[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Haubenschloß, -Türschloß od. dgl. mit einem
Federkraftspeicher als Zuziehhilfe, mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch
1.
[0002] Federkraftspeicher als Zuziehhilfe bei Kraftfahrzeug-Türschlössern oder auch Haubenschlössern
sind seit langem bekannt (DE-A 2 344 185, EP-A 0 285 006). Sie haben sich (vermutlich)
deshalb bei Kraftfahrzeugtüren nicht recht durchsetzen können, weil man zum Spannen
des Federkraftspeichers die Tür doch allzu stark zuschlagen muß, bis die Sperrklinke
in die Vorrast an der Gabelfalle einfällt. Aber auch bei Hauben, insbesondere Motorhauben,
haben solche Schlösser nicht recht Eingang finden können.
[0003] Ein Problem bei Kraftfahrzeug-Haubenschlössern, im folgenden wird dieser Begriff
stellvertretend für alle anderen Varianten verwendet, die mit einem Federkraftspeicher
ausgerüstet sind, besteht darin, daß der Federkraftspeicher zwischen einem Fixpunkt
an einem Winkelblech od. dgl. der Schließmechanik und der Gabelfalle selbst, entweder
einem Schenkel der Gabelfalle oder der Rückseite der Gabelfalle (EP-A 0 285 006) angelenkt
ist. Beim Schwenken der Gabelfalle von der Öffnungsstellung bis in die Schließstellung
durchläuft der Federkraftspeicher seinen Totpunkt mit beispielsweise auf die Blocklänge
verkürzter Feder, dann dehnt er sich wieder auf und entspannt sich und die gespeicherte
Federkraft wird als Schließkraft auf die Gabelfalle übertragen, die Haube oder Tür
also zugezogen. Der Hubweg zwischen Vorrast und Hauptrast wie sie bei Kraftfahrzeugtüren
meistens vorgesehen sind, der Schließweg also auf dem Stück von Mittelstellung bis
Schließstellung ist häufig nur wenige Millimeter lang, beispielsweise 3 bis 5 mm.
Hier muß vom Federkraftspeicher eine hohe Kraft aufgebracht werden, die in den Federkraftspeicher
aber nur mit einem sehr geringen Federweg eingebracht werden kann. Anderes ist bei
der Ausgestaltung der Gabelfalle und der direkten Kupplung des Federkraftspeichers
mit der Gabelfalle nicht möglich. Kurz gesagt sind also die Kraftübertragungsverhältnisse
bei dem bekannten Kraftfahrzeug-Haubenschloß, von dem die Erfindung ausgeht, noch
unbefriedigend.
[0004] Die oben gemachten Ausführungen gelten für das Schließen der Haube, beim Öffnen der
Haube, für die der Stand der Technik überhaupt keine besonderen Hinweise gibt, muß
bei dem Stand der Technik der Federkraftspeicher durch die Drehbewegung der Gabelfalle
wiederum gespannt werden. Dazu reicht beispielsweise bei einer Motorhaube häufig die
Rückstellkraft der Dichtungen nicht aus, die Haube bleibt also ohne weitere Maßnahmen
"liegen". Auch in Öffnungsrichtung sind also die Kraftübertragungsverhältnisse bei
dem bekannten Kraftfahrzeug-Haubenschloß od. dgl. noch unbefriedigend.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeug-Haubenschloß,
-Türschloß od. dgl., von dem die Erfindung ausgeht, hinsichtlich der Kraftübertragungsverhältnisse
unter Berücksichtigung der Besonderheiten bei Einsatz eines Federkraftspeichers zu
verbessern.
[0006] Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist zunächst durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils von Anspruch 1 gelöst. Wesentlich ist, daß durch Einführung des Übertragungshebels
ein zusätzlicher Freiheitsgrad geschaffen worden ist, um ein bestimmtes Übersetzungsverhältnis
zwischen dem Federweg des Federkraftspeichers einerseits und der Auslenkung an der
Gabelfalle andererseits vorzugeben. Die beschriebene Vorgabe macht es möglich, am
Federkraftspeicher ungeachtet einer kleinen, notwendigen Auslenkung an der Gabelfalle
einen großen Federweg und damit hohe Federkräfte mit optimalen Kraftübertragungsverhältnissen
zu realisieren.
[0007] Besonders bevorzugte konstruktive Ausgestaltungen finden sich zunächst in den Ansprüchen
2 und 3, wobei Anspruch 3 eine Lösung beschreibt, die trotz des Übersetzungsverhältnisses
mittels des Übertragungshebels die Gesamt-Baugröße des Schlosses relativ klein hält.
[0008] Eine nur Druckkräfte, aber keine Zugkräfte übertragenden Kupplung gemäß Anspruch
4 hat den Vorteil, daß man einen Freiheitsgrad hinzugewinnt, der insbesondere beim
Öffnen des Schlosses von Bedeutung sein kann. Die aktive Öffnung der Gabelfalle gemäß
Anspruch 7 verhindert, daß die Haube beim Öffnen "liegenbleibt". Dies wird insbesondere
dadurch erleichtert, daß gemäß Anspruch 9 der Federkraftspeicher schon beim Herausschwenken
der Sperrklinke aus der Hauptrast der Gabelfalle gespannt wird und nicht erst beim
Herausschwenken der Gabelfalle in die Öffnungsstellung. Das optimiert die Kraftübertragungsverhältnisse
auch beim Öffnungsvorgang in erheblicher Weise.
[0009] Die übrigen Ansprüche beschreiben weitere vorteilhafte Ausgestaltungen. Im übrigen
wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung noch näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeugschloß, hier dargestellt
als Kraftfahrzeug-Haubenschloß, mit in Öffnungsstellung befindlicher Gabelfalle,
- Fig. 2
- das Schloß aus Fig. 1 mit in Mittelstellung befindlicher Gabelfalle und
- Fig. 3
- das Schloß aus Fig. 1 mit in Schließstellung befindlicher Gabelfalle.
[0010] Das in Fig. 1 in seinem grundsätzlichen Aufbau äußerst schematisch dargestellte Schloß
ist ein Kraftfahrzeug-Haubenschloß, das am Haubenrahmen unter Umständen auch auf beiden
Seiten der Motorhaube, also doppelt, eingesetzt wird. Entsprechende Gestaltungen sind
aber auch bei Kraftfahrzeug-Türschlössern möglich, ebenso wie bei Heckklappenschlössern,
Kofferhauben-Schlössern od. dgl..
[0011] Fig. 1 zeigt zunächst den Schließkloben 1 und die Schließmechanik 2 des Kraftfahrzeug-Haubenschlosses.
Die Schließmechanik 2 weist einen Einlaufschlitz 3 für den Schließkloben 1 auf, der
in einer Trag- oder Grundplatte 5 angeordnet ist, die winkelförmig ausgebildet und
von einem Abdeckgehäuse 6 abgedeckt ist. Am Einlaufschlitz 3 ist eine übliche Gabelfalle
7 angeordnet, die zum Erfassen des Schließklobens 1 dient und um eine Schwenkachse
8 schwenkbar ist. Der Gabelfalle 7 ist eine Sperrklinke 9 zum Sperren der Gabelfalle
7 über zumindest eine Hauptrast 10 zugeordnet. Bei Türschlössern ist zusätzlich noch
eine Vorrast vorgesehen, hier beim Beispiel eines Haubenschlosses reicht die eine
Hauptrast 10. Die Sperrklinke 9 ist ihrerseits auf einer Schwenkachse 11 gelagert.
Mit der Gabelfalle 7 antriebstechnisch verbunden ist ein Federkraftspeicher 12 bestehend
aus einem teleskopartig zusammenschiebbaren Stützelement 13 und einer Feder 14. Eine
derartige Konstruktion ist aus dem Stand der Technik (EP-A 0 285 006) bekannt und
bedarf daher weiterer Erläuterung nicht. Anstelle eines Federkraftspeichers 12 mit
einer mechanischen Feder 14 könnte auch ein Federkraftspeicher 12 mit einer pneumatischen
Feder eingesetzt sein, wie beispielsweise aus der DE-A 2 344 185 bekannt.
[0012] Während der vom Schließkloben 1 angetriebenen Bewegung der Gabelfalle 7 aus der Öffnungsstellung,
Fig. 1, in eine Mittelstellung, Fig. 2, wird der Federkraftspeicher 12 in seinen Totpunkt
gebracht und so gespannt. Fig. 2 macht das dadurch deutlich, daß dort die Feder 14
des Federkraftspeichers 12 auf ihre Blocklänge verkürzt ist. Die weitere Bewegung
der Gabelfalle 7 aus der Mittelstellung, Fig. 2, in die Schließstellung, Fig. 3, wird
durch den sich nun wieder entspannenden Federkraftspeicher 12, jedenfalls auch, angetrieben.
[0013] Um die Kraftübertragungsverhältnisse beim Schließen der Haube zu verbessern gilt
nun, daß der Federkraftspeicher 12 über einen doppelarmigen Übertragungshebel 15 mit
der Gabelfalle 7 verbunden ist, dessen kurzer Hebelarm 16 an der Gabelfalle 7 und
dessen langer Hebelarm 17 am Federkraftspeicher 12 angreift. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Übertragungshebel 15 am gemeinsamen Endpunkt beider Hebelarme (16, 17) schwenkbar
gelagert, mittels einer Schwenkachse 18. Es ist also ein doppelarmiger Hebel mit nicht
deckungsgleichen Hebelarmen 16, 17, diese Hebelarme stehen im hier dargestellten Ausführungsbeispiel
in einem etwa rechten Winkel zueinander. Grundsätzlich wäre es auch denkbar, die Hebelarme
16, 17 wirkungsmäßig an einem einzigen Arm zu realisieren, das würde nur einen anderen
Aufbau des Schlosses als dargestellt erfordern. Wesentlich ist, daß durch den Übertragungshebel
15 ein weitgehend beliebig bemeßbares Übersetzungsverhältnis geschaffen wird, so daß
am Federkraftspeicher 12 ein im Gegensatz zum Stand der Technik ausreichend langer
Federweg auch dann zur Verfügung gestellt werden kann, wenn die Auslenkung, wie üblich,
an der Gabelfalle 7 relativ gering ist. Dadurch werden die Kraftübertragungsverhältnisse
beim Schließen wie beim Öffnen des Schlosses deutlich verbessert.
[0014] Der Übertragungshebel 15 greift im dargestellten Ausführungsbeispiel an einem Arm
der Gabelfalle 7 an, er könnte natürlich auch, wie im Stand der Technik, an der Rückseite
der Gabelfalle 7 also jenseits der Schwenkachse 8 angreifen.
[0015] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine besondere Anordnung des Übertragungshebels
15 gewählt, die zu einem besonders geringen Platzbedarf führt. Es gilt nämlich, daß
der kurze Hebelarm 16 an der Gabelfalle 7 an einer Seite des Einlaufschlitzes 3 angreift,
der Federkraftspeicher 12 auf der anderen Seite des Einlaufschlitzes 3 angeordnet
ist und der lange Hebelarm 17 bis auf die andere Seite des Einlaufschlitzes 3 hinüberreicht.
Den Platz, den Gabelfalle 7 und Sperrklinke 9 ohnehin einnehmen, nutzt man hier also
in einer zweiten Ebene zur Bereitstellung des erforderlichen Übersetzungsverhältnisses.
[0016] Im Stand der Technik sind die Gabelfalle 7 und der Federkraftspeicher 12 über ein
Schwenkgelenk unmittelbar miteinander verbunden. Eine solche unmittelbare Verbindung
könnte man auch, ggf. unter Zwischenschaltung einer weiteren, beidseits fest angelenkten
Übertragungsstange, zwischen dem Übertragungshebel 15 und der Gabelfalle 7 realisieren.
Das hat aber, wie erfindungsgemäß erkannt worden ist, den Nachteil, daß die Gabelfalle
7 vom Federkraftspeicher 12 nicht unabhängig ist, was unter bestimmten Betriebsbedingungen
vorteilhaft sein kann. Daher ist erfindungsgemäß eine besondere Ausgestaltung gewählt
worden, bei der nämlich der Übertragungshebel 15 mit der Gabelfalle 7 über eine Druckkräfte,
aber keine Zugkräfte übertragende Kupplung 19 verbunden ist. Diese Art der Kupplung
19 hat den Vorteil, daß in einer Richtung zwar Kräfte übertragen werden, in der anderen
Richtung aber nicht, so daß in der anderen Richtung Gabelfalle 7 und Federkraftspeicher
12 voneinander bedarfsweise entkuppelbar sind, - was insbesondere beim Öffnen des
Schlosses von Bedeutung ist. Eine solche Kupplung 19 kann man beispielsweise dadurch
realisieren, daß man einer zwischengeschalteten Übertragungsstange, wie zuvor erwähnt,
am Übertragungshebel 15 und/oder an der Gabelfalle 7 eine Langloch-Schwenklagerung
zuordnet, so daß in Zugrichtung keine Kräfte übertragen werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die erläuterte Form der Kupplung 17 jedoch dadurch realisiert, daß die Kupplung
19 eine, vorzugsweise am kurzen Hebelarm 16 angeordnete Rolle 20 aufweist, die auf
einer, vorzugsweise an der Gabelfalle 7 angeordneten Steuerfläche 21 abrollt. Die
Steuerfläche 21, die im dargestellten Ausführungsbeispiel entsprechend bevorzugter
Lehre an der Gabelfalle 7 ausgebildet ist, sollte eine bestimmte bogenförmige Kontur
haben, die den erforderlichen Kraftverlauf beim Schließen wie beim Öffnen des Türschlosses
sicherstellt. Durch entsprechende Gestaltung dieser Steuerfläche 21 ist es auch möglich,
bei der vorgesehenen Anwendung als Haubenschloß die Energie der zufallenden Motorhaube
weitgehend zu vernichten, und in Federenergie, gespeichert im Federkraftspeicher 12,
umzusetzen, wobei das mit geringem Lärm verbunden ist. Bei entsprechender Gestaltung
einerseits des Einlaufschlitzes an der Gabelfalle 7, andererseits der erläuterten
Steuerfläche 21 und schließlich der Übersetzungsverhältnisse und der Federkraft des
Federkraftspeichers 12 kann man ein ganz weiches, elastisches Auffangen des Schließklobens
1 auch bei hohem Gewicht der Motorhaube realisieren.
[0017] Im Stand der Technik ist es selbstverständlich bekannt, daß die Sperrklinke 9 mit
einem Auslösehebel 22 verbunden und durch eine Schwenkbewegung des Auslösehebels aus
der Hauptrast herausschwenkbar ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gilt nun,
daß die Gabelfalle 7 nach Herausschwenken der Sperrklinke aus der Hauptrast 10 aktiv
in Öffnungsrichtung bewegbar ist. Dazu wird im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel
der zuvor erwähnte Auslösehebel 22 genutzt, der dazu durch eine Öffnung 23 aus dem
Abdeckgehäuse 6 herausgeführt und dort mit einem durch den Pfeil angedeuteten Zug
verbunden ist, der beispielsweise im Inneren des Kraftfahrzeugs an einem Motorhauben-Entriegelungshebel
endet.
[0018] Die Betätigung der Gabelfalle 7 durch den Auslösehebel 22 ist dadurch realisiert,
daß am Auslösehebel 22 ein Betätigungsarm 24 und an der Gabelfalle 7 ein entsprechender
Betätigungszapfen 25 vorgesehen ist und daß der Betätigungsarm 24 bei in Schließstellung
befindlicher Gabelfalle 7 und herausgeschwenkter Sperrklinke 9 am Betätigungszapfen
25 zur Anlage kommt. Die Zuordnung von Betätigungsarm 24 und Betätigungszapfen 25
kann auch umgekehrt sein. Man hat also einen Leerhub zwischen Betätigungsarm 24 und
Betätigungszapfen 25 bei verriegeltem Schloß, so daß zunächst die Sperrklinke 9 aus
der Hauptrast 10 herausgehoben werden kann, bevor dann die Gabelfalle 7 in Öffnungsrichtung
bewegbar ist. Die Motorhaube wird also so aktiv angehoben.
[0019] Beim aktiven Anheben der Motorhaube im zuvor erläuterten Ablauf muß zunächst, wie
im Stand der Technik, die Federkraft des Federkraftspeichers 12 erneut überwunden
werden, bei Überschreiten der Mittelstellung in Öffnungsrichtung wirkt dann die im
Federkraftspeicher 12 gespeicherte Kraft unterstützend zum weiteren Öffnen der Motorhaube.
Das kann mitunter den Bewegungsablauf beim Herausschwenken der Gabelfalle 7 behindern,
d. h. die auftretenden Kräfte sind relativ groß und werden vom Fahrer als störend
empfunden.
