[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Anschlußstück für Sitzheizungen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] In der Regel gibt es keine derartigen Anschlußstücke, sondern die einzelnen Elemente
wie Anschluß des Kabelbaumes an die Heizlitze, Temperaturfühler, Thermostat, Zugentlastung
für den Kabelbaum etc. werden einfach im wesentlichen in die Ebene der mäanderförmig
verteilten Heizlitzen gelegt.
[0003] Während es durch verschiedene Maßnahmen gelang, die an sich unmittelbar unterhalb
des Polsterüberzuges angeordneten Heizlitzen nicht mehr fühlen zu lassen, wobei auch
der übliche Aufbau des Überzuges aus eigentlichem Bezugsmaterial wie Textil oder Kunstleder,
einer dünnen Schaumschicht und einer dünnen Folie, Vorzugsweise aus Polyurethan, erhalten
bleiben konnte, wurden durch die unbefriedigende übliche Anordnung der oben genannten
Elemente wie Litzenanschluß, Zugentlastung, Thermostat, etc. in der Ebene der Heizlitzen
unangenehme und insbesondere bei längerer Fahrt ziemlich störende Druckstellen geschaffen.
[0004] Um dies zu verhindern, ist aus der EP-0331762 A1 ein Anschlußstück der eingangs erwähnten
Art für den Anschluß der Heizlitzen an den Kabelbaum bekannt, das aus einem Block
aus Schaumstoff besteht, dessen Oberseite an die Ebene der Heizlitzen angeklebt ist
und an dessen Unterseite der Anschluß für die Heizlitzen angeordnet ist. Durch eine
entsprechende Abschrägung der Unterseite dieses Schaumstoff- Blockes wird ein Schräganschluß
des Kabelbaumes erreicht.
[0005] Dieses Anschlußstück beseitigt zwar Druckstellen im Hinblick auf den Anschluß der
Heizlitzen, nicht jedoch beim Anschluß weiterer Elemente. Eine Vergrößerung zum Anschluß
weiterer Elemente dürfte zu Volumen- und Gewichtsproblemen führen. Auch für den alleinigen
Anschluß der Heizlitzen ergeben sich schon erhebliche Probleme. Beispielsweise wird
aus dem bisherigen flachen kompletten Heizelement ein hohes voluminöses gebildet,
das schwer zu transportieren und schwer zu lagern ist. Darüber hinaus besteht beim
Transport eine erhebliche Beschädigungsgefahr, insbesondere kann die Befestigung der
oberen Kante des Anschlußstückes - bezogen auf den eingebauten Zustand im Sitz - abreißen.
Schließlich stört der kompakte und hohe Aufbau des Schaumstoff- Aufbaublockes den
Schäumprozeß, wodurch Ungleichmäßigkeiten, Druckstellen, Hohlräume und Dichteunterschiede
entstehen.
[0006] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die genannten Nachteile zu beseitigen und
ein Anschlußstück gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so auszugestalten, daß die
flache Form eines kompletten Sitzheizelementes vor dem Einschäumen in den Sitz nicht
beeinträchtigt wird, daß dennoch Druckstellen durch den Anschluß der Heizlitzen vermieden
werden, und daß auch Druckstellen durch andere Elemente wie Thermostate und dergleichen
in einfacher Weise vermieden werden können.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches
1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen unter
Schutz gestellt.
[0008] Die Grundidee wird durch ein flaches biegsames Foliengitter realisiert, wobei wenigstens
eine Befestigungsfläche mit der Ebene der mäanderförmig angeordneten Heizlitzen verbunden,
vorzugsweise verklebt ist, wobei wenigstens eine andere freie Fläche (im eingebauten
Zustand) nach unten in den Schaumkern des ausgeschäumten Sitzes hineinragt, und wobei
an dieser Fläche oder einer Verbindungsfläche zwischen zwei freien Flächen sämtliche
auftragenden und festen Elemente wie Litzenanschluß, Zugentlastung, Thermostat, Temperaturfühler,
Regelglieder und dergleichen befestigt werden. Die gitterförmige Folie soll elastisch
sein, eine gewisse Steifigkeit aufweisen und den bei der Herstellung auftretenden
Temperaturen bis etwa 130° gewachsen sein.
[0009] Die Folie besteht vorzugsweise aus einem Winkelstück. Der Winkel zwischen den beiden
Schenkeln ist vorzugsweise ein stumpfer Winkel, so daß ein Druck auf die Kante beim
Sitzen zu einem unproblematischen und nicht spürbaren Verbiegen des Winkelstückes
führt. Als Material wird ein elastisches Gittergewebe aus Kunststoff Textilmaterial
bevorzugt, z.B. aus Polyamid oder Polyester.
