Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Spannvorrichtung für Werkstücke nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei einer bekannten Unterdruck-Spannvorrichtung (US-PS 3 711 082) ist stets eine
Grundplatte vorgesehen, die, entweder unmittelbar in Form eines Maschinentisches oder
in Form einer auf einen solchen aufgelegten Platte im regelmäßigen Koordinatenabstandsmuster
mit einer Verteilerleitung verbundene Unterdruck-Ansaugöffnungen aufweist. Ferner
verfügt eine solche Grundplatte über ein gitterartiges Muster von Längs- und Quernuten,
in welche, je nach der Form des durch Unterdruckwirkung festzuhaltenden, auf die Grundplatte
aufgelegten Werkstücks Dichtungen einzulegen sind, wobei von den Dichtungen außen
freigelassene Unterdruck-Ansaugöffnungen dann jeweils eine nach der anderen durch
Schraubeinsätze verschlossen werden müssen, zur Vermeidung von Unterdruckverlusten.
[0003] Bei einer solchen Unterdruck-Spannvorrichtung ist es ferner bekannt (Fig. 12 und
13), bei solchen Werkstücken, die aufgrund ihrer Form (z. B. Doppel-T-Querschnitt)
nicht direkt mit der erforderlichen Saugwirkung auf der Grundplatte befestigt werden
können, sogenannte innere Versteifungs- oder Stützklötzchen vorzusehen, die dann in
der Lage sind, eine im Abstand zur Grundplatte befindliche Hauptfläche des Werkstücks
zu unterstützen und sowohl nach unten auf der Grundplatte als auch nach oben unterhalb
einer Werkstückfläche an beiden bündig anzuliegen. Entsprechende Haltekräfte werden
durch Ansaugen der Stützklötzchen durch Unterdruck-Ansaugöffnungen in der Grundplatte
erzeugt, wozu die Stützklötzchen-Unterfläche eine eigene Ringdichtung aufweisen kann,
wenn auf Dichtungen in der Grundplatte verzichtet wird bzw. erfolgt nach oben gegenüber
dem Werkstück dadurch, daß in dem Stützklötzchen zusätzliche innere Kanäle verlaufen,
die die Unterdruck-Saugwirkung von der Grundplatte zur Grenzfläche zwischen Stützklötzchen
und Werkstückfläche aufleiten. Daher ist es auch notwendig, die Stützklötzchen sehr
genau zu positionieren, damit die inneren Verbindungskanäle auch jeweils über eine
Unterdruck-Auslaßöffnung der Grundplatte zu liegen kommen, da auf andere Weise eine
Unterdruckwirkung zwischen der Stützklötzchen-Oberfläche und dem Werkzeug nicht erzielt
werden kann. Dies reduziert den Freiheitsgrad der Positionierung der Stützklötzchen,
so daß jedenfalls dort, wo sich die Stützklötzchen notwendigerweise befinden müssen,
keine Durchbohrungen der Werkstückfläche vorgenommen werden können.
[0004] Bei der Aufspannung solcher Werkstücke komplizierter Formgebung ist es ferner bekannt,
seitlich weitere Haltemittel vorzusehen, die zusätzliche einfache Halteklötzchen sein
können oder eine L-Form aufweisen. Diese seitlichen Halteklötzchen liegen auf der
Oberfläche der Grundplatte lediglich auf oder sind in sonstiger Weise befestigt, worüber
nichts ausgeführt ist - jedenfalls werden sie auf der Grundplatte nicht durch Unterdruckwirkung
gehalten, da zwischen beiden keine Dichtungen vorgesehen sind und solche Halteklötzchen
bei einigen Ausführungsbeispielen auch schräg zur Grundplatte stehen, also mit dieser
nicht in einer gemeinsamen Ebene liegen.
[0005] Die Befestigung dieser seitlichen Halteklötzchen an geeigneten vertikalen Werkstückflächen
erfolgt dann dadurch, daß diesen Halteklötzchen selbst über getrennte Schlauchverbindungen
Unterdruck von einer äußeren Verteilerleitung zugeführt wird, so daß sich die seitlichen
Halteklötzchen an entsprechenden Gegenflächen des Werkstücks festsaugen können. Problematisch
könnte hierbei allerdings sein, daß diese seitlichen Halteklötze keine hinreichend
großen Haltekräfte in Querrichtung aufbringen können, da sie auf der Grundplattenoberfläche
gleiten. Allerdings ist dies bei den dargestellten Ausführungsbeispielen auch deshalb
nicht notwendig, weil ferner noch Hilfsbefestigungselemente vorgesehen sind, die über
Zwischenstücke die auf die Grundplatte aufgelegten Werkstücke einfach über Schraubbolzen
an ihren Enden sichern, so daß es nicht darauf ankommt, daß die seitlichen Halteklötzchen
keine Querspannungen aufbringen können.
[0006] Um eine Quereinspannung von Werkstücken auf Vakuum-Spannvorrichtungen, vorzugsweise
in rotationssymmetrischer Ausführung zu ermöglichen, ohne daß zu Verziehungen führende
Spannpratzen erforderlich sind, ist es auch schon bekannt (DE-OS 2 232 387), Werkstücke
mit ebener Aufspannfläche durch Paßschrauben oder Paßbolzen lagebestimmt zu fixieren
und durch Unterdruck zu spannen, wobei mit Dichtnuten und Saugbohrungen versehene
Unterdruck-Spannkörper hierbei das Werkstück aufnehmen und durch den herrschenden
Unterdruck gleichzeitig der durch die Paßbohrung lagegenau fixierte Spannkörper und
durch dessen Saugbohrungen das Werkstück gespannt wird.
[0007] Im Gegensatz zu diesen, dem Schwermaschinenbau zuzuordnenden Unterdruck-Spannvorrichtungen
ist es in einem weiten Anwendungsbereich erwünscht, kleinere Werkstücke, beispielsweise
flache Frontplatten, Gehäuseteile u. dgl., die in sich auch biegsam sein können, zu
bearbeiten, beispielsweise zu gravieren oder in einem vorgegebenen Muster mit Ausnehmungen,
Durchbrechungen, Löchern u. dgl. zu versehen.
[0008] Zum besseren Verständnis wird in diesem Zusammenhang auf die Bearbeitung beispielsweise
von Frontplatten von Geräten verwiesen, obwohl die Erfindung, wie es sich versteht,
auf eine solche Maßnahme nicht beschränkt ist. Gerätefrontplatten benötigen eine größere
Anzahl von Ausschnitten, um Schalter, Beleuchtungen, Anzeigeeinrichtungen u. dgl.
aufnehmen zu können; ferner sind unter Umständen Gravuren, Schleifarbeiten u. dgl.
erforderlich, wobei die spanabhebende oder sonstige Bearbeitung einer solchen Frontplatte
im normalen Fall deshalb Probleme aufwirft, weil ein Einspannen eines solchen flachen
plattenartigen Werkstücks beispielsweise nur an einander gegenüberliegenden Seiten
zu einem Aufwölben führt und insbesondere bei der Bearbeitung häufig ein unkontrolliertes
Schwingverhalten auftreten kann, etwa wenn ein Schnellfräser bestimmte Ausschnitte
herstellt.
[0009] Die sich hier unter Umständen anbietende Lösung einer Unterfütterung des eingespannten
Werkstücks mit einem zusätzlichen Aufpratzen in der Mitte stellt sich aber aus anderen
Gründen als schwierig, wenn nicht unmöglich heraus, denn ein mittiges Aufpratzen kann
nur erfolgen, wenn man an dieser Stelle schon eine Bearbeitung vorgenommen, also etwa
eine Durchbrechung angeordnet hat, während die Unterfütterung dann zu Problemen führt,
wenn bei der Herstellung eines Ausschnittes durch einen Fräser das ausgefräste Abfallstück
im letzten Moment des Zerspanungsvorgangs nicht nach unten aufgrund seines Eigengewichts
wegfallen kann, sondern auf der Unterlage liegen bleibt. In diesem Fall ergibt sich
nicht selten, jedenfalls für kontinuierliche Bearbeitungsvorgänge viel zu häufig die
Möglichkeit, daß das ausgefräste Abfallstück sich an der Wendel des Fräsers hochzieht,
was zu einer sofortigen Zerstörung des Werkzeugs, unter Umständen aber auch zu größeren
Schäden am Werkstück und der Bearbeitungsmaschine führen kann. Dabei ist die Unterfütterung
allein ohnehin nicht für eine sachgerechte Einspannung eines flachen plattenartigen
Werkstücks geeignet, da dieses sich dann immer noch aufgrund der seitlichen Einspannwirkung
aufwölben, jedenfalls beim Bearbeitungsvorgang in Schwingungen geraten kann.
[0010] Hier helfen auch die eingangs schon erwähnten, hauptsächlich für die Bearbeitung
von größeren Werkstücken bekannten Unterdruck-Spannvorrichtungen nicht weiter, aus
denen es zwar bekannt ist, zur Halterung und Positionierung von Werkstücken Unterdruck
einzusetzen, gegebenenfalls in Verbindung mit weiteren mechanisch arbeitenden Niederhaltern,
seitlichen Spannpratzen, zwischengelegten Abstands-Stützklötzchen, die unter Umständen
sogar die von der Grundplatte ausgehende Unterdruckwirkung nach oben zu einer entsprechenden
Grenzfläche mit dem Werkstück weiterleiten. Diese bekannten Unterdruck-Spannvorrichtungen
sind wesentlich zu kompliziert aufgebaut, erfordern einen hohen Zeitaufwand beim Umrüsten
und sind gerade nicht in der Lage, den für die Bearbeitung unbedingt erforderlichen
beliebig freien Raum unterhalb des Werkstücks zur Verfügung zu stellen.
[0011] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine problemlose, schnelle und, wenn
gewünscht, reproduzierbare Halterung von Werkstücken bei beliebigen Bearbeitungsvorgängen,
insbesondere der spanabhebenden Verformung, zu ermöglichen.
Vorteile der Erfindung
[0012] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 und hat den Vorteil, daß sich auch flache, plattenartige Werkstücke problemlos für
beliebige Bearbeitungsvorgänge, insbesondere für eine spanabhebende Verformung, ohne
größeren Aufwand und ohne erforderliche Schraubarbeiten im Bereich eines Maschinentisches
lagern und festspannen lassen, wobei die zur Einwirkung kommenden Haltekräfte je nach
der Anzahl der verwendeten Haltesaugblöcke erheblich bis extrem sein können.
[0013] Ferner gelingt es, das zu bearbeitende Werkstück über seine gesamte Fläche auch dann,
wenn es nur eine sehr geringe Dicke hat, schwingungsfrei und sicher zu halten, Verformungen
durch das Spannen sind ausgeschlossen, und der Spannvorgang selbst läßt, da die verwendeten
Haltesaugblöcke in beliebigem Muster angeordnet werden können, eben gerade die Flächenbereiche
des zu bearbeitenden Werkstückes nach unten frei, an denen beispielsweise eine spanabhebende
Verformung wie das Anbringen von Durchbrechungen, Bohrungen u. dgl. vorgenommen werden
soll, mit anderen Worten bei schwingungsfreier, sicherer und unverrückbarer Unterstützung
des eingespannten Werkstücks sind für das Bearbeitungswerkzeug selbst hinreichende,
an jeder gewünschten Stelle positionierbare Freiräume, die auch für das Durchfräsen
oder Durchbohren des Werkstücks geeignet sind, vorhanden.
