[0001] Die Erfindung betrifft eine aus zwei zueinander teleskopartig verschieblichen Rohren
bestehende Spindelstütze mit an einem Innenrohr ausgebildetem Gewinde, auf welchem
eine Stellmutter läuft, wobei das Gewinde aufgerollt ist.
[0002] Derartig ausgebildete Spindelstützen sind aus der Praxis bekannt, wobei ein Innenrohr
mit einem langen Außengewinde und einer darauf laufenden Mutter, geeigneterweise einer
sogenannten Wirbelmutter, versehen ist. Die Verstellung der Länge der Spindelstütze
erfolgt über das Gewinde. Um die Wirbelmutter schnell nachstellen zu können, wird
meist ein doppelgängiges Trapez- oder Rundgewinde verwendet. Man ist in der Regel
bestrebt, den Biegewiderstand von Außen- und Innenrohr so abzustimmen, daß er annähernd
gleich ist. Bei möglichst geringem Eigengewicht soll eine höchstmögliche Tragfähigkeit
erreicht werden. Da das Innenrohr aufgrund seines kleineren Durchmessers grundsätzlich
ein geringeres Widerstandsmoment gegen Biegung besitzt, wird zum Festigkeitsausgleich
bei dem Innenrohr ein abweichender Werkstoffkennwert hinsichtlich der zulässigen Fließspannung
verwendet. Man kann die zulässige Fließspannung entweder durch einen Werkstoff mit
insgesamt höherer Festigkeit erreichen oder durch eine Kaltverfestigung beim Gewinderollen.
Hierbei ist jedoch zu beachten, daß sich im Gewindegrund eine geringere Wandstärke
des Innenrohres im Vergleich zur Ausgangswandstärke ergibt. Dies führt grundsätzlich
wieder zu einer Schwächung des Innenrohres.
[0003] Zum allgemeinen Stand der Technik wird im übrigen noch auf das deutsche Patent 34
45 657 verwiesen.
[0004] Ausgehend von dem vorgeschriebenen Stand der Technik stellt sich der Erfindung die
Aufgabe, eine Spindelstütze mit den eingangs vorausgesetzten Merkmale anzugeben, die
bei möglichst gleicher Festigkeit des Innen- und Außenrohres gebrauchsgünstiger gestaltet
ist. Diese Aufgabe ist bei der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung gelöst. Hierbei
ist darauf abgestellt, daß bei einer Öffnung der Gewindeflanken unter einem Winkel
von ca. 80-90 eine Gewindetiefe annähernd gleich der Restwandstärke im Gewindegrund
ausgeibldet ist. Es ist hiermit eine sehr gute Ausnutzung des Werkstoffes erzielt.
Die projezierte Gewindefläche, die Gewindetiefe, entspricht etwa dem tragenden Querschnitt,
der Restwandstärke. Zudem ist nach wie vor auch eine gute Schraubbarkeit gegeben.
Überdies erweist sich die Gewindeausbildung auch hinsichtlich Verschmutzungen, insbesondere
Betonverschmutzungen, als überraschend vorteilhaft. Derartige Verschmutzungen haften
weit weniger gut an dem Gewinde. Sie lassen sich jedenfalls sehr leicht lösen. Bedingt
durch die günstigen geometrischen Verhältnisse des Gewindes wird auch eine hohe Dauerfestigkeit
des Innenrohres erzielt . Wesentlich ist auch, daß das Gewinde praktisch über die
gesamte Länge des Innenrohres ausgebildet ist. Die Kerbspannungen sind sehr gering.
Die Gewindeflanken des Gewindetales besitzen bei dem angegebenen Öffnungswinkel einen
Flankenwinkel von ca. 40" - 45 °. Gleichwohl wird aber eine hohe Kaltverfestigung
beim Aufrollen des Gewindes erreicht. Die Kaltverfestigung beträgt etwa 30 %. Weiterhin
ist das Innenrohr bevorzugt sehr dünnwandig ausgebildet. Vorzugsweise in einem Verhältnis
von Durchmesser zu Wandstärke von etwa 18. Die relativ hohe Kaltverfestigung ermöglicht
es, das geringere Widerstandsmoment des Innenrohres durch eine größere zulässige Spannung
auszugleichen. Der Steigungswinkel des Gewindes liegt vorteilhafterweise an der Grenze
der Selbsthemmung. Bedingt durch diesen bei ca. 6 liegenden Steigungswinkel ist kein
weiteres Hemmelement oder ähnliches zum Absichern der Wirbelmutter erforderlich. Die
angegebenen Verhältnisse ermöglichen es auch, daß das Innenrohr aus einem üblichen
Baustahl besteht, beispielsweise einem ST 37. Speziell wird hier ein ST 37-2 bevorzugt
eingesetzt.
[0005] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind nachstehend anhand eines zeichnerisch
veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Spindelstütze in Seitenansicht,
Fig. 2 ein mit einem Gewinde versehenes Innenrohr der Spindelstütze,
Fig. 3 eine Detailvergrößerung gemäß 111 in Figur 1, zur Verdeutlichung des Gewindeprofils,
im Längsschnitt und
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Figur 1, wobei jedoch das Innenrohr bis zu einem Endanschlag
herausgedreht ist, im Teilschnitt.
[0006] Die als ganzes mit der Ziffer 1 versehene Spindelstütze besitzt ein Außenrohr 2 und
ein Innenrohr 3. Das untere Stirnende des Außenrohres 2 ist mit einer Fußplatte 4
bestückt, während das aus dem Außenrohr 2 herausragende Ende des Innenrohres 3 stirnseitig
eine Kopfplatte 5 trägt.
[0007] Im oberen Bereich ist das Außenrohr 2 außenwandseitig mit vier, mit gleichem Abstand
zueinander angeordneten Sicken 6 versehen. Die innenwandseitigen Erhebungen der Sicken
6 dienen als Endanschlag für das Innenrohr 3.
[0008] Das in dem Außenrohr 2 verschiebbar angeordnete Innenrohr 3 besitzt in etwa die gleiche
Länge wie das Außenrohr 2. Von der Kopfplatte 5 ausgehend erstreckt sich ein Außengewinde
7 bis in das untere Viertel des Innenrohres 3. In seinem unteren Endbereich ist das
Innenrohr 3 zur Ausbildung einer Anschlagschulter 8 aufgeweitet.
[0009] Das Innenrohr 3 ist aus Baustahl ST 37-2 hergestellt und sehr dünnwandig ausgebildet,
wobei das Verhältnis von Durchmesser zu Wandstärke etwa 18 beträgt.
[0010] Das Außengewinde 7 ist auf das Innenrohr 3 aufgerollt. Es handelt sich diesbezüglich
um ein doppelgängiges, trapezartiges Gewinde , wobei der Öffnungswinkel Alpha des
Gewindetales ca. 90° beträgt (vgl. Figur 3). Dabei ist das Gewinde 7 so gestaltet,
daß die Restwandstärke a im Gewindegrund 9 annähernd gleich der Wandstärke des Ausgangsrohres
ist. Der Steigungswinkel des Gewindes 7 liegt an der Grenze der Selbsthemmung von
ca. 6°. Die Innenwandung des Innenrohres 3 ist durch das Gewinderollen wellenartig
verformt, wobei dem Wellenberg der Gewindegrund 9 und dem Wellental der Gewindekopf
10 gegenüber liegt.
[0011] Die Gewindetiefe t ist annähernd gleich der Restwandstärke a im Gewindegrund 9. Die
Breite b des Gewindekopfes 10 entspricht etwa dem Eineinhalbfachen der Wandstärke
a. Es ist damit insgesamt eine optimale Tragfähigkeit erreicht. Nicht nur ist die
Gewindetiefe gleich der Restwandstärke im Gewindegrund. Auch ist die Scherfläche der
Gewindeflanke auf die Flächenpressung der Gewindeflanke abgestimmt.
[0012] Die Länge der gesamten Spindelstütze 1 wird mittels einer Wirbelmutter 11 eingestellt.
Diese liegt auf dem oberen Stirnende des Außenrohres 2 auf und ist über Radialstege
12, die sich an der Außenwandung des Außenrohres 2 abstützen, kippsicher gelagert.
An der Mantelfläche der Wirbelmutter 11 angordnete sich diametral gegenüberliegende
Handhaben 13 dienen einem erleichterten Drehen der Wirbelmutter 11.
[0013] Zum Verstellen der Länge der Spindelstütze 1 wird die Wirbelmutter 11 gedreht, wobei
das Innenrohr 3 sich aus dem bzw. in das Außenrohr 2 bewegt.
[0014] Die maximale Länge der Spindelstütze 1 ist wie aus Figur 4 ersichtlich definiert.
Bei maximalem Herausdrehen des Innenrohres 3 stützt sich die Anschlagschulter 8 des
Innenrohres 3 an den durch die Sicken 6 des Außenrohres 2 gebildeten Anschlagstegen
ab. Ein weiteres Herausdrehen des Innenrohres 3 ist nicht möglich.
[0015] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln, als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbarten Merkmale sind
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich
mit einbezogen.
1. Aus zwei zueinander teleskopartig verschieblichen Rohren (Außenrohr 2, Innenrohr
3), insbesondere Stahlrohren, bestehende Spindelstütze (1) mit an einem Innenrohr
(3) ausgebildetem Gewinde (7), auf welchem eine Stellmutter (Wirbelmutter 11) läuft,
wobei das Gewinde (7) aufgerollt ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Öffnung
der Gewindeflanken unter einem Winkel von ca. 80-90° eine Gewindetiefe (t) annähernd
gleich der Restwandstärke (a) im Gewindegrund ist.
2. Spindelstütze, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr
sehr dünnwandig ausgebildet ist.
3. Spindelstütze, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Durchmesser zur Wandstärke des Innenrohres
(3) ca. 18 entspricht.
4. Spindelstütze, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steigunswinkel des Gewindes (7) an der Grenze der
Selbsthemmung liegt.
5. Spindelstütze, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (3) aus einem Baustahl besteht.