[0010] Vorzugsweise ist der in den Schaumkern hineinragende Schenkel freibeweglich und wird
durch die Anordnung des Kabelbaumes vor dem Schäumvorgang je nach Wunsch und Anwendung
eingestellt. Es ergeben sich hierbei zweckmäßigerweise Winkel zwischen 110 und 160°,
vorzugsweise zwischen 135 bis 150° der beiden Schenkel zueinander. Hierdurch wird
sichergestellt, daß die sitzende Person die Bauelemente an der Sitzoberfläche nicht
mehr spürt.
[0011] Wählt man als Material für das Winkelstück eine flexible Folie aus Polyurethan, so
kann sich diese Folie beim Ausschäumen komplett mit der Schaummasse des Sitzkernes
verbinden, wobei vorzugsweise hier das gleiche Material eingesetzt wird. Durchlöchert
man das Winkelstück oder führt man es gitterförmig aus, wobei lediglich eine ausreichende
statische Festigkeit gewährleistet sein muß, so wird es beim Ausschäumen noch von
der Schaummasse durchdrungen und derart in den Schaumkern integriert, daß es kaum
mehr als Fremdkörper in Erscheinung tritt. Ein Öffnungsverhältnis von 70 bis 90% kann
bei Polyurethan, jedoch auch bei anderen Kunststoffmaterialien, erzielt werden.
[0012] Soweit Anschlußlitzen für die Heizlitzen und dergleichen über eine Verbindungskante
des Winkelstückes geführt werden müssen, so wird vorzugsweise nicht ein senkrechter,
sondern ein schräger Winkel gewählt, vorzugsweise zwischen 30 und 60° zu dieser Verbindungskante.
[0013] Statt eines aus lediglich zwei Schenkeln bestehenden Winkelstückes kann das Anschlußstück
auch andere Formen aufweisen, soweit lediglich gewährleistet ist, daß flache Abschnitte,
an denen der Kabelbaum für die Heizlitzen und andere feste und auftragende Elemente
anschließbar sind, ins Innere des Schaumkernes hineinragen, und wobei ein anderer
flacher Abschnitt mit der Ebene der Heizlitzen verbunden, beispielsweise verklebt
ist. Beispielsweise kann das Anschlußstück den Querschnitt eines Tunnels haben, der
durch eine entsprechend geformte flache Folie gebildet wird. Infolge der vorhandenen
Flexibilität kann auch eine derartige Tunnelform für Transport und Lagerung flach
zusammengelegt werden.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt, Es zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein komplettes, an einem rechteckigen Heizelement
angebrachtes Anschlußstück, wobei die Ebene der Heizlitzen unten angeordnet ist, im
Gegensatz zur tatsächlichen Gebrauchsanordnung,
Fig. 2 eine Seitenansicht auf die in Fig. 1 gezeigte Anordnung,
Fig. 3 in perspektivischer Darstellung ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung
mit tunnel- artigem Anschlußstück.
[0015] In der Zeichnung sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. In Fig.
1 ist das komplette Sitzheizelement mit (1) bezeichnet, das unterhalb des Schaumkernes
(4) angeordnet ist. Wie erwähnt, ist es beim Gebrauch gerade umgekehrt, dann ist der
Schaumkern nach unten gerichtet, oberhalb der Ebene der Heizlitzen (3) ist noch der
eigentliche Bezug angeordnet, der hier nicht gezeigt ist, ca. 2 bis 5 mm dick ist
und in der Regel aus einem Verbundaufbau besteht, nämlich dem eigentlichen Sitzbezug,
einer darunter angeordneten dünnen Schaumschicht, häufig aus Polyurethan, und einer
abschließenden Folie, häufig ebenfalls aus Polyurethan.
[0016] An einem Ende der mäanderförmig in einer Ebene angeordneten Heizlitzen (3) ist das
allgemein mit (2) bezeichneten Anschlußstück in Form eines Winkelstückes aufgebracht.
Hierbei ist der eine Winkel (6) mit der Ebene der Heizlitzen verbunden, d.h. unterhalb
dieser Ebene verklebt, der zweite Schenkel (7) ragt in den Schaumstoffkern (4) hinein
und ist um eine Verbindungskante (9) abgewinkelt.
[0017] An diesem zweiten frei beweglichen Schenkel (7) ist der Elektroanschluß (5) für die
Heizlitzen und die Verbindung mit dem Kabelbaum (11), eine Zugentlastung (8) für diesen
Kabelbaum und ein Thermostat (10) bzw. ein temperaturempfindlicher oder Thermo-Widerstand
angeordnet, der in Serie zu den Heizlitzen (3) geschaltet ist. Die Verbindungslitze
vom Thermowiderstand (10) sowie vom Elektroanschluß (5) zu den Heizlitzen (3) führt
über die Verbindungskante (9) der beiden Schenkel (6, 7). Aus Fig. 1 ist ersichtlich,
daß die Führung dieser Litzen über diese Verbindungskante (9) nicht etwa senkrecht,
sondern in einem schrägen Winkel erfolgt, in etwa zwischen 30 und 60° zur Verbindungslinie
(9). Diese Verbindungslitzen sind mit (12 bzw. 13) bezeichnet.
