[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulisch betriebene Schlagdrehbohrvorrichtung, insbesondere
zum Ankerlochbohren, mit einem Schlagkolben und einer dessen Bewegungsrichtung wechselweise
umschaltenden Steuerung, mit einem vom Schlagkolben beaufschlagbaren, in dessen Längsrichtung
verschiebbar gehaltenen Werkzeug-Einsteckende, das mittels eines Drehwerks antreibbar
ist, und mit einem Druckraum, über welchen die die Rückhubbewegung bewirkende Schlagkolben-Rückhubfläche
mit dem Arbeitsdruck für den Betrieb des Schlagkolbens beaufschlagt wird und der einen
am Schlagkolben angebrachten, dessen Bewegungsfreiheit in Längsrichtung festlegenden
Vorsprung aufnimmt.
[0002] Einen wesentlichen Einsatzbereich für Schlagdrehbohrvorrichtungen stellt das sogenannte
Ankerlochbohren dar; in diesem Zusammenhang auszuführende Bohrarbeiten sind beispielsweise
das Gesteinsbohren, Rammbohren, Schneckenbohren und Kernbohren, bei denen die beiden
Hauptbestandteile der Schlagdrehbohrvorrichtung - nämlich das den Schlagkolben antreibende
Schlagwerk und das Drehwerk - einzeln oder gemeinsam eingesetzt werden können.
Falls lediglich das Drehwerk in Betrieb ist, führt der dann unerwünschte Kontakt zwischen
dem Schlagkolben und dem Werkzeug-Einsteckende zu einem erhöhten Verschleiß und ggf.
zu Beschädigungen insbesondere am Schlagkolben und an den zugehörigen Dichtelementen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schlagdrehbohrvorrichtung in
der Weise weiterzuentwickeln, daß das Drehwerk ggf. ohne Beeinträchtigung oder Beanspruchung
der in Frage kommenden Bestandteile des Schlagwerks allein betrieben werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Schlagdrehbohrvorrichtung gelöst, welche die Merkmale
des Anspruchs 1 aufweist.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht dabei darin, den Schlagkolben mit einem Vorsprung
auszustatten, der ggf. an einem in Längsrichtung des Schlagkolbens verschiebbaren
Anschlagelement abstützbar ist. Dieses ist derart ausgebildet und geschaltet, daß
es bei unterschiedlicher Druckbeaufschlagung eine Schlagbetriebstellung oder eine
Drehbetriebstellung einnimmt: In der erstgenannten Stellung ist der Vorsprung bezüglich
des Anschlagelements derart beweglich, daß der Schlagkolben das Werkzeug-Einsteckende
bestimmungsgemäß beaufschlagen kann; falls das Anschlagelement - nach Abschalten des
Arbeitsdrucks für den Betrieb des Schlagkolbens und Beaufschlagen mit einem Steuerdruck
- entgegen der Schlagrichtung in die zweite Stellung gebracht wird, wird der vom Anschlagelement
erfaßte Vorsprung in dieser Richtung mitgeführt und dadurch die Schlagkolbenspitze
vom Werkzeug-Einsteckende abgehoben. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß das Drehwerk
ohne Einflußnahme auf den Schlagkolben betrieben werden kann.
Im einfachsten Fall kann der die Abhebebewegung des Anschlagelements hervorrufende
Steuerdruck durch Betätigung eines Ventils zugeschaltet werden, welches eine Verbindung
mit einer Druckölquelle herstellt.
[0005] Bei einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes weist das Anschlagelement in entgegengesetzter
Richtung wirksame Steuerflächen auf, die mit dem Arbeitsdruck für den Betrieb des
Schlagkolbens bzw. mit dem Steuerdruck beaufschlagbar sind (Anspruch 2).
Vorzugsweise ist die in Richtung auf die Schlagbetriebstellung wirksame Schlagbetrieb-Steuerfläche
des Anschlagelements derart bemessen, daß die von ihr ausgehende Kraft größer ist
als die unter Einwirkung des Steuerdrucks von der zumindest einen Drehbetrieb-Steuerfläche
ausgehende Abhebekraft (Anspruch 3). Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Abhebevorgang
erst eingeleitet werden kann, nachdem das Schlagwerk (nach Abschalten des Arbeitsdrucks
für den Betrieb des Schlagkolbens) stillgesetzt worden ist.