[0020] Das zuvor erläuterte Problem ist erfindungsgemäß erkannt und einer Lösung zugeführt
worden, nämlich der in der Zeichnung dargestellten Lösung, daß der Federkraftspeicher
12 beim Herausschwenken der Sperrklinke 9 aus der Hauptrast 10 der Gabelfalle 7 gespannt,
die Gabelfalle 7 also entlastet wird. Der wesentliche "Witz" dieser Konstruktion besteht
darin, den Federkraftspeicher 12 schon zu spannen, wenn die Gabelfalle 7 überhaupt
noch nicht bewegt wird. Das wiederum setzt die Kupplung 19, die oben beschrieben worden
ist, voraus, da hier ja die Bewegung des Federkraftspeichers 12 mit dem Übertragungshebel
15 von der Bewegung der Gabelfalle 7 entkuppelt sein muß. Man kann aber durch geschickte
konstruktive Gestaltung der Mechanik in diesem Fall die Übersetzungsverhältnisse so
optimieren, daß die Öffnungskräfte mit Spannen des Federkraftspeichers 12 nicht als
störend empfunden werden. Dies liegt allein schon daran, daß die zum Spannen des Federkraftspeichers
12 erforderliche Kraft in einem ersten Ablaufschritt überwunden werden muß, während
die zum Anheben der Motorhaube erforderliche Kraft erst in einem daran anschließenden
Ablaufschritt aufzubringen ist. Die ansonsten kumulativ auftretenden Kräfte, treten
hier nun nacheinander auf und werden als eine mehr oder weniger gleichmäßige geringe,
lediglich über einen etwas längeren Betätigungsweg aufzubringende Kraft empfunden.
[0021] Ist der im dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehene Auslösehebel 22 vorgesehen,
so empfiehlt es sich, daß der Auslösehebel 22 beim Herausschwenken der Sperrklinke
9 den Federkraftspeicher 12 spannt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Konstruktion
hier nun so getroffen, daß am Auslösehebel 22 ein am längeren Hebelarm 17 des Übertragungshebels
15 zur Anlage kommender Übertragungszapfen 26 angeordnet ist, der den Übertragungshebel
15 bei herausgeschwenkter Sperrklinke 9 vorzugsweise zumindest bis in die mit dem
Totpunkt des Federkraftspeichers 12 übereinstimmende Stellung bringt. Die Zuordnung
kann auch hier wieder umgekehrt sein. Verfolgt man den Weg von Fig. 3 nach Fig. 2
zurück, so erkennt man, daß beim Ziehen am Auslösehebel 22 in Pfeilrichtung in Fig.
3 zunächst die Sperrklinke 9 aus der Hauptrast 10 herausgehoben wird und gleichzeitig
der Übertragungshebel 15 nach oben gedrückt und dadurch der Federkraftspeicher 12
gespannt wird. Danach erst kommt der Betätigungsarm 24 des Auslösehebels 22 bestimmungsgemäß
am Betätigungszapfen 25 an der Gabelfalle 7 zur Anlage, diese kann wegen der Ausführung
der Kupplung 19 unbehindert vom Federkraftspeicher 12 nach oben in Öffnungsrichtung
schwenken (Fig. 2). Schon jetzt kann man den Auslösehebel 22 wieder freigeben, da
die restliche Aufschwenkbewegung (Fig. 2 nach Fig. 1) von der im Federkraftspeicher
12 zur Verfügung stehenden, nunmehr wieder freizugebenden Kraft verursacht wird.
[0022] Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel zeichnet sich schließlich noch
dadurch aus, daß die Sperrklinke 9 gegenüber dem Auslösehebel 22 verschwenkbar, jedoch,
vorzugsweise, in Einfallsrichtung federbelastet, aber im Schwenkweg begrenzt ist und,
vorzugsweise, daß an der Gabelfalle 7 vor der Hauptrast 10 eine Steuerfläche 27 für
die Sperrklinke 9 ausgebildet ist. In Fig. 3 ist der die Bewegung der Sperrklinke
9 in Einfallsrichtung begrenzende Anschlag 28 angedeutet, er ist erforderlich, um
die Sperrklinke 9 beim Öffnen aus der Hauptrast 10 überhaupt herausbringen zu können.
Die die Sperrklinke 9 hier in Einfallsrichtung belastende Feder ist nicht dargestellt.