[0018] In Fig. 2 ist eine Seitenansicht auf die Anordnung von Fig. 1 gezeigt. Hier ist insbesondere
der Winkel zwischen verklebtem Schenkel (6) und frei beweglichem Schenkel (7) zu erkennen,
der etwa 135° beträgt.
[0019] Fig. 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem tunnelförmigen
Anschlußstück (20), wobei zwei gegenüberliegende Schenkel (21, 22) mit der Unterseite
der Ebene der Heizlitzen (3) fest verbunden, vorzugsweise verklebt sind, wobei sich
daran in Richtung zum Schaumkern (4) zwei Schenkel (23, 24) von jedem dieser festen
Schenkel ausgehend anschließen, die auch schräg geneigt nach Art eines Parallelogramms,
rautenförmig oder anderweitig abgewinkelt sein können. Zwischen diesen beiden nach
innen ragenden Schenkeln (23, 24) ist zur Komplettierung der Tunnelform eine Verbindungsfläche
(25) vorgesehen, die im wesentlichen parallel zur Ebene der Heizlitzen (3) sein kann,
aber nicht muß. An dieser gemeinsamen Verbindungsfläche (25) des Tunnelstückes (20)
sind die einzelnen festen und auftragenden Elemente wie Litzenanschluß, Zugentlastung,
Thermowiderstand und dergleichen angeordnet. Selbstverständlich können auch hier Litzenzuführungen
etc. wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und Fig. 2 schräg über Verbindungskanten
geführt werden.
1. Anschlußstück für Sitzheizungen, insbesondere Fahrzeug- Sitzheizungen, das an der
Ebene der mäanderförmig oder ähnlich angeordneten Heizlitzen (3) befestigt ist und
sich ins Innere des Schaumkernes (4) des Sitzes erstreckt, wobei innerhalb des Schaumkernes
und am Anschlußstück (2, 20) der Elektroanschluß (5) für die Heizlitzen (3) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
a) daß es aus einer flachen, biegsamen Folie (2; 20) besteht,
b) daß bestimmte Befestigungsflächen (6; 21, 22) der Folie (2; 20) an der Ebene der
Heizlitzen (3) befestigt sind,
c) daß freie Flächen (7; 23, 24) der Folie abgewinkelt sind und ins Innere des Schaumkernes
(4) ragen,
d) daß an den ins Innere ragenden freien Flächen (7; 23, 24) oder gegebenenfalls einer
Verbindungsbrücke (25) zwischen denselben der Elektroanschluß (5) und/oder gegebenenfalls
weitere feste und auftragende Elemente befestigt sind, wie eine Zugentlastung (8)
für den Kabelbaum (11), die Stromversorgung der Heizlitzen (3), ein Thermostat (10),
Temperaturfühler, Regelglieder mit kleinen Heizflächen und dergleichen.
2. Anschlußstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie ein Winkelstück
(2) mit zwei zueinander abgewinkelten Schenkeln (6, 7) ist, deren einer (6) an der
Ebene der Heizlitzen befestigt ist und deren anderer (7) in den Schaumkern (4) hineinragt
und den Elektroanschluß (5) und gegebenenfalls andere Elemente trägt, wobei der andere
Schenkel (7)um die gemeinsame Verbindungskante (9) schwenkbar ist.
3. Anschlußstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Führung des
Kabelbaumes (11) zwischen den beiden Schenkeln (6, 7) ein stumpfer Winkel (a) eingestellt
ist.
4. Anschlußstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für
unterschiedliche Zwecke einschließlich mehrerer Regelglieder mehrere Anschlußstücke
(2, 20) vorgesehen sind.
5. Anschlußstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führung von Anschlußlitzen (12, 13) für die Heizlitzen (3) und dergleichen über Verbindungskanten
(9) von gegeneinander abgewinkelten ebenen Flächen der Folie (2; 20) hinweg in einem
schrägen Winkel (ß,-y), vorzugsweise zwischen 30° und 60° zu diesen Verbindungskanten
(9), erfolgt.
6. Anschlußstück nach einem der Ansprüche 1 sowie 4-5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folie (20) einen tunnelförmigen Querschnitt aufweist und im wesentlichen aus zwei
gegenüberliegenden Befestigungsflächen (21, 22) an der Ebene der Heizlitzen, je einem
von jeder Befestigungsfläche in den Schaumkern (4) nach innen ragenden abgewinkelten
Schenkel (23, 24) und einer Verbindungsfläche (25) der beiden Schenkel besteht, an
der der Elektroanschluß (5) und gegebenenfalls weitere Elemente befestigt sind.
7. Anschlußstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es
ein Gittergewebe aus Kunststoff-(Textil)- Material ist, vorzugsweise aus Polyamid
oder Polyester.
8. Anschlußstück nach eiern der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
perforiert oder ein Gewebe ist, vorzugsweise mit einem Flächenanteil der Öffnungen
von 70 bis 90 %.