[0001] Die Erfindung betrifft einen kunstharzgebundenen Schleifkörper mit in Teilbereichen
verbesserter Naßfestigkeit, der zum Spannen mit mindestens einer Bohrung sowie ggf.
Aussparungen zur Aufnahme von Spannflanschen an der Stirnseite des Körpers versehen
ist.
[0002] Kunstharzgebundene Schleifkörper sind seit langem erfolgreich im Einsatz. Es sind
auch keramisch gebundene Schleifkörper bekannt, die zur Verbesserung der Festigkeit
durchgehend imprägniert sind. Die dabei verwandten Imprägniermittel setzen die in
dem Körper vorhandenen Poren zu und verändern dadurch die Schleifeigenschaften zum
Negativen, weil durch die geschlossenen Poren der Abschliff pro Zeiteinheit verringert
wird, zum anderen durch das eingebrachte Kunstharzmaterial ein gewisser Schmierfilm
erzeugt wird und als dritte Nebenwirkung in vielen Fällen noch eine Geruchsbeeinträchtigung
auftritt. In der Praxis werden deshalb kunstharzgebundene Schleifkörper eingesetzt,
die nicht getränkt sind.
[0003] Bei diesen kunstharzgebundenen Schleifkörpern ergaben sich beim Naßschliff Ausbrüche
im Spannbereich der Schleifkörper, die zunächst unerklärlich waren. Messungen ergaben,
daß durch Veränderung der Scheibentemperatur zwischen -40 und +100
oC zwar eine Maßänderung auftrat, sich diese jedoch nur sehr gering auswirkte, da parallel
dazu auch eine Änderung der Längenverhältnisse in der Spannvorrichtung auftrat. Weitere
Untersuchungen führten dann zu der Erkenntnis, daß durch die Verwendung von Kühlwasser
oder Kühlschmiermitteln eine Schwächung der Kornbindungsbrücken auftritt, die zu einem
Sprengfestigkeitsabfall der Scheibe führen, desweiteren tritt eine gewisse Quellung
auf, die, da sie nicht durch eine entsprechende Längenänderung der Spannvorrichtung
ausgeglichen wird, zu erheblichen Drücken im Spannbereich der Scheibe führt, d. h.,
daß an diesen kritischen Stellen, also den Aussparungen, eine Rißbildung sowie ggf.
Ausbrüche auftreten, die in der weiteren Entwicklung zur Zerstörung der Scheibe führen.
Bisher nahm man - ohne Kenntnis der vorstehenden Untersuchungsergebnisse - den Nachteil
in Kauf, daß bei Berührung mit Wasser bzw. Kühlschmiermitteln ein merklicher Abfall
in der Festigkeit der Schleifkörper auftritt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, einen Schleifkörper
zu schaffen, der ohne Verringerung der Schleifleistung und ohne Veränderung der Schleifcharakteristik
die Bildung von Rissen oder Ausbrüchen in kritischen Bereichen verhindert.
[0005] Erfindungsgemäß gelöst wird das bei einem kunstharzgebundenen Schleifkörper mit in
Teilbereichen verbesserter Naßfestigkeit, der zum Spannen mit mindestens einer Bohrung
sowie Aussparungen zur Aufnahme von Spannflanschen an seinen Stirnseiten versehen
ist, dadurch, daß die Aussparungen mit einem Radius abgerundet ist, der dem 0,027-
bis 0,2-fachen des Durchmessers der Bohrung entspricht, und der Bereiche, an dem die
Spannflansche angreifen sowie die Aussparungen und die daran angrenzenden Teilbereiche
der Stirnseiten mit einem wasserabweisendem Kunstharz versiegelt oder beschichtet
ist.
[0006] Dadurch, daß die gefährdeten Stellen mit einem Kunstharz imprägniert oder beschichtet
sind, ist der Angriff des Wassers in diesem Bereich nicht mehr möglich, so daß es
bei Verwendung von Kühlschmiermitteln während des Schleifens nicht mehr zu einem Abfall
der Festigkeit in diesem Bereich, also im Flanschbereich der Schleifkörper, kommt.
Zusätzlich wird durch das Anbringen von Radien die Kerbwirkung herabgesetzt, so daß
sich auch dadurch eine Festigkeitssteigerung ergibt.
[0007] Der Radius als solcher liegt zwischen dem 0,027- und dem 0,2-fachen des Bohrungsdurchmessers,
wobei die untere Grenze dieses Bereiches weit oberhalb der bisher üblichen Fertigungsmaße
liegt und der obere Bereich durch die zur Verfügung stehende Fläche und die dadurch
auftretende maximal zulässige Flächenpressung begrenzt ist.
[0008] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Durchmesser der
Aussparung gleich oder größer der Summe aus Flanschaußendurchmesser und doppeltem
Radius der Abrundung ist. In diesem Falle muß der Flansch in seinem Außenbereich nicht
angefast werden, was zu einer Vereinfachung bei der Flanschherstellung führt. Trotzdem
tritt keine Beschädigung der Aussparung beim Spannen des Schleifkörpers auf.
[0009] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Radius der
Abrundung gleich oder größer

ist.
[0010] Als Kunstharz für die Versiegelung oder Beschichtung sind eine Vielzahl von Stoffen
einsetzbar, wie beispielsweise Schellack oder eine äthanolische Novolack-Lösung. Besonders
bevorzugt wird jedoch Epoxidharz, weil dieser außer der wasserabweisenden Wirkung
auch zu einer zusätzlichen mechanischen Verfestigung dieses kritischen Bereiches des
Schleifkörpers führt.
[0011] Vorteilhaft werden dabei die Kunstharze in flüssiger Form als schnellhärtende Klarlacke
aufgebracht, was vor oder nach dem Brennen, also dem Aushärten der Schleifkörper,
erfolgen kann.
Beispiel 1
[0012] Es wurde ein Schleifkörper mit folgenden Abmessungen gefertigt:
Außendurchmesser |
508,0 mm, |
Breite |
152,5 mm, |
Bohrungsdurchmesser |
304,8 mm |
2 Stirnflächenaussparungen |
365,0 mm Durchmesser, |
Tiefe |
25,0 mm, |
Radius an der Aussparung |
18,0 mm. |
[0013] 82 kg Korn der Körnung 800 eines weißen Edelkorundes wurden mit 3 kg flüssigem Resol
der Viskosität 600 bis 1.000 cp benetzt und dreißig Minuten in einem Planetenrührwerk
gemischt. Dem benetzten Korn wurden sodann 15 kg Novolak-Phenolharz zugegeben und
fünf Minuten vermengt. Dabei entstandene Agglomerate und Zusammenballungen wurden
abgesiebt. 77,8 kg dieser Mischung wurden in einer Preßform verteilt und in üblicher
Weise zu Schleifkörpern der oben genannten Abmessung verpreßt. Die Aushärtung erfolgte
wie üblich durch Aufheizen bis 80
oC in sechs Stunden
Haltezeit bei 80
oC drei Stunden,
Aufheizen bis 90
oC in fünf Stunden,
Aufheizen bis 120
oC in acht Stunden,
Aufheizen bis 130
oC in vier Stunden,
Aufheizen bis 140
oC in vier Stunden,
Aufheizen bis 150
oC in vier Stunden,
Aufheizen bis 160
oC in vier Stunden,
Aufheizen bis 175
oC in vier Stunden,
Haltezeit bei 175
oC sechs Stunden.
[0014] Nach dem Aushärten wurde an dem Schleifkörper eine beidseitige Aussparung der Abmessung
365,0 mm Durchmesser x 25,0 mm Tiefe angebracht. Der Radius der Aussparung betrug
18,0 mm.
Beispiel 2
[0015] Bei einem gemäß Beispiel 1 gefertigten Schleifkörper wurde die Aussparung der Flanschbereiche
und ein Teilbereich der Stirnseiten mit 20,0 g eines Zweikomponenten Korrosions-Emaille-Lacks,
Viskosität 400 bis 500 cp, Hersteller Fa. Stromit, lackiert. Der Lack wurde mit einem
Pinsel von Hand aufgebracht und nach dreistündiger Trocknung wurde der vorstehend
definierte Schleifkörper erneut beschichtet. Die Aushärtezeit betrug bei Raumtemperatur
zwölf Stunden, die Beschichtungsstärke bei der partiellen Lackierung lag bei 1,5 mm.
Beispiel 3
[0016] Ein gemäß Beispiel 1 erstellter Schleifkörper wurde in den Bereichen der Aussparung
des Flansches und in einem Teilbereich der Stirnseite mit einer äthanolischen Novolak-Lösung
versiegelt. Dazu wurden 50,0 g Novolak erwärmt und in 50,0 g Äthanol eingerührt und
zur Lösung gebracht. Die Lösung wurde nach Abkühlung auf die vorgenannten Bereiche
aufgebracht, die Versiegelung wurde bei 130
oC ausgehärtet, die Aushärtedauer betrug vier Stunden, die Eindringtiefe der Imprägnierung
lag bei 2,5 mm.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert, ohne sie jedoch
darauf zu beschränken.
- Fig. 1
- zeigt einen Schleifkörper in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2
- einen auf eine Welle aufgebrachten Schleifkörper im Schnitt,
- Fig. 3 und 4
- je einen Ausschnitt aus den Stirnseiten des Schleifkörpers im Bereich III bzw. IV,
- Fig. 5
- eine weitere Ausführung eines Schleifkörpers in vergrößerter Detailschnitt-Darstellung.
[0018] Der Schleifkörper (7) ist über Flansche (6) mit einer Welle (8) verbunden, die sich
durch die Bohrung (1) des Schleifkörpers (7) erstreckt. Die Ringschulter bzw. der
Flansch (6) sind in den Aussparungen (2) angeordnet. Ihr Außendurchmesser erstreckt
sich bis in die Nähe des Radius (4), mit dem die Aussparungen (2) gerundet sind. Die
Bereiche (5) der Stirnseiten (3), die gegen die Aussparungen (2) durch den Radius
(13) gerundet sind, sowie die Aussparungen (2), die gegenüber der Bohrung (1) durch
die Radien (14) gerundet sind, sind mit einem Klarlack auf Basis von Epoxidharz beschichtet,
wodurch die Poren (9) in diesem Bereich geschlossen sind.
[0019] Der Durchmesser (11) der Ausnehmungen (2) hat in Figur 1 und 2 etwa den Wert des
Außendurchmessers des Flansches (6) plus 2x Größe von Radius (4), dessen Mittelpunkt
hier innerhalb des Schleifkörpers (7) liegt.
[0020] Wie aus Figur 4 zu erkennen, weist der Schleifkörper (7) im Bereich der Stirnseite
(3) nach außen geöffnete Poren (9) auf, die durch eine Beschichtung (12) abgedeckt
sind.
[0021] Gemäß Figur 3 ist statt einer Beschichtung (12) eine Versiegelung (10) eingebracht,
d. h. es wurde ein Material mit einer geringeren Viskosität eingesetzt, das in die
Poren (9) eingedrungen ist und diese auffüllte. Die Eindringtiefe lag in diesem Fall
bei 2,5 mm.
[0022] Die Figur 5 zeigt in einer weiteren Ausführung, daß der Radius (4') gegenüber den
Radien (13, 14) wesentlich größer ausgeführt ist. Ferner ist daraus ersichtlich, daß
der Mittelpunkt M', von dem der Radius (4') ausgeht, außerhalb des Schleifkörpers
(7) angeordnet ist.
1. Kunstharzgebundener Schleifkörper mit in Teilbereichen verbesserter Naßfestigkeit,
der zum Spannen mit mindestens einer Bohrung (1) sowie Aussparungen (2) zur Aufnahme
von Spannflanschen (6) an seinen Stirnseiten (3) versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aussparung (2) mit einem Radius (4) abgerundet ist, der dem 0,027- bis 0,2-fachen
des Durchmessers der Bohrung (1) entspricht und der Bereich, an dem die Spannflansche
(6) angreifen, sowie die Aussparungen (2) und die daran angrenzenden Teilbereiche
(5) der Stirnseiten (3) mit einem wasserabweisenden Kunstharz versiegelt oder beschichtet
sind.
2. Kunstharzgebundener Schleifkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser (11) der Aussparung (2) gleich oder größer der Summe aus Flanschaußendurchmesser
und dem doppelten des Radius der Abrundung (4, 4') ist.
3. Kunstharzgebundener Schleifkörper nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Radius der Abrundung (4, 4') gleich oder größer

beträgt.
4. Kunstharzgebundener Schleifkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunstharz für die Versiegelung oder Beschichtung ein Epoxidharz ist.
5. Kunstharzgebundener Schleifkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunstharz für die Versiegelung oder Beschichtung in flüssiger Form als schnellhärtender
Klarlack aufgebracht ist.
1. Abrasive body bonded by a synthetic resin, having an improved water resistance in
parts, and which for clamping is provided with at least one bore (1) and with recesses
(2) to receive clamping flanges (6) on its end faces (3), characterised in that the
recess (2) is rounded off with a radius (4) which corresponds to 0.027 to 0.2 times
the diameter of the bore (1), and the region with which the clamping flanges (6) engage,
as well as the recesses (2) and the parts (5), bordering the latter, of the end faces
(3), are sealed or coated with a water-repellent synthetic resin.
2. Abrasive body bonded by a synthetic resin according to Claim 1, characterised in that
the diameter (11) of the recess (2) is equal to or greater than the sum of the outside
diameter of the flange and twice the radius of the rounding-off (4,4').
3. Abrasive body bonded by a synthetic resin according to either of Claims 1 and 2, characterised
in that the radius of the rounding-off (4,4') is equal to or greater than
4. Abrasive body bonded by a synthetic resin according to one of Claims 1 to 3, characterised
in that the synthetic resin for the sealing or coating is an epoxy resin.
5. Abrasive body bonded by a synthetic resin according to one of Claims 1 to 4, characterised
in that the synthetic resin for the sealing or coating is applied in liquid form as
a rapid-hardening clear lacquer.
1. Elément de meulage à liant de résine synthétique présentant une résistance à l'état
humide améliorée dans des zones partielles et muni sur ses faces frontales (3), pour
le serrage, d'au moins un trou (1) ainsi que d'évidements (2) destinés à recevoir
des flasques de serrage (6), caractérisé en ce que l'évidement (2) est arrondi avec
un rayon (4) qui représente entre 0,027 et 0,2 fois le diamètre du trou (1) et en
ce que la zone sur laquelle portent les flasques de serrage (6) ainsi que les évidements
(2) et les zones partielles (5) des faces frontales (3) qui sont adjacentes auxdits
évidements sont scellés ou enduits avec une résine synthétique hydrofuge.
2. Elément de meulage à liant de résine synthétique selon la revendication 1, caractérisé
en ce que le diamètre (11) de l'évidement (2) est égal ou supérieur à la somme du
diamètre extérieur des flasques et du double du rayon de l'arrondi (4, 4').
3. Elément de meulage à liant de résine synthétique selon l'une des revendications 1
et 2, caractérisé en ce que le rayon de l'arrondi (4, 4') est égal ou supérieur à
4. Elément de meulage à liant de résine synthétique selon l'une des revendications 1
à 3, caractérisé en ce que la résine synthétique pour le scellement ou l'enduction
est une résine époxy.
5. Elément de meulage selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la
résine synthétique pour le scellement ou l'enduction est appliquée à l'état liquide
sous forme de vernis transparent à durcissement rapide.