[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibremse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einer derartigen bekannten Skibremse (CH-PS 669 735) beaufschlagt die Sohle des
Skistiefels das Pedal in dessen vorderen Bereich, was insbesondere dann nachteilig
ist, wenn dadurch das Pedal in die Vertiefung der Skistiefelsohle eintritt, die im
allgemeinen vor dem Skistiefelabsatz vorgesehen ist. Da beim Niedertreten des Pedals
letzteres außer der Bewegung zum Ski hin auch eine Bewegung nach vorn ausführt, bleibt
das Pedal auch in der Ruhelage der Skibremse in der Schuhvertiefung, wodurch eine
nur unvollkommene Überführung der Skibremse in ihre Ruhelage erzielt wird.
[0003] Das Ziel der Erfindung besteht somit darin, eine Skibremse der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, bei der in der Ruhelage eine vollständige und sichere Überführung
in die vollständig entbremste Stellung gewährleistet ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 vorgesehen, wobei von beson derem Vorteil die Ausbildung nach Anspruch 6 oder 7
ist.
[0005] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung kann das Pedal in der Bremsstellung so
entgegen der Ausschwenkrichtung der Betätigungsarmanordnung gekippt werden, daß der
hintere Bereich des Pedals die höchste Position oberhalb der Skioberfläche einnimmt,
wodurch der Skistiefelabsatz beim Einstellen des Skistiefels in die mit der Skibremse
zusammenarbeitende Skibindung zuerst mit dem hinteren Bereich oder sogar dem hinteren
Ende des Pedals in Kontakt kommt, welches sich in einem deutlichen Abstand von der
erwähnten Vertiefung im Bereich der Unterfläche des Skistiefelabsatzes befindet. Beim
Niedertreten des Pedals führt dieses eine Schwenkbewegung entgegengesetzt der Schwenkrichtung
der Skibremse selbst aus, so daß es sich bis zum Erreichen der Ruhelage flacher stellt,
wobei jedoch der Kontakt mit dem Skistiefelabsatz erhalten bleibt, so daß bei Erreichen
der Ruhelage eine vollständige Entbremsung erfolgt, d.h., die Bremsarme sich sicher
oberhalb der Skioberfläche befinden.
[0006] Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist also, daß das Pedal, das in der Ruhelage flach
auf der Skioberfläche aufliegt, in der ausgestellten Bremsposition derart verkippt
ist, daß sein hinteres Ende einen größeren Abstand von der Skioberfläche aufweist
als der vordere Bereich. Da demnach das Pedal beim Hinuntertreten außer der Annäherung
an den Ski auch noch eine Schwenkbewegung ausführt, ist auch die vom Skistiefelabsatz
auf das Pedal ausgeübte Niedertretkraft etwas geringer als die Federkraft, die dem
Hinunterschwenken der Betätigungsarmanordnung entgegenwirkt.
[0007] Erfindungsgemäß erfolgt also beim Niedertreten des Pedals eine Bewegung desselben
im wesentlichen parallel zum Ski, wobei diese Bewegung jedoch von einer geringfügigen
Schwenkbewegung entgegen derjenigen der Betätigungsarmanordnung überlagert ist. Es
wird so der Stiefel beim Einführen in die Bindung auch besser geführt.
[0008] Die Bremsarme und die Betätigungsarmanordnung sowie die Ausstellfeder können in bekannter
Weise z.B. gemäß der DE-PS-25 54 110 ausgebildet sein. Die Lenkerarme sind zweckmäßigerweise
in seitlicher Richtung so zu den Betätigungsarmen versetzt, daß die Lenker- und die
Betätigungsarme sich beim Bewegungsablauf nicht behindern.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben;
in dieser zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Skibremse in der Bremsstellung,
wobei ein aufgesetzter Skistiefel schematisch angedeutet ist,
- Fig. 2
- eine entsprechende Ansicht der gleichen Skibremse in einer Zwischenstellung und
- Fig. 3
- eine entsprechende Seitenansicht der gleichen Skibremse in der entbremsten Ruhelage.
[0010] Nach Fig. 1 ist unmittelbar vor einer nicht dargestellten und auf einem Ski 11 befestigten
Fersenbindung die Betätigungsarmanordnung 14 einer Skibremse um eine Querachse 13
schwenkbar auf dem Ski 11 angebracht. Von der Drehachse 13 ertrecken sie beidseits
des Ski 11 die Bremsarme 12 bis in eine Position deutlich unterhalb der Lauffläche
des Ski 11. Bei der Betätigungsarmanordnung 14 handelt es sich vorzugsweise um einen
Drahtbügel, wie er z.B. in der DE-PS-25 54 110 gezeigt ist. Von dem von der Querachse
13 abgewandten Ende der Betätigungsanordnung 14 erstreckt sich ein Federelement 21
bis zur Oberfläche des Ski 11, wo es bei 23 abgestützt ist. Das Federelement 21 ist
in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise etwas aus der Ebene der Betätigungsarmanordnung
14 nach unten herausgebogen, so daß beim Verschwenken der Betätigungsarmanordnung
14 in Richtung des Pfeiles das Federelement 21 in die Ebene der Betätigungsarmanordnung
14 hineingedrückt wird, wobei eine Rück- oder Ausstellfederkraft erzeugt wird, die
die Betätigungsarmanordnung 14 in die aus Fig. 1 ersichtliche Bremsstellung auszuschwenken
sucht.
[0011] Am von der Querachse 13 abgewandten Ende der Betätigungsarmanordnung 14 ist um eine
zweite Querachse 15 ein Pedal 16 schwenkbar angebracht. In einem Abstand vor der zweiten
Querachse 15 befindet sich am Pedal 16 eine dritte Querachse 18, an die eine Lenkeranordnung
17 gelenkig angeschlossen ist, die in einem Abstand vor der ersten Querachse 13 um
eine vierte Querachse 19 schwenkbar am Ski 11 befestigt ist. Bei der Lenkeranordnung
17 kann es sich um zwei parallel zueinander und in einem Abstand in Querrichtung angeordnete
Einzellenker handeln. Entsprechend besteht die Betätigungsarmanordnung 14 aus zwei
parallelen, seitlich beabstandeten Stangen oder Drähten, die oben durch ein Querstück
verbunden sind, von dem das stangen- oder bügelförmige Federelement 21 ausgeht.
[0012] Erfindungsgemäß ist der Abstand der zweiten Querachse 15 und der dritten Querachse
18 etwas geringer als der der ersten Querachse 13 und der vierten Querachse 19. Damit
in der Ruhelage der Bremse (Fig. 3) die Querachsen 13, 15, 18, 19 im wesentlichen
in Skilängsrichtung miteinander ausgerichtet sein können, sollte der Abstand der dritten
Querachse 18 von der vierten Querachse 19 entsprechend etwas kleiner sein als der
Abstand der zweiten Querachse 15 von der ersten Querachse 13.
[0013] Weiter soll das Pedal, das vorzugsweise eine im wesentlichen ebene Oberfläche 16'
aufweist, in der aus Fig. 1 ersichtlichen Bremsstellung etwas schräg nach hinten und
oben ansteigen und sich soweit nach hinten erstrecken, daß beim Einsetzen eines Skistiefels
in die nicht dargestellte Bindung der Skistiefelabsatz 20 mit dem hinteren Ende des
Pedals 16 in Eingriff kommt. Auf diese Weise wird verhindert, daß das Pedal 16 in
die im allgemeinen vor dem Skistiefelabsatz 20 im Ballenbereich vorgesehene Vertiefung
22 eindringt, was zum einen zu einer Behinderung des Skistiefels beim Einsetzen in
die Bindung und weiter dazu führen könnte, daß die Skibremse beim Niedertreten des
Pedals 16 nicht vollständig in die entbremste Position überführt wird.
[0014] Die vorerwähnte Abstandsdifferenz zwischen den Querachsen 15, 18 einerseits und 13,
19 andererseits ist nun derart zu bemessen, daß das Pedal 16 ausgehend von der etwas
nach hinten ansteigenden Position nach Fig. 1 beim Hinuntertreten eine Schwenkbewegung
im Uhrzeigersinn vollzieht, so daß es schließlich in der entbremsten Ruhelage nach
Fig. 3 zumindest im wesentlichen parallel zur Skioberfläche liegt. Während der Winkel
der ebenen Oberfläche des Pedals 16 bei der Bremsposition nach Fig. 1 etwa 16° beträgt,
ist er in der Zwischenlage nach Fig. 2 auf etwa 13° und in der Ruhelage nach Fig.
3 auf ca 3° reduziert.
[0015] Diese Ausbildung führt auch dazu, daß der Skistiefelabsatz 20 das Pedal 16 an seinem
hintersten Ende gemäß Fig. 1, d.h. in einem maximalen Abstand von den Querachsen 15
bzw. 18 erfaßt, was kräftemäßig besonders günstig ist. Erst in der Ruhelage nach Fig.
3 liegt der Absatz 20 praktisch flach auf der Oberfläche des Pedals 16 auf, und zwar
im wesentlichen nur in dessen hinteren Bereich.
[0016] Die Funktion der erfindungsgemäßen Skibremse ist wie folgt:
Wird in der Bremsstellung nach Fig. 1 der Skistiefel in der dort veranschaulichten
Weise auf das Pedal 16 aufgesetzt, und wird dann eine nach unten gerichtete Kraft
auf das Pedal 16 ausgeübt, so werden die Betätigungsarmanordnung 14 und die Lenkeranordnung
17 unter Zusammendrückung des Federelementes 21 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt,
während andererseits das Pedal 16 relativ zum Ski 11 entgegengesetzt, d.h. im Uhrzeigersinn
geringfügig verschwenkt wird. Eine Zwischenposition ist in Fig. 2 dargestellt.
