[0001] Die Erfindung betrifft ein automatisches Wechselventil zum Verteilen, des von einem
Druckerzeuger erzeugten Hydraulikstromes auf mehrere hydraulische Drucknutzer, entsprechend
dem jeweils aktuellen Druckbedarf.
[0002] Wechselventile zum Verteilen von Hydraulikströmen, die manuell betätigt werden, sind
seit vielen Jahren bekannt. Aus der DE-OS 19 03 792 ist auch schon ein automatisches
Wechselventil für die Regulierung der Niveauregelung an Kraftfahrzeugen bekannt, bei
welchem zwei unter Federdruck stehende, über einen Waagebalken miteinander in Verbindung
stehende Ventile auf den unterschiedlichen Druckbedarf derart reagieren, daß das keinen
Druckbedarf aufweisende Ventil den Hydraulikstromkreis vom Erzeuger zum Drucknutzer
so lange schließt, bis wieder bei beiden Drucknutzern das gleiche Drucknutzungsverhältnis
erreicht ist. Dieses Ventil weist mit seinen beiden Ventilkolben dem einstellbaren
Waagebalken und den Druckfedern eine Vielzahl von einzeln zu fertigenden Teilen auf,
deren Toleranzen dazu führen, daß sowohl die Herstellung aufwendig als auch bei der
Teile-Lagerung eine Vielzahl von Teilen auf Lager genommen werden müssen.
[0003] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt ein automatisches Wechselventil so zu
vereinfachen, daß sowohl eine einfache Herstellung als auch Lagerhaltung ermöglicht
wird.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Hauptanspruch genannten Merkmale gelöst.
[0005] Die Unteransprüche zeigen eine vorteilhafte Ausgestaltung.
[0006] Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt
[0007] Es zeigen:
Figur 1 das automatische Wechselventil im Schnitt in Ruhestellung
Figur 2 das automatische Wechselventil nach Figur 1 in Arbeitsstellung.
[0008] Das mit 1 bezeichnete Wechselventilgehäuse weist eine durchgehende Bohrung 2 auf,
in der ein Kolben 3 verschiebbar angeordnet ist. Der Kolben 3 weist an seinen beiden
Enden 3a, 3b den Kopf eines Kugelkegelventils 4a, 4b auf, der mit dem Sitz 5c, 6c
eines an Hochdruckarmaturen 5 und 6 befestigten Ventiles zusammenarbeitet. Von der
Hochdruckarmatur 6 führt eine Leitung zu dem Druckwerkzeug 8 und von der Hochdruckarmatur
5 ebenfalls eine Leitung zu dem Druckwerkzeug 7. Der Druckerzeuger 9 ist über die
Leitungen 10a, 10b und gegebenenfalls in den Leitungen angeordneten Drosseln 11 und
12 so an die durchgehende Bohrung 2 angeschlossen, daß ein ungehinderter Hydraulikstrom
vom Druckerzeuger 9 über die Leitungen 10a, 10b, Bohrung 2 jeweils über Geräte-Handventile
7a und 8a zu den Druckwerkzeugen 7 und 8 und zum Ölbehälter 13 führt.
[0009] Die Druckwerkzeuge 7 und 8 können Rettungsgeräte sein, wie sie die Anmelderin unter
dem Warenzeichen LUKAS in den Handel bringt. Derartige Rettungsgeräte sind auswechselbar
entweder mit Schneideinrichtungen oder Spreizeinrichtungen, beispielsweise zum Bergen
von verletzten Autofahrern aus zerstörten Automobilkarosserien, ausgerüstet. Damit
während des Einsatzes das Werkzeugteil z.B. die Schneiden oder der Spreizer nicht
an dem Druckgerät gewechselt werden müssen, benutzt man zwei Geräte, das eine mit
einer Schneideinrichtung und das andere mit einer Spreizeinrichtung. Da beide Geräte
aber mit einem Druckerzeuger 9 auskommen, mußte bisher von Hand am Pumpenaggregat
umgeschaltet werden, wenn die fortschreitenden Rettungsarbeiten einen Wechsel des
Druckwerkzeuges erforderlich machten. Mit dem erfindungsgemäßen automatischen Wechselventil
wird nunmehr immer das Werkzeug beaufschlagt, welches sich in Betrieb befindet und
daher den notwendigen Druck benötigt. Das nicht im Betrieb befindliche Werkzeug wird
so lange durch den Kolben 3 von dem Hydraulikstrom abgetrennt.
[0010] Wenn beide Geräte 7 und 8 nicht benutzt sind und der Druckerzeuger 9 arbeitet, dann
fließt der Hydraulikstrom vom Druckerzeuger 9 zum automatischen Wechselventil 1, von
dort in zwei gleichen Hydraulikströmen über die Hochdruckarmaturen 5 und 6 zu den
Geräte-Handventilen 7a und 8a und von dort zurück zum Ölbehälter 13.
[0011] Bei gleichzeitiger Benutzung beider Geräte 7 und 8, befindet sich der Kolben in der
in Figur 1 gezeigten Mittelstellung auch Ruhestellung genannt, so daß der Hydraulikflüssigkeitsstrom
zu beiden Geräten 7 und 8 gleichmäßig geleitet wird. Bei der Benutzung nur eines Werkzeuges
nimmt der Kolben die in Figur 2 gezeigte Stellung ein. In der gezeigten Stellung des
Kolbens 3 ist das Werkzeug 8 von der Druckmittelzufuhr des Druckerzeugers 9 abgeschlossen,
während das Werkzeug 7 den vollen Druck erhält.
[0012] Zur Stabilisierung der Schaltfunktion und Dämpfung eines eventuellen Pulsierens der
Hydraulikflüssigkeit, hervorgerufen durch den Druckerzeuger 9, kann in die Leitungen
10a, 10b eine an sich bekannte Drossel 11 bzw. 12 eingebaut werden.
1. Automatisches Wechselventil zum Verteilen des von einem Druckerzeuger erzeugten
Hydraulikstromes auf mehrere hydraulische Drucknutzer, entsprechend dem aktuellen
Druckbedarf, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechselventilgehäuse (1) eine durchgehende
Bohrung (2) aufweist in der ein an seinen beiden Enden (3a, 3b) mit Kugelkegel-Ventilköpfen
(4a, 4b) versehener Kolben (3) verschiebbar angeordnet ist und wobei die Bohrung (2)
mit je einer Hochdruckarmatur (5,6) verschlossen ist, die mit den Kugelkegel-Ventilköpfen
(4a, 4b) zusammenwirkende Ventilsitze (5c, 6c) aufweisen und jeweils an einen Drucknutzer
(7,8) angeschlossen ist, wobei die Bohrung (2) mit dem Druckerzeuger (9) derart über
Kanäle (10a, 10b) in Verbindung steht, daß der Kolben (3) jeweils die Verbindung des
Druckerzeugers (9) zum in Betrieb befindlichen Drucknutzer (7 oder 8) durch Öffnen
des jeweiligen Ventils (4a, 5c bzw. 4b, 6c) herstellt.
2. Automatisches Wechselventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Kanälen (10a, 10b) an sich bekannte Drosseln (11, 12) eingebaut sind.