[0001] Die Erfindung betrifft ein Verkleidungselement für eigenstabile Gebilde, wie Stützmauern,
Tunneltrogwände, Erdwälle, Erdböschungen, Mauern, Hauswände oder dergleichen, wobei
das Verkleidungselement mit der Waagerechten einen stumpfen Winkel einschließt und
sich unmittelbar oder mittelbar am eigenstabilen Gebilde abstützt. Bei der unmittelbaren
Abstützung entsprechen sich die Neigungswinkel der zu verkleidenden Fläche des Gebildes
und des Verkleidungselementes, unter mittelbarer Abstützung soll beispielsweise eine
solche verstanden werden, bei der das Verkleidungselement einen anderen Neigungswinkel
aufweist als die zu verkleidende Fläche des eigenstabilen Gebildes, die beispielsweise
bei einer Mauer oder Hauswand vertikal verläuft. Es wird insbesondere davon ausgegangen,
daß die eigenstabilen Gebilde auf ihrer Außenseite eben ausgebildet sind, die Erfindung
ist aber nicht auf die genannten eigenstabilen Gebilde und deren genannte Form beschränkt.
[0002] Nachteilig ist bei den meisten eigenstabilen Gebilden, daß diese ein recht unattraktives
Äußeres aufweisen, so daß man bestrebt ist, sie durch eine Verkleidung optisch aufzuwerten,
die auch einen verbesserten Witterungsschutz darstellen kann.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verkleidungselement für ein eigenstabiles
Gebilde, bei dem das Verkleidungselement mit der Waagerechten einen stumpfen Außenwinkel
einschließt, zu schaffen, das einfach herstell- und montierbar ist, wobei die Verkleidung
selbsttragend sein soll und nicht nur eine optische Aufwertung und einen verbesserten
Witterungsschutz für das Gebilde darstellen, sondern auch einen hochabsorbierenden
Lärmschutz sicherstellen soll.
[0004] Das Verkleidungselement für eigenstabile Gebilde der genannten Art ist gekennzeichnet
durch parallel in Abstand zueinander angeordnete, entsprechend der gewünschten Neigung
des Verkleidungselementes angeordnete, plattenförmige Lagerelemente, sowie in benachbarte
Lagerelemente auf deren dem Gebilde abgewandten Seite einsteckbare, waagerecht orientierte
und beabstandet zueinander, übereinander angeordnete Brettelemente, wobei die Lagerelemente
auf ihren, den benachbarten Lagerelementen zugewandten Seiten im Bereich der dem Gebilde
zugewandten Stirnseiten Ansätze aufweisen, an deren dem Gebilde abgewandten Seite
plattenförmige Rückwände anliegen, wobei jede Rückwand an den aufeinander zu gerichten
Ansätzen benachbarter Lagerelemente anliegt und sich die mittels einer oder mehrerer
Rückwandelemente gebildete Rückwand im wesentlichen über die Länge der Lagerelemente
erstreckt, wobei ferner das Verkleidungselement der Aufnahme von Pflanzerde in den
zwischen den Lagerelementen, den Rückwänden und den Brettelementen gebildeten Räumen
dient.
[0005] Das erfindungsgemäße Verkleidungselement ermöglicht es, die Verkleidung des eigenstabilen
Gebildes zu bepflanzen, so daß sich dieses nunmehr als bepflanzte Wand darstellt,
die aufgrund ihrer Optik auf den Beschauer wirkt, vor einer möglichen Verwitterung
geschützt und hochschallabsorbierend ist. Wesentlich ist für die Erfindung, daß das
bepflanzte Verkleidungselement durch die im wesentlichen selbsttragende Konstruktion,
die sich durch die Lagerelemente mit den Ansätzen, die Rückwände und die Brettelemente
ergibt, selbsttragend ist. Es ist damit nicht erforderlich, das Verkleidungselement
mit dem eigenstabilen Gebilde zu verankern, sondern ausreichend, daß das Verkleidungselement
aufgrund dessen Neigung aus der Horizontalen und der damit aus dem Gewicht des Verkleidungselementes
und der Pflanzerde herrührenden Gewichtskraft an einer eine entsprechende Neigung
aufweisenden zu verkleidenden Fläche eines eigenstabilen Gebildes anliegt bzw. bei
einer hiervon abweichenden Lage der zu verkleidenden Fläche der Raum zwischen dem
Verkleidungselement und dem eigenstabilen Gebilde, beispielsweise mittels Schüttgut
aufgefüllt oder mittels Distanzstäben überbrückt wird. Die von der eingebrachten Pflanzerde
hervorgerufenen Gewichtskräfte werden dabei vom Rahmen des Verkleidungselementes aufgenommen.
[0006] Da das Verkleidungselement ausschließlich aus den Lagerelementen mit den Ansätzen,
den Rückwänden und den Brettelementen besteht, ist dieses einfach herstellbar, des
weiteren infolge des Stecksystems einfach montierbar. Die geneigte Anordnung der Verkleidung
stellt sicher, daß sowohl eine natürliche als auch eine künstliche Wasserzufuhr zu
den vom Verkleidungselement aufgenommenen Pflanzen gewährleistet ist.
[0007] Aufgrund des gewählten Materiales Kunststoff, das gegenüber Beton ein relativ niedriges
spezifisches Gewicht aufweist, besteht die Möglichkeit, das Verkleidungselement von
Hand zu montieren, insbesondere dann, wenn die einzelnen Lagerelemente aus mehreren
aufeinandersetz- und aufeinandersteckbaren Lagerelementteilen gebildet sind.
[0008] In diesem Zusammenhang ist aus der DE 30 22 029 A1 ein Verfahren zur Bildung einer
Stützwand für Berghänge, Böschungen oder dergleichen bekannt. Die Stützwand besteht
aus Beton und ist durch Lagerelemente, die mit der Waagerechten einen stumpfen Außenwinkel
einschließen sowie benachbarte Lagerwände verbindende Brettelemente aus Beton gebildet.
Angeordnet wird diese Stützwand in Abstand zum Berghang, zur Böschung oder dergleichen,
sie wird mit dieser verankert und der Raum zwischen der Stützwand und dem Berghang
bzw. der Böschung mit Erde verfüllt. Zusätzlich wird der Raum zwischen den Lagerelementen
und den Brettelementen bepflanzt. Aufgrund der zum Berghang bzw. der Böschung offenen
Ausbildung der Stützwand ist letztere den Gewichtskräften aus der Erdfüllung zwischen
der Stützwand und dem Berghang bzw. der Böschung ausgesetzt. Wegen der zwingend erforderlichen
Verankerung der Stützwand stellt diese keine selbsttragende Konstruktion dar.
[0009] Gemäß der Erfindung wirken die Rückwände aufgrund Formschluß mit den Ansätzen der
Lagerelemente zusammen. Bei der Montage des Verkleidungselementes werden die Rückwände
einfach gegen die geneigten Lagerelemente gelegt und es stellt nach dem Vollfüllen
des Verkleidungselementes mit Pflanzerde die hieraus resultierende Gewichtskraft die
dauerhafte Anlage der Rückwände an den Lagerelementen sicher. In diesem Zusammenhang
sieht eine besondere Ausführungsform der Erfindung vor, daß das jeweilige Lagerelement
und die diesem zugeordneten Ansätze ein Bauteil bilden, das einen über die ganze Länge
des Bauteiles gleichbleibenden T-förmigen Querschnitt aufweist. Der auf Stoß befindliche
Abschnitt des im Querschnitt T-förmigen Bauteiles stellt das jeweilige Lagerelement
dar und der beidseitig über dieses überstehende Querbalken den mit diesem Lagerelement
zusammenwirkenden Ansätze zur Anlage der angrenzenden Rückwände. Es wäre aber genauso
denkbar, im jeweiligen plattenförmigen Lagerelement auf gegenüberliegenden Seiten
sich über die gesamte Länge des Lagerelementes erstreckende Nuten vorzusehen, in die
die Rückwände einsteckbar sind.
[0010] Bei einer baulich besonders einfachen Konstruktion weist das jeweilige plattenförmige
Rückwandelement Rechteckform auf. Es kann als Lochplatte ausgebildet sein, um insbesondere
bei eigenstabilen Gebilden in Form von Erdwällen sicherzustellen, daß das Erdreich
des bepflanzten Verkleidungselementes mit dem des Erdwalles verwächst. In diesem Fall
stellt das Wurzelwerk der Bepflanzung des Verkleidungselementes eine zusätzliche Verankerung
des Verkleidungselementes mit dem eigenstabilen Gebildes sicher.
[0011] Um ein Durchbiegen der plattenförmigen Rückwandelemente weitgehend zu verhindern,
sollten diese Verstärkungsrippen, insbesondere solche, die in Längsrichtung des Verkleidungselementes
orientiert sind, aufweisen. Die Verstärkungsrippen sind zweckmäßig auf der dem Gebilde
zugewandten Fläche angeordnet, so daß sie sich zusätzlich an diesem abstützen können.
Die Länge der Verstärkungssrippen ist zweckmäßig so bemessen, daß sie geringfügig
kleiner ist als der Abstand der aufeinander zu gerichten Ansätze benachbarter Lagerelemente,
so daß die Rückwandelemente mit ihren Verstärkungsrippen zwischen die Ansätze benachbarter
Lagerelemente eingesetzt werden können.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die Neigung des Verkleidungselementes
mittels identischer Lagerelemente in Rechteckform, die mit einer Keilunterlage zur
Aufnahme des jeweiligen Lagerelementes versehen sind, erzeugt wird. Hierbei entspricht
der Keilwinkel der Keilunterlage dem Neigungswinkel der zu verkleidenden Fläche des
Gebildes bezüglich der Vertikalen. Bevorzugt ist die Neigung des Verkleidungselementes
so bemessen, daß es einen Winkel von 10 bis 25°, insbesondere 10 bis 20° mit der Vertikalen
einschließt. In Abhängigkeit vom Keilwinkel der Keilunterlage lassen sich bei unveränderter
Ausbildung der sonstigen Bauteile des Verkleidungselementes beliebige Neigungen des
Verkleidungselementes erzielen.
[0013] Das erfindungsgemäße Verkleidungselement eignet sich insbesondere zum Verkleiden
von bewehrten Erdwällen, insbesondere solchen, die mittels Geo-Textilmatten gebildet
sind. Zunächst wird mittels solcher Matten der Erdwall vollständig gebildet, sobald
sichergestellt ist, daß beim Erdwall mit keinen Setzerscheinungen mehr zu rechnen
ist, erfolgt die Verkleidung des Erdwalles mittels des Verkleidungselementes. Im Bedarfsfall
kann dieses auch wieder demontiert werden.
[0014] Das erfindungsgemäße Verkleidungselement läßt sich in beliebiger Höhe bilden, wobei
hierfür ausschließlich Standardbauteile, das heißt identische Lagerelemente, Brettelemente,
Rückwände und Keilunterlagen erforderlich sind. Das Verkleidungselement kann unmittelbar
an der zu verkleidenden Fläche des eigenstabilen Gebildes anliegen, das heißt die
zu verkleidende Fläche und das Verkleidungselement denselben Neigungswinkel einschließen,
andererseits können die Neigungswinkel auch abweichend sein, zum Beispiel die zu verkleidende
Fläche senkrecht, wobei der Abstand von Verkleidungselement und zu verkleidender Fläche
mittels Distanzstäben oder durch Verfüllen des Hohlraumes überbrückt wird. In letzterem
Fall bietet sich Schüttgut in Form von Erde, Sand oder dergleichen an.
[0015] Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren und in den Unteransprüchen
dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von
Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
[0016] In den Figuren ist die Erfindung anhand einer Ausführungsform für zwei Anwendungsbereiche
dargestellt, ohne auf diese Ausführungsform bzw. Anwendungsbereiche beschränkt zu
sein. Es stellt dar:
- Figur 1
- eine Ansicht eines eine (geneigte) Böschung verkleidenden, mit einer Pflanzerdschüttung
versehenen Verkleidungselementes, in Längsrichtung der Verkleidung gesehen,
- Figur 2
- eine Ansicht eines eine (senkrechte) Mauer verkleidenden, mit einer Pflanzerdschüttung
versehenen Verkleidungselementes, in Längsrichtung der Verkleidung gesehen,
- Figur 3
- einen Längsausschnitt der Verkleidung gemäß Figur 1 bzw. 2 in einer Frontansicht (Pfeil
A in Figur 1 bzw. 2),
- Figur 4
- eine Ansicht der Hauptfläche eines Lagerelementteiles,
- Figur 5
- eine Ansicht B eines Lagerelementteiles nach Figur 4,
- Figur 6
- eine Ansicht der Hauptfläche eines Rückwandelementes,
- Figur 7
- eine Ansicht C eines Rückwandelementes nach Figur 6,
- Figur 8
- eine Ansicht eines Brettelementes, in dessen Breitenerstreckung gesehen,
- Figur 9
- eine Ansicht D des Brettelementes nach Figur 8,
- Figur 10
- einen Schnitt durch das Brettelement gemäß der Linie E-E in Figur 8 und
- Figur 11
- eine Draufsicht auf einen mittels der erfindungsgemäßen Verkleidung verkleideten Böschungsbereich
gemäß Pfeil F in Figur 1 bzw. Figur 2.
[0017] Figur 1 zeigt die Anordnung eines aus Kunststoff bestehenden Verkleidungselementes
1 an einer bewehrten Böschung 2. Die Bewehrung erfolgt mittels mehrerer übereinanderliegender,
eingeschlagener Geo-Textilmatten, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung Fortrac,
Typ 80/30-20 von der Firma Huesker Synthetic GmbH & Co. Kunststoff-u. Textilwerk,
D-4423 Gescher vertrieben werden. Jede Textilmatte 3 weist einen langen, unten liegenden
Abschnitt 3a, einen Einschlagsbereich 3b sowie einen kurzen, oben liegenden Abschnitt
3c auf, auf dem der jeweilige unten liegende Abschnitt 3a der nächst oberen Textilmatte
3 angeordnet ist. Die Böschung 2 wird derart bewehrt, daß zunächst die unterste Textilmatte
3 eben ausgelegt und bis zum Einschlagbereich 3b mit Erde verfüllt und nach dem Verfestigen
der Erde die Textilmatte 3 eingeschlagen wird, anschließend wird die nächste Textilmatte
3 eben ausgelegt, wieder mit Erde verfüllt und eingeschlagen, usw.. Durch den Halt
der Textilmatten 3 ist so eine eigenstabile Böschung 2 mit steiler Böschungskante
bildbar, in der Ausführungsform nach Figur 1 hat die Böschungskante einen Neigungswinkel
bezogen auf die Vertikale von 17°.
[0018] Die Böschung 2 ist mittels der Textilmatten 3 so bewehrt, daß die zu verkleidende,
geneigte Böschungsfläche eben ist. Mit der Bezugsziffer 4 ist die Böschungskrone,
mit 5 der Böschungsrand und mit 6 die sich horizontal erstreckende Böschungssohle
bezeichnet.
[0019] Figur 2 zeigt im Unterschied zu der Darstellung nach Figur 1 die Ausbildung eines
eigenstabilen Gebildes in Form einer Mauer 8, die primär hinsichtlich ihrer vertikal
verlaufenden Wandungsfläche 7 verdeutlicht ist. Zwischen dem gleichfalls unter einem
Winkel von etwa 17° zur vertikalen angeordneten Verkleidungselement 1 und der Mauer
8 ist eine verdichtete Schüttung 23 vorgesehen, die in nachfolgend noch näher zu beschreibender
Art und Weise während der Bildung des Verkleidungselementes 1 mit aufgebaut wird.
Statt den Raum zwischen dem Verkleidungselement 1 und der Mauer 8 mittels einer Schüttung
23 auszufüllen, könnte der Abstand des Verkleidungselementes 1 von der Mauer 8 auch
mittels Distanzstäben überbrückt werden.
[0020] Nachfolgend wird anhand der Figuren der Aufbau des Verkleidungselementes beschrieben:
Das Verkleidungselement 1 besteht aus mehreren, parallel im Abstand zueinander angeordneten,
in Richtung der Neigung des Böschungsrandes 5 der Böschung 2 bzw. geneigt zur Mauer
8 orientierten Lagerelementen 9, von denen in der Figur 3 vier dargestellt sind. Jedes
Lagerelement 9 ist durch vier aufeinandersteckbare Lagerelementteile 10 gebildet.
Wie der Darstellung der Figuren 4 und 5 zu entnehmen ist, ist jedes Lagerelementteil
10 als rechteckiger, plattenförmiger Körper ausgebildet, wobei sich die Hauptfläche
des jeweiligen Lagerelementteiles senkrecht zur zu verkleidenden Fläche der Böschung
2 bzw. des Erdwalles 8 erstreckt. Das jeweilige Lagerelementteil 10 weist auf seinen
gegenüberliegenden Seiten sich über die Gesamtlänge des Lagerelementteiles 10 erstreckende
Ansätze 11 rechteckigen Querschnitts auf. Das jeweilige Lagerelementteil 10 und die
beiden, diesem zugeordneten Ansätze 11 bilden ein Bauteil mit T-förmigem Querschnitt.
Die den beiden Ansätzen 11 gegenüberliegende Längsschmalseite des Lagerelementteiles
10 weist drei nach außen offene Schlitze 12 auf, die hinsichtlich ihrer Schlitzgeometrie
identisch ausgebildet sind. Die Schlitzachse 13 des jeweiligen Schlitzes 12 verläuft
unter einem Winkel von etwa 30° zu den Querschmalseiten des Lagerelementteiles 10.
In der Mitte weist die untere Querschmalseite eine Ausnehmung 14 auf und entsprechend
die obere Querschmalseite in der Mitte eine Erhebung 15. Aufgrund der Gestaltung der
Lagerelementteile 10 läßt sich aus identischen Lagerelementen 10 ein beliebig hohes
Verkleidungselement 1 bilden, indem ein Lagerelementteil 10 auf das andere Lagerelementteil
10 gesteckt wird, die Querschmalseiten der Lagerelementteile 10 miteinander in Berührung
gelangen und die Erhebungen 15 in die Ausnehmungen 14 eintreten und die Teile damit
zueinander fixieren.
[0021] Damit das Verkleidungselement 1 die in den Figuren 1 und 2 gezeigte, aus der senkrechten
geneigte Stellung einnimmt, sind zusätzlich in der Darstellung der Figuren 1 und 2
gezeigte Aufstellscheiben 16 vorgesehen, deren Keilwinkel dem Neigungswinkel des Verkleidungselementes
1 entspricht. Jede Aufstellscheibe 16 ist im Bereich derjenigen Stirnseite, die der
Aufnahme des untersten Lagerelementteiles 10 dient, entsprechend dem Lagerelementteil
10 im Bereich der Erhebung 15 ausgebildet. Die Aufstellscheibe 16 liegt auf der Böschungssohle
6 auf, die in diesem Bereich zusätzlich verfestigt worden ist.
[0022] Wie insbesondere der Darstellung der Figur 3 zu entnehmen ist, verbinden jeweils
zwei Lagerelemente 9 waagerecht orientiert, übereinander angeordnete Pflanzrippenbretter
17, wobei zwischen jeweils zwei Lagerelementen 9 Pflanzrippenbretter 17 in zwölf Ebenen
gezeigt sind.
[0023] Figur 8 verdeutlicht, daß jedes Pflanzrippenbrett 17 mit zwei parallel zueinander
angeordneten, in einer Hauptfläche des Pflanzrippenbrettes 17 eingelassenen, sich
in Querrichtung des Pflanzrippenbrettes 17 erstreckende Nuten 18 und 19 versehen ist.
Die Nuten 18 und 19 sind dabei im Bereich der beiden Stirnseiten des Pflanzrippenbrettes
17 angeordnet. Zwischen den Nuten 18 und 19 ist das Pflanzrippenbrett, wie der Darstellung
der Figur 10 zu entnehmen ist, zu einer Längsschmalseite hin verjüngt ausgebildet.
Insbesondere der Darstellung der Figur 3 ist die Anordnung der Pflanzrippenbretter
17 und der Lagerelemente 9 zu entnehmen. Die Lagerelemente 9 sind in einem solchen
Abstand voneinander angeordnet, daß das jeweilige Pflanzrippenbrett 17 mit der Nut
18 in den Schlitz 12 eines ersten Lagerelementes 9 eingreift und mit der Nut 19 auf
gleicher Höhe in den Schlitz 12 eines weiteren, entsprechend beabstandet angeordneten
Lagerelementes 9. Die Stärke des Pflanzrippenbrettes 17 im Bereich der Nuten 18 und
19 ist so bemessen, daß diese geringfügig geringer ist als die halbe Stärke des jeweiligen
Schlitzes 12 eines Lagerelementes 9. Dies ermöglicht es, zwei bezüglich ihrer Längsachse
um 180° zueinander verdreht angeordnete Pflanzrippenbretter 17 mit ihren zugeordneten
Enden in den gleichen Schlitz 12 des jeweiligen Lagerelementes 9 einzustecken, so
daß sich die beiden Pflanzrippenbretter 17 in diesem Schlitz 12 überlappen.
[0024] Die Figuren 6 und 7 verdeutlichen die Gestaltung einer plattenförmigen Rückwand 20.
Diese ist als Rechteck ausgebildet und weist drei parallel zu den Längsschmalseiten
verlaufende Lochreihen 21 auf. Zwischen diesen und im Bereich der Längsschmalseiten
sind Stützstege 22 mit der Rückwand 20 befestigt. Die Stützstege 22 erstrecken sich
senkrecht zur Hauptfläche der Rückwand 20 und weisen eine Länge auf, die geringer
als die Länge der Rückwand 20 sowie eine Breite, die geringer ist als die Stärke der
Ansätze 11 des jeweiligen Lagerelementteiles 10. Die Abmessungen der jeweiligen Rückwand
20 sind auf die der Lagerelemente 9 bzw. der Lagerelementteile 10 und der Pflanzrippenbretter
17 abgestimmt. Bei vorgegebenem Abstand der Lagerelemente 9 durch die Pflanzrippenbretter
17 ist die Längenerstreckung der Rückwände 20 so bemessen, daß, wie der Darstellung
der Figur 11 zu entnehmen ist, die Rückwände 20 geringfügig beabstandet zu den Lagerelementteilen
10 sind und an den Ansätzen 11 anliegen. Die Stützstege 22 der Rückwände 20 befinden
sich dabei zwischen den Ansätzen 11 zweier benachbarter Lagerelemente 9, was in Figur
11 nicht dargestellt ist. Die Breite der Rückwände 20 ist so zu bemessen, daß durch
mehrere mit ihren Längsschmalseiten aneinanderliegende Rückwände 20 eine so hohe Gesamtrückwand
gebildet werden kann, die der Längenerstreckung und damit im wesentlichen der Höhe
der Lagerelemente 9 entspricht.
