[0001] Die Erfindung betrifft einen Schubrostkühler entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Bei bekannten Schubrostkühlern sind seitlich an den äußeren Rostplatten Abdichtelemente
vorgesehen, die einen Gutdurchfall über die seitlichen Rostplattenkanten vermeiden
sollen. Aber gerade in diesem Bereich kommt es durch die Vorschubbewegung der beweglichen
Platte zu einer besonderen Stauwirkung, so daß das Gut zwischen beweglicher und fester
Rostplatte bzw. zwischen Schubkante und darüberliegendem Abdichtungselement eingeklemmt
wird. Das Gut kann danach nur noch mit erhöhtem Kraftaufwand herausgedrückt werden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den im Oberbegriff des Anspruches
1 vorausgesetzten Schubrostkühler dahin weiterzuentwikkeln, daß das Verklemmen von
Gut zwischen fester und bewegter Rostplatte bzw. zwischen Schubkante und darüberliegendem
Abdichtungselement im Bereich der äußeren Rostplatten vermieden wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß weisen die äußeren Rostplatten seitliche Begrenzungswände auf, die
derart gestaltet sind, daß das Gut zwischen beweglicher und fester Rostplatte pflugscharartig
nach innen (d.h. in Richtung Rostmitte) abgeleitet wird. Dadurch wird das Gut aus
dem kritischen Bereich herausgeschoben, so daß eine Verklemmung von Gut zwischen den
Rostplatten und den Seitenwänden bzw. den Abdichtelementen vermieden wird.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden mit
Hilfe der Zeichnung und der folgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
[0007] In der Zeichnung zeigen
Fig.1 eine Aufsicht eines ersten Ausführungsbeispieles,
Fig.2 eine geschnittene Seitenansicht längs der Linie 11-11 der Fig.1,
Fig.3 eine geschnittene Vorderansicht längs der Linie III-III der Fig.2,
Fig.4 eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles.
[0008] Fig.1 zeigt eine Aufsicht auf die jeweils äußeren Rostplatten der quer zur Förderrichtung
(Pfeil 4) verlaufenden Reihen. Dabei sind aufeinanderfolgend jeweils eine Reihe mit
feststehenden Rostplatten 2 und eine Reihe mit beweglichen Rostplatten 1 nebeneinander
angeordnet.
[0009] Die beiden äußeren Rostplatten jeder Reihe weisen auf ihrer dem Längsrand des Rostes
zugekehrten Außenseite eine über die Rostfläche nach oben vorstehende seitliche Begrenzungswand
3 auf. Die Begrenzungswand 3 enthält in Förderrichtung aufeinanderfolgend einen in
Förderrichtung gerade verlaufenden hinteren Abschnitt 3a, einen in Förderrichtung
schräg nach innen verlaufenden mittleren Abschnitt 3b und einen in Förderrichtung
gerade verlaufenden vorderen Abschnitt 3c. Die einzelnen Rostplatten greifen dabei
mit ihrem vorderen Abschnitt 3c mit einem Gleitspiel in den hinteren Abschnitt 3a
der in Förderrichtung folgenden Rostplatte ein.
[0010] Die Begrenzungswand 3 der einzelnen Rostplatten verläuft somit im hinteren Abschnitt
3a sowie im vorderen Abschnitt 3c parallel zur Förderrichtung (Pfeil 4). Durch den
in Förderrichtung schräg nach innen verlaufenden mittleren Abschnitt 3b wird die Außenseite,
d.h. die der Rostfläche abgewandte Seite der Begrenzungswand 3 im Bereich ihres vorderen
Abschnittes 3c gegenüber dem hinteren Abschnitt 3a nach innen versetzt. Dieser Versatz
entspricht gerade der Materialstärke des hinteren Abschnittes 3a.
[0011] Der schräg nach innen verlaufende mittlere Abschnitt 3b bildet für das auf der Rostfläche
transportierte Gut eine Art Pflugschar, die das Gut von der Begrenzungswand weg nach
innen leitet.
[0012] Während der Versatz zwischen hinterem Abschnitt 3a und vorderem Abschnitt 3c auf
der Außenseite der Begrenzungswand 3 zur Gewährleistung eines einwandfreien Gleitspiels
zwischen aufeinanderfolgenden Rostplatten festgelegt ist, kann der Versatz auf der
Innenseite der Begrenzungswand gewünschtenfalls vergrößert werden, indem die Wandstärke
des vorderen Abschnittes 3c gegenüber dem hinteren Abschnitt 3a vergrößert wird. Demzufolge
wird sich die Wandstärke des mittleren Abschnittes 3b in Förderrichtung kontinuierlich
vergrößern, vgl. Fig.1.
