(19)
(11) EP 0 503 227 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.09.1992  Patentblatt  1992/38

(21) Anmeldenummer: 92100529.4

(22) Anmeldetag:  14.01.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B66C 23/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 17.01.1991 DE 4101291

(71) Anmelder: MAN GHH LOGISTICS GMBH
74076 Heilbronn (DE)

(72) Erfinder:
  • Ehmann, Heinz
    W-7101 Langenbrettach (DE)
  • Kloos, Ewald
    W-7129 Talheim (DE)

(74) Vertreter: Liska, Horst, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte H. Weickmann,K. Fincke,F.A. Weickmann, B. Huber,H. Liska,J. Prechtel,B. Böhm Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zerlegbarer Ausleger für einen Turmkran


    (57) Um zu verhindern, daß nicht zusammengehörende Auslegersegmente (5) eines zerlegbaren Auslegers eines Turmkrans aneinander montiert werden, sind an den Stirnenden der Auslegersegmente Paßelementpaare (15, 17) vorgesehen, die die Kupplung nicht zusammengehörender Auslegersegmente (5) verhindern. Die Paßelementpaare (15, 17) haben zweckmäßigerweise von Auslegersegment zu Auslegersegment gleiche Form, sind jedoch in unterschiedlichen Positionen an den Stirnenden angebracht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen zerlegbaren Ausleger für einen Turmkran, insbesondere einen Bau-Turmkran, umfassend mehrere in Auslegerlängsrichtung hintereinander angeordnete, lösbar miteinander verbundene Auslegersegmente.

    [0002] Baukräne werden üblicherweise sowohl hinsichtlich ihres Turms als auch hinsichtlich ihres Auslegers in Segmente zerlegt, transportiert und am Betriebsort zusammengesetzt. Die Auslegersegmente haben vielfach gleiche Abmessungen, und auch die Rahmenkonstruktionen der einzelnen Auslegersegmente haben große Ähnlichkeit, wenngleich die Stabquerschnitte, durch die die Tragfähigkeit des Auslegers bestimmt ist, dem Einbauort des Segments innerhalb des Auslegers entsprechend variiert. Zwar sind die Auslegersegmente normalerweise durch eingeschlagene oder aufgemalte Ziffern oder dergleichen gekennzeichnet, so daß ihr Einbauort innerhalb des Auslegers festliegt, doch kann es aufgrund der Ähnlichkeit der Auslegersegmente und ihrer gleichen Abmessungen insbesondere auch der Verbindungskupplungen zu Zusammenbaufehlern kommen, durch die die Tragfähigkeit des Krans unzulässig geschwächt würde.

    [0003] Um die Länge des Auslegers variieren zu können, kann der Ausleger vielfach nach dem Baukastenprinzip aus einem Satz vorhandener Auslegersegmente zusammengestellt werden. Da auch hierbei vorbestimmte Einbauorte der einzelnen Auslegersegmente beachtet werden müssen, kann es ebenfalls zu Einbaufehlern und zu einer unbeabsichtigten Verringerung der Tragkraft des Krans kommen.

    [0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen zerlegbaren Ausleger für einen Turmkran, insbesondere einen Bau-Turmkran, anzugeben, bei welchem Montagefehler mit Sicherheit vermieden werden.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an einander paarweise benachbarten Längsenden der Auslegersegmente Paare zueinander komplementärer Kodierungs-Paßelemente vorgesehen sind, die eine Verbindung jedes Auslegerelements ausschließlich in einer vorbestimmten örtlichen Lage relativ zu den übrigen Auslegersegmenten zulassen, wobei die Paßelementpaare bei einer Abweichung von der vorbestimmten Lage die zugeordneten Auslegerelemente in einem Abstand voneinander halten, der die Verbindung der Auslegersegmente verhindert. Die Paßelemente sorgen dafür, daß jedes Auslegersegment ausschließlich in der Einbaulage und in der Orientierung montiert werden kann, für die es hinsichtlich seiner Tragfähigkeit bemessen ist. Bei nicht zusammengehörenden Paßelementen können die Kupplungsorgane zwischen benachbarten Auslegersegmenten nicht geschlossen werden.

    [0006] Die Kodierungs-Paßelemente können mehrere Paßflächen haben, deren Form und Lage relativ zueinander die Kodierung festlegen. In einer bevorzugten Ausgestaltung haben die Kodierungs-Paßelemente jedoch sämtlich gleiche Form und gleiche Abmessungen, was die Herstellung beträchtlich vereinfacht. Die Kodierung wird hierbei durch die Lage, in der die Paßelemente an den Stirnenden der Auslegersegmente angebracht sind, bestimmt. Beispielsweise können die Paßelemente an einer gegebenenfalls ohnehin vorhandenen Traverse der Rahmenkonstruktion der Auslegersegmente vorgesehen sein, wobei die Querposition auf der Traverse die Kodierung bestimmt.

    [0007] In einer besonders einfachen Variante sind die KodierungsPaßelemente als in Auslegerlängsrichtung steckbare Loch-Zapfen-Paßelemente ausgebildet. Bei einander zugeordneten Paßelementen greift der Zapfen am Stirnende des einen Auslegersegments in das am gegenüberliegenden Stirnende des anderen Auslegersegments vorgesehene Loch ein, und die Kupplungsorgane der Auslegersegmente können geschlossen werden. Fluchtet der Zapfen nicht mit dem Loch, so bildet er einen Anschlag, der das Schließen der Kupplungsorgane verhindert.

