[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerung für Kolbenpumpen nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Kolbenpumpen dieser Art und insbesondere Doppelkolbenpumpen werden zur Förderung
solch ungewöhnlicher Medien, wie Gänsefedern, Knochen, Schlämme mit Steinbrocken und
dergleichen, eingesetzt. Bekannt ist, die hydraulischen Betätigungszylinder für die
Pumpenkolben und die hydraulischen Stellzylinder für die Saug- und Druckventile in
ihrer versetzten Arbeitsfolge elektronische zu steuern. Eine elektronische Steuerung
ist für bestimmte Einsatzgebiete, z.B. in explosionsgefährdeter Umgebung, mit Problemen
verbunden, oder nicht zulässig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Doppelkolbenpumpe der eingangs
angegebenen Art eine vollhydraulische Steuerung vorzuschlagen, die auch in explosionsgefährdeter
Umgebung eingesetzt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale im Anspruch 1. Durch
die Anordnung eines durch den Pumpenkolben gesteuerten Vorsteuerventils und einer
von diesem wiederum gesteuerten Steuereinrichtung für die Betätigungszylinder einerseits
und die Stellzylinder andererseits ergibt sich eine vollhydraulische Steuerung, die
zuverlässig und betriebssicher im vorgegebenen Zyklus arbeitet, weil die Steuereinrichtungen
nur dann umschalten, wenn das Vorsteuerventil vom Pumpenkolben insbesondere mechanisch
umgeschaltet ist.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung
und in den weiteren Ansprüchen angegeben.
[0006] Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgende anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schaltplan der vollhydraulischen Steuerung bei einer Doppelkolbenpumpe,
Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform der Steuerung, und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform eines Umschaltventils.
[0007] In Fig. 1 sind mit 1 und 2 die Betätigungszylinder einer Dopppelkolbenpumpe bezeichnet,
die jeweils einen Pumpenkolben 3 bzw. 4 antreiben. Dem Kolben 3 ist ein Saugventil
5 und ein Druckventil 7 und dem Kolben 4 ein Saugventil 6 sowie ein Druckventil 8
zugeordnet. Diese Saug- und Druckventile werden jeweils durch einen Stellzylinder
9 bis 12 betätigt. Mit S ist der Sauganschluß und mit D der Druckanschluß der Pumpe
bezeichnet.
[0008] Die beiden Betätigungszylinder 1 und 2 sind jeweils mit einem Umschaltventil 13 bzw.
14 derart verbunden, daß diese Umschaltventile in den Endstellungen der zugeordneten
Kolben 3, 4 umgeschaltet werden. So kann der Kolben des Betätigungszylinders z.B.
über einen Stößel in den Endstellungen mit einem Schaltelement des Umschaltventils
mechanisch in Eingriff treten und dieses verstellen oder mit diesem mechanisch verbunden
sein.
[0009] Diese Umschaltventile 13,14 stehen über eine Druckmittelleitung 37 mit einer Speisepumpe
35 in Verbindung, die einen konstanten Druck P3 liefert, und sie sind in Fig. 1 mit
Steuereinrichtungen bzw. Hauptsteuerventilen 15,16 verbunden, um diese in Abhängigkeit
von der Schaltstellung der Umschaltventile umzuschalten. Von dem Umschaltventil 13
führt eine Steuerleitung 17 und von dem Umschaltventil 14 eine Steuerleitung 18 jeweils
zu den beiden Steuereinrichtungen 15 und 16, wobei in diese beiden Steuerleitungen
ein von Hand betätigbares Ventil 19 eingesetzt ist. Die beiden Steuereinrichtungen
15,16 sind ferner über Druckmittelleitungen mit einer Versorgungspumpe 20 verbunden,
die das zum Beaufschlagen der Betätigungszylinder 1,2 und der Stellzylinder 9 bis
12 erforderliche Druckmittel liefert.
[0010] Die Versorgungspumpe 20 ist druck- und förderstromgeregelt, so daß sie sich selbsttätig
auf den Druck P1 einregelt, der für den Förderstrom in der Doppelkolbenpumpe erforderlich
ist. Von der Versorgungspumpe 20 führt eine Druckmittelleitung 21 über ein von Hand
steuerbares Ventil 22 zur Steuereinrichtung 15. Von dieser führt eine Leitung 23 zum
Betätigungszylinder 2 auf dessen Kolbenseite, während kolbenstangenseitig der Betätigungszylinder
2 über eine Leitung 24 mit der Kolbenstangenseite des Betätigungszylinders 1 verbunden
ist, so daß bei Druckmittelbeaufschlagung des Betätigungszylinders 2 das auf der Kolbenstangenseite
befindliche Druckmittel über die Leitung 24 in den Betätigungsyzlinder 1 gedrückt
wird, der dadurch einen gegenläufigen Hub ausführt. Von der Kolbenseite des Betätigungszylinders
1 führt eine Druckmittelleitung 25 zur Steuereinrichtung 15, durch die das von der
Versorgungspumpe 20 kommende Druckmittel mit dem Druck P1 in Abhängigkeit von der
Schaltstellung in die Druckmittelleitung 23 oder 25 geleitet wird, wobei jeweils die
andere Leitung als Rücklaufleitung dient. Von der Steuereinrichtung 15 führt eine
Rücklaufleitung 26 zu einem Resvervoir 27, wobei in der dargestellten Schaltstellung
des Handventils 22 die Druckmittelleitung 21 von der Versorgungspumpe 20 mit der Rücklaufleitung
26 kurzgeschlossen ist.
[0011] Die andere Steuereinrichtung 16 ist ebenfalls mit der Rücklaufleitung 26 verbunden
und sie wird über eine Leitung 28 mit Druckmittel von der Versorgungspumpe 20 versorgt,
wobei diese Leitung 28 von einer Druckleitung 21 abzweigt und durch ein Druckminderventil
29 der Druck in dieser Leitung 28 auf einen bestimmten Wert P2 reduziert wird. Von
der Steuereinrichtung 16 führt eine Leitung 31 zur Kolbenseite der Stellzylinder 10
und 11 sowie zur Kolbenstangenseite der Stellzylinder 9 und 12. Eine von der Steuereinrichtung
16 ausgehende Leitung 32 führt zur Kolbenstangenseite der Stellzylinder 10 und 11
und auf die Kolbenseite der Stellzylinder 9 und 12.
[0012] Von der Kolbenstangenseite des Betätigungszylinders 2 führt eine Leitung 33 über
ein von Hand verstellbares Ventil 34 zu der Speisepumpe 35, die über ein Druckminderventil
36 auf beispielsweise 10 bar reduziertes Druckmittel liefert, das zum Ausgleich etwaiger
Leckverluste und zur Unterstützung des Saughubes an den Betätigungszylindern 1 und
2 dient. In der in Fig. 1 dargestellten Stellung des Handventils 34 ist der Druckmittelstrom
von der Speisepumpe 35 mit der Rücklaufleitung 26 kurzgeschlossen.
[0013] Die Steuerung nach Fig. 1 arbeitet wie folgt. Um die Doppelkolbenpumpe in Betrieb
zu nehmen, werden zunächst die Handventile 22 und 34 aus der dargestellten Stellung
in die andere Schaltstellung gebracht. Die Betätigungszylinder 1 und 2 werden dann
von der Versorgungspumpe 20 über das Handventil 22 und die Steuereinrichtung 15 mit
Druckmittel bis zu dem maximal eingestellten Druck versorgt, bzw. mit dem Druck, den
das zu pumpende Medium aufgrund seiner Konsistenz, Förderhöhe, Rohrleitungswiderständen,
usw. gerade benötigt, wobei sich die Versorgungspumpe 20 selbsttätig auf den geforderten
Druck einregelt. Während der Betätigungszylinder 2 z.B. einen Druckhub ausführt, wie
durch einen Pfeil angedeutet, wird das kolbenstangenseitig verdrängte Druckmittel
auf die Kolbenstangenseite des Betätigungszylinders 1 gedrückt, der damit einen Saughub
ausführt, der durch den von der Speisepumpe 35 gelieferten Druck unterstützt wird.
