(19)
(11) EP 0 473 937 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1992  Patentblatt  1992/11

(21) Anmeldenummer: 91112708.2

(22) Anmeldetag:  29.07.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63C 7/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 31.08.1990 DE 4027712

(71) Anmelder: LOOK FIXATIONS S.A.
F-58000 Nevers (FR)

(72) Erfinder:
  • Lucas, Christian
    F-58000 Nevers (FR)
  • Bardin, Roland
    F-58640 V. Vauzelles (FR)

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.Chem.Dr. Heyn Dipl.Phys. Rotermund Morgan, B.Sc.(Phys.) 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Skibremse


    (57) Bei einer Skibremse mit Bremsarmen 12 und Betätigungsarmen 14 ist ein Pedal 16 um eine zweite Querachse 15 an den Betätigungsarmen 14 angebracht. Annähernd parallel zu den Betätigungsarmen 14 ist eine Lenkeranordnung 17 vorgesehen, die um eine dritte Querachse 18 am Pedal 16 und um eine vierte Querachse 19 am Ski schwenkbar angebracht ist. Dadurch, daß der Abstand der zweiten Querachse 15 von der dritten Querachse 18 etwas kleiner ist als der Abstand zwischen der ersten Querachse 13 und der vierten Querachse 19 kann bei Überführung der Skibremse von der Bremsstelle in Ruhelage das Pedal 16 eine geringfügige Gegenschwenkbewegung ausführen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Skibremse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bei einer derartigen bekannten Skibremse (CH-PS 669 735) beaufschlagt die Sohle des Skistiefels das Pedal in dessen vorderen Bereich, was insbesondere dann nachteilig ist, wenn dadurch das Pedal in die Vertiefung der Skistiefelsohle eintritt, die im allgemeinen vor dem Skistiefelabsatz vorgesehen ist. Da beim Niedertreten des Pedals letzteres außer der Bewegung zum Ski hin auch eine Bewegung nach vorn ausführt, bleibt das Pedal auch in der Ruhelage der Skibremse in der Schuhvertiefung, wodurch eine nur unvollkommene Überführung der Skibremse in ihre Ruhelage erzielt wird.

    [0003] Das Ziel der Erfindung besteht somit darin, eine Skibremse der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der in der Ruhelage eine vollständige und sichere Überführung in die vollständig entbremste Stellung gewährleistet ist.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 vorgesehen, wobei von beson derem Vorteil die Ausbildung nach Anspruch 6 oder 7 ist.

    [0005] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung kann das Pedal in der Bremsstellung so entgegen der Ausschwenkrichtung der Betätigungsarmanordnung gekippt werden, daß der hintere Bereich des Pedals die höchste Position oberhalb der Skioberfläche einnimmt, wodurch der Skistiefelabsatz beim Einstellen des Skistiefels in die mit der Skibremse zusammenarbeitende Skibindung zuerst mit dem hinteren Bereich oder sogar dem hinteren Ende des Pedals in Kontakt kommt, welches sich in einem deutlichen Abstand von der erwähnten Vertiefung im Bereich der Unterfläche des Skistiefelabsatzes befindet. Beim Niedertreten des Pedals führt dieses eine Schwenkbewegung entgegengesetzt der Schwenkrichtung der Skibremse selbst aus, so daß es sich bis zum Erreichen der Ruhelage flacher stellt, wobei jedoch der Kontakt mit dem Skistiefelabsatz erhalten bleibt, so daß bei Erreichen der Ruhelage eine vollständige Entbremsung erfolgt, d.h., die Bremsarme sich sicher oberhalb der Skioberfläche befinden.

    [0006] Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist also, daß das Pedal, das in der Ruhelage flach auf der Skioberfläche aufliegt, in der ausgestellten Bremsposition derart verkippt ist, daß sein hinteres Ende einen größeren Abstand von der Skioberfläche aufweist als der vordere Bereich. Da demnach das Pedal beim Hinuntertreten außer der Annäherung an den Ski auch noch eine Schwenkbewegung ausführt, ist auch die vom Skistiefelabsatz auf das Pedal ausgeübte Niedertretkraft etwas geringer als die Federkraft, die dem Hinunterschwenken der Betätigungsarmanordnung entgegenwirkt.

