[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1. Eine derartige Einrichtung ist aus Signal und Draht 81 (1989) 5, Seiten 95 bis
102 bekannt.
[0002] Dort wird über die Steuerung und Überwachung der Fahrwegelemente eines elektronischen
Stellwerkes mit Hilfe von Stellrechnern (Fahrwegelementrechner) berichtet, über die
sowohl die Kommandoausgabe als auch der Meldungsempfang abgewickelt werden. Für alle
Einrichtungen, die der Steuerung und Überwachung von mehr als einem Fahrwegelement
dienen, ist Redundanz vorgesehen, d. h. diese Einrichtungen sind verdoppelt. Dies
gilt insbesondere für die Stellrechner und für die Anpassungen zur Außenanlage. Wegen
der Bereitstellung von jeweils zwei Stellrechnern wird eine sehr viel größere Anzahl
von Stellrechnern benötigt als bei einem Stellwerk ohne Stellrechnerredundanz. Dies
bedingt einen sehr hohen gerätetechnischen Aufwand, allerdings mit dem Vorteil einer
hohen Verfügbarkeit der Anlage. Werden von bestimmten Fahrwegelementrechnern nur Fahrwegelemente
in Nebengleisen gesteuert, so kann auf eine redundante Rechnerausführung verzichtet
werden (Signal und Draht 78 (1986) 9, Seiten 175 bis 184, insbesondere Seite 183).
Hier ist zwar der Geräteaufwand minimiert; dafür ist jedoch auch keinerlei Redundanz
vorhanden.
[0003] Bezüglich der Bereitstellung von Redundanz ist bei der bekannten Einrichtung von
Nachteil, daß die Fahrwegelemente abhängig davon, ob der eine oder der andere zugehörige
Stellrechner betriebsführend ist, eingangsseitig mit dem Ausgang des einen oder dem
des anderen Stellrechners zu verbinden sind; dies muß rückwirkungsfrei geschehen und
erfolgt über Ausschlußschaltmittel. Außerdem ist von Nachteil, daß der bisher inaktive
Stellrechner erst nach dem Umschalten Kenntnis erhält von den IST-Zuständen der jeweils
angeschlossenen Fahrwegelemente. Dies verzögert die Prozeßsteuerung unnötig. Ein weiterer
Nachteil der bekannten Einrichtung ist darin zu sehen, daß mindestens die Rückmeldung
der Betriebszustände an die Stellrechner nur einkanalig erfolgt. Zwar lassen sich
bei geeigneten Sicherungsverfahren Datenverfälschungen auf dem Übertragungsweg von
den Fahrwegelementen zu einem betriebsführenden Stellrechner erkennen und unwirksam
machen; dies verlangt aber bei jeder Übertragungsstörung eine erneute Übertragung
der Meldung, um die Prozeßsteuerung fortzusetzen. Auch dies führt insgesamt zu einer
Verlangsamung des Prozesses.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 anzugeben, die hinsichtlich ihrer Redundanzgestaltung flexibel ist. Etwaige Störungen
bei der Übertragung von Kommandos und Meldungen sollen bei ihrem Auftreten möglichst
rasch erkennbar sein und den jeweils steuernden Bereichsrechner in die Lage versetzen,
sofort in angemessener Weise auf die eingetretene Störung zu reagieren.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1. Das laufende Einlesen von Meldungen in die Stellrechner in Verbindung mit der Übertragung
von Meldefreigaben gestattet es, gestörte Meldungen sofort zu erkennen; das Einlesen
der Meldungen in jeweils zwei Stellrechner gestattet es, bei einer Störung in einem
Übertragungskanal die über den jeweils anderen Kanal übermittelten Meldungen auszuwerten,
ohne daß es hierzu eines nennenswerten zusätzlichen Aufwandes für die Meldungsumschaltung
bedarf. Der Kommandoweg hin zu den Ausgabeschaltmitteln für die Fahrwegelemente wird
durch Überwachungsmeldungen für die ordnungsgerechte Ausgabe der Kommandos überwacht.
Nur dort, wo tatsächlich eine redundante Steuerung eines Prozeßelementes erforderlich
ist, sind redundante Stellrechnerteile für die Kommandoausgabe an die Fahrwegelemente
vorgesehen.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0007] Anspruch 2 bezeichnet die Darstellung der Meldungen und der zugehörigen Meldefreigaben
und ihre Übermittlung an die Stellrechner sowie die Zuordnung der Meldungen zu den
Freigaben.
[0008] Nach der Lehre des Anspruches 3 wählt sich der Bereichsrechner aus den von jeweils
zwei Stellrechnern übermittelten Meldebytes individuell jeweils diejenigen Meldebits
aus, die ungestört empfangen wurden. Die Meldeauswertung insgesamt ist erst gestört,
wenn in beiden Meldebytes die einander entsprechenden Meldebits gestört sind. Anspruch
4 gibt an, auf welche Weise der Bereichsrechner aus den ihm übermittelten Meldungen
und Freigaben die originären Meldungen ableitet.
[0009] Anspruch 5 beinhaltet die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung bei nichtredundanter
Steuerung eines Prozeßelementes und Anspruch 6 ihrer Ausgestaltung bei redundanter
Steuerung.
[0010] Anspruch 7 bezeichnet die Mittel zum bedarfsweisen Sperren eines Stellrechners, über
den der ordnungsgerechte Zugriff auf ein zu steuerndes Prozeßelement nicht mehr gegeben
ist.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert.
[0012] Die Zeichnung zeigt:
in Figur 1 eine in Melderichtung redundante und in Kommandorichtung nicht redundante
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung,
in Figur 2 eine in Melderichtung und in Kommandorichtung redundante Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Einrichtung und
in Figur 3 ein Schema zum Ermitteln des originären Meldebytes bei mit Störungen behafteten
Meldebytes.
[0013] Figur 1 zeigt schematisch einen Bereichsrechner BR zusammen mit zwei Stellrechnern
STR1 und STR2 zur Steuerung eines Lichtsignales S sowie weiterer in der Zeichnung
nicht dargestellter Prozeßelemente eines Stellwerkes. Der Bereichsrechner und die
beiden Stellrechner stellen nur einen kleinen Ausschnitt der Steuerelemente eines
Stellwerkes dar. Das Lichtsignal wird in Kommandorichtung in nicht redundanter Weise
ausschließlich über den Stellrechner STR2 gesteuert. Einer Redundanz bedarf es deshalb
nicht, weil im Falle der Nichtsteuerbarkeit des Signales über den Stellrechner dieses
auf Halt geht (sicherer Zustand) und weil dieses Signal durch Anschalten von Kennlicht
oder auf schriftlichen Befehl passiert werden kann. Die eingetretene Störung macht
den angrenzenden Streckenabschnitt nicht grundsätzlich unpassierbar; Redundanz ist
also nicht zwingend erforderlich. Die Steuerung des Lichtsignals geschieht über zugeordnete
Stellteile K2.1 und K2.2; K2.1 beinhaltet im wesentlichen die Ausgabetore des Stellrechners
STR2 zum Lichtsignal, K2.2 im wesentlichen die Anpassungen zum Umsetzen vom zugehörigen
Stellrechner stammender Steueranweisungen in Anschaltaufträge für die Leistungsschaltmittel
des Lichtsignals. Überwachungsmeldungen Ü2 zur Kennzeichnung des jeweiligen Schaltzustandes
der Leistungsschaltmittel im externen Stellteil werden über den Stellrechner STR2
an den Bereichsrechner übertragen, der daraufhin in der Lage ist, das ordnungsgerechte
Arbeiten der Stellteile zu überwachen. Nur solange die Überwachungsmeldungen anzeigen,
daß die über den Stellrechner STR2 ausgegebenen Kommandos vom Stellteil K2.2 ordnungsgerecht
ausgeführt wurden, veranlaßt der Bereichsrechner über den Stellrechner STR2 die weitere
Ausgabe von Kommandos an dieses Stellteil; andernfalls ist die ordnungsgerechte Kommandoausgabe
nicht mehr gewährleistet, die Kommandoausgabe unterbleibt und das Signal geht selbsttätig
auf Halt und damit in den sicheren Zustand. Bei Aufnahme der Steuerung eines Prozeßelementes
über den einen oder anderen Stellrechner sorgt eine Anlaufprozedur dafür, daß auf
das Vorhandensein von Überwachungsmeldungen vorübergehend verzichtet werden kann.
[0014] Der jeweilige Betriebszustand des Lichtsignales wird in Form von Betriebszustandsmeldungen
sowohl dem Meldeteil M2.1 des steuernden Stellrechners STR2 als auch dem Meldeteil
M1.1 eines zur Steuerung anderer Prozeßelemente vorgesehenen Stellrechners STR1 zugeführt.
Beide Stellrechner prüfen die übermittelten Meldungen unabhängig voneinander auf ordnungsgerechten
Empfang und übermitteln sie getrennt voneinander an den steuernden Bereichsrechner
BR. Dabei versehen sie die Meldungen M1 bzw. M2 mit Meldefreigaben F1 bzw. F2, welche
dem Bereichsrechner anzeigen, ob die zugehörigen Meldungen ordnungsgerecht empfangen
wurden oder nicht. Der Bereichsrechner entscheidet aufgrund der ihm übermittelten
Meldefreigaben, welche der ihm zweikanalig übermittelten Meldungen als ordnungsgerecht
anzuerkennen sind und welche nicht. Bei auf beiden Meldekanälen anliegenden, mit je
einer den ordnungsgerechten Meldungsempfang kennzeichnenden Meldefreigabe versehenen
Meldungen werden diese in den einen bzw. anderen Verarbeitungskanal des Bereichsrechners
eingelesen; bei einer nur auf einem Meldekanal anliegenden, mit einer positiven Meldefreigabe
versehenen Meldung wird diese in beide Verarbeitungskanäle des Bereichsrechners eingelesen.
[0015] Jede Meldung besteht vorzugsweise aus einem Bit der einen oder einem Bit der anderen
Wertigkeit und in den Stellrechnern werden aus den Meldungen, ggf. auch aus den Meldungen
mehrerer gesteuerter Prozeßelemente, Meldebytes zur Übertragung an den zugehörigen
Bereichsrechner gebildet. Jeder Stellrechner erzeugt bei ungestörtem Empfang eines
Meldebits ein Freigabebit der Wertigkeit L und bei gestörtem Empfang eines Meldebits
ein Freigabebit der Wertigkeit 0. Diese Bits werden jeweils zusammen mit dem zugehörigen
Meldebyte als Meldefreigabebyte an den Bereichsrechner übertragen. Dabei besteht eine
feste Zuordnung zwischen den Bitpositionen der Meldebytes und denen der Meldefreigabebytes.
Der Bereichsrechner wählt aus den ihm von beiden Stellrechnern byteweise übermittelten
Meldungen individuell jeweils diejenigen Bits aus, denen Meldefreigaben der Wertigkeit
L zugeordnet sind und verwirft alle nicht mit Meldefreigaben dieser Wertigkeit versehenen
Meldungen.
[0016] Figur 2 beinhaltet die Anwendung der Erfindung bei der Steuerung eines Fahrwegelementes,
für das sowohl in Melde- als auch in Kommandorichtung Redundanz verlangt wird. Dabei
soll es sich um eine Weiche W handeln, die von einem Antrieb A bedarfsweise umsteuerbar
ist. Diese Weiche muß steueroar bleiben, auch dann, wenn sie von einem normalerweise
für sie zuständigen Stellrechner nicht mehr steuerbar ist. Für den dann ausgefallenen
Stellrechner springt ein anderer, hierfür vorgesehener Stellrechner ein, der auch
vorher schon ständig mit den von der Weiche stammenden Zustandsmeldungen versorgt
wurde.