[0014] Gleichzeitig werden über die Steuereinrichtung 16 die Stellzylinder 9 und 10 der
Saugventile 5 und 6 derart beaufschlagt, daß das Saugventil 5 offen und das Saugventil
6 geschlossen ist, während über die Stellzylinder 11 und 12 das Druckventil 7 geschlossen
und das Druckventil 8 offen ist. Durch den Druckhub des Betätigungsyzlinders 2 wird
somit das zu pumpende Medium vom Pumpenkolben 4 in die Druckleitung D gedrückt, während
der Pumpenkolben 3 über den Sauganschluß S Medium ansaugt.
[0015] Haben die Betätigungszylinder 1 und 2 ihre Endstellung erreicht, so werden die Umschaltventile
13 und 14 umgeschaltet, die wiederum mit Hilfe des von der Speisepumpe 35 über die
Leitung 37 gelieferten Druckmittelstromes mit konstantem Wert P3 die Steuereinrichtungen
15 und 16 umschalten, so daß die Betätigungsyzlinder 1 und 2 die umgekehrten Hübe
ausführen und die Saug-und Druckventile in umgekehrter Weise geöffnet und geschlossen
werden.
[0016] Dadurch, daß die Umschaltventile 13,14 mechanisch von den Kolben der Betätigungszylinder
1,2 in deren Endstellungen umgeschaltet werden, werden gleichzeitig die beiden Kolbenpumpen
so verriegelt, daß nur dann ein neuer Arbeitshub eingeleitet wird, wenn die vorhergehende
Hubbewegung auch tatsächlich beendet ist. Durch diese Verriegelung bleibt die Pumpe
im Zyklus und kommt nicht aus dem Takt.
[0017] Die beiden Steuereinrichtungen bzw. Hauptsteuerventile 15 und 16 sind mit Rasteinrichtungen
für die Schaltstellungen versehen, wobei die gerastete Schaltstellung solange beibehalten
wird, bis eine eindeutige Umschaltung erfolgt. Sollte einer der Betätigungsyzlinder
1 und 2 früher seine Endstellung erreichen, als der andere, und damit das zugeordnete
Umschaltventil schon umschalten, während das andere Umschaltventil noch in der vorherigen
Schaltstellung ist, so bekommen die beiden Steuereinrichtungen 15 und 16 über die
beiden Steuerleitungen 17 und 18 auf beiden Seiten Schaltdruck, so daß kein eindeutiger
Schaltbefehl vorliegt. Die Steuereinrichtungen 15 und 16 verbleiben deshalb in der
bisherigen gerasteten Schaltstellung. Erst wenn der andere Betätigungszylinder seine
Endstellung erreicht hat und das zugeordnete Umschaltventil umschaltet, erfolgt ein
eindeutiger Schaltbefehl an die Steuereinrichtungen 15 und 16, die dann entsprechend
umschalten.
[0018] Um sicherzustellen, daß die die Saug- und Druckventile betätigenden Stellzylinder
9 bis 12 ihre jeweiligen Hübe ausgeführt haben, bevor die Betätigungszylinder 1 und
2 in der Gegenrichtung anfahren, ist in den zur Steuereinrichtung 15 führenden Steuerleitungen
17 und 18 jeweils ein Drossel- oder Stromregelventil 38 eingesetzt, durch das die
Umschaltung der Steuereinrichtung 15 gegenüber der Umschaltung der Steuereinrichtung
16 etwas verzögert wird. Auf diese Weise wird ein störungsfreier Pumpbetrieb der Doppelkolbenpumpe
gewährleistet. Würden diese Umschaltverhältnisse nicht eingehalten werden, so könnte
ein Teil des zu pumpenden Mediums in die Saugleitung S zurückgedrückt werden, wodurch
sich eine erhebliche Beeinträchtigung des Wirkungsgrades ergäbe.
[0019] Mit Hilfe des Handventils 34 kann der Druckmittelstrom zum Ausgleich von Leckverlusten
und zur Unterstützung des Saughubes unterbrochen werden. Das Handventil 22 dient dazu,
die Doppelkolbenpumpe zu starten und zu stoppen.
[0020] Durch das Handventil 19 kann die Bewegungsrichtung der Betätigungszylinder 1 und
2 und der Stellzylinder 9-12 umgekehrt werden. Dies ist insbesondere für Revisionsanlässe,
Reparaturen und dergleichen von Bedeutung.
