[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanischen Zerteilen von Gestein, insbesondere
von Gesteinsblöcken in Steinbrüchen gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein
Verfahren zur Herstellung der Keilflächen der Backen.
[0002] Derartige Einrichtungen sind bekannt. So existieren beispielsweise Vorrichtungen,
die mit einem Gehäuserohr versehen sind, in dessen innerem Hohlraum ein Längskeil
axial verschiebbar angeordnet ist. In der Wandung des Gehäuserohres sind paarweise
meist längliche Durchbrüche angeordnet, in welche Backen eingesetzt sind. Diese Backen
sind gegen Längsverschiebung abgestützt und radial beweglich geführt. Auf der Innenseite
weisen diese Backen ebene Keilflächen auf, die auf den entsprechend geformten Flächen
des Keils aufliegen. Durch ein Längsverschieben des Keils im Gehäuserohr werden die
Backen radial nach aussen gedrückt. Die Längsverschiebung des Keils erfolgt hydraulisch
oder mechanisch.
[0003] In die zu zerteilenden Steinblöcke werden eine Anzahl Löcher gebohrt, in welche das
Gehäuserohr dieser Vorrichtung eingesetzt wird. Die Backen befinden sich zu diesem
Zweck in der eingefahrenen Stellung. Danach werden die Backen durch Längsverschieben
des Keils radial nach aussen bewegt. Der Steinblock wird zerteilt.
[0004] Diese Art von Geräten kann grundsätzlich mit einem sehr langen Gehäuserohr ausgestattet
sein, bei welchem die Backen an seinem vorderen Bereich, welcher ins Loch eingeführt
wird, angeordnet sind, so dass deren Anwendung auch in tiefen Bohrungen möglich wäre.
Diese Ausführungsart erfordert jedoch Bohrungen in den Steinblöcken, die einen verhältnismässig
grossen Durchmesser aufweisen. Da das Bohren von tiefen Löchern mit relativ grossem
Durchmesser in die Steinblöcke sehr aufwendig ist, werden derartige Vorrichtungen
meist nur in relativ kurzen Bohrungen eingesetzt.
[0005] Bei den gebräuchlichen Ausführungen dieser Vorrichtungen, in denen die nach aussen
gerichtete Radialbewegung der Backen durch Vorstossen des Keils erreicht wird, besteht
zusätzlich der Nachteil, dass die Spitze des Keils während des Vorstossens aus dem
Gehäuserohr hervortritt und auf dem Bohrlochgrund auftreffen kann. Dabei kann die
Keilspitze beschädigt werden, was als zusätzlicher Nachteil aufzufassen ist.
[0006] Ein weiteres Gerät zum Spalten von Steinblöcken ist in der CH-PS 497 962 dargestellt.
Der Arbeitsteil dieses Gerätes besteht im wesentlichen aus einem innenliegenden Längskeil,
an den zwei aussenliegende Gegenkeile bzw. Backen anliegen. In einem zylinderförmigen
Gehäuse ist der Antrieb zum Längsverschieben des Längskeils untergebracht, der in
diesem Fall aus einer von einem Druckluftmotor angetriebenen Spindel besteht. Der
Antrieb kann aber auch als hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit ausgeführt sein. Die
Backen sind an deren zylinderseitigem Ende mittels eines hammerförmigen Kopfes in
einer entsprechenden Halterung quer verschiebbar mit dem zylinderförmigen Gehäuse
verbunden. Beim Vorstossen des Längskeils zum Zerteilen von Gestein sind die Backen
auf Längszug beansprucht. Infolge der Keilflächen ist in unmittelbarer Nähe des Befestigungskopfes
die Querschnittfläche der Backen am kleinsten. Dies bedeutet, dass bei den am stärksten
auf Zug beanspruchten Stellen der Backen infolge des geringsten Querschnitts eine
Bruchgefahr besteht.
[0007] Da der Hubweg des Längskeils begrenzt ist, die Backen aber während des Hubweges einen
gewissen Querhub erfahren müssen, ist die Grösse des Keilwinkels praktisch vorgegeben.
Dies heisst, dass auch für diese Art Vorrichtungen Backen und Keil eine gewisse Länge
nicht überschreiten können, da die Backen immer auf praktisch der gesamten Länge am
Längskeil anliegen müssen, und demzufolge nicht für tiefere Bohrungen geeignet sind.
Bei Backen mit relativ grosser Längenausdehnung wird zudem der oben beschriebene Querschnitt
an der höchstbeanspruchten Stelle noch kritischer.
[0008] Bei beiden beschriebenen bekannten Vorrichtungen ist auch das Anbringen von Längskeilen
denkbar, die durch Zug zwischen den entsprechend geformten Backen bewegt werden und
diesen die Querbewegung vermitteln. Dies ergibt aber bezüglich der Einsatztiefe in
den Bohrlöchern in Steinblöcken keinen Vorteil.
[0009] Die beschriebenen bekannten Vorrichtungen sind des weiteren für nur eine Bohrlochtiefe
und für nur einen Durchmesser eines Bohrlochs geeignet und demzufolge nicht in vielfältiger
Weise einsetzbar.
[0010] Die Aufgabe der Erindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Zerteilen von Steinblöcken
zu schaffen, mit welcher ermöglicht wird, in tiefen, einen kleinen Durchmesser aufweisenden
Bohrlöchern in Steinblöcken eine Querkraft auszuüben und somit eine exakte Zerteilung
der Steinblöcke zu erhalten.
[0011] Des weiteren soll mit dieser Vorrichtung die Länge der Backen und des Keils durch
einfaches und schnelles Auswechseln dieser Teile den unterschiedlichen Einsatztiefen
oder verschiedenen Bohrlochdurchmessern anpassbar sein.
[0012] Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung dieser Aufgabe gemäss der Kennzeichnung des Patentanspruchs
1.
[0013] Durch die Verwendung eines Rohres mit zwei Längsschlitzen, die das Rohr über einen
Teil seiner Länge von seinem mit den Backen versehenen Ende her in zwei halbzylinderförmige
Schalen teilt, ist es nicht erforderlich, die Backen zusätzlich zu führen. Infolge
der Längsbewegung der Stange mit den keilförmigen Flächen, die mit an der Innenseite
des Rohres angebrachten keilförmigen Flächen der Backen korrespondieren, werden die
Backen auseinandergedrückt, indem sich die halbzylinderförmigen Schalen elastisch
verformen. Durch diese Anordnung ist es möglich, das Rohr lang zu gestalten, und dieses
in tiefe Bohrlöcher mit kleinem Durchmesser einzuführen.
[0014] In vorteilhafter Weise wird die Keilform an der Stange so gestaltet, dass die nach
aussen gerichtete Querbewegung der Backen durch eine ziehende Längsbewegung an der
Stange erfolgt. Dadurch wird erreicht, dass die Materialverteilung im Querschnitt
der Backen optimal wird. Die Backen verdicken sich im richtigen Sinn, nämlich gegen
die Zylinderseite hin, und zwar so, wie auch die Beanspruchung zunimmt. Der Keil der
Stange ist robust, da er sich vom Stangenquerschnitt gegen aussen hin verdickt. Die
Arbeitseinheit kann dadurch auch vollständig ins Bohrloch des Steinblocks eingesetzt
werden. Der Keil der Stange wird in das Rohr hineingezogen, eine Beschädigung des
Keils während des Zerteilvorganges ist ausgeschlossen.
[0015] Eine optimale Form der Keilflächen des Keils wird erreicht, wenn diese eine halbzylinderförmige
konvexe Form aufweisen, deren Krümmungsradius etwa dem halben Durchmesser der Stange
entspricht. Die entsprechenden Keilflächen der Backen, auf welchen der Keil aufliegt,
sind gleichermassen konkav geformt. Deren Krümmungsradius entspricht dem halben Innendurchmesser
des Rohres. Diese Gestaltung der Keilflächen bewirkt eine optimale Anlage in jeder
vom Keil während des Verfahrens durchlaufenen Stellung.
