[0001] Die Erfindung betrifft einen gedeckten Güterwagen oder Container mit
- mindestens einem Ladeboden,
- mehreren Säulen an jeder Längsseite des Ladebodens,
- zwei Seitenwänden mit an den Säulen befestigten unteren Seitenwandteilen,
- einem Dach, das mit oberen Seitenwandteilen fest verbunden und gemeinsam mit diesen
senkrecht verstellbar ist, und
- mindestens einer stirnseiten Einfahrt für Kraftfahrzeuge.
[0002] Bei einem bekannten, aus der US-Patentschrift 1,894,534 bekannten Güterwagen dieser
Gattung sind die unteren Seitenwandteile an äußeren Seitenflächen der Säulen befestigt
und erstrecken sich vom Ladeboden nach oben bis in den vom Dach und den oberen Seitenwandteilen
umschlossenen Raum hinein. Die oberen.Seitenwandteile, die gemeinsam mit dem Dach
höhenverstellbar sind, übergreifen die unteren Seitenwandteile teleskopartig, so daß
sich die unteren und oberen Seitenwandteile in jeder Stellung des Daches überlappen.
Das Dach und die oberen Seitenwandteile sind an Stangen befestigt, die mit ihrem unteren
Ende an je einem Hebel angelenkt sind, welcher um eine waagerechte Achse schwenkbar
ist, um das Dach zu heben und zu senken. Bei gegebenen Außenabmessungen eines solchen
Güterwagens ist infolge der teleskopartigen Dachanordnung die Breite des Laderaums
erheblich vermindert. Außerdem ist der Laderaum bei angehobenem ebenso wie bei abgesenktem
Dach nur durch stirnseitige Einfahrten belüftbar und für natürliches Licht zugänglich.
[0003] Beim Befahren solcher bekannten Güterwagen mit Kraftfahrzeugen, die entweder selber
auf der Bahn transportiert werden sollen oder zum Ein- oder Ausladen von Stückgut
verwendet werden, besteht die Gefahr, daß im Laderaum eine unzulässige Konzentration
von Verbrennungsgasen entsteht., Außerdem wird durch die auch bei angehobenem Dach
noch schlechten Lichtverhältnisse im Laderaum ein zügiges Be- und Entladen behindert.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen gedeckten Güterwagen oder
Container zu schaffen, der für das Befahren mit Kraftfahrzeugen besser geeignet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß ausgehend von einem Güterwagen oder Container
der eingangs beschriebenen Gattung dadurch gelöst, daß die Säulen senkrechte Führungen
aufweisen, mit denen die unteren Seitenwandteile in festem Eingriff, und die oberen
Seitenwandteile derart in verschiebbarem Eingriff stehen, daß die oberen und unteren
Seitenwandteile jeder Seitenwand in jeder Stellung des Daches mindestens annähernd
in einer gemeinsamen senkrechten Ebene angeordnet sind und bei angehobenem Dach eine
Öffnung in derselben Ebene freigeben.
[0006] Infolge der erfindungsgemäßen, mindestens annähernd koplanaren Anordnung der festen
und der beweglichen Teile jeder Seitenwand läßt sich der Laderaum ungefähr gleich
breit halten wie bei einem gewöhnlichen, nicht mit einem höhenverstellbaren Dach versehenen
Güterwagen oder Container von gleichen Außenmaßen. Der unmittelbare formschlüssige
Eingriff zwischen den unteren Seitenwandteilen und den an den Säulen ausgebildeten
senkrechten Führungen bewirkt, daß die Säulen über die unteren Seitenwandteile gegenseitig
versteift sind. Dynamische Kräfte, die beispielsweise beim Rangieren auftreten, bedeuten
selbst bei angehobenem Dach keine Gefahr, da dieses über die oberen Seitenwandteile,
die in den gleichen Führungen wie die unteren Seitenwandteile geführt sind, in jeder
Dachstellung zur Versteifung des Güterwagen- oder Containeraufbaus beiträgt. Der Laderaum
wird bei angehobenem Dach durch die zwischen den unteren und den oberen Seitenwandteilen
gebildeten Öffnungen gut belichtet und für die meisten Zwecke ausreichend belüftet.