[0021] Durch die Abzweigung eines von der Versorgungspumpe 20 gelieferten, eingestellten
Teilstromes über die Leitung 28 erhält man gleiche Umschaltzeiten für die Saug- und
Druckventile 5,6 und 7,8 auch bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Betätigungszylinder
1 und 2 bzw schwankendem Druck in der Druckleitung 21. Durch die beschriebene Steuerung
erhält man eine Anlage mit weich schalteten Ventilen und es treten keine Schläge im
Pumpenaggregat auf.
[0022] Die beschriebene Steuerung kann nicht nur für Doppelkolbenpumpen, sondern auch für
einfache Kolbenpumpen, vorteilhaft eingesetzt werden, wobei der Kolben des Betätigungszylinders
dieser einzelnen Pumpe das Umschaltventil mechanisch umschaltet, so daß die Steuereinrichtungen
für die Umstellung der Kolbenbeaufschlagung und der Saug- und Druckventile mit Sicherheit
erst dann umschalten, wenn der Pumpenkolben seine Endstellung erreicht hat.
[0023] Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Steuerung, wobei für gleiche bzw.
entsprechende Bauteile die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 verwendet sind.
[0024] Fig. 2 zeigt die Steuerung in einem Betriebszustand, bei dem die Betätigungszylinder
1 und 2 in die durch Pfeile angedeutete Richtung anfahren sollen, während die zugeordneten
Umschalt- und Steuerventile sich noch in der vorhergehenden Schaltstellung befinden
und für die durch Pfeile angegebene Beaufschlagungsrichtung der Betätigungszylinder
umgeschaltet werden müssen.
[0025] Gegenüber der Steuerung nach Fig. 1 sind in Fig. 2 Vorsteuerventile 15' und 16' vorgesehen,
die von den Umschaltventilen 13 und 14 über die Steuerleitungen 17 und 18 umgeschaltet
werden, wobei diese Vorsteuerventile 15' und 16' über eine von der Speisepumpe 35
versorgten Druckmittelleitung 39 mit einem Steuerdruck versorgt werden, der von den
Vorsteuerventilen 15' und 16' an die Hauptsteuerventile 15 und 16 angelegt wird, um
diese umzuschalten, damit von diesen Hauptsteuerventilen 15 und 16 aus die Betätigungszylinder
1, 2 und die Stellzylinder 9 bis 12 in der im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen
Art und Weise mit Druckmittel beaufschlagt bzw. mit der Rücklaufleitung verbunden
werden.
[0026] Das Handventil 22' zum Anfahren und Anhalten der Doppelkolbenpumpe, das - wie schematisch
angedeutet - mit Rasteinrichtungen für die beiden Schaltstellungen versehen ist, ist
bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2 als Vorsteuerventil ausgebildet, das über die
Druckmittelleitung 39 von der Speisepumpe 35 mit konstantem Druck versorgt wird und
in Abhängigkeit von der von Hand geschalteten Schaltstellung mit diesem Druck ein
Hauptventil 22 umschaltet, über das die Hauptsteuerventile 15 und 16 mit Druckmittel
von der Pumpe 20 versorgt und mit der Rücklaufleitung 26 verbunden werden, wie dies
auch nach Fig. 1 der Fall ist. In der Schaltstellung nach Fig. 2 liegt über das Handventil
22' der Druck der Speisepumpe 35 auf der linken Seite des Hauptventils 22 an, das
den Druck der Pumpe 20 an das Hauptsteuerventil 15 weiterleitet, das in der dargestellten
Stellung den Betätigungszylinder 1 über die Leitung 25 mit Druckmittel beaufschlagt,
während der Betätigungszylinder 2 über die Leitung 23 und das Hauptsteuerventil 15
mit der Rücklaufleitung 26 verbunden ist. Das Hauptsteuerventil 16 für die Stellzylinder
9 bis 12 wird direkt von der Pumpe 20 über die Leitung 28 mit reduziertem Druck versorgt,
wobei in der dargestellten Schaltstellung dieser mit P2 bezeichnete Druck auf der
Kolbenseite der Stellzylinder 9 und 12 sowie auf der Kolbenstangenseite des Stellzylinders
11 anliegt, während die entsprechenden Stellkolben mit Pfeilen versehen sind, die
in die anschließende Bewegungsrichtung zeigen, nachdem das Hauptsteuerventil 16 in
die andere Schaltstellung vom Vorsteuerventil 16' umgeschaltet ist, wobei das Vorsteuerventil
16' wiederum von den Umschaltventilen 13 und 14 über die Steuerleitungen 17 und 18
umgeschaltet wird, in denen der mit P3 bezeichnete Druck der Speisepumpe 35 über die
Leitung 37 anliegt, die von der Leitung 39 abzweigt. Mit anderen Worten müssen die
Umschaltventile 13 und 14 aus der dargestellten Schaltstellung in die andere Schaltstellung
durch die mechanische Koppelung mit den Kolben 3 und 4 noch umgeschaltet werden, damit
die Kolben 3 und 4 den durch Pfeile angegebenen Hub ausführen können.
[0027] Die Umschaltventile 13 und 14 sind wie bei der Ausführungsform in Fig. 1 mit Rasteinrichtungen
für die beiden Schaltstellungen versehen, wie schematisch angedeutet. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 sind ferner die Vorsteuerventile 15' und 16' mit Rasteinrichtungen versehen,
um die betreffende Schaltstellung so lange zu halten, bis ein eindeutiger Umschaltbefehl
von den Umschaltventilen 13 und 14 in Abhängigkeit von den Endstellungen der Kolben
3 und 4 kommt.
[0028] Damit die Beaufschlagung der Betätigungszylinder 1 und 2 etwas gegenüber der Beaufschlagung
der Stellzylinder 9 bis 12 verzögert wird, um sicherzustellen, daß die zugeordneten
Ventile umgeschaltet sind, bevor ein neuer Hubzyklus an den Betätigungszylindern eingeleitet
wird, sind zwischen Hauptsteuerventil 15 und Vorsteuerventil 15' Drosselstellen 38
in den beiden Steuerleitungen angeordnet, über die der Druck der Speisepumpe 35 vom
Vorsteuerventil 15' zum Umschalten des Hauptsteuerventils 15 an dieses angelegt wird.
In der Schaltstellung nach Fig. 2 liegt der Druck der Speisepumpe 35 auf der linken
Seite des Hauptsteuerventils 15 an, während die gegenüberliegende Seite des Hauptsteuerventils
15 über die zugeordnete Drosselstelle 38 und das Vorsteuerventil 15' mit der Rücklaufleitung
26 verbunden ist. Zwischen den beiden Steuerleitungen 17 und 18 ist ein Wechselventil
40 angeordnet, das den Druck der gerade Druck führenden Leitung 17 bzw. 18 über eine
Leitung 41 an ein Ventil 42 anlegt, um dieses umzuschalten. In der dargestellten Schaltstellung
liegt über das Umschaltventil 14 der Druck P3 der Speisepumpe 35 in der Steuerleitung
18 an, während die Steuerleitung 17 mit der Rücklaufleitung 26 verbunden ist, so daß
sich das Ventil 42 in einer Schaltstellung befindet, in der kein Druck der Speisepumpe
35 an der Leitung 33 anliegt. Nach Umschalten der Umschaltventile 13 und 14 in den
zugeordneten Endstellungen der Kolben 3 und 4 führt die Steuerleitung 17 den Druck
P3, während die Leitung 18 mit dem Rücklauf verbunden ist. Hierbei erfolgt ein Umschaltvorgang
am Wechselventil 40, durch den das Ventil 42 derart geschaltet wird, daß über dieses
Ventil 42 nur dann der Druck der Speisepumpe 35 an den Betätigungszylindern 1 und
2 angelegt wird, um die Saugendstellung des betreffenden Kolbens zu unterstützen.
Die Anordnung von Vorsteuerventilen 15', 16' und 22' zum Schalten der zugeordneten
Hauptventile 15, 16 und 22 dient vor allem zur Steuerung größerer Druckmittelmengen
an den Hauptventilen mittels einer geringeren Druckmittelmenge an den Vorsteuerventilen,
wobei zudem ein konstanter Druck an den Vorsteuerventilen angelegt werden kann.
[0029] Fig. 3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform für ein Umschaltventil 13 bzw. 14, wobei
für gleiche bzw. entsprechende Bauteile die gleichen Bezugszeichen verwendet sind
wie in Fig. 1 im Zusammenhang mit dem Betätigungszylinder 2.