[0013] Auf diese Weise läßt sich der Winkel, mit dem der mittlere Abschnitt 3b gegenüber
dem hinteren Abschnitt 3a in Förderrichtung schräg nach innen verläuft in einem gewissen
Rahmen festlegen. Das auf dem Schubrostkühler transportierte Material soll einerseits
möglichst von der Begrenzungswand 3 weg nach innen geleitet werden und andererseits
darf jedoch durch den schräg nach innen verlaufenden mittleren Abschnitt 3b der Begrenzungswand
3 keine zu große Stauwirkung entstehen.
[0014] Fig.2 stellt eine geschnittene Seitenansicht längs der Linie 11-11 der Fig.1 dar.
Die Rostfläche einer einzelnen Rostplatte 1 läßt sich in Förderrichtung in eine hintere
und sich im wesentlichen parallel zur Förderrichtung (Pfeil 4) erstreckende Teilfläche
1a, eine in Förderrichtung schräg nach oben verlaufende mittlere Teilfläche 1 und
eine im wesentlichen parallel zur Förderrichtung gerade verlaufende vordere Teifläche
1 aufteilen. Der sich dadurch ergebende Höhenunterschied zwischen der in Förderrichtung
hinteren Teilfläche 1a und der in Förderrichtung vorderen Teilfläche 1c der Rostplatte
1 wird durch eine am in Förderrichtung vorderen Ende der Rostplatte 1 vorgesehene
Schubkante 1d ausgeglichen. Die Höhe der im wesentlichen senkrecht verlaufenden Schubkante
1 ist so bemessen, daß sie auf der Teilfläche 1 a der nächst folgenden Rostplatte
aufliegt. Die Oberkante der Begrenzungswand 3 verläuft über den gesamten Bereich der
Rostplatte parallel zur Förderrichtung (Pfeil 4). Die Höhe der Begrenzungswand 3 ist
dabei so festgelegt, daß ihre Oberkante mit der vorderen Teilfläche 1 der Rostplatte
abschließt.
[0015] Im Bereich der mittleren und vorderen Teilflächen 1 b, 1 weist die Rostplatte 1 Belüftungslöcher
6 auf. Auf der Unterseite der Rostfläche der Rostplatte sind neben Versteifungen 1
auch Befestigungen 1f vorgesehen, die zum Verbinden einzelner Rostplatten zu Rostreihen
bzw. zur gesamten Rostfläche vorgesehen sind.
[0016] Zur Vermeidung des Durchfalls von auf den Rostplatten transportiertem Gut über die
seitlichen Begrenzungswände 3 der Rostplatten ist ferner eine die seitlichen Begrenzungswände
3 vollständig überlappende Abdeckung 5 vorgesehen. Wie insbesondere aus Fig.1 deutlich
wird, verläuft die Abdeckung 5 geradlinig in Förderrichtung (Pfeil 4) und überdeckt
dabei die Begrenzungswände 3. Aufgrund der besonderen Formgebung der Begrenzungswände
3 steht dadurch die Abdeckung 5 im Bereich des hinteren Abschnittes 3a der Begrenzungswand
3 deutlich nach innen über die Begrenzungswand 3b, während im Bereich des vorderen
Abschnitts 3c nur noch ein kleiner Überstand vorhanden ist. Dies wird auch in Fig.3
deutlich, die eine geschnittene Vorderansicht längs der Linie III-111 der Fig.2 darstellt.
Zwischen Abdeckung 5 und Begrenzungswänden 3 sind zweckmäßig nicht veranschaulichte
Dichtungselemente vorgesehen, um insbesondere im Bereich der beweglichen Rostplatten
eine ausreichende Abdichtung zu gewähleisten.
[0017] Im Betrieb wird das auf den Rostplatten befindliche Gut durch die Hin- und Herbewegung
(Pfeil 7) der beweglichen Rostplatten 1 in Förderrichtung (Pfeil 4) bewegt. Das Gut
erhält dabei seine Bewegungskomponente in Förderrichtung (Pfeil 4) durch die Relativbewegung
in Förderrichtung zwischen der Schubkante 1 und der vorderen Teilfläche der nächst
folgenden Rostplatte.