[0006] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist
das Anschlagelement unter Einwirkung des Arbeitsdrucks für den Betrieb des Drehwerks
als Steuerdruck in die Drehbetriebstellung verschiebbar (Anspruch 4). Mit der Inbetriebnahme
des Drehwerks wird dementsprechend selbsttätig, also unabhängig von der Aufmerksamkeit
einer Bedienungsperson, der Abhebevorgang eingeleitet, falls das Anschlagelement ausschließlich
mit dem Drehwerk-Arbeitsdruck beaufschlagt wird.
[0007] Das Anschlagelement läßt sich in einfacher Weise als Verschiebehülse ausbilden, die
sich beweglich an dem Schlagkolben abstützt (Anspruch 5). Ihre Drehbetrieb-Steuerfläche
kann dabei über eine Ringnut mit einer Steuerleitung in Verbindung stehen, die an
die Druckleitung des Drehwerks angeschlossen ist (Anspruch 6).
[0008] Damit die Funktion der Steuerleitung unabhängig von der Drehrichtung des Drehwerks
erhalten bleibt, geht die Steuerleitung zweckmäßig in ein Umschaltventil über, welches
gleichzeitig an die Druck- und die Rücklaufleitung des Drehwerks angeschlossen ist.
[0009] Der Erfindungsgegenstand kann dadurch weiterausgestaltet sein, daß die Stirnfläche
der Verschiebehülse, welche der Schlagkolbenspitze zugewandt ist, über einen Entlastungskanal
drucklos gehalten ist (Anspruch 7). Durch diese Druckentlastung wird der Aufbau eines
Druckpolsters im Bereich der Stirnfläche verhindert, welches die Funktion der Verschiebehülse
beeinträchtigen könnte.
[0010] Auf der dem Vorsprung zugewandten Seite weist die Verschiebehülse vorzugsweise eine
Ausnehmung auf, die kürzer ist als die Längserstreckung der Verschiebehülse und deren
Durchmesser geringfügig größer ist als der Außendurchmesser des als Ringabsatz ausgebildeten
Vorsprungs (Anspruch 8). Die Ausnehmung dient dazu, den Schlagkolben beim Leerschlag
im Zusammenwirken mit dem Ringabsatz abzubremsen und diesen während des Abhebevorgangs
über ihre Endfläche mitzuführen.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- stark schematisiert einen Teilschnitt durch eine hydraulisch betriebene Schlagdrehbohrvorrichtung,
die als Hauptbestandteile ein Schlagwerk und ein mit diesem zusammenwirkendes Drehwerk
aufweist,
- Fig. 2
- einen Teilausschnitt der Schlagdrehbohrvorrichtung gemäß Fig. 1 nach Umschalten auf
Drehbetrieb, d. h. mit vom Werkzeug-Einsteckende abgehobenem Schlagkolben, und
- Fig. 3
- stark vereinfacht ein Schaltschema für die in Fig. 1 und 2 dargestellte Schlagdrehbohrvorrichtung.
[0012] Die Schlagdrehbohrvorrichtung weist als Hauptbestandteil ein Schlagwerk 1 mit einem
Gehäuse 2, einem in diesem hin- und herbeweglichen Schlagkolben 3 und einer Steuerung
4 sowie ein Drehwerk 5 mit einem Drehwerkgehäuse 6 auf, das - zusammengesetzt aus
den Bestandteilen 6a und 6b - über den letztgenannten Bestandteil an das Schlagwerkgehäuse
2 angeflanscht ist.
An dem Bestandteil 6b ist ein Hydraulikmotor 7 befestigt, mit dem ein im Drehwerkgehäuse
6 abgestütztes Antriebsritzel 8 in beiden Drehrichtungen angetrieben werden kann.
Das Drehwerkgehäuse nimmt weiterhin - abgestützt an zwei Axiallagern 9 und 10 - ein
als Zahnrad ausgebildetes Gegenlager 11 auf, in dessen Verzahnung 11a das Antriebsritzel
8 eingreift.
Mit dem Gegenlager 11 ist über eine Drehmomentverbindung in Form eines Keilwellenprofils
12a ein Werkzeug-Einsteckende 12 in Längsrichtung des Schlagkolbens 3 beweglich verbunden;
der Bewegungsspielraum des Werkzeug-Einsteckendes bezüglich des Drehwerkgehäuses 6
und des Gegenlagers 11 ist durch einen Absatz 12b begrenzt.