[0030] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist das Umschaltventil 14 in einen Deckel 50
des Betätigungszylinders 2 intgegriert, dessen Kolben 51 über die Kolbenstange 52
mit dem in Fig. 3 nicht dargestellten Pumpenkolben 4 fest verbunden ist. Die Kolbenstange
52 ist längs ihrer Achse mit einer Sackbohrung 53 versehen, deren Länge etwa der Hublänge
des Kolbens 51 entspricht und die zur Aufnahme einer Schaltstange 54 dient. Diese
Schaltstange 54 ist im Bereich des Zylinderdeckels 50 von einer Vorsteuerhülse 55
umgeben, die relativ zur Schaltstange 54 verschiebbar ist und von dieser über Ringschultern
56 relativ zu einer Steuermuffe 57 verstellt werden kann. Die Steuermuffe 57 ist auf
dem Außenumfang mit in einem Abstand voneinander angeordneten Ringnuten 58, 59 und
60 versehen, die über radiale Bohrungen mit zugeordneten Ringnuten auf dem Innenumfang
der Steuermuffe in Verbindung stehen. Auf dem Außenumfang der Vorsteuerhülse 55 ist
eine verbreiterte Ringnut 61 ausgebildet, die in der dargestellten Schaltstellung
die beiden Ringnuten 58 und 59 miteinander verbindet, während in der anderen Schaltstellung
die Ringnuten 59 und 60 miteinander verbunden werden. Die Ringnuten 58, 59 und 60
sind mit den zugeordneten Leitungen 37, 18 und 26 in Fig. 1 verbunden, so daß in der
in Fig. 1 und Fig. 3 wiedergegebenen Schaltstellung die Leitungen 18 und 37 miteinander
verbunden sind, während die Leitung 26 am Vorsteuerventil 14 durch die Vorsteuerhülse
55 abgesperrt ist.
[0031] Wenn in dieser Schaltstellung über die Leitung 23 Druckmittel zugeführt wird, bewegt
sich der Kolben 51 nach links, während die Schaltstange 54 durch federbeaufschlagte
Rasten 62 in ihrer Stellung gehalten wird, die mit ihrem abgeschrägten Eingriffsende
an einem Vorsprung 63 anliegen, der auf der Schaltstange 54 ausgebildet ist und ebenfalls
abgeschrägte Flanken aufweist. Gegen Ende der Hubbewegung der Kolbenstange 52 nach
links in Fig. 3 wird die Schaltstange 54 durch einen Mitnehmerring 64 von der Kolbenstange
52 nach links bewegt, wobei eine am Ende der Schaltstange 54 befestigte Mitnehmermutter
65 an dem an der Kolbenstange befestigten Mitnehmerring 64 zum anliegen kommt. Hierdurch
wird die Schaltstange 54 über die Rasten bei 62,63 nach links bewegt, bis die rechte
Schulter 56 an der Vorsteuerhülse 55 zum Anliegen kommt und diese nach links verschiebt,
so daß über die Ringnut 61 der Vorsteuerhülse die Leitungen 18 und 26 verbunden werden,
während die Leitung 37 abgesperrt wird. Dies entspricht der zweiten in Fig. 1 wiedergegebenen
Schaltstellung des Vorsteuerventils 14.
[0032] In dieser neuen Schaltstellung wird die Schaltstange 54 mit Vorsteuerhülse 55 durch
die Rasten bei 62,63 so lange gehalten, bis die Kolbenstange 52 beim Rückwärtshub
in die in Fig. 3 dargestellte Stellung an der Mitnehmermutter 65 von links zum Anliegen
kommt und dadurch die Schaltstange 54 in die dargestellte Raststellung verschiebt,
wobei die linke Ringschulter 56 an der Schaltstange 54 die Vorsteuerhülse 55 in die
dargestellte Stellung verschiebt.
[0033] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann die Steuereinrichtung 15 in das Gehäuse des
Betätigungszylinders 2 nach Fig. 3 beispielsweise dadurch integriert werden, daß in
den Zylinderdeckel 50 bei 66 beispielsweise ein quer zu der Leitungsbohrung 23 verlaufender
Steuerschieber eingesetzt wird, der, wie in Fig. 1 angegeben, auf gegenüberliegenden
Seiten mit dem Druck der Leitungen 17 und 18 beaufschlagt ist und dadurch die Druckbeaufschlagung
der Leitungen 23 und 25 entsprechend Fig. 1 steuert.