[0007] Die Belüftung läßt sich gemäß einer Weiterbildung der Erfindung noch dadurch verbessern,
daß zwischen dem Ladeboden und den unteren Seitenwandteilen zusätzliche verschließbare
Öffnungen angeordnet sind. Die unteren Seitenwandteile beginnen also vorzugsweise
erst in einem gewissen Abstand über dem Ladeboden, so daß Verbrennungsgase, die bekanntlich
schwerer sind als Luft, unmittelbar vom Ladeboden seitlich abströmen können.
[0008] Zweckmäßigerweise sind zum Verschließen der zusätzlichen Öffnungen Schieber vorgesehen,
die senkrecht verschiebbar geführt und mittels eines Gestänges betätigbar sind, das
zum Verstellen des Daches vorgesehen ist. Die Schieber können entweder in sich starr
oder in der Art von Jalousien ausgebildet sein; in beiden Fällen sind sie gemeinsam
mit dem Dach und den oberen Seitenwandteilen heb- und senkbar, ohne daß es dazu einer
gesonderten Betätigungsvorrichtung bedarf.
[0009] Die Säulen sind vorzugsweise Kastenprofile mit parallel zu den Seitenwänden überstehenden
Flanschen, die paarweise je einen senkrechten Rand der zugehörigen oberen und unteren
Seitenwandteile übergreifen, oder mit anderen Worten, zwischen sich aufnehmen. Die
Kastenprofile eignen sich besonders zur Unterbringung von Hubelementen für das Heben
und Senken des Daches und der oberen Seitenwandteile. Außerdem können die Kastenprofile,
oder einige davon in der aus der US-PS 1,894,534 bekannten Weise zur Unterbringung
von Gewindespindeln oder anderen Hubelementen verwendet werden, mit denen sich ein
zusätzlicher Ladeboden heben und senken läßt.
[0010] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn mindestens eine stirnseitige Einfahrt mit Stirnwandtüren
verschließbar ist, und das Dach an seiner zugehörigen Stirnseite Arretiereinrichtungen
aufweist, die bei abgesenktem Dach die Stirnwandtüren in ihrer Schließstellung sichern.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischerZeichnungen
mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines gedeckten Autotransport-Güterwagens in Doppelstockbauweise,
dessen rechte Hälfte bei in die obere Endstellung angehobenem Dach, und dessen linke
Hälfte bei geschlossenem Wagenkasten dargestellt ist;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Güterwagen nach Fig. 1, rechts bei angehobenem
und links bei abgesenktem Dach;
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Container, rechts bei angehobenem und links bei
abgesenktem Dach;
Fig. 4 den waagerechten Teilschnitt I-I in Fig. 1.
[0012] Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Autotransport-Güterwagen hat ein Untergestell 1
mit einem unteren Ladeboden 2 sowie einen von Säulen 3 getragenen oberen Ladeboden
4 und ist von Seitenwänden 5 und einem Dach 6 umschlossen.
[0013] Zum Be- und Entladen des Güterwagens ist das Dach 6 zusammen mit angrenzenden oberen
Seitenwandteilen 7 mittels Hubelementen 8 und Hubgestängen 9 anhebbar. In jeder Stellung
des Daches 6 sind die oberen Seitenwandteile 7 an U-förmigen vertikalen Führungen
10 geführt, die an der Vorder- und Rückseite jeder Säule 3 angeordnet sind. Unterhalb
jedes oberen Seitenwandteils 7 ist, in derselben senkrechten Ebene, ein unteres Seitenwandteil
11 angeordnet, das an den gleichen Führungen 10, die das obere Seitenwandteil 7 führen,
starr befestigt ist. Beim Anheben des Daches 6 und der oberen Seitenwandteile 7 werden
zwischen diesen und den unteren Seitenwandteilen 11 Öffnungen 12 frei.
[0014] An den oberen Seitenwandteilen 7 sind über Gestänge 13 Schieber 14 aufgehängt, die
bei angehobenem Dach 6 unterhalb der unteren Seitenwandteile 11 zusätzliche Öffnungen
12' freigeben, welche sie bei abgesenktem Dach verschließen. Diese Öffnungen 12' sind
zweckmäßigerweise unmittelbar über dem unteren Ladeboden 2 angeordnet.
[0015] Die Säulen 3 sind gemäß Fig. 4 durch je ein Kastenprofil gebildet, das in Wagenlängsrichtung
überstehende Flansche 15 aufweist. Je ein Paar dieser Flansche 15 bildet eine der
Führungen 10 und umgreift mit dem erforderlichen Führungsspiel einen senkrechten Rand
16 des zugehörigen oberen Seitenwandteils 7. Die senkrechten Ränder der unteren Führungsteile
11 sind in entsprechender Weise, jedoch unbeweglich, zwischen den Flanschen 15 aufgenommen
und somit in den vertikalen Führungen 10 gehalten.
