[0001] Die Erfindung betrifft ein Laufrad gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] In der DE-C-550 461 ist das Problem geschildert, wie bei Laufrädern von kleinen Strömungsmaschinen
die Einlaufkanten der Schaufeln fertig bearbeitet werden können. Hierbei wird das
Laufrad geteilt und die Schaufeln sind als fester Bestandteil der saug- oder druckseitigen
Laufraddeckscheibe ausgebildet. Um eine sichere kräfteübertragende Verbindung zu erhalten,
sind im Austrittsbereich des Laufrades die Schaufelkanäle durch einen Deckscheibenteil
verschlossen. Der verbleibende Deckscheibenteil ist Bestandteil des anderen Laufradteiles.
Die Kräfteübertragung erfolgt dann durch einen entsprechenden Ansatz im Verbindungsbereich
zwischen dem saug- oder druckseitigen Deckscheibenteil. Die Laufradteile können aber
aufgrund ihrer Gestaltung nicht vollständig in spanabhebender Weise erstellt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein in einfachster Weise spanabhebend,
preß- oder gußtechnisch herstellbares Laufrad in geschlossener und geteilter Bauart
zu entwickeln. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß dem kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruches. Nach dieser Lösung sind mindestens zwei Schaufeln in ihrer Länge
geteilt ausgebildet. Im Bereich ihrer Teilung erfolgt die Passung der miteinander
zu verbindenden Laufradteile. Die restlichen Schaufeln können hierbei wechselweise
Bestandteil der Laufradteile bzw. Deckscheiben sein und dichtend an diesen anliegen.
Die Ausgestaltungen der Ansprüche 2 und 3 beschreiben weitere vorteilhafte Ausbildungen.
Danach sind die einen Schaufelanfang aufweisenden Schaufelteile Bestandteil des einen
Laufradteiles, und die die entsprechenden Schaufelenden aufweisenden ergänzenden Schaufelteile
sind Bestandteil des anderen Laufradteiles. Jedes Laufradteil weist vom Schaufelkanal
zwei Wandflächen auf, die aufeinanderstehen und zwischen sich einen Winkel einschließen.
Durch ein Zusammenstecken der Laufradteile werden die von Schaufeln begrenzten Schaufelkanäle
für ein Fördermedium gebildet. Die Schaufeln sind gewissermaßen in ihrer Schaufellänge
geteilt ausgebildet, wobei die Trennstelle quer zur Schaufellänge verläuft. Das Anbringen
der den Schaufelanfang bildenden Schaufelteile an dem einen Laufradteil und das Anbringen
der das Schaufelende bildenden ergänzenden Schaufelteile an dem anderen Laufradteil
ermöglicht ein problemloses Zusammenstecken sowie einfachstes Zentrieren der Laufradteile.
Es ist auch möglich, in denjenigen Fällen, bei denen sehr enge Schaufelabstände und
damit kleinste Schaufelkanalquerschnitte verwirklicht werden müssen, auf den Laufradteilen
bzw. Deckscheiben wechselweise mit Schaufelenden und Schaufelanfängen versehene, sich
zu einem einheitlichen Ganzen zusammenfügende Schaufelteile vorzusehen. Somit verbleibt
auf jedem Laufradteil ein größerer Zwischenraum, welcher eine leichtere spanabhebende
Bearbeitung mit im Durchmesser größeren Werkzeugen ermöglicht. Diesen Vorteil bietet
die Erfindung durch die Schaufelteilung generell.
[0004] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß zwischen den miteinander zu verbindenden
Laufradteilen mindestens drei Teilebenen vorgesehen sind, wobei zwei Teilebenen in
der die Schaufelkanäle begrenzenden Wandfläche der Deckscheibenebenen angeordnet sind,
die einen axialen Abstand zueinander aufweisen und die durch die in Richtung der Mittelachse
verlaufende, die Schaufeln teilende dritte Teilebene miteinander verbunden sind. Die
jeweils freistehenden Längsseiten der Schaufelteile liegen somit dichtend an dem den
Schaufelkanal begrenzenden gegenüberliegenden Laufradteil bzw. der Deckscheibe an.
[0005] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Laufradteile durch eine
im Bereich der Schaufelteilung angebrachte formschlüssige Steckverbindung miteinander
verbunden sind. Eine Zentrierung der miteinander zu verbindenden Laufradteile kann
durch entsprechende Überlappungen im Bereich der zu verbindenden Schaufelteile erfolgen.
[0006] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht hierzu vor, daß die die Schaufeln
teilende Teilebene keinen geradlinigen Verlauf aufweist. Vorteilhaft ist ein bogenförmiger,
S-förmiger, Z-förmiger, mäanderförmiger oder ähnlich gestalteter Verlauf der Teilebene
der Schaufeln. Dies hat den Vorteil, daß nicht nur eine Zentrierung der beiden Teile
zueinander erfolgt, sondern daß infolge des Teilebenenverlaufs auch eine Verdrehsicherung
erzeugt wird. Für die Montage genügt es, die Teile einfach ineinanderzustecken. Aufwendige
Zentrierungen, Paßstifte und Verbindungselemente, wie sie bisher bei mehrstufigen
Strömungsmaschinen erforderlich waren, entfallen vollständig. Bei einem Zusammenbau
einer derartigen Strömungsmaschine kann die Zentrierung und Positionierung der einzelnen
Laufradteile ausschließlich in den Verbindungsbereich der geteilten Schaufeln gelegt
werden. Bei einer ganz oder teilweisen spanabhebenden Fertigung, beispielsweise durch
Fräsen von geschmiedeten, gepreßten oder gegossenen Rohteilen, ist somit eine äußerst
kostengünstige Herstellung und Montage möglich. Diese Art der Herstellung erlaubt
auch die Herstellung von Laufrädern mit reproduzierbaren Leistungsdaten, wodurch eine
erhebliche Minimierung von Prüfstandsversuchen möglich ist. Es besteht die Möglichkeit,
jedes Laufradteil beispielsweise in einer Aufspannung und mit nur einem Fräswerkzeug
spanabhebend herzustellen bzw. nachzuarbeiten.
[0007] Bisher stellte sich das Problem bei einer spanabhebenden Herstellung eines Laufrades
in dessen Eintrittsbereich. Ist der Abstand zwischen den Schaufeln sehr klein, so
lassen sich die Schaufelkanäle nur mit schmalen dünnen Fingerfräsern und damit nur
zeitaufwendig und risikoreich herstellen. Indem nun in erfindungsgemäßer Weise die
Schaufeln selbst geteilt werden, kann bei geringen Kanalquerschnitten die Teilebene
so gelegt werden, daß der Abstand zwischen Schaufelanfang bzw. - ende und der Teilebene
der Schaufel groß gewählt werden und ein für eine günstige Herstellung einen großen
Durchmesser aufweisender Fräser in einfachster Weise zwischen den Schaufelteilen des
jeweiligen Laufradteiles hindurchgefahren und so die Schaufelkontur herausgearbeitet
werden kann.
[0008] Die gesamte Zentrierung der miteinander zu verbindenden Teile des Laufrades erfolgt
über die Trennebene im Bereich der aus Teilen zusammengesetzten Schaufeln. Diese bewirkt
darüber hinaus auch die Verdrehsicherung der Bauteile untereinander. Für die Montage
und Herstellung einer derartigen Strömungsmaschine bedeutet dies eine gravierende
Vereinfachung, da somit in einfachster Weise nur noch ein Ineinanderstecken der einzelnen
Bauteile erforderlich ist. Überdies kann somit in nicht mehr zu überbietender Einfachheit
eine Anpassung an unterschiedliche Leistungsbereiche erfolgen. Durch eine Änderung
der Schaufelbreite kann das Laufrad bei der Herstellung an die jeweils gewünschten
Leistungsdaten angepaßt werden. Dies ist bei der spanabhebenden Herstellung durch
einfache Programmänderungen möglich.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen am Beispiel eines Kreiselpumpen-Laufrades
die
- Fig. 1
- einen axialen Schnitt durch ein Laufrad und die
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch das Laufrad gemäß der in Fig. 1 enthaltenen Linie II-II.
[0010] Das in der Fig. 1 gezeigte Beispiel eines Laufrades einer Strömungsmaschine gehört
zu einer mehrstufigen Kreiselpumpe für große Förderleistungen. Der eine Laufradteil
(1) besteht aus der Nabe (2) und der druckseitigen Deckscheibe (3). Die mit Schaufelenden
(4) versehenen Schaufelteile (5) sind fester Bestandteil der druckseitigen Deckscheibe
(3), sie können aus dem Vollen herausgearbeitet werden. Zwar ist die hier gezeigte
Nabe (2) ebenfalls fester Bestandteil der druckseitigen Deckscheibe (3), aber es ist
ohne weiteres möglich, die Nabe (2) als separates Bauteil auszubilden.