[0018] Im Bereich der Begrenzungswände 3, insbesondere im Bereich des mittleren Abschnittes
3b, wird das dort befindliche Gut pflugscharartig nach innen, d.h. von der Begrenzungswand
3 weg geleitet (Pfeil 8 in Fig.1). Auf diese Weise ist die Dichte des Gutes in dem
von der Abdeckung 5 überdeckten Bereich der einzelnen Rostplatten wesentlich geringer
als auf der restlichen Rostfläche. Dadurch befindet sich hier im wesentlichen nur
loses Gut, das mit der Schubkante 1 d leicht nach innen geleitet werden kann, ohne
daß es sich zwischen dem vorderen und hinteren Abschnitt 3c und 3a der Begrenzungswand
3 bzw. zwischen der Begrenzungswand 3 und der Abdeckung 5 verklemmen kann.
[0019] Bei dem in den Fig.1 bis 3 beschriebenen Ausführungsbeispiel handelt es sich um Rostplatten
mit angegossener Begrenzungswand 3. Demgegenüber ist in Fig.4 als zweites Ausführungsbeispiel
eine separate Begrenzungswand 3' dargestellt, die mit den normalen Rostplatten lösbar,
wie beispielsweise durch Verschraubung, verbunden werden kann.
[0020] Die mit einer Rostplatte verschraubte Begrenzungswand 3' weist in ihrer äußeren Gestaltung
bis auf die zusätzlichen Befestigungsmöglichkeiten 9 gegenüber der Begrenzungswand
3 keine wesentlichen Unterschiede auf.
[0021] Eine Verwendung von separaten Begrenzungswänden 3' hat den Vorteil, daß keine zusätzlichen
Rostplattenmodelle für die beiden äußeren Rostplatten einer Reihe erforderlich sind.
Demgegenüber haben jedoch die an die Rostplatten angegossenen Begrenzungswände 3 den
erheblichen Vorteil, daß sie die durch das Gut auf die Begrenzungswand 3 wirkende
Seitenkraft optimal in den Grundkörper der Rostplatte einleiten.
1. Schubrostkühler, enthaltend
in Förderrichtung des Kühlers aufeinanderfolgende feststehende und bewegliche Rostplatten
(2, 1), die jeweils in quer zur Förderrichtung (4) verlaufenden Reihen nebeneinander
angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden äußeren Rostplatten jeder Reihe auf ihrer dem Längsrand des Rostes zugekehrten
Außenseite eine über die Rostfläche nach oben vorstehende seitliche Begrenzungswand
(3, 3') aufweisen, die in Förderrichtung (4) aufeinanderfolgend einen in Förderrichtung
gerade verlaufenden hinteren Abschnitt (3a), einen in Förderrichtung schräg nach innen
verlaufenden mittleren Abschnitt (3b) und einen in Förderrichtung gerade verlaufenden
vorderen Abschnitt (3c) aufweist, wobei die einzelnen Rostplatten jeweils mit ihrem
vorderen Abschnitt (3c) in den hinteren Abschnitt (3a) der in Förderrichtung folgenden
Rostplatte mit einem Gleitspiel eingreifen.
2. Schubrostkühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Begrenzungswände
(3) jeweils an den äußeren Rostplatten angegossen sind.
3. Schubrostkühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Begrenzungswände
(3') lösbar mit den äußeren Rostplatten verbunden sind.
4. Schubrostkühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Rostplatten
eine in Förderrichtung hintere und sich im wesentlichen parallel zur Förderrichtung
(4) erstreckende Teilfläche (1a), eine in Förderrichtung schräg nach oben verlaufende
mittlere Teilfläche (1 b) und eine im wesentlichen parallel zur Förderrichtung gerade
verlaufende vordere Teilfläche (1c) aufweisen, wobei der sich dadurch ergebende Höhenunterschied
zwischen der in Förderrichtung hinteren und vorderen Teilfläche (1a, 1c) der Rostplatte
durch eine am in Förderrichtung vorderen Ende vorgesehene Schubkante (1 d) ausgeglichen
wird.
5. Schubrostkühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung des
Durchfalls von auf den Rostplatten (1, 2) transportiertem Gut über die seitlichen
Begrenzungswände (3, 3') der Rostplatte eine die seitlichen Begrenzungswände (3, 3')
vollständig überlappende Abdeckung (5) vorgesehen ist.