[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hebezeugantrieb, bei dem ein Drehstrommotor
an einen Umrichter mit variabler Ausgangsfrequenz angeschlossen ist und dem Motor
eine mechanische Sicherheitsbremse zugeordnet ist, die nur dann freigebbar ist, wenn
das Drehmoment des Motors einen vorgegebenen Wert hat. Bei Hebezeugantrieben darf
die Haltebremse nur dann gelüftet werden, wenn im elektrischen Motor ein ausreichendes
Moment zum Halten bzw. Hochfahren der Last vorhanden ist, da es ansonsten - man denke
z.B. an Gießkräne - zu schweren Unfällen kommen kann.
[0002] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Kriterium für die Sicherheitsvorrichtung
zu schaffen, das anzeigt, wenn ein ausreichendes Moment zur Verfügung steht. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die elektrischen Ströme in den Leitungen
zwischen Umrichter und Motor erfaßbar sind und daraus ein der vektoriellen Summe und
ein der Mittelwertsumme der elektrischen Ströme proportionales Signal gebildet wird
und daß das Freigabekommando für die Bremse aus der Bedingung abgeleitet ist, daß
die vektorielle Summe unterhalb eines vorgegebenen ersten Grenzwertes und die Mittelwertsumme
oberhalb eines zweiten Grenzwertes liegt.
[0003] Auf diese Weise wird auch bei sehr niedrigen Frequenzen in der Anfahrphase sehr sicher
festgestellt, ob ausreichender Strom, d.h. Moment vorhanden ist, und ob dieser Strom
auch ordnungsgemäß die Ständerwicklungen durchfließt und nicht etwa auf einen Kurzschluß
zurückzuführen ist.
[0004] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.
Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert; es zeigen:
FIG 1 das Prinzipschaltbild und
FIG 2 Details einer Stromauswerteschaltung.
Wie aus FIG 1 ersichtlich, speist ein an ein Netz angeschlossener Thyristorumrichter
1 mit variabler Ausgangsspannung und Frequenz einen Drehstrommotor 2 mit den Phasen
RST. Der Motor 2 treibt über ein Getriebe 3 die Seiltrommel 4, an deren Seil die Last
5 hängt. Der Motor 2 ist ferner mit einer elektrisch lüftbaren Sicherheitsbremse 6
gekuppelt, deren Ansteuerung 7 nur dann das Freigabekommando geben darf, wenn ein
ausreichendes Motordrehmoment vorliegt. Zur Erfassung dieses Moments sind in den Phasenzuleitungen
zwischen Umrichter 1 und Motor 2 Stromwandler 8, 9, 10 vorgesehen. An die Stromwandler
8, 9, 10 ist eine Stromauswerteschaltung 11 angeschlossen, die an einen Ausgang 15
ein der Summe der Phasenströme I
R, I
S, I
T proportionales Signal I
e und am zweiten Ausgang 16 ein der vektoriellen Summe I
v der Phasenströme proportionales Signal liefert. An den Ausgang 15 ist ein Grenzwertmelder
12 angeschlossen, der anspricht, wenn der Summeneffektivwert der Phasenströme einen
vorgegebenen Grenzwert überschritten hat. Am Ausgang 16 ist ein Grenzwertmelder 12
angeschlossen, der anspricht, wenn die vektorielle Summe der Phasenströme unterhalb
eines vorgegebenen Wertes, z.B. unterhalb 10% Nennstrom liegt. Da im Idealfall die
vektorielle Summe der Phasenströme Null sein muß, kann hierdurch auch bei sehr niedrigen
Frequenzen festgestellt werden, ob in allen drei Phasen die richtigen Ströme fließen.
Haben beide Grenzwertmelder 12, 13 angesprochen, so wird über das Undglied 14 das
u.a. erforderliche Freigabekommando an die Ansteuerung 7 der Bremse 6 gegeben.
[0005] Wie aus FIG 2 ersichtlich, kann die vektorielle Summenbildung relativ einfach mit
einem in Sternpunktschaltung angeordneten Transformator 17 und die Mittelwertbildung
mit einem Gleichrichter 18 vorgenommen werden.