[0011] Der andere Laufradteil (6) besteht aus der saugseitigen Deckscheibe (7) mit den fest
damit verbundenen, die Schaufelanfänge (8) aufweisenden Schaufelteilen (7). Zwischen
den beiden Laufradteilen (1, 6) sind mit doppelter Strichstärke die Trennebenen (A,
B und C) eingezeichnet. Die Trennebenen (A und B) entsprechen dem die Schaufelkanäle
begrenzenden Wandflächenverlauf der Deckscheiben (3, 7). Die Trennebene (C) teilt
die Schaufellänge.
[0012] Aus der Fig. 2, die einem Schnitt gemäß der in Fig. 1 eingezeichneten Schnittlinie
entspricht, ist der Verlauf der Schaufelteilung erkennbar. Die Trennebene (C) teilt
die Schaufeln in zwei Teile und verläuft in axialer Richtung. Bei entsprechendem Bedarf
ist auch jeder andere Verlauf der Trennebene (C) möglich. Sie weist in diesem Ausführungsbeispiel
einen S-förmigen Verlauf auf, welcher die miteinander zu fügenden Teile sowohl zentriert
als auch gleichzeitig gegen Verdrehung sichert. Diese formschlüssige Verbindung kann
auch jeden anderen geeigneten, die gleiche Funktion gewährleistenden Verlauf aufweisen.
Zwischen den über den Umfang nebeneinander verteilt angeordneten Schaufelteilen (5,
9) sind die Schaufelkanäle (10) des Laufrades ausgebildet.
[0013] Die in den Figuren dargestellte Anordnung der Schaufelteile des Laufrades ist nicht
zwingend. Es ist auch jede andere die Schaufelteile zu einem einheitlichen Ganzen
zusammenfügende Anordnung möglich.
[0014] Es ist auch eine Anordnung der Schaufelteile auf den sie tragenden Laufradteil möglich,
nach der wechselweise einem Schaufelteil (9) mit Schaufelanfang (8) ein Schaufelteil
(5) mit Schaufelende (4) folgt. Dies hängt vom Einzelfall und der Form der Schaufelkanäle
(10) ab. Falls eine Zuordnung der miteinander zu fügenden Teile in einer bestimmten
Position verlangt wird, so kann dies durch eine abweichende Gestaltung der Trennebene
oder eine besondere Anordnung von Schaufelteilen bewirkt werden.
1. Laufrad in geschlossener und geteilter Ausführung für ein- oder mehrstufige Strömungsmaschinen,
wobei zwischen saug- und druckseitiger Deckscheibe der Strömungsführung dienende Schaufeln
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Schaufeln in ihrer Länge geteilt ausgebildet sind, daß ein
Laufradteil (1) mit einer die Schaufelkanäle (10) begrenzenden Deckscheibe (3) sowie
Schaufeln und/oder Schaufelteilen (5) versehen ist und daß der andere Laufradteil
(6) mit einer gegenüberliegenden, die Schaufelkanäle (10) begrenzenden Deckscheibe
(7) sowie Schaufeln und/oder ergänzenden Schaufelteilen (9) versehen ist.
2. Laufrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Laufradteil (6) mit Schaufelanfänge
(8) aufweisenden Schaufelteilen (9) und der damit zusammenwirkende andere Laufradteil
(1) mit Schaufelenden (4) aufweisenden ergänzenden Schaufelteilen (5) versehen ist.
3. Laufrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Laufradteil mit wechselweise
angeordneten Schaufelanfängen (8) und Schaufelenden (4) aufweisenden Schaufelteilen
(9, 5) und der damit zusammenwirkende andere Laufradteil mit ergänzenden wechselweise
angeordneten Schaufelenden (4) und Schaufelanfänge (8) aufweisenden Schaufelteilen
(9, 5) versehen ist.
4. Laufrad nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den miteinander
zu verbindenden Laufradteilen (1, 6) mindestens drei Teilebenen (A, B, C) vorgesehen
sind, wobei zwei Teilebenen (A, B) in der die Schaufelkanäle (10) begrenzenden Wandfläche
der Deckscheibenebenen angeordnet sind, die einen Abstand zueinander aufweisen und
die durch die in Richtung der Mittelachse verlaufende, die Schaufeln teilende dritte
Teilebene (C) miteinander verbunden sind.
5. Laufrad nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufradteile
(1, 6) durch eine im Bereich der Schaufelteilung angebrachte formschlüssige Steckverbindung
miteinander verbunden sind.
6. Laufrad nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schaufeln
teilende Teilebene (C) keinen geradlinigen Verlauf aufweist.