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EP 0 466 644 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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15.01.1992 Patentblatt 1992/03 |
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Anmeldetag: 01.07.1991 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: B21B 3/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE GB IT NL |
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Priorität: |
11.07.1990 CH 2311/90
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Anmelder: ALUSUISSE-LONZA SERVICES AG |
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CH-8034 Zürich (CH) |
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Erfinder: |
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- Dean, Robert J.
CH-8248 Uhwiesen (CH)
- Bloeck, Margarete
CH-8212 Neuhausen am Rheinfall (CH)
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Aufrauhen der Oberfläche eines Aluminiumbandes |
(57) Bei einem Verfahren zum Herstellen eines Bandes aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
mit aufgerauhter Oberfläche, insbesondere für lithographische Druckplatten, wird das
Band in an sich üblicher Weise ausgehend von einem Walzbarren durch Warm- und/oder
kaltwalzen gefertigt.
Der letzte Walzstich erfolgt mit einer entsprechend der gewünschten Oberflächentopographie
und -rauhigkeit des Bandes bearbeiteten Walze mit geringer Stichabnahme.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Bandes aus Aluminium oder
einer Aluminiumlegierung mit aufgeraühter Oberfläche, insbesondere für lithographische
Druckplatten, wobei ausgehend von einem Walzbarren das Band durch Warm- und/oder kaltwalzen
gefertigt wird.
[0002] Lithographische Druckplatten aus Aluminium, die typischerweise eine Dicke von etwa
0,3 mm aufweisen, haben gegenüber Platten aus anderen Werkstoffen Vorteile, von denen
hier nur einige genannt sind:
- Eine gleichmässige Oberfläche, die sich gut zur mechanischen, chemischen und elektrochemischen
Aufrauhung eignet.
- Eine harte Oberfläche nach dem Anodisieren, was eine grosse Zahl von Abdrucken ermöglicht.
- Leichtes Gewicht.
- Niedrige Gestehungskosten.
[0003] Der Artikel ALUMINIUM ALLOYS AS SUBSTRATES FOR LITHOGRAPHIC PLATES von F. Wehner
und R.J. Dean, 8. Internationale Leichtmetalltagung Leoben-Wien 1987, gibt einen Ueberblick
über die Herstellung und Eigenschaften von Bändern für lithographische Druckplatten.
[0004] Bei der konventionellen Fertigung von Aluminiumband zur Herstellung von Druckplatten
weist das Band nach dem Walzen eine als Folge des Walzenschliffs und damit der gerichteten
Struktur der Walzenoberfläche sowie durch die praktisch uniaxiale Verformung des Materials
im Walzspalt eine anisotrope Oberflächentopographie auf. In weiteren Arbeitsschritten
wird das gewalzte Band gebeizt, anschliessend bis zur gewünschten Rauhigkeit mechanisch,
chemisch oder elektrochemisch oder in kombination dieser Prozesse aufgerauht und gegebenenfalls
anodisiert.
[0005] Angesichts dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder zum Ziel gesetzt, ein Verfahren
der eingangs erwähnten Art bereitzustellen, welches ohne zusätzlichen Arbeitsgang
die Einstellung einer isotropen, d.h. von der Walzrichtung unabhängigen, Struktur
der Bandoberfläche mit hohem Rauhigkeitsgrad ermöglicht.
[0006] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass der letzte Walzstich mit einer
entsprechend der gewünschten Oberflächentopographie und -rauhigkeit des Bandes bearbeiteten
Walze mit geringer Stichabnahme erfolgt.
[0007] Die Stichabnahme kann hierbei im Extremfall praktisch null betragen, d.h. der letzte
Walzstich würde damit einem reinen Prägevorgang entsprechen. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit
erfolgt jedoch zweckmässigerweise eine Stichabnahme im Rahmen des gesamten Walzvorgangs,
wobei die Stichabnahme maximal 50% betragen soll.
[0008] Bei der konventionellen Fertigung von Aluminiumband sind die Walzen mit einem Walzenschliff
versehen, wobei die sich in Richtung des Bandlaufes folgenden Walzen einen immer feineren
Schliff aufweisen. In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens
kann nun vorgesehen werden, dass der vorletzte Walzstich entgegen der allgemein üblichen
Praxis mit einer Walze mit grobem Walzenschliff durchgeführt wird. Die Walzoelverteilung
auf der Bandoberfläche und in der Folge die Vorgänge im Walzspalt der letzten Walze
werden dadurch in günstiger Weise derart beeinflusst, dass die Stichabnahme mit der
letzten Walze verhältnismässig gross sein kann, ohne die Qualität der Oberflächentopographie
und -rauhigkeit des endgewalzten Bandes zu vermindern.
[0009] Die Bearbeitung der Oberfläche der erfindungsgemäss für den letzten Walzstich verwendeten
Walze kann in bekannter Weise durch Strahlen, z.B. Stahlkugelstrahlen, Funkenerosion,
Lasertexturierung, Elektronenstrahltexturierung, chemisches und/oder elektrochemisches
Aufrauhen oder andere Aufrauhverfahren erfolgen. Die Wahl des Bearbeitungsverfahrens
richtet sich nach der Art des gewünschten Rauhigkeitsmusters sowie des Rauhigkeitsgrades,
d.h. der Rauhtiefe, des mittleren Abstandes der Rauhigkeitsspitzen sowie anderen kenngrössen.
[0010] Die Aufrauhung der Bandoberfläche beeinflusst die späteren Beiz- und Aetzschritte
auf dem Weg zur Herstellung der lithographischen Druckplatten, führt unter anderem
zu einem schnelleren und gleichmässigeren Angriff der Beiz- und Aetzlösungen und kann
ausserdem die Einstellung andersartiger Oberflächentopographien ermöglichen. Mit dem
erfindungsgemässen Verfahren wird es zudem möglich, während des Walzvorgangs bei der
Herstellung des Bandes ein Rauhigkeitsmuster auf die Bandoberfläche aufzubringen,
welches dem an der lithografischen Druckplatte gewünschten Rauhigkeitsmuster bereits
weitgehend entspricht.
1. Verfahren zum Herstellen eines Bandes aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
mit aufgerauhter Oberfläche, insbesondere für lithographische Druckplatten, wobei
ausgehend von einem Walzbarren das Band durch Warm- und/oder kaltwalzen gefertigt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der letzte Walzstich mit einer entsprechend der gewünschten Oberflächentopographie
und -rauhigkeit des Bandes bearbeiteten Walze mit geringer Stichabnahme erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vorletzte Walzstich mit
einer Walze mit grobem Walzenschliff erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der letzte Walzstich
mit einer Stichabnahme von max. 50% erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der letzte Walzstich als Prägestich
erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbearbeitung
der für den letzten Walzstich vorgesehenen Walze durch Strahlen, Funkenerosion, Laser-
oder Elektronenstrahltexturierung oder durch chemisches und/oder elektrochemisches
Aufrauhen erfolgt.