    [0007] Erfindungsgemäß erfolgt also beim Niedertreten des Pedals eine Bewegung desselben im wesentlichen parallel zum Ski, wobei diese Bewegung jedoch von einer geringfügigen Schwenkbewegung entgegen derjenigen der Betätigungsarmanordnung überlagert ist. Es wird so der Stiefel beim Einführen in die Bindung auch besser geführt.

    [0008] Die Bremsarme und die Betätigungsarmanordnung sowie die Ausstellfeder können in bekannter Weise z.B. gemäß der DE-PS-25 54 110 ausgebildet sein. Die Lenkerarme sind zweckmäßigerweise in seitlicher Richtung so zu den Betätigungsarmen versetzt, daß die Lenker- und die Betätigungsarme sich beim Bewegungsablauf nicht behindern.

    [0009] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt
    Fig. 1
    eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Skibremse in der Bremsstellung, wobei ein aufgesetzter Skistiefel schematisch angedeutet ist,
    Fig. 2
    eine entsprechende Ansicht der gleichen Skibremse in einer Zwischenstellung und
    Fig. 3
    eine entsprechende Seitenansicht der gleichen Skibremse in der entbremsten Ruhelage.


    [0010] Nach Fig. 1 ist unmittelbar vor einer nicht dargestellten und auf einem Ski 11 befestigten Fersenbindung die Betätigungsarmanordnung 14 einer Skibremse um eine Querachse 13 schwenkbar auf dem Ski 11 angebracht. Von der Drehachse 13 ertrecken sie beidseits des Ski 11 die Bremsarme 12 bis in eine Position deutlich unterhalb der Lauffläche des Ski 11. Bei der Betätigungsarmanordnung 14 handelt es sich vorzugsweise um einen Drahtbügel, wie er z.B. in der DE-PS-25 54 110 gezeigt ist. Von dem von der Querachse 13 abgewandten Ende der Betätigungsanordnung 14 erstreckt sich ein Federelement 21 bis zur Oberfläche des Ski 11, wo es bei 23 abgestützt ist. Das Federelement 21 ist in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise etwas aus der Ebene der Betätigungsarmanordnung 14 nach unten herausgebogen, so daß beim Verschwenken der Betätigungsarmanordnung 14 in Richtung des Pfeiles das Federelement 21 in die Ebene der Betätigungsarmanordnung 14 hineingedrückt wird, wobei eine Rück- oder Ausstellfederkraft erzeugt wird, die die Betätigungsarmanordnung 14 in die aus Fig. 1 ersichtliche Bremsstellung auszuschwenken sucht.

    [0011] Am von der Querachse 13 abgewandten Ende der Betätigungsarmanordnung 14 ist um eine zweite Querachse 15 ein Pedal 16 schwenkbar angebracht. In einem Abstand vor der zweiten Querachse 15 befindet sich am Pedal 16 eine dritte Querachse 18, an die eine Lenkeranordnung 17 gelenkig angeschlossen ist, die in einem Abstand vor der ersten Querachse 13 um eine vierte Querachse 19 schwenkbar am Ski 11 befestigt ist. Bei der Lenkeranordnung 17 kann es sich um zwei parallel zueinander und in einem Abstand in Querrichtung angeordnete Einzellenker handeln. Entsprechend besteht die Betätigungsarmanordnung 14 aus zwei parallelen, seitlich beabstandeten Stangen oder Drähten, die oben durch ein Querstück verbunden sind, von dem das stangen- oder bügelförmige Federelement 21 ausgeht.

    [0012] Erfindungsgemäß ist der Abstand der zweiten Querachse 15 und der dritten Querachse 18 etwas geringer als der der ersten Querachse 13 und der vierten Querachse 19. Damit in der Ruhelage der Bremse (Fig. 3) die Querachsen 13, 15, 18, 19 im wesentlichen in Skilängsrichtung miteinander ausgerichtet sein können, sollte der Abstand der dritten Querachse 18 von der vierten Querachse 19 entsprechend etwas kleiner sein als der Abstand der zweiten Querachse 15 von der ersten Querachse 13.

    [0013] Weiter soll das Pedal, das vorzugsweise eine im wesentlichen ebene Oberfläche 16' aufweist, in der aus Fig. 1 ersichtlichen Bremsstellung etwas schräg nach hinten und oben ansteigen und sich soweit nach hinten erstrecken, daß beim Einsetzen eines Skistiefels in die nicht dargestellte Bindung der Skistiefelabsatz 20 mit dem hinteren Ende des Pedals 16 in Eingriff kommt. Auf diese Weise wird verhindert, daß das Pedal 16 in die im allgemeinen vor dem Skistiefelabsatz 20 im Ballenbereich vorgesehene Vertiefung 22 eindringt, was zum einen zu einer Behinderung des Skistiefels beim Einsetzen in die Bindung und weiter dazu führen könnte, daß die Skibremse beim Niedertreten des Pedals 16 nicht vollständig in die entbremste Position überführt wird.

    [0014] Die vorerwähnte Abstandsdifferenz zwischen den Querachsen 15, 18 einerseits und 13, 19 andererseits ist nun derart zu bemessen, daß das Pedal 16 ausgehend von der etwas nach hinten ansteigenden Position nach Fig. 1 beim Hinuntertreten eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn vollzieht, so daß es schließlich in der entbremsten Ruhelage nach Fig. 3 zumindest im wesentlichen parallel zur Skioberfläche liegt. Während der Winkel der ebenen Oberfläche des Pedals 16 bei der Bremsposition nach Fig. 1 etwa 16° beträgt, ist er in der Zwischenlage nach Fig. 2 auf etwa 13° und in der Ruhelage nach Fig. 3 auf ca 3° reduziert.

    [0015] Diese Ausbildung führt auch dazu, daß der Skistiefelabsatz 20 das Pedal 16 an seinem hintersten Ende gemäß Fig. 1, d.h. in einem maximalen Abstand von den Querachsen 15 bzw. 18 erfaßt, was kräftemäßig besonders günstig ist. Erst in der Ruhelage nach Fig. 3 liegt der Absatz 20 praktisch flach auf der Oberfläche des Pedals 16 auf, und zwar im wesentlichen nur in dessen hinteren Bereich.

    [0016] Die Funktion der erfindungsgemäßen Skibremse ist wie folgt:
    Wird in der Bremsstellung nach Fig. 1 der Skistiefel in der dort veranschaulichten Weise auf das Pedal 16 aufgesetzt, und wird dann eine nach unten gerichtete Kraft auf das Pedal 16 ausgeübt, so werden die Betätigungsarmanordnung 14 und die Lenkeranordnung 17 unter Zusammendrückung des Federelementes 21 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, während andererseits das Pedal 16 relativ zum Ski 11 entgegengesetzt, d.h. im Uhrzeigersinn geringfügig verschwenkt wird. Eine Zwischenposition ist in Fig. 2 dargestellt.

    [0017] In der Ruhelage nach Fig. 3 nimmt das Pedal 16 eine Lage ein, die parallel zur Unterfläche der Skistiefelsohle verläuft, so daß das Pedal nur minimal von der Oberfläche des Ski 11 vorsteht und so die Anordnung des Skistiefels innerhalb der nicht gezeigten Bindung auf dem Ski nicht behindert.

    [0018] Wird der Skistiefel beispielsweise im Falle eines Sturzes aus der Skibindung herausbewegt, so stellt das Federelement 21 die Betätigungsarmanordnung 14 mit der Lenkeranordnung 17 sowie die Bremsarme 12 und das Pedal 16 wieder in die aus Fig. 1 entnehmbare Bremsstellung aus.