[0014] Vorteilhaft ist ferner, daß es auf diese Weise möglich ist, Werkstücke, also beispielsweise
Gerätefrontplatten, Gehäuseplatten oder sonstige flächige Materialstücke reproduzierbar
unter Einsatz modernster Festigungstechniken, beispielsweise einer rechnergesteuerten
Frässteuerung zu bearbeiten, da die Haltesaugblöcke so auf der Grundplatte, also beispielsweise
dem Bearbeitungstisch der spanabhebenden Verformung oder einer auf diesem aufgelegten
separaten Platte angeordnet werden können, daß entsprechend dem gewünschten Muster
und unter Beachtung der Programmierung der Frässteuerung nur an solchen Stellen eine
Werkstückunterstützung und Festspannwirkung durch die Blöcke ausgeübt wird, wo aufgrund
des Programms keine Bearbeitungsvorgänge ablaufen.
[0015] Dabei ergibt sich hinsichtlich des Aufbaus der Bearbeitungsmaschine der weitere Vorteil,
daß es nicht notwendig ist, etwa den Maschinentisch mit den sonst üblichen Nuten oder
Bohrungen zu versehen; es genügt, wenn der Maschinentisch bzw. die von diesem gebildete
Grundplatte eine ebene glatte Fläche bildet, oder daß auf einem solchen Riefen oder
Nuten aufweisenden Maschinentisch dort, wo Haltesaugblöcke angeordnet werden, eine
flache glatte Platte als Grundplatte aufgelegt, gegebenenfalls (durch Verschraubung)
befestigt wird, da mit Hilfe der beidseitig wirkenden Haltesaugblöcke beliebige Werkstückformen
problemlos, sicher und kostengünstig festgespannt werden können.
[0016] Dabei ist Form und Aufbau der erfindungsgemäßen Unterdruck-Spannvorrichtung besonders
unkompliziert und auch kostengünstig, da es die Haltesaugblöcke selbst sind, die die
Spannvorrichtung bilden - es also nicht nötig ist, sich mit einer sonst stets vorhandenen,
komplizierte Unterdruck-Nutleitsysteme und Dichtungsverteilungen aufweisenden Spannvorrichtung
schwerer und schwerster Ausführungsart zu befassen. Falls notwendig, läßt sich die
Spannvorrichtung auf jedem beliebigen Tisch einsetzen, wobei zusätzlich zu den Haltesaugblöcken
noch eine Anordnung zur Erzeugung von Unterdruck notwendig ist.
[0017] Durch die in weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der Spannvorrichtung möglich. Besonders vorteilhaft ist die separate
Unterdruckbeaufschlagung der Haltesaugblöcke nach unten, also zum Maschinentisch oder
zur Grundplatte hin bzw. nach oben, also zur Befestigung des zu spannenden Werkstücks,
so daß es einerseits möglich ist, die im gewünschten Muster aufgebauten Haltesaugblöcke
auch dann an ihrem Platz zu belassen, wenn das Werkstück selbst gewechselt wird, so
daß wiederholt das gleiche Bearbeitungsmuster gefahren werden kann. In diesem Fall
ist es lediglich erforderlich, die Unterdruckwirkung zwischen den Haltesaugblöcken
und dem Werkstück wegzunehmen, gegenüber der Grundplatte jedoch aufrechtzuerhalten.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß auch sehr dünne und biegsame
Werkstücke sicher und ohne Verformungen durch die Haltesaugblöcke gehalten werden
können, da diese nach oben in Abweichung zu einer sonst möglichen saugnapfähnlichen
Gestaltung mit Stützrippen versehen sind, die auch bei einer größeren Ausdehnung der
Blockfläche, wodurch natürlich auch eine größere Haltekraft erzielt werden kann, dafür
sorgen, daß das aufgelegte Werkstück nicht mittig im Saugbereich der Halteblockform
hereingezogen, also nach unten durchgewölbt wird.
[0019] Eine weitere Ausgestaltung, die auch unabhängig zu den Haltesaugblöcken zur Einspannung
von Werkstücken eingesetzt werden kann, besteht darin, daß zusätzlich zu den vertikal
nach unten durch die Unterdruckwirkungen erzeugten Spannwirkungen auf das Werkstück
durch die Haltesaugblöcke auch schräg oder horizontal einwirkende Kräfte, beispielsweise
von der Bearbeitung herrührende Schwerkräfte aufgefangen werden können durch ein zusätzliches
bewegliches Spannelement in Form einer Kurzhubspannbacken-Einrichtung, die selbst
auf der Grundplatte, aber auch auf einer normalen genuteten Arbeitsfläche in beliebiger
Weise befestigt ist und das jeweilige Werkstück nach Art eines Schraubstocks z. B.
gegen eine stationäre Grundplatten-Seitenbacke preßt, wobei allerdings auch hier zur
primären Krafterzeugung eine Druckwirkung (z.B. Unterdruck) eingesetzt werden kann,
da entsprechende Druckversorgungsquellen mit zugeordneten Versorgungsleitungen ohnehin
vorgesehen sind.
[0020] Dabei kann der Unterdruck entweder durch übliche Unterdruck-Pumpen erzeugt werden
- mit Vorteil können Mittel verwendet werden, die in der Lage sind, aus den üblicherweise
in Werkstätten oder Labors ohnehin vorhandenen Druckquellen eine entsprechende Unterdruckwirkung
zu erzielen, und zwar bevorzugt mittels üblicher Venturidüsen, die aus einer Luftströmung
durch Bypass-Öffnungen eine gewisse Unterdruckwirkung entwickeln, die bis zu einem
negativen Druck von beispielsweise 0,9 Atü führt. Ein solcher Unterdruck ist vollkommen
hinreichend, um bei üblichen Abmessungen von Haltesaugblöcken mit einem Durchmesser
von beispielsweise 60 mm einen Gesamtdruck bei einem solchen einzelnen Haltesaugblock
von bis zu 25 kg und darüber erzeugen zu können, um hier auch einige numerische Zahlenwerte
zur besseren Orientierung zu nennen, auf die die vorliegende Erfindung allerdings
nicht beschränkt ist.
[0021] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des seitlich einwirkenden Spannelements
besteht dann noch darin, daß dieses über eine einfach wirkende Kraftverstärkung über
einen Hebel sehr starke seitliche Einspanndrücke auf das eingespannte Werkstück ausüben
kann, wobei das seitliche Spannelement selbst auf der Grundplatte z. B. auch lediglich
durch Unterdruckwirkung gehalten ist.
Zeichnung
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- stark schematisiert eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spann- und
Haltesystems für Werkstücke im Bereich von Bearbeitungsmaschinen beliebiger Art in
einer Seitenansicht, während
- die Figuren 2, 3, 4 und 5
- eine mögliche Ausführungsform eines Haltesaugblocks in einer Seitenansicht, Draufsicht,
Ansicht von unten und in einer Schnittdarstellung zeigen, in dieser Reihenfolge.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0023] Der Grundgedanke besteht darin, bei einer Werkstückbearbeitung das Werkstück mittels
beidseitig Unterdruckwirkung entfaltende Haltesaugblöcke zu positionieren, wobei die
Haltesaugblöcke auf einer glatten Unterlage aufgesetzt sind und geeignete Dichtmittel
auf beiden Seiten gegen einen Unterdruckverlust aufweisen.
[0024] In Fig. 1 ist die Grundplatte für eine Werkstück-Bearbeitungseinrichtung mit 10 bezeichnet;
lediglich schematisch ist oberhalb der Grundplatte bei 11 die Frässpindel einer hier
eine spanabhebende Verformung durchführenden Werkzeugmaschine angedeutet.
[0025] Die Grundplatte 10 kann Teil des Werkzeugmaschinentisches sein oder auf diesem aufgelegt
und befestigt sein; sie verfügt bevorzugt über eine Bodenplatte 11 mit glatter, ununterbrochener
Oberfläche 11a, die sonst übliche Befestigungsmittel wie T-Nuten, Fixier- oder Haltebohrungen
u. dgl. überflüssig macht, und über eine stationäre, im rechten Winkel sich nach oben
erstreckende Seitenfläche 12, die eine Spannbacke 12a trägt - hierauf wird weiter
unten noch eingegangen.
[0026] Um ein Werkstück 13 auf der Grundplatte 10 zu lagern, festzuhalten und entsprechend
zu spannen, sind Haltesaugblöcke 14a, 14b, 14c von grundsätzlich beliebiger Form vorgesehen,
die nach Art von Abstandshaltern zwischen der oberen Fläche 11a der Grundplatte 10
und der unteren Fläche des Werkstücks 13 angeordnet sind.
[0027] Dabei ist sowohl die Höhe dieser Haltesaugblöcke als auch deren Form grundsätzlich
beliebig; wesentlich ist lediglich, daß die Haltesaugblöcke beidseitig Unterdruckwirkung
entfalten, so daß sie einerseits mit ihrer unteren Fläche fest auf der zugewandten
Fläche 11a der Grundplatte 10 aufsitzen und auch durch entsprechende vakuumbedingte
Saugkräfte an dieser anhaften und gleichzeitig in der Lage sind, durch ebenfalls vakuumbedingte,
nach oben wirksame Saugkräfte das Werkstück 13 in der gewünschten Position für den
jeweiligen, vorzugsweise auch rechnergesteuerten Bearbeitungsvorgang zu fixieren und
unverrückbar festzuhalten.
[0028] Bevor daher auf die durch eine Ausgestaltung der Erfindung noch gebotene seitliche
Einspannmöglichkeit, die in Fig. 1 auch dargesgtellt ist, eingegangen wird, soll zunächst
auf eine mögliche Ausführungsform solcher Haltesaugblöcke genauer eingegangen werden,
wie diese in den Figuren 2, 3, 4 und 5 gezeigt und mit dem Bezugszeichen 14 versehen
sind.
[0029] Es ist schon erwähnt worden, daß die Haltesaugblöcke grundsätzlich beliebige Form,
Höhe und Abmessungen haben können, insbesondere ist es möglich, daß diese Blöcke oben
und unten auch unterschiedliche Flächenabmessungen aufweisen. Insbesondere brauchen
die Haltesaugblöcke auch nicht rotationssymmetrisch zu sein, sondern können, beispielsweise
von der unteren Basis ausgehend, nach oben eine länglich ovale Form annehmen oder
sogar so geformt sein, daß sich bestimmte Fixiermuster für das Werkstück ergeben,
die Bearbeitungsflächen in diesem sozusagen regelrecht umgehen.
[0030] In den Figuren 2 bis 5 ist daher lediglich eine besonders einfache Ausführungsform
eines Haltesaugblocks in Form eines gleichmäßigen Zylinders dargestellt, der mit seiner
Unterfläche 15 auf der Grundplatte 10 aufliegt und auf dessen Oberfläche 16 das Werkstück
aufliegt und angesaugt ist.
[0031] Um einem ständigen Unterdruckverlust vorzubeugen, verfügen Unter- und Oberseite zunächst
über jeweils eine randseitige, geschlossene Ringnut 17, 17', in welche ein geschlossener
O-Ring eingelegt ist oder eine sonstige geeignete Dichtung. Der Unterdruck gelangt
dann von geeigneten, mit (nicht dargestellten) Anschlußnippeln versehenen Querbohrungen
18, 18' zu nach oben und unten gerichteten Druckauslässen 19, 19' (s. Figur 5) und
verteilt sich dann über die obere und untere Fläche bis zu den randseitig in die Ringnuten
17, 17' eingelegten oberen und unteren Dichtungen 20, 20'.
[0032] Hierbei kann so vorgegangen werden, daß die jeweilige, vorzugsweise zentral angeordnete
Unterdrucksaustrittsöffnung 21 (Fig. 4 in der Ansicht des zylindrischen Haltesaugblocks
von unten) in eine auch sehr flache wannenförmige Vertiefung 22 einmündet, die bis
zu der Ringdichtung 20, 20' peripher nach außen gearbeitet ist oder durch eine sich
dazwischen befindende Ringwandung 23 begrenzt ist, so daß der Unterdruck Gelegenheit
erhält, sich über die gesamte obere und untere Fläche des Haltesaugblocks auszubreiten,
mit einer entsprechenden, sich hieraus ergebenden starken Saugwirkung.
[0033] Vorteilhaft ist es, wenn die in die Ringnuten 17 eingelegte Dichtung, vorzugsweise
O-Ring 20, 20' im Ausgangszustand, also bei nicht unter Unterdruckwirkung stehendem
Haltesaugblock die Ringnut etwas überragt, so daß die Dichtung dann bei einwirkendem
Unterdruck zusammengedrückt wird und es dann zusätzlich zu der Dichtwirkung zwischen
dem jeweiligen Block und der zugewandten Oberfläche aufgrund der Dichtung zu einem
metallischen Kontakt zwischen den einander zugekehrten Flächen von Haltesaugblock
einerseits und Oberfläche 11a der Grundplatte 10 bzw. der unteren Fläche des Werkstücks
13 andererseits kommt. Hierdurch ergibt sich auch eine erhebliche, durch die vertikal
einwirkende Saugkraft stark erhöhte, auf Reibungseinflüsse zwischen den metallischen
Flächen zurückzuführende seitliche Haltekraft, so daß es für verschiedene Anwendungszwecke
vollkommen ausreichend ist, wenn man ein Werkstück allein mit Hilfe von entsprechend
den erforderlichen Bearbeitungsvorgängen und der gewünschten Haltekraft verteilten
Haltesaugblöcken auf der Grundplatte 10 lagert.
[0034] Aus der Darstellung der Fig. 3 erkennt man noch, daß bei dieser zusätzlich zu der
peripheren äußeren Ringnut 17 für die Aufnahme der Dichtung nach innen versetzt weitere
Ringnuten 26 vorgesehen sind, bei sonst auf gleicher Höhe mit der äußeren Randkante
24 liegenden inneren Materialringen 25. Es handelt sich hier um eine praktische Ausführungsform
von inneren Stützmitteln für das aufgelegte Werkstück, wobei im übrigen die inneren
Ringnuten 26 sämtlich untereinander und natürlich mit der oberen Vakuumauslaßöffnung
21 beispielsweise durch eine oder mehrere Querkanäle 27 bis zur äußeren Dichtung verbunden
sind.
[0035] Der Grund hierfür liegt darin, daß bei sehr dünnen Werkstücken allein die starke
Unterdruckwirkung im Bereich der jeweiligen oberen Fläche 16 jedes Haltesaugblocks
14 ein Nach-unten-Wölben des Werkstücks hervorrufen könnte - wie man sich vorstellen
kann, führt ja eine Fläche von lediglich 30 cm² schon zu einem Druck auf das Werkstück
von oben von nahezu 25 bis 28 kg und die stehen gebliebenen inneren Ringe verhindern
dann das erwähnte Einwölben.
[0036] Es versteht sich natürlich, daß hier auch ganz anders vorgegangen werden kann, indem
man beispielsweise singuläre Zapfen stehen läßt in einer allgemeinen Ausnehmung oder
Wannenform 22, wie diese für die Unterfläche 15 des Blockes vorgesehen ist. An der
Unterfläche sind solche inneren Stützen nicht erforderlich, da der Block hinreichend
massiv ist und mit seiner umlaufenden Randkante sicher und verformungsfrei auf der
Grundplatte 10 aufliegt.
[0037] Aus der Darstellung der Fig. 5 erkennt man am besten, daß für die Erzielung der oberen
und der unteren Unterdruckwirkung getrennte Zuleitungen vorgesehen sind, die sinnvollerweise
auch über getrennt schaltbare Ventilsteuerungen oder manuelle Schieber geschlossen
oder geöffnet werden können.
[0038] Dies ergibt den Vorteil, daß es möglich ist, den Unterdruck bei einigen oder allen
der Haltesaugblöcke auf der Unterfläche 15 stehen zu lassen, so daß diese fest mit
der Grundplatte 10 verankert bleiben, während eine Wegnahme des Unterdrucks bei den
Oberflächen 16 dazu führt, daß ein bearbeitetes Werkstück problemlos gegen einen Rohling
ausgewechselt werden kann oder Ausrichtarbeiten ohne größeren Aufwand möglich sind.