    [0008] Im folgenden soll die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert werden. Hierbei zeigt:
    Fig. 1
    eine schematische Darstellung eines BauTurmkrans;
    Fig. 2a und 2b
    in Längsrichtung des Auslegers hintereinander angeordnete Kodierungs-Paßelemente und
    Fig. 3
    eine Schnittansicht durch den Ausleger, gesehen einer Linie III-III in Fig. 1.


    [0009] Fig. 1 zeigt einen Baustellen-Turmkran mit einem Turm 1 und einem Ausleger 3. Der Ausleger 3 ist für den Transport zerlegbar und besteht aus mehreren in Langsrichtung hintereinander angeordneten Auslegersegmenten 5 in Form von Rahmenkonstruktionen, die an ihren Stirnenden 7 über Kupplungsorgane, hier in Form von Hülsen 9 und Steckzapfen 11 lösbar miteinander gekuppelt sind (Fig. 2). Die Zapfen 11 sind in Langsrichtung des Auslegers 3 in die Hülsen 9 einführbar und über Querbolzen oder dergleichen miteinander kuppelbar.

    [0010] Die einzelnen Auslegersegmente 5 müssen in vorbestimmter örtlicher Lage relativ zueinander montiert werden. Um trotz vielfach gleicher Außenabmessungen und nur wenig voneinander abweichender Bemessung der Rahmenkonstruktion, insbesondere deren Stabquerschnitte, Einbaufehler zu vermeiden, die zu einer Schwächung der Tragfähigkeit des Krans führen könnten, sind die Stirnenden 7 der einzelnen Auslegersegmente 5 mit in montiertem Zustand des Auslegers 3 eng benachbarten Quertraversen 13 versehen. Jedem Paar einander gegenüberliegender Quertraversen 13 ist ein Paßelementpaar bestehend aus einem Passungsloch 15 und einem in Längsrichtung des Auslegers 3 abstehenden Passungszapfen 17 zugeordnet. Jedes der Auslegersegmente 5 hat damit auf seiner einen Seite einen Passungszapfen und auf seiner anderen Seite ein Passungsloch. Die Passungslöcher 15 haben untereinander gleiche Größe, ebenso auch die Passungszapfen 17, und zwar sowohl hinsichtlich des Durchmessers als auch der Länge. Die Lage jedes Passungsloch-Passungszapfen-Paars entlang der Quertraverse 13 ist so gewählt, daß lediglich entsprechend der Krankonstruktion einander zugeordnete Auslegersegmente 5 so weit ineinander gesteckt werden können, daß die aus den Hülsen 9 und den Zapfen 11 gebildeten Kupplungen verriegelt werden können. Die Fig. 2a und 2b zeigen die Verhältnisse in verschiedenen Kupplungsebenen bei nicht zusammengeführten Auslegersegmenten, wobei das die Hülsen 9 tragende Stirnende in Stirnansicht und das die Zapfen 11 tragende Ende in Draufsicht gezeichnet ist. Fig. 3 zeigt die Verhältnisse bei geschlossener Kupplung und eingeführtem, den Zapfen 11 in der Hülse 9 verriegelnden Bolzen 19. Wie dargestellt, durchdringt der Paßzapfen 17 das Paßloch 15. Wird versucht, nicht zusammengehörende Auslegersegmente miteinander zu kuppeln, so stößt der Zapfen 17 an die Quertraverse 13 des benachbarten Auslegersegments, und der Bolzen 19 kann nicht eingeschoben werden.

    [0011] Bei den Quertraversen 13 kann es sich um ein Konstruktionsteil der Rahmenkonstruktion des Auslegersegments 5 handeln; es kann aber auch als zusätzliches, nur der Kodierung dienendes Teil eingeschweißt sein.

    [0012] Das Ausführungsbeispiel zeigt zylindrische Paßelemente. Es können auch andere Formen, insbesondere rechteckförmige oder quadratische Paßelemente benutzt werden. Weiterhin können mehrere Paßelementpaare zur Kodierung an jedem der Stirnenden der Auslegersegmente vorgesehen sein.


    Ansprüche

    1. Zerlegbarer Ausleger für einen Turmkran, insbesondere einen Bau-Turmkran, umfassend mehrere in Auslegerlängsrichtung hintereinander angeordnete, lösbar miteinander verbundene Auslegersegmente (5),
    dadurch gekennzeichnet, daß an einander paarweise benachbarten Längsenden der Auslegersegmente (5) Paare zueinander komplementärer Kodierungs-Paßelemente (15, 17) vorgesehen sind, die eine Verbindung jedes Auslegerelements (5) ausschließlich in einer vorbestimmten örtlichen Einbaulage relativ zu den übrigen Auslegersegmenten (5) zulassen, wobei die Paßelementpaare (15, 17) bei einer Abweichung von der vorbestimmten Einbaulage die zugeordneten Auslegerelemente (5) in einem Abstand voneinander halten, der die Verbindung der Auslegersegmente (5) verhindert.
     
    2. Ausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Form sämtlicher Kodierungs-Paßelemente (15, 17) gleich ist und ihre Kodierung durch die Lage, in der die Paßelemente (15, 17) an den Stirnenden angebracht sind, festgelegt ist.
     
    3. Ausleger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslegersegmente (5) als Rahmenkonstruktion ausgebildet sind, von denen jede an ihren Längsenden (7) eine Traverse (13) aufweist, die der Traverse (13) des jeweils benachbarten Auslegersegments (5) gegenüberliegt, und daß die Paßelemente (15, 17) an den Traversen (13) in einer die Kodierung festlegenden Position vorgesehen sind.
     
    4. Ausleger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einander paarweise zugeordneten Kodierungs-Paßelemente als in Ausleger-Längsrichtung steckbare Loch-Zapfen-Paßelemente (15, 17) ausgebildet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht