[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Dokumenten mit Sicherheitsmarken
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
[0002] Ein solches Verfahren eignet sich beispielsweise zur Herstellung von besonders fälschungssicheren
Banknoten, bei denen auf blattförmigen Druckerzeugnissen einzelne optisch auffällige
Sicherheitsmarken angebracht werden.
[0003] Ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art ist aus der Druckschrift
"SPIE Vol. 1210 Optical Security and Anticounterfeiting Systems" (1990), S. 14 - 19
bekannt. Hier wird bei der Herstellung von Banknoten ein durch UV-Licht aktivierbarer
Kleber auf die Banknote mit einem Druckverfahren aufgebracht und dann durch UV-Bestrahlung
voraktiviert. Danach wird eine beschichtete Folie, deren Schicht die Sicherheitsmarken
enthält, auf das Kleberbild gepreßt und so verklebt. Anschließend wird die Trägerfolie
abgezogen. Die Schicht reißt am Rand der Klebestelle ab und das transferierte Bild
weist somit eine mangelhafte Randschärfe auf. Dies ist ästhetisch unbefriedigend und
kann außerdem in Banknoten-Prüfgeräten zu Erkennungsproblemen führen.
[0004] Bekannt ist außerdem (EP-A-0 401 466) ein Schichtverbund, aus dem Marken gestanzt
werden können, die auffällige, optisch variable Kompositionen aus Beugungsstrukturen
aufweisen. Der Schichtverbund umfaßt eine Heißkleberschicht, so daß zum Aufkleben
die Anwendung von Wärme erforderlich ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem Sicherheitsmarken
auf Dokumente appliziert werden können, bei dem auf die Anwendung von Wärme beim Aufkleben
verzichtet werden kann und bei dem die Randschärfe des transferierten Bildes der Sicherheitsmarke
groß ist.
[0006] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und
2 gelöst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist im Anspruch 3 angegeben. Eine Vorrichtung
zum Ausstanzen von Sicherheitsmarken gemäß dem Kennzeichen der Ansprüche 1 bis 3 ist
im Anspruch 5 genannt.
[0007] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0008] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
- Fig. 2
- ein Folienband mit Sicherheitsmarken,
- Fig. 3
- eine einzelne Sicherheitsmarke und
- Fig. 4
- ein Werkzeug zum Stanzen und Aufkleben.
[0009] In der Fig. 1 bedeutet 1 ein Beschichtungswerk, mit dem ein Folienband 2 einseitig
mit einem Kleber 3 beschichtet wird. Der Kleber 3 ist ein Kaltkleber, der im Ausgangszustand
flüssig, aber nicht klebrig ist und der erst durch Bestrahlung mit einer ultraviolettes
Licht aussendenden ersten UV-Quelle 4 klebrig wird. Mit 5 ist ein mit einer Sicherheitsmarke
zu versehendes Substrat bezeichnet. Dieses Substrat 5 kann in Form von Bogen oder
in Rollenform vorliegen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Großbogen, die eine
Anzahl von bereits gedruckten, aber noch nicht zerschnittenen Banknoten enthalten.
[0010] Der Kleber 3 kann auch ein Kleber sein, der durch Elektronenbestrahlung aktivierbar
ist. An die Stelle der UV-Quelle 4 tritt dann eine Elektronenstrahl-Quelle.
[0011] Der Kleber 3 kann auch ein Kleber sein, der eine Voraktivierung durch die UV-Quelle
4 oder die Elektronenstrahl-Quelle nicht benötigt. Solche Kleber sind im kalten Zustand
zwar klebrig, haben jedoch im kalten Zustand eine zum Auftragen auf das Folienband
2 nicht geeignete Viskosität. Deshalb werden sie im heißen Zustand aufgetragen. Das
Beschichtungswerk 1 enthält in diesem Fall eine Heizeinrichtung. Bei Verwendung des
hier genannten Klebers 3 kann die Voraktivierung durch die UV-Quelle 4 bzw. die Elektronenstrahlquelle
entfallen.
[0012] Das Folienband 2 ist ein Sicherheitsmarken enthaltendes Band, das später noch beschrieben
wird.
[0013] Das einseitig mit Kleber 3 beschichtete Folienband 2 und das Substrat 5 werden einem
Stanz- und Klebewerk 6 zugeführt, wobei die mit dem Kleber 3 beschichte Seite des
Folienbands 2 dem Substrat 5 zugekehrt ist. Im Stanz- und Klebewerk 6 werden aus dem
Folienband 2 Sicherheitsmarken 7 ausgestanzt und auf das Substrat 5 geklebt.
[0014] Das Folienband 2, aus dem nun die Sicherheitsmarken 7 bereits ausgestanzt sind, wird
auf einer Haspel 8 aufgerollt. Das mit den Sicherheitsmarken 7 versehene Substrat
5 wird einer nicht dargestellten Schneideinrichtung zugeführt, in der das bogenförmige
oder endlose Substrat 5 in die einzelnen Dokumente aufgeteilt wird. Vorteilhaft kann
das mit den Sicherheitsmarken 7 versehene Substrat 5 zuvor noch der Bestrahlung durch
eine zweite UV-Quelle 9 ausgesetzt werden. Das hat den Vorteil, daß der Kleber 3 vollständig
aushärtet, so daß danach eine besonders innige und dauerhafte Verbindung zwischen
den Sicherheitsmarken 7 und dem Substrat 5 besteht. Im Falle der Verwendung eines
durch Elektronenbestrahlung aktivierbaren Klebers 3 tritt an die Stelle der zweiten
UV-Quelle 9 eine zweite Elektronenstrahlquelle.
[0015] In der Fig. 2 ist ein Beispiel für das Folienband 2 dargestellt. Es besteht aus einer
transparenten Trägerschicht 11, auf der in der angegebenen Reihenfolge eine Zwischenschicht
12, eine erste Lackschicht 13, eine Reflexionsschicht 14 und eine zweite Lackschicht
15 aufgebracht sind. Dieser Aufbau ist aus EP-A-0 401 466 bekannt. Sie enthält eingeprägte
Beugungstrukturen 16, die sich im Folienband 2 mehrfach wiederholen.
[0016] Die Fig. 3 zeigt eine einzelne Sicherheitsmarke 7 mit einer Schicht aus dem Kleber
3, die aus dem Folienband 2 ausgestanzt ist. Die Bezugszahlen entsprechen denen der
Fig. 2.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von Dokumenten mit Sicherheitsmarken
7 unter Verwendung eines durch ultraviolettes Licht oder durch Elektronenbestrahlung
aktivierbaren Klebers 3 besteht darin, daß das die Sicherheitsmarken 7 beinhaltende
Folienband 2 mit einem durch ultraviolettes Licht oder durch Elektronenbestrahlung
aktivierbaren Kleber 3 beschichtet wird, wobei anschließend der Kleber 3 durch ultraviolettes
Licht oder Elektronenbestrahlung aktiviert wird, und daß aus dem Folienband 2 Sicherheitsmarken
7 ausgestanzt werden, die unmittelbar danach noch im Stanz- und Klebewerk 6 auf das
Substrat 5 geklebt werden.
[0018] Die Verwendung eines durch ultraviolettes Licht oder Elektronenbestrahlung aktivierbaren
Klebers 3 anstelle eines Heißklebers hat den Vorteil, daß die Vorrichtung zum Stanzen
und Aufkleben von Sicherheitsmarken sehr einfach sein kann, weil auf eine Heizeinrichtung
verzichtet werden kann. Nachfolgend wird eine solche einfache Vorrichtung beschrieben.
[0019] Die Fig. 4 zeigt Einzelheiten des Stanz- und Klebewerks 6 in offener Stellung. An
einer Stempelplatte 21 ist ein Stempel 22 befestigt. Eine Schnittwerkzeug-Führung
23 wird von Führungsstiften 24 geführt und mittels Federn 25 gegen die Stempelplatte
21 abgestützt. An der Schnittwerkzeug-Führung 23 ist eine Matrize 26 befestigt. Die
Schnittwerkzeug-Führung 23 und die Matrize 26 bilden zusammen ein Schnittwerkzeug
27. Auf einer Gegendruckplatte 28 liegt das Substrat 5. Zwischen dem Stempel 22 und
der Matrize 26 wird das Folienband 2 hindurchgeführt.
[0020] Das Folienband 2 und das Substrat 5 weisen nicht dargestellte Registermarken auf,
die mittels ebenfalls nicht dargestellter Registermarkenleser erkannt werden und die
genaue gegenseitige Positionierung von Folienband 2 und Substrat 5 in der üblichen
Weise erlauben.