1. Kraftfahrzeug-Haubenschloß, -Türschloß od. dgl., mit einem an einem Karosserieteil,
insbesondere an der Motorhaube, angebrachten Schließkloben (1) und einer an einem
zugeordneten Karosserieteil, insbesondere an einem Haubenrahmen, angeordneten Schließmechanik
(2), wobei die Schließmechanik (2) einen Einlaufschlitz (3) für den Schließkloben
(1), eine am Einlaufschlitz (3) angeordnete Gabelfalle (7) zum Erfassen des Schließklobens
(1), eine der Gabelfalle (7) zugeordnete Sperrklinke (9) zum Sperren der Gabelfalle
(7) über zumindest eine Hauptrast (10) und einen mit der Gabelfalle (7) antriebstechnisch
verbundenen Federkraftspeicher (12) aufweist, wobei während der vom Schließkloben
(1) angetriebenen Bewegung der Gabelfalle (7) aus der Öffnungsstellung in eine Mittelstellung
der Federkraftspeicher (12) in seinen Totpunkt gebracht und so gespannt wird und wobei
die weitere Bewegung der Gabelfalle (7) aus der Mittelstellung in die Schließstellung
durch den sich nun entspannenden Federkraftspeicher (12) angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Federkraftspeicher (12) über einen doppelarmigen Übertragungshebel (15)
mit der Gabelfalle (7) verbunden ist, dessen kurzer Hebelarm (16) an der Gabelfalle
(7) und dessen langer Hebelarm (17) am Federkraftspeicher (12) angreift.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungshebel (15) am
gemeinsamen Endpunkt beider Hebelarme (16, 17) schwenkbar gelagert ist.
3. Schloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der kurze Hebelarm (16)
an der Gabelfalle (7) an einer Seite des Einlaufschlitzes (3) angreift, der Federkraftspeicher
(12) auf der anderen Seite des Einlaufschlitzes (3) angeordnet ist und der lange Hebelarm
(17) bis auf die andere Seite des Einlaufschlitzes (3) hinüberreicht.
4. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungshebel
(15) mit der Gabelfalle (7) über eine Druckkräfte, aber keine Zugkräfte übertragende
Kupplung (19) verbunden ist und, vorzugsweise, daß die Kupplung (19) eine, vorzugsweise
am kurzen Hebelarm (16) angeordnete Rolle (20) aufweist, die auf einer, vorzugsweise
an der Gabelfalle (7) angeordneten Steuerfläche (21) abrollt.
5. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke
(9) mit einem Auslösehebel (22) verbunden und durch eine Schwenkbewegung des Auslösehebels
aus der Hauptrast herausschwenkbar ist.
6. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelfalle
(7), vorzugsweise mittels des Auslösehebels (22), nach Herausschwenken der Sperrklinke
(9) aus der Hauptrast (10) aktiv in Öffnungsrichtung bewegbar ist.
7. Schloß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Auslösehebel (22) ein Betätigungsarm
(24) und an der Gabelfalle (7) ein entsprechender Betätigungszapfen (25) (oder umgekehrt)
vorgesehen ist und daß der Betätigungsarm (24) bei in Schließstellung befindlicher
Gabelfalle (7) und herausgeschwenkter Sperrklinke (9) am Betätigungszapfen (25) zur
Anlage kommt.
8. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Federkraftspeicher
(12) beim Herausschwenken der Sperrklinke (9) aus der Hauptrast (10) der Gabelfalle
(7) gespannt, die Gabelfalle (7) also entlastet wird und, vorzugsweise, daß der Auslösehebel
(22) beim Herausschwenken der Sperrklinke (9) den Federkraftspeicher (12) spannt.
9. Schloß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß am Auslösehebel (22) ein am längeren
Hebelarm (17) des Übertragungshebels (15) zur Anlage kommender Übertragungszapfen
(26) (oder umgekehrt) angeordnet ist, der den Übertragungshebel (15) bei herausgeschwenkter
Sperrklinke (9) vorzugsweise zumindest bis in die mit dem Totpunkt des Federkraftspeichers
(12) übereinstimmende Stellung bringt.
10. Schloß nach Anspruch 5 und ggf. einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrklinke (9) gegenüber dem Auslösehebel (22) verschwenkbar, jedoch, vorzugsweise,
in Einfallsrichtung federbelastet, aber im Schwenkweg begrenzt ist und, vorzugsweise,
daß an der Gabelfalle (7) vor der Hauptrast (10) eine Steuerfläche (27) für die Sperrklinke
(9) ausgebildet ist.