[0001] Die Erfindung betrifft einen hydraulisch betätigbaren Schwenkspanner, insbesondere
zum Festspannen eines Werkstückes oder Werkzeugs an einer Bearbeitungsmaschine, mit
einem in einem Spannzylinder eines Gehäuses axial verschiehbaren, beidseitig beaufschlagbaren
Spannkolben, dessen fest mit ihm verbundene Kolbenstange an ihrem aus dem Gehäuse
herausragenden Ende einen Spannarm trägt, mit einem koaxial zum Spannkolben angeordneten
und relativ hierzu axial verschiebbaren, gegenüber dem Gehäuse unverdrehbar geführten,
beidseitig beaufschlagbaren Steuerkolben, der eine in einen Hohlraum des Spannkolbens
und der Spannkolbenstange ragende Steuerkolbenstange trägt, und mit mindestens einer
an der Steuerkolbenstange vorgesehenen, schraubenförmigen Steuerkurve, in welche eine
im Spannkolben oder der Spannkolbenstange gehaltene Steuerkugel oder dgl. eingreift.
[0002] Bei einem derartigen bekannten hydraulisch betätigbaren Schwenkspanner (EP 173 169
A1) weist das Gehäuse im Anschluß an den Spannzylinder einen Steuerzylinder auf, in
welchem der Steuerkolben angeordnet ist. Die axial hintereinander angeordneten beiden
Zylinder sind durch eine Trennwand voneinander getrennt, wobei die Steuerkolbenstange
in dieser Trennwand unverdrehbar geführt ist. Durch die Hintereinanderanordnung von
Spannzylinder und Steuerzylinder weist dieser bekannte Schwenkspanner eine verhältnismäßig
große Baulänge auf. Zum Spannen wird zunächst der Spannzylinder mit hydraulischem
Druckmittel beaufschlagt, wodurch die Spannkolbenstange mit dem Spannarm ohne Drehbewegung
um den vollen Hub ausfährt. In der ausgefahrenen Stellung des Spannkolbens wird der
Steuerzylinder mit Druckmittel beaufschlagt, wodurch sich der Steuerkolben mit der
Steuerkolbenstange entgegengesetzt zum Spannkolben bewegt. Da die Steuerkolbenstange
drehfest gehalten ist, bewirkt die schraubenförmige Steuernut eine Schwenkung des
Spannkolbens und der Spannkolbenstange um deren gemeinsame Achse um 90°. Nunmehr wird
der Spannkolben auf seiner dem Spannarm zugewandten Seite mit Druckmittel beaufschlagt
und fährt ein, bis der Spannarm an dem zu spannenden Objekt anliegt und dieses festspannt.
Das Entspannen und Einfahren der Spannkolbenstange erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Um die Druckmittelzufuhr zum Spannzylinder und zum Steuerzylinder zu ermöglichen und
zu steuern sind insgesamt vier Druckmittelleitungen und eine Steuereinrichtung mit
mehreren Steuerventilen erforderlich, die nacheinander zu betätigen sind. Diese Folgesteuerung
ist verhältnismäßig aufwendig.
[0003] Weiterhin ist ein hydraulisch betätigbarer Schwenkspanner bekannt (DE 32 01 013 C2),
bei welchem eine stationäre Steuerstange in einen Hohlraum des Spannzylinders eingreift.
Die Steuerstange ist mit einer kompliziert herzustellenden Steuerkurve versehen, die
aus mehreren achsparallelen Abschnitten besteht, welche untereinander durch schraubenförmig
verlaufende Abschnitte verbunden sind. In die Steuerkurve greift eine im Spannkolben
gehaltene Steuerkugel ein. Es sind zwei diametral gegenüberliegende Steuerkugeln vorgesehen.
Die Steuerkurve ist so ausgestaltet, daß bei Beaufschlagung des Spannkolbens zunächst
die Spannkolbenstange axial auf ein Teil ihrer Länge ausgefahren wird. Während eines
weiteren Teiles der Ausfahrbewegung gelangt die Steuerkugel in einen schraubenförmigen
Abschnitt, wodurch der Steuerkolben unter gleichzeitiger Axialbewegung um 90° geschwenkt
wird. Am Ende dieser Schwenkbewegung gelangt die Steuerkugel wieder in einen axial
verlaufenden Abschnitt der Steuerkurve. Wird der Steuerkolben nunmehr an der dem Spannarm
zugekehrten Seite beaufschlagt, dann bewegt sich die Spannkolbenstange ohne Schwenkbewegung
in entgegengesetzter Richtung bis der Spannarm am zu spannenden Objekt zur Anlage
kommt. Beim Entspannen gelangt die Steuerkugel in einen weiteren schraubenförmigen
Abschnitt der Steuerkurve, wodurch die Spannkolbenstange um 90° weitergeschwenkt wird.
Auch dieser hydraulisch betätigbare Schwenkspanner weist eine verhältnismäßig große
axiale Baulänge auf, denn zusätzlich zu dem eigentlichen Ausfahrhub der Kolbenstange
muß die Kolbenstange um ein weiteres Stück ausgefahren werden, damit während dieses
Ausfahrens die Schwenkung der Kolbenstange um 90° erfolgen kann. Als sehr großer Nachteil
hat es sich auch herausgestellt, daß die Schwenkbewegung während der Axialbewegung
des Kolbens erfolgt. Bei Arbeitsdrücken von 400 bar werden die Kolbendichtungen durch
die kombinierte Axial- und Drehbewegung stark beansprucht. Hersteller von Kolbendichtungen
raten nur im äußersten Notfall, die Dichtungen einer kombinierten Bewegung auszusetzen.
Abgesehen davon, daß die Steuerkurve mit mehreren axial und schraubenförmig verlaufenden
Abschnitten, die genau aufeinander abgestimmt sein müssen, schwierig herzustellen
ist, hat die Praxis gezeigt, daß es bei nicht voll ausgefahrenem Kolben zu Beschädigungen
der Spitzen und Umlenkpunkte der Steuerkurven kommen kann.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen hydraulisch betätigbaren Schwenkspanner
der eingangs erwähnten Bauart zu schaffen, der eine relativ kurze Baulänge aufweist
und dessen Steuerung einfach ist.
[0005] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß der Steuerkolben in einem Zylinderraum
des Spannkolbens axial begrenzt verschiebbar ist, daß die der Spannkolbenstange zugekehrte
Seite dieses Zylinderraumes über eine Verbindungsleitung mit derjenigen Seite des
Spannzylinders, die auch von der Spannkolbenstange durchsetzt ist, zumindest teilweise
in Verbindung steht, daß die Steuerkolbenstange gegenüber dem Steuerkolben um ihre
gemeinsame Achse verdrehbar ist und daß zwischen beiden Teilen ein die Verdrehung
der Steuerkolbenstange in einer Drehrichtung sperrender Freilauf vorgesehen ist.
[0006] Der neue Schwenkspanner hat gegenüber bekannten Schwenkspannern eine geringere axiale
Baulänge. Diese wird hauptsächlich dadurch erreicht, daß der Spannkolben gleichzeitig
auch den Zylinderraum für den Steuerkolben bildet. Darüber hinaus ist die Steuerung
des neuen Schwenkspanners besonders einfach. Es braucht nämlich nur die Druckmittelzufuhr
zu dem Spannzylinder gesteuert zu werden, was auch nur zwei Druckmittelzuleitungen
erfordert. Wird der Spannkolben zum Ausfahren an einer Seite mit Druckmittel beaufschlagt,
dann fährt er ohne Drehbewegung bis zu einem Anschlag am Ende des Spannzylinders aus.
Gleichzeitig mit dem Spannkolben wird auch der ebenfalls an eine Seite des Spannzylinders
angrenzende Steuerkolben mit Druckmittel beaufschlagt. Während der Hubbewegung des
Spannkolbens verschiebt sich der Steuerkolben gegenüber dem Spannkolben zunächst nicht.
Dies ist vor allem auf interne Reibung zwischen beiden Kolben sowie zwischen der schraubenförmigen
Steuerkurve und der Steuerkugel zurückzuführen. Außerdem besteht in der Verbindungsleitung
auch eine gewisse Drosselwirkung. Schließlich muß auch das in dem von der Spannkolbenstange
durchsetzten Zylinderraum enthaltene Druckmittel erst verdrängt werden. All dies zusammen
bewirkt, daß eine Schwenkbewegung des Spannkolbens unterbleibt, bis dieser seinen
Ausfahrhub beendet hat. Erst wenn am Ende des Ausfahrhubes des Spannkolbens dessen
weitere Axialbewegung blockiert ist, wird unter Wirkung des in der einen Seite des
Spannzylinders herrschendon Druckes der Steuerkolben in dem Spannkolben verschoben.