Das unter Einwirkung des Hydraulikmotors 7, des Antriebsritzels 8 und des Gegenlagers
11 in Drehung versetzte Werkzeug-Einsteckende 12 überträgt die vom Schlagkolben 3
erzeugte Einzelschlagenergie auf das nicht dargestellte Bohrwerkzeug; die Schlagkolbenspitze
3a, die mit dieser zusammenwirkende Aufschlagfläche 12c des Werkzeug-Einsteckendes
und die Drehmomentverbindung zwischen den Teilen 11 und 12 sind dabei unter Umständen
einer erheblichen Beanspruchung ausgesetzt.
[0013] Innerhalb des Schlagwerkgehäuses 2 sind voneinander durch den Schlagkolben getrennt
drei Räume vorhanden, nämlich (in ihrer Aufeinanderfolge von der Schlagkolbenspitze
3a aus betrachtet) ein Druckraum 13, ein Umsteuerraum 14 und ein Raum 15, in den das
rückwärtige Schlagkolbenende 3b mehr oder weniger weit hineinragt. Der letztgenannte
Raum ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel drucklos gehalten; er kann ggf.
jedoch auch mit Druckgas gefüllt sein.
Zur Abdichtung gegen die Umgebung ist das Schlagwerkgehäuse 2 auf der Seite der Schlagkolbenspitze
3a mit zwei Dichtelementen 16 sowie im Bereich zwischen den Räumen 14 und 15 mit zwei
Dichtelementen 17 und 18 ausgestattet.
[0014] Die Bewegungsfreiheit des Schlagkolbens 3 in Längsrichtung ist durch einen in dem
Druckraum 13 liegenden Ringabsatz 3c festgelegt, welcher auf der dem Schlagkolbenende
3b zugewandten Seite in einen schmaleren Zylinderabschnitt 3d übergeht. In Richtung
auf die Schlagkolbenspitze 3a weist der Ringabsatz 3c einen Kegelstumpfabschnitt 3e
auf, welcher die Bildung eines die Schlagkolbenbewegung abbremsenden Druckpolsters
ermöglicht. Der Zylinderabschnitt 3d ist hinsichtlich seines Durchmessers derart ausgelegt,
daß er den Bohrungsabschnitt 19 gegen den Druckraum 13 absperren kann, der sich an
ersteren in Richtung auf das Schlagkolbenende 3b anschließt.
[0015] Der Schlagkolben 3 wird unter Einwirkung der an sich bekannten Steuerung 4 derart
druckbeaufschlagt, daß er wechselweise einen Arbeitshub in Schlagrichtung (Pfeil 20)
oder einen Rückhub in dazu entgegengesetzter Richtung (Pfeil 21) ausführt. Die in
Richtung des Rückhubes wirksame, kleinere Rückhubfläche 3f ergibt sich dabei aus dem
Flächenunterschied zwischen dem Zylinderabschnitt 3d und dem Schlagkolbenabschnitt
3h auf der gegenüberliegenden Seite des Ringabsatzes 3c.
Die Steuerung 4 besteht im wesentlichen aus einem Steuerschieber 22 mit einer Durchgangsbohrung
22a, der in einer Zylinderkammer 23 in Längsrichtung hin- und herverschiebbar gehalten
ist und über diese mit einer Druckleitung 24 sowie über deren Verlängerung 24a mit
dem Druckraum 13 in Verbindung steht; die Druckleitung 24 wird über eine nicht dargestellte
Druckölquelle während des Betriebes mit dem für das Schlagwerk 1 vorgesehenen Arbeitsdruck
beaufschlagt.
[0016] Abhängig von der Stellung des Steuerschiebers 22 innerhalb der Zylinderkammer 23
ist der Umsteuerraum 14 über einen Umsteuerkanal 25, die Zylinderkammer 23 und einen
Verbindungskanal 26 an eine drucklos gehaltene Rücklaufleitung 27 bzw. über die Bestandteile
25 und 23 an die Druckleitung 24 anschließbar.
In die Rücklaufleitung 27 mündet weiterhin ein Leckagekanal 28 ein, welcher Lecköl
aus dem Bereich zwischen den beiden Dichtelementen 17 und 18 ableitet.
