Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Steuerung des Betriebs von Elektrohandgeräten
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. einer Vorrichtung, die den gleichen Zweck
erfüllt, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4.
[0002] Die Erfindung betrifft speziell den Bereich sogenannter Schrauber als Elektrohandgeräte
und wird im folgenden auch im einzelnen anhand eines Schraubers erläutert, obwohl
es sich versteht, daß die Erfindung in ihrer Grundkonzeption nicht auf den Schrauberbereich
beschränkt ist, sondern mit Vorteil auch bei beliebigen anderen Elektrohandgeräten,
insbesondere Bohrern, Bohrhämmern u.dgl. eingesetzt werden kann.
[0003] Bei Schraubern ist es üblich, zur Übertragung des von einem Elektroantriebsmotor
aufgebrachten Drehmoments mindestens eine formschlüssig wirkende Kupplung, beispielsweise
und bevorzugt eine Klauenkupplung vorzusehen. Diese Klauenkupplung trennt die formschlüssige
Verbindung zwischen einem antriebsmotorseitigen Getriebe, falls vorhanden, und der
Werkzeugspindel dann auf, wenn beispielsweise während des Schraubvorgangs in Wirkverbindung
mit einem Tiefenanschlag die Werkzeugspindel axial allmählich nach vorne gleitet,
bis bei Erreichen einer vorgegebenen Schraubtiefe die Klauen der Klauenkupplung sich
voneinander lösen und den Schraubvorgang hierdurch beenden.
[0004] Nicht selten bildet eine solche Klauenkupplung eine Funktionseinheit zusammen mit
einer weiteren, beispielsweise als Schleppkupplung ausgebildeten Einrichtung (DE-PS
36 37 852), die in ihrer Wirkung darauf gerichtet ist, den Trennvorgang der Klauenkupplung
durch eine sofort beim ersten Durchrutschen dieser Klauenkupplung realisierte Abstandsvergrößerung
vollständig zu machen, um so ein Einandervorbeiratschen der einzelnen Klauen, hier
speziell im Moment des Lösens der Klauenkupplung und eine entsprechende Geräuschentwicklung
sowie Verschleiß zu vermeiden.
[0005] In diesen Bereich der Steuerung der Übertragung des Drehmoments bei Schraubern gehört
auch das kraftangetriebene Schraubwerkzeug entsprechend europäischer Patentanmeldung
90102260.8, bei dem die beim Erreichen des Grenzdrehmoments ansprechende Schleppkupplung
am antriebswellenseitigen Kupplungsteil der Klauenkupplung mindestens eine axial nach
außen zum Schraubwerkzeug gerichtet offene Ausnehmung in Form einer Führungstasche
umfaßt, deren Ausnehmungsgrund zur Antriebswellenlängsachse schräg verläuft. In diese
Führungstasche greift ein an der Antriebswelle drehfester Querstift zur Bildung der
Schleppkupplung ein.
[0006] Bekannt ist ferner ein motorisch angetriebener Abschaltschrauber (DE-OS 30 15 423),
der allerdings dazu bestimmt ist, daß beim Überschreiten eines voreingestellten Grenzdrehmoments
die Werkzeugspindel nicht durch Abschalten des Elektromotors stillgesetzt wird, sondern
durch Lösen einer Kupplung, wobei ein weiteres Eindrücken der Werkzeugspindel über
eine durch Druckpunkt markierte Stellung hinaus die Mitnehmerkuppel erneut einrücken
läßt, dann allerdings in eine Stellung, in der ein automatisches Abkuppeln nicht mehr
möglich ist.