1. Steuerung für eine Kolbenpumpe zur Förderung von Medien unterschiedlichster Art,
bei der der Pumpenkolben durch einen hydraulischen Betätigungszylinder angetrieben
wird und dem Kolben ein Saug- und ein Druckventil zugeordnet ist, das jeweils durch
einen hydraulischen Stellzylinder betätigt wird, und mit einer Versorgungspumpe zur
Druckmittelversorgung der hydraulischen Zylinder,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Betätigungszylinder (1,2) für den Pumpenkolben (3,4) ein Umschaltventil (13,14)
zugeordnet ist, das in den Endstellungen des Pumpenkolbens von diesem umschaltbar
ist, daß das Umschaltventil (13,14) durch Steuerleitungen (17,18) mit Steuereinrichtungen
(15,16) verbunden ist, die durch das Umschaltventil (13,14) umschaltbar sind und von
denen die eine Steuereinrichtung (15) mit dem Betätigungszylinder (1,2) und die andere
Steuereinrichtung (16) mit den Stellzylindern (9-12) zu deren Beaufschlagung mit Druckmittel
verbunden ist, und
daß die Steuereinrichtungen (15,16) mit der Versorgungspumpe (20) verbunden sind.
2. Steuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Pumpenkolben (3,4) das Umschaltventil (13,14) mechanisch umschaltet.
3. Steuerung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Doppelkolbenpumpe jedem Pumpenkolben (3,4) ein Umschaltventil (13,14)
zugeordnet ist, wobei beide Umschaltventile mit den Steuereinrichtungen (15,16) verbunden
sind.
4. Steuerung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß von der von der Versorungspumpe (20) weg führenden Druckmittelleitung (21) eine
Leitung (28) mit einem Druckminderventil (29) abzweigt, die mit der Steuereinrichtung
(16) für die Stellzylinder (9-12) verbunden ist, während die Steuereinrichtung (15)
mit der Hauptdruckleitung (21) in Verbindung steht.
5. Steuerung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den zur Steuereinrichtung (15) führenden Steuerleitungen (17,18) jeweils ein
Drossel- oder Stromregelventil (38) angeordnet ist.
6. Steuerung nach den vorhergehenden Ansrpü
chen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umschaltventile (13,14) zum Umschalten der Steuereinrichtungen (15,16) über
die Steuerleitungen (17,18) mit einer gesonderten Speisepumpe (35) verbunden sind.
7. Steuerung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Speisepumpe (35) ausgehende Druckmittelleitung (33) über einen Druckbegrenzer
(36) mit der Kolbenstangenseite der Betätigungszylinder (1,2) verbunden ist.
8. Steuerung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Steuerleitungen (17,18) ein von Hand betätigbares Ventil (19) zum Umschalten
der Bewegungsrichtung der Betätigungszylinder (1,2) eingesetzt ist.
9. Steuerung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der zur Steuereinrichtung (15) führenden Druckmittelleitung (21) ein von Hand
verstellbares Ventil (22) zum Starten und Stoppen der Doppelkolbenpumpe vorgesehen
ist.
10. Steuerung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtungen (15,16) mit Rasteinrichtungen für die Schaltstellung versehen
sind.
11. Steuerung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtungen bzw. Hauptsteuerventile (15, 16) durch Vorsteuerventile
(15', 16') umschaltbar sind, die von den Umschaltventilen (13, 14) umgeschaltet und
mit einem Steuerdruck versorgt werden.
12. Steuerung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsteuerventile (15', 16') mit Rasteinrichtungen für die jeweilige Schaltstellung
versehen sind.
13. Steuerung nach den Ansprüchen 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Vorsteuerventil (15') und Hauptsteuerventil (15) jeweils eine Drosselstelle
(38) in der Steuerleitung für die Umschaltung des Hauptsteuerventils angeordnet ist.
14. Steuerung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil (13,14) mit einer Rasteinrichtung (62,63) für die jeweilige
Schaltstellung versehen ist.