[0017] Es ist angenommen, daß die Weiche W üblicherweise über den Stellrechner STR1 gesteuert
wird. Hierzu versorgt der Bereichsrechner BR den Stellrechner STR1 mit entsprechenden
Kommandos K1. Diese Kommandos werden über ein rechnerinternes Stellteil K1.1 an ein
rechnerexternes Stellteil K1.2 übermittelt, in dem die Kommandos in Schaltaufträge
für Leistungsschaltmittel zum Steuern des Weichenantriebs A umgesetzt werden. Die
Stromversorgung des Antriebs erfolgt in bekannter Weise beispielsweise über vieradrige
Leitungen aus dem rechnerexternen Stellteil K1.2. Dieses Stellteil übermittelt Überwachungsmeldungen
Ü1 über die Schaltstellung seiner Leistungsschaltmittel an den Stellrechner STR1,
der diese Überwachungsmeldungen entweder an den Bereichsrechner BR weitergibt, oder
zuvor mit den anliegenden Kommandoaufträgen vergleicht und die Vergleichsergebnisse
an den Bereichsrechner weitermeldet. Aus den Überwachungsmeldungen erkennt der Bereichsrechner,
ob die von ihm veranlaßten Kommandos zur Ausführung gelangen oder nicht. Er unternimmt
nur solange den Versuch, über den Stellrechner STR1 auf den Antrieb A zuzugreifen,
solange ihm vom Stellrechner die entsprechenden Überwachungsmeldungen über die ordnungsgerechte
Ausgabe von Kommandos übermittelt werden. Bleiben diese Überwachungsmeldungen aus,
bzw. zeigen sie, daß eine ordnungsgerechte Kommandoausgabe nicht mehr möglich ist,
so sperrt der Stellrechner STR1 die ihm zugeordneten Kommandoteile gegen weitere Beaufschlagung
und unterrichtet den Bereichsrechner hiervon. Dieser veranlaßt in der Folge die Steuerung
des Antriebs über den Stellrechner STR2. Hierzu versorgt er den Stellrechner mit entsprechenden
Kommandos K2, die über rechnerinterne und rechnerexterne Stellteile K2.1 und K2.2
an den Antrieb ausgegeben werden. Auch hier ist eine ständige Überwachung des Kommandoweges
bis hin zum rechnerexternen Stellteil K2.2 vorgesehen, wobei entsprechende Überwachungsmeldungen
Ü2 an den Stellrechner STR2 und von dort direkt oder in aufgearbeiteter Form an den
Bereichsrechner gelangen.
[0018] Die Betriebszustandsmeldungen der Weiche werden den Meldeteilen M1.1 und M2.1 der
beiden Stellrechner STR1 und STR2 zugeführt. Dort werden sie mit Meldefreigaben F1
bzw. F2 versehen und an den Bereichsrechner BR übermittelt. Der Bereichsrechner wählt
sich aus den ihm von den beiden Stellrechnern übermittelten Meldungen jeweils diejenigen
aus, die mit Meldefreigaben für den ordnungsgerechten Empfang der Meldungen versehen
sind.
[0019] Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 2 erfolgt der Zugriff auf das zu steuernde
Prozeßelement, die Weiche W, entweder über den Stellrechner STR1 oder den Stellrechner
STR2. Es gibt jedoch auch Prozeßelemente, auf die unterbrechungsfrei gleichzeitig
von zwei Stellrechnern aus zuzugreifen ist. Dies geschieht beispielsweise bei Bahnübergangssicherungsanlagen,
die so konzipiert sind, daß der Ausfall der Steuerung automatisch zum Absenken der
Schrankenbäume führt. Hier kann die Ansteuerung der Schranken gleichzeitig von beiden
Rechnern aus über zwei parallele Anschaltkreise erfolgen, von denen bei Ausfall des
einen der andere wirksam bleibt. Auch die Anschaltung einer Weichenheizung kann gleichzeitig
über zwei Stellrechner veranlaßt werden. Anders liegen die Dinge bei der Steuerung
eines Weichenantriebs; hier darf nicht gleichzeitig von zwei Stellrechnern auf den
Antrieb eingewirkt werden, weil sonst die Gefahr besteht, daß beide Stellrechner z.B.
wegen unterschiedlicher Schaltzeiten ihrer rechnerexternen Stellteile den Antrieb
vorübergehend gleichzeitig in beiden Laufrichtungen beanspruchen könnten. Hierdurch
könnte es zu einem bleibenden Schaden im Stellstromkreis des Antriebes und damit zu
einem Totalausfall des Antriebes kommen; dies sollte jedoch gerade durch das Vorhalten
redundanter Steuerungsteile vermieden werden.
[0020] Figur 3 zeigt ein Schema, nach dem sich der Bereichsrechner aus den ihm von den einzelnen
Stellrechnerpaaren übermittelten Meldungen und Meldefreigaben die jeweils originären
Meldungen aussucht, ohne daß die Wertigkeit einzelner Meldebits korrigiert werden
muß. Es ist angenommen, daß die beiden Stellrechner dem Bereichsrechner zwei Meldebytes
M1 und M2 und zwei Meldefreigabebytes F1 und F2 übermittelt haben. Es ist ferner angenommen,
daß durch das Meldefreigabebyte F1 das vierte Meldebit des Meldebytes M1 und durch
das Meldefreigabebyte F2 das dritte Meldebit des Meldebytes M2 als nicht ordnungsgerecht
empfangen dokumentiert sind. Der Bereichsrechner verknüpft zunächst die ihm übermittelten
Melde- und Meldefreigabebytes nach einer UND-Bedingung. Aus dem jeweiligen Ergebnis
der UND-Verknüpfung ist das originäre Meldebyte noch nicht erkennbar. Der Bereichsrechner
invertiert deshalb das Meldefreigabebyte des einen Rechners, z.B. das Meldebyte M1,
und kennt damit die Bitposition, an der auf das Meldebyte des anderen Rechner zugegriffen
werden muß. Dies ist im Beispiel an der vierten Stelle des Meldebytes M1 der Fall.
Durch UND-Verknüpfung des invertierten Meldefreigabebytes F1 des einen Rechners mit
der UND-Verknüpfung aus Meldefreigabebyte F2 und Meldebyte M2 des anderen Rechner
läßt sich für das verfälschte Bit des ersten Meldebytes M1 die tatsächliche Wertigkeit
dieses Bits, im Beispiel "0", feststellen; alle anderen Bits der UND-Verknüpfung müssen
wegen der Invertierung der den ordnungsgerechten Empfang von Meldungen anzeigenden
Bits des Meldefreigabebytes F1 zwangsläufig auf Null liegen. Wenn man nun das durch
die zweimalige UND-Verknüpfung gefundene Byte mit dem durch die UND-Verknüpfung des
Meldebytes M1 mit dem Meldefreigabebytes F1 gefundenen Byte nach einer ODER-Bedingung
verknüpft, so kann dieses Byte durch die ODER-Verknüpfung nur an den Stellen modifiziert
werden, an denen das Meldebyte M1 durch das zugehörige Meldefreigabebyte F1 als nicht
ordnungsgerecht gekennzeichnet wurde. Im vorliegenden Fall tritt jedoch eine derartige
Modifizierung nicht ein, weil das zu korrigierende Meldebit zufälligerweise die Wertigkeit
"0" aufweist. Durch ODER-Verknüpfen der UND-Verknüpfung aus Meldebyte M1 und Meldefreigabebyte
F1 mit dem durch zweimalige UND-Verknüpfung des Meldebytes M2 und des Meldefreigabebytes
F2 des anderen Rechners und des invertierten Meldefreigabebytes F1 des eigenen Rechners
gefundenen Wert läßt sich so das originäre Meldebyte im Bereichsrechner nachbilden.
1. Einrichtung zur Steuerung der Prozeßelemente eines nach dem Bereichsrechnerprinzip
organisierten elektronischen Stellwerks mit mehreren von den Bereichsrechnern mit
Kommandos und von den Prozeßelementen mit Meldungen versorgten Stellrechnern, die
über Ausgabeschaltmittel auf zugeordnete Prozeßelemente wirken,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prozeßelemente (S, W) die von ihnen stammenden Meldungen (M1, M2) jeweils
zwei Stellrechnern (STR1, STR2) zuführen und daß diese Stellrechner den Meldungen
bei ordnungsgerechtem Empfang der Meldungen Freigabekennzeichen (F1, F2) zuordnen
und diese zusammen mit den Meldungen an einen zugehörigen Bereichsrechner (BR) übermitteln,
daß der Bereichsrechner nur mit Freigabekennzeichen versehene Meldungen anerkennt
und daß der Bereichsrechner die von ihm erarbeiteten Kommandos (K1, K2) individuell
über solche Stellrechner an die zugehörigen Prozeßelemente absetzt, von denen er bei
der vorherigen Übermittlung von Kommandos entsprechende Überwachungsmeldungen (Ü1,
Ü2) für die ordnungsgerechte Ausgabe dieser Kommandos durch die Ausgabeschaltmittel
des betreffenden Stellrechners empfangen hat.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Meldung (M1, M2) aus einem Bit der einen oder einem Bit der anderen Wertigkeit
besteht,
daß die Bits mehrerer Meldungen ein Meldebyte bilden,
daß die Stellrechner (STR1.1, STR1.2) abhängig vom ordnungsgerechten Empfang der Meldungen
für jede Meldung (M1, M2) als Freigabekennzeichen (F1.1, F1.2) ein Bit der Wertigkeit
L oder ein Bit der Wertigkeit 0 erzeugen und diese Bits jeweils im Anschluß an das
zugehörige Meldebyte als Freigabekennzeichenbyte an den zugehörigen Bereichsrechner
(BR) übertragen, wobei eine feste Zuordnung zwischen den Bitpositionen der Meldebytes
und denen der Freigabekennzeichenbytes besteht.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereichsrechner (BR)
aus den ihm von den beiden Stellrechnern byteweise übermittelten Meldungen (M1, M2)
individuell jeweils diejenigen auswählt, denen Freigabekennzeichen durch einen Stellrechner
zugeordnet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereichsrechner (BR) die ihm von jeweils zwei Stellrechnern (STR1, STR2) übermittelten
Meldungen (M1, M2) mit den jeweils zugehörigen Freigabekennzeichen (F1, F2) nach einer
UND-Bedingung verknüpft,
daß der Bereichsrechner die ihm von jeweils einem der Stellrechner (z.B. STR1) übermittelten
Freigabekennzeichen (F1) invertiert und mit dem durch die UND-Verknüpfung von Meldungen
(M2) und Freigabekennzeichen (F2) des jeweils anderen Stellrechners (STR2) gebildeten
Byte nach einer UND-Bedingung verknüpft und daß der Bereichsrechner dieses Byte mit
dem durch die UND-Verknüpfung von Meldungen (M1) und Freigabekennzeichen (F1) des
einen Stellrechners (STR1) gebildeten Byte nach einer ODER-Bedingung verknüpft und
das Ergebnis als Meldebyte anerkennt.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung eines Prozeßelementes
(S) durch einen Bereichsrechner in nichtredundanter Weise über nur einen einzigen
Stellrechner (STR2) erfolgt und daß dieses Prozeßelement hierzu über entsprechende
Ausgabeschaltmittel (K2.2) an nur diesen Stellrechner angeschlossen ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung eines Prozeßelementes
(W) durch einen Bereichsrechner in redundanter Weise über zwei Stellrechner (STR1,STR2)
erfolgt,
daß dieses Prozeßelement hierzu über zwei entsprechende Ausgabeschaltmittel (K1.1,
K2.1) an den einen und den anderen Stellrech
ner angeschlossen ist
und daß die Steuerung des Prozeßelementes in Abhängigkeit davon, ob für das Prozeßelement
eine nicht unterbrechungsfreie oder eine unterbrechungsfreie Redundanz gefordert und
zulässig ist, über den einen oder den anderen Stellrechner oder über beide Stellrechner
gemeinsam erfolgt.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stellrechner
(z.B. STR1.1) beim Erkennen der Nichtsteuerbarkeit eines Prozeßelementes (W) rechnerintern
die diesem Prozeßelement zugeordneten Kommandoteile sperrt und dem zugehörigen Bereichsrechner
(BR) hiervon Mitteilung macht.