[0017] Die Druckbeaufschlagung des Schlagkolbens 3 ist an sich bekannter Weise derart beschaffen,
daß dessen Rückhubfläche 3f über die Druckleitung 24, 24a mit dem Schlagwerk-Arbeitsdruck
beaufschlagt ist. Im Gegensatz dazu wird die den Arbeitshub auslösende, größere Arbeitshubfläche
3g (welche den Umsteuerraum 14 in Richtung auf die Schlagkolbenspitze 3a begrenzt)
nur zeitweilig dann mit Arbeitsdruck beaufschlagt, wenn der Steuerschieber 22 sich
(durch Ausführen einer Bewegung nach links) in die andere, nicht dargestellte Endstellung
verschiebt. Die Bewegung des Steuerschiebers 22 nach links hat zur Folge, daß durch
seinen Abschnitt 22b die Verbindung zwischen den Kanälen 25 und 26 unterbrochen sowie
gleichzeitig der Umsteuerkanal 25 an die Druckleitung 24 angeschlossen wird.
[0018] Der Steuerschieber 22 ist hinsichtlich der Größe seiner beiden Stirnflächen 22c,
22d und der weiteren Ringfläche 22e derart bemessen, daß er die in Fig. 1 dargestellte
Rückhubstellung einnimmt, solange über den Kanal 29 die der Stirnfläche 22c benachbarte
Ringfläche 22e ausreichend druckbeaufschlagt ist.
Sobald - abhängig von der Stellung des Schlagkolbens 3 - der Druck im Kanal 29 absinkt,
verschiebt sich der Steuerschieber 22 unter der Einwirkung der dann größeren Druckkraft
an der Stirnfläche 22d nach links mit der bereits erwähnten Folge, daß durch Beaufschlagen
des Umsteuerraums 14 mit dem Arbeitsdruck der Arbeitshub in Richtung des Pfeiles 20
ausgelöst wird. Die Umschaltung des Steuerschiebers 22 wird dabei dadurch herbeigefüht,
daß im Laufe der Rückhubbewegung (Pfeil 21) die dem Zylinderabschnitt 3d nachfolgende
Ringnut 3i den Kanal 29 über einen Ablaufkanal 30 mit der Rücklaufleitung 27 verbindet;
dies zieht den bereits erwähnten Druckabfall an der Ringfläche 22e nach sich.
[0019] In dem Druckraum 13 ist ein Anschlagelement in Form einer wesentlichen zylindrischen
Verschiebehülse 31 angeordnet, die sich in Längsrichtung des Schlagkolbens beweglich
an diesem und in dem Schlagwerkgehäuse 2 abstützt. Auf der dem Ringabsatz 3c zugewandten
Seite weist die Verschiebehülse 31 eine Ausnehmung 31a auf, die kürzer ist als die
Längserstreckung der Verschiebehülse und deren Durchmesser geringfügig größer ist
als der Außendurchmesser des Ringabsatzes 3c. Die innen liegende Endfläche 31b begrenzt
die Bewegungsfreiheit des Ringabsatzes 3c und damit des Schlagkolbens 3 in Richtung
des Arbeitshubes (Pfeil 20). Falls der Schlagkolben einen Leerschlag ausführt, bildet
sich in der Ausnehmung 31a zwischen den Teilen 31 und 3e, 3c ein Ölpolster, welches
die Bewegung des Schlagkolbens abbremst.
Die dem Ringabsatz 3c zugewandte Stirnfläche 31c und die Endfläche 31b bilden eine
Schlagbetrieb-Steuerfläche, über welche die Verschiebehülse 31 während des Betriebes
des Schlagwerks 1 in der in Fig. 1 dargestellten, in Richtung auf die Schlagkolbenspitze
3a verschobenen Schlagbetriebstellung gehalten wird; die Druckbeaufschlagung der Schlagbetrieb-Steuerfläche
(31b, 31 c) erfolgt über den an die Druckleitung 24, 24a angeschlossenen Druckraum
13.
Etwa in Höhe der Endfläche 31b ist die Verschiebehülse 31 auf ihrer Außenseite mit
einer Drehbetrieb-Steuerfläche 31d ausgestattet; diese kann über eine Ringnut 32a
druckbeaufschlagt werden, in die eine Steuerleitung 32 einmündet.