[0039] Hierbei ist eine weitere Maßnahme vorteilhaft, die darin besteht, daß der Unterdruck
zwar wie üblich auch mittels geeigneter Pumpen u. dgl. erzeugt werden kann, vorzugsweise
jedoch kleine Venturidüsen in einem eigenen Gehäuse eingesetzt werden, die mit überall
in Werkstätten oder Labors vorhandenem Überdruck, beispielsweise von 6 Atü beaufschlagt
werden und die hierdurch an einer parallelen Bohrung aufgrund der vorbeiströmenden
Luftmenge eine Saugwirkung erzeugen, wie dies für solche Geräte bekannt ist, die in
der Größenordnung eines negativen Drucks von bis zu 0,9 Atü liegt. Da durch die Dichtungen
ein Verlust an Unterdruck nicht oder nur in sehr geringem Maße zu befürchten ist,
können solche Venturidüsen für die Unterdruckerzeugung bevorzugt eingesetzt werden,
was den weiteren Vorteil mit sich zieht, daß man durch einfaches zeitweises Verschließen
der Überdruck-Ausströmöffnung der Venturidüse die ganze Wirkung umkehren kann; denn
in diesem Falle wird auch die Anschlußöffnung, an welcher sich normalerweise der Unterdruck
aufbaut, nunmehr unter Überdruck gesetzt, so daß sich die Druckwirkung umkehrt. Dies
kann beispielsweise dann von Vorteil sein, wenn man die Blöcke auf der Grundplatte
verschieben möchte; man verschließt dann nur ganz kurzzeitig die Ausströmöffnung;
der Block hebt sich nahezu von selbst an und schwebt über der Oberfläche 11a der Grundplatte
10, so daß ein leichtes Verschieben und sehr genaues Positionieren möglich ist; gibt
man dann die Ausströmöffnung wieder frei, saugt sich der Block fest und ist dann nicht
mehr zu bewegen.
[0040] Eine weitere vorteilhafte, zu den Haltesaugblöcken auch unabhängig einsetzbare Ausgestaltung
besteht darin, daß dann, wenn gelegentlicher Bedarf auch für eine starke seitliche
Sicherung des Werkstücks 13 auf der Grundfläche 10 erforderlich ist, eine hier in
einem bestimmten Bereich mechanisch spannende Vorrichtung verwendet werden kann, die
im folgenden als seitliches Spannelement 28 bezeichnet und in Fig. 1 gezeigt ist.
[0041] Ein solches seitliches Spannelement 28 besteht aus einem auf der Grundplatte 10 vorzugsweise
durch Unterdruckwirkung gehaltenen Teil, welches seitlich auf Anschlag an das Werkstück
13 herangebracht wird und dieses mittels einer mechanisch verstärkten, letztlich ebenfalls
auf eine weitere Druckeinwirkung zurückzuführenden Hebelwirkung in der Querrichtung,
also horizontal festspannt; - ergänzend zu der starken, von den Haltesaugblöcken 14,
14a, 14b, 14c von oben nach unten ausgeübten Haltesaugwirkung, die durch die hierdurch
hervorgerufene Reibung natürlich ebenfalls zu einer Fixierung und Positionierung gegen
seitliches Wegschieben eingesetzt ist.
[0042] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das seitliche Spannelement 28 aus
einem unteren Lagerteil 29 und einem oberen Druckteil 30, welches druckabhängig (pneumatisch)
verschoben wird und bei der dargestellten Ausführungsform durch eine mechanische Hebelwirkung
starke seitlich einwirkende Kräfte erzeugt.
[0043] Das untere Lagerteil 29 ebenso wie das obere Druckteil 30 sind beide L-förmig ausgebildet
und so aneinander gelegt, daß sich eine rechteckförmige Querschnittsform ergibt, wie
in Fig. 1 gezeigt, wobei bei 31 zwischen diesen beiden Teilen eine Scharnierwirkung
gebildet ist, beispielsweise dadurch, daß man ein federndes Metallband oder einen
Federstreifen 32 an beiden Teilen stationär befestigt. Hierdurch ist das obere Druckteil
30 in der Lage, entsprechend dem Doppelpfeil A sich mit seinem hinteren Endbereich
bei 30a gegenüber dem Lagerteil 29 nach oben und unten zu bewegen, wegen der Scharnierwirkung
bei 31, was zur Folge hat, daß sich an der vorderen, dem Werkstück 13 zugewandten
Kante des Druckteils 30 bei 30b eine in Richtung des Pfeils B wirkende, entsprechend
der L-Form des so gebildeten Hebels mechanisch erheblich verstärkte Druckwirkung ergibt,
die über eine zwischengelegte Spannbacke 31 auf die zugewandte seitliche Randkante
des Werkstücks 13 wirkt.
[0044] Auf der anderen Seite kann das Werkstück dann, wie weiter vorn schon erwähnt, ebenfalls
von der hier stationären Spannbacke 12a der seitlichen, nach oben wegstehenden Flanke
12 der Grundplatte 10 gehalten und eingespannt sein.
[0045] Die primäre Bewegung des seitlichen Spannelements 28 kann dann abgeleitet sein von
einem pneumatischen oder hydraulischen Kolbenzylinderaggregat 32, welches mit Überdruck
oder, da hier überall verfügbar, mit Unterdruck arbeitet und über einen kleinen Kolben
32a verfügt, der bei Unterdruckaufleitung in den die Kolbenstange aufnehmenden Raum
des Zylinders eine Verschiebung nach oben erfährt, bei Entlüftung der unteren Arbeitskammer.
Da die hierdurch erzielte Hebelwirkung enorm ist, braucht das Kolbenzylinderaggregat
32 keine größeren Abmessungen aufzuweisen, um auf das eingespannte Werkstück 13 beispielsweise
seitlich eine Kraft von 50 kg oder noch mehr auszuüben. Hierdurch ergibt sich auch
eine extrem feste Fixierung des Werkstücks 13 in seitlicher Richtung, wobei bei dünneren
Werkstücken die Saugwirkung der Haltesaugblöcke natürlich dafür sorgt, daß das Werkstück
plan bleibt, auch wenn der hier ausgeübte Druck vom seitlichen Spannelement erheblich
ist.
[0046] Die durch diese Druckwirkung hervorgerufene Reaktionskraft auf das seitliche Spannelement
wird durch dessen Befestigung an der Grundplatte oder auch einer genuteten Arbeitsplatte
aufgefangen, beispielsweise indem das untere Lagerteil 29 mit der Arbeitsplatte verschraubt
oder sonstwie auf Anschlag gebracht wird. Eine insbesondere im Rahmen der Verwendung
in Verbindung mit den Haltesaugblöcken mögliche Befestigung des seitlichen Spannelements
auf einer nichtgenuteten Grundplatte kann auch so erfolgen, daß das Lagerteil 29 großflächig
mit seiner gesamten Oberfläche aufgelegt und die untere Fläche 29a des Lagerteils
in der gleichen Weise, jedoch falls gewünscht, mit größerer Fläche und daher auch
mit entsprechend größerem Druck mittels Zuführung von Unterdruck auch gegen seitliches
Wegrutschen fixiert wird so, wie dies weiter vorn schon hinsichtlich der Befestigung
der Haltesaugblöcke auf der glatt durchgehenden Grundplatte ausführlich erläutert
worden ist.
[0047] Allerdings kann es bei dieser Ausführungsform dann vorteilhaft sein, wenn man die
periphere Dichtung oder den peripheren O-Ring so in seinen Abmessungen auslegt, daß
auch bei stärkstem einwirkendem Unterdruck der O-Ring nicht vollständig zusammengedrückt
wird, also es noch nicht zu einem metallischen Kontakt zwischen der Unterfläche des
Lagerteils 29 und der Oberfläche 11a der Grundplatte 10 kommt. Tatsächlich entfaltet
dann nämlich das gummiartige Material der Dichtung eine so starke Haft- und Einkrallwirkung,
verstärkt durch den vollen einwirkenden Saugdruck von beispielsweise 50 oder 60 oder
auch mehr kg, daß ein seitliches Wegrutschen nicht mehr möglich ist - ein hier eventuell
auftretendes elastisches Nachgeben wird problemlos durch ein entsprechend stärkeres
Nachdrücken im Bereich des Druckteils 30 aufgefangen. Man erkennt, daß es hier zu
einem Ausbalancieren der vom seitlichen Spannelement ausgeübten bzw. aufgenommenen
horizontalen Kräfte kommt.
[0048] Um sicherzustellen, daß das Werkstück 13 nicht zufällig nach oben wegrutscht, können
etwas schräg gelegte Einschnitte 33 an den zugewandten seitlichen Spannbacken 12a
bzw. 31 vorgesehen sein, so daß das Werkstück nach allen Richtungen sicher und unverrückbar
positioniert und fixiert ist.
[0049] Zum Einspannen mit dem seitlichen Spannelement wird daher so vorgegangen, daß man
das Spannelement 28 zunächst seitlich bis auf Anschlag an das Werkstück 13 heranschiebt,
anschließend die Unterdruckwirkung für die Fixierung des Lagerteils 29 einschaltet
und daraufhin auf das Kolbenzylinderaggregat 32 pneumatischen positiven oder negativen
Druck gibt, so daß sich das Druckteil 30 um seine Scharnierlagerung 31 verkantet,
seitlich mit großer Kraft gegen das Werkstück 13 drückt und dieses unverrückbar hält.
1. Spannvorrichtung für insbesondere flache, plattenartige Werkstücke für die spanabhebende
oder formende Bearbeitung (Schleifen, Polieren, Fräsen, Bohren, Verformen, Gravieren,
Schneiden u. dgl.) mittels Werkzeugmaschinen, mit einer planen Grundplatte und mit
zwischen der Grundplatte und dem Werkstück angeordneten, das Werkstück stützenden
und gleichzeitig mittels Unterdruck haltenden Haltesaugblöcken, die in beliebiger
Anordnung auf der Grundplatte aufliegen, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Grundplatte (10) von einer eigenen Unterdruckbeaufschlagung frei ist, daß
b) jeder Haltesaugblock (14, 14a, 14b, 14c) über eigene Unterdruck-Zufuhrmittel verfügt
und
c) sowohl zur Grundplatte (10) als auch zum Werkstück (13) gerichtete, durch Verbindung
mit den Unterdruck-Zufuhrmitteln unter Unterdruckwirkung stehende eigene Ansaugöffnungen
(21, 21') umfaßt.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltesaugblöcke
(14; 14a, 14b, 14c) von beliebiger Form, Struktur und Gestalt sind und mit einer Unterfläche
(15) unter der Wirkung von dieser separat gesteuert zugeführtem Unterdruck auf der
zugewandten Oberfläche (11a) der Grundplatte (10) abgedichtet aufsitzen und mit einer
Oberfläche (16) abgedichtet gegen die untere Fläche des Werkstücks (13) anliegen,
mit ebenfalls getrennt steuerbaren Unterdruckzuführmitteln für die Werkstückbefestigung.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltesaugblöcke
(14; 14a, 14b, 14c) in einem vorgegebenen, auf die mechanischen Bearbeitungsvorgänge
des Werkstücks flächenorientiertem Muster unterhalb des Werkstücks (13) angeordnet
sind und eine solche obere Fläche aufweisen, daß bei materialdurchbrechender spanabhebender
Verformung des Werkstücks Freiräume gebildet sind.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltesaugblöcke
(14; 14a, 14b, 14c) eine solche obere Form mit geringeren Querschnittsflächen mit
Bezug auf die Unterfläche aufweisen, daß bei materialdurchbrechender spanabhebender
Verformung des Werkstücks Freiräume zwischen ihnen für das Werkzeug gebildet sind.
5. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterdruck-Ansaugöffnungen (21, 21') der Haltesaugblöcke 14; 14a, 14b, 14c) durch
Dichtungen in der Unterfläche (15) und der Oberfläche (16) jedes Halteblocks zur Umgebung
abgedichtet sind.
6. Spannvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruckeinlaß
(21') der Unterfläche (15) des Haltesaugblocks (14; 14a, 14b, 14c) in eine ausgedehnte
wannenförmige Vertiefung (22) mündet, die durch eine peripher umlaufende Dichtung
begrenzt ist.
7. Spannvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen in periphere
Ringnuten (17, 17') sowohl der Unter- als auch der Oberfläche (15, 16) jedes Haltesaugblocks
(14; 14a, 14b, 14c) eingelegte endlose Ringdichtungen (20, 20') sind, die über die
sie aufnehmende Nut soweit herausragen, daß sie bei einwirkendem Unterdruck unter
Verstärkung ihrer Dichtwirkung bis zum metallischen Kontakt der zugewandten Flächen
von Haltesaugblöcke einerseits und Grundplattenoberfläche (11a) sowie Unterfläche
des Werkstücks (13) andererseits zusammengepreßt werden.
8. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
der Haltesaugblöcke getrennte, zu äußeren getrennten Anschlußnippeln führende Kanäle
(18, 19; 18', 19') vorgesehen sind für die getrennt ansteuerbare Unterdruckaufleitung
zur Unterfläche (15) bzw. Oberfläche (16).
9. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
der den Saugflächenbereich bildenden Oberfläche (16) der Haltesaugblöcke (14; 14a,
14b, 14c) zusätzliche Unterstützungsmittel für das Werkstück (13) angeordnet sind.
10. Spannvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterstützungsmittel
konzentrische ringförmige Erhebungen (25) sind, die durch Ringnuten (26) getrennt
sind, wobei die Ringnuten (26) bis zur äußeren peripheren Dichtung mit dem sich in
die Oberfläche (16) öffnenden Unterdruckeinlaß (21) verbunden sind.
11. Spannvorrichtung für insbesondere flache, plattenartige Werkstücke für die spanabhebende
oder formende Bearbeitung (Schleifen, Polieren, Fräsen, Bohren, Verformen, Gravieren,
schneiden u. dgl.) mittels Werkzeugmaschinen, wobei auf das Werkstück eine seitlich
wirkende Spannkraft ausgeübt wird, insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Haltemittel für das Werkstück ein seitliches
Spannelement vorgesehen ist, welches eine durch Hebelwirkung verstärkte mechanische
seitliche Einspannkraft auf das Werkstück ausübt, die von einer primär zugeführten,
hydraulischen oder pneumatischen Druckkraft abgeleitet ist.
12. Spannvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das seitliche Spannelement
aus einem unteren, auf der Grundplatte (10) aufsitzenden und auf dieser befestigten
Lagerteil (29) und einem oberen, mit diesem gelenkig verbundenen Druckteil (30) besteht,
mit einem lediglich eine Verschwenkwirkung zwischen beiden ermöglichenden Scharnier
(Scharnierband 32) sowie mit einem pneumatischen oder hydraulischen Arbeitszylinder
(32) an der zum Scharnier abgewandten Seite.
13. Spannvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das die seitliche,
senkrecht zu den Saugkräften der Haltesaugblöcke verlaufende Einspannkraft auf das
Werkstück (13) ausübende Spannelement (28) auf der Oberfläche (11a) der Grundplatte
(10) durch von ihm selbst erzeugte Unterdruckwirkung gehalten ist.
14. Spannvorrichtung nach Anspruch 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß Lagerteil
(29) und Druckteil (30) jeweils L-förmig ausgebildet und einander so zugeordnet sind,
daß der jeweils kürzere Schenkel des einen Teils auf dem längeren Schenkel des anderen
aufliegt derart, daß sich an der zum pneumatischen Druckzylinder (32) abgewandten
äußeren Kante (30b) des Druckteils (30) eine in der Hebelwirkung verstärkte seitliche
Preßkraft auf das auf der anderen Seite mittels einer stationären Grundplatten-Backe
(12a) eingespannte Werkstück (13) ergibt.
15. Spannvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur sicheren, durch
Reibung wirksamen Verankerung des Lagerteils (29) auf der Grundplattenoberfläche (11a)
dessen untere periphere umlaufende Dichtung so weit über die Aufnahmenut hinaussteht,
daß auch bei stärkster Unterdruckeinwirkung eine metallische Berührung der einander
zugewandten Teile vermieden und die von dem seitlichen Spannelement (28) aufgefangene
Reaktionskraft durch die elastomere Verankerungswirkung der Ringdichtung kompensiert
ist.
16. Spannvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das seitliche
Spannelement auf der Grundplatte festgeschraubt oder durch Anschlag gehalten ist.
17. Spannvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem das Druckteil (30)
vom Lagerteil (29) abdrückendem Arbeitszylinder an seinem kolbenstangenseitigen Ende
(pneumatischer) Unterdruck bzw. auf der gegenüberliegenden Kolbenfläche(pneumatischer)Überdruck
zugeführt ist.
18. Spannvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung der erforderlichen Unterdruckwirkung mit Preßluft beaufschlagte
Venturidüsen vorgesehen sind, die über einen zum Druchströmungskanal offenen Seitenkanal
Unterdruck erzeugen derart, daß bei Verschließen der Ausströmöffnung eine Umkehrung
der Saugwirkung im Bereich der jeweils angesteuerten Fläche auftritt.