[0016] Die Kastenprofile der Säulen 3 umschließen je einen Hohlraum 17, in dem eines der
Hubelemente 8 und Hubgestänge 9 zum Verstellen des Daches 6 samt oberen Seitenwandteilen
7 untergebracht ist. In entsprechender Weise können Hubelemente zum Verstellen des
oberen Ladebodens 4 in den Säulen 3 untergebracht sein. Die Hubelemente 8, beispielsweise
pneumatische. Kolben-Zylindereinheiten, können auch unterhalb des unteren Ladebodens
2 liegend angeordnet sein und sind in solcher Anordnung über die Hubgestänge 9 mit
dem Dach 6 gelenkig verbunden.
[0017] Die Säulen 3 können anstelle des in Fig. 4 abgebildeten Kastenprofils auch andere
Querschnitte aufweisen, und die Führungen 10 können von je einem einstegigen vertikalen
Profil gebildet sein.
[0018] In Fig. 3 ist ein erfindungsgemäß gestalteter Container 18 dargestellt, der sich
von dem in Fig. 1 und 2 abgebildeten Güterwagenaufbau vor allem durch die flache Form
des Daches 6 unterscheidet. Bei dem Container 18 können die vertikalen Führungen 10
an je einer Ecksäule angeordnet sein.
[0019] Für den Güterwagen wie für den Container 18 gilt, daß beim Absenken des Daches 6
in seine Schließstellung die Öffnungen 12 und 12' wiedervollständig geschlossen werden;
dabei können nicht dargestellte Schließsicherungen ein unbeabsichtigtes Öffnen des
Daches 6 verhindern. Die Stirnseiten des Güterwagens und des Containers 18 können
Stirnwandtüren 19 aufweisen. An den Enden des Daches 6 können Arretiereinrichtungen
20, beispielsweise Bolzen oder, wie in Fig. 2 angedeutet, Kappen 20 angeordnet sein,
die bei abgesenktem Dach die Stirnwandtüren 19 in ihrer Schließstellung sichern.
1. Gedeckter Güterwagen oder Container mit
- mindestens einem Ladeboden (2),
- mehreren Säulen (3) an jeder Längsseite des Ladebodens (2),
- zwei Seitenwänden (5) mit an den Säulen (3) befestigten unteren Seitenwandteilen
(11),
- einem Dach (6), das mit oberen Seitenwandteilen (7) festverbunden und gemeinsam
mit diesen senkrecht verstellbar ist, und
- mindestens einer stirnseitigen Einfahrt für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säulen (3) senkrechte Führungen (10) aufweisen, mit denen die unteren Seitenwandteile
(11) in festem Eingriff, und die oberen Seitenwandteile (7) derart in verschiebbarem
Eingriff stehen, daß die oberen und unteren Seitenwandteile (7, 11) jeder Seitenwand
(5) in jeder Stellung des Daches (6) mindestens annähernd in einer gemeinsamen senkrechten
Ebene angeordnet sind und bei angehobenem Dach (6) eine Öffnung (12) in derselben
Ebene freigeben.
2. Güterwagen oder Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Ladeboden (2) und den unteren Seitenwandteilen (11) zusätzliche verschließbare
Öffnungen (12') ausgebildet sind.
3. Güterwagen oder Container nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschließen
der zusätzlichen Öffnungen (12) Schieber (14) vorgesehen sind, die senkrecht verschiebbar
geführt und mittels eines Gestänges (13) betätigbar sind, das zum Verstellen des Daches
(6) vorgesehen ist.
4. Güterwagen oder Container nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säulen (3) Kastenprofile mit parallel zu den Seitenwänden (5) überstehenden
Flanschen (15) sind, die paarweise je einen senkrechten Rand (16) der zugehörigen
Seitenwandteile (7, 11) übergreifen.
5. Güterwagen oder Container nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine stirnseitige Einfahrt mit Stirnwandtüren (19) verschließbar ist,
und das Dach (6) an seiner zugehörigen Stirnseite Arretiervorrichtungen (20) aufweist,
die bei abgesenktem Dach die Stirnwandtüren in ihrer Schließstellung sichern.