[0017] In der Ruhelage nach Fig. 3 nimmt das Pedal 16 eine Lage ein, die parallel zur Unterfläche
der Skistiefelsohle verläuft, so daß das Pedal nur minimal von der Oberfläche des
Ski 11 vorsteht und so die Anordnung des Skistiefels innerhalb der nicht gezeigten
Bindung auf dem Ski nicht behindert.
[0018] Wird der Skistiefel beispielsweise im Falle eines Sturzes aus der Skibindung herausbewegt,
so stellt das Federelement 21 die Betätigungsarmanordnung 14 mit der Lenkeranordnung
17 sowie die Bremsarme 12 und das Pedal 16 wieder in die aus Fig. 1 entnehmbare Bremsstellung
aus.
1. Skibremse für einen vom Skistiefel losgelösten Ski (11) mit zumindest in der Bremsstellung
seitlich des Ski sich erstreckenden Bremsarmen (12), die entgegen einer Federausstellkraft
um eine Querachse (13) zwischen der Bremsstellung, in der sie sich von der Skilauffläche
nach unten erstrecken und einer Ruhestellung, in der sie oberhalb der Skilauffläche
im wesentlichen parallel zur Skilängsrichtung liegen, verschwenkbar und auf der entgegengesetzten
Seite der Querachse (13) wie die Bremsarme (12) drehfest mit einer Betätigungsarmanordnung
(14) verbunden sind, die oberhalb des Ski (11) angeordnet ist und mit ihrem von der
Querachse abgewandten Ende um eine zweite Querachse (15) schwenkbar an einem Pedal
(16) angelenkt ist, das durch eine sich im wesentlichen parallel zum Betätigungsarm
(14) erstreckende Lenkeranordnung (17), die am Pedal (16) in einem Abstand in Skilängsrichtung
von der zweiten Querachse (15) um eine dritte Querachse (18) und am Ski (11) oder
einem mit ihm verbundenen Teil in einem Abstand in der gleichen Richtung von der ersten
Querachse (13) um eine vierte Querachse (19) schwenkbar angebracht ist, in allen Gebrauchslagen
im wesentlichen parallel zum Ski (11) gehalten wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand der zweiten und dritten Querachse (15, 16) kleiner als der Abstand
der ersten und vierten Querachse (13, 19) und der Abstand der dritten und vierten
Querachse (18, 19) im wesentlichen entsprechend kleiner als der Abstand der ersten
und zweiten Querachse (13, 15) ist, derart, daß das Pedal (16) beim Verschwenken aus
der Bremsstellung in die Ruhelage entgegengesetzt der Schwenkrichtung des Betätigungsarmes
(14) relativ zum Ski (11) schwenkt.
2. Skibremse nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand der zweiten und dritten Querachse (15, 16) um 10 bis 50 %, vorzugsweise
20 bis 40 % und insbesondere etwa 30 % kleiner als der Abstand der ersten und vierten
Querachse (13, 19) ist.
3. Skibremse nach Anspruch 1 oder 2 dadurch
gekennzeichnet, daß das Pedal (16) zwischen der Bremsstellung und der Gebrauchslage eine Winkelbewegung
von 5 bis 25°, vorzugsweise 10 bis 20° und insbesondere etwa 15° ausführt.
4. Skibremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß in der Bremsstellung die von hinten nach vorn abfallende, vorzugsweise ebene
Oberfläche (16') des Pedals (16) relativ zur Skioberfläche eine Neigung von 5 bis
25°, vorzugsweise 10 bis 20° und insbesondere etwa 15° aufweist.
5. Skibremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß die vorzugsweise ebene Oberfläche (16') des Pedals (16) in der niedergedrückten
Ruhelage einen Winkel von 0 bis 5°, insbesondere 2 bis 3° mit der Skioberfläche einschließt,
wobei die Oberfläche (16') von hinten nach vorn abfällt, sofern der Winkel nicht 0°
ist.
6. Skibremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß das Pedal (16) sich nach hinten bis in den Bereich des Stiefelabsatzes (20) erstreckt
und in jeder Stellung nur vom Skistiefelabsatz (20) beaufschlagt ist.
7. Skibremse nach Anspruch 6 dadurch
gekennzeichnet, daß der Stiefelabsatz außer in der entbremsten Ruhelage im wesentlichen nur mit der
hinteren Kante (16'') bzw. hintersten Bereich des Pedals (16) in Eingriff steht.
8. Skibremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß die Lenkeranordnung (17) vor der Betätigungsarmanordnung (16) liegt.