[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umladen, insbesondere zum Beladen von
Fahrzeugen, sowie gegebenenfalls zur Zwischenlagerung von Gütern, insbesondere länglichen
Gütern wie Stahlkonstruktionen oder -trägern.
[0002] Beim Umladen von insbesondere länglichen Gütern wie Stahlkonstruktionen oder Stahlträgern
ist der Nachteil vorhanden, daß bei einem solchen Umladen, insbesondere auch beim
Beladen von Fahrzeugen mit solchen Stahlkonstruktionen oder Stahlträgern ein relativ
großer Zeitaufwand erforderlich ist, falls mehrere längliche Güter wie Stahlkonstruktionen
oder Stahlträger umgeladen oder beladen werden müssen. Üblicherweise wird jedes Einzelteil
dieser länglichen Güter nacheinander von einem Hebezeug, z.B. einem Laufkran, aufgenommen
und auf der zu tragenden Fläche abgelegt.
[0003] Weiterhin ist es bekannt, eine Vielzahl von länglichen Gütern auf einer hierfür geeigneten
Palette nacheinander abzulegen und diese beladene Palette dann als Block auf ein Fahrzeug
zu laden. Hierbei ist jedoch der Nachteil gegeben, daß diese Palette dann mit der
Vielzahl von Gütern wegtransportiert wid, so daß sie nach dem Abladen der Güter entweder
unter Aufwand zurücktransportiert oder verworfen werden muß. Außerdem ist bei einer
Zwischenlagerung beladener Paletten die Palette für die Zwischenlagerungszeit nicht
verfügbar und ein Stapeln von beladenen Paletten ist nur in Ausnahmefällen möglich,
wenn die obere Fläche der aufgeladenen Güter waagerecht ist und die aufgeladenen Güter
das Gewicht einer hierauf abzusetzenden weiteren Palette aushalten können.
[0004] Weiter ist aus dem DE-GM 73 44 898 eine Beladeeinrichtung bekannt, welche aus an
Seitenteile ankoppelbaren Bodentraversen besteht. Diese Beladeeinrichtung soll jedoch
beim Fahrzeug mit den darauf befindlichen Gütern nach dem Beladen des Fahrzeuges verbleiben,
d. h. dient praktisch als Tranportbehältnis für die Güter Eine Trennung von Gütern
und Beladeeinrichtung wäre nicht auf einfache Weise möglich. Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist demgegenüber eine Belade- oder Umladevorrichtung, die eine Aufnahme
eines vorbereiteten Blockes von länglichen Gütern leicht und einfach ermöglicht, so
daß bei dem Ladevorgang das Hebezeug, z. B. ein Laufkran, nur einmal eingesetzt werden
muß, was eine große Zeitersparnis bedeutet, und die nach einem Beladevorgang leicht
und einfach von den aufgeladenen Gütern wieder getrennt werden kann, so daß sie nicht
als Palette bei den z. B. auf ein Fahrzeug aufgeladenen Gütern verbleiben muß. Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung soll es ferner möglich sein, eine Vielzahl von länglichen
Gütern, die zu einer Lieferung gehören, gegebenenfalls einer Zwischenlagerung zuzuführen,
wobei es dann möglich sein soll, diese Vielzahl von Gütern mit nur einem Ümlade- oder
Beladungsvorgang aus der Zwischenlagerung zu entnehmen und zur Umladestelle oder zu
dem zu beladenden Fahrzeug zu bringen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe dient die erfindungsgemäße Vorrichtung, bestehend aus:
a) mehreren Bodentraversen, welche an wenigstens ein Seitenteil an- und abkoppelbar
sind,
b) zwei aus Gitterkonstruktionen bestehenden Seitenteilen, welche jeweils Anhängeeinrichtungen
zum Anhängen an synchron steuerbare Hebezeuge aufweisen, welche dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie weiterhin umfaßt:
c) zwei abnehmbare oder schwenkbare Abstandshalter zum waagerechten Austarieren des
aus den Traversen und einem Seitenteil gebildeten Ladearmes.