    Ansprüche

    1. Skibremse für einen vom Skistiefel losgelösten Ski (11) mit zumindest in der Bremsstellung seitlich des Ski sich erstreckenden Bremsarmen (12), die entgegen einer Federausstellkraft um eine Querachse (13) zwischen der Bremsstellung, in der sie sich von der Skilauffläche nach unten erstrecken und einer Ruhestellung, in der sie oberhalb der Skilauffläche im wesentlichen parallel zur Skilängsrichtung liegen, verschwenkbar und auf der entgegengesetzten Seite der Querachse (13) wie die Bremsarme (12) drehfest mit einer Betätigungsarmanordnung (14) verbunden sind, die oberhalb des Ski (11) angeordnet ist und mit ihrem von der Querachse abgewandten Ende um eine zweite Querachse (15) schwenkbar an einem Pedal (16) angelenkt ist, das durch eine sich im wesentlichen parallel zum Betätigungsarm (14) erstreckende Lenkeranordnung (17), die am Pedal (16) in einem Abstand in Skilängsrichtung von der zweiten Querachse (15) um eine dritte Querachse (18) und am Ski (11) oder einem mit ihm verbundenen Teil in einem Abstand in der gleichen Richtung von der ersten Querachse (13) um eine vierte Querachse (19) schwenkbar angebracht ist, in allen Gebrauchslagen im wesentlichen parallel zum Ski (11) gehalten wird, dadurch
    gekennzeichnet, daß der Abstand der zweiten und dritten Querachse (15, 16) kleiner als der Abstand der ersten und vierten Querachse (13, 19) und der Abstand der dritten und vierten Querachse (18, 19) im wesentlichen entsprechend kleiner als der Abstand der ersten und zweiten Querachse (13, 15) ist, derart, daß das Pedal (16) beim Verschwenken aus der Bremsstellung in die Ruhelage entgegengesetzt der Schwenkrichtung des Betätigungsarmes (14) relativ zum Ski (11) schwenkt.
     
    2. Skibremse nach Anspruch 1 dadurch
    gekennzeichnet, daß der Abstand der zweiten und dritten Querachse (15, 16) um 10 bis 50 %, vorzugsweise 20 bis 40 % und insbesondere etwa 30 % kleiner als der Abstand der ersten und vierten Querachse (13, 19) ist.
     
    3. Skibremse nach Anspruch 1 oder 2 dadurch
    gekennzeichnet, daß das Pedal (16) zwischen der Bremsstellung und der Gebrauchslage eine Winkelbewegung von 5 bis 25°, vorzugsweise 10 bis 20° und insbesondere etwa 15° ausführt.
     
    4. Skibremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
    gekennzeichnet, daß in der Bremsstellung die von hinten nach vorn abfallende, vorzugsweise ebene Oberfläche (16') des Pedals (16) relativ zur Skioberfläche eine Neigung von 5 bis 25°, vorzugsweise 10 bis 20° und insbesondere etwa 15° aufweist.
     
    5. Skibremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
    gekennzeichnet, daß die vorzugsweise ebene Oberfläche (16') des Pedals (16) in der niedergedrückten Ruhelage einen Winkel von 0 bis 5°, insbesondere 2 bis 3° mit der Skioberfläche einschließt, wobei die Oberfläche (16') von hinten nach vorn abfällt, sofern der Winkel nicht 0° ist.
     
    6. Skibremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
    gekennzeichnet, daß das Pedal (16) sich nach hinten bis in den Bereich des Stiefelabsatzes (20) erstreckt und in jeder Stellung nur vom Skistiefelabsatz (20) beaufschlagt ist.
     
    7. Skibremse nach Anspruch 6 dadurch
    gekennzeichnet, daß der Stiefelabsatz außer in der entbremsten Ruhelage im wesentlichen nur mit der hinteren Kante (16'') bzw. hintersten Bereich des Pedals (16) in Eingriff steht.
     
    8. Skibremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
    gekennzeichnet, daß die Lenkeranordnung (17) vor der Betätigungsarmanordnung (16) liegt.
     




    Zeichnung