchen als einfach zu bedienen und als sehr wirksam erwiesen. Sie ermöglicht zudem eine höhere Geschwindigkeit beim Einsammeln als bisher.

    [0011] Die eingesammelten Absperrhüte lassen sich einwandfrei und schnell mittels einer entsprechend ausgeführten Einrichtung hinten am gleichen Fahrzeug wieder aufstellen. Eine entsprechende Aufstelleinrichtung ist beispielsweise in EP-A-0 421 198 beschrieben.

    [0012] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Einrichtung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht eines Lastwagens mit seitlich montierter Einrichtung zum einsammeln von Absperrhüten vor der Auffart auf einen Absperrhut,

    Fig. 2 wie Fig. 1, jedoch unmittelbar nach der Auffahrt auf einen Absperrhut, der sich in einer Kippstellung befindet,

    Fig. 3 wie Fig. 2, jedoch nachdem der Absperrhut gekippt und von einem Spiess erfasst wurde,

    Fig. 4 wie Fig. 3, jedoch mit der Einrichtung in beinahe vertikaler Lage, wobei der Spiess einen Hut trägt, und

    Fig. 5 wie Fig. 4, jedoch mit der Einrichtung nach hinten geschwenkt, wobei der Absperrhut gerade abgestreift ist.



    [0013] In Fig. 1 ist ein Lastwagen 1 dargestellt, auf dessen linken Seite vorne sich eine Einrichtung 2, bestehend aus einer Kippvorrichtung 3 und einem Spiess 4, zum Einsammeln von Absperrhüten 5 befindet. Die ganze Einrichtung 2 ist um eine Achse 6 in einer Ebene etwa senkrecht zur Strasse schwenkbar.

    [0014] In Fig. 2 ist gezeigt, wie die Absperrhüte 5 erfasst und umgekippt werden, indem ein Stossglied 7 gegen den Absperrhut gefahren wird. Dieses Stossglied 7 hat die Aufgabe, den Absperrhut 5 zu kippen, wobei es wichtig ist, dass die Geschwindigkeit möglichst hoch ist, und der Schlag gegen den Absperrhut 5 nicht derart stark ist, dass er weggestossen wird. Ferner soll der Schlag gleichzeitig bewirken, dass der Absperrhut in bezug auf den nachfolgenden Spiess ausgerichtet ist. Aus diesem Grunde ist das Stossglied 7 in Draufsicht in der Bewegungsrichtung des Absperrkörpers 5 vorzugsweise spitz oder parabelartig zulaufend ausgeführt. Zur Zentrierung trägt ferner die viereckige Fussform des Absperrkörpers bei, der somit nicht rollen kann.

    [0015] Damit der Aufschlag auf den Absperrhut möglichst weich ist, wird das Stossglied 7 vorzugsweise mit einer Gummimembrane versehen, die bei der Bewegung des Fahrzeuges über den Absperrhut 5 gleiten kann, der gleichzeitig umgekippt wird.

    [0016] Nach dem Umkippen des Absperrhutes 5 liegt er derart, dass er vom Spiess erfasst werden kann. Der Absperrhut 5 ist kegelstumpfförmig ausgebildet mit einem viereckigen Fuss, der sich vom Kegelstumpf nach aussen vom Absperrhut 5 erstreckt. Der Innenraum des Absperrhutes 5 ist somit ebenfalls kegelstumpfförmig ausgebildet. Bei der Vorwärtsbewegung des Lastwagens 1 wird der Spiess 4 in den Absperrhut 5 eingeschoben, so dass er mitgeschleppt wird, wie dies in Fig. 3 angedeutet ist.

    [0017] Wenn der Absperrhut erfasst ist, betätigt der Fahrer einen Schalter in der Fahrerkabine, so dass die Einrichtung eine Drehbewegung (Fig. 4 und 5) ausführt, bei welcher der Absperrhut 5 an der Kante der Ladefläche derart abgestreift wird, dass er nach innen auf die Ladefläche kippt. Durch geeignete Massnahmen kann ferner erreicht werden, dass die abgestreiften Absperrhüte auf der Ladefläche aufeinandergestapelt werden, und dass wenn ein Stapel eine gewisse Höhe hat, ein zweiter Stapel angefangen wird.

    [0018] Anstelle des Schalters kann die Drehbewegung von einem automatischen Impuls aus erfolgen, der dann abgegeben wird, wenn ein oder mehrere Absperrhüte auf den Spiess aufgefahren sind. Dieser Impuls kann z.B. von einem Sensor ausgelöst werden, der am Spiess oder dessen näheren Umgebung montiert ist.

    [0019] Die fertigen Stapel können nach und nach einer Einrichtung zum Abstellen der Ahsperrhüte 5 zugeführt werden, die am hinteren Ende des Lastwagens montiert ist.

    [0020] Die eigentliche Drehbewegung der Einrichtung kann in verschiedener Weise erfolgen. Da der Drehvorgang nicht sehr viel Kraft erfordert, genügt ein Elektromotor oder Stellmotor, der von der Autobatterie gespiesen wird. Es ist ferner möglich, dass eine hydraulische Vorrichtung benutzt wird. Der Antrieb erfolgt vorzugsweise über die als Drehachse ausgebildete Achse 6.

    [0021] Damit verhindert wird, dass die Absperrhüte beim Abstreifen an der Ladefläche nach aussen statt nach innen fallen, kann z.B. eine Führungsschiene an der Ladekante vorgesehen werden, die den Rand des Absperrhutes 5 erfasst.

    [0022] Statt der gezeigten Ausführung ist es möglich, dass der Spiess derart ausgebildet ist, dass er mehrere Absperrhüte aufnimmt, bevor er diese, z.B. vier oder fünf, in einer einzigen Bewegung auf der Ladefläche auflädt.

    [0023] Es ist ferner zweckmässig, eine Vorrichtung zum Ausrichten von durch den Verkehr umgestossenen Absperrhüte vorzusehen. Diese kann ebenfalls aus Gummimembranen bestehen, die fest genug sind, um den Absperrhut auf der Fahrbahn so zu führen, dass er in die richtige Position für den Eingriff des Spiesses 4 gebracht wird. Diese Zusatzeinrichtung kann unterhalb des Stossgliedes 7 befestigt sein.


    Ansprüche

    1. Einrichtung an einem Fahrzeug zum Einsammeln von auf einer Fahrbahn befindlichen Absperrhüten, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine nachgiebige Vorrichtung (7) zum Kippen und Ausrichten der Absperrhüte (5) sowie eine Vorrichtung (4) zum Aufspiessen der Absperrhüte (5) einschliesst, und dass eine Vorrichtung (6) zum Heben und Abgeben der Absperrhüte in einen Behälter vorhanden ist.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter die Ladefläche des Fahrzeuges ist.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie auch eine Vorrichtung zum Ausrichten der vom Verkehr umgekippten Absperrhüten aufweist.
     
    4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebe- und Abgabevorrichtung (6) von der Fahrerkabine aus betätigbar ist.
     
    5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebe- und Abgabevorrichtung (6) automatisch vom Spiess aus betätigbar ist.
     
    6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Spiess (4) zur Aufname von mehreren Absperrhüten (5) zwischen jedem Hebe- und Abgabevorgang ausgestattet ist.
     
    7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehbewegung von einem Elektro- oder Stellmotor ausgelöst wird, der an der Autobatterie angeschlossen ist.
     
    8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehbewegung von einem Hydraulik- oder Pneumatikmotor ausgelöst ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht