Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Bohr- und/oder Schlaghammer nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Bei Hämmern mit fettgeschmierten Zahnradpaarungen, die in Gebrauchslage
oberhalb des Elektromotors angeordnet sind, besteht bei mangelnder Abdichtung die
Gefahr eines Austritts von Fett in den Motorbereich, was insbesondere beim Eindringen
in den Bürstenapparat zu einem Frühausfall des Hammers führen kann. Zur Abdichtung
der Ankerwelle wurden bisher schleifende Dichtungen, z.B. Wellendichtringe (DE-OS
32 35 544), Abdeckscheiben oder Filzringe verwendet. Bei Verschleiß dieser Dichtungen
und durch die ständige Beanspruchung durch das in Schwerkraftrichtung auf sie einwirkende
Schmiermittel besteht im Dauerbetrieb eine gewisse Gefahr des Fetteintritts in den
Motorbereich.
Vorteile der Erfindung
[0002] Der erfindungsgemäße Bohr- und/oder Schlaghammer mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß Schmiermittel jeglicher Konsistenz
ständig von dem Ankerwellenlager weg in den Fettraum des Getriebes gefördert wird.
Die Förderwendel funktioniert völlig verschleißfrei, ohne Leistungsaufnahme und ohne
Wärmeentwicklung. Die Förderwendel fördert Schmiermittel von dem unterhalb des Fettniveaus
des Hammers angeordneten getriebeseitigen Ankerlager in den Fettraum des Getriebes
zurück, was zum Beispiel mit Schleuderscheiben, die in diesem Fall das Fett nur verquirlen
und entmischen würden, nicht möglich ist. Die Förderwendel hat den weiteren Vorteil,
daß weder an die Oberfläche der Bohrung im Gehäuse noch an den Außendurchmesser der
Förderwendel hohe Anforderungen an die Oberflächenqualität gestellt werden müssen,
wie dies bei schleifenden Elastomerdichtungen nötig ist.
[0003] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Bohr- und/oder Schlaghammers möglich.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das getriebeseitige Wälzlager durch nichtschleifende
Dichtmittel wie Dichtscheiben zusätzlich abgedichtet ist. Diese halten auch bei Stillstand
des Motors den Motorraum von Schmiermitteln frei. Die Förderwendel entfaltet ihre
beste Wirkung, wenn sie bis an oder sogar in das getriebeseitige Wälzlager hinein
heranreicht. Durch einen um die Förderwendel herum von dem Gehäuse gebildeten Ringspalt
wird eine Förderwirkung bewirkt. Ein Dichtring, insbesondere O-Ring zwischen Ankerwelle
und Wälzlager verhindert einen Fettdurchtritt an dieser Stelle und ermöglicht einen
Schiebesitz zur leichteren Demontage des Motors im Reparaturfall. Die Förderwendel
kann entweder direkt in die Ankerwelle oder in eine auf die Ankerwelle aufgesetzte
Hülse eingearbeitet sein. Eine solche Hülse hat den Vorteil, daß die Ankerwelle nicht
geändert zu werden braucht und das Wälzlager direkt auf die Hülse aufgepreßt werden
kann. Die Ankerwelle kann dann ihrerseits wiederum mit einem Schiebesitz und einer
O-Ringdichtung in der Hülse sitzen. Dies erleichert die Demontage des Motors im Reparaturfall
und hat den weiteren Vorteil, daß bei der Demontage des Hammers keine abgenutzten
Dichtelemente ausgetauscht oder eingelaufene Wellen nachgearbeitet werden müssen.