[0025] Nach der Befestigung der in Figur 1 gezeigten Böschung 2 mittels der Textilmatten
3 werden in dem durch die Geometrie der Pflanzrippenbretter 17 vorgegebenen Abstand
die Aufstellscheiben 16 auf die verdichtete Böschungssohle 7 gelegt und auf diese
entsprechend derem Abstand zueinander die untersten Lagerelementteile 10 aufgesteckt.
Zwischen benachbarte Lagerelementteile 10 wird dann jeweils eine Rückwand 20, mit
den Stützstegen 22 zur Böschung 2 gerichtet, gelegt, wobei die jeweilige Rückwand
20 im Bereich deren Querschmalseite an den aufeinander zu gerichteten Ansätzen 11
der benachbarten Lagerelementteile 10 anliegt. Es werden dann in die Lagerelementteile
10 die Pflanzrippenbretter 17 eingesteckt und das bis dahin geschaffene Gebilde mit
Pflanzerde 24 befüllt. Anschließend wird das nächsthöhere Niveau Lagerelementteile
10 aufgesetzt, zwischen benachbarte Lagerelementteile 10 werden weitere Rückwände
20 eingesetzt, wobei diese mit ihren unteren Längsschmalseiten die oberen Längsschmalseiten
der darunter befindlichen Rückwände 20 kontaktieren. Es werden nächste Reihen von
Pflanzrippenbrettern 17 eingesetzt und dann dieser neu gebildete Abschnitt des Verkleidungselementes
1 mit Pflanzerde 24 verfüllt. Es schließen sich die entsprechenden Schritte an, bis
die gewünschte Höhe des Verkleidungselemente 1 erreicht ist. Es ist nicht erforderlich,
das Verkleidungselement 1 mit der Böschung 2 zu verankern, da sich eine ausreichende
Stabilität des Verkleidungselementes 1 aus dessen Steckverbindung und dessen Anlehnen
an die Böschung 2 ergibt. Nach der Bildung des mit Erde verfüllten Verkleidungselementes
1 wird dieses bepflanzt.
[0026] Die Bildung der Verkleidung für die in Figur 2 gezeigte Mauer erfolgt im wesentlichen
entsprechend dem zuletzt Beschriebenen. Gleichzeitig mit dem Aufstellen des untersten
Niveaus des Verkleidungselementes 1, das heißt dem Anordnen der unteren Lagerelementteile
10 und deren Verbindung durch die Pflanzrippenbretter 17 sowie dem Einsetzen der Rückwände
20 wird die Schüttung 23 in den Raum zwischen den Rückwänden 20 und der Mauer 8 eingebracht
und verdichtet. Gleichzeitig kann die Pflanzerde 24 in das bis dahin gebildete Verkleidungselement
1 eingebracht werden. Danach wird die nächste Ebene des Verkleidungselementes 1 aufgesetzt,
es erfolgt wieder das Einbringen von Schüttung 23 und Pflanzerde 24 auf das nächsthöhere
Niveau, usw..