Die durch den Freilauf an einer Drehung gehinderte Steuerkolbenstange bewirkt über
die schraubenförmige Steuernut eine Schwenkbewegung des Spannkolbens und der mit ihm
verbundenen Spannkolbenstange um 90°, ohne daß hierbei eine Axialbewegung des Spannkolbens
stattfindet. Hierdurch werden die Dichtungen des Spannkolbens geschont, da entweder
nur eine Axialbewegung oder nur eine Schwenkbewegung des Spannkolbens stattfindet.
Nach Beendigung der Schwenkbewegung wird die dem Spannarm zugekehrte Seite des Spannkolbens
mit Druckmittel beaufschlagt. Hierdurch gelangt der Spannarm zur Anlage am zu spannenden
Objekt. Gleichzeitig kann über die Verbindungsleitung auch Druckmittel in die der
Spannkolbenstange zugekehrte Seite des Zylinderraumes gelangen, wodurch der Steuerkolben
in seiner Ausgangsstellung gegenüber dem Spannkolben zurückbewegt wird. Da der Spannarm
am zu spannenden Objekt anliegt, wird hierdurch auch die Spannkolbenstange an einer
Drehung gehindert. Die Steuerkolbenstange kann sich jedoch dank des Freilaufes beim
Hub des Steuerkolbens gegenüber dem Spannkolben drehen. Der neue Schwenkspanner beinhaltet
eine automatisch wirkende Folgesteuerung, ohne daß hierzu komplizierte Steuerungsteile
erforderlich wären.
[0007] Zwar wird in der DE 34 38 185 A1 bereits ein Spannzylinder beschrieben, bei dem Spannkolben
und Steuerkolben in einem gemeinsamen Druckraum angeordnet sind, während aus der EP
318 141 A2 bereits verdrehbare Steuerkolbenstangen bekannt sind bzw. in der EP 161
084 B1 die Verwendung von Rückschlagventilen bei Schwenkkolbenspannern beschrieben
wird. Keine dieser Entgegenhaltungen zeigt aber die spezielle, axial begrenzte, verschiebbare
Anordnung des Steuerkolbens in einem Zylinderraum des Spannkolbens in Verbindung mit
den weiteren Merkmalen des Anspruches 1.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichent.
[0009] Die Erfindung ist in folgendem, anhand eines in der Zeichnung dargstellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Axialschnitt des Schwenkspanners in Ausgangsstellung,
- Figur 2
- einen Axialschnitt mit vollständig ausgefahrener und um 90° geschwenkter Spannkolbenstange
vor Beginn des eigentlichen Spannhubes.
[0011] Das Gehäuse 1 weist einen Spannzylinder 2 auf, in welchem der Spannkolben 3 axial
geführt ist. Der Spannkolben 3 ist mit der Spannkolbenstange 4 fest verbunden, die
an ihrem freien Ende 4a den Spannarm 5 trägt. Der Spannarm 5 weist zwei diametral
zueinander angeordnete Arme 5a, 5b auf. Über die im Gehäuse 1 vorgesehenen Leitungen
6 und 7 kann der Spannkolben 3 beidseitig beaufschlagt werden. Der Spannkolben 3 weist
einen Zylinderraum 8 auf, in welchem ein Steuerkolben 9 axial verschiebbar ist. In
dem Spannkolben 3 ist ferner eine Verbindungsleitung 10 vorgesehen, welche die der
Spannknlbenstange 4 zugekehrte Seite 8a des Zylinderraumes 8 mit derjenigen Seite
2a des Spannzylinders 2 verbindet, die auch von der Spannkolbenstange 4 durchsetzt
ist. In dieser Verbindungsleitung kann ein federbelastetes Rückschlagventil 11 angeordnet
sein, dessen Ventilkörper 11a normalerweise die Verbindung zwischen der Seite 8a des
Zylinderraumes 8 und der Seite 2a des Spannzylinders 2 schließt. Es ist ferner ein
parallel zur Spannkolbenstange 4 verschiebbarer Entsperrstift 12 vorgesehen, dessen
unteres Ende mit dem Ventilkörper 11a zusammenwirkt und dessen oberes Ende am Ende
des Ausfahrhubes des Spannkolbens 3, wie es in Figur 2 dargestellt ist, an einem ortsfesten
Anschlag 13 in Form eines Sicherungsringes anstößt.
[0012] In dem Steuerkolben 9 ist die Steuerkolbenstange 14 drehbar gelagert. Ihre Drehbewegung
gegenüber dem Steuerkolben 9 wird jedoch in einer Drehrichtung durch den zwischen
beiden Teilen 9, 14 vorgesehenen Freilauf 15 gesperrt. Die Steuerkolbenstange 14 weist
an zwei diametral gegenüberliegenden Seiten je eine schraubenförmig verlaufende Steuerkurve
16 auf, die sich über 90° Umfangswinkel der Steuerkolbenstange erstreckt. In jede
der beiden Steuerkurven 16 greift eine Steuerkugel 17 ein, die im Spannkolben 3 drehbar
gehalten ist. Die Steuerkolbenstange 14 ragt in einen Hohlraum 18 der Spannkolbenstange
4.
[0013] Um den Steuerkolben 9 gegenüber dem Gehäuse 1 gegen Drehung zu sichern, ist koaxial
zum Steuerkolben 9 eine Führungsstange 19 vorgesehen, die über eine Schraube 20 mit
dem Gehäuse 1 fest verbunden ist. Die Führungsstange 19 ragt in einen Hohlraum des
hohl ausgebildeten Steuerkolbens 9 und der Steuerkolbenstange 14. Sie weist an zwei
diametral gegenüberliegenden Seiten je eine achsparallele Führungsnut 21 auf. In jede
dieser Führungsnuten 21 greift eine Führungskugel 22 ein, die in einer Querbohrung
des Steuerkolbens 9 gehalten ist. Durch den Eingriff der Führungskugeln 22 in die
Führungsnuten 21 läßt sich der Steuerkolben 9 zwar in Achsrichtung verschieben, jedoch
nicht gegenüber dem Gehäuse 1 verdrehen.
[0014] Die Wirkungsweise des Schwenkspanners ist folgende:
In Figur 1 sind alle Teile des Schwenkspanners in Ausgangsstellung (Ruhestellung)
dargestellt, wobei der Spannarm 5 im Gehäuse 1 vollständig versenkt angeordnet ist.
Der Spannzylinder 2 und auch der Zylinderraum 8 sind vollständig mit Druckmittel gefüllt.
Wird nunmehr die dem Spannarm 5 abgekehrte Seite 2b des Spannzylinders über die Leitung
6 mit Druckmittel beaufschlagt, dann wird hierdurch der Spannkolben 3 nach oben bewegt,
bis er am Anschlagring 24 anliegt. Der ebenfalls an die Seite 2b des Spannzylinders
2 angrenzende Steuerkolben 9 wird zwar auch mit Druckmittel beaufschlagt, jedoch kann
er sich innerhalb des Zylinderraumes 8 nicht verschieben, da das Rückschlagventil
11 die Verbindungsleitung 10 in Richtung zur Seite 2a des Spannzylinders 2 sperrt.
Erst wenn der Spannkolben 3 am Anschlagring 24 anliegt, kommt auch das obere Ende
des Entsperrstiftes 12 an dem Anschlag 13 zur Anlage, wodurch der Ventilkörper 11a
entgegen der Federkraft nach oben gedrückt und das Rückschlagventil 11 geöffnet wird.
Durch den an der Seite 2b herrschenden Druck kann jetzt der Steuerkolben 9 nach oben
gedrückt werden, wodurch sich auch die Steuerkolbenstange 14 nach oben bewegt. Bei
dieser Bewegung der Steuerkolbenstange nach oben sperrt der Freilauf 15. Da einerseits
der Steuerkolben 9 mittels der Führungsstange 19, ihrer Führungsnuten 21 und der Führungskugeln
22 gegen Drehung gesichert ist und da andererseits der Freilauf 15 die Verdrehung
der Steuerkolbenstange 14 gegenüber dem Steuerkolben 9 sperrt, bewirken die schraubenförmigen
Steuerkurven 16 eine Verdrehung des Spannkolbens 3 um 90°. Hierdurch wird dessen Spannkolbenstange
4 mitgenommen und der Spannarm 5 um 90° verschwenkt. Da bei dieser Schwenkbewegung
der Spannkolben 3 am Anschlagring 24 anliegt, erfolgt eine reine Verdrehung des Spannkolbens
3 in dem Spannzylinder 2. Nunmehr wird über die Leitung 7 der oberen Seite 2a des
Spannzylinders 2 Druckmittel zugeführt. Der Spannkolben 3 und auch der Steuerkolben
9 bewegen sich gemeinsam nach unten, bis einer der Arme 5a am zu spannenden Objekt
anliegt. Hierdurch wird die Bewegung des Spannkolbens 3 nach unten gestoppt. Infolge
des auf der Seite 2a aufbauenden Druckes öffnet sich das Rückschlagventil 11 entgegen
der Federkraft und es kann nunmehr Druckmittel in die Seite 8a des Zylinderraumes
8 eindringen. Der Steuerkolben 9 wird gegenüber dem Spannkolben 3 nach unten gedrückt,
da hierbei eine Drehung des Spannkolbens 3 durch den am zu spannenden Objekt anliegenden
Spannarm 5 blockiert ist und die Steuerkugeln 17 weiterhin in die Steuerkurven 16
eingreifen, dreht sich während der Abwärtsverschiebung des Steuerkolbens 9 die Steuerkolbenstange
14. Bei Abwärtsbewegung des Steuerkolbens 9 gegenüber dem Spannkolben 3 läßt nämlich
der Freilauf die Verdrehung der Steuerkolbenstange 14 gegenüber dem Steuerkolben 9
zu. Sobald der Steuerkolben 9 an dem im Spannkolben 3 festgelegten Anschlagring 23
zur Anlage kommt, kann sich auf der Seite 2a des Spannzylinders 2 ein hoher Druck
aufbauen, wodurch am Spannarm 5 ein in Richtung auf das Gehäuse 1 wirkender Spanndruck
ausgeübt wird.
[0015] Zum Lösen der Spannung wird wiederum die untere Seite 2b des Spannzylinders 2 mit
Druck beaufschlagt und der Spannkolben 3 bewegt sich zusammen mit dem Steuerkolben
9 in der vorher beschriebenen Weise nach oben bis er wider am Anschlagring 24 anliegt
und durch Öffnung des Rückschlagventils 11 eine weitere Schwenkbewegung des Spannkolbens
3 um 90° eingeleitet wird. Wenn anschließend wiederum über die Leitung 7 die obere
Seite 2a des Spannzylinders 2 mit Druck beaufschlagt wird, bewegt sich der Spannkolben
3 in der vorher beschriebenen Weise wieder nach unten bis entweder der Spannarm 5
an einem weiteren zu spannenden Objekt zur Anlage kommt, oder falls keine erneute
Spannung durchgeführt werden soll, der Spannkolben 3 an dem Absatz 25 anliegt. Unter
dem sich auf der Seite 2a aufbauenden Druck wird dann der Steuerkolben 9 gegenüber
dem ruhenden Spannkolben 3 in der vorher beschriebenen Weise nach unten gedrückt,
bis er an dem Anschlagring 23 anliegt und hiermit wieder die Ausgangsstellung aller
Teile des Schwenkspanners erreicht wird.
[0016] Der hydraulisch betätigbare Schwenkspanner kann für die verschiedensten Spannzwecke
verwendet werden. Besonders geeignet ist er auch zum schnellen Spannen und Entspannen
von Pressenwerkzeugen auf dem Pressentisch bzw. an einem Pressenstößel. Er ermöglicht
einen einfachen Werkzeugwechsel, da sich der Spannarm, wie es in Figur 1 dargestellt
ist, vollständig in das Gehäuse einziehen läßt und deshalb beim Einschieben des Werkzeuges
keine vorstehenden Teile vorhanden sind.
[0017] Die Praxis hat gezeigt, daß das in der Verbindungsleitung 10 vorgesehene Rückschlagventil
11 mit Entsperrstift 12 auch entfallen kann. Zwischen beiden Kolben 3, 9 sowie der
schraubenförmigen Steuerkurve 16 und den Steuerkugeln 17 ist nämlich ausreichende
interne Reibung vorhanden, die zusammen mit einer gewissen Drosselwirkung in der Verbindungsleitung
10 und der Tatsache, daß bei der Ausfahrbewegung des Spannkolbens 3 aus dem oberen
Zylinderraum 2a Druckmittel verdrängt werden muß, eine Schwenkbewegung des Spannkolbens
3 so lange verhindert, bis dieser gemäß Figur 2 an dem Anschlagring 24 zur Anlage
kommt. Das Rückschlagventil 11 ist jedoch dann von Vorteil, wenn die Ausfahrbewegung
behindert wird, indem die Spannkolbenstange 4 oder auch der Spannarm 5 an irgendwelchen
Hindernissen anstößt. Dies würde dann zu einem vorzeitigen, ungewollten Verschwenken
des Spannkolbens 3 und der Spannkolbenstange 4 führen.
1. Hydraulisch betätigbarer Schwenkspanner, insbesondere zum Festspannen eines Werkstückes
oder Werkzeugs an einer Bearbeitungsmaschine, mit einem in einem Spannzylinder eines
Gehäuses axial verschiebbaren, beidseitig beaufschlagbaren Spannkolben, dessen fest
mit ihm verbundene Kolbenstange an ihrem aus dem Gehäuse herausragenden Ende einen
Spannarm trägt, mit einem koaxial zum Spannkolben angeordneten und relativ hierzu
axial verschiebbaren, gegenüber dem Gehäuse unverdrehbar geführten, beidseitig beaufschlagbaren
Steuerkolben, der eine in einen Hohlraum des Spannkolbens und der Spannkolbenstange
ragende Steuerkolbenstange trägt, und mit mindestens einer an der Steuerkolbenstange
vorgesehenen, schraubenförmigen Steuerkurve, in welche eine im Spannkolben oder der
Spannkolbenstange gehaltene Steuerkugel oder dgl. eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (9) in einem Zylinderraum (8) des Spannkolbens (3) axial begrenzt
verschiebbar ist, daß die der Spannkolbenstange (4) zugekehrte Seite (8a) dieses Zylinderraumes
(8) über eine Verbindungsleitung (10) mit derjenigen Seite (2a) des Spannzylinders
(2), die auch von der Spannkolbenstange (4) durchsetzt ist, zumindest zeitweise in
Verbindung steht, daß die Steuerkolbenstange (14) gegenüber dem Steuerkolben (9) um
ihre gemeinsame Achse verdrehbar ist und daß zwischen beiden Teilen (9, 14) ein die
Verdrehrichtung der Steuerkolbenstange (14) in einer Drehrichtung sperrender Freilauf
(15) vorgesehen ist.
2. Schwenkspanner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (9) und die Steuerkolbenstange (14) hohl ausgebildet sind, daß
in den Hohlraum dieser beiden Teile (9, 14) eine koaxiale, mit dem Gehäuse (1) drehfest
verbundene Führungsstange (19) ragt, und daß die Führungsstange (19) mit mindestens
einer achsparallelen Führungsnut (21) versehen ist, in welche eine im Steuerkolben
(9) gehaltene Führungskugel (22) oder dgl. eingreift.
3. Schwenkspanner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die schraubenförmige Steuerkurve (16) über 90° Umfangswinkel der Steuerkolbenstange
(14) erstreckt.
4. Schwenkspanner nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei um 180° Umfangswinkel zueinander versetzte Steuerkurven (16) vorgesehen
sind.
5. Schwenkspanner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei um 180° in Umfangsrichtung zueinander versetzte Führungsnuten (21) in der
Führungsstange (19) vorgesehen sind.
6. Schwenkspanner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung (10) ein federbelastetes, mechanisch entsperrbares
Rückschlagventil (11) angeordnet ist und daß ein auf den Ventilkörper (11a) desselben
wirkender, parallel zur Spannkolbenstange (4) axial verschiebbarer Entsperrstift (12)
vorgesehen ist, welcher am Ende des Ausfahrhubes des Spannkolbens (3) an einem ortsfesten
Anschlag (13) anstüßt und das Rückschlagventil (11) öffnet.