Die Steuerleitung steht ihrerseits über ein Umschaltventil 33 jeweils mit der Leitung
34 oder 35 in Verbindung, welche mit dem Arbeitsdruck für den Betrieb des Drehwerks
5, d. h. des Hydraulikmotors 7 beaufschlagt ist. Letzterer kann also, ohne daß die
Funktion der Steuerleitung 32 beeinflußt wird, in beiden Drehrichtungen arbeiten.
Die der Schlagkolbenspitze 3a zugewandte Stirnfläche 31e der Verschiebehülse 31 steht
über eine Ringnut 36a mit einem Leckagekanal 36 in Verbindung, welcher in die drucklos
gehaltene Rücklaufleitung 27 einmündet.
Erfindungsgemäß sind die Steuerflächen (31b, 31c) und 31d - unter Berücksichtigung
des in Frage kommenden Arbeitsdrucks - derart bemessen, daß die von der Schlagbetrieb-Steuerfläche
(31b, 31c) ausgehende Kraft in Richtung des Arbeitshubes (Pfeil 20) größer ist als
die unter Einwirkung des Steuerdrucks von der Drehbetrieb-Steuerfläche 31d ausgehende
Abhebekraft in Richtung des Pfeiles 21. Die Verschiebehülse kann dementsprechend die
in Fig. 1 dargestellte Schlagbetriebstellung erst verlassen, nachdem der Druckraum
13 durch Abschalten des Schlagwerks 1 drucklos geworden ist.
[0020] Nach Abschalten des Schlagwerks 1 und Zuschalten des Drehwerks 5 bewegt sich die
Verschiebehülse 31 unter Einwirkung des Steuerdrucks in der Steuerleitung 32 in Richtung
des Pfeiles 21 nach rechts, erfaßt dabei schließlich den Ringabsatz 3c nebst Bestandteil
3e über die Endfläche 31b und führt dadurch den Schlagkolben 3 solange mit, bis die
Stirnfläche 31c an der Stirnwand 13a des Druckraums 13 zur Anlage kommt (Fig. 2).
Der mit dieser Bewegung verbundene Abhebevorgang führt dazu, daß sich die Schlagkolbenspitze
3a und die Aufschlagfläche 12c des Werkzeug-Einsteckendes 12 in einem Abstand a gegenüberliegen:
In der Drehbetriebstellung der Verschiebehülse 33 kann daher das Werkzeug-Einsteckende
12 mittels des Drehwerks 5 ohne Beeinflussung des Schlagkolbens in beiden Drehrichtungen
angetrieben werden. Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht dabei darin, daß
- bedingt durch die Beaufschlagung der Drehbetrieb-Steuerfläche 31d mit dem Arbeitsdruck
für das Drehwerk 5 - der geschilderte Abhebevorgang ohne Eingriff von außen selbsttätig
ausgelöst wird, sobald das Schlagwerk 1 abgeschaltet wird.
[0021] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß das Schlagwerk 1 unter Zwischenschaltung eines Zweistellungsventils
37 mit einer Druckölquelle in Form einer Pumpeneinheit 38 in Verbindung steht; das
Drehwerk 5 kann durch Betätigung eines Dreistellungsventils 39 - welches auch eine
Änderung der Drehrichtung ermöglicht - über eine Pumpeneinheit 40 mit Drucköl versorgt
werden. Abhängig von der Stellung des Dreistellungsventils 39 wird entweder die Leitung
34 oder die Leitung 35 mit dem Arbeitsdruck für den Betrieb des Drehwerks 5 beaufschlagt;
das Umschaltventil 33 dient dabei dazu, die Steuerleitung 32 unabhängig von der Drehrichtung
jeweils an die mit dem Arbeitsdruck beaufschlagte Leitung 34 oder 35 anzuschließen.
[0022] Nach dem Abschalten des Schlagwerks 1 durch Bewegen des Zweistellungsventils 37 in
die in Fig. 3 angedeutete Ruhestellung tritt an der Schlagbetrieb-Steuerfläche (31b,
c) der Verschiebehülse 31 der bereits erwähnte Druckabfall ein. Falls also nunmehr
das Dreistellungsventil 39 in eine seiner beiden Betriebsstellungen bewegt wird, ist
die Drehbetrieb-Steuerfläche 31d über die Steuerleitung 32 dem Drehwerk-Arbeitsdruck
ausgesetzt mit der Folge, daß die Verschiebehülse (in der Darstellung) eine Bewegung
nach rechts ausführt, im Laufe dieser Bewegung über den Ringabsatz 3c nebst Bestandteil
3e (vgl. dazu Fig. 1) den Schlagkolben 3 erfaßt und schließlich von der Aufschlagfläche
12c des Werkzeug-Einsteckendes 12 abhebt.
Mit dem Abschalten des Schlagwerks 1 und dem Einschalten des Drehwerks 5 wird also
selbsttätig der zuvor beschriebene Abhebevorgang ausgelöst: Das Drehwerk treibt nunmehr
ausschließlich das Werkzeug-Einsteckende 12 und das ggf. daran befestigte Bohrwerkzeug
an.
1. Hydraulisch betriebene Schlagdrehbohrvorrichtung, insbesondere zum Ankerlochbohren,
mit einem Schlagkolben und einer dessen Bewegungsrichtung wechselweise umschaltenden
Steuerung, mit einem vom Schlagkolben beaufschlagbaren, in dessen Längsrichtung verschiebbar
gehaltenen Werkzeug-Einsteckende, das mittels eines Drehwerks antreibbar ist, und
mit einem Druckraum, über welchen die die Rückhubbewegung bewirkende Schlagkolben-Rückhubfläche
mit dem Arbeitsdruck für den Betrieb des Schlagkolbens beaufschlagt wird und der einen
am Schlagkolben angebrachten, dessen Bewegungsfreiheit in Längsrichtung festlegenden
Vorsprung aufnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
- daß innerhalb des Druckraums (13) ein in Längsrichtung des Schlagkolbens (3) bewegliches
Anschlagelement (31) liegt, welches - dem Vorsprung (3c) in Richtung auf die Schlagkolbenspitze
(3a) vorgelagert - dessen Bewegungsspielraum in Richtung des Schlagkolben-Arbeitshubes
(Pfeil 20) begrenzt;
- daß das Anschlagelement (31) in dem unter Arbeitsdruck stehenden Druckraum (13)
eine in Richtung auf die Schlagkolbenspitze (3a) verschobene Schlagbetriebstellung
einnimmt, in welcher der Schlagkolben (3) das Werkzeug-Einsteckende (12) beaufschlagen
kann; und
- daß das Anschlagelement (31) bei drucklos gehaltenem Druckraum (13) unter Einwirkung
eines Steuerdrucks in Richtung der Rückhubbewegung (Pfeil 21) soweit in eine Drehbetriebstellung
verschiebbar ist, daß durch den am Anschlagelement (31) zur Anlage gekommenen Vorsprung
(3c) die Schlagkolbenspitze (3a) von dem Werkzeug-Einsteckende (12) abgehoben ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlagelement (31)
in entgegengesetzter Richtung wirksame Steuerflächen (31b, c bzw. 31d) aufweist, die
mit dem Arbeitsdruck für den Betrieb des Schlagkolbens (3) bzw. mit dem Steuerdruck
beaufschlagbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in Richtung auf die Schlagbetriebstellung
wirksame Schlagbetrieb-Steuerfläche (31b, c) derart bemessen ist, daß die von ihr
ausgehende Kraft größer ist als die unter Einwirkung des Steuerdrucks von der zumindest
einen Drehbetrieb-Steuerfläche (31d) ausgehende Abhebekraft.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlagelement (31) unter Einwirkung des Arbeitsdrucks für den Betrieb des
Drehwerks (5) als Steuerdruck in die Drehbetriebstellung verschiebbar ist.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlagelement als Verschiebehülse (31) ausgebildet ist, die sich beweglich
an dem Schlagkolben (3) abstützt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehbetrieb-Steuerfläche
(31d) der Verschiebehülse (31) über eine Ringnut (32a) mit einer Steuerleitung (32)
in Verbindung steht, die an die Druckleitung (34 bzw. 35) des Drehwerks (5) angeschlossen
ist.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnfläche (31e) der Verschiebehülse (31), welche der Schlagkolbenspitze (3a)
zugewandt ist, über einen Entlastungskanal (36) drucklos gehalten ist.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschiebehülse (31) auf der dem Vorsprung (3c) zugewandten Seite eine Ausnehmung
(31a) aufweist, die kürzer ist als die Längserstreckung der Verschiebehülse (31) und
deren Durchmesser geringfügig größer ist als der Außendurchmesser des als Ringabsatz
(3c) ausgebildeten Vorsprungs.