Zeichnung
[0004] Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Figur 1 zeigt einen Teilschnitt durch
einen Bohr- und/oder Schlaghammer. Figur 2 zeigt in einem ersten Ausführungsbeispiel
den Bereich der Ankerwelle. Figur 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, Figur 4
zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel, Figur 5 zeigt eine Hülse gemäß dem dritten
Ausführungsbeispiel im Schnitt und Figur 6 zeigt eine Draufsicht auf die Ankerwelle
und die Hülse gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0005] Ein Bohrhammer weist ein Gehäuse 2 auf, das eine obere geschlossene Fettkammer 3
bildet, in der fettgeschmierte Getriebeteile, wie ein auf einer Zwischenwelle angeordnetes
Getriebezahnrad 5, ein Schlagwerk 6 und weitere Teile untergebracht sind. In der üblichen
in Figur 1 gezeigten Gebrauchslage des Hammers ist unterhalb der Kammer 3 in dem Gehäuse
2 ein Elektromotor 8 angeordnet. Eine Ankerwelle 9 des Elektromotors ragt nach oben
in die Kammer 3 des Gehäuses 2 hinein. Die Ankerwelle 9 ist nach oben zu den Getriebeteilen
hin in einem Wälzlager 10 gelagert, das in dem Gehäuse 2 gehalten ist und auch als
Gleitlager ausgebildet sein kann. Das getriebeseitige Lager 10 ist, wie zum Beispiel
aus Figur 2 ersichtlich ist, oben und unten durch nichtschleifende Dichtmittel, insbesondere
Dichtscheiben 11 abgedichtet. Die Ankerwelle 9 trägt an ihrem in die Fettkammer 3
hineinragenden Ende ein Abtriebsritzel 14. Der Innenring 12 des Wälzlagers 10 liegt
direkt an der Ankerwelle 9 an. Zur Abdichtung der Ankerwelle 9 gegenüber dem Innenring
12 ist in eine Nut der Ankerwelle ein O-Ring 13 eingelegt. Zwischen dem O-Ring 13
und dem Abtriebsritzel 14 ist in die rechtsdrehende Ankerwelle 9 eine Förderwendel
16 als rechtsdrehendes Gewinde eingearbeitet. Die Förderwendel 16 greift damit ein
stückweit in den Innenring 12 des Wälzlagers 10 ein und endet oberhalb eines die Kammer
3 begrenzenden Gehäusebodens 17. Der Gehäuseboden 17 bildet die untere Begrenzung
des Fettraums, in dem sich die fettgeschmierten Getriebeteile des Hammers befinden.
Zwischen dem Innenring 12 und der Förderwendel 16 bzw. zwischen einem Gehäusekragen
18 und der Förderwendel 16 ist ein Ringspalt 19 ausgebildet, in dem das Schmiermittel
aufwärts von Lager 10 weg in die Fettkammer 3 befördert wird. Die Förderwendel 16
führt auch bei hohen Motordrehzahlen, die zwischen 9000 bis annähernd 20000 Umdrehungen
pro Minute liegen, nicht zu einem Verquirlen oder Entmischen des Fettes. Durch entsprechende
Auslegung des Ringspalts 19, der Form und Steigung der Förderwendel 16 und des vom
Drehsinn der Ankerwelle abhängigen Steigungssinns der Förderwendel 16 ergibt sich
für alle gebräuchlichen Fettkonsistenzen eine sehr gute Rückförder- und damit Dichtwirkung
an der Ankerwelle.
[0006] Das zweite Ausführungsbeispiel nach der Figur 3 ist grundsätzlich in gleicher Weise
aufgebaut wie das erste, gleichwertige Bauteile tragen gleiche bzw. durch einen Hochstrich
ergänzte Bezugsziffern. Die Ankerwelle 9' ist an ihrem Ende verjüngt. Auf das verjüngte
Ende ist eine Hülse 21 aufgesetzt, in deren Außenwand eine Förderwendel 16' eingearbeitet
ist. Die Hülse 21 ist im Bereich eines besonders langen Verzahnungsauslaufs des Abtriebsritzels
14 auf die Ankerwelle 9' aufgepreßt. Im übrigen hat die Förderwendel 16' auf der Hülse
21 die gleiche Funktion wie die direkt in die Ankerwelle 9 eingearbeitete Förderwendel
16.
[0007] Auch das dritte Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 4 bis 6 ähnelt den ersten beiden
Ausführungsbeispielen; gleiche oder ähnliche Teile sind mit gleichen oder durch zwei
Hochstriche ergänzte Bezugszahlen versehen. Das verjüngte Ende der Ankerwelle 9" ist
mit Schiebesitz in eine Hülse 21" eingeschoben und mittels eines O-Rings 13 diesem
gegenüber abgedichtet. Die Hülse 21" ist länger als die Hülse 21 und trägt an ihrem
motorseitigen Ende einen Anschlagbund 22. Auf die Hülse 21" aufgepreßt ist ein Wälzlager
10 mit Dichtscheiben 11, dessen Innenring 12 an dem Bund 22 anliegt. Am getriebeseitigen
Ende hat die Hülse 21" einen nach innen gerichteten, innen sechskantigen Bund 23,
der in das Abtriebsritzel 14 mit sechs Zähnen formschlüssig eingreift. Damit ist die
Drehmitnahme der Hülse 21" gegenüber der Ankerwelle 9" gewährleistet. Zwischen dem
Bund 23 und den Zähnen des Abtriebsritzels 14 ist soviel Spiel, daß eine leichte Montage
möglich ist. Die Drehmitnahme kann natürlich auch in anderer formschlüssiger, spielbehafteter
Weise ausgeführt sein. An der Außenseite trägt die Hülse 21" eine bis in den Bereich
des Wälzlagers 10 hineinreichende Förderwendel 16". Die Förderwendel endet am getriebeseitigen
Ende der Hülse 21", das über den Gehäuseboden 17" hinausragt. Durch den Schiebesitz
zwischen Ankerwelle 9 und Hülse 21" kann der Motor 8 zur Reparatur oder zu Wartungszwecken
leicht nach unten herausgezogen und wieder eingesetzt werden.
1. Bohr- und/oder Schlaghammer mit einem in einem Gehäuse (2) untergebrachten Elektromotor
(8), dessen mit einem Abtriebsritzel (14) versehene und gegenüber dem Gehäuse in einem
getriebeseitigen Lager (10), insbesondere Wälzlager, gelagerte Ankerwelle (9) in üblicher
Gebrauchslage gesehen nach oben zeigt, und mindestens einem oberhalb des Motors angeordneten
Getriebezahnrad (5), das mit dem Abtriebsritzel (14) kämmt, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Ankerwelle (9, 9', 9'') eine vom Motor (8) weg fördernde Förderwendel (16
16', 16'') angeordnet ist.
2. Bohr- und/oder Schlaghammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das getriebeseitige
Lager (10) der Ankerwelle (9) nichtschleifende Dichtmittel, insbesondere Dichtscheiben
(11) aufweist und die Förderwendel (16, 16', 16'') vorzugsweise bis an das getriebeseitige
Wälzlager (10) heranreicht.
3. Bohr- und/oder Schlaghammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Förderwendel (16, 16', 16'') und dem Gehäuse (2, 17, 17', 17'') oder dem Lager
(10) ein Ringspalt (19) geeigneter Breite vorgesehen ist.
4. Bohr- und/oder Schlaghammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
daß der Innenring (12) des Lagers (10) gegenüber der Ankerwelle (9, 9', 9'') insbesondere
durch einen O-Ring (13) abgedichtet ist.
5. Bohr- und/oder Schlaghammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderwendel (16) direkt in die Ankerwelle (9) eingearbeitet ist.
6. Bohr- und/oder Schlaghammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet
daß die Förderwendel (16', 16'') in eine auf die Ankerwelle (9') aufsetzte Hülse (21,
21'') eingearbeitet ist.
7. Bohr- und/oder Schlaghammer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(21) auf die Ankerwelle (9') aufgepreßt ist.
8. Bohr- und/oder Schlaghammer nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hülse (21'') einen in die Zähne der Ankerwelle (9'') eingreifenden Bund (23) aufweist.
9. Bohr- und/oder Schlaghammer nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wälzlager (10) auf die Hülse (21'') aufgepreßt ist.
10. Bohr- und/oder Schlaghammer nach einem der Ansprüche 6, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ankerwelle (9'') mit einem Schiebesitz in der Hülse (21'') gehalten ist.