[0021] Wird die Stempelplatte 21 gegen die Gegendruckplatte 28 bewegt, so wird zunächst
das Substrat 5 zwischen der Gegendruckplatte 28 und einer Auflagefläche 29 der Matrize
26 festgeklemmt. Bei weiterer Bewegung der Stempelplatte 21 bewegt sich der Stempel
22 relativ zum Schnittwerkzeug 27 und dabei drückt eine Stirnfläche 30 des Stempels
22 das Folienband 2 gegen eine Abstützfläche 31 der Matrize 26. Anschließend taucht
der Stempel 22 in eine Öffnung 32 der Matrize 26 ein, wobei im Moment des Eintauchens
das Folienband 2 geschnitten wird. Dabei wird, was aus der Fig. 4 selbst nicht erkennbar
ist, eine Sicherheitsmarke 7 aus dem Folienband 2 ausgeschnitten, die sich dann an
der Stirnfläche 30 des Stempels 22 befindet. Der Stempel 22 bewegt sich nun weiter
auf die Gegendruckplatte 28 zu, bis die Stirnfläche 30 des Stempels 22 mit der Sicherheitsmarke
7 auf das Substrat 5 aufsetzt. Im Moment des Aufsetzens wird die Sicherheitsmarke
7 auf das Substrat 5 geklebt. Anschließend bewegen sich Schnittwerkzeug 27 und Stempel
22 wieder von der Gegendruckplatte 28 weg.
[0022] Danach werden Folienband 2 und Substrat 5 durch nicht gezeigte Vorrichtungen weiterbewegt,
so daß anschließend der nächste Schneid- und Klebvorgang stattfinden kann.
[0023] Um das Ankleben des mit dem Kleber 3 beschichteten Folienbands 2 auf der Abstützfläche
31 der Matrize 26 zu verhindern, ist es vorteilhaft, wenn die Abstützfläche 31 mit
einem Antihaftmittel beschichtet ist. Sie kann teflonisiert oder silikonisiert sein.
Beim Stanzen stützt sich das Folienband 2 mit seiner mit dem Kleber 3 beschichteten
Seite auf dieser Abstützfläche 31 ab.
[0024] Ein Stanz- und Klebewerk 6 gemäß der Fig. 1 enthält vorteilhaft mehrere der in Fig.
4 dargestellten Werkzeuge, so daß in einem Arbeitsgang mehrere Sicherheitsmarken 7
auf das Substrat 5 geklebt werden können.
[0025] Das Folienband 2 kann auch als durchgehender Streifen auf das Substrat 5 geklebt
werden. In diesem Fall kann auf das Stanzen ganz verzichtet werden.
[0026] Es ist auch möglich, anstelle eines durch ultraviolettes Licht oder Elektronenbestrahlung
aktivierbaren Klebers 3 einen gewöhnlichen Kaltkleber zu verwenden.
1. Verfahren zum Herstellen von Dokumenten mit Sicherheitsmarken unter Verwendung eines
durch ultraviolettes Licht oder Elektronenbestrahlung aktivierbaren Klebers, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
a) Beschichten eines die Sicherheitsmarken (7) beinhaltenden Folienbands (2) mit einem
durch ultraviolettes Licht oder Elektronenbestrahlung aktivierbaren Kleber (3) und
Aktivieren des Klebers (3) durch ultraviolettes Licht einer UV-Quelle (4) oder Elektronenbestrahlung,
b) Ausstanzen der Sicherheitsmarken (7) aus dem Folienband (2) in einem Stanz- und
Klebewerk (6),
c) Aufkleben der ausgestanzten Sicherheitsmarken (7) auf das Substrat (5) des Dokuments
im Stanz- und Klebewerk (6).
2. Verfahren zum Herstellen von Dokumenten mit Sicherheitsmarken unter Verwendung eines
durch ultraviolettes Licht oder Elektronenbestrahlung aktivierbaren, heiß zu applizierenden
Klebers, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Beschichten eines die Sicherheitsmarken (7) beinhaltenden Folienbands (2) mit einem
durch ultraviolettes Licht oder Elektronenbestrahlung aktivierbaren Kleber (3),
b) Ausstanzen der Sicherheitsmarken (7) aus dem Folienband (2) in einem Stanz- und
Klebewerk (6),
c) Aufkleben der ausgestanzten Sicherheitsmarken (7) auf das Substrat (5) des Dokuments
im Stanz- und Klebewerk (6).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Folienband (2) beim
Ausstanzen der Sicherheitsmarken (7) mit seiner mit dem Kleber (3) beschichteten Seite
auf einer mit einem Antihaftmittel beschichteten Matrize (26) abgestützt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die bereits
auf das Substrat (5) aufgeklebten Sicherheitsmarken (7) der Bestrahlung durch eine
zweite UV-Quelle (9) oder Elektronenstrahlquelle ausgesetzt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Abstützfläche (31) einer Matrize (26) mit einem Antihaftmittel
beschichtet ist.