[0007] Bei solchen Schraubern ergibt sich aber noch ein weiteres Problem, welches insbesondere
beim profihaften Arbeiten dann auftritt, wenn in schnellerAbfolge auf den Bithalter
der Werkzeugspindel bzw. Ausgangswelle jeweils einen Schrauber aufgesetzt und mit
kräftigem Andrücken zum Einschrauben die Werkzeugspindel axial nach rückwärts in die
Kupplungsstellung für die Klauenkupplung gebracht wird. Ein solches Vorgehen ist an
sich auch beabsichtigt, wird aber dann sehr problematisch, wenn die mit einem solchen
Schrauber arbeitenden Bedienungspersonen sich angewöhnt haben, durchgehend mit durchgedrücktem
Einschalt- bzw. Drehzahlregelschalter zu arbeiten, so daß der Antriebsmotor beim Einsetzen
einer neuen Schraube gar nicht mehr abgeschaltet und auch gar nicht mehr auf Leerlaufdrehzahl
heruntergeregelt wird, sondern der Wellenstillstand, der ja für das Einsetzen der
Schrauber erforderlich ist, durch das Lösen der Klauenkupplung herbeigeführt wird
und anschließend, nämlich nach dem Einsetzen der Schraube bei weiter hochdrehendem
Antriebsmotor (Regeldrehzahlen beispielsweise 3000 bis 5000 min⁻¹), die Spindel einfach
wieder angedrückt wird. Hierdurch kann der Kupplungsvorgang zwar bewirkt werden, wenn
man fest genug andrückt, um die beiden Klauenkupplungsteile sozusagen ineinanderzuschlagen.
Dennoch ist nicht zu vermeiden, daß die Klauen nur schlecht zum Eingriff kommen, da
die Klauen des einen Klauenkupplungsteils Drehzahl Null aufweisen, während das andere
Klauenkupplungsteil unter Umständen sogar mit Höchstdrehzahl weiterläuft. Man kann
hierdurch zwar eine maximale Schraubleistung erzielen, muß jedoch eine erhebliche
Geräuschentwicklung in Kauf nehmen, da das entsprechende Handwerkzeug durchgehend
mit maximaler Arbeitsdrehzahl bzw. nahe dieser betrieben wird, während davon auszugehen
ist, daß auch bei schnellem Setzen von Schrauben ein Schrauber an sich nur während
10 % der Arbeitszeit mit hoher Drehzahl beim Einschraubvorgang laufen muß, während
die anderen 90 % dem An- und Absetzen des Geräts bzw. dem Einsetzen neuer Schrauben
dienen.
[0008] Nachteil ist ferner, daß durch die beibehaltene hohe Leerlaufdrehzahl nicht nur mit
einem hohen Kupplungsverschleiß jeweils während des Einkuppelns gerechnet werden muß,
sondern auch die Bedienungsdauer der anderen Teile wie Lager, Schalter u.dgl. herabgesetzt
wird, wenn das Gerät für den Normalfall ständig mit hoher Drehzahl im Dauerbetrieb
betrieben wird, wobei auch die sich hierbei ergebende erhebliche Geräuschentwicklung
lästig und unangenehm ist. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe
zu schaffen und ein Elektrohandwerkzeug, speziell Schrauber, Bohrmaschine, Bohrhammer
u.dgl. zur Verfügung zu stellen, bei dem zwar einerseits eine maximale Schraubleistung
möglich ist, andererseits aber sichergestellt wird, daß im Bereich der formschlüssigen
Kupplung (Klauenkupplung) keine Probleme infolge extremer Differenzgeschwindigkeiten
zwischen den Kupplungsteilen auftreten.
Vorteile der Erfindung
[0009] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. des Anspruchs 4 und hat den Vorteil, daß automatisch dafür gesorgt wird, daß
im Moment des Einkuppelns die Differenzgeschwindigkeit zwischen den Kupplungsteilen
entscheidend reduziert ist, und zwar auch dann, wenn die Bedienungsperson zur Aufrechterhaltung
eines schnellen Arbeitsfortschritts in der Handhabung des Handwerkzeugs darauf besteht,
das Gerät durchlaufend im voll eingeschalteten Zustand zu halten. Dabei ist wesentlich,
daß nicht direkt gegen die Absichten der Bedienungsperson gearbeitet wird, diese also
nicht das Gefühl bekommt, daß ihr eigenes Arbeitstempo bzw. die mögliche maximale
Schraubleistung bewußt gebremst wird. Die Erfindung sorgt lediglich dafür, daß im
Moment des Einkuppelns für das Gerät bzw. für die betroffenen Kupplungsteile optimale
Arbeitsbedingungen vorliegen, die einerseits ein Zahn-auf-Zahn-Stehen vermeiden, wodurch
der Einkupplungsvorgang verhindert werden würde, andererseits aber dafür sorgen, daß
weich und im gleitenden Übergang eingekuppelt und unmittelbar nach Erreichen einer
formschlüssigen Position der Klauen mit voller Kraft auf die gewünschte Arbeitsdrehzahl,
die beispielsweise auch der Maximaldrehzahl des Geräts entsprechen kann, hochbeschleunigt
wird.
[0010] Hierdurch ergibt sich ferner der entscheidende Vorteil, daß neben der geringen Differenzgeschwindigkeit
zwischen den Kupplungsteilen und dem hierdurch erzielten wesentlich besseren Einkupplungsvorgang
bei gleichzeitiger Verschleißfreiheit eine erhebliche Geräuschminderung erzielt werden
kann, da entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung eine abgesenkte
Drehzahl während der Pausen zwischen den einzelnen Verschraubungen aufrechterhalten
wird.
[0011] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Erfindung möglich. Besonders vorteilhaft
ist, daß durch die abgesenkte Leerlaufdrehzahl, die immer dann auftritt, wenn die
formschlüssige Kupplung (Klauenkupplung) gelöst ist, die Lebensdauer der übrigen Teile,
also Lager, Schalter, Antriebsmotor, Kollektor erheblich verbessert wird, auch deshalb,
weil vom Kupplungsbereich keine Schläge und Vibrationen mehr zu erwarten sind. Ferner
sichert die geringe Drehzahldifferenz beim Einkuppelvorgang eine Geräuschverminderung
deshalb, weil nunmehr die einzelnen Teile nicht mehr mit hoher Lautstärke ratternd
aneinander vorbeirutschen können, sondern der Einkupplungsvorgang gleichmäßig und
störungsfrei vonstatten geht. Der Erfindung gelingt daher die sichere Beseitigung
von Problemen, die speziell bei den sogenannten "Profigeräten" auftreten, die im Normalfall
tatsächlich im Dauerbetrieb durchgehend betrieben werden.
Zeichnung
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematisierten und lediglich wesentliche Teilbereiche im Schnitt darstellenden
Seitenansicht eine mögliche Ausführungsform eines Schraubers;
- Fig. 2
- in Form eines Diagramms den durch die Erfindung automatisch vorgegebenen Drehzahlverlauf
über der Zeit (abgesenkte Leerlaufdrehzahl - Arbeitsdrehzahl bzw. Maximaldrehzahl)
und
- Fig. 3
- schematisiert und stark vereinfacht das Blockschaltbild zur Drehzahlsteuerung des
Schraubers.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0013] Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin, die Kupplungsposition zu erfassen
und im Moment des realisierten Einkuppelvorgangs der formschlüssigen Kupplung einer
Drehzahlsteuerung für den elektrischen Antriebsmotor des Geräts den Hochfahrbefehl
auf eine, falls gewünscht, einstellbare Arbeitsdrehzahl oder Maximaldrehzahl zu geben.
[0014] Dabei wird entsprechend einer Ausgestaltung der Erfindung aus einer unteren Leerlaufdrehzahl
hochgefahren, so daß erstens sichergestellt ist, daß beim Andrücken der Werkzeugspindel,
wenn also der Einschraubvorgang beginnt, stets sicher eingekuppelt werden kann und
zum anderen auch nicht aus völligem Stillstand hochgefahren werden muß, sondern mit
voller Beschleunigung bei ohnehin schon im Leerlauf drehenden Antriebsmotor, so daß
praktisch keine Arbeitsverzögerung auftritt. Es ist neben dem vermiedenen Kupplungsverschleiß
und den vielen anderen, durch die vorliegende Erfindung erzielten Vorteilen am ehesten
noch damit zu rechnen, daß die Erfindung auch den Einschraubvorgang an sich optimiert,
da im ersten Moment des Hochfahrens noch eine niedrigere Drehzahl vorliegt, die gut
geeignet ist, die Schraube zunächst fassen zu lassen, beispielsweise ein anfängliches
Gewinde vorzubohren, um dann mit hoher Geschwindigkeit weiter eingeschraubt zu werden.