[0016] Durch die Einziehbewegung der Stange und somit des Keils in das Rohr lässt sich dieses
einfach mit seiner Stirnseite auf dem Zylindergehäuse abstützen. Das Rohr ist durch
zwei stiftförmige Halter, welche mit einer Feder miteinander verbunden sind, und die
sich zum Auswechseln des Rohres leicht herausziehen lassen, im Zylindergehäuse gehalten.
[0017] Die Stange wird mit ihrem oberen Ende durch den Hohlkolben der Zylinder-Kolben-Einheit
durchgeführt und an der Hinterseite der Kolbenstange mit einer Verschraubung gehalten.
Die Haltemutter ist in vorteilhafter Weise an der Kolbenstange verdrehbar befestigt,
so dass ein Herausfallen der Haltemutter unmöglich ist.
[0018] Durch diese leicht lösbaren Verbindungen zwischen Kolbenstange und Keilstange einerseits
und Zylindergehäuse und Rohr andererseits lassen sich Keilstange und Rohr leicht auswechseln,
zum einen wenn diese Teile einen zu grossen Verschleiss aufweisen, zum anderen wenn
andere Längen oder andere Durchmesser erwünscht sind. Dadurch lässt sich der Einsatzbereich
dieser Vorrichtung entscheidend ausdehnen.
[0019] Weitere vorteilhafte Ausführungen dieser Vorrichtung ergeben sich aus den weiteren
Unteransprüchen.
[0020] Ein erfindungsgemässes Verfahren zum Herstellen von keilförmigen Flächen, die eine
halbzylindrische Form aufweisen, in einem die Backen der Vorrichtung zum mechanischen
Zerteilen von Gestein, insbesondere von Gesteinsblöcken in Steinbrüchen, bildenden
Rohr ergibt sich aus der Kennzeichnung des Anspruchs 10.
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert.
[0022] Es zeigen Fig. 1a eine Schnittansicht der Zylinder-Kolben-Einheit der Vorrichtung
Fig. 1b eine Schnittansicht des Keilteiles der Vorrichtung
Fig. 2a eine Schnittdarstellung entlang Linie A-A gemäss Fig. 1b
Fig. 2b eine Schnittdarstellung entlang Linie B-B gemäss Fig. 1b
Fig. 2c eine Schnittdarstellung entlang Linie C-C gemäss Fig. 1b
Fig. 3 eine räumliche Darstellung des Keils der Stange
Fig. 4 eine Schnittdarstellung durch die Haltemutter entlang Linie D-D nach Fig. 1a
Fig. 5 eine Ansicht der Verbindung zwischen dem Rohr und dem Zylindergehäuse.
[0023] Die hydraulische Zylinder-Kolben-Einheit 1 besteht gemäss Fig. 1a aus einem Zylindergehäuse
2 und einem darin längs verschiebbaren Hohlkolben 3 mit doppelseitiger Kolbenstange
4a, 4b und unterschiedlichen Kolbenflächen 5a bzw. 5b auf der Arbeits- bzw. Rücklaufseite
des Kolbens 3. In bekannter Weise sind im Zylindergehäuse 2 Anschlüsse 6, 7 für hydraulische
Leitungen angebracht, welche mit einem nicht dargestellten Hydraulikaggregat verbunden
sind. Das obere Ende 8 des Zylindergehäuses 2 ist mit einem ringförmigen Haltegriff
9 versehen. In bekannter Weise ist das Zylindergehäuse 2 an seinem unteren Ende 10
mit einem Abschlussdeckel 11 ausgerüstet, der ins Zylindergehäuse 2 koaxial eingeschraubt
ist, und der eine Oeffnung 12 zur Aufnahme der Kolbenstange 4b aufweist. Der Abschlussdeckel
11 weist an seinem dem Zylindergehäuse 2 abgewandten verlängerten Ende eine koaxiale
Bohrung 13 auf, in welche das Rohr 14 einsteckbar ist. Das Rohr 14 liegt mit seiner
Stirnfläche 15 am im Abschlussdeckel 11 angeordneten Steg 16 an.
[0024] Die Verbindung zwischen Abschlussdeckel 11 des Zylindergehäuses 2 und dem in die
koaxiale Bohrung 13 einsteckbaren Rohr 14 besteht aus zwei parallelen Bolzen 17 und
18, die in entsprechenden Durchgangsöffnungen im Abschlussdeckel 11 eingesetzt werden
können. Die Durchgangsöffnungen sind so angeordnet, dass die darin eingesetzten Bolzen
17 und 18 in Ausnehmungen 19 und 20 auf beiden Seiten des Rohres 14 hineinragen, wie
auch aus Fig. 5 ersichtlich ist, wodurch das Rohr 14 gegen ein Herausstossen aus der
koaxialen Bohrung 13 gehalten ist. Aus Fig. 5 geht ebenfalls hervor, dass die beiden
Bolzen 17 und 18 über ein Federelement 21 miteinander verbunden sind. Das Federelement
21 ist, wenn die Bolzen 17 und 18 in den entsprechenden Durchgangsöffnungen stecken,
leicht verspannt, wodurch die Bolzen 17 und 18 in den Durchgangsöffnungen selbsthemmend
gehalten sind.
[0025] Durch die zentrale Oeffnung des Hohlkolbens 3 ist eine Stange 22 geführt, die an
ihrem Ende mit einem Gewinde 23 versehen ist, wie gemäss Fig. 1a und Fig. 4 ersichtlich
ist. Auf dieses Gewinde 23 ist eine Hattemutter 24 aufschraubbar. Die Haltemutter
24 ist am äusseren Ende der Kolbenstange 4a verdrehbar gehalten. Hierzu weist die
Haltemutter 24 eine umlaufende Nut 25 auf. Die Haltemutter 24 ist von der Seite her
in eine U-förmige Ausnehmung 26 der Kolbenstange 4a einschiebbar. Die U-förmige Ausnehmung
26 ist mit einem Steg 27 versehen, in welchen die Nut 25 der Haltemutter 24 zu liegen
kommt. Die Haltemutter 24 liegt mit ihrer Stirnfläche 28 auf einer entsprechenden
Gegenfläche 29 der Kolbenstange 4a an. Die Haltemutter 24 ist dadurch derart mit der
Kolbenstange 4a verbunden, dass sie Zug- und Stossbewegungen des Hohlkolbens 3 auf
die Stange 22 übertragen kann. Um zu vermeiden, dass die Haltemutter 24 bei nicht
eingeschraubter Stange 22 aus der U-förmigen Ausnehmung 26 der Kolbenstange 4a herausfallen
kann, ist eine Sicherungschraube 30 angebracht.
[0026] Im oberen Bereich der Haltemutter 24 ist quer zum Gewindeloch zentral ein Drehstab
31 in eine entsprechende Oeffnung eingeführt und gehalten. Um die grossen Zugkräfte
des Hohlkolbens 3 auf die Stange 22 übertragen zu können, ist es erforderlich, dass
das Gewinde 23 der Stange 22 in voller Länge in die Haltemutter 24 eingeschraubt ist.
Dies ist dann erreicht, wenn das Gewinde 23 mit seiner Stirnfläche am Drehstab 31
der Haltemutter 24 anliegt. Um diese Lage kontrollieren zu können, ist in der Haltemutter
24 quer zum Gewindeloch im Bereich des Drehstabs 31 eine durchgehende Oeffnung 32
angebracht. Durch diese Oeffnung 32 ist sowohl der Bereich des Drehstabs 31, welcher
der Stirnfläche des Gewindes 23 als Anschlag dient, sowie der obere Teil des Gewindes
23 sichtbar, so dass eine visuelle Kontrolle der Einschraubtiefe des Gewindes 23 in
der Haltemutter 24 möglich ist.
[0027] Die Fortsetzung des Rohres 14 und der Stange 22 ist in Fig. 1b dargestellt. Die Stange
22 liegt in der Innenöffnung des Rohres 14. Das Rohr 14 weist an seinem der Zylinder-Kolben-Einheit
1 abgewandten Ende einen Bereich 33 auf, der einen geringfügig grösseren Durchmesser
aufweist als der Rest des Rohres 14. Die Länge dieses Bereichs 33 entspricht etwa
der Länge der auf der Innenseite des Rohres 14 angebrachten keilförmigen Flächen 34
und 35. In das Rohr 14 sind von seinem der Zylinder-Kolben-Einheit 1 abgewandten Ende
her zwei symmetrisch angeordnete, einander gegenüberliegende Längsschlitze 36, 37
angebracht, die über den Bereich 33 um ein gewisses Mass hinausgehen. Diese beiden
Längsschlitze 36 und 37 teilen das Rohr 14 in zwei Schalen 38 und 39, die im Bereich
33 des Rohres 14 die Backen 40, 41 bilden. Die keilförmigen Flächen 34 und 35, die
auf der Innenseite der Backen 40 bzw. 41 angebracht sind, weisen über deren gesamte
Länge einen konstanten Krümmungsradius R auf, wie aus den Fig. 2a bis 2c ersichtilich
ist und schliessen den Keilwinkel α ein. Im Bereich der keilförmigen Flächen 34 und
35 des Rohres 14 ist die Stange 22 ebenfalls mit keilförmigen Flächen 42 und 43 versehen,
die um etwa die Hublänge des Hubkolbens 3 länger sind als die keilförmigen Flächen
34 und 35, wie auch aus der Fig. 3 ersichtlich ist. Die keilförmigen Flächen 34 und
35 des Rohres 14 und die keilförmigen Flächen 42 und 43 der Stange 22 haben korrespondierende
Formen, d.h. übereinstimmende Krümmungsradien R.
[0028] In der Ausgangsstellung, d.h. wenn die Zerteilvorrichtung ins Bohrloch im Steinblock
eingeführt werden soll, befindet sich die Stange 22 in der ausgefahrenen Stellung,
wie in Fig. 1a und 1b dargestellt ist. Zum Zerteilen des Steinblocks wird das Arbeitswerkzeug
Rohr 14 und Stange 22 ins Bohrloch eingeführt. Die Stange 22 wird dann ins Rohr 14
durch den Hohlkolben 3 mittels Hydraulikdruck zurückgezogen. Die Backen 40 und 41
werden durch die Keilwirkung der keilförmigen Flächen 42 und 43 der Stange 22 auseinander
gedrückt. Hierbei verformen sich die beiden Schalen 38 und 39 des Rohres 14 elastisch,
d.h. sie federn auseinander. Wenn der Steinblock zerteilt ist, wird die Stange 22
wieder vorgestossen, die Backen 40 und 41 federn in die ursprüngliche Lage zurück,
das Gerät ist für einen neuen Arbeitsgang bereit.
[0029] Durch die einfachen und schnell lösbaren Befestigungsmittel von Rohr 14 und Stange
22 an der ZylinderKolben-Einheit 1 lassen sich diese, wenn sie einen zu grossen Verschleiss
aufweisen, sehr leicht durch neue ersetzen. Rohr 14 und Stange 22 lassen sich auch
leicht durch solche ersetzen, die eine andere Länge oder einen anderen Durchmesser
aufweisen, wodurch eine optimale Anpassung an Bohrlochtiefe oder Bohrlochdurchmesser
im Steinblock ermöglicht wird und womit eine vielseitige Anwendung des Geräts gewährleistet
ist.
[0030] Verfahrensmässig erfolgt die Herstellung des Rohres 14 dadurch, dass am Rohr 14,
das einen über seine ganze Länge konstanten Innendurchmesser aufweist, und das an
seinem einen Ende einen Bereich 33 aufweist, der gegenüber dem übrigen Rohr 14 einen
geringfügig grösseren Durchmesser aufweist, symmetrisch angeordnete, einander gegenüberliegende
Längsschlitze 36, 37 angebracht werden. Diese Längsschlitze 36, 37 sind gegen das
Ende des Rohres 14 im Bereich 33 offen, und erstrecken sich über den die Backen 40,
41 bildenden Bereich 33 hinaus. Danach wird vom anderen Ende des Rohres 14 her ein
Rohrstück über das Rohr 14 geschoben, bis es am Rand des Bereiches 33 anstösst. Danach
werden die beiden Backen 40, 41 symmetrisch vom Ende her soweit aufgespreizt und um
das Ende des Rohrstücks abgebogen, bis der Winkel, den die beiden abgebogenen Backen
40, 41 einschliessen, dem Keilwinkel α entspricht. Infolge der plastischen Verformung
am Abbiegepunkt behalten die beiden Backen 40, 41 die derart vorgegebene Lage bei.
Die Aussenseite der so aufgespreizten Backen 40, 41 wird danach auf das ursprüngliche
Rundmass, das der Bereich 33 vorher aufwies, überdreht.
[0031] Mit diesem Herstellungsverfahren erreicht man die gewünschten innenliegenden keilförmigen
Flächen 34, 35, die über die gesamte Länge den erwünschten Krümmungsradius R aufweisen,
ohne dass auf der Innenseite Bearbeitungsschritte vorgenommen werden müssen.
1. Vorrichtung zum mechanischen Zerteilen von Gestein, insbesondere von Gesteinsblöcken
in Steinbrüchen, bestehend aus
- einer hydraulischen Zylinder-Kolben-Einheit, an deren Kolbenstange ein längsverschiebbarer
Keil befestigt ist,
- der Keil weist symmetrisch angeordnete Keilflächen auf,
- die Keilflächen des Keils liegen an je einer korrespon dierenden Keilfläche von
als Gegenkeile wirkenden Backen an,
- die als Gegenkeile wirkenden Backen sind am Zylinderge häuse der Zylinder-Kolben-Einheit
derart gehalten, dass sie bei einer Längsverschiebung des Keils eine dazu quer gerichtete
Bewegung ausführen, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- am Zylindergehäuse (2) der hydraulischen Zylinder-Kolben-Einheit (1) ist in achsialer
Richtung ein Rohr (14) lösbar befestigt,
- das Rohr (14) weist an seinem der Zylinder-Kolben-Einheit (1) abgewandten Ende mindestens
zwei Längsschlitze (36, 37) auf,
- die durch die Längsschlitze (36, 37) gebildeten Schalen (38, 39) sind auf ihrer
Innenseite mit keilförmigen Flächen (34, 35) versehen, die sich nur über einen Teil
der Länge der Schalen (38, 39) erstrecken,
- koaxial im Rohr (14) ist eine Stange (22) längsverschiebbar angeordnet, welche mit
dem Kolben (3) der Zylinder-Kolben-Einheit (1) lösbar verbunden ist,
- im Bereich (33) der Schalen (38, 39) ist die Stange (22) mit keilförmigen Flächen
(42, 43) versehen, die mit den keilförmigen Flächen (34, 35) der Schalen korrespondieren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (14) an seinem
der Zylinder-Kolben-Einheit (1) abgewandten Ende einen Backen (40, 41) bildenden Bereich
(33) mit geringfügig grösserem Durchmesser aufweist, der eine Länge aufweist, die
der Länge der auf der Innenseite angebrachten keilförmigen Flächen (34, 35) entspricht
und dass die Längsschlitze (36, 37) über den die Backen (40, 41) bildenden Bereich
(33) mit dem grösseren Durchmesser hinausgehen.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die am
Kolben (3) lösbar befestigte Stange (22) an ihrem dem Kolben (3) abgewandten Ende
mit zwei einander gegenüberliegenden keilförmigen Flächen (42, 43) versehen ist, welche
einen spitzen Winkel (α) einschliessen, der sich gegen das Ende der Stange (22) öffnet,
und die an den entsprechenden keilförmigen Flächen (34, 35) der durch zwei Längsschlitze
(36, 37) gebildeten beiden Backen (40, 41) des Rohres (14) anliegen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die keilförmigen
Flächen (34, 35) bzw. (42, 43) eine halbzylindrische Form aufweisen, deren Krümmungsradius
(R) etwa dem halben Durchmesser der Stange entspricht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr
(14) in eine koaxiale Oeffnung (13) des Abschlussdeckels (11) des Zylindergehäuses
(2) einführbar ist, mit seiner Stirnseite (15) auf einer Gegenfläche am Abschlussdeckel
(11) abgestützt ist und durch zwei parallele Bolzen (17, 18), welche mittels eines
Federelements (21) miteinander verbunden sind und die in Oeffnungen einsteckbar sind,
gehalten ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die koaxial
im Rohr (14) verschiebbare Stange (22) durch den als Hohlkolben ausgeführten Kolben
(3) hindurchragt, am gegenüberliegenden Ende des Kolbens (3) mit einem Gewindestück
(23) in eine Haltemutter (24) einschraubbar ist, welche mit ihrer Stirnfläche (28)
auf einer Gegenfläche (29) an der Kolbenstange (4a) abgestützt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemutter (24) von
der Seite her in eine U-förmige Ausnehmung (26) der Kolbenstange (4a) einführbar ist,
so dass ein U-förmiger Steg (27) in eine umlaufende Nut (25) der Haltemutter (24)
zu liegen kommt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass im oberen
Bereich in die Haltemutter (24) quer zum Gewindeloch zentral ein Drehstab (31) eingeführt
und darin gehalten ist, der als Anschlag für das Einschrauben des Gewindestückes (23)
der Stange (22) dient.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Haltemutter (24)
quer zum Gewindeloch im Bereich des Drehstabs (31), gegenüber diesem um etwa 90° versetzt,
eine Oeffnung (32) angebracht ist, mittels welcher visuell der Anschlag des Gewindestückes
(23) am Drehstab (31) überprüfbar ist.
10. Verfahren zum Herstellen von keilförmigen Flächen, die eine halbzylindrische Form
aufweisen, in einem die Backen der Vorrichtung zum mechanischen Zerteilen von Gestein,
insbesondere von Gesteinsblöcken in Steinbrüchen, bildenden Rohr, insbesondere nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Rohr (14), das über seine gesamte Länge
einen konstanten Innendurchmesser aufweist, und das an seinem die Backen (40, 41)
bildenden Bereich (33) einen geringfügig grösseren Durchmesser aufweist, von seinem
die Backen (40, 41) bildenden Bereich (33) her mit zwei symmetrisch angeordneten,
gegen den Endbereich (33) hin offenen Längsschlitzen (36, 37) versehen wird, die eine
grössere Länge aufweisen, als der die Backen (40, 41) bildende Bereich (33), dass
danach vom den Backen (40, 41) gegenüberliegenden Ende ein Rohrstück auf das Rohr
(14) aufgeschoben wird, soweit, bis es am die Backen (40, 41) bildenden Bereich (33)
anliegt, worauf die beiden Backen (40, 41) vom Ende her symmetrisch soweit aufgespreizt
und um das Ende des Rohrstücks abgebogen werden, bis der Winkel, den die beiden Backen
(40, 41) einschliessen, dem Keilwinkel (α) entspricht, wonach die aufgespreizten Backen
(40, 41) an deren Aussenseite auf das ursprüngliche Rundmass des die Backen (40, 41)
bildenden Bereichs (33) überdreht werden.