[0006] Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Ansprüchen
2 bis 4 näher beschrieben und werden anhand der folgenden, ins einzelne gehenden Beschreibung
näher erläutert.
[0007] In der Zeichnung sind:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer zusammengebauten Vorrichtung;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Seitenteiles der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 ein Schnitt durch die Ankopplungsstelle zwischen Seitenteil und Traverse,
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Schnittansicht, jedoch hiergegen um 90° gedreht,
Fig. 5 eine Schnittansicht in Längsrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung von
Seitenteil mit angekoppelten Bodentraversen und Abstandshalter;
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Schnittansicht mit angekoppeltem zweiten Seitenteil.
[0008] In der Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
im zusammengebauten Zustand gezeigt, wobei hier aufgeladene Güter aus Gründen der
Übersichtlichkeit nicht dargestellt sind. Die Vorrichtung besteht aus insgesamt fünf
Bodentraversen 1, welche an die beiden Seitenteile 2 angekoppelt sind. Die Seitenteile
2 bestehen aus einer Gitterkonstruktion, wie diese in der Fig. 2 in Seitenansicht
dargestellt ist. Die Seitenteile 2 weisen jeweils mindestens zwei Anhängereinrichtungen
3 auf, wobei vier Anhängereinrichtungen 3 nur bei dem vorderen Seitenteil der Vorrichtung
von Fig. 1 sichtbar sind. An diese Anhängereinrichtungen kann eine Seilschleife 7,
wie sie in der Fig. 5 gezeigt ist, angehängt werden. Die Bodentraversen 1 können mit
dem jeweiligen Seitenteil 2 über einen Bolzen 8, welcher in geeignete Öffnungen bzw.
Bohrungen 9 des Seitenteiles 2 bzw. Bohrung 10 der Bodentraverse 1 paßt, verriegelt,
d. h. angekoppelt werden, wie dies im Einzelnen in den Fig. 3 und 4 gezeigt ist. Vorteilhafterweise
sind die Enden der Bodentraversen 1 angespitzt, wie dies bei 11 in den Fig. 5 und
6 schematisch dargestellt ist, um ein leichteres Einführen der Bodentraversen in die
entsprechenden Einführungsöffnungen 12 des Seitenteiles 2 zu ermöglichen. Mit 4 sind
Abstandshalter bezeichnet, Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es nicht unbedingt
erforderlich, daß beide Seitenteile 2 an die oder von den Bodentraversen 1 an- und
abkoppelbar sind, sondern bei einer Ausführungsform ist es ebenfalls möglich, daß
eines der Seitenteile 2 mit der zugehörigen Anzahl von Bodentraversen 1 bereits fest
verbunden ist. Dies ist in der Zeichnung jedoch nicht gesondert dargestellt. In diesem
Fall der festen Verbindung der Bodentraversen mit einem der Seitenteile stellt dieses
Teil der Vorrichtung einen Ladearm dar, vergleichbar dem Ladearm eines Gapelstaplers.
[0009] Ebenfalls ist die Anzahl der Bodentraversen nicht beschränkt, deren Mindestanzahl
muß jedoch zwei betragen.
[0010] Die Anhangereinrichtungen 3 können bei den Seitenteilen sowohl auf der Außenseite
als auch auf der Innenseite angebracht sein, wie dies in der Fig. 1 für eine Anbringung
an der Außenseite der Seitenteile 2 und in der Fig. 5 für eine Innenanbringung an
den Seitenteilen 2 dargestellt ist. Bei einer Anbringung der Anhängereinrichtung 3
auf der Innenseite der Seitenteile (bei dem Zusammenbau des ersten Seitenteiles mit
den Bodentraversen oder im Fall eines aus fest miteinander verbundenen Seitenteil
und Bodentraversen bestehenden Ladearmes)ist der Vorteil gegeben, daß die Seilschlaufe,
welche dem Anhängen an das Hebezeug dient, einfacher angebracht werden kann. Die Anhängereinrichtung
kann, wie in der Fig. 5 dargestellt ist, aus einfachen, an die Gitterkonstruktion
des Seitenteiles 2 angeschweißten oder sonstwie befestigten hakenförmigen Konstruktionen
bestehen.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt weiterhin wenigstens zwei abnehmbare oder
schwenkbare Abstandshalter 4, welche für den Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
der im folgenden noch näher erläutert wird, erforderlich sind. Diese Abstandshalter
4 besitzen eine solche Länge, daß der senkrecht verlaufende Teil 7' der Seilschlaufe
in der gestrichelt dargestellten Schwerpunkts-Mittellinie 13 des aus einem Seitenteil
2 und den Bodentraversen bestehenden Ladearms verläuft, d.h. daß nach dem Anheben
dieses aus einem Seitenteil 2 und den Bodentraversen 1 bestehenden Ladearmes mit dem
Hebezeug im freischwebenden Zustand eine waagerechte Lage der Bodentraversen 1 und
eine senkrechte Lage der Seitenteile 2 erreicht wird, siehe Fig. 5.
[0012] Die Seitenteile 2 der erfindungsgemäßen Vorrichtung können bei einer bevorzugten
Ausführungsform noch Aufnahmelaschen 5, wie sie in den Fig. 4, 5 und 6 näher dargestellt
sind, oder auch Isoekken 6, wie sie in der Fig.2 schematisch angegeben sind, aufweisen.
Hierdurch ist der Vorteil gegeben, daß erfindungsgemäße Vorrichtungen nach dem Zusammenbau
leicht aufeinandergestapelt und im gestapelten Zustand auch fixiert werden können.
[0013] Auf diese Weise ist es ohne weiteres möglich, praktisch ein Lager aus einer Vielzahl
von aufeinandergestapelten Vorrichtungen gemäß der Erfindung aufzubauen.
[0014] Im folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert.
[0015] Falls die erfindungsgemäße Vorrichtung aus zwei Seitenteilen besteht, welche an mehrere
Bodentraversen 1 angekoppelt werden können, wie dies in der Fig. 1 dargestellt ist,
wird zunächst aus einem der Seitenteile 2 und der entsprechenden Anzahl von Bodentraversen
1 eine Ladearmkonstruktion durch Einschieben der Bodentraversen 1 in die entsprechenden
Einführungsöffnungen 12 dieses Seitenteiles 2 und Verriegeln der Bodentraversen 1
mittels der Bolzen 8 mit dem Seitenteil 2 hergestellt. Es ergibt sich dann eine Ladearmkonstruktion,
wie sie in der Fig.5 dargestellt ist. Diese Ladearmkonstruktion wird über wenigstens
zwei Seilschlaufen 7, welche durch die Abstandshalter 4 in der Schwerpunkts-Mittellinie
13 gehalten werden, an ein synchron steuerbares Hebezeug, z.B. zwei Laufkräne, angehängt
und kann damit beliebig angehoben und auch verfahren werden. Die Vielzahl der umzuladenden
oder zu beladenden länglichen Güter, welche vorher hergestellt oder zusammengestellt
wurden, müssen auf geeigneten Trägern oder Balken abgelagert sein, welche eine größere
Höhe,als der Höhe der Bodentraversen 1 entspricht, aufweisen, so daß die Bodentraversen
1 der Ladearmkonstruktion wie bei einem Gapelstapler unter die Vielzahl von geeignet
gestapelten länglichen Gütern gefahren werden kann. Hierbei ist es selbstverständlich
erforderlich, daß die Länge der Bodentraversen 1 größer ist als die Breite der Vielzahl
von gestapelten länglichen Gütern, d.h. daß das freie Ende 11 der Bodentraverse 1
(linkes Ende in Fig. 5) unter den gestapelten länglichen Gütern hervorragt, so daß
das zweite Seitenteil 2 an die Bodentraversen 1 angekoppelt werden kann, nachdem es
in geeigneter Weise mit einem weiteren synchron steuerbaren Hebezeug in die geeignete
Position gefahren wurde, wie dies in der Fig. 6 dargestellt ist. Die länglichen Güter
sind in den Fig. 5 und 6 als Rohre dargestellt und mit 15 bezeichnet. Die Auflageträger
oder -balken, welche das Unterfahren der länglichen Güter mit den Bodentraversen der
Ladearmkonstruktion ermöglichen, sind in den Fig. 5 und 6 mit 14 bezeichnet.
[0016] Nach dem Ankoppeln des zweiten Seitenteiles 2 (linkes Seitenteil von Fig. 6) kann
die nun zusammengebaute erfindungsgemäße Vorrichtung mittels der synchron steuerbaren
Hebezeuge, wobei insgesamt vier Hebekräne erforderlich sind, hochgehoben und beliebig
an einen anderen Ort gebracht werden, insbesondere auf die Ladefläche eines Fahrzeuges
wie eines Güterwagens oder eines Tiefladers, wobei auf der Umladefläche oder Ladefläche
ebenso wie beim zuvor beschriebenen Vorgang des Aufnehmens der Vielzahl von länglichen
Gütern geeignete Auflageträger oder -balken vorhanden sein müssen. Auf diesen Auflageträgern
oder -balken wird die Vielzahl der länglichen Güter dann abgelegt, eines der Seitenteile
wird von den Bodentraversen abgekoppelt, so daß die Ladearmkonstruktion entsprechend
der Fig.5 wieder hergestellt ist. Anschließend werden nach dem Ausschwenken oder Wiederanbringen
der Abstandshalter 4 an dem mit den Bodentraversen 1 verbunden qebliebenen Seitenteil
2 noch die Seilschlaufen 7 angebracht, diese an die Hebezeuge angehängt und das Ganze
etwas angehoben, so daß ein Herausfahren der Bodentraversen unter den auf den Auflageträgern
oder -balken abgelagerten Vielzahl von länglichen Gütern ermöglicht wird.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfordert daher keine Paletten, sondern es ist möglich,
unter Verwendung einer geringen Anzahl von Auflageträgern oder -balken, ein Umladen
einer Vielzahl von länglichen Gütern durchzuführen oder eine Vielzahl solcher länglichen
Güter in einem Arbeitsvorgang auf ein Fahrzeug aufzuladen. Mit einem Fahrzeug werden
dann nur die Auflageträger oder -balken mittransportiert, falls nicht bereits auf
dem Fahrzeug geeignete Auflagen in Form von Trägern oder Balken vorgesehen sind.
[0018] Bezugsziffernaufstellung
1 Bodentraversen
2 Seitenteil
3 Anhängeeinrichtung
4 Abstandshalter
5 Aufnahmelaschen
6 Isoecken
7 Seilschleife; 7' senkrechter Abschnitt von 7
8 Bolzen zum Ankoppeln
9 Bohrung in 2 zum Verriegeln von 8
10 Bohrung in 1 zum Verriegeln von 8
11 angespitzte Enden von 1
12 Einführungsöffnung für 1 in 2
13 Schwerpunktsmittellinie von Zusammenbau 1 + 2
14 Auflageträger oder - balken
15 längliche Güter
1. Vorrichtung zum Umladen, insbesondere zum Beladen von Fahrzeugen, sowie gegebenenfalls
zur Zwischenlagerung von Gütern, insbesondere länglichen Gütern wie Stahlkonstruktionen
oder -trägern, bestehend aus
a) mehreren Bodentraversen (1), welche an wenigstens ein Seitenteil (2) an- und abkoppelbar
sind,
b) zwei aus Gitterkonstruktionen bestehenden Seitenteilen (2), welche jeweils Anhängeeinrichtungen
(3) zum Anhängen an synchron steuerbare Hebezeuge aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie weiterhin
c) zwei abnehmbare oder schwenkbare Abstandshalter (4) zum waagerechten Austarieren
des aus den Traversen (1) und einem Seitenteil (2) gebildeten Ladearmes umfaßt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (2) an
ihrer Unterseite Aufnahmelaschen (5) zum Aufeinanderstapeln von zusammengesetzten
Vorrichtungen aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (2) Isoecken
(6) zum Fixieren beim Aufeinanderstapeln von zugammengesetzten Vorrichtungen aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anhängeeinrichtung (3) bei wenigstens einem der Seitenteile (2) nach dem Ankoppeln
an die Traversen (1) auf der Seite der Traversen liegt.