[0015] Das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel eines kupplungspositionsgesteuerten Schraubers
ist insofern von neuartigem Design, als der Antriebsmotor 11 des Schraubers 10 sich
im Handgriff des wie bei solchen Geräten in der Zwischenzeit üblich pistolengriffartig
ausgebildeten Schraubers befindet.
[0016] Der elektrische Antriebsmotor besteht in üblicher Weise aus dem A-Lagerschild 11a,
dem B-Lagerschild 11b,einem von den Lagerschildern eingefaßten Stator 12 sowie einem
sich innerhalb des Stator-Magnetfelds drehenden Rotor 13 mit Rotorwelle 14, die beidseitig
in Lagern 15a, 15b der Lagerschilde 11a, 11b gelagert ist. Der Motor verfügt noch
über eine weitere Besonderheit, die darin besteht, daß der Bürstenträger des Elektromotors
als innerer, verdrehbarer Schaltring ausgebildet ist, der mit einer Stanzplatte zusammenarbeitet
und durch eine Gehäuseausnehmung mit einem äußeren Stellring 16 zusammenarbeitet,
so daß es durch eine Verdrehung des Stellrings 16 am Pistolenhandgriff des Geräts
10 möglich ist, die jeweils gewünschte Drehrichtung des Schraubers durch Verdrehen
des äußeren Stellrings 16 frei zu wählen, wobei es auch möglich ist, durch eine mittlere
Stellringposition das Gerät auszuschalten. Hierdurch ergeben sich erhebliche Bedienungsvereinfachungen,
aber auch Vereinfachungen hinsichtlich des strukturellen Aufbaus sowie Montageerleichterungen.
Die Rotorwelle 14 ragt mit einem Wellenstummel 14a über das A-Lager 15a hinaus und
treibt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel unmittelbar ein mit der Werkzeugspindel
17 koaxiales Kegelrad 18 an - es versteht sich natürlich, daß zwischen dem Kegelrad
18 und der Motorausgangswelle noch ein Getriebe oder sonstige Gerätekomponenten zwischengeschaltet
sein können, falls gewünscht. Es versteht sich ferner, daß das Kegelrad 18 nicht notwendigerweise
auf der Geräteausgangswelle 17 (Gerätespindel) sitzen muß, wie dies bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel der Fall ist; hier ist das Kegelrad 18 freidrehend über ein Nadellager
19 von der Geräteausgangswelle 17 getragen, die selbst in einem weiteren Nadellager
19' gelagert ist.
[0017] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel bildet das Kegelrad 18 gleichzeitig
den einen Kupplungsteil einer formschlüssigen Kupplung 20, die bevorzugt ausgebildet
ist als Klauenkupplung mit sich axial nach vorn erstreckenden Klauen 21b, während
der andere Kupplungsteil 22 mit einem den Klauen 21b gegenüberliegenden Klauenkranz
21a fest mit der Geräteausgangswelle 17 verbunden ist.
[0018] Die Geräteausgangswelle 17 ist, beispielsweise durch Federdruck oder in sonstiger
geeigneter Weise nach außen, also in der Zeichenebene nach links vorgespannt, so daß
die beiden Klauenkränze 21a, 21b der Klauenkupplung 20 zueinander im Abstand gehalten
sind und die Geräteausgangswelle 17 daher auch bei mit beliebiger Drehzahl drehendem
und das Kegelrad 18 antreibenden Motor 11 stillsteht.
[0019] In dieser Position kann der Benutzer des Geräts in die nicht dargestellte Werkzeugaufnahme
(Schrauberbit) eine neue Schraube einsetzen, woraufhin beim Einsatz des Geräts durch
Andrücken der Schraube an das Material, in die sie eingeschraubt werden soll, auch
die Geräteausgangswelle 17 zurückgedrückt wird, so daß die Kupplungsteile 18 und 22
aufeinander zubewegt werden oder auf eine andere Art und Weise beim Andrücken der
Schraube die formschlüssige Kupplung (Klauenkupplung) geschlossen wird. Hier setzt
nun die Erfindung ein, indem ein Abstandssensor an geeigneter Stelle vorgesehen ist,
der so ausgebildet ist, daß er feststellen kann, zu welchem Zeitpunkt bzw. bei welchem
Positionsabstand die Klauenkupplung 20 effektiv eingekuppelt hat, d.h. wann das auf
der Geräteausgangswelle 17 oder einer sonstigen Lagerung frei drehende, angetriebene
Kegelrad 18 als erstem Kupplungsteil die Getriebeausgangswelle 17 über den formschlüssigen
Eingriff mit dem zweiten Kupplungsteil 22 mitnimmt. In diesem Moment ergeht ein Drehzahlbeschleunigungssignal
an eine Drehzahlsteuerschaltung 23, die entsprechend Fig. 3 aus einer Drehzahlsteuerung
23a und z.B. einer von dieser angesteuerten Phasenanschnittsteuerung 23b für den Motorantrieb
bestehen kann.
[0020] Es versteht sich, daß der Abstandssensor in durchaus beliebiger Weise ausgebildet
sein kann; er muß lediglich so beschaffen sein, daß er dann, wenn die Klauenkupplung
geschlossen ist, also die Drehmitnahme der Geräteausgangswelle 17 erfolgt, ein solches
Signal erzeugt, daß dieses von der Drehzahlsteuerschaltung als Drehzahlbeschleunigungssignal
interpretiert und ausgewertet werden kann.
[0021] Zu diesem Zweck kann es sich bei dem Abstandssensor um einen einfachen mechanischen
Schalter handeln, der beispielsweise als Mikroschalter dann auslöst, wenn die Geräteausgangswelle
17 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel soweit nach hinten, also in der Zeichenebene
nach rechts gefahren ist, daß der Schalter betätigt wird. Es ist aber auch möglich,
den Abstandssensor als berührungsfreien Sensor auszubilden, beispielsweise als induktiver
oder kapazitiver Näherungsschalter, als Fotozelle, in Form eines sogenannten Hall-Detektors
oder auch als Pneumatikschalter, wobei der eigentliche Einbauort des Abstandssensors
beliebig ist, er kann beispielsweise, wie in der Zeichnung bei dem dort angegebenen
Abstandssensor 24 am Ende der Geräteausgangswelle 17 liegen oder, beispielsweise wie
bei 24' (gestrichelt dargestellt) im Bereich der Kupplung angeordnet sein.
[0022] Die Grundfunktion der Erfindung kann sich dann wie folgt ergeben. Eine Drehzahlsteuerung
23a (Fig. 3) erhält vom Sensor 24, 24' das Ja/Nein-Signal "eingekuppelt" oder "nicht
eingekuppelt" zugeführt. Die Drehzahlsteuerung 23a kann aus einer einfachen Widerstandskombination
oder aus sonstigen Schaltungselementen bestehen, die das entsprechende Signal des
Abstandssensors 24, 24' auswerten und eine Phasenanschnittsteuerung 23b entsprechend
ansteuern, die dann ihrerseits, am besten über einen in beiden Halbwellenrichtungen
des speisenden Netzspannung schaltenden Triac 25 den Motor 11 entsprechend beaufschlagt.
[0023] Es ist möglich, daß die Phasenanschnittsteuerung 23b in Verbindung mit der Drehzahlsteuerung
23a so ausgelegt ist, daß immer dann, wenn ausgekuppelt ist, der Elektroantriebsmotor
mit einer vorgegebenen Leerlaufdrehzahl U
min (vergl. Fig. 2) dreht; ergeht vom Sensor 24, 24' das Signal "eingekuppelt" zum Zeitpunkt
t1, dann schaltet die Drehzahlsteuerung 23a über die Phasenanschnittsteuerung 23b
den Motor 11 hoch, so daß dieser auf eine vorgegebene Arbeitsdrehzahl oder auf U
max hochläuft, so daß der Motor in der Zeit t1-t2 das für den Schraubvorgang erforderliche
Drehmoment aufbringt.
[0024] Natürlich ist es möglich, daß der Schraubvorgang mit maximaler Drehzahl U
max noch eine vorgegebene Zeitdauer (gestrichelte Linienführung) fortgesetzt wird und
dann der Drehzahlabfall zurück zur voreingestellten Leerlaufdrehzahl erst zum Zeitpunkt
t2' erfolgt. Auf jeden Fall erfolgt der Rückfall in die geräuscharme Leerlaufdrehzahl
U
min dadurch, daß sich bei Beendigung des Schraubvorgangs die Kupplung 20 wieder löst,
was von dem Abstandssensor festgestellt und in ein entsprechendes Signal umgesetzt
wird, wodurch die Phasenanschnittsteuerung wieder auf Leerlaufdrehzahlniveau zurückregelt.
Wie bei solchen Schraubern bekannt, kann dieses vom Abstandssensor festgestellte Lösen
der Kupplung 20 dadurch erfolgen, daß ein am Schrauber angebrachter mechanischer Anschlag
(Tiefenanschlag) zu einem vorgegebenen Zeitpunkt, beispielsweise auch bei Erreichen
eines maximalen Drehmoments, durch die nach rechts erfolgende axiale Verschiebung
der Geräteausgangswelle 17, die Klauenkupplung 20 wieder öffnet, was nach erfolgtem
Versetzen der Schraube über den Abstandssensor ein sofortiges automatisches Umschalten
auf die abgesenkte Leerlaufdrehzahl bewirkt. Diese Leerlaufdrehzahl wird von der Drehzahlsteuerschaltung
23 auch dann eingenommen, wenn über den Ein/Aus-Schalter 26 zur Netztrennung eingeschaltet
wird- jedenfalls stellt dies eine bevorzugte Einstellung des Geräts dar, wobei es
sich versteht, daß über weitere äußere Stellglieder, beispielsweise Potentiometer-Rändelradbetätigung
27 (Fig. 1) sowohl die bevorzugte Leerlaufdrehzahl U
min als auch die gewünschte Arbeitsdrehzahl U
max wählbar sind.
[0025] Alternativ ist es auch möglich, dann, wenn von dem Gerät keine Leistung verlangt
wird, den Motor über die Drehzahlsteuerschaltung ganz abzuschalten, wobei durch Wahl
eines entsprechenden mechanischen Klauenkupplungs-Systems sichergestellt werden kann,
daß keine den Einkuppelvorgang verhindernde "Zahn-auf-Zahn-Stellung" auftreten kann.
Es versteht sich, daß die von der Drehzahlsteuerschaltung überwachte Beschleunigung
der zur Verschraubung benötigten Drehzahl am Motor auch eine Funktion der Mechanik
des Schraubers und der jeweiligen durchzuführenden Schraubarbeiten ist und daher entsprechend
ausgelegt werden kann.
[0026] Abschließend wird darauf hingewiesen, daß die Ansprüche und insbesondere der Hauptanspruch
Formulierungsversuche der Erfindung ohne umfassende Kenntnis des Stands der Technik
und daher ohne einschränkende Präjudiz sind. Daher bleibt es vorbehalten, alle in
der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale sowohl einzeln
für sich als auch in beliebiger Kombination miteinander als erfindungswesentlich anzusehen
und in den Ansprüchen niederzulegen.
1. Verfahren zur Steuerung des Betriebs von Elektrohandgeräten,insbesondere Schraubern,
Handbohrmaschinen, Bohrhämmer u.dgl., mit einer von einem Elektromotor über eine Kupplung
angetriebener, axial verschieblichen Geräteausgangswelle, wobei die Kupplung bei axialer
Druckwirkung auf die Ausgangswelle schließt, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige
Geräteausgangswellen- oder Kupplungsposition von einem Abstandssensor (24, 24') überwacht
wird, der bei geschlossener eine Drehmitnahme der Geräteausgangswelle bewirkender
Kupplung (Klauenkupplung 20) einer Drehzahlsteuerschaltung (23) für den Antriebsmotor
(11) ein Drehzahlbeschleunigungssignal zuführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei nichtbetätigtem Abstandssensor
(24, 24') die Drehzahlsteuerschaltung (23) den Antriebsmotor (11) zur Durchführung
einer einstellbaren Leerlaufdrehzahl (Umin) ansteuert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach außen federvorgespannte
Geräteausgangswelle (17) die Klauenkupplung automatisch in die Offenstellung und den
die Ausgangswellen- oder Kupplungsposition überwachenden Abstandssensor (24, 24')
in seine nicht aktivierte Position überführt derart, daß bei fehlendem Arbeitsanpreßdruck
auf die Geräteausgangswelle der Antriebsmotor mit Leerlaufdrehzahl arbeitet.
4. Vorrichtung zur Steuerung des Betriebs von Elektrohandgeräten, insbesondere Schraubern,
Handbohrmaschinen, Bohrhämmern u.dgl., mit einer von einem Elektromotor über eine
Trennkupplung (Klauenkupplung 20) angetriebener, axial verschieblicher Ausgangswelle
und einer Drehzahlsteuerschaltung für den Elektromotor, zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Zustand (offen
- geschlossen) der Trennkupplung überwachender Sensor (24, 24') vorgesehen ist, der
bei geschlossener Kupplung und dadurch hergestellter geschlossener Antriebsverbindung
vom Elektroantriebsmotor bis zum Werkzeugbit der Drehzahlsteuerschaltung (23) ein
Umschaltsignal zuführt derart, daß der Elektromotor von der Drehzahlsteuerschaltung
hochbeschleunigt und auf vorgegebene Arbeitsdrehzahl (Umax) gehalten wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennkupplung eine Klauenkupplung
(20) ist, deren erster Kupplungsteil (18) vom Antriebsmotor (11) mindestens mittelbar
angetrieben ist und deren zweiter Kupplungsteil zusammen mit der Geräteausgangswelle
(17) axial verschieblich ist und in der Arbeitsposition bei zurückgedrückter Geräteausgangswelle
(17) in formschlüssiger Wirkverbindung mit dem ersten Kupplungsteil steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrohandgerät
ein Schrauber (10) ist und am Schrauberkopf ein mechanischer Anschlag angeordnet ist,
der mit fortdauerndem Schraubvorgang das allmähliche Öffnen der Trennkupplung (Klauenkupplung
20) mit fortschreitendem nach vorn Wandern der Geräteausgangswelle (17) ermöglicht,
wobei bei geöffneter Kupplung der Abstandssensor (24, 24') den Antriebsmotor (11)
über die Drehzahlsteuerschaltung (23) auf Leerlaufdrehzahl schaltet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstandssensor ein mechanischer Schalter, ein Mikroschalter, ein berührungsfreier
Näherungsschalter (induktiv oder kapazitiv), ein optischer Sensor (Fotozelle), ein
Hall-Detektor, ein Pneumatikschalter o.dgl. ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Geräteausgangswelle
(17) unter eine automatische Rückstellung und ein Lösen der Kupplung bewirkender Federkrafteinwirkung
steht.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Elektrohandgerät pistolengriffartig ausgebildet ist mit Antriebsmotor im Bereich
des Pistolengriffs, daß der Antriebsmotor einen die Drehrichtung und die Aus/Ein-Position
bestimmenden inneren Schaltring aufweist, der mit einem äußeren Stellring (16) am
Gehäuse in mechanischer Wirkverbindung steht, derart, daß der Stellring als Rotationsschalter
am Handgriff-Gehäuse gleichzeitig zur Drehrichtungsumschaltung und zur Ein/Aus-Schaltung
eingesetzt ist.