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Verkleidungselement
- 2
- Böschung
- 3
- Textilmatte
- 3a
- Abschnitt
- 3b
- Einschlagsbereich
- 3c
- Abschnitt
- 4
- Böschungskrone
- 5
- Böschungsrand
- 6
- Böschungssohle
- 7
- Wandungsfläche
- 8
- Mauer
- 9
- Lagerelement
- 10
- Lagerelementteil
- 11
- Ansatz
- 12
- Schlitz
- 13
- Schlitzachse
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Erhebung
- 16
- Aufstellscheibe
- 17
- Pflanzrippenbrett
- 18, 19
- Nut
- 20
- Rückwand
- 21
- Lochreihe
- 22
- Stützsteg
- 23
- Schüttung
- 24
- Pflanzerde
1. Verkleidungselement für eigenstabile Gebilde, wie Stützmauern, Tunneltrogwände, Erdwälle,
Böschungen, Mauern, Hauswände oder dergleichen, wobei das Verkleidungselement mit
der Waagerechten einen stumpfen Außenwinkel einschließt und sich unmittelbar oder
mittelbar am eigenstabilen Gebilde abstützt, gekennzeichnet durch parallel in Abstand zueinander angeordnete, entsprechend der gewünschten Neigung
des Verkleidungselementes (1) angeordnete, plattenförmige Lagerelemente (9), sowie
in benachbarte Lagerelemente (9) auf deren dem Gebilde (2, 8) abgewandten Seite einsteckbare,
waagerecht orientierte und beabstandet zueinander, übereinander angeordnete Brettelemente
(17), wobei die Lagerelemente (9) auf ihren, den benachbarten Lagerelementen (9) zugewandten
Seiten im Bereich der dem Gebilde (2, 8) zugewandten Stirnseiten Ansätze (11) aufweisen,
an deren dem Gebilde (2, 8) abgewandten Seite plattenförmige Rückwände (20) anliegen,
wobei jede Rückwand (20) an den aufeinander zu gerichteten Ansätzen (11) benachbarter
Lagerelemente (9) anliegt, und sich die mittels einer oder mehrerer Rückwandelemente
(20) gebildete Rückwand im wesentlichen über die Länge der Lagerelemente (9) erstreckt,
wobei ferner das Verkleidungselement (1) der Aufnahme von Pflanzerde in den zwischen
den Lagerelementen (9), den Rückwänden (20) und den Brettelementen (17) gebildeten
Raum dient.
2. Verkleidungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweilige Lagerelement (9) und die diesen zugeordneten Ansätze (11) ein
Bauteil bilden, das einen T-förmigen Querschnitt aufweist.
3. Verkleidungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweilige plattenförmige Rückwandelement (20) eine Rechteckform aufweist.
4. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweilige plattenförmige Rückwandelement (20) als Lochplatte ausgebildet
ist.
5. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweilige plattenförmige Rückwandelement (20) in Längsrichtung des Verkleidungselementes
(1) orientierte Verstärkungsrippen (22) aufweist, wobei diese auf der dem Gebilde
(2, 8) zugewandten Fläche angeordnet sind und eine Länge aufweisen, die geringfügig
geringer ist als der Abstand der aufeinander zu gerichteten Ansätze (11) benachbarter
Lagerelemente (9).
6. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Lagerelement (9) mehrere aufeinandersetz- oder aufeinandersteckbare Lagerelementteile
(10) aufweist.
7. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Lagerelement (9) Rechteckform aufweist und eine Keilunterlage (16) zur
Aufnahme des Lagerelementes (9) vorgesehen ist, wobei der Keilwinkel der Keilunterlage
(16) dem gewünschten Neigungswinkel des Verkleidungselementes (1) bezüglich der Vertikalen
entspricht.
8. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es um einen Winkel von 10 bis 25°, insbesondere 10 bis 20° aus der Vertikalen
geneigt angeordnet ist.
9. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das eigenstabile Gebilde als mittels Matten, insbesondere Geo-Textilmatten (3)
bewehrter Erdwall (8) bzw. Erdböschung (2) gebildet ist.
10. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verkleidende Fläche des Gebildes (2) mit der Waagerechten einen stumpfen
Außenwinkel einschließt, der dem Außenwinkel des Verkleidungselementes (1) entspricht.
11. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verkleidende Fläche des Gebildes (8) vertikal angeordnet ist.
12. Verkleidungselement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das geneigte Verkleidungselement (1) über Distanzstäbe mit dem Gebilde (8) verbunden
ist.
13. Verkleidungselement nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der lichte Raum zwischen der vertikal angeordneten Fläche (7) des Gebildes (8)
und dem geneigt angeordneten Verkleidungselement (1) mit Schüttgut (23), wie Erde,
Sand oder dergleichen verfüllt ist.